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Morgen-Ausgabe. S.zos-pr«»»- »onoNI» I.4L M., vlertellührNO Z.7» M. V«> »re Sec»aK,st«U«. «,s»r» Itttai« un» Nu.godeNeUen a»e«h»U> monatUch lM..vl«ri«Uilhetlö»»M. Durch unser« auswärts,«» Lttlalen tn» tzau» ,,d«ch,: «auatllch t^S M., vterteljäkrliO 4-S« M. t urch »i« Post. tuoerdald v«tsch. lau»« un» »er »rutschen Kolons« n>»notU«l» I SS M, olertelittzrUch , 4^0 M., auoschUrßltch PostdesteUael». Peet» »er Einzelnummer I» ps. 2n Lekpzia, »ra Nachbarorten un» »en Ort« mit eigen« Ztltal« wir» »>« stdenSauogab« noch am slden» »«» <r5O«in«n» «n» kann geUesert. /krntsblalt des Roles und despokizeiarrites der Stadt Leipzig «»»am»» NN» Oeschästostell», ?»daa»»»,als« Nr ». * r«rnfpr«ch.ftn'»'ust Nr ,«»»«. I«»«7 an» I»»»4. ISS. Jahrgang K«,e!,enprelse: »on ou«war<» z» ps., Netiamen i.ro m.. Klein« Anzeigen »tepetttzetl« nur 2»ps.b.Wi«0»rbol.rtad.,Knz»i,en von S«korSen im amtlichen,eil üiepetit» zell« S» ps. OefOäfioanzeigen mit plaboorschrist m Preis» »rh-bt. Nadatt aa<t» Tarif veiiigea: Orlamtousi.5M.üo»,aus»n»ou»schl.p»st,edabr. Mnzeigen.slonabme: lokannlogasse», dei iämtlicben «ilia.en »«Leipzlger ,a,«blatte» un» allen Nnnonrrn-Eepebitionen »e* gn- un» >lu»lin»e». Vaoteipzi^rrageblalt rrs<belnt Werktag. rmal.Sonn- u.Zeiertag.lmal. vrrliner tlcöotlien: 2n tcn-rlicii 17. )ir» r>rr»-, nsOlutz: kansa Ne. »»7. Nr. S30. Sonnadent »en l2. vcremver. 1S14. Wie Lodz genommen wurde. Deutsche Verstärkungen für den Westen. — poincars in Paris. — Amerika verschärft seiire Neutralitätsmaßregeln und beabsichtigt eine Heeresvermehrung. — 70000 polnische Flüchtlinge in Warschau. — Die Almen an der finnischen Küste. filiUche ZrieöemreWgeli? Dieser Tage ist eine Neußcrung eines rnssi>lt)en Finanzblattcs in die deutsche Presse ubergegangen und als eine aus Reaierungs- ircisen kommende Andeutung von Friedens- lvünschcn gedeutet worden. Es handelt sich um die Zeitschrift, betitelt „Neuer Oekonomift", die mit dem Finanzministerium in Verbindung steht und eine Abhandlung des vortragenden Rates Pro- wssor Migulin brachte, die allerdings we gen einiger hochpolitischer Einfälle bemerkt zu werden verdiente. Es traf sich, daß auch m einem anderen Blatte etwas Deutschfreundliches geschrieben worden war, das mit der Auslassung des besagten Finanzmannes zusammengehalten allerdings den Lchlutz zulietz, daß eS in Rußland Leute geben müsse, die, dem Kriege abhold, auf einen baldigen Frieden mit Deutschland hoffen. Als wenn das nicht ganz selbstverständlich wäre! Feder kann es sich, auch bei oberflächlich sten Kenntnissen, sagen, daß das russische Volktore andere Völker aus verschiedenen Schichten zu- iammengesetzt ist, dw in ihrem Denken und Fsttz- :en auscinandergchen. «chon die verschiedene Abstammung, das Völtcrgemisch des Zarenreichs machen das selbstverständlich. Bei uns Deutschen lst durch den Kpieg mit einezu . Schlage eine große Einheitlichkeit der Auffassung, sozusagen ein einheitlicher Lebenswille: hergestellt worden. Zn Rußland ist zwar der Krieg auch „volkstüm lich", weil eben der Haß gegen Deutschland volks- ümlich war; allein ein gleichmäßig über alle Schichten verteiltes Verständnis für Kriegszwcck and Ziel war von vornherein ausgeschlossen. Man bedenke nur, wie verhaßt diese russische Regierung war und ist! Tie Erinnerung an die revolutionäre Erhebung des Jahres 190ü ist nicht wie ein Hauch auf einem Spiegel wcgzuwischen. Die ganze auswärtige Politik, insbesondere das unwürdige Verhältnis zu Frankreich haben in der Duma mehr als einmal scharfe Gegner auf den Plan gerufen. Es kann also wahrhaftig nicht wundern, wenn auch während des Krieges und tröst der Zensur da und dort einmal eme kritische Stimme laut wird, die da fragt: Was soll uns dieser Krieg? Bei Migulin liegt der Fall freilich nicht so einfach — schon seiner Beziehungen zum Fi- uanzministcrinm wegen. Es kann sein, daß sein stinweis aus die Möglichkeit einer Verständigung mit Deutschland und Oesterreich aus Regierungs- ireisen heraus angeregt wurde, wenn auch nur, nm einmal zu sehen, was in Deutschland auf solches Ansinnen erwidert würde. Und doch zwei feln wir an einem solchen Zusammenhang, und -.war deshalb, weil Migulin diese Verständigug empfiehlt unter der Voraussetzung, daß wir mit f »i'ußland über — die Türkei einig wären. Also der Machthunger Rußlands soll am Bos porus und in Kleinasien befriedigt werden. Das ist denn doch zu plump. Das verrät so wenig ?inn für die aller Welt vor Augen stehenden Tatsachen, daß jede ernsthafte Auseinander- wung überflüssig wird. Auf ein anderes Blatt gehören gewisse Ver mutungen, auf die der spürersrige „Vorwärts" geraten ist. In einem Reisevrref des „Bert. lwkalanzeigerS" war in der alten sentimentalen, »an Sachkenntnis wenig getrübten Weise Zar Nikolaus als ein von den besten Absichten m füllter Monarch abgeschildert worden, der mit ücr großen Kraft seiner weichen Seele die Wohl lehrt und die sittliche Hebung seines Voltes mistrebe. Dem „Vorwärts" erscheinen diese Aus lastungen sehr bezeichnend für den Stim mung s w c ch s c l, der zwischen dem August und >cstt sich bei uns vollzogen hätte. Der „Vor wärts" überschätzt dabei den Reiseschriftstcller ücs ,^'okolanzeigcrS", der sich kaum auf irgend welche Beziehungen in einflußreichen Kreisen ge stützt hac noch stützen konnte. Sonderbrötlcr gibt cs immer; sic sterben nicht aus. Am dcut- nhcn Volke aber, das steht wohl fest, besteht nicht die geringste Neigung, dem wortbrüchigen Zaren die Schwäche zur Entschuldigung anzurechnen. Teine Schwäche — nehmen wir an, er habe den Krieg wirklich nicht gewollt —- ist zu -incm so furchtbaren Verhängnis für Europa geworden, daß schlechterdings alles verstummen muß, was etwa zugunsten dieses -Herrschers, sei S aus gutmütiger Gedankenlosigkeit, sei es aus gewissen politischen Vcrsöhnungsabsichtcn heraus, nargebracht werden könnte. Ströme Blutes zeu gen wider ihn. Was sich Deutschland erkämpfen will, ist nicht ein freundliches Wort des Zaren: Sei wieder gut!" — wir wollen gesichert sein gegen neue Verschwörungen zu unserm Unter gang, und wir machen keinen Unterschied zwischen den Schiebern und den Geschobenen, zwischen denen, die ihre Pläne von langer Hand vor bereiten, und denen, die in entscheidender Stunde nicht wußten, was sie taten. Das englische Geschwader in -er Seeschlacht bei -en Zalklaad-Iasela. London, 11. Dezember. Tie „Times" und „Daily Telegraph" betonen, daß die Zusammen setzung des englischen Geschwaders in der Seeschlacht bei den Falkland-Anscln unbe kannt ist. Mmiral Sturdee war Ehef des Stabes der Admiralität. Nach der Schlacht bei Eoronel erhielt er das Kommando über das Ge schwader, das gegen die deutschen Kreuzer aus gesandt wurde. ES fuhr etwa 7000 Meilen, um den Kampfplatz zu erreichen. London, 11. Dezember. Der Flottenkdrrespondent der „Times" schreibt zu der Seeschlacht bei den Falk- land-Anseln: ' „Es ist anzünehmen. daß die GefechtsLedin- gungen das Gegenteil von denen an der chilenischenA.il st e waren. Größere Schiffe and besseres Schießen haben den Ausschlag gegeben. Wir können auch sicher sein, daß Admiral Graf v. Spee und die Besatzungen seiner Schiffe mit der groß, ten Tapferkeit kämpften, ihre Pflicht bis ans Ende erfüllten und ehrenvoll starben." Telegrammwechsel zwischen -er Staüt Span-an unö konra- von Höheuüorf. Aus Anlag der Ernennung des österrrichrsch. ungarischen Eeneralstabschess Generals Konrad von Hötzendorf zum Ch:f des Spandauer 5. Garde-Rcgim:nts zu Fuß hat folgender Telegrammwechsel zwischen der Stadt Span dau und dem österreichisch-ungarischen Ecneralstabs- chef stattgstunden: „An den Kaiser!. König!, österreichisch-ungari schen General der Anfantcri:, Chef des General stabs für die gesamte bewaffnete Macht, Freiherrn Konrad von Hötzendorf. Der Stadt Spandau gereicht cs zur besonderen Ehre, sich als Geburts und Garnisonsort des König!. 5. Garde-Regiments zu Fuß. das im jetzigen Weltkriege die ersten Lor beeren an seine Föhnen heftet, bezeichnen zu dür fen. Mit Stolz und Freude erfüllt es uns, daß Seine Majsttät unser geliebter Kaiser und König die Gnade hatte, Eure Exzellenz, den Ehst des Ecneralstabs der heldenmütigen öfter- reichisch-ungarischen Armee, die Schul ler un Schulter mit unserm braven Regiment r- setssreilb gegen den mächtigen grmeinschastlich.'n Feind kämpft, zum Chef des 5. Garbe-Regiments zu Fuß zu wnenncn. Cure Exzellenz erlauben wir uns. unser» herzlichsten Glückwunsch zu d'r Ernennung auszusprechen. Wir hoffen, daß es uns vergönnt ist, Eure Exzellenz recht bald nach einem glorreichen Friedensschluß in Spandau begrüßen zu dürren. Heil und Segen der tapferen österreichisch-ungarischen Armee und herzliches Willkommen schon jetzt dem hohen Rc- gimentschst. Der Magistrat. Költze, Oberbürgermeister. Die Stadtverordnetenversammlung. Lüdickc, Austizrak. Darauf traf folgende Antwort an den Spandauer Oberbürgermeister von General von Hötzendorf ein: „Ach bitte, der Stadtverordnetenversammlung in Spandau meinen herzlichsten und aller wärmsten Dank für dle Beglückwünschung zu übermitteln. Stolz, zum Lbef eines so ausg zeichneten Regiments ernannt worden zu sein. fr:ue ick mich daraus, dieses schon« Regiment nach glorreichen Siegen in seiner berühmten Garnyonstadt besuchen zu können. General Konrad von Hötzendorf.' Vas belgische Hauptquartier ia Zurnes beschossen. sr.) Rotterdam 11. Dezember. (Eig. Draht, bericht.) Die „Tob" läßt sich von ihrem Korre spondenten aus Le Havre melden: Hier find Bericht« angekomme«, Hatz her Feiuh vstdiiakteche« defchaff», hab«, h« 4 Kilo- Meter westlich »an Nienport liegt »ah nicht mit Däa- kirchen an der See verwechselt werden darf. Die Deutschen entwickelten iu den letzten Tagen wieder «ine größere Geschäftigkeit denn je, ebenss das bel gische Heer. Heute rnorgeu soll das belgische Haupt quartier in Farnes, wo sich auch König Albert aushält, beschossen worden sein. Nähere Einzelheiten hierzu fehlen noch. Ausführliche Meldungen über die Beschießung von Furnes veröffentlichten wir bereits in der gestrigen Abendausgabe unseres Blattes. Deutsche Verstärkungen im Westen. Ehristiania, 11. Dezember. „Aftenposten" erfährt aus Paris: Die zuletzt eingetroffenen Nachrichten aus Flandern melden, daß die Deutchen am P.erkanal jetzt eine ausgeprägt defensive Haltung cinnehmen, aber sicherlich nur auf eine günstige Ge legenheit warten, um wieder zur Offensive über zugehen. Auf der Front l üttich—Namur-Manbeuge sind gestern große deutsche Truppenmasscn zuiammen- gewgen. l'V. Z. Kopenhagen, 11. Dezember. „Politiken" meldet aus Pgxis: Der „Picuin" schreibt: Die Deutschen konzentrieren in Rordfrankreich zwischen Soißons and Laou bedeutende Truppenstärken unter Führung der Generals v. Kluck, der in den letzten Tagen große Verstärkungen direkt von Berlin erhallen ya't. (D Z).'. . . . . Joftre prophezeit. Der Londoner „Daily Telegraph" meldet: Als 2 off re von Poincare im Hauptquartier empfangen worden war, erklärte er: Ach habe die Ehre, ihnen einen großen französischen Sieg binnen vierzehn Tagen melden zu , können. Das würde also kurz vor den Weihnackts- tagen sein. Warten wir ab, wem dann eine ordent liche „Bescherung" zuteil wiro. Deutscher Flieger über hazebrouck. Genf, 11. Dezember. Das „Echo" meldet aus Boulogne, daß während des Besuches Poin- car 6 s am 7. Dezember eine deutsche Taube auf Hazebrouck Bomben geworfen habe. Die Häuser neben dem Wohnorte des Präsidenten seien bombardiert und 16 Soldaten getötet worden. poincari in Paris. Ehristiania, 11. Dezember. An „Antelligensjedlcr" wird aus Paris von gestern gemeldet: Präsident Poincarü ist heute in Begleitung Livianis und Delcassäs hier angekommcn. Ahr« Mini- sterialbeamten kommen ebenfalls heute an. D'e übrigen Mitglieder der Regierung verbleiben noch einige Zeit in Bordeaux. Die Blätter begrüßen mit großer Befriedigung die Rückkehr der Regierung und geben der Hoffnung Ausdruck, daß sie dcfini - tio in Paris bleiben möcktc. („B. T.") Englische For-erungen an -eutsche Zirmen. Unter dieser Überschrift schreibt die „Nordd. Allg. Zeitung": Dem Bernchmrn nach versuchen eng lische Firmen, entgegen dem deutschen Zah- lungsvcrbot gegen England, dadurch ihre Forde- rungen gegen deutsche Firmen hereinzubringen, daß sie gegen deutsche Firmen, die in einem neu tralen Lande, insbesondere in Holland, eine G> schäftsniederlaßung besitzen, vor dem dortigen Gericht Klage erheben. Die rechtliche Zulässig keit eines solchen Vorgehens mag hier dahingestellt bleiben, und es kann abgewartet werden, ob sich die holländischen Gerichte auf solche Klagen cinlasscn werden. Es erscheint dies wenig wahrscheinlich. Zurzeit licrst Material darüber noch nicht vor. Sollte aber gleichwohl sich ergeben, daß derartige Klagen in. neutralen Auslande mit Erfolg angestrengt werden können, so könnt« den deutschen Gläubiger» englischer und französischer Firmen nur der Rat er- t:ilt werden, sich den gleichen Wegzunutzezu machen und gegen solche englische und französische Firmen, die im neutralen Auslände Geschäfts niederlassungen besitzen, vor den dortigen Gerichten zu klagen. Line einseitige Schädigung der deut schcn Interessen wird also von dem erwähnten Vor gehen d«r England:! nicht zu befürchten sein, uno man kann einstweilen ruhig abwarten, in welche» Weise die neutralen Gerichte zu derartigen Klagen Stellung nehmen. Verlegung eines englischen Gefangevlagers. London, U. Dezember. Die „Times" melden: Das Gefangenlager auf dem Rennplatz zu RewsSurn, das vier Monate bestanden und mehrere tausend Deutsche ausgenommen hatte, wird alsbald geschlossen werden. Die Ge fangenen werden aus Schiffen au die Südküstc gebracht werden. Wie Lodz genommen wurde. l>) Kopenhagen, 11. Dezember. sEig Draht bericht.) „Politiken" gibt eine Schilderung der Kämpfe der Lodz wieder, wre sic der Korre spondent der „Daily Lhronicle" seinem Blatt tele graphiert:. Er schreibt: Erst jetzt, wo der Kampf vorüber ist, kann man sich einen Begriff über seine Heftigkeit und gewaltige Ausdehnung machen. Südlich und östlich von Lodz wurden die deutschen Streit kräfte von dem Hauptheere adgeschnitten. Dagegen rückten die Deutschen westlich von Lodz ungehindert vor und richtete» eine Beschießung gegen die Stadt. Die isolierten beiden deutschen Armeekorps wandten sich gegen Norden und versuchten bei der kleinen Stadt Brzezing die russikchen Streitkräfte zu durchbrechen, um in Verbindung zu treten mit den deutschen Truppen, die auf her Linie Zgierz— Bczeziny standen. Zu Beginn des Monats Dezember richtet«» die DeutsGen kräftige Angriffe auf Lodz, Las zu dieser Zeit fast vollkiimmen von den Deutschen um zingelt war. Das Feuer war hauptsächlich.gegen die Eisenbahn und den Bahnhof gerichtet. Die russische Artillerie war nicht im stande, die Stellung der deutschen Kanonen ausfindig zu machen, um sie zum Schweigen zu bringen. Erst einem Erkundungsflieger ist es gelungen, einen Teil der Stellung aufzullären. Zn der Nacht des L. Dezember hatten die Angriffe der Deut- schen ihren Höhepunkt erreicht. 7g« Kanonen spien zu dieser Zeit auf beiden Seiten ihr Feuer, und schrecklich war der Kanonendonner, der oftle Meilen hin die Lust durchtönte. Darauf erfolgte «in gewaltiger Angriff der Deutschen, die unter dem mörderischen Feuer der russischen Artil lerie, von den elektrischen Scheinwerfern beleuchtet, vorgingen. Eines Tages wurde im Kriegsrat be schloßen, Lodz den deutschen Heeren sre:- zugebeu. Aber am nächsten Tage stieß »er Generalstat, seine Order wieder um: Lodz durfte nicht geräumt werden. Schließlich zogen die deutschen Truppen dann doch i n L o d,z e i n. 70000 Flüchtlinge in Vorschau. Kopenhagen. 11 De ember. Aus Paris wird ge meldet, daß in Warschau TvlllM Flüchtlinge au» allen Teilen Polens, die vom Kriege betroffen sind, zu- sammenströmtcn. Nahrungsmittel sollen hier für vier Monate ausreichen. Am übrigen Polen herrscht große Hungersnot. (D. T) Vie-er eine bulgarische Absage an kußlanü. Sofia. 11. Dezember. Meldung der „Agence Bul gare". Die lehr russenfreundlrchc „Baltanska Triduna" bespricht die bestimmten Entschädigungen, die der Dreiverband Bulgarien versprochen Haden soll, hebt deren völlige Unzulässigkeit in Form und Inhalt hervor und lührt aus: Wir hoffen daß wenigstens die russische Preße nach den Enthüllungen ver letzten Tage aushören wiro, das bulgarische Volk zu tadeln, weil es nicht aus seiner Neutralität yerausgeht und nicht seinen Platz in der Reihe derer einnimmt, die es erst be laubt haben und nun einladen, für Rechnung anderer die Kastanien aus dem Feuer zu holen. An ver jüngsten Geschichte gibt es Präzevenz- laile, geschaffen durch ancere Staaten, die von Rußland be lünstigt werden, die Bulgarien das Recht geben, in dem europäischen Konflikt dann zu intervenieren, wenn es sieht, daß der Augenblick gekommen ist, in möglichst vorsichtiger Weise zu seinem eigenen Nutzen Opfer für ferne eigenen nationalen Ziele zu dringen. Scha-eaersatzanspruch an -as frühere bulgarische Kabinett Neschow k Sofia, 11. Dezember. An der Sobranje richtete der Abgeordnete Utschormansky (Regierungs partei) an den Finanzminister eine Anfrage betreffs der non dem Kabinett Geschow zu Beginn des Balkankrieges ohne Bewilligung der Sobranje dem