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Sächsische Volkszeitung : 20.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193707208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370720
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-07
- Tag 1937-07-20
-
Monat
1937-07
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.07.1937
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öas sttese ^eÄtÜrsKSitSt^t Ho man vor» Lvtoa Llvupo-LVvokivv 28. Fortsetzung. Auf der Rückfahrt von den Minenwerken nach Haufe ,'N Auto nahm Berenguer Nellys Brief noch einmal aus feiner Brieftasche und las den Schlußsatz durch: „Der deutsche Philologe und dessen Zimmerwirte haben mir ge holfen, nach Berlin zurückzukehren, um meine Position nicht zu verlieren, aber auch — um Anzeige wegen meiner Be obachtungen und Erlebnisse zu machen und die Aufmerk samkeit auf Willy Kürttmer zu lenken. Man ging der Sache nach: es war ein Fall von Landesverrat und Spionage, die Kürttmer zum Nachteil Deutschlands bzw. der Reichswehr, der er ja angehörte, getrieben I Man hat ihn verhaftet, und da Beweise klar gegen seine schlimme Tätigkeit vorliegen, den Prozeß ge- macht. Ich aber finde in dieser Genugtuung keine Ruhe, weil ich nicht weiß, welches Schicksal Stephanie in zwischen gesunden hat, da hier in Berlin jede Spur von ihr verwischt und verschwunden ist!" Berenguer überlegte. Er kam immer mehr zu dem Entschluß, nach Madrid zu fahren, um Stephanie aus irgendeine Weise zu sprechen und ihr von seiner Verhei ratung schonend Mitteilung zu machen. Da riß ihn sein Chauffeur aus seinen Gedanken, indem er das Tempo plötz lich stark verlangsamte und dann, sich zurückwendend, fragte, ob Berenguer gestatte, daß er heute einen andern Weg als sonst zum Landgut zurückführe? „Warum ?", fragte Berenguer erstaunt, „aus welchem Grunde?" „Senor! Seit einigen Wochen treibt sich ein Mann in der Gegend hier herum, der es besonders auf die Autos reicher Herrschaften abgesehen hat, oder vielmehr aus die Insassen der Autos, die reichen Leute. Der Mann heißt Floritas! Er streift die ganze Umgegend ab, bis nach Boba dilla rüber, weil hier unten so viele Großgrundbesitzer leben. In den letzten Tagen soll er gerade hier in der Gegend gesehen worden sein. Soll ich heute nicht lieber den Umweg über C. machen?" Berenguer überlegte. Das bedeutete einen großen Um weg. Er strebte nach Hause zurück, denn er hatte am Mor gen Ofelia verstimmt über seine frühe Abfahrt verlassen. Jetzt wollte er wenigstens zur Hauptmahlzeit, die nach spa nischer Gepflogenheit abends serviert wurde, rechtzeitig zu rück sein. „Nein", bestimmte er deswegen den Chauffeur, es ist noch hell am Tage. Der Weg ist fast überall übersichtlich. Ich mache keinen Unnveg wegen eines Banditen!" Und so fuhr man den gewohnten Weg. Nach einer knappen Stunde fühlte Berenguer, wie der Chauffeur plötz lich zu stoppen schien. Er wandte den Kopf zurück: „Senor!", sagte er leise, kreideweiß im Gesicht, „dort an der Wegbiegung hinter dem Felsen stehen zwei Männer. Ich möchte wetten, daß der «ine der Bandit Floritas ist!" „Welter, weiter! Ruhig. Ganz unbefangen!" Eie fuhren gleich darauf an zwei Männern vorbei, die lehr heruntergekommen in der Kleidung waren, und von denen der eine höchst verwegen aussah. Beide trugen sicht bar eine kurze Stutzslinte. Als das Auto an ihnen vor überfuhr, in dem bisherigen, von Berenguer bestimmten Tempo traten beide Männer etwas hinter dem Felsenvor- sprung hervor und sahen in das Auto. Als sie Berenguer mit einer Miene erblickten, als hätten sie ihn als Insassen vermutet und erwartet, zogen sie plötzlich respektvoll den Hut und traten an das Gefährt heran. Mit einer aus drucksvollen Sandbeweaung befahl der eine, der größere und stärkere, dem Chauffeur, zu halten. Der gehorchte, kreidebleich vor Angst und der Erwartung, daß nun ein Ueberfall, eine Plünderung unabwendbar sei. Berenguer öffnete mutig den Wagenschlag und fragte, was beide wollten und was der Grund der Fahrtunter brechung sei? Der Große trat vor, behielt den Hut respektvoll in der Hand und sagte, einen halb spöttischen Blick aus den er schrockenen Chauffeur werfend: „Tenor, Ihr Chauffeur scheint Angst zu haben, daß wir ihm ans Leben gehen! Aber wir wißen sehr wohl Unterschiede zu machen! Wir haben es nur auf die reichen Herren abgesehen, die durch unsere Arbeit von Jahr zu Jahr reicher werden, während wir von Jahr zu Jahr ärmer! Wir wissen, daß Sie, Tenor, keiner von diesen Leuten sind, daß Sie arbeiten und nicht den lieben Gott den Tag abstehlen. Aber Ihre Gattin, Tenor, die Frau Gräfin, ist eine hartherzige Frau! Eie ist eine verschlvenderische Frau. Wir halten es für unsere Pflicht, Ihnen das zu sagen." Er machte eine kurze Pause. War es. um seine weite ren Worte zu überlegen, war es, weil er die peinlichsten Gefühle im Gesicht des Herrn las? „Sie sind hier noch so gut wie fremd, Senor! Und viel leicht haben Sie auch noch keinen Einblick in die Hand lungsweise der Frau Gräfin", seine Stimme hob sich dro hend, und er trat nochmals einen Schritt vor Der Chauffeur horchte mit nxit aufgerisfenen Augen, innerlich bereits über fein persönliches Schicksal beruhigt, da die Banditen sichtlich keinen durchschnittlichen Ueberfall planten „Und deswegen. Senor, deswegen haben wir heute Sie hier er wartet, um Cie um Gerechtigkeit zu bitten, — bei einem himmelschreienden Unrecht —." Berenguer war aschfahl geworden Nicht aus Angst, aber weil er jetzt dunkel seine Ahnung bestätigt fühlte, daß Ofelia eine herzlose und hochmütig-gedankenlose Frau war, die ihren großen Reichtum nicht zum Segen ihrer Mitmenschen verwandte. „Was ist geschehen? Seid überzeugt, daß ich von nichts weiß!" Der Bandit hatte in diesen Augenblicken kein brutales, sondern ein bekümmertes Gesicht. Dunkle Bartstoppeln um standen dicht sein Kinn. Seine dunklen Augen waren traurig und ernst: „Man hält einen Landarbeiter der Gräfin seit Monaten im Gefängnis, weil der Administrator der Gräfin ihn des Diebstahls beschuldigte. Er sollte sissss Peseten hier im Schlosse gestohlen haben, als feine Tochter als Küchen mädchen im Schloße war! Seüor!" seine Stimme wurde immer beschwörender, „ich kenne den Rosa seit Kindheit. Er ist die ehrlichste Haut. Nie würde er aus den Gedanken kommen, zu stehlen. Er läßt sich im Gegenteil so viel ge fallen, wie nur ein dummes Huhn es tut. Sein« Familie sagt, daß Ihr, Sessor. Ihr ihm diese üNO Peseten geschenkt habt! Das will man ihm nicht glauben. Und anstatt ihn vor Gericht zu bringen, daß er sich verteidigen kann, läßt man ihn im Gefängnis unter Ungeziefer, Hunger und Elend verrecken." Berenguer erinnerte sich plötzlich der kleinen Episode, als er am Hochzeitsabend einem Bittsteller bei der Abfahrt den Schein von övll Peseten schenkte. „Warum sagt man das nicht der Gräfin?" „Das hat man getan, Eenor! Pedros Tochter tat einen Fußfall vor der Herrin. Aber sie will nichts davon wissen, sie gar nicht hören, sondern verlangt, man solle sich an den Verwalter wenden." Nun enthüllte sich urplötzlich vor Berenguer die Ur sache der eiaenartiaen Stimniuna. die vor ieiner Abreiie nach Sevilla schon unter der Dienerschaft geschwelt hatte- „Ich werde es der Gräsin vorstellen. Werde versuchen, ein« Verhandlung vor Gericht zu erwirken, werde bestätigen, daß ich ihm das Geld gab." Der Bandit reckte sich auf. Trotz seiner heruntergekom menen Kleidung hatte er etwas Stolzes, Beherrschendes in seiner Haltung. Berenguer fühlte, daß eine innere Teil nahme am Geschick des Unglücklichen, eine innere Ueber- zeugung: Recht schasse» zu müßen und zu wollen, wie ein loderndes Feuer in diesem Manne brannte. „Tun Sie das, Senor! Ohne Verzögerung! Man wird es Ihnen danken! Ja, Ihnen! Und —", er trat jetzt noch einmal ganz dicht an den Wagenschlag heran und sägte in etwas gebückter Haltung zum ojsenen Fenster hereinjpre- chcnd, mit einem Gemisch von Drohung und Wut, „es wird Ihr eigener Vorteil sein! Ihr eigener!" Dan» wich er einige Schritte zurück, gab dem Chausseur mit einer Handbewegung das Zeichen, weitersahren zu können, als habe er selbst eben seine Audienz beendet, und zog den breitrandigen, abgegrisjenen. schwarzen Hut vor Berenguer mit einer Haltung von Hochachtung und mit Genugtuung, als er sah. daß auch Berenguer ihn nun im Weitersahren höflich grüßte. Die Gräsin war bei der Abendmahlzeit wortkarg und verändert. Als sie sich erhoben und ins Nebenzimmer begaben, platzte sic ungehalten heraus: sie wünsche es nicht, daß er seine ganze Zeit den Minenunternehniungen zu wende, und rechne bestimmt darauf, daß er sie in nächster Woche aus ihrer geplanten Reise nach Madrid begleiten werde. Ob sie ihre Reise nicht noch etwas verschieben könne? fragte er. Sie wurde noch gereizter. Daran denke sie gar nicht. Nächste Woche sei eine bekannte Pariser Firma in Madrid, der Hauptstadt, um ihre Modelle zu zeige». Auch die Königin mache dann immer Bestellungen bei dieser Firma. Es sei ohnehin höchste Zeit, an Kaus und Besichti gung der neuen Modelle aus Paris zu denken. „Dann wirst du leider allein reisen müssen", und um ihr jeden hitzigen Einwnrj zu unterbinden, fuhr er sogleich fori: „die neu in Angriff genommene Mine liefert nicht genug Blei. Wir müssen die Bohrungen einstellen und nicht noch mehr Kapital hineinstecken, das bestimmt wertlos ist! Das ist sestgestellt!" „Gott, diese langweiligen Minenwerke!" „Ofelia, ich dachte, du märest froh, in mir jemand zu haben, der die Sache versieht und sie kontrolliert und dich gut und rechtzeitig berät! Tu weißt doch selbst, daß zahl reiche andere reiche spanische Adelssamilien bei solchen Ge legenheiten Hunderttausende, ganze Vermögen eingebiißt haben, weil sie schlecht beraten waren und keine fachmän nische Kenntnis zur Seite hatten. Dagegen wächst jetzt ein neues Projekt herauf, das mir aussichtsreich scheint. Wir werden Wasserkräfte ausnutzen — zu Elektrizitätszwecken, und dann den Felsen Choclo durchbohren lassen." Sie ballte in plötzlich ausbrechender l!»geduld beide Hände zu kleinen Fäusten: „Gut, dann fahre ich allein nach Madrid. Man wird lächeln, daß mein Gatte mich nicht begleitet." Er näherte sich ihr und sagte mit leiser Stimme ein dringlich: „Ofelia, ich rate dir, diese Reise zu verschieben. Berlage den Landsitz nicht! Ich habe das Gefühl, als läge irgend etwas Undefinierbares in der Lust. Oder wolltest du nach Lolita sehen, wenn du in Madrid bist ?" „Lolita? Ach bewahre! Ich habe sie ja erst in Sevilla gesehen. Mitsamt ihrer F.cundin haben beide Mädchen allerdings wenig gesprochen, da ich viel unterwegs sein mußte. Aber — wenn Lolita die Schrulle hat, sich im Kloster der ewigen Anbetung besonders wohlzusiihlen, wenn sie etwa gar daran denkt, mit der Zeit als Nonne dort eintreten zu wollen, dann soll sie es eben! Nur schade wäre es um ihr Vermögen, das dann dem Kloster zusällt." Berenguer schwieg. Er dachte an Stephanie. Sichtlich war sie mit Lolita abgereist. Aber er wagte nicht, nach ihr zu fragen. , ... lFortletzung iolgl.i Eröffnung der Ausstellung „Entartete Kunst In deutschen öffentlichen Museen und Sammlungen teilweise diese hier nach München gebrachten Vecsallskunstdokumente ausgestellt und damit seitens der Leiter dieser Anstalten dem deutschen Volksgenossen die Besichtigung zugcmutet wurde. Es sind die hier gezeigten Produkte allerdings nur ein Teil der in den vorgenannten Anstalten noch vorhandenen. Es hät ten Eisenbahnzüge nicht gereicht, um die deutschen Museen von diesem Schund auszuräumen. Das wird noch zu geschehen ha ben, und zwar in aller Kürze. Es ist eine Sünde und Schande, daß man die Anstalten mit diesem Zeug vollgchängt hat und die örtliche und anständig lebende deutsche Künstlerschaft gerade in diesen Städten kaum oder nur schlechte Ausstellungsmöglich keiten besitzt. . . Zn alicm kann man sagen: nms einem anständigen Deut schen heilig ist, mußte notwendigerweise hier in den Schmutz getreten werden. Es fehlt mir hier die Zeit, um alles das Ihnen, meine Volksgenossen, vorführcn zu können, was diese Burschen im Auftrag und als Schrittmacher des internationalen Judentums an Verbrechen in der deutschen Kunst sich erlaubten. Niedrigstes und Gemeinstes waren hohe Begriffe. Die ausge suchte Häßlichkeit wurde zum Schönheitsideal. Während in der vergangenen Zeit vor der Machtübernahme der deutsche Arbeiter mit seiner armseligen Arbeitslosenunter stützung seinen Lebensunterhalt bestreiten mußte, wurden durch diese jüdischen Heloten andererseits unerhörte Steuergelder für eine sogenannte Kunst verwendet, die nichts anderes tat, als das Volk zu verhöhnen und es seiner Ehre und Würde gegen über den anderen Nationen zu berauben. Die Künstler sind den deutschen Volksgenosse» dafür dankbar, daß diese, als die Kunstbolschewisten daran gehen wollte», ihr Geschmier dem so genannten klassenbewußten Arbeiter norzusetzen, sich in seder Meise artgemäß deutsch fühlten. Sie haben den Schwindel einfach abgelehnt. Sie waren und blieben gesund. Sie hoben nur verständnislos mit dem Kopf geschüttelt, wenn in ihren alten Partcipressen mit Schlagworten und Phrasen diese Pro dukte angeprlesen wurden Cs entwickelte sich naturgemäß damit die Tatsache, daß diese Ausdrucksformen, die Sie hier um sich sehen, als eine Sache der sogenannten Gebildeten, von der die Normakdenkenden ja doch nichts verstanden, hingestellt wurden. Und cs gehörte leider In der früheren bürgerlichen Zeit bei einer Reihe von Volksgenossen zum guten Ton. wenn einer zu viel Geld In der Tasche hatte, so etwas zu kaufen, um auch modern zu sein. Wir wißen, daß nicht die Verführten, sondern die Ver führer zur Rechensckmft gezogen werden müssen. Die Bilanz ist daher nicht mit der Machtübernahme, sondern erst nach vier Jahren vollzogen worden. Wir hatten vier Jahre Zeit. Die Geduld ist nunmehr sür ass« diejenigen zu Ende, die sich inner halb der viere Jahre in die nationalsozialistische Ausbauarbeit auf dem Gebiete der bildenden Kunst nicht elngcreiht haben: das deutsche Volk mag sie richten, wir brauchen diese« Urteil München, 2Ü. Juli. Der Präsident der Neichskammer der bildenden Künste, Professor Ziegler, eröffnete am Montag in München die Ausstellung „Entartete Kunst", die eine Sammlung kul- turbolschcwistischer Scheußlichkeiten enthält. In seiner Eröff nungsrede wies Professor Ziegler darauf hin. daß noch bis vor wenigen Tagen in Deutschland öskentiiche Museen und Sammlungen manche der auf dieser Münchener Ausstellung gezeigten Verfallsdokumcnte zur Besichtigung ausgestellt hätten. In aller Kürze würde in deutschen Museen mit solchem Schund radikal aufgeräumt werden. Im einzelnen führte Prof. Ziegler u. a. aus: Aus den Worten des Führers am gestrigen Tage haben wir mit Begeisterung entnommen, daß mit dieser Art künstle rischer Betätigung endgültig Schluß ist. Schluß ist auch für jene, die in der Sqstemzeit die Reklamehelden dieser sogenann ten Kunst des Niederganges und der Entartung waren, die ihre Feder dazu mißbrauchten, daß. was ihre Rasse- und Gesin nungsgenossen aus Geschästsgründen anbotcn, nun dem deut schen Volke als die wahre Osfcnbarung. als das Modernste auszuschwatzen. Wir befinden uns in einer Schau, die aus ganz Deutschland nur einen Bruchteil dessen umfaßt, was von einer großen Zahl von Museen für Steiiergroschen des deutschen Volkes gekauft und als Kunst ausgesteüt worden mar. Wir sehen um uns herum diese Ausgeburten des Wahnsinns, der Frechheit, des Nichtskönnertumes und der Entartung. Uns assen verursacht das. was diese Schau bietet. Erschütterung und Ekel. Viele Leiter großer Museen hatten nicht eine Spur von dem Verantwortungsgefühl gegenüber Volk und Land, das erst die Voraussetzung für die Gestaltung einer Kunstschau sein muß. Ihren Drang, nur Krankhaftes und Entartetes zu zeigen, habe ich In dieser Schau an einem Beispiel verdeutlicht. Werke des selben Künstlers, den sie ablehnten, solang« er gesund war und aus der Tiefe der Landschaft schuf, der er entstammt«, fanden plötzlich ein Interesse, als d>»ser Künstler nach seinem zweiten Schlaganfall nur noch krankhafte und unverständliche Schmie rereien hervorbrachte. Und so habe Ich auch von einer Reihe anderer Künstler Werke in diese Scknm gehängt, die sic in ihrem Alter. In einer Zeit geistigen Verfalls oder von Geisteskrankheit befassen, geschossen haben, und die noch bis vor ganz kurzer Zeit in unseren Museen ausgestellt waren, während man die gesun den Werke dieser Künstler vergeblich suchte. So wurde die Malerei Selbstzweck sür sammelnde Museumsleiter und diente nicht mehr dem Volke. In Durchführung meines Auftrages, ässe Dokumente des Kunstniederganges und der Kunstentartung zusammenzutragcn, habe ich fast sämtliche deutschen Museen besuch». Ich war mir klar darüber, daß die Anzahl der in den vergangenen Jahren angekausten Werke ungeheuer groß sein würde. Maßlos er staunt war ich aber darüber, daß noch bi» vor wenigen Tagen nicht zu scheuen. Es wird, wie in allen Dingen unseres Lebens, so auch hier sehen, daß cs rückhaltlos dem Manne vertrauen kann, der heute sein Führer ist und weiß, welchen Weg die deutsche Kunst zu gehen hat, wenn sie ihre große Ausgabe. Kün- derin deutscher Art und deutschen Wesens zu sein, erfüllen will. Ich gebe damit die Ausstellung „Entartete Kunst" sür die Ocfsenllichkcit frei. Deutsches Volk, komm und urteile selbst!" (Explosion einer Luxusjacht Torsten Kreuger mit knapper Not dem Tode entronnen Stockholm, W Juli. An der schwedischen Küste, aus der Höhe von Halmstad, hat sich eine schwere Explosion in einer Luxusjacht ereignet. Nur dem Zufall, daß sich keine der an Bord befindlichen Personen unter Deck befand, ist cs zu verdanken, daß kein Menschenleben zu beklagen ist. Die Jacht gehörte dem Bruder des Zündholzkönigs Ivar Kreuger, Torsten Kreuger. der selbst ein einflußreicher schwedischer Industrieller ist. und dem auch die größte Tageszeitung Schwedens, „Stockholm Tidningen", gehört. In ganz Schweden ist die Luxusjacht Torstm Kreugers bekannt. Sie zählt zu den größten und schönsten Jachten, die je vom Stapel gelaufen sind. Ueberall. wo die Jacht erschien, erregte sie wegen ihrer märchenhaften Pracht allgemeines Aufsehen. In.diesen Tagen nun hatte sich Torsten Kreuger mit seiner Familie an Bord seiner Jacht begeben, um einen längeren Urlaub anzutrcten. Er plante eine Fahrt längs der schwedischen Küste. In Halmstad hatten sich Hunderte von Menschen am Strand eingesunden, um die Jack! ru bestaunen. Ein« ganze Flotte von Motorbooten und Segelschissen war der Jacht zum Empfange cntgegcngesahren. Plötzlich vernahm man eine Detonation ans der Luxus jacht. Im nächsten Augenblick züngelten hohe Stichflammen zum Himmel und schon brannte das Schiss vow Bug bis zum Heck. Die Katastrophe vollzog sich innerhalb wenigei Minuten. Bevor es auch nur möglich war. Hilfe zu alarmieren, versank die stolze Luxusjacht in den Fluten. Fiir Torsten Kreuger und seine Angehörigen befürchtete man schon das Schlimmste. Aber cs stellte sich heraus, daß sämtliche Personen die Gefahr sofort erkannt hatten und un mittelbar nach der Explosion die Luxusjacht in Booten ver lassen hatten oder über Bord gesprungen waren. Torsten Kreuger wurde von hiiizueilcnde» Rettungsbooten wohlbehal ten aus dem Wasser gefischt. Auch seine Angehörigen und die Besatznngsmltglieder sind mit dem Schrecken davongckommen. Hauptschristleiter: Georg Winkel. »«rairN—Nllch flt, I-ltzNl I» Buren w»«tet t» De»«»,» verLNlworMcher enteile,: L-«,»,, «lvtet U, Vee-de» DexI >»» Verla-: Aer»»,l, V»ck»e»<I«r«> ^re-ve». V»N«eft»«tz, N D. A. Vl 87: über 4SM). - Z Zt. ist Preisliste Nr. e gültig.
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