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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.12.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141212016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914121201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914121201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-12
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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Sonnadenü. l2. Oezemvrr lSl^. 8 LeipHlu« Tageblatt. Nr. 6^0. Moryea-ttussave. Sette 3 lionen Leben sind zerbrochen, Millionen arme Fa milien sind durch Tod und Leiben in Trauer ver setzt. Ist das wirklich dazu angetan, zur Anprei sung einer Zeitung zu dienen? Glauben Tie nicht, daß wir nicht auch den Krieg hätten predigen können? Das ist die leichteste Lache van der Welt. Es macht Lie populär, verschafft Ihnen Leser — wie Sie wissen. Es ist so viel leichter, niederzubrennen als aufzubauen: eln Narr kann ein Pulverfass anstecken. Die Menge wird zu den» Feuer lausen, niemals aber zu dem Baumeister. der langsam Stein auf Ttein fügt. Wir haben für den Frieden gearbeitet, weil wir glaubten, dass das die Pflicht einer sich ihrer Verantwortung bewussten Zeitung sei." Niemand, sagt die „Daily News", kann sagen, dass wir damit für eine verlorene Sache gearbeitet hätten. Lord Northcliffe selbst habe manchmal Augen blicke der Reue gehabt und noch im letzten Jahre in der „Eoening News" eine Lobrede auf den Kaiser veröffentlicht, die viel übertriebener als irgend etwas gewesen sei. was in ihren eigenen Spal ten erschienen sei: eine Lobrede, in der er gesprochen habe von den Bemühungen des „ritterlichen Gent leman" für die fr'cdliche Entwickelung seines Landes, von seinem gerechten Ltreden, seinem Wort, „das besser sei als die Bürgschaft manches andern," und von der Achtung die England ihm zolle. Wenn Lord Northclisse geglaubt habe, dass der Krieg unvermeid lich sei. warum habe er sich dann so stark ausgedrückt? Die „Daily News" zitiert noch einen Ausspruch, den Lord Salisbury früher einmal getan habe. Die ..Daily Mail", sagte er. .wird von Tchreibcrknechten (Oltiee bo.vs) geschrieben." Obwohl sich Lord North- clisfe seitdem zu der „Times" ausgefchwungen habe, sei es ihm nur gelungen, dieses B att in den Farben des Offieo bo.vs Verstandes -u färben. To sei es ge kommen. dass die „Daily Mail" das Biutbad von Peking, die „Times" die N cterlaoe des britischen Heeres verkündet habe. ..Nach dem Kriege," sagt die „Daily News", „wird sich vieles ändern Vieles wird ein Ende haben, und warum sollen wir nicht hoffen, dass er auch dem finstern Einfluss, brr immer Lie Seele des englischen Journalismus verdorben hat. ein Ende setze? So wird ein gclümächtiger Vertreter des britischen Zeitungswesens von einem gutgele'teten, veritänd'gen britischen Blatte gekennzeichnet. Dieses Urteil kann uns in Deutschland als Schlüssel zum Verständnis für die britische Politik und manchem vielleicht auch als Lehre dienen. harmlose Randbemerkungen zum Kriege. Japan lässt sich für srin Bündnis mit England cOO Million:n Jen zahlen. Ein jenialrr Gedanke! »Daily Telegraph" lässt sich von seinem New Parker Handclsberichterstatter melden, die Mittei lung der Deutschen Nsichsbank, dass die Goldbestände zunähmrn, begegne in New Pork ähn lichen Zweifeln wie die amtlichen drutschrn Kriegs nachrichten. Vesser als durch diesen Vergleich kann di« Glaubwürdigkeit der Zunahme nicht erwiesen werden. In Erewe (England) hat das Polizeigericht die Plünderer und Zerstörer deutscher Eejchäftsläden zu 10 Schilling und noch höher — freigejprochm. Die englisä-e Regierung hat die in England er worbenen Patente deutscher Erfinder für nichtig erklärt, also die Erfindungen der allgemeinen Ausbeutung preisgegeben. Was soll das den Eng ländern nützen, di« doch selbst das Blaue vom Him mel herab erfinden? Das deutsche Lazarettschiff des Noten Kreuzrs „Ophelia", das vor Holland kreuzte, ist von den Engländern unter dem — selbstverständlich erfun denen — Vorwand«, dass es Minen l:ge, wegge nommen und seine Besatzung ist in Gravesend, ohne dass es di« begleitende englische Mannschaft gehin dert hätte, in empörender Weise wörtlich und tätlich beschimpft worden. Schändelmen! Di« Offiziere eines französischen Regiments an der lothringischen Grenze haben zu Ehren des Falles von Metz ein Fest gegeben. Sie haben die „Feste" gefeiert, ehe sie gefallen. Unter Lord Asquiths Vorsitz will sich ein Ausschuss bilden, der das englisch: Volk über den Sachstand ausklären will. Werter H«rr Asquith — Sie und Aufklärung! Man kennt die Klärgruben: die festen Bestandteile ihr:s Inhalts versinken; was abflieht, ist klar, aber nicht geniessbar. Di: Bekleidung unserer letzten Ersatztruppen ist nach englischen Blättern den Lumpenkammern entnommen. Die Engländer, die inzwischen von Liesen Truppen g:fangengenommen worden sind, haben sich von der Verlogenheit der Angabe über zeugen müssen. Gesetzt aber, sie wäre wahr — ist's denn nicht tauf:ndmäl besser, ehrenw:rte Soldaten in abgetragene Kleider zu stecken, als, wie es in England geschehen ist. Ersatztruppen aus Lumpen zu bild:n, die aus den Gefängnissen herausgelassrn wurden? Der Zar hat beschlossen, seinen Sommersitz nach Konstantinopel zu verlegen. Ein bißchen verfrüht! Es könnte sein, dass er zunächst seinen Winkelsitz verleg:« müsste: ja, es wäre nicht ausgeschlossen, dass er s-inen Sitz überhaupt, und zwar vor dem eigenen Volke in Sicherheit bringen müsste. Die englischen Fussballklubs hab:n be schlossen. ihre Wettkämpfe durch den Krieg nicht unterbrechen zu lassen; ihre Mitglieder werden also nicht in Kitchencrs neues Hc:r eintreten. Ja ja, England: Wer den Sport hat, braucht für den Schaden nicht zu sorg:n. Ein englisches Grosskampfschiff ist einer — offen bar englisch en — Mine zum Opfer gefallen. Nun hnßt'v, gute Mine zur bösen Mine machen! Time in marwz- (Zeit ist Geld), sagt ein eng- Usches Sprichwort. Aber die tirvos ändern sich: je mehr Um« der Krieg beansprucht, d:sto mehr mon»^ verschlingt er. Daran änd.'rn auch die Times mit rhrer Grosssprecherei nichts. England will denn auch ieine Steuern verdoppeln. Dem widerspricht das Unterhausmitglied Money mit dem Bemerke, viel bcss?r sei eine Anleihe, denn diese werde durch die deutsche Kriegsentschädigung leicht gedeckt wer den. Gewiss. Herr Money, die Deckung ist lricht. Nur muh dazu :rst «ine deutsch: Entschädigungs pflicht beschafft werden, und dazu werden weder rime nach Times, weder mmrerv noch v:r- helfen. - Beim Friedensschluss« wird der preussische Wahl spruch 8nurn auiquo in der Form kstier als Bedingung aufg.-stellt werd«« mllssrn. Au<b wird England wohl noch anderes aus dem Gibraltar des Gemeinwohls opfern müssen. Vf. O. SSebsisttie Nstekrickttrn Dresden. 11. Dezember. * Die Hauptversammlung d«s Albertvereins fand am Mittwoch in Gegenwart seiner Präsidentin, Frau Prinzessin Johann Georg, hier statt Nach begrüßenden Worten des geschäftssührenden Mit gliedes des Direktorium» Generalmajor» A. D. van Wardenburg, erstattete dieser den Geschäfts bericht. Ihm ist zu entnehmen, dass die Tätigkeit der Zweigvereine in 1913 segensreich gewesen ist. Der Verein verfügte Ende 1913 über 300 Berufs- und 39 freiwillige Schwestern sowie über 292 Helferinnen vom Roten Kreuz. Die Jahresrechnungen wurden richtiggesprochen und dem Direktorium Entlastung erteilt. Bei den Ersatzwahlen zum Aus schuss wurden die Damen Frau Dr. Gnzmann, Frau Hofjuwelier ISHne, Frau Oberstleutnant o. Schwartzkopff und Fräulein v. Einem wiedergewählt. Nachdem dann noch der Geschäfts führer über die Arbeiten des Albertvereins und des Carolahauses in der Kriegszelt berichtet hatte, wurde die Versammlung geschlossen. * Wurzen, 11 Dezember. Baumeister Krebs hat das ihm gehörige Grundstück Tor auer Strasse 47 für Lazarettzwecke zur Verfügung gestellt. Heute wurde es mit 36 Verwundeten belegt. * Hartha, 11. Dezember. Der Stodtrat hat di« im Felde stehenden vcrbeirateten städ ischen Beamten, Lehrer und Arbeiter bet der Krieo» Versiche rung der Königlichen Landes-Brandversicherungs- anstatt durch den Erwerb von Anteilscheinen ver sichert. Letzte Depeschen und Fernlprechmrldirngen. Sitzung -es Sun-esraks. Berlin, 11. Dezember. Amtlich wird gemeldet: In der heutigen § tzung d.'s Bundesrates ge langten zur Annahme: der Entwurf einer Verord nung betreffend Höchstpreise für Futter kartoffeln und Erzeugnisse der Karto seltrock- «erei und e^ne Vorlage betreffend B.'soldunas- und Pcnsioneetat für die höheren Beamten bei der Reichs verssiherungsanstalt für Angestellte auf das Geschäfts jahr 1915. M den belgischen Gesandten in Kopenhagen. Köln, 11. Dezember. Die „Kölnische Zei tung" schreibt unter der Ucberschrift: „An den belgis chen Gesandten in Kopen- hage n": Berlin, 11. Dezember. Der belgische Gesandte Allarod in Kopen hagen soll in dortigen Blättern erklären lassen, nicht er, sondern sein Gesandtschafts sekretär habe mit dem Vertreter des „Afton- bladct" über deutsche Grausamkeiten gesprochen. Er könne aber Dokumente vorlegen, worin ganz ähnliche Fälle besprochen wä ren. Allarod soll einem Vertreter der Kopen hagener „Nationaltidende" solche Dokumente ge- zeigt haben, die eine Reihe grausamer Misshand lungen an stind 'rn und Frauen ans üb'en. Ter Gesandte soll darauf hingewiescn haben, dass seine Dokumente genaue Ortsan gaben enthalten und von Männern unter schrieben seien, deren Glaubwürdigkeit außer Zweifel stehe. Warum lässt der belgische Gesandte seine Ur kunden, statt die neutrale Presse damit gegen Deutschland aufzuhctzen, nicht in gehörig beglaubigterF-ormzur.KenntniSder deutschen Negierung bringen? Wir sind berechtigt, von dem Inhalt dieser gegen uns mißbrauchten Schriftstücke kein Wort zu glauben, bis er in allen Einzelheiten von deutschen Behörden nachge prüft worden ist. Bis zur Herausgabe dieser sogenannten Dokumente und ihrer amtlichen Nachprüfung nehmen wir den bedingt erhobenen Vorwurf der beweislosen Verleum dung nicht zurück. Der Nückzug -er letzten Russen aus -en ka pTthen. Budapest, 11. Dezember. Das Blatt „Az Est" meldet; Das Komitat Sara» ist von den Russen gänzlich geräumt. Die Russen verliessen das Territorium des Komitates über den Dukla-Pah. Bartfa ist wieder in unserem Besitz. Im Zempliner Komitat befinden sich nur noch einige zerstreut umherirrende Abteilungen. Weitere schwache Abteilungen befinden sich in der Gegend de» Uzsoker Palles, sowie in der Maramaroser Ort schaft Majdanka. An beiden Stellen fühlen sich die Russen zu schwach zur Offensive. Bartfa hat kaum gelitten. Versteigerung -eutjcher Schiffe in Lon-on. London. 11. Dezember. Zwei als Prisen ver urteilte Schiff« wurden gestern versteigert. Das Schiff „Perkco" wurde von einer norwegischen Reederei für 12 200 Pfund Sterling, das Schiff „Goldbel" für 6900 Pfund Sterling gekauft. Vle erste Homerule-Vahl kn Irlan-. London. 11. Dezember. „Daily Mail" meldet: Die erste Nachwahl zum Unterhaus, nach dem das Homerule-Gesetz die königliche Geneh migung erhielt, hat am 9. Dezember in Tulla more in Irland stattgsfunden. Das Ergebnis war überraschend, da der offizielle Kandidat der Nationa listischen Partei durch den unabhängigen Na tionalisten geschlagen wurde. Rach Schluss der Wahl entstanden Schlägereien. König Zer-inan- über öte Einmütigkeit -er Sutgarea. Sofia, 11. Dezember. Der König empfing heute ein« parlamentarisch« Kommission, die ihm die Antwort der Sobranje aus die Thronrede überbrachte. Lei dieser Gelegenheit hielt der König folgend« Ansprache: „Es ist mir immer angenehm gewesen, Abgeord neten der Nationalversammlung zu begegnen und mit ihnen Gedanken über die Lage und Verwal tung des Landes auszutauschen. Aber in diesem Jahre inmitten der Ereignisse, die sich um uns ab rolle«. ist ein« Berührung mit de« Vertretern de« Volkes nicht ohne gewisse Bedeutung für den Staat. Ich wünsche von Ihnen, meine Herren, zu hören, welches heute die Sorgen des Volke» sind, und Sie an den Gedanken teilnehmen zu lassen, die meine Seele hegt, und an dem Glauben, den ich habe, dass der Staat dankder Festig keit und Weisheit der Bulgaren un verletzt und unbedroht in seiner Zu kunft aus den neuen Prüfungen her- Vorgehen wird. Fürwahr, ich bin stolz, den lugenden der bulgarischen N tion Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Als sse im Jahre 1912 mit Einmütigkeit, Schwung und Tavfcrkrit, die bisher nicht übertroffen wurden, eine« mächtigen Gegner zerbrach, erkannte die Welt ihre auster ordentlichen militärischen Eigenschaften. Aber die Bürgertuqenden. die sie zeigt:, als sie in der Not männlich die Schläge des Schicksals ertrug und sich eifrig daran machte, die vorgesetzten Ziele zu erreichen, hoben ihr eine grösser« Achtung des Auslandes erworben als die Siege, und die Herzen aller dem Vaterlands ergebenen Söhne zu neuer G'ut entfacht. Heute, wo die Welt in Flam men steht, wo die Feuersbrunst sich aus breitet und sich uns nähert, heute, wo die benachbarten Völker in Unrusse lin^ und ihre Trup"en kriegsbereit bollen, hat un'ere Nation sich ein Urteil über die Laae gebildet und ihre Haltung mit Kaltblütigkeit und K'ugaeit be stimmt, di? unleugbare Beweise politischer Weis heit und Reife sind. Heute sind die Augen des Königs und des Bolkes auf Sie ger atet, aui die Nat'chläge. die S'e geben, aus kie Meinungen die Sie zum Ausdruck b'inaen. Ich st Ile Ihre Sorge um das vaterländische Wohl fest und Ihren Ent- schiust. alles zu kwfcrn aus dem Altar der vater- ländiichen Interessen. Dies gibt mir Sicherheit und flosst mir die Gewissheit ein, dass auch in der Zu kunft volle Uebereinstimmung zwischen der Nation und der Krone Herrichen wird und dass wir aus d'eser Uebereinstimmung die Kraft schöpfen werden, um die Zukunft Bul gariens sicher zu st eilen. Möge Gott über den Ge chicken des Vaterlandes wachen und untere gemeinsamen Bemühungen mit Erfolg krönen." Sulgarien -er Zreun- -er Türkei. Konstantinopel, 11. November. Der neuernamtte bulgarische Gesandte am Wiener Hofe, losch off, wird Konstantinopel in einer Woche verlassen. In einer Unterredung, die Toschofs einem Mitarb:iter des „Taswir-i-Efkiar" gewährte, erklärte der Ge sandte, er verlasse Konstantinopel nicht nur als Freund der Türkei. Seine Versetzung nach Wien bedeute nicht einen Wechsel in der auswärtigen Politik Bulgariens, das die Erhaltung der herz lichen Beziehungen mit der Türkei an strebe. Beide Teile seien zu der Erkenntnis gelangt, dass diese Politik ihren Interessen und ihrer Zukunft entspreche. Gewisse Leute, sagte Toschoff. verbreiten falsche, unsinnige Gerüchte, indem von Adriano» pel gesprochen wird. Die Gerüchte sind auf In trigen unserer Feinde zurllckzuführen. Die Adrianopeler Frage gilt für uns nicht mehr. Wir werden nie vergessen, dass wir Maze donien wegen Adrianopels verloren. Bulgarien hat beschlossen, neutral zu bleiben und sein« berech tigten Interessen bis zum Aeusterstcn zu verteidigen. Toschosf erklärte schliesslich, er sei sehr zufrieden, in die Stadt Wien zu kommen. Türkische un- österreichische Konsuln unter -er russischen Knute. Konstantinoepel, 11. Dezember. Der am letzten Mittwoch hier eingetrosfene türkische KonsulinChoi schildert m den Blättern die ihm seitens der Russen zuteil gewordene unerhört schlechte Behandlung. Am 3. Dezember drangen die Russen gewaltsam in das türkische Konsulat ein. bemächtigten sich der amtlichen Schriftstücke und plünderten, was nicht niet- und nagelfest war, sperrten den türkischen Konsul und dessen Familie im russischen Konsulat ein und brachten sie dann nach Tiflis, wo sie den österreichisch-ungarischen Konsul vou Tabri» und andere türkische Konsuln trafen, die gleichfalls mißhandelt worden waren. Alle wurden unter tausend Entbehrungen nach Baku, Rostow, Moskau, Petersburg und schliesslich nach Finnland gebracht. Die Russen nahmen ihnen all ihr Geld ab. Der Konsul sah in Tiflis eine Anzahl osmanischer Staatsbürger, die unter unsäglichen Gewalttätigkeiten in die Ber- bannungnachSibirien gebracht wurden. Ge rüchten zufolge wurden mehrere türkische Konsulats gebäude in Rußland in Brand gesteckt. Sombrnarstchläge rusttzcher Nihilisten auf russische Munitiouszüge. D Berlin. 11. Dezember. (Eig. Draht ber.) Au» Genf wird dem „Lok.-Anz." gemeldet: Auf eine» Rihiliftenanfchlag wird der Z u- sammenstoß zweier russischer Muni tionszüge zurückgeführt, deren 72 Wagen infolge Nitroglyzerin-Explosion in die Luft flogen. Es wurden im Zusammenhang mit diesem Vorfall zahl reiche Verhaftungen vorgenomme». die durchfuhr bulgarischer waren -vrch Rumänien gestattet. vv. Sofia, 11. Dezember. Der rumänische Gesandt« besuchte heute nachmittag de« Mi nisterpräsidenten nnd erklärt« thm, daß zu künftig derDurchfnHrbulgarischerWare, durch rmnänische» Gebiet kein« Schmierig keiten bereitet werden würde«. Mtnksterkrifis in Spanien! Madrid, 11. Dezember. Während der Debatte über das Unterrichtsbudget in der Kammer erklärte Minister Berga mtn. di» geforderten Mehrausgaben würden von denjenigen bekämpft, die Spanien ins Verderben rührten. Romanonetz fühlte sich getroffen und erklärte, die Kammer könne die Debatte nicht fortsetzcn. solange Bergamir. Mini ster fei. Die Liberalen drohten den Saal zu ver lassen. Unter großer Erregung kündigte Vergamin an. er werde zurücktreten, worauf die Sitzung geschlossen wurde. der ,heilige Krieg". Konstantinopel, 11. Dezember. Nach Berichten des türkisch:« Konsuls in Galatz hab/« di« Mus:l manen dieser Stadt in der großen Moschee einen Gottesdienst für den Erfolg der türkischen Waffen veranstaltet und 2000 Franken für den Roten Halbmond und weitere Beiträge für das Landesverteidigungstomitee ge spendet. Wi: aus Gumuldschina in Bulgari'N gemeldet wird, verrichtet: die gesamte Bevölkerung der Stadt in der Hauptmoschee Kelete für den Sieg der türkischen Waffen zu Wasser und zu Lande und übermittelt« dem Sultan ihr: im gleichen Sinne gehaltenen Wünsche sowie ihren Be schluß. am Heiligen Kriege teilzu nehmen. Konstantinopel, 11. Dezember Der Sultan empfing gestern den Vizepräsidenten der Kam ner, einen Bruder des Oterbavptcs der Aufständischen in Marokko. Emir Ali Pascha, in Audienz. Lonstantinopel, 11. Dezember. Wie aus M e- dina eingctrofsene Nachrichten besagen, sind die ersten zwei Züge der in den Heiligen Krieg ziehenden Krieger unter großen Begeiste rung"-.::-.'. Übungen der Veröllerung von hier abgegangeu. Tie für die Kriegszwecke einge- leitete Subskription weist ein sehr gutes Ergeb nis auf. Konstantinopel 11. Dezember. Bei Be sprechung der Rede des Schahs über die Neu tralität Persiens zählt „Ikdam" die von den Russen in ganz Persien, insbesondere in TäbriS und Mesch cd begangenen Akte von VandaliSmuS und Entweihungen auf nnd sagt: „Man mag den Krieg erkläre« oder nicht, alle Perser müssen an dem Schihag teilnehmend Vie Union unü Mexiko. Washington, 11. De^mber. Präsident Wilson hat dem Kriegssekretär aufgetragen, genügende Truppen nach Naco in Arizona zu senden für den Fall, daß die Kämpfenden in Mexiko die Grenze überschritten. General Blif; erhielt darauf den Befehl, sich mit drei Batterien Feldariilleri« nach Naco zu begeben. Aum To-e Seper»'. Pretoria, N. Dezember. (Meldung des N e u t e r b ü r o S.) Die Leiche Beyers' wurde bei Vlioge-Kraal gefunden und iden tifiziert. Die Untersuchung ergab, daß Beyers nicht verwundet war, sondern der Tod durch Ertrinken erfolgte. Beycrs geriet, während er» durch den Waal schwamm, aus dem Sattel und suchte wieder das linke Ufer zu erreichen. Er be gann, als er etwa 300 DardS von dem Ufer ent fernt war, um Hilfe zu rufen. Ein Soldat fragte vom Ufer aus, ob er verwundet sei. Beyers antwortete: „Ich kann nicht schwimmen, meine Kleider hindern mich." Infolge des heftigen FeucrS war es unmöglich, Hilfe zu leisten. Zu sammen mit Beyers ertrank noch ein anderer Bur. Eiterarisch« Anzeigen. l< »3«« I G. Lotta'sche Buchhandlung Nachfolger Stuttgart und Berlin Soeben ist erschienen: Ztillehelden Roman von Ida Voy-Ld 1.—5. Auflage Zn vornehmem Leinenband M. 8 — Var Hohelied der stillen Heldentums, von dem nicht nur unser herrliches Heer sondern unser ganzes Leben durchdru«"- n ist, singt Ida Lo^-Ld in diesem Suche, dar uns kein einseitiger Bild aur dem Gffizterrleben vor Augen führt, sondern ein weite» Rundgemälde, dar alle Stände umfaßt. ^sttbrhsobAcdrunAvn m L-oiprix. 120 m y> er sslss». Heren»«e -w. M«tU n«m> mm >,,1- Mmp» r»1u- >.«t«N>» k«eh lnk.it pro» en»e- rt«h- i«»i «Itr». *«tk»er«ri»ln1 ff f tttt. 11 »««dm 1 hh' i'd» rll id> SS SS s« r»«n r krhh UI«, »««h.» Ichh, troatm" s«mg,r»w,m0,,m« ,i- 10. !>«r««h—, ,»,»« s l>hr: I,mo«„>«, -» 8. . 7>«nt. f.mo„»t»' -t- Vami.g«»« VIS« I»e!-»«»«»» Nitiimig. IW- Unsere gestrig« Abendausgabe »mjaßt 4 Seiten, die vorliegende Aasgabe 14 Seiten, zusammen 18 Lette«. vaup«schrif,Mter: Dr. A-r»tz WeNendergrr. verantwortlich« Schriftleiter: für Politik Tr. Arn» Sitntbee; für die Sandel»,riiung Weither Hchtnvter: für Leivjiger und iächsische Änaelenrnbciien Arrest» gUnk«: für Kunst uns Wissen- schafr Dr. -rtevrtch Ledrecht: für Muiil «,»en rrsnttz: Gericht Heaertrl»; für die «eise-, Bader« und Verkehr« eitung K«»»i» Meder. — -2r dar «»»«iaenteil Setnr. volser. Berta«: Eet»»i»er T«»e»lstt, GrikUi-last mit brschrDntter -astun,. »r«t: Sticher ck «rtz-n Sinnlich in Leivzia- Auschristen sind persönlich zu adreiiieren. sondern an den Verlag, vir Lirdaktion oder die ÄeschässSstell» de» Leipziger Tageblatte», Gesellschaft mit beschränkter Haftung. ,u richte«, llnvirlengten Ranuftripte« ist stet» da» dlaE- Porto bei»uf»,en. Für Aufbewahrung und Rückgabe tettb Irt« OneäHr ßbrnw««». ,
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