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Gas! / Fluch und Segen einer Urgewalt Das ökumenische Gespräch heute Aus AnlaH der Oxforder weltkirchenkonfevenz Traum — in der genialen Konstruktion fand er seine vollendetste Form, und wie Gedeih und Verderb mit dem Problem Ist auch ein Gas — verknüpft Ist, das ht des der des uns Luftdruck sei es, so sagen die eiuen, der ein Erreichn der Zehntausendmctergrenze unmöglich mach. während andere, ins besondere Bert, die These vertreten, das; die Lust in größeren Höhn ihre chemische Zusammensetzung derart verändere, das, durch Sauerstossmangel zunächst eine sehr rasch Erschöpfung und dann ein erstickungsähnlicher Tod einträte. Heute wissen wir, das; die zweite Meinung die tatsächlich stressende war: auch dem Alpinisten ist die „Höhenkrankheit" ja nicht unbekannt: siir das Flugwesen aber wurde sie zu einer entscheidenden Frage, an deren Lösung noch bis in jüngste Zeit namhafte Forsche gearbeitet haben. Aus ihren Arbeiten ergab sich die einwandfreie Feststellung, das; jenseits der Sechstansendinelergrenze die Lust derartig ver dünnt ist, das; jeder von der Höhenkrankheit besallen wird und das; es nur ein wirklichs Heilmittel gegen diese Gefahren gibt: Gas. lind zwar Sauerstoss. Von dieser Erkenntnis bis zu ihrer vollkommensten Ueber- Iragung in die Praxis ist ein weiter Weg gewesen Anfänglich ereigneten sich schwere Unfälle auch in Ballons, die mit Sauer- . stosfnpparaten ausgerüstet waren: di« erschöpften Ballonkahrer hatten nicht mehr die Kraft gehabt, das Mundstück des Atem geräts zwischen den Lippen festzuhalten und mit dem entglei tenden Schlauch war auch das Bewusstsein geschwunden. Seit dem ist nahezu e-ne Spezialinduslrie siir diese Zwecke entständen. Bon den sichersten und vollautomatisch sanktionierenden Sauer stoffapparaten f'ir Piloten bis zu jenen Atemgeräten, mit denen heute die deutschen Berkehrsmaschinen ausgerüstet sind, die die Alpen überfliegen, stellt sie alles her, was notwendig ist. um die Gefahren der Höhenkrankheit, in welcher Form auch immer sie austrelen möchte, zu bannen. Aber darüber hinaus ist siir manci)« Kreise heute geradezu Sauerstoff ein Wundermittel > geworden. Es hiehe den Ergebnissen schwebender wissenschast- licl>er Arbeiten vorgreisen, wollten wir schon Positives über den Wert oder Unwert dieses Mittels aussagen: so sei nur berichtet, das) man in Amerika bcispielsiveise versucht hat, das Leben eini ger prominenter Persönlichkeiten dadurch zu verlängern, das) man sie täglich mit Sauerstoss „nährte". Ahr auch in Eurcym gibt es zahlreich Wissenschaftler, die im Sauerstoff ein Heilmit tel sehen, das selbst dann noch wirkt, wenn alle Spritzen schon längst versagten. Das Sauerstoffgerät gehört heule nicht nur zu einem der wichtigsten Retlungsgeräte der Kliniken — auch in der täglichen Praxis mancher Aerzte gewinnt es immer grö ssere ^Hutung. Wir sagten, das) hier die wissenschnstiichen Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Eines aber scheint sestzustehen: Das Gas Sauerstoff ist nicht nur ein Mittel, durch das di« Höhenkrankheit restlos besiegt wurde — es scheint, das) ihm auch unter normalen BerhäUnissen lebenspendende Kräfte iune« wohnen, deren Bedeutung noch keineswegs voll zu übersehen ist. (Fortsetzung folgt.) . Angesichts der unleugbaren Tatsache, das; das Christentum in der Welt an Boden verliert, macht sich die Christenheit über die Spaltungen, die in ihr bestehen, immer ernstere Sorgen. Aber es ist nicht die Sorge um einen Besitzstand, sondern die Sorge um die ihr auferlcgte Verantwortung und den ihr auf erlegten Dienst, die den Wunsch nach Einheit wachhält, obgleich der Optimismus, der in den Nachkriegsjahren glaubte, das mit Menschenwcrk schnell hcraussühren zu können, was doch letztlich nur Geschenk des Herrn der Kirche sein kann, inzwischen sehr cr- nüchterl worden ist. Kirchcnkongresse sind keine ökumenischen Konzilien mit Legitimation und Autorität, die Dinge der Kirche Christi zu allgemeiner Verbindlichkeit zu ordnen: sie können nicht mehr sein als Gespräche auf den Raum der Kirche hin, Ausschliessung siir die Fülle der Möglichkeiten und der Ganzheit in der Kirche. Und so wird eine Kirchcnkonferenz um so fruchtbarer arbeiten, je mehr sie die Grenzen ihrer Zu ständigkeiten achtet und den vorbereitenden Charakter ihres Dienstes wahrt. Der verstorbene deutsche Kirchensührer Adolf Dcitzmann hat in seiner letzten ökumenischen Schrist bekannt, wie sehr die ökumenische Arbeit Stückwerk bleiben müsse, so lange vor allem die römisch-katholische Kirche sich nicht an ihr beteiligen kann. Auch die gegenwärtige Kirchentagung in Ox ford hat den Wunsch nach römischer Mitarbeit ausgesprochen: es konnte ihm aber nicht anders entsprochen werden als da durch. dass inoffizielle Denkschriften zu den Themen der Kon ferenz ausgearbeitct wurden, die einigen Persönlichkeiten der ökumenischen Bewegung zugeleitet wurden, damit auf diese Weise die Konsercnzarbcit über den Standpunkt der katholischen Theologie nicht im Unklaren sein könne. Das ist die einzige Hilfe, die man einer Konferenz leiste» konnte, die von vorn herein auf begrenztem Boden arbeitet. Wenn dieses Mah der katholischen Beteiligung an dem ökumenischen Gespräch von Oxford auch lehr gering zu sein scheint, so ist es doch das einzige, das mit ernstem Wirklich- keitslinn möglich ist. Robert Grosche hat vor kurzem in einem aufschlussreichen Artikel die Gründe kür die Nicktbetciligung Roms an den Kirchcnkonferenzen erörtert. Er geht aus von der Enzyklika Mortalium animos, durch die Papst Pius XI. 1028 sich scharf aegen die von der ökumenischen Bewegung unternommenen Einigungsbewequnaen auskvrack. Die En,yk- lika hat damals nicht nur die Orthodoren. Anglikaner und Pro testanten sehr getroffen, sondern auch dieienigen Katholiken, die trotz vieler grundsätzlicher Bedenken in dem ökumenischen Weg eine Hoffnung sahen. Damals schrieb der Jesuit Ernst Vöminghaus: „Man hat die Empfindung gehabt, es sei dach etwas Erschreckendes, wenn der Papst die dargereichte Hand zurückweist. Da hat man recht empfunden... Wir wissen, der Nachfolger Petri kann nicht anders... Es märe Bcrrat Ein rviVtlichkeiisbei-icht au« dev wunderrvelt bev Lheniie / Von A. Paevjel« 4. Folge. Nachdruck verboten. siker Charles einen „Luftballon", der dadurch steigsähig ist. das) er niit Wasserstosf — also mit Gas gefüllt ist. Kaum zwan zig Jahre später erreicht man mit derartigen Ballons schon Hohen von Uber 4000 Meter. Doch erst wesentlich später — im Jahre 187b — beginnt der Sturm auf die Zehntausendmetergrenze! Und hier schint der Tod ein sürchterlichs Halt! zu rusen! --- Sivel, Croce-Spinelli und TIssandier waren es, die von Paris aus mit dem Ballon „Zenit" im Jahre 1875 den Himmel stürmen wollten. Nur einer von ihnen ist lebend zuriickgekehrt... Rasch und ohne jede Störung verlies der Start — kleiner und kleiner wurde die Kugel, und schlietzlich war sie dem Blick der Menschenmenge, die sich zu diesem sensationellen Ereignis eingefunden htte, völlig entschwunden. Auch für die Blick« d«c Insassen verschwindet alles Umliegende. Sie sehen nicht mehr herab auf die Erde, sehen nicht die prachtvollen Wolkengebishe, die sich über ihnen austiirmen, bald zu ihren Seiten sich breiten und nun schon ganz unten in der Ties« dahinstrcichen — ihre Blicke sind nur auf den Höhnmesser gerichtet, der steigt, steigt, steigt. Viertausend ist längst erreicht, fünftausend, sechstausend — hier spürt Sivel ein unangenehmes Klopsen in den Schläfen. Croce-Spinelli ist plötzlich sehr müde geworden, und auch Tis- sandier fühlt Erschöpfung. Der Ballon steigt, steigt, steigt... Als sie 7600 Meter erreicht haben, vermag keiner der In sassen mehr zu sprechen. Verflogen sind der Mut und die Be geisterung, sie sind zusammengesnnken, alles erscheint ihnen gleicl-giiltig, sic rühren sich kaum mehr. — Der Ballon steigt — in 8000 Meter Höhe liegen die Insassen bewusstlos am Boden... Keiner weih, wiclange sie so getrieben sind. Ais Tissan- dier wieder zu sich kommt, merkt er, datz der Ballon fällt: auch die anderen erwachen verhältnismässig rasst; ans ihrer Ohn macht, sind plötzlich wieder frisch und merken: wir fallen. Wir fallen zu rasch! Schon gibt Sivel Ballast. Der Fall sängt sich — erneut steigt der Ballon, treibt in die Höhe, in die Arme des Todes... Als er dann wieder in Höhen van 6000 kam — nachem er fast 0000 Nieter erreichte, rüttelt Tissandier vergeblich seine Ka meraden. Ihr Leben ist erloschen: Der Höhentod hat sie geholt. — Kurz nach dieser furchtbaren Katastrophe ist der Streit der Wissenschaftler über die Ursache hell entflammt: der verminderte Der grotze Jestzug in München Anlätzlich der Eröffnung des Hauses der Deutschen Kunst sand In München, wie berichtet, ein grotzer Festzug „2000 Jahre deuhche Kultur" statt, von dem unser Bild «inen Ausschnitt zeigt. tPressephoto, Zander-M.) an Christi Wahrheit. Aber es bleibt erschreckend. Auch für uns... Das) mir nicht gar noch meinen das unsrige zu tun« wenn wir zur päpstlichen Enzyklika — zu unserer Enzyklika — ein robustes, dröhnendes Amen sprechen! Man könnte sonst dem Pharisäer des Evangeliums verzweifelt ähnlich erscheinen: Herr, ich danke dir." Datz trotz der scharsen Ablehnung der ökumenischen Bewegung durch Nam diese sich nicht zur Eini gungsbewegung gegen Rom entwickelt hat. das beweist den Ernst dieser Bewegung So hat der Holländer W H van de Pool, obgleich Protestant, gerade der römischen Kirche bestätigt, datz es ihr besonderes „Charisma" sei, Mährerin der Einheit der Kirche Christi auf Erden zu sein, lind daraus folgerte er. datz „die ökumenische Frage unmöglich sauber und vollständig gestellt werden könne, ohne datz sie den römisch katholischen Standpunkt in sich einbeziehe: wie denn auch die ökumenische Bewegung erst dann ihren vollen Namen verdiene, wenn üe bewusst auch die Kirche von Rom umfasse". Die Enzyklika ist, trat; oder ge rade wegen ihrer grundsätzlichen Schärfe, auch für die öku menische Bewegung insofern nicht ohne positive Folgen geblie ben. als sie von den vordergründlichen Bemühungen um ein« knitzere Einheit unter Absehung von dem Bekenntnisstanb der Kirchen aus die Frage nach der Okfenborungsgrundlage und dem Wesen der Kirche zurückgeworken wurde Man hat erkannt, wenigstens weithin, datz die Theorie, nach der die einzelnen Kirchen gleichberechtigte Zweige an einem Baume seien, — etwa in der Vorstellung von der myllsilchn Trinität einer petrinischen, vaulinischen und sohanneiscken Kirche —. im Grunde nur eine Geschichtsphilosophie romantisch idealistischen Ursprungs ist die im Evangelium Jesu Christi keine Stütz? findet. „Datz man sich aber in immer stärkerem Matze auf die Kirche selbst besinnt und die Einigung nicht um praktischer Wirkungsmöglichkeiten der Christenheit willen sucht, sondern einzig mnd allein darum, weil Christus, das Haupt der Kirche, ihre Einheit will, datz die ökmm'nikcke Bewegung aus einer Bemühung um die Einigung der Ehristenneit auf demo kratisch-föderativer Grundlage nach den Worten Vrokesior Adolf Kellers (Gens) „das christliche Heimweh derer geworden ist. die tiesinnerst zusammengehören", das scheint mir das Entscheidende in der Entwicklung der ökumenischen Beweanng in dem Iahr- zeknt nach Stockholm zu sein." (Groscke.) Ein grotzer evanae- likcher Theologe hat in Ölens einmal gesagt, datz die Eil'ionng der Kirchen nicht gemacht werden kann, sondern nur im Gehor sam gegen die in Christus schon vollzogene Einke-t gefunden und anerkannt werden kann". Wo aber so die Kirche verstanden wird als der irdische Leib des himmlischen Herrn, da kann di« Einigung der Kirche nicht mehr gesucht werden jenseits der Be kenntnisse. sondern muh gesucht werden als Einigung der Be kenntnisse. Jeder der durch die Taufe in Christus cingegliederte Christ, auch der Katholik, trägt Verantwortung dafür, das) trotz aller Dunkelheit der Wege es zu solcher Einigung komme. Es ist gewitz nicht die Meinung des Papstes, datz die Katholiken ein fach aus die Rückkehr der anderen warten sollen. Von ihm stammt in bezug auf die Kircheneinheit das schöne und tiefe Wort, datz auch die abgesplitterten Teile eines goldhaltigen Berges goldhaltig sind. Er hat gerade dem christlichen Olten seine Sorge zugewandt und den Studien breiten Raum gegeben, die zu einer besseren Kenntnis der Ostkirche führen können. Denn die von der römischen katholischen Kirche getrennten Christen „haben auch vieles bewahrt, und cs ist kein Zweifel, dotz auch wir römische Katholiken von ihnen lernen können und müssen. Darum ist die erste Forderung, datz wir die zwischen den Kirchen und Bekenntnissen stehende Fremdheit überwinden, aber überwinden nicht dadurch, datz wir die Bekenntnisse nivellieren, sondern dadurch, datz wir die andersgläubigen Brüder in ihrem eigensten Anliegen zu verstehen versuchen." (Grosche.) Das Wort vom Theologcngezänk wird durch nichts gründlicher widerlegt als durch die Tatsache, datz die Rück besinnung aus den eigenen, echten und unabgeschwächten Glau bensstand in der Gegenwart zum Bewusstsein einer christlichen Verbundenheit geführt hat, wie es seit Jahrhunderten nicht mehr gewesen mar. Weder taktische Einheitsfronten, noch eine wirklichkeitsfremd konstruierte Ockumeue können die Fremd heit der christlichen Konfessionen überwinden, sondern nur der verantwortungsvolle Dienst einer ossenbarungsgebundenen Theologie und das Gebet zum Herrn der Kirche. An den diesjährigen Kirchenkonfcrenzen waren aus der deutschen Christenheit nur die evangelischen Freikirchen und die Altkatholiken vertreten, während an den früheren Kirchen, Di- Tod-stäl-r Dies ist für Tausende In der ganzen Welt ein „gelobtes Land": endlose, kaum besiedelte Flächen dehnen sich längs der Ufer des gcivaliigen Kolorado. Posten patrouillieren, Maschinen surren, Bohrtürme ragen empor — das sind die Oelfelder von Texas in USA., die in ihren Tiesen noch unerschöpfliche Reich tümer zu bergen scheinen. Doch da sind andere Tausende, für die dies „gelobte Land" der Inbegriff der Hölle ist: jene Scharen von Freibeutern und Abenteurern, die ein stürmisches Leben hierher verschlug und die nun ihr Leben als Tagelöhner aus den Oelfeldern fristen. Ein Menschenleben zählt hier nicht hoch im Kurs und schon gar nicht das Leben jener, für di« die Arbeit in den Oelfeldern letztes Asyl wurde. Die Einhimisä-en meiden, wo immer sie können, dies Los. Und wenn es nicht gerade ein ganz junges und ahnungsloses „Greenhorn" ist, das die Abenteurersehnsucht in diese Gefilde verschlug, so sind es Männer, die abgeschlossen haben mit dem Leben. Doch es ist nicht das mörderisch Klima, nicht das berüch tigte Texassieber, und cs sind nicht die Strapazen der Arbeit, die jenes Wort geprägt haben, mit dem die Arbeiter aus den Oelfeldern von Texas ihren Arbeitsplatz bezeichnen: „Here'y dare-devils cementery!" — .Hier ist das Massengrab der Teufels kerle!" Dao Grauen, das diesen Arbeitsplatz umgibt, hat einen anderen Grund. Der Tod in seiner grausigsten Gestalt geht hier um. Vor Hunger und Durst fürchten sich diese Kerle nicht, und wenn manch einer dem Texasfieber oder dem furcht baren Klima erliegt — nun diese Jungens sind nicht sentimen tal, und es ist für sie gar kein grausiges Geheimnis, datz wir alle einmal sterben müssen... Aber wenn dein Kamerad mit dir früh morgens zum Tage werk aufgebrochn ist und plötzlich schnappt er nach Luft, und es würgt ihm im Hals, und dann liegt er da, und kein Doktor ruft ihn mehr zurück — das ist etwas, mos selbst diesen hart gesottenen Burschn das Gruseln den Rücken hrunterlausen lätzt. Das ist — der Fluch der „Todestäler von Texas". Maa hat solch Erzählungen zunächst in das Reich der Fabel verweisen wollen, hat an Schlangenbisse geglaubt, auch an Verbrechen oder gehime Gifte Aber dann traf man in den Oel feldern von Texas auf Landstriche, in denen jedes animalische Lehn auf solch rätselhafte Weise vernichtet schien: kein Hund, keine Katze, kein Vogel, keine Maus lebten mehr. Ein Todes wind schien alles vernichtet zu hoben. Und nun begann man, die Erkrankungen sorgfältig zu studieren. Das erste, was man seststellte, war, das; die Geschich ten, die in der Bevölkerung umliefen, zumindest stark über trieben waren. Immerhin gab es jährlich an 10 Todesfälle. Manch, die aus der biegend lehnd wiederkehrten, klagten über Stechen im Hals, ihre Lider waren stark geschwollen, die Augen gerötet. Man rief Wissenschaftler herbei. Auf Grund des vorhan denen Tatsachenmaterials konnten sie sich rasch ein Bild über die Ursache der Erkrankungen, die zumeist übrigens rasch wieder varübergingen. und auch über den Grund der plötzlichen Todes fälle machen. Es gab nur eine Diagnose: Schwefelwasserstosf- vergiftung. Oel und Gas ruhen hier gemeinsam unter der Erdoberfläch. Ob die giftigen Schweselgase erst durch die velbohrungen an die Erdoberfläch dringen, ob sie sich selbst einen Ausiveg schaffen, darüber gingen die Meinungen zunächst auseinander. Aber feststand, datz das, was die Oelfelder von Texas in „Todestäler" verwandelte, gif tiges Gas war, das aus hm Erdinnern drang. Nachdem diese Gefahr erkannt war, hat man selbstverständ lich die Möglichkeit in der Hand, durch Echutzmcttznahmen ihrer völlig Herr zu werden, zumal das Gas meist nur ganz kurze Zeit so konzentriert ist. datz es derartig grausige Gefahren mit sich bringt. Ahr die Menschen, die hier leben und jene, die ein ahn- teuerliches Lehn hierher verschlug, sind meist primitive Naturen. In ihren Hirnen lebt die Uehrlieserung einiger entsetzlicher Fälle. Für sie sind und bleiben die Oelfelder von Texas „th dare-demls cemetcry".... Mit Gar in den Hiinmell Als die ersten Menschu sich in einer Gondel vom Erdbahn erhoben und einige hundert Meter über hm Lande schwebten, da war dies der Anfangsschritt der Menschhit, um sich die Gase auf eine ganz neue Weise dienstbar zu mahn. Jene Gase, die leichter sind als die Luft, wollte man dazu benutzen, den Men schen In den Himmel zu tragen! Ein kühner Grafen Zeppelin Luftschiffbau auf Gases — Helium erst wieder das tragisch Ereignis Hs „Hindenburg" nur allzu deutlich vorgeführt. Ahr nicht diese Frage, di« gerade im Augenblick die Ge müter aller Fachleute bewegt, soll hier erörtert werden — noch ein ganz anderes „Gasproblem" tat sich auf, als die Menschhit begann, den Himmel zu stürmen. 1788 startet Stephan Montgolster In Annouay den ersten Freiballon — er benutzt noch als „Antriebsmittel" — als Fül lung des Ballons — durch Wärme verdünnte Luft. Ahr noch im gleichen Jahr, nur ivenige Monate später erfindet der Phy-