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Deutsches Mittelalter — Deutsches Schicksal Geistige Begegnung mit den» Histsvikev Frofesssv Hermann heimpel „Was uns dabei so unbegreiflich Vorkommen mag: datz es wirklich so wichtig war, die Heiden zurückzuschlagen, den Pngst in Rom und die Pilger in Jerusalem zu schützen und an Hunderte von Kirchen Immunitätsprivilegien, Zoll, Markt und Münze zu verleihen, das kann man sich nur einigermatzen deut lich zu mache» suchen aus der schicksalhaften Art, wie Christen tum und Kirche mit den germanischen Stämmen des Früh mittelalters zusammentraf." So schreibt Professor Hermann HeImpel, der Verfasser des Buches „Deutschlands Mittelalter — Deutschlands Schick sal" s1933, 2. Ausl. 1935) in einem Aufsatz „Reich und Staat im deutschen Mittelalter" (Archiv des äffentl. Rechts 1939, Heft 3, S. 257 ff.). Der bekannte Leipziger Historiker geht hier in autzerordentlich feinsinniger Weise den Erscheinungen nach, die sich aus dem Zusammen treffen von Christentum und Kirche mit den germanischen Stämmen ergaben. Diese Dinge, die die Menschen von heute wieder so brennend interessieren, werden hier in einer Weise untersucht, die gleichzeitig durch wissenschaftliche Objektivität wie durch Ehrsucht vor dem Gewordenen gekennzeichnet ist. „Indem wir unser Mittelalter als unsere Iugendstufe be greifen, setzen wir an Stelle der Verdammung die ehrfürchtige llebcrwindung. Wir müssen diese Spannung unseres geschicht lichen Bcwutztscins durchmachen, weil wir mit ihr den ausge zeichneten Reichtum unserer Geschichte vor den anderen Völkern erkaufen. Mit der Verdammung würden wir nicht anders handeln als ein Greis, der seine Jugend nur als Reihe von Jugendsünden begreifen könnte.* Für das Verständnis, mit dem Professor Heimpel der der heutigen Welt in vielem so fremden geistigen Einstellung dieser deutschen Friihzeit gegenübersteht, ist ein Beispiel besonders aufschlutzrcich, das er bringt: „Aus dem Jahre 817 hat sich eine Notitia de scrvitio monasteriorum erhalten, eine Liste van 81 Reichsklöstern, gegliedert nach ihren staatlichen Pflich ten. Von diesen Klöstern haben 14 „militia" zu leisten. „Kriegs dienst". 16 „dona", Steuern zu zahlen, von den übrigen aber heisst es, sie hätten zu beten: für den König, für den Adel und für das Reich' pro stabilitatc imperii. Tie orationes der 54 Klöster werden genau so sorgfältig ausgezeichnet wie die 12 militiae und die 16 dona: eben das Beten ist eine staatliche Leistung, eine politische Pflicht, die den Mönchen zukainmt, welche nack der naiven Gläubigkeit der Zeit mit be sonderem Erfolge beten, und die. ihrem Stande nach, zum Beten da sind, wie der König zum Herrschen." Heimpel zeigt uns am Beispiel Barbarossas, dessen tiefe Beziehung zu Otto van Freising er hervorhebt, wie diese Haltung lebendige Wirk lichkeit wird: „Der König will schon der Kirche dienen, indem er den Frieden schafft- aber jeder tue das Seine, und während die Mönche beteten, erfüllte Barbarossa Gottes Willen, indem er das rebellische Tortona verbrannte." In diesem „den Frieden schaffen" sicht Heimpel den letzten und tiefsten Sinn des Zusammenwirkens von Staat und Kirche im deutschen Mittelalter So richtig der tausendfach wieder holte Satz sei, datz die Kirche sich auf die Seele und die Herr- sämit der Fürsten sich auf den Leib beziehe, so begründe dies dach olles andere als die Abtrennung einer sogenannten rein religiöse» oder gar die modernem Denken so geläufige glatte Entgegensetzung von „Staat und Kirche": denn die Kirche habe sich seit der Uebcrwindung der unmittelbaren chiliastiscken End- zeiterwartnng so einzurichtcn getrachtet, datz sie das diesseitige Leben auf lange zeitliche Dauer hinaus zu regeln unternahm. Es genügte dafür nicht, der einzelnen Seele die Erziehungs mittel und Hilfsmittel der Kirche zukommcn zu lassen. Der Mensch solle nicht nur die kirchliche Hilfe dafür erlangen, datz er non der Sünde und ihren Folgen frei werde, sondern die Kirche wünschte diejenigen Zustände zu schassen oder doch von der weltlichen Gewalt geschaffen zu sehen, welche die geringsten Gelegenheiten zur Sünde bieten, die besten Aussichten für ein gottgemätzes Leben aller einzelnen gewährleisten Das jenseitige Heil wir durch diesseitige Ordnung vorbereitet. Diese Ordnung wurde als Friedensordnung gesehen und die kirchlichen Wünsche zusammcngefatzt In einem Ideal, das sie auch dem Staat ass sein Ideal übermittelte, In dem Worte pax nämlich, das Augu stinus zum Zentralmort der christlichen Soziallehre gemacht habe. Das immer wieder erörterte Rätsel, wie es möglich war, datz „eine wenig gebildete, In ihrem agrarischen Lebensstil un- rassinierte Geschlechterfolge deutschen Adels so sänge eine Staats idee festhalten konnte, welche nicht aus dem Bereich Ihres eigenen Lebens kam, sondern aus einer Bildung", erklärt Heim- pei durch den lebensvollen Vorgang selbst: datz hier etwas typisch Jugendliches In die Welt tritt: das rasche un bedenkliche Umsetzen geistiger Werte In leibliche Form. Meister haft. wie er diese Begegnung zweier jugendsrischer Kräfte In einer zerfallenen Welt zeigt, der Kräfte der germanischen Völ ker und des jungen Christentums, das als einziger jugend kräftiger Schützling der Alten Welt übriggeblieben war. Dieses Aufeinandertrcffen ist nach Heimpel nicht mit jener Art dop pelter Buchführung zu erfassen, welche In der falschen unhisto rischen Entgegensetzung von Staat und Kirche gewissermatzen ein realpolitisches Konto königlicher Handlungen und ein ideo logisches Konto kirchlicher, möglichst scholastischer Staatslehren fährt. Es ist überaus aufschlutzrcich, wie Heimpel überall die vorhandenen Spannungen wertet, den Gegensatz ganz erfatzt und wertet, ohne doch die Dinge auscinanderbrechen zu lassen. So vor allem in jenen Auseinandersetzungen, die er dem „Römischen Reich Deutscher Nation" widmet. Heimpel erkennt, datz der Reichsgedanke der Franken nicht ursprünglich römisch war, Imperialismus und Universalismus dieses Reiches beruh ten ursprünglich nicht auf der römischen Tradition, sondern auf der Herrschaft über die Festlandgermanen mit dem Entschlutz des fremden Königs, als Vorstreiter der Christenheit durch Mis sion und Kirchenschutz der augustinischen civitas Dei den Weg zu öffnen. „Die Herrschaft in Italien trat Karl der Grotze so wenig wie Otto der Grotze als Rechtsnachfolger der Cäsaren, sondern als König der Langobarden an. Freilich, schon der fränkisch-deutsche Reichsgedanke verband sich mit Rom. Aber nicht, weil das Reich von Rom her begründet wäre, sondern weil es auf Rom hin sich bezog." Die Umkehrung versuchte Leo III. mit der Kaiserkrönung. Sie bewirkte, datz wenigstens die römische Funktion des fränkischen und ebenso des deutschen Königs an die Kaiserkrönung und damit an den Papst gebun den erschien. Aber in bezug auf die Herrschaft über Neichsrcchte und Kirchen in Deutschland, Burgund und Italien sind die alten Nach Mitteilungen im letzten Heft der „Deutschen Justiz" waren am 31. Juli 1936 in den deutsche» Vollzugsanstalten 2883 Männer und 113 Frauen in Siä-erungsverwahrung. Nähere Angaben liegen bisher über die Sicherungsverwahranstalt Straubing und das Zuchthaus Werl vor. Von den in diesen Anstalten verwahrten 706 Personen waren im Alter von 20 bis 25 Jahren 6, 26—30 Jahren 59, 31—40 Jahren 365, 4t bis 50 Jahren 156, 50—60 Jahren 83, über 60 Jahren 37. Tie Jahr gänge bis zu 40 Jahren stellen also die überwiegende Zahl der Sichcrungsverwahrten. Für das Zuchthaus Werl liegen auch nähere Angaben über die Vorstrafen vor. 3—5mal vorbestraft waren 7, 6—lOmal 46, 11—15mal 77, 16—20mal 28, 21—25mal 15, 26—30mal 8, mehr als 30mal vorbestraft war einer, und zwar mit nicht weniger als 43 Vorstrafen. Im Durchschnitt kommen aus den einzelnen Sicherungsverwnhrten 13,7 Vor strafen. Am stärksten ist der Typ der „Spitzbuben" vertreten. Und noch ein Beispiel aus den letzten Wochen: Das „Ber liner Nachtgespenst", das schon vor Jahren zu einer traurigen Berühmtheit gelangt war, ist abgcurteilt worden. Bereits im Alter von 12 Jahren hatte die Verbrecherlaufbalm des Burschen begonnen. Jetzt stand er im Alter von 44 Jahre» mit 11 Vor strafen vor dem Gericht. Das Urteil lautete auf 11 Jahre Zucht haus und Sicherungsverwahrung. Früher wäre er »ach Ver- biitzung der Strafe zum 12. Male auf die Menschheit losgelassen worden. Die Einführung der Sicherungsverwahrung ist eine Tat der nationalsozialistischen Regierung. Zwar sah auch der Straf rechtsentwurf von 1925 ihre Einführung vor: aber mit der Ein schränkung, datz sie 3 Jahre nur übersteigen darf, wenn sie das Gericht vor Ablauf dieser Frist von neuem anordnet. In der Praxis wäre diese Art der Sicherungsverwahrung aber auf weiter nichts als eine Zusatzstrafe hinausgekommen. Zur le benslänglichen Festsetzung der Berufsverbrecher hatte man sich nicht entschlichen können: denn das Individuum und seine „persönliclp! Freiheit" standen eben damals im Vordergründe aller Erwägungen und nicht der Schutz der Volksgemeinschaft. Die »ationalsozialistiscl»e Regierung hat aus der Strafrechtsre form neben anderen dringenden Matznahmen auch die Siche rungsverwahrung vorweggenommen. Sie Kan» ungeordnet werden, „wenn die öffentliche Sicherheit cs erfordert" und der Verurteilte schon zweimal zu Zuchthaus- oder Gefängnisstrafe von mindestens sechs Monaten wegen vorsätzlicher Vergehen verurteilt ivar. Verbrecher, die durch ihre Riicksälligkcit be wiesen haben, datz sie nicht mehr als nützliche Glieder in die Volksgemeinschaft wieder eingefllgt werden können, weil sie aus Innerer Veranlagung dem Verbrechen verfallen sind, sollen ihren „Beruf" nicht wieder aufnehmen können. Denn sie sind nicht mehr zu bessern; das haben die Er fahrungen der Strafrechtspflege eindeutig bewiesen, das hat auch das französische Experiment auf Neukaledonien gezeigt, über das Erfahrungen aus fast acht Jahrzehnten vorlieaen. Frankreich hatte seine Sträflinge seit 1854 nach Guyana, in eine Hölle, verbannt. Da aber von ihnen 70 Prozent infolge des Klimas starben, suchte man einen anderen Ort, um an ihnen die bessernde Wirkung des Strafvollzuges noch am lebendigen Leibe ausprobieren zu können. Man sand dieses Land 1863 Könige seit Otto I. echte Nachfolger der Franken, sie herrschen dort als Könige, nicht als Kaiser." Heimpel hebt eindringlich hervor, wie es noch immer zu wenig beachtet wurde, datz der strenge Imperialismus, d. h. die Ableitung des deutschen Königsrechts aus dein römischen und welthcrrschaftlichen Imperium nicht ein Werk der frän kischen Friihzeit, sondern eine Spätentivicklung der staufischen und nachstaufischen Zeit ist. Tas Kaisertum neigte von der rö mischen Kirchenfunktion iveg zum Imperium Romanum. d h. zum spätantiken Inhalt des Imperiums, zur weltlich zivilisa torischen Weltherrschaft. Der römische Geist, der hier eindrang, war nicht der christliche der Kirche, sondern der weltliche Geist des Cäsarentums. Zu den tiefsten Wurzeln der Erkenntnis stösst Heimpel vor, wenn er vor allen schematischen Vergleichen der heutigen und damaligen Welt schon deshalb warnt, weil beiden ein völlig verschiedener Zeitbegrisf zugrunde gelegen habe. Wäh rend das moderne Denken in einer grundsätzlich unendlichen Welt der Naturgesetze lebe, habe das Mittelalter die Welt als eine geschaffene Welt, als endlich angesehen. Die heutige Gegenwart lebe gerade ans dieser naturwissenschaftlich gesehe nen unendlichen Zeit, nicht mehr nur astronomisch, sondern gerade historisch — Vorgeschichte und Rassen pflege seien dafür die deutlichsten Zeichen: eine unendliche Ver gangenheit und eine ewige Zukunst. Vorgeschichte und Rassen pflege als Ausdruck eines Zeitbewnfstscins, das den Anschluh an das moderne Ranmbewusstsein gesunden hat, seien für das Mittelalter in diesem Sinne unvorstellbar. Dem Nüttelalter ivar alles in die göttlichen Ordnungen der Weltscköpfung und Erlösung eingeordnet. Dieses Weltgcsühl trug alles und be stimmte die Handlungen der Könige. „Sie haben nickt zu wenig gewollt, sondern zu viel. Aber dem Erfolg nach bleibt cs dabei: da sie die Ewigkeit meinten, verloren sie die Tauer; so wie sie das Reich wollten, verloren sie den Slaat." in Neukaledonien. Im Gegensatz zu den Teuselsinscln gab es hier lachende Ebenen, tiesgriine Wälder wunderbare Wege, ein Klima wie an der Riviera. Dorthin brachte man die Verbrecher, die zur Zwangsarbeit verurteilten Lebenslänglichen — soweit man sic noch für besserungsfähig hielt und darum nicht nach Guyana schickte —, die Rückfälligen und die Geivohuhe.tsver- brccher. Ter Strafvollzug war in Sinsen aufaebaut. Tie dritte Klasse war eine streng geschlossene Haft. Tie wenigen, von denen man aunahm, das; sie schnell gebessert werden könnten, kamen gleich in die zweite Klasse, wo sie mehr Freiheiten hat» ten. In der ersten Klasse lebten die Deportierten ganz in Freiheit: sie konnten sich zu jeglicher Arbeit, also auch al» Kolonisten, verdingen Schlictzlich erhielten sie sogar eine ...Kon zession", ein Häuschen mit Land und Vieh, am dem sie al» Freigelassene in Neukaledonien wciterleben konnten. Wie e» dort aussah. schildert uns ein Bewunderer dieses Strafvollznas, Carol, in seinem „Bagno". „Sie werden inmitten von Sträflingen sein: der Kosser- Iräger. der Ihr Gepäck am Landungssteg in Empfang nimmt und mit dem Trinkgeld unzusrieden ist, wird ein Deportierter sein. In vielen Privathäuscrn, bei allen Beamten, in den Re- giernngsgebäuden, in der Stadt, auf dem Lande, im einsamsten Busch werden Sie ans diese Bestraften stotzen. Hier ist das „Bagno" überall: cs ist innig mit der übrigen Bevölkerung verquickt, es sitzt an unserem häuslichen Herd... Eines unserer Häuser in Numca, wo man am besten speist, Kat einen Giftmischer als Koch. . Ter Coiffeur, der Sie in Numea rasieren wird, ivar ehedem ein Messerstecher: heute handhabt er das Rasiermesser, und jeden Morgen überlassen wir ihm willig unsere Kehle. Er ist sauber, hat eine leichte Hand und rasiert niemals gegen den Strich... Wenn Sie im Norden der Insel die Kupferminen besich tigen, wird ein Mörder, der das Kabel der Drahtseilbahn be dient, Ihr Leben über einen Abgrund von 1000 Nietern in der Schwebe halten: regen Sie sich nicht unnötig darüber auf —, man würde über Sie lächeln." Nun, diese französische Plauderei mag ganz „amüsant" sein. Die Wirklichkeit dieser SIrafvollzugsmethode zeigt ganz andere Ergebnisse. Wie uns Robert Heindl. der die Ver hältnisse in Neukaledonien persönlich studier» hat. schildert, ver lies;. sobald die Stunde dec Freilassung schlug, fast die Hälfte der Deportierten ihr hübsches Häuschen mit seinem Acker den Kühen und Hühnern. Diese Freigeiassenen, die von Staats wegen versorgt, ja, verhätschelt worden waren, damit sie wieder in die Gesellschaft eingcgliedert werden sall.en, nahmen ihren Spazierstock und zogen als Vagabunden in die Welt hinaus, um von Diebstahl und Raub zu leben. Ein neukalcdonischer Farmer erzählt von ihnen: „Wir haben oftmals wahrhafte Bri ganten angetroffen.... Burschen, für die jede Tätigkeit eine Anstrengung war und die nicht eine Stunde bei der Arbeit bleiben konnten, ohne sich bitter über die Härte des Schicksals zu beklagen... Endlich tauchten einige gute Arbeiter auf und wünschten, mit Akkordarbeit beschäftigt zu weiden Wir haben bei ihnen drei Freigelassene gesehen, drei Kolosse, dis in zwei Wochen geradezu eine Riesenarbeit bewältigt haben. Sic forderten ihre Bezahlung am Samstagabend, und Montag früh hatten sie alles vertrunken. Einer von ihnen, namens G hatte allein sieben Liter Rum vertilgt." Das war der Erfolg der neukaledonischcn Vesserungstheo- rie. Unter den Sträflingen, die wegen eines schweren Ver brechens, oft also wegen eines Leidenschastsdelikts. nach Neu kaledonien kamen, sind 1 Prozent zu geordneten Verhältnissen oder zu Wohlstand gekommen, 2 Prozent hielten sich notdürftig über Wasser: dagegen kamen 97 Prozent nie bis zur Konzes- sioniernng oder verloren ihre Konzession wegen Unzuverlässig keit wieder. Noch hoffnungsloser war das Ergebnis bei den Gewohnheitsverbrechern, bei denen überhaupt kaum Gebesserte sestzustellen waren. Das neukaledonische Experiment, das übrigens 1931 ein gestellt worden ist, ha» also den Beweis dafür erbracht, das; Ge wohnheitsverbrecher grundsätzlich nicht gebessert werde» kön nen. Für sie bleibt nichts anderes als die Sicherungsverwah rung, die übrigens nichts neues ist Bereits nach dem württem- bcrgischen Strafgesetzbuch von 1839 und dem hannoverschen von 1840 wurde der Rückfall des Verbrechers unter bestimmten Voraussetzungen mit lebenslänglicher Freiheitsstrafe bedroht. Die Sicherungsverwahrung ist aber auch keine deutsche Ersin- dung. Es soll nicht die Geschichte als Zeuge für ihre Rich tigkeit angeführt werden, sonst könnte man auf China ver weise», das schon vor 3000 Jahren diese Matznahmc kannte, oder auf Japan oder auf den Islam, nach dessen Geboten ein Dieb nach dem vierten Rückfall endgültig hinter Schlotz und Riegel gesetzt wurde. Als Beiveis für ihre Notwendigkeit können wir aber die Erfahrungen der Staaten heranzichen, die sie in neuerer Zeit mit Erfolg anwenden, vor allem Australien. Wie sich dort die Sicherungsverwahrung auf den Rückgang der Kriminalität ausaewirkt hat, sehen wir an einer Statistik von Neu-SUdwale». Von 160 000 Einwohnern wurden zu schivs» Keine Aenderung der deutsrl)en Währungs politik Reichsbankpräsident Scl-acht während seiner Ausführun gen vor dem Zentralausschutz der Reichsbank im Neichs- bankgebäude zu Berlin, wo er bekanntgab, datz die Kauf kraft des deutschen Sparers und Arbeiters mmngetastet bleibt. sScherl Bilderdienst, M.) Die Erfolge der Sicherungs verwahrung