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veur 2. Nr. S30. Moraru-Nusvsvr. Leipziger Lojzedlatt. Sonnadenü. 12. veremder 1S14. König von Montenegro leihweise über, laffenen 2^ Millionen Franken. Utsä^or- mansky beabsichtigt, den Antrag einzubringen, das, di« Minister des damaligen Kabinett, zum Ersatz der summ.' angehalten werden. Eine »Glanzleistung* -er Nusten. Odessa, 11. Dezember. (Meldung der Petersburger Telegraphen Agentur.) Eino bei Burnas ge« landete Abteilung von 28 Türken nebst Pferden wurde 6 Werst von Tarutino im Kreise Akkrmann gefangengenommcn, entwaffnet und nach Tarutino gebracht. Der Kreis Nkkcrmann liegt im Gouvernement Bessarabien: er hat seinen Nomen aon der Stadt Akkermonn an der Dnsestermündung. knis die Russen im Jahre 1806 eroberten. Tarutino lischt eine groß,' deutsch« Kolonie. Der österreichische Tagesbericht. wlb. Wien, 11. Dezember. Amtlich wird betannt- gochlxn: Unsere Operutivnen in Leu Karpathen ver lausen planmähig. Der Feind leistete gestern zu meist nur mit den Rach hüten Widerstand, die geworfen wurden. In Galizien ist noch keine Entschei dung gesotten. Wo die Russen angriffen, wur den sie unter schweren Verlusten zuriiS- gewiesen. Die Ruhe an unserer Front in Polen hielt auch gestern an. Przemysl ist »om Gegner nur e i n g e s ch l o ss e n und nicht angegriffen. Die stets unternchniungsfrendige Besatzung beun ruhigt die in achtungsvottcr Entfernung von, Festung», gürtet sich haltenden Einschlictznngvtruppen fast täg lich durch kleinere und größere Ausfälle. Der Stellvertreter des El,ess des theneralstabes. o. 5, o c s c r, Generalmajor. vom serbischen Kriegsschauplatz. Wien, 11. Dezember. Pom südlichen Kriegsschau platz wird amtlich gemeldet ll. Dezember: Auf dem südlichen Kriegsschauplatz keine wesentlichen Vorfälle. Die angeordneten Verschiebungen vollziehen sich im allgemeinen ohne grötzere Kämpfe mit dem Gegner. Ex-Goeben un- -Vreslau. Aus Berlin wird den „Hamb Nachr." genieldet: Die in einigen feindlichen Blättern neuerdings verbreitete Meldung, wonach unsere, jetzt die türkische Flagge führenden Kreuzer Goeben" und „Breslau" bei dem Seegefecht vor Sewastopol schwer beschädigt seien, sind in keiner Weise zutreffend. Der Kreuzer „Breslau" ist damals ganz unbeschädigt geblieben, und der Kreuzer „soeben" hat nur einen Treffer in die Backbordkasematte erhalten, wobei 11 Mann getötet wurden. Abgesehen von diesen, Verlust, ist die Beschädigung des Kreuzers „(Soeben" höchstens als ein kleiner Schönheits fehler zu bezeichnen, der leicht auszugleichen war. Wenn von weiteren Operationen der liirkischen Flotte und der ehemals unserer Flotte angehörigen beiden Kreuzer in der letzten Zeit keine Rede mehr war, so liegt das nicht daran, datz diese Schiffe untätig waren, sondern datz die Russen vor- läufig mit den Erfahrungen bei Sewastopol genug hatten und sich jetzt vollständig zurückhalten. Die Lan-ungstruppe -er „Em-en" in Sumatra. Amsterdam, 11. Dezember. Reuter ,neidet aus Batavia, da» der Schoner „G eyfh a". aus dem die L a n du n g s 1 r u p p e der „Emden" entkam, am 28. November in Pa dang, einem Hafen der Südwestkliste Sumatras ankam und Proviant einnahm. Er war also drei Wochen auf See. vom öurenaufstan-. 8 London, 11. Dezember. „Daily Telegraph" meldet ans Johannesburg: Der Kommandant der aufständischen Gemeindeversammlung, Piet Grod le r, ist in Rusten bürg gefangen genommen ivorden. Vermehrung -es amerikanischen Heere». Lvndon. 11. Dezember. „Zentral News" meldet au» Washington vom 9. Dezember: Der Staats sekretär für den Krieg stellt in seinem heute ver öffentlichten Jahresbericht fest, datz die Bereinig ten Staaten am 20. Juni über ein« mobile Arme« von 1495 Offizieren und 20PA Mann, sowie über eine organisierte Miliz von 8328 Offizieren und 119087 Mann verfüge und mit der Nationalgarde im besten Falle 9818 Offiziere und 118 498 Mann anfbringen könnte. Der Staats sekretär empfiehlt die sofortige Bewilligung weiterer 23000 M a n n und 1000 Offizier«. Amerika verschärft seine Neutralität»- maßregeln. London, 11. Dezember. Die „Times" meldet aus Washington: Staatssekretär Bryan erklärte, datz der Präsident der United Staates Steel Company, Schwab, den Plan. Unterseeboote für die Kriegführenden zu bauen, aufgcgeben habe. Schwab sei dazu durch die Uebrrzeugung Wilsons bewogen worden. dass selbst di« Lieferung nicht zusammengesetzter Schiffsteile mit der amerikanischen Neutralität unver einbar wäre. — Ter Korrespondent der „Times" fügt hinzu: Diese Entscheidung des Präsi- denten ist ein entschiedener Erfolg des Präsidenten, da die Unterseeboote an die Verbündeten geliefert worden wären. Die Deutschen erheben auch Protest gegen den Verkauf von Munition an die Verbündeten durch Privatfirmen Ibre An schauung findet bereits im Kongress Unterstützung. Gestern ist im Senat eine Gesetzes vorlage eingebrocht worden, die den Ver kauf von Waffen und Munition an ein Land das mit einem anderen Lande, das mit den Vereinigten Staaten in Frieden lebt, Krieg fuhrt, für ungesetzlich erklärt. Im Neprä entanten- hause ist eine Gesetzesvorlage eingebracht worden, die den Präsidenten ermächtigt, die Ausfuhr solcher Munition zu verhindern Im Senat ist eine Reso lution vorgelegt worden, die genaue Auskünfte über die Tätigkeit der amerikanischen Fabrikanten auf diesem Gebiete verlangt. (lr.) Rotterdam, ll. Dezember. ((Ltg euer D r a h 1 b e r i ch t.) Der (Gouverneur des 6>e- dieteö des P anomal a n a l s forderte die eng lischen Dampfer „K'iruivood" und „Nod- d a m" auf, unverzüglich den Kanal zu vcr-- lassen, nm jeden Zweifel an der unparteiischen Neutralität der Bereinigten Ttaaten zn ver meiden. Nücktrltt -es Vizekönigs von In-ien. London, 11. Dezember. Die „Times" melden au« Dublin: Der Londoner Korrespondent von „Free- manc Journal" erfährt aus zuverlässiger Quelle, dass der bisherige Dizckönig, Lord Aberdeen, zu Dr- ginn des nächsten Jahres zurücktreten wird. König Zrie-rich August im Zel-e. Dresden, 11. Dezember. Der .König verbrachte den 10. Dezember unter den Truppen des 12. Ar meekorps. Es war ihm möglich, auch sein in vorderster Linie stehendes bayrisches 13. Infan terie Regiment und sein preussisches Manen-Re giment Nr. 1t> zu sehen. Eiserne Kreuze. Das Eiserne Kreuz erhielten ferner verliehen: der Kaiser!. Marine-Stabs-Zahlmeistcr Oscar Gelb ri ch; der Unteroffizier Max Gräsenstcin; der Landwehrmann Max Schubert. LLagensührer bei der Plauener Strassenbahn; der Landwehrmann Ge freiter Max Wonne berger, sämtlich aus Plauen: der Unteroffizier Ernst Wolters aus Werncsgnin; der Feldwebel Paul Grimm aus Mylau; der Gefreite Bruno Meine! und sein Stiefbruder, der Unteroffizier Gustav Pöhland aus Georgenthal; der Gefreite Richard M o n n i g aus Erlbach lunter gleichzeitiger Beförderung zum Unteroffiziers; der Reservist Oscar Neide! aus Schönbrunn (unter gleichzeitiger Ernennung zum Ee, freiten); der Oberleutnant L ü d i ck e, Dipl.-Inq. der Iutespinncrei in Triebes; der Sergeant Paul Schubert. Inhaber der Firma I. G. Fischer in Eibenstock: der Leutnant im Infanterie Regiment 133 Abigt' aus Schweinsburg bei Crimmitschau; der Unteroffizier der Landwehr im Reserve-Infanterie- Regiment 32 Ziogeleibesitzer Paul Scheibe aus Gera: der Unteroffizier Alfred Zürbig aus Gera; der Leutnant im Reseroe-Grenadier-Regiment Nr. 100 Eberhard von Geldern-Crispen- darf aus Greiz, der Landwehrmann Divtmar aus Zeulenroda; der Leutnant im Infanterie-Regi ment 27 Otto Brinkmann, Sohn des Prof. Brinkmann früher n, Zettz, jetzt in Burg: der Berg- inspcktor Paul Preis, von Grub« Neuglück in Rehmsdorf; der Unteroffizier Ernst Wagner. Sohn des Ortspsarrcrs Wagner in Zangenberg bet Zeitz: oer Kriminalkommissar Lchnerdt vom Ber liner Polizeipräsidium st. Klasses: der Kgl. Bank- inspekior und Hauptmann der Reserve Max Stammler sl. Klaffe): der Ersatzrcservist Hans Tally Gottsiein. Inhaber einer Papierfabrik in Tharlottenburq sl. Klaffe): der Oberarzt Dr. Ernst Sachs «früher am Virchow Krankenhaus zu Berlin, zuletzt P.ivatdozent in der Frauenklinik der Universität Königsberg); der Fabrikdirektar Konsul Carl Dllrfeld sunter gleichzeitiger Ernennung zum Oberleutnant); der Leutnant der Landwehr kavallerie Alexander Bonte. Mitinhaber der Firma Gebrüder Bonte-Verlin (er wurde gleichzeitig zum Oberleutnant befördert): der Vizcwachtmcister der Reserve Siegmund Hirsch. Betriebsdirektor der Hirsck»-Kupfer- und Mcssingwerke in Berlin, sämt lich aus Berlin: der Leutnant der Reserve im Königin-Elisabeth Gardr-Grenadier-Regiment Nr. 3 Dr. A. Wegener, Prioatdozent an der Universität Marburg. Zürs vaterlan- gefalle«. Wie aus den Familiennachrichien der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes ersichlich ist, widmen die Firma und die Beamten derFirma Eieiecke <K Tevrient dem aus dem Felde der Ehre gefallenen Galvano plastiker Albin Künz einen Nachruf. Ferner fielen auf dem Felde eer Ehre: der Ge freite im Insanrerie-Regiment 179 Walter Ionas aus Güldengossa bei Lew ig, der Kriegsfreiwillige im Infanterie Regiment 105 Richard Schlippe, der Eesreiie der Reserve im Infanterie-Regiment 106 Otto Bötiner, beide aus Leipzig, der Eins.- .Kriegsfreiwillige im Reierve-Iäger-Bataillon 25 Land. phcl. Gerhard Eger, der Unteroffizier der Landwehr Lehrer Richard Dietrich, der Unte.o fizier der Landwehr im 1. Garde- Regiment zu Futz Johannes Schmidt, Ritter des Effernen Kreuzes, sämtlich aus Dresden der Landwehrmann im Infanterie-Regiment 101 Max Theodor Lange aus Chemnitz, der Land wehrmann im Infanterie-Regiment >07 Oskar Weber, Ritter Les Eisernen Kreuzes, aus Meerane, der Musketier im Infanterie - Regiment 93 Max Bräutigam aus Crimmitschau, der Unteroffizier der Reserve im Infanterie - Regiment 105 Willy Gabler. Gutsbesitzer in Nudelswalde, der Kriegs freiwillige im Reserve-Infanterie-Regiment 243 Erich Johannes Koppel, der Land ¬ wehrmann im Reserve - In'antcrie - Regiment 243 Karl Günne!, Stickmaschinenbesitzer in Bergen bei Plauen, der Leutnant der Reserve Pu ich deck, Ritter des Eisernen Kreuzes, aus Brunndöbra. der Tambour der Reserve Lokomotiv führer Richard Friedrich ans Raschau, der Unteroffizier Otto I o h a n n e s M e r k e l aus Elster berg, der Grenadier K " r t Hermann Thiimmler Soyn des Gutsbesitzers Thiimmler in Mühlhausen i D„ der Landwehrmann tm Reserve - Infanterie - Regi ment l.'lti Paul Seyrcrt aus Greiz, der Leutnant der Reserve im Infanterie-Regiment 19 Fritz Hedler, Architekt des Rcichsamts des Innern csohn des Kaiser!. Rats Hedler in Berlin-Sieglitz, der Leutnant im Infanterie-Regiment 23 Werner Sartig, Ritter des Ei lernen Kreuzes lLohn des Ratsmaurermeisters Eartig in Berlin), der Haupt mann der Landwehr Dr. P a u l Schneider. Chef redakteur und Herausgeber der „Hessischen Post" in Kassel, der Leutnant der Reserve, städt. Lehrer Gustav Wieczorek, Ritter des Eisernen Kreuzes, aus Berlin, der Leutnant der Reserve im Infanterie-Regiment 53 Eitenhinteninqenieur Ernst Lappe, Ritter des Eisernen Kreuzes . Ehre ihrem Andenken! Weitere Mel-ungen. Zwischen England und Portugal wurde nach einer Reutermeldung ein neuer Schieds- gerichtsvcrtrag für 5 Jahre abgeschlossen. * Die dänische Regierung erlieg am Freitag ein Ausfuhrverbot für alle Sorten Leder, ausge nommen Ziegenleder, für Lämmer- und Schaffelle, Bausteine. Leinsaat, Sojabohnen und Margarine. * * Die italienische Kammer hat den Ge setzentwurf über die Bewilligung von 6 Budgit- Zwölfteln bis zum 30. Januar 1915 und die da mit zusammenhängenden Finanzmatzregeln mit 260 gegen 45 Stimmen angenommen. ver Nie-ergang -er englischen Press«. Die „Kölnische Zeitung" hatte vor ein paar Tagen an einem Beispiel au» den „Times" daraelegt, wie der Krieg den Abstieg der englischen Presse von ihrer früheren Höhe enthüllt und beschleunigt hat. Den Grund dafür glaubte sie in der fortschreitenden Vertrustung der englischen Blätter, also in der Vor ein'.guna ganzer Zeitungskomplexe in der Hand ein zelner Unternehmer erblicken zu dürfen, die die Eigen schaft der Zettung, ein Organ der Oesfentlichkeit zu lein, dazu mitzbrauchen, lediglich Geschäfte für ihren Geldbeutel zu machen. Einer dieser Trustmagnaten, der eine grotzc Anzahl englischer und amerikani'cher Blätter, darunter auch „Daily Mail" und „Times", in seiner Hand vereinigt, ist Herr Harmvworth, der. weil er vor einigen Jahren ins Oberhaus befördert worden ist, Lord NortH- cliff« heitzt. Der Mann scheint nun so unvorsichtig gewesen zu sein, sich an andern Blättern, darunter der „Daily News", zu reiten, und infolgedessen richtet der Chefredakteur dieses Blattes, Gar diner, an Lord Northcliffe in der „Daily News" vom 5. Dezember einen offenen Brief, den sich dieser Macher der öffentlichen Meinung in England nicht hinter den Spiegel stecken wird. Da die An sichten dieses Mannes durch die ihm untertanen Blätter nicht nur England, sondern einen großen Teil der Englisch sprechenden Weit Tag um Tag be einfluffen, so kommt seiner Charakteristik ein 8 sent liches Interesse zu, und ist zugleich eine Erklärung dafür, weshalb es mit dem Vertrauen und dem Ein fluh. den Blätter wie die „Times" früher genoffen, so ichnell bergab geht. In dem Briefe Gavdiners heitzt es nach der „K. Z.": „Etz ist immer Ihr Amt gewesen, Krieg zu prophezeien und Hatz zu pflegen. Für den Journalisten ist nichts verlockender, als den Brandstifter zu spielen. Es ist das der kür zeste Weg zum Erfolg, denn es ist immer leichter, die niedrigen Leidenschaften des Volkes als seine besseren Gefühle anzurufen. Damit wendet man sich an «ine grötzere Mengs, und Cie find niemals der großen Menge untreu geworden. Wer Ihren Werdegang ver folgt, wird schwerlich auf etwas stotzen, wo er sagen kann: „Hier opferte Lord Northcliffe seine jour nalistischen Interessen für das Allgemeinwohl, für d:e Sache des Friedens, für irgendein grotzcs Ideal, das ihm kein Korn auf die Mühle brachte; hier brauchte er seine ungeheure Macht, nicht um sich selbst, sondern die Welt zu bereichern." Aber er wird cs leicht haben, auf die Kriege hinzuweisen, die Sie angestistet haben, die Feindschaft, die Sie genährt, die Dinge, die Sie im Stich gelassen, und die Sensationen, von der Pekinger Lüge bis zu der Lüge von Amiens über die Niederlage der eng lischen Arme«, die Sie weithin verbreitet haben. Sie haben dies getan, nicht weil Sie auch nur im geringsten selbst daran glaubten, nicht wegen eines Grundsatzes, den Sie in Ehren hielten, sie haben es getan, weil es der kürzeste Weg 4 um Erfolg war, zu dem Erfolg, der das einzige ist, dem Sie unter allen Wundern und Heilig tümern des Lebens huldigen." Ihre Friedenspolitik verteidigt die „Daily News" dann mit folgenden Worten: „W i r haben nickt nur den Frieden prophezeit, sondern für den Frieden gearbeitet, gerade wie Sie den Krieg prophezeit und für den Krieg gearbeitet haben. Wir haben ver loren, Sie gewonnen, und Sic freuen sich über den Sieg, der Europa zu einem Schlachthaus gemacht fiat. Kann man fick wirklich darüber freuen? Eine Million Menschen sind schon aus den Schlachtfeldern Europas gefallen, und noch eine weitere Million wird fallen. Mil- Nou! Göol Auf vielfache Anregung aus dein Felde lie> fern wir zum Berfand als Liebesgabe Flasche Odol in einer hübschen Metoll-Feld- Doie, die fix und fertig als Feldponbncs (loPsg. Porto) verpackt, in allen Apotheken, Drogcngejchästen, Parfümerien unv. zum Original-Preis von 85 Pfg.*) zu haben ist. *) Die Metall-Feld-Dose wird während des Feld zuges kostenfrei geliefert. Der leichteren Mitjührung wegen haben wir die halbe Flasche Odol für diesen Zweck gewählt. Meinungen un- Stimmungen in Amerika. Nach einem Schreiben von George Lüders- New Pork. HI. Uebrr di, Haltung unserer Regierung ziehe ich vor, mich nicht weiter zu verbreiten, nur aas möchte ich betonen, datz wir Deutschen hier mit der non ihr eingenommenen Stellung autzcrordentlich zu frieden jein können. Ich habe kaum näbere Be gehungen in Lvashington und kann also die dortigen Handlungen nur nach dem beurteilen, was die Leitungen darüber bringen, und das ist recht wenig. Nach dem aber, was ich weist, sehe ich. datz die amerikanische Regierung der europäischen Lage mehr Vernunft cntaegenbringt, als die Amerikaner im allgemeinen. Datz sich aas amerikanische Volk durch die englisch-amerikanischen Zeitungen in eine anti deutsche Gesinnung hat drängen lassen, Latz es in folgedessen all das Gute, das ihm von Dentlchland ge kommen ist. vergessen hat, das kann man zu ver stehen versuchen; datz dieses sonst so praktische Volk aber so gar nickt einsicht, wo sein Vorteil liegt, wo die Sicherheit seiner Zukunft es hinweist und wo diese Zukunft liegt, das ist mir unverständlich. Datz England Japan zu Hilfe ries un- es an sein Bündnis erinnerie. war zu erwarten; es ver stimmte das nir kurze Zeit etwas in Amerika, und ich denke, es hat noch üärkcr in Kanada verstimmt und in Australien^ wo die Japaner noch mehr ge fürchtet un- verhaft sind als hier. Ick vermute, diese zweifelhafte Handlung Englgnds wird guck noch ihre Früchte tragen. Aue den Verhältnissen in Kalifornien mit der noch immer schwebenden Frage der Gleich berechtigung der Japaner, die nun schon so lange dre Gemüter beschäftigt, kann es meiner Ansicht nach nur «inen Ausweg geben: den Krieg. Wer aber ist denn unser Freund, wenn auch vielleicht nicht Bundesgenosse? Doch gewtst weder England, «och Frankreich, noch Rußland. Ist Deutschland dem» wirklich vernichtet, wie alle es jetzt hier erflehen, denn würde England so mächtig sein in der ganzen Welt, datz wir uns hier einfach von ihm rviirdcn diktieren lassen müssen, was wir Japan gegenüber zu tun haben: cs find uns von England schon so ost unsere Handlungen vorgcjchriebcn worden: mit einem zerstörten Gleichgewicht in Europa aber kann das nur schlimmer werden. Mehr als eine Zeitung stellte Englands und Japans Handlungsweise als sehr unehrenhaft bin, besonders die Japans, das doch seiner Armee und Flotte nach als erste Macht angeiehen werden mutz und nun einem Lande, das sich sckon nach drei Seiten zu wehren hatte, in den Rücken fiel. . . . Ich nehme wohl mit Recht an. datz es Enalaud und den Engländern Angst wird vor den Deutschen, die sich zu Lande und zu Wasser gleich tüchtig und mächtig zeigen, und ein Beweis für diese Angst scheint mir gerade das Schimpfen der Minister und Richter, Geistlichen und Literaten, zu dem man in England übcrgegangen ist. Ich möchte wie Gerhart Hauvtmonn in seinem Briefe an Rolland in Paris sagen: „Der Ohnmächtige nimmt seine (influcht zum Schimpfen." Dies alles hat, wie gejagt, noch uichr genügt, das amerikanische groge Publikum in seiner Stimmung zu beeinflussen, die Gründe, die ich dafür erblicke, habe ich bereits angegeben. Natürlich gibt die Regierung ihre Ansicht nicht kund, aber datz man in Washington Takt und Gefühl für Gerechtigkeit hat. das möchte ich an den folgenden Beispielen zeigen. Als zu Beginn des Krieges der pensionierte Admiral Mahn einen Artikel schrieb („Evening Post", 6. August), in dem er den Standpunkt ver trat, datz nicht nur Italien, sondern auch Amerika Deutschland den Krieg erklären sollten, wurde dem Manne von der Regierung bautet, datz er bet weiteren ähnlichen Artikeln seiner Pension verlustig gehen würde. Weit« wurde ein amerikanischer Militärarzt, der in Belgien tätig war und ebenfalls höchst beeinflutzte und ungerechte Meinungen ver- öffentlickt hatte, ersucht, seinen Abschied zu nehmen. Darm befand sich unter den Offizieren de* Kreuz«» „Tenuefsy", d« bekanntlich flr gestran dete Amerikaner 7 000 000 Dollar nach Deutschland brachte, auch ein Kapitän Le B. Coleman („Times" 10. Okt.), der, als das genannte Schiff dieser Tage hierher zurückkchrte, den Berichterstattern gegenüber sehr gesprächig war; er schilderte seine ver schiedenen Erlebnisse in ziemlich zweifelhaften An gaben und behauptete schließlich, in seinem Besitz eine Rcdedes Kaisers aus 1910 zu haben, in der er seinen Soldaten befiehlt, weder Pardon zu geben noch Gefangene zu macken. Natürlich ist diese Rede nie gehalten worden, und der Herr Kapitän wird sich in 2vachington zu verantworten haben. Neben dem Geschwätz solcher Leute sind dagegen sehr interessant die Artikel der Sachverständigen und auch die Urteile der verschiedenen Kriegsbericht er st a t t e r. Natürlich sind die Berichte alle mehr oder weniger einseitig, immerhin aber ist viel aus ihnen hcrauszulesen und viel Interessantes darin ent halten, wenigstens gibt es gewisse Berichterstatter, die nicht nur blanken Unsinn schreiben, wie es leider die meisten Franzosen tun. Die Tapferkeit der Deutschen wird all gemein anerkannt und bewundert. So spricht ein verwundeter französischer Major seine volle Bewunde- runa der deutschen Artillerie aus, wie schnell sie ihr Ziel finde, wie jedes Schrapnell in der richtigen Höhe explodier«; er konstatiert auch, datz die Kanonen denen der Franzosen völlig überlegen feien; das gleiche bestätigen die Engländer, die verwundet nach England zurückkehren. Geheimnisvoll, über allem stehend und allgemein bewundert ist das 42 - Zentimeter - Riesengeschütz Krupps: seine Existenz wurde lange bezweifelt, und erst in Namur machte es wirklich von sich reden, als di« Franzosen und Engländer mit Staunen den un erhört schnellen Fall dieser starken Festung ver nahmen, eine Sache, dl« st« sich nicht «klaren konnten. Dann kamen alle di« anderen Festungen, und schließ lich Maubeuge und Antwerpen, und di« Zeitunaen aller Länder gaben zu, datz diesen Kanonen kein« Festung widerstehen könne. Englisch« Zeitungen deu teten geheimniavall an, datz die deutsch« Marin« auch noch eine derartige Kanone habe, die noch unbekannt sei und jenen aus dem Lande entspreche; sie wird als „gun ok mystsr/' bezeichnet, hoffentlich erscheint sic bald und macht in gleicher Weise von sich reden, w:- die „Tante von Essen" auf dem Lande. Mehr Verwunderung und Staunen erregte jedoch hier, wie in Frankreich und England, die ausaezeich nete finanzielle Bereitschaft Deutschlands. Das Moratorium, das in London und Paris erklärt wurde, zeigte seine Wirkungen sofort in der ganzen Welt, in Italien und Spanien, in Indien und China, in Japan und Kanada, wo wir überall Handels beziehungcn haben, trat das Moratorium in Kraft, und damit waren die Geschäfte zu Ende. Dagegen schien es kaum glaublich hier, datz Deutschland so gut beanlagt war, datz es seine Danken' offenhalten und wie gewöhnlich Weiterarbeiten konnte, wie es der Fall fft. In England, Frankreich und hier bespricht man schon den Friedensschlutz, und Deutschland ist bereits zerteilt und den verschiedenen Mächten überwiesen; selbst die hohen Herren des englischen Ministeriums besprechen offen die neue Landkarte, sic besprechen die Entschädigungen, die Belgien zu zahlen sein werden, sie setzen bereits fest, datz Essen mit den Kruppschen Werken natürlich zerstört werden muffe und datz die deutsche Armee aus dem Wege zu schaffen sei. „Militarismus" ist überhaupt der Vor wurf, den man den Deutschen macht. Datz Deutsch land diesen Militarismus nur zu seiner Derteidigunz gebraucht, datz er weder England noch den Leuten hier irgendwie im Wege sein kann, viel weniger als der englische „Navy"ismus zur See. der doch die ganze Welt beengt und bedrückt, das leuchtet den Leuten hier nicht ein: noch nicht! Ich für mein, Perfon hab« nur «inen Wunsch, datz di« Fahnen und Waffen d« Deutschen, die jetzt in Paris im Dome de» Invalide» gezeiar werden, wieder in ihre Heimat kommen. Dies iff gewitz ein be« scheiden«! Wunsch