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Sonnabend/Sonntag, 80. 81, Oktober 1987 Nummer 955. Sette 18 Sächsische Volkszeitung vo^ kkk>i8i f. xvcvklr copyslgke dy KüMek St to., Veilln-Ieklenvori «» ^»ckdnick verdoien .s «2 Z k- . (Forlsekuvo 'olal > V > « » IIIIÜVVMM 1 8.50 11.50 14.50 18.50 WWW ! 4».- 23.- L-.- 83.- 1 - § 8 LV.- ü-.- 53 Druck sachen geschmackvoll u. preiswert liefert Germania Auchdmckerel 4-.- 3-.- 2-.- 42.- 2-.- 4-.- 39.- 49.- ^«!«4<veLö. <Äee ^cos!e eL 89.- 79.- 29.- 79.- Der Besuch des östereichischen Staatssekretärs des Aeußern, Dr. Schmidt, in Polen sand am Donnerstag seinen Abschluß, ohne daß ein KommuniquS ausgegeben worden wäre. Den letzten Tag hat Dr. Schmidt in Krakau mit Besichtigungen und ossiztcllen Besuchen verbracht. L?.- 29.- 49.- 29.- kZ -I- u/nri. «/vi^LOUi I 8i'eiivmk:r2MLi8i'Lk holprig 83, KIous6oi'fol'8ti'.7S,'foI.38k44 ArtiM Id Ütiimir-. IMmr- ml Ll>bniilili>ii!»ii -s 6 cr» Z 6 Ä. 5? -« TZZ 3 S.50 11.50 1 4.50 18.50 12.25 19.25 24.50 33.SO Theater - Wochenspielpläne Sächsisch« Staatstheater Dresden. Oper- 81. 10. Außer Anrecht. Tannhäuser (8.30). — 1. 11. Außer Anrecht. Der Wild schütz (8). — 2. 11. Anrecht B. Don Carlos (7.30). — 3. 11. An- recht B. Margarete (7.30). — 4. 11. Anrecht B. Ballettabend. Weismann: Landsknechte, Strawinsky: Das Kartenspiel, Mo- haup!' Die Gaunerstreiche der Courache (8). — 5. 11. Außer Anrecht. Der Eoct igelimann (8). — 8. 11. Außer Anrecht. Zum ersten Male. Schwarzer Peter (7.30). — 7. 11. Außer Anrecht Der Troubadour (7.30). — 8. 11. Anrecht A. Ein Maskenball (8). - Schauspiel 31. 10. Außer Anrecht. Wilhelm Teil (7.30). - 1. 11. Anrecht B. Das Spiel rom Prinzenraub (8). — 2. 11. Amccht B. Leichte Brise (8). — 3. 11. Anrecht B. Di« Jungfrau ron Orleans (8). — 4. 11. Außer Anrecht. Bengalische Zukunft (8). — 5. 11. Außer Anrecht Peer Gynt (7.30). — 8. 11. Anrecht B. Hamlet (8). — 7. 11. Außer Anrecht. Bengalisä-e Zukunft (7.30). - 8. 11. Anrecht A. Lelchte Brise (8). Komödienhaus Dresden. Am 1., 2., 3., 5., 8., 7. und 8. 11. „Das Herz befiehlt", Gastspiel Thekla Ahrens; am 4. 11. ein maliges Tanzgastlpicl Pnlucea „Neue Tänze". Alle Vorstellun gen beginnen 8.15 Uhr. Am Sonntag, 7. 11., nachmittags 4 Uhr „Der Raub der Sabinerlnnen". Theater d«s Bolk«s, Dresden. Montag, 1. 11., Mittwoch, 8.. und Donnerstag, 4. 11.. Sonnabend, 6. bis Montag, 8. 11. allabendlich .Der lustige Krieg". Dienstag. 2. und Freitag. 5. 11. „Der Kamps mit dem Tatzelwurm". Beginn aller Voüstel« lungen 8.15 Uhr Zenkraltheater Dresden. Montag, 1. 11. und Dienstag, 2. 11. wegen Neueinstudierung geschlossen. — Mittwoch, 3. 11. <8) Madame Chinchilla. Uraufführung. — Donnerstag, 4. 11. (81 Madame Chinchilla. — Freitag, 5. 11. (8) Madttme Chin chilla. — Sonnabend, 6. 11. 18) Madame Chinchilla. — Sonn tag. 7. 11. (15.30) Madame Chinchilla. (8) Madame Chinchilla. Lelplaer Theater. Ne u« s Th« a t c r: 31. 10. llv) Rienzl. - 1 11 (20) Der Waffenschmied. — 2. 11. (30) Das Opernballett tanzt. — 3. 11. (20) Die verkaufte Braut. — 4. 11. (10.30) Car men. Geschl. Borst. Kratt durch Freude. — 5. 11. (20) Das Rheingold. — 8. 11. (1030) Rienzl. — 7. 11. (20) Eine Nacht in Venedig. — Altes Theater: 31. 10. (20) Propheten. — 1 11. 120) Das kleine Hofkoinert. — 2. 11. (20) Goldtopas. — 3. 1. (SO) Tartufse. — 4. 11. (10.30) Don Karlos. - 5. 11. (20) Goldtopas. — 8. 11. (10.30) Don Karlos. — 7. 1. (SO) Lumpazi vagabundus — Schauspielhaus: 30. 10. l20) Devisen aus Kapstadt. — 31. 10 (16) Die Ausländerin. (201 Devisen aus Kavstadt. — 1. 11. keine Vorstellung. — 2. 11. (20) Devisen aus Kapstadt. — 3. 11. (SO) Die Ausländerin. — 4. 11. (201 Devisen aus Kapstadt. — 5. 11. (201 Devisen aus Kapstadt. — 6. 11. (20) Fahrt nach Orplid. Uraufführung. — 7. 11. (16) Devisen aus Kapstadt. (20) Fahrt nach Orplid. — 8. 11. (20) Hanneles Him melfahrt. Der zerbrochene Krug. IVIntormäntol 39.» 44.» ttlttarpolstotr 22.» 29.- Ltutrsrsoppsn 19.50 24.- Lakko-^nrügo 22.» 32.- Oomon-IVintormäntsi ot>n. >>,le 24.50 29.50 3S.- mi, e.ir 29.50 3L.40 45.. Knobsn-IVIntsrmüntsl ti)r V ^üächsn-IVintsrmüntol tdr 2 1ot>r» Städtische Theater Chemnitz. Opernhaus: 30. 10. Der Schmuck der Madonna (20). — 31. 10. Lohengrin (19). — 1. 11. Undine (20). — 2. 11. Die Schwalbe (20). — 3. 11. Undine (SO). — 4. 11. kein« Vorstellung. — 5. 11. Nigoletto (10). — 6. 11. Der lustige Krieg (20). — 7. 11. Undine (15,. Paganini (19.30). — Schauspielhaus: 30. 10. Die vier Gesellen (20). — 31.10. Zriny (15). Parkstraßc 13 (SO). — 1. 11. Das Kind (20). — 2. 11. Zriny (17). — 3. 11 Das Kind (20). — 4. 11. Zriny (20). — 5. 11. Zriny (20) — 6. 11. Parkstraße 13 (20). — 7. 1t. Zriny (15). Die vier Gesellen (20). Stadttheater Plauen. Sonntag, 31. 10. (15) Die lustige Witwe. Geschl. Vorst. (19.30) Korsika. — Montag, 1. 11. ge schlossen. — Dienstag, 2. 11. (20) Korsika. — Mittwoch, 3. 11. (20) Marietta. Geschl. Vorst. — Donnerstag. 4. 11. (20) Flachs mann als Erzieher. — Freitag, 5. 11. (20) 2. Sinsonickonzert des städtischen Orä)estcrs. — Sonnabend, 6. 11. (20) Thors Gast. — Sonntag, 7. 11. (19.30) Korsika. NS. Kutturgemelnd«. Ortsverband Dresden. Opern haus: Dienstag, 2. 11. 4601 bis 4700, 6901 bis 7000. 9601 bis 9700, 15601 bis 15650 und Nachholer. — Mittwoch. 3. 11. 101 bis 200. 1001 bis 1100, 15551 bis 15600. — Donnerstag. 4. 11. 1201 bis 1300. 9801 bis 9900. 10501 bis 10600, 10701 bis 10800, 15701 bis 15750. — Sonnabend, 6. 11. 7001 bis 7200. 16801 bis 16850. — Sonntag, 7. 11. 7301 bis 7400, 11101 bis 11200. 16851 bis 16900. — Schauspielhaus: Montag. 1. 11. 3501 bis 3700, 15851 bis 15900, 20351 bis 20400 und Nachholer. — Diens tag. 2. 11. 2801 bis 2900. 4401 bis 4500. 15201 bis 15250 und Nachholer. — Mittwoch. 3. 11. 5801 bis 5900. 6501 bis 6600, 15951 bis 16000 und Nachholer. — Donnerstag, 4. 11. 6101 bis 6400, 16551 bis 16600 und Nnckboler. — Freitag, 5. 11. 1 bis 100, 2701 bis 2800, 2901 bis 3100. 15751 bis 15800 und Nach holer. — Sonnabend, 8. 11. 3101 bis 3200. 3701 bis 3800, 15151 bis 15200 und Nachholer. — Sonntag. 7. 11. 9201 bis 9500, 16601 bis 16650 und Nachholer. - Montag. 8. 11. 8701 bis 6800. 8801 bis 9000, 10501 bis 16550 und Nachholer. — Theater des Balkes: Montag. 1. 11. 12001 bis 12100. — Dienstag, 2. 11. 1101 bis 1200. — Mittivoch. 3. 11. 9001 bis 9100. — Don nerstag. 4. 11. 3801 bis 3900. — Freitaa, 5. 11. 3901 bis 4000. — Sonnabend. 6. 11. 9101 bis 9200. — Montag. 8. 11. 4001 bis 4100 — Komödie: Mont.. 1.11. 4901 b. 5000, 8401 b. 8500. 16151 bis 16200. — Dienstag. 2. 11. 4501 bis 4600. 12301 bis 12400, 16651 bis 16700 und Nachholer. — Mittwoch. 3. 11. 4301 bis 4400, 16901 bis 18950. 20501 bis 20550 und Nachholer. — Freitag, 5. 11. 7601 bis 7700, 16301 bis 16400 und Nachholer. — Sonnabend, 6. 11. 9901 bis 10000. — Montag, 8. 11. 12101 bis 12300, 15001 bis 15050 und Nachholer. «u«, Yu-Utlt«», »«dr r>r«I»vr1 l^lprig O S wurrn«,- Steove Aussteigen behilflich. „Da wird Mutter aber Augen machen, daß wir beide kommen", sagt er und stellt den Motor ab. Hannchen bleibt stehen, ihr Blick übersliegt das kleine, schlichte Schaufenster. Sie sieht Ernst fragend an. „Sagen Eie, Ernst, ist Ihre Mutter auch so eigenartig wie mein Vater?" Dann lacht sie über sich selbst. „Ach, ich habe nun doch etwas Angst; aber so viel Geduld wie Sie für meinen Vater aufbringen müssen, brauche ich sicherlich für Ihre Mutter nicht." Er drückt verstohlen ihre Hand. „Mutter kennt Sie ja schon, Hannchen, ich habe oft von Ihnen erzählt!" Dann geht er rasch weiter, öffnet die Ladentllr und ruft laut durch das Bimmeln der Ladenglocke: „Ich bin's, Mutter'." Viel enthält der kleine Laden nicht. Einige Regale an der Wand mit den verschiedensten Kurzwaren, einen schlich ten Ladentisch mit Glaskästen, das ist so ziemlich alles. Hinter dem Ladentisch befindet sich eine schmale, niedrige Tür, sie führt ins Wohnzimmer, an dem links die kleine Küche und rechts die geräumige Schlafstube liegen. „Alles sieht so sauber aus!" flüstert Hannchen. Da bleibt Ernst stehen und sieht sie zögernd an. „Hann chen." Er weiß nicht recht, wie er es aussprechen soll, und kommt dann etwas unbeholfen damit heraus: „Seien Sie nicht verwundert ... ich habe nie darüber gesprochen, wie einfach wir hier leben, schlafen alle vier in einem Zimmer." „Aber Ernst!" fällt Hannchen ihm vorwurfsvoll ins Wort und schüttelt den Kopf. „Wenn Pa nicht Rücksicht auf seine Kundschast nehmen müßte, wäre unsere Wohnung auch nicht größer!" Aus der Wohnstube kommt ein Schritt näher, dann sieht Hannchen Sudemann der überraschten Mutter Steding gegenüber. Hella Steding ist wohl Uber einen Kopf kleiner als ihr ältester Junge Ernst, aber breit und kräftig und zäh. Da, schlicht im Nacken zusammengerasste Haar ist stark ergraut, obgleich Mutter Steding erst sünsundvierzig Jahre alt ist. Die klugen, etwas müden Augen Mutter Etedings schauen ernst und still. „Wie geht's Dieter?" Das ist Ernst Stedings erste Frage, ehe er Hannchen vorstellt und von etwas anderem spricht. „Noch so wie heute früh!" Mutter Steding streckt Hann chen die Hand entgegen. „Und Eie sind Hannchen Sude mann, wenn ich mich nicht täusche ... der Ernst hat oft von Ihnen erzählt, Fräulein Sudemann! Kommen Sie nur herein, schön ist es ja nicht bei uns, Sie müssen eben vorlieb nehmen..." „Ich freue mich, daß ich Sie einmal besuchen darf!" sagt Hannchen leise und tritt in das einfache Wohnzimmer. „Bitte, Fräulein Sudemann, setzen Eie sich." Mutter Steding rückt einen Stuhl zurecht, nimmt schnell die blau gestreifte Kllchenschürze ab, fährt mit der Hand ordnend über ihr Haar, und dann lauscht sie nach nebenan in dis Schlafstube, legt einen Finger über die Lippen, daß man nicht so laut sein darf. „Augenblicklich schläft er; hoffent lich läßt das Fieber bald nach!" Aast zwei Wochen GüttlMt für Hefttagsrückfahr' karten zu Weihnachten Die Deutsche Reichsbahn gibt auch In diesem Jahre zu Weihnachten Festtagsrücksahrkarten mit einem Drittel Fahr preisermäßigung aus, die die Möglichkeit bieten, für volle 13 Tage zu verreisen. Die Karten gelten von Mittwoch 22. Dez. bis Montag 3. Ian. 1938. Die Rückreise muß am 3. Januar 24 Uhr beendigt sein. Die Karten werden aus allen Bahnhöfen der Reichsbahn ausgegeben, und zwar für jedes gewünschte Reiseziel innerhalb des Reiches. Ebenso werden auch im nächsten Jahr zu Ostern und zu Pfingsten Festtagsrücksahrkarten ausgegeben. Sie gelten zu Ostern vom 13. April (Mittwoch vor Ostern) bis zum 21. April (Donnerstag nach Ostern), zu Pfingsten vom 2. Juni (Donners tag vor Pfingsten) bis zum 9. Juni (Donnerstag nach Psingst.). 2. Fortsetzung. „Warum ist er nicht zu mir..." Im selben Augenblick beißt der alte Sudemann sich auf die Unterlippe, denn ein rascher Blick seiner Tochter erinnert ihn daran, daß er selbst damals nichts davon wißen wollte. .^Verwandte in einem Betrieb", so ungefähr hatte er sich geäußert, ^dabei kommt nie etwas Gutes heraus!" Und an dieser Meinung war nichts zu ändern gewesen. Wieder eine Weile tiefes Schweigen zwischen den beiden. Vergebens wartet Haiinchen, daß ihr Vater aufs neue beginnt. Soweit überwindet er fick nicht, nein — aber sie kennt ibn, ihren Pa, wie sie ihn oft nennt. Sie wagt es, nun selbst etwas zu äußern. „Ernst Steding wird vor Feierabend nicht gehen!" meint sie. „Weiß ich, ein Dickschädel Ist er", brummt Sudemann. „Und eigentlich müßte man sich wohl um Mutter Steding kümmern!" Hannchen lächelt verstohlen. „Schaar- steinweg neun." Sie hört von drüben ein ärgerlich kurzes Lachen. Da wagt sie es einfach, aufzustehen und zu ihm zu gehen. „Pa, warum tust du denn böser, als du bist... nun sag doch schon, daß Ich hinfahren darf!" „Na, meinetwegen!" brummt er. Und sie neigt sich lächelnd zu ihm, gibt ihm einen Kuh. „Bist doch mein herzensguter Pa! , dann wirbelt sie schon hinaus. Obgleich der alte Sudemann aber nichts anderes zu gegeben hat, als daß sie sich um Mutter Steding kümmern darf, eilt Hannchen doch zunächst in das Werkgebäude hin über und sucht Ernst Steding bei seiner Arbeit auf. „Herr Steding!" Sie bleibt an der Tür stehen, während er sich überrascht umdreht. „Warum sind Sie denn nicht heimgegangen?" Lächelnd zuckt Ernst die Achseln. — „Natürlich!" fährt Hannchen fort. „Genau so dickköpfig wie mein Vater! Aber nun kommen Sie!" — „Wohin?" Sie schüttelt lachend den Kopf. „Zu Mutter Steding natürlich und zu dem Dieter. Lassen Sie die Arbeit nur liegen, die hat bis morgen Zeit!" Sie wartet geduldig draußen, bis er den Arbeitskittel ausgezogen hat und nun in Hut und Mantel zum Vorschein kommt. „Wir fahren in meinem Wagen hinunter, Herr Steding!" Rasch schreiten sie beide nebeneinander über den Hof, die Blicke vieler Angestellter folgen ihnen, denn man ahnt bei Gebrüder Sudemann längst wie es um das Herz der jungen Tochter ihres Chefs bestellt sein mag. Und man gönnt dem wackeren Steding sein Glück. Drüben am Schuppen steht Hannchens kleiner Sportwagen. Sie über läßt Ernst das Steuer, blickt mehrmals verstohlen von der Seite in sein Gesicht. „Hat es weh getan heute früh, Ernst?" forscht sie leise, während der Wagen eben das Wohnhaus passiert und die Straße erreicht. „Ach wo!" wehrt er lachend ab. „Ich weiß ja, daß es von Ihrem Vater nicht böse gemeint ist!" „Man mutz Pa nur genau kennen!" Sie bemerkt nicht, daß der alte Sudemann am Fenster steht und gar nicht böse ist, weil sie den jungen Steding einfach mitnimmt, sondern ganz im Gegenteil schmunzelnd den Kopf schüttelt und sich ganz zufrieden wieder an feine Arbeit begibt. „In Wirk lichkeit denkt er ganz anders über Sie, Ernst!" Er nickt. „Wenn ich das nicht wüßte, Hannchen ... ich würde es gar nicht aushalten!" Und leiser: „Aber ich be komme ihn noch einmal soweit, daß er mich lobt, Hannchen, ... wenn ich mit meiner Arbeit fertig bin'. Sie fahren den Mundsburger Tamm hinunter, biegen am Schwanenwik nach der Langen Reihe ein, müssen quer durch die Stadt, um Mutter Stedings kleinen Laden am Echaarsteinweg, wenige Minuten vom Hafen entfernt, zu erreichen. „Pa hat gefragt, was Sie erfinden wollen, Ernst ... und wie eine ganz arge Sünderin bin ich mir vorgekommen, daß ich ihn in dieser Angelegenheit leider beschwindeln mußte!" „Es ist bester, er erfährt alles erst, wenn ich es ihm vollendet vorlegen kann, Hannchen!" Ernst Steding schaut ruhig über die Fahrbahn. „Sonst lacht er mich noch aus und hält mich für verrückt!" „Das ist sehr gut möglich!" stimmt Hannchen lachend zu. Es dauert nicht lange mehr, dann haben sie den Schaarsteinweg erreicht. Obgleich Hannchen Sudemann den jungen Steding nun schon viele Jahre kennt, und obgleich sie oft nach Feierabend mit ihm spazierengegangen ist, ohne daß der alte Sudemann davon etwas weiß, ist sie doch noch nicht in dem kleinen Laden gewesen, auf dessen Fensterschei ben in großen Lettern steht: „Hella Steding, Kurzwaren und Bedarfsartikel." Um so mehr weiß sie von Mutter Steding und ihren Jungens, daß ihr Mann Otto Steding Steuermann an Bord des Frachtdampfers „Negedanz" war und vor dreizehn Jahren draußen auf See geblieben ist, daß Hella Steding damals alles irgendwie Entbehrliche verkauft hat. um diesen kleinen Laden einrichten zu können, daß sie in den ersten Jahren nebenbei noch Reinemachen gegangen ist und Wäsche ins Haus genommen hat, daß der damals kaum zwölfjährige Ernst oftmals allein hinter dem Laden tisch bleiben mußte. Hannchen ist wirklich gespannt darauf, Mutter Steding kennenzulernen. Ihre eigene Mutter lebt seit zehn Jahren nicht mehr, und so manches Mal beneidet sie Ernst um seine Mutter, die ihr das Vorbild einer guten Mutter ist. ..So!" Ernst öffnet den Schlag und ist Hannchen beim MlLMzW loiprlg, krüki . l.In«t»nou, i.ütrn»r 5»eo6a