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Nr. 204 S«tte4 - AnSfchließlich t« L«udo se»bjt «tzffe» *»» A««eut«n Senner» di« verhält» ist« studiert «nd «qchttchM «er»«». Str verlangen nur, daß bet der Bewirtschaftung -er öfsent- ltchen Gelder den Gebiete«, die die Gelder anftringe«, sie a«ch di» znr endgültige« Verwend»», als Sr^dttqnell« belasse« werden. Die Krebttversorgung der mittleren und kletnen Industrie ist dadurch bedeutend erschwert worben, daß tm Äuge der starken Konzentration im Bankwesen zahlreiche selbständige Privatbanken in Mittel- und Kleinstädten den Großbanken anbcimsielen. Obwohl die mittleren und kletnen Unter nehmen in Deutschland volkswirtschaftlich noch immer baS Schwergewicht haben, werden sie krebttpvlltisch offensichtlich als Nebensache behandelt. Zur Sanierung des Zen tralismus im Bankgewerbe, also zu seiner Verstärkung, sind ungeheuer grobe Mittel der öffentlichen Hand, also der Steuerzahler, sind die Münz- gewinne, sind die Gewinne der ReichSbank eingesetzt worden. Der Zentralismus, der sich mit dem Mäntelchen der staatS- politischen Rationalisierung bekleidet, tst tm Grunde die AuSdruckSform eines bürokratischen Willens zum StaatS- kapttaliSinnS. Er ist ein Feind der individualistischen Wirt schaft. Wir haben hier ein Prinzip erkannt, baS für ein Grenzlaud, wie unser Sachsen, von tödlicher Wirkung tst. Der Redner, der ost von Beifall unterbrochen wurde, fand am Schlub seiner Ausführungen lebhafte Zustimmung. Als letzter Redner sprach Geh. Reglerungsrai Dr. v. Loeben über RetchSversassung und Sachsen. Die bundes staatlich Gesinnten, bisher aus die Berteibtgung der wenigen bundesstaatlichen Bestimmungen der Reichsverfassung be schränkt, haben setzt, wo der Berliner Zentralismus io schmählich versagt, die vaterländische Psltcht, ihre Ansichten durchzusetzen, die die letzte Hossuung auf einen Ausweg aus -em innerdeutschen Chaos sind. Ein starkes Drängen nach dem Einheitsstaat geht zur Zett in der Hauptsache nur von der Reichsbürokratte aus. Trotz BiSmarckS Vorbild wird aus dem Nebeneinander preußischer Staats- und deutscher NeichSgesinnung die weit verbreitete Irrlehre gefolgert, zwei Großmächte wie Preußen und das Reich könnten nicht nebeneinander be stehen, sie müßten vereinigt werben. Das Reich und Preußen sind zivct grundverschiedene Staatswesen von grundverschiedener Entstehung und StaatSanfgaben. Bet ihrer Vereinigung muß eine Staatspersönlichkeit zugrunde gehen. ES muß uns Warnung des Schicksals sein, daß Deutschland in seiner Lage im Herzen Europas über dem gestrafften StaatSbcwubtscin Preußens nicht den völker verbindenden ReichSgedanken vernachlässigen darf. ES tst die sittliche Stärke des bundesstaatlichen Systems, baß «S von allen fordert. Keiner darf seine Macht egoistisch aus- nützen, oder nach Sondcrvorteilen auf Kosten der anderen streben. Das Ganz« muß den Teilen biene«, die Teile de« Ganzen. Nicht die Aufrichtung einer einzigen Staatsgewalt tst die Hauptaufgabe der RetchSversassung, sondern die Erhaltung und Stärkung der Selbständigkeit aller vorhandenen politi schen Kräfte. Dadurch muß sie sich vom reinen Einheits staat unterscheiden, den im Grunde niemand will. Die ReichSversanung von 1910 beruht nicht auf den realen Machtverhältntssen in Deutschland, sondern auf der Idee deS demokratischen Parlamentarismus, der dem Westen nachgeäsft, uns wesensfremd tst. Die mechanische Macht- Verteilung im Sinne einseitiger Parteiherrschaft mub einer organischen weichen, die alle wertvollen politischen Kräfte in Selbständigkeit zur Entfaltung bringt. Was für die Ge meinde die Selbstverwaltung ist, tst für die deutschen Glied staaten ihre Staatlichkeit. Die Schwierigkeiten der Ab grenzung liegen nur auf dem Gebiete der Innenpolitik. Hier verursacht die Mißachtung der Zuständigkeiten der Gliedstaaten durch das Reich fortgesetzt die schwersten inne ren Konflikte. ES tst ein Armutszeugnis, das die Reichs verwaltung sich ausstellt, wenn sie behauptet, die freie Ver ständigung mit nur 17 Länderrcgierungen bereite zuviel Schwierigkeiten. Der Zentralismus muß sich auf all gemeine Anordnungen beschränken. Der Berliner Zentralismus ist in eine Eackgafse geraten «nd vermag nur noch mit sich überstürzen» den Notverordnungen z« regieren, die rücksichtslos über wohlerworbene Rechte, Verträge, bestehende Gesetze und Einrichtungen hinwegschreiten. oertlichrs un- «-Mtfches Sie kleine Pinie Eine winzig kleine Pinie steht in meinem Fenster und schaut in de« deutschen Frühling hinaus. Sie hat Heimweh, ich sehe e» ihr an, trotzdem ihre zarten blaugrünen Nadeln da» leuchtende Mittelmeer nie gesehen haben. Denn fest in einem großen Pintenzapfen verschlossen, brachte ich da» Samenkorn in unser unwirtliche» Gestlbe. Auf der Hauptstraße von Taormina war'», wo Fsel- karren, Autos und Fußgänger ohne BerkehrSposten und ohne Fußsteig aus ein paar Meter Breite miteinander au»- kommen müssen, da guollen zu böm kleinen Grünwaren- läbchen die Artischocken heraus, die Fenchelkolben und in großen Körben schichteten sich auch Pintenzapfen in Mengen übereinander. Daheim lag der Zapfen bald hier, bald da herum, knochenhart wie se. Doch eine» Tage» gab eS einen hör- bare» Knacks, die deutsche Sonne ist doch auch nicht ganz unbegabt. Da hatte sie den Zapfen erblickt und verwundert abgetastet, und ihm war so warm dabet geworden, daß er sich Lust machte und sich streckte, und siehe da, seine streng geschlossene Form lockert« sich auf. Von oben her sing'» an, eine Etage nach der anderen sprang aus, die kletnen, sechs eckigen Dächer schoben sich wett vor In die warme Lust. Und auf der Unterseite lagen, immer zwei und zwei, in glatten Mulden kakaobraune Kerne eingebettet, viele an der Zahl. Gern ansassen lieben sie sich anscheinend nicht, denn mit violettbraunem Pnlver suchten sie die neugierigen Hände zu verscheuchen. Doch die Sonne war auch nicht auf ihrer Sette, noch ein paar Tage und sie fielen von selbst zum Hause heraus. Der Zapfen, in vollendetem Rhythmus seine Glieder ringsum gespreizt, liegt nun gewichtig in meiner Vitrine. Die Kerne wanderten hierhin und dorthin: in» eigene Kröpfchen — sie schmeckten wirklich aut —, in die Kröpfchen von Freunden und Bekannten und al» besondere Grati fikation für baumpolizetliche Dienste in Metsenschnäbelchen. Zwei besonders große aber steckte ich in einen Blumentopf in saftige, schwarze Erbe. Gar nicht lange währte e», da kamen sie wieder zum Vorschein, keck saßen sie einem zarten Schößling auf al» spitzer. Hoher Hut. Vorsichtig, dem jungen Leben nicht zu schaden, nahm ich ihn herunter, al» e» mir an der Zeit schien, und ein mattgrliner Halm stand kerzen- gerade da. In wenigen Stunden war » ein langnadltger Frühlmgshoffen Der Mal ist gekommen, Die Wahlen sind vorbei. Nun sind zum frohen wandern Vie Sonntage wieder frei. Parteien, Kandidaten — Sie hat mlt Vehemenz Au» dem Sinn un« getrieben Der grüne, grüne Lenz. Da« Mailüfterl regt sich In allen deutschen Gau'n. Und da« ärger« gewaltig Herrn Severino und Herrn Braun. Sie haben schon den Schnupfen. Da» hatten sie nicht gedacht, Vast dr« deutschen Volke« Frühling So zum Lichte drängt mit Macht. Doch un« andern treibt der Frühling Frische« Leben in da« Blut. Und wir spüren sonnenhungrig Neue Rraft und neuen Mut. Und die Hoffnung, die trägt un» In« blaue Himmelszelt, Daß lenzfrsh neu erstehe Unsre deutsche, deutsche Welt. Luginsland in den „Dresdner Nachrichten" Vortrag und Nachdruck nur mlt dieser Quellenangate gestattet wach» e» hervor und wurde «in lustiger, kleiner Pinsel, der wuchs, al» wollte er ein Lampenputzer werden, viel Freud« «achte mir die junge Pinie. Doch e» kam der Winter, die Sonne ließ sich wochenlang nicht sehen, und eine» stürmischen Novembertages hatte ein» der seinen Pflänzchen da» Besen köpfchen gesenkt und wurde matt und fahl. Da» andere steht noch stramm und grün, aber e» will mir scheinen, al» ob «S dem anderen nach- möchte. Nun tat e» mir leid, baß ich e» überhaupt zum Leben erwecktet Unbebacht mißbrauchen wir Menschen oft die un» gegebene Macht. —»». — Tode»sälle. Am Freitag verschteb in Tharandt der Oberforstmetster t. R. Hauptmann der Reserve a. D. Karl Adolf Hermann Krutzsch. Er war 18S8 in Tharandt geboren, kam 1887 al» yorstastestor in» Hunbshllbeler Revier, wurde 189« Verwalter de» Hohnsteiner Revier» und 1908 Oberforstmetster in värenfels. In dieser Stellung ging er 1931 in Pension. — Im Alter von 67 Jahren verstarb in Dre-ben-Plauen Oberlehrer a. D. Arthur Ttttmann. Er war ein ausgezeichneter Pädagog, der seine ganze 44jährige Vehrerarbeit der kö. Volksschule in Dresben-Plauen gewidmet hat. Noch vor 14 Tagen hat er an der öO-Jahr-Feter seiner Schule teilgenommen. Wetteren Kreisen ist der Verschiedene bekannt geworben als begeisterter Stenograph und tüchtiger Stenographtelehrer. Lange Jahr« war er Vorsitzender de» Gtenographenverein» Fort- schritt, Dresden, und de» StenographenveretnS Dresden- Plauen. Tausende von Schülern bat er in die Kurzschrift ein- geführt, von denen einige sogar die Stenographie zu ihrem Lebensberuf erwählten und zu hohen Stellungen gelangt sind. Bereit- tm Jahr« 1904 erhielt Tittmann al» besondere Auszeichnung der Häpebenkmünze de» Sächsischen Steno- graphenverbandeS. Sofort nach Erscheinen der Einheit», kurzschrtft hat er sich auf diese umgestellt und nahm al- ältester Stenograph im Jahre 1928 an dem großen Wett- schreiben in München in der Abteilung 200 Silben erfolgreich teil. Da» Andenken an diesen kenntnisreichen Lehrer un bescheidenen Menschen wird bet seinen dankbaren Schülern und Freunden lange lebendig bleiben. — Gründung eine» SntschnldnngSverbanbeS. Der Vor- stand der LanbwirtschastSkammer beschloß, die im Ent chul- dung-verfahren fürs sächsisch« Osthilsegebtet befindliche» Landwirte zur Gründungsversammlung eine» „Sntschul- dungSverbanbes für den Freistaat Sachsen, e. B." «inzuladen. — DaS Ufötrize g«»tlän» als kaufmännischer Angestellter bet »er Firma Sachsenwerk, « Rtederleölttz, begeht am 1. Mat Herr Fritz Lantz sch, Kleinzschachwitz. — 8esch»>tSl«bil»n«. Am 1. Mat kann bie Trelbriemenfavrik Prüfer L Müller, Fnh. Bruno Prüfer, «roße Plauensch« Straß« 24, auf «in zwanzigsilhrigeS Bestehe« »urückblicken. - Der Monteur Ma; Klengel steht zwanzig Fahre tm Dienst dieser Firma. — «»rSbegin» Mütterf*»l«.. Montag WM Uhr beginnt i« Deutschen Hygienemuseum der Sssentltche Lehrgang über HauS- ^anMleg« und erst« Hilf« bet Unfällen. Noch hinzutretend. r.tl- nehmerin^ melden sich brtm Pförtner de» Deutschen Hygiene- museum». — Vlahmuflk am Sonntag 1 «ns »em Rtedermaldplatz von 11M bi» 12,3g Uhr, auSgesührt oom rromoeterkorp» de» Rrtterreg. 12, Leitung: Obcrmusikmetstek «röbe. Einzug schneidiger Truppen, Marsch von Blankenburg; Vorspiel zur Oper „Raymond- von Thoma»; ParaLemarsch de» ehem Ulanenreg. 17; Fantasie -u, der Oper „RH.Ingold- von «gaaner; Nenn di« Füßchen sie heben, Walzer von Fetra»; Pa rademarsch de» «hem. »ardereiterreg. 2 Auf »en, «Sasfenplatz »or »em vlmkH««» von etwa 12,4ö bi» ISIS Uhr Im Anschluß an den Wachaufzug, auSgefüSrt vom Musik- korp» de» 1. «atl«. Fnsanteriereg. 19, Lettung: Obermusikmeister Tbiele Glück auf, Marsch von Wild«; Ouvertüre zur Operette „P aue Dame- von LuppS; Wie könnt ich dein vergeßen, Lied von Ldam; «rmeemarsch Nr. 7 ivataillon. Garde»; «rmeemarsch Nr. 173 von Vübbert. Marsch de» Wachaus,ug» nach dem «lock, bau» und zurück zur Kaserne: Earola-Alle«, Radeberger Straße, «autzner Straße, «lbertplatz, Hauptstraße. Trotzdem hat man dank der feinen Instrumentation nie den Eindruck des Primitiven. ES klingt alle» reizvoll und gewählt, und die Singsttmme kommt mit grober Selb ständigkeit zur Geltung. Auch sie ist vorwiegend melodiös; Bussoparlando kommt gelegentlich, wirkliches Rezitativ nur sehr selten vor. Meist werben kürzere oder längere ge schlossene Formen angestrebt; einmal zeigt eine Bussoszene sogar den Bau eine» dreiteiligen sinfonischen Scherzo» mit einem Trio inmitten, in anderen Fällen wirkt sich Walzer- rhythmuS formbildenb aus. Immer steht man unter dem Eindruck einer mit kluger Beherrschung und angeborenem Formgesühl gegebenen Architektonik. Der erste Akt gibt auch musikalisch sozusagen bie Ex- Position. Den Grunbton schlägt gleich ein« liebenswürdig« Ouvertüre an, bie auf den Gegensatz von Scherzo- und Abagtoton gestellt erscheint. DaS einleitende neckische Duett der MttllerSgatten, der auch musikalisch grotesk« Austritt de» EorregidorS und sein Walzerduette mit FraSautta, bi« in gemütlichem Pomp gehaltene Szene des Bischofs und seines Gefolge» mit dem humoristischen Gesang von der nicht sauren Traube, das Duettscherzo de» EorregidorS und seine» Faktotums, endlich das feierliche, ruhige Guten-Abend- Htnaletto legen so ziemlich die AuSbruckSelemente der gan- zen Oper fest. Musikalisch am reichsten ist bann der pausenlos nach einem kurzen Orchesterzwtschenspiel sich anschließende -wette Akt. Er bringt Höhepunkte wie da» schöne lyrische Not turno der FraSautta, und bann vor allem als Glanzstück den Monolog de» Tio Luca», der mit dem Entschluß, seine vermeintliche Schande zu rächen, für einen Augenblick etwas gesteigerte Leidenschaft aufslammen läßt, sich aber bet der drolligen Verkleidung sofort wieder zum pikanten Wal- zertempo zurückfindet. Ein gröberes sinfonische» Zwischen spiel schildert sehr lustig und drastisch den „EselSritt^ der beiden geängstigten Gatten, wobei am Höhepunkt sogar die Stimmen der Grautiere die orchestral« Palette bereichern. Sonst hat hier die Musik mit dem immer wechselnden szent. schen Geschehen noch verhältnismäßig am meisten drama tische Prägung. Im dritten Akt ist zunächst mit einem graziösen „lntor- merro siciliano- und mit der komischen Eintönigkeit der einleitenden Szene di« mitternächtliche Schlaf- und Schnarch stimmung tm Heim de» EorregidorS beinahe zu gefährlich realistisch auSgemalt. Nachher bringen die Ehor- und En sembles,enen «ine äußere Steigerung und Belebung, aber di« Einfälle de» Komponisten beginnen etwa» abzuslauen. Die possenhafte Handlung al» solche triumphiert zeitweise über die Musik, bi« manchmal fast etwa» verzögernd, auf haltend wirkt, aber mit dem sein und witzig gearbeiteten Schlußensemble doch einen nochmal sehr netten AuSklang sindet, der mit freundlichsten Gefühlen für da» Werk und feinen Komponisten entläßt. Die Aufführung war liebevoll auf jene saubere Au», arbettung bi» in» kleinste bedacht, die gerade für Werke solcher Art geboten erscheint. Besondere Probleme bieten sich ja nicht. Trotzdem wird nicht jeder Dirigent den feinen durchsichtigen Orchesterklang Dresiel» so sorgsam abgetönt zu bringen vermögen, wie baS Kutzschbach gelungen ist. Auch sonst hat er tn der leichten, fließenden Haltung des Ganzen jenen besonderen Ginn für den feinen Buffosttl bekundet, den man al» besonderen Vor zug von ihm schätzt. Wenn die Lyrismen vielleicht ein klein wenig mehr Wärme, um nicht zu sagen Schmiß, noch be- kommen hätten, wäre da» um der Bereicherung -er Gegen sätze willen vorteilhaft gewesen. Die Spielleitung Alexander Schum» war vor allem auf Beweglichkeit be» Spiel», auf Gelöstheit der Gruppierungen bedacht. Sie fand äußerlich da» dankbarste Feld tn den drastischen Szenen be» dritten Akte», wo die Auftritte erst des falschen, dann des echten EorregidorS mit allem Drum und Dran bi» »um Tänzerischen gesteigert er- schienen. Hier kommt auch ein überraschender Dekoration», essekt: DaS hohe Treppenhaus mit den spanischen Ahnen- bildern verwandelt sich tm Finale durch Ausklappen eben dieser Bilder und Verschwinden der Decke in eine stilisierte Straße, so baß der versöhnende Schluß gleichsam angesichts der ganzen Stabt sich abspielt. Da» tst natürlich wieder ein bißchen Revuezugeständnis, aber e» wirkt lebendig «nd tst malerisch von Mahnte, technisch von Brandt sehr nett gelöst. Auch sonst hat Mähnle wieder mit sicherem künstleri- schen Blick den rechten Stil sttr den bildhaften Rahmen de» heiteren Spiel» zu finden gewußt. Gleich zur Ouvertüre begrüßt ein Sonbervorhang, aus dem tn ulkiger Andeutung die auf den beiden ZwtlltngSeseln aneinander vorbeireitenben Müllersgatten zu sehen sind. Der Garten vor der Mühle mit der Weinlaube, der Sonnenuhr, den Vögeln hat gan» den Eharakter einer gradlinigen, Hellen, farbensrohen, von Sonnenglast überglttzerten van-Gogh-Lanbschast, und der mehlbestaubte, vom rötlichen Kamtnfeuer burchhellte Innen- raum der Mühle hält gut die Mitte zwischen tieflandhaster Realistik und geahnter Romantik. In allen Bildern tst durch betonte Austritt», und Ab- gangSmögltchketten darstellerischen Wirkungen Rechnung ge tragen ganz tn der Art neuzeitlicher Raumgestaltung der Bühne. Gehr hübsch nehmen sich tn solchem Rahmen die von Fanto gestellten Trachten au», bie da» spanische Element auch vornehmlich von der Seite der Farbenfreude und der volkstümlichen Eharakteristik her zu tressen suchen. Der einzige vielleicht überslüssige Megieeinsall tst baS Erscheinen einer Buchsett« au» der Novelle al» Zwischenakt». Vorhang während der Zwischenmusik be» 2. Akte». Vater diese» Gedanken» war wohl bie Besorgnis, bas Publikum möchte den Witz, daß die sich suchenden Gatten aus ihren ZwlllingSeseln aneinander vorbeireiten, nicht verstehen. Darum will man den entscheidenden Sah hier wie «inen Zwischentitel im Film zu lesen geben. Aber «st das so wichtig? Im Mittelpunkt der Solobesehung steht FraSquita, da» beißt also Margit Bokor. Sie hat als umworbene junge Müllerin viel Scharm, sieht schlank, rank und hübsch au», beweat sich zierlich und beherrscht. Die Stimme findet auch gÜ" den Ausgleich zwilchen Bussoparlando und Kantilene; selten einmal unterläuft ««» von dem Streben nach letch er Traasähtgkett ober sprachtechnischer Klarheit verursachter ttacker Ton. Jedenfalls ist diese FraSquita ganz da« ein btßcken kokette und doch liebe und liebenswerte Persönchen, das man sich al» Ziel der Wünsche be» Herrn EorregidorS und als vergöttertes Kleinob des eigenen Gatten denkt. Diele beiden männlichen Gegenspieler werden von H,r»el und Gchöffler gegeben. Hirzel tst der biedere. SwaS bucklige Müller Tio LucaS, drollig, humorvoll, auch gebührend wutend tn seinem Monolog über die eheliche Un- treue aber doch nicht so, daß man fürchten mutz, die Donner büchse die er in Fäusten schwingt, könne wirklich loSgehen. StNnmltch liegt ihm die Partie ausgezeichnet; er bars schön und aeschmackvoll singen und bringt auch tn bi« Deklamation noch jene K klangliche Wärme, die seine Stimme aus- zeichnet. Dabet hat er es schwer, mub aus Leitern und Ge- rüsten berumklettern, mutz eine ganze Arie singen, während er stch von Kopf bi» zu Fub umkleidet. Aber er macht da» alle» ko nett und natürlich, als wäre gar nichts dabei. Er Lat hier wieder einmal eine Aufgabe gesunden, die seine viel- fettige Künstlerschast tn Helles Licht letzt. Schösfler al» Sorregtbor hinwiederum hat sich an diesem Abend al» ausgezeichneter GroteSkkomtker entdeckt. K^on leine Nase tst sehenswert, sehenswert seine ganze Figur voll karikierter Würde, seine gezierten Bewegungen; dazu nun die Stimme, die verblllisenb groß und pompös, bnmbastllch sozusagen, über da» feine Orchesterchen weg- klinat - auch ba« gibt eine Verlebendigung der historisch berühmt geworbenen Figur aus Don Quixotes Reich, wie Ne sich Dichter und Komponist nicht bester wünschen können. ' Dt« vierte tm Bunde tst dann Marta Fuch» al» ce-rr,atdora. die, ganz schön« Stimme und edle, obschon auch ?,n Men dumoAstifch Überbetonte Würbe, den dritten Ak! °*bUmttch*zahlreich gruppieren sich die Ehargenumbiese «1" Träaer der Handlung. Auch hier mischen sich hübsche ?..r Summen K, Erfahrung erprobter, charaktert- UungSg-wanbter Komöbienspieler. Man lele die Namen d,m Tbeaterzettel. Hervorgehoven seien aber wenigstens Böhme in b-r MespeMiaur des Bischof», Tebm.r al» loltzbübischer. leporellohaster Eorregiborgehtlfe und die ulkige, dralle Type, die S a m t l l a K a l l a b al« Amme «m ^"^1«» M^auch Akt, wo Vembaur» Ehor zur Gel- tung^kommt. bem al» tänzerische Belebung Ellen von