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I>Iotirvn kin deki»em611el»es Ui>t«II Das Urteil im Koniher Deutschen-Prozetz ist geeignet, ln Deutschland stärkstes Befremden Hervorzurusen. Dewitz ist es allein Sache des polnischen Staates, die gesetzlichen Strafbestimmungen gegen „Geheimbiindelei" so scharf zu formulieren, wie er es für nötig hält, und es liegt auch die Tatsache vor, daß der Deutschen Vereinigung vor län gerer Zeit polnischerfeits die Einrichtung von Arbeitsdienst lagern verboten worden ist. Der Ankläger im Konitzer Prozeß ist aber den Beweis dafür schuldig geblieben, daß bei den verurteilten jungen Deutschen Geheimbiindelei im Sinne des Gesetzes oder der Versuch zur Einrichtung eines Arbeitsdienstlagers vorgelegen habe. Es handelt sich viel mehr ganz einfach um die Tatsache, daß die beiden Vesitze- rinnen des Gutes Kensau im Kreise Tuche! die Absicht hatten, ein grötzers Parkgebiet des durch die polnische Agrarreform stark verringerten Gutes in Eemüseland um zuwandeln, und daß ihnen zu diesem Zweck die Deutsche Vereinigung in Vromberg eine Gruppe von vierzehn be schäftigungslosen jungen Deutschen als geeignete Arbeits kräfte schickte. Daß die polizeiliche Anmeldung des aus Oberschlesien stammenden Leiters dieser Gruppe versehent lich unterblieb, daß dieser früher einmal einen Kursus bei der Fllhrerschule der HI. in Potsdam mitgemacht hat und datz bei den Angeklagten eine Anzahl nationalsozialistischer Schriften festgesteltt worden ist, kann aus einer Arbeits truppe weder einen Arbeitsdienst noch gar einen Geheim bund machen. Wenn die deutschen Behörden nach den gleichen Gesichtspunkten, wie hier die polnische Justiz, gegen Angehörige der polnischen Minderheit in Deutschland vorgehen wollten, die ungestört ihrem Verbandsleben nachgeht und ihre nationalen Traditionen und Erinne rungstage pflegt, dann würde des Verurteilens und der Spannungen wohl kein Ende sein. Gerade im Hinblick auf die Weitergestaltung der deutsch-polnischen Beziehun gen, die im Zeichen des herannahenden 15. Juli eben jetzt in eine entscheidende Phase treten, hätte man erwarten dürfen, daß die polnische Justiz nicht kleine Unkorrektheiten und Unvorsichtigkeiten mit hohen Gefängnisstrafen ahndet. Es ist wohl keine Vermessenheit, anzunehmen, dah die Revisionsinstanz diesen bedauerlichen Urteilsspruch von Grund auf umwerfen wird. vewEgle See In den letzten vierzehn Tagen sind — und das ist ein Kennzeichen für den Aufschwung der Schiffahrt — drei neue internationale Kartellvcrciubarungen bekannt geworden: nach dreijährigen Verhandlungen ist eine „Passagckonscrenz" nach dein Fernen Osten zustande gekommen, der Östasiatischc Eisen pool durch einen Papicrpool ergänzt, und eine internationale Echisssabwrackkonvention vereinbart. Vereinbarungen zwischen den Reedern aller Länder gehören zu den frühesten inter nationalen Kartellen. Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert hat ein ganzes Netz von internationalen Verträgen alle see fahrenden Länder umsponnen. Sie sind gewissermaßen in der Natur des Seeverkehrs begründet. Einmal braucht man einen geregelten „Fahrplan", und zum anderen liegen notwendiger weise immer Unternehmen verschiedener Länder international im Wettbewerb. Die „Schifsahrtskonserenzen", wie sie heute in lockerer Form zumeist üblich sind, regeln die Routen, die Abfahrtszeiten, die Anlausszeitcn usw. Sie ordnen den Ver kehr durch einen internationalen Fahrplan. Weitcrgehend wird meist auf den sogenannten „Passagekonferenzen" der Passa- glcrdienst geregelt: hier werden die Schisse nach Alter, Schnel ligkeit und Komfort in Klassen eingetcilt, für die bestimmte Mindestpreise gelten. Hier handelt cs sich um Prcisobmachun- gen, mitunter sogar um Abmachungen über Gewinnverteilung. Bei diesen sogenannten „Pools" schütten die beteiligten Linien alljährlich den Gewinn zusammen und verteilen ihn nach einem festen Schlüssel. Wenn auch immer nur ein Bruchteil der Be schlüsse bekannt wird, so läßt sich der lebhafte Kurs der Schisf- sahrtskartellc in diesem Fahr noch deutlich erkennen. Das Fahr begann mit der Verlängerung der Betriebsgemeinschast der Donau-Dampsschifsahrtsgcsellschasten um fünf Fahre, an diesem Pool sind deutsche, österreichische, rumänische, unga rische und neuerdings auch holländische Reeder beteiligt. Die Hochstimmung auf dem Weltmarkt zeigt sich in zahlreich er höhten Frachttarifen: die an der Niederländisch-Fndien-Fahrt beteiligten Reeder haben die Frachttarife allgemein erhöht, die Reeder der La-PIata-Fahrt für Eisen und Stahl, die Java- Pazisik-Frachtkonserenz für schwarzen Psesser. Die „Baltic and international Maritime Conference" die nicht weniger als 600 Reeder aus 20 Staaten vereinigt, empfiehlt ihren Mitgliedern dringend höhere Frachtraten als ursprünglich vereinbart. Ob wohl die Entwicklung auf dem Weltmarkt stürmischer vor- wörtsgeht als die Konfcrenzbeschlüsse, sind aber keine wich tigen Vereinbarungen zerplatzt — nur die nordischen Tramp reeder haben ein Mindcstabkommen für Frachten gekündigt, weil cs sich nach ihrer Ansicht zugunsten der Engländer aus wirkt — aber auch ohne Norwegen wird die Bereinigung in Kraft bleiben. Vor allem haben sich alle am Ostasicndienst beteiligten Linien, die amerikanischen, britischen, holländischen, französischen, italienischen, japanischen und deutschen Schiff- fahrtsgesellschasten zu einer Passagekonsercnz nach dem Fernen Osten zusammengcfunden. um Abfahrtszeiten. Häfen und An laufzeiten zu regeln, und während bisher nur die Eisen frachten nach Ostasten vereinbart wurden, ist jetzt auch eine Verständigung über die Papicrfrachten erfolgt. Das wichtigste Abkommen dieses Fohres aber dürfte wohl die Schisfsabwrack- konvcntion sein, die die Ankaufspreise für alte Schiffe und Kein Rüüfchlag in der GrzeugungSfchlacht Der Zeitungsdienst des Reichsnährstandes schreibt: In letzter Zeit verbreiteten Teile der deutschfeindlichen Auslandspresse die Behauptung, datz die deutsche Landwirtschaft den Aufforderungen, die Erzeugung zu steigern, nur noch in be schränktem Matze Folge leiste. Zur Begründung wurde angc- fiibrt, datz die Anbaufläche von Winterroggen und Winterwcizen bei der Herbstbestellung des Jahres 1936 um insgesamt etwas über 300 000 Hektar oder rund b v. H. geringer war als im Jahre 1S35. Schon bei der Veröffentlichung dieser übrigens vor läufigen Anbauslächcn-Erhebung für Wintergetreide wurde dar aus hingewiescn, datz dieser prozentual geringe Rückgang der Anbauflächen eine Folge der Verzögerung der Ernte des vorigen Jahres sowie der großen Niederschläge im Herbst sei, und dah mit Sicherheit dieser Rückgang der Anbauflächen bet der Herbst bestellung durch den Anbau anderer Früchte bei der Frühjahrs bestellung ausgeglichen werde. Die Richtigkeit dieser Fest stellung wird nunmehr bestätigt. Nach vorläufigen privaten Ermittlungen kann damit gerechnet werden, datz die Anbaufläche sür Kartoffeln bei der Frühjahrsbestellung 1037 um 150 000 bis 180 000 Hektar, die Anbaufläche für Zuckerrüben um rund 75 000 Hektar und die für Sommergetreide um rund 50 000 Hek tar grötzer ist als die entsprechenden Anbauflächen bei der Oie neue Ernte im Gange Gerste- und Roggenlleserungen erwartet - Vefrledlgende Lage am Mhlmartt Unterbringung jedes praktisch überhaupt in Frag« kommen den Roggenangebotes aus jeden Fall gesichert ist. Dabei ist auch zu beachten, datz den Gelrcibewirtsclmsts- verbändcn durch die Andienungspslicht die Möglichkeit gelben ist, nicht nur in ihrem Bezirk, sondern darüber hinaus die Absatzlage im ganzen Reich ausgleichend zu beeinflussen und Ware aus denjenigen Gebiete», in denen frühzeitig mehr Roggen zur Verfügung steht, als di« Mühlen im Augenblick ausnchmen können, nach denjenigen Bezirken zu dirigieren, in denen die Roggenernte erst später eingebracht wird. Auf dem Mehlmarkt sind zur Zeit wieder recht unlerschikd- lick»e Entwicklungen festzuftellen. So hat die Ferienzeit «ine ge wisse Bedarfsvcrlagerung aus den Grotzstädten und Industrie bezirken in die Feriengebiet« zur Folge. Besonders deutlich tritt dies beispielsweise im Berliner Bezirk und im Ruhrbezirk zutage. Hier hat die Mehlnachfrage im allgemeinen und di« nach Roggenmehl im besonderen stärker nachgelassen. Allerdings wird auf dem Weizenmehlmarkt dieser Einslutz etwas durch die Tat sache überlagert, datz fast alle Verarbeiter bemüht sind, im Augenblick noch so viel Weizenmehl aus der alterntigen Ware zu eriverben, wie sic es im Rahmen ihrer Finanzkraft und der bestehenden Verordnungen nur immer können. Es besteht also nach wie vor eine reg« Nachfrage nach den Typen 502 und 812 und auch nach der Type 1050. Dabei spielt auch noch die Tatsache eine Rolle, datz der Anteil an Auslandsweizen und damit der Klcbcrgehalt Höher ist als in den Vormonaten, was die Bäcker ebenfalls zu stärkerem Zu greifen veranlaßt, selbst wenn im Augenblick der Backwaren absatz aus den vorstehend geschilderten Gründen in einigen Be zirken nicht besonders befriedigend ist. Aus dem Roggen mehlmarkt liegen die Dinge ja bekanntlich ganz anders. Hier versuchen nicht nur die Mühlen ihre etwa noch vorhan denen Bestände an Roggenmehl möglichst vollständig abznsetzen, um sobald wie möglich mit der Ermahlung von Roggenmehl aus der neuen Ernt« beginnen zu können, sondern auch der Ver brauch hält mit Anschaffungen, soweit es ihm seine Vorrats lage irgendwie gestattet, zurück um sofort das neue Roggenmehl verbacken zu können. Auf dem Roggenmehlmarkt war daher in den letzten Tagen eine Verstärkung des Angebotes zu beob achten. Vielfach wurde auch beobachtet, daß ost- und nord deutsche Mühlen, die in den Vormonaten nach dem Westen nichts oder nur sehr wenig geliefert hatten, wieder dort mit An geboten vertreten sind. Die Regenfälle, die in den letzten Tagen in vielen Bezirken des Reiches niedergingen, haben zwar die Wintergerste- und die beginnende Roggenernte zum Teil etwas verzögert, aber da immer gleich wieder trocken« Tage mit verhältnismäßig hohen Temperaturen folgten, sind di« Verzögerungen nur un bedeutend, und die Erntearbeiten schreiten weiter rasch voran. An sich gibt deshalb wohl auch das zur Zeit noch sehr kleine Angebot an Wintergerste kein« Auskunft über die tatsächlich bereits geerntete» und lieferbaren Mengen besonders an Gerste. Nur diejenigen Landwirte, di« «inen ganz dringenden Geld bedarf zur Finanzierung der weiteren Erntearbeitcn haben, brachten schon in den letzten Tagen Ware auf den Markt. Der Hauptteil der Landwirte hält dagegen mit Abgaben noch bis zum 10. Juli zurück, an welchem Tage der Roggenpreis «ine Erhöhung um 7 RM. und der Gerstenpreis eine solche um 5 RkM. pro Tonne erfährt. Der neue Roggenseftpreis liegt in diesem Jahre 20 Mark pro Tonn« höher als im vorigen. Daraus können sich gewisse Angebotsverschiebungen ergeben, nämlich da hingehend, datz die Landwirtschas« nach Möglichkeit Rogge,, bis zum letzten Kam abgibt, um dafür Fultergerst« im eigenen Betriebe zu verwenden. Eine solche Taktik würde ja auch durchaus den Wünschen des Reichsnährstandes entspreclgm, die darauf hinausgehen müssen, zunächst den Brotgetreidebcdarf unter allen Umständen sicherzu stellen. Aber im Augenblick ist es noch zu früh, di« Angebots lage völlig zu übersehen, denn andererseits ist natürlich zu be denken, daß Gerste die erste Getreideart ist, die dem Landwirt sür die weitere Finanzierung seiner Erntearbe-iten zur Ver fügung steht. Es wird nun eben daraus ankommen, welche der hier ausgezciglen Entwicklungsmöglichkeiten letzten Endes das stärkere Gewicht besitzen werden. Da der Rogge «schnitt in Süd- und Mitteldeutschland auch bereits im Gange ist, rechnet man an den Großmärkten auch ab 10. Juli bereits mit einem Angebot an Roggen. Mit einem glatten Absatz auch eines größeren Angebotes kann wohl unbedingt gerechnet werden, trotzdem ja in diesem Erntewirt- schaftsjnhr die Mühlen nach den zur Zeit geltenden Vorschrif ten nur Ware in dem Umfange erwerben dürfen, wie sie inner halb eines Monats vermahlen können. Die zuständigen Stel len werden zunächst abwarten, wie sich der Markt nnter dieser Verordnung entwickelt. Sollte das Angebot seitens der Land wirtschaft größer werden als die Aufnahmefähigkeit der Müh len unter dieser Verordnung ist. so kann sich die Landwirtschaft darauf verlassen, datz die zuständigen Stellen zweckmäßige neue Verordnungen erlassen werden, so daß die SSSSSSS-SVS^SSWSSSSSSSSWSSSWSSSSS Richtkrone aus dem größten Gebäude Vertins 800 Arbeiter waren seit 3 Jahren am Rcichsbankneubau tätig Berlin, 9. Fuli. Mit der feierlichen Aufziehung der Richtkrone über dem Reichsbankneubau am Donnerstag hat die vorläufige Fertig stellung des größten Gebäudes der Reichshaupt stadt im Rohbau ihr Ende gesunden. Am 5. Mai 1934 legte Reichsbankpräsident Dr. Schacht in Anwesenheit des Führers zu dem Erweiterungsbau der Reichshauptbank aus einem etwa 35 000 Quadratmeter s141L preußischer Morgens großen Baugelände, von denen bereits 17 000 Quadratmeter bebaut wurden, den Grundstein. Es han delt sich um das größte Gebäude Berlins, denn der umbaute Raum des gesamten Neubaues einschließlich des noch nicht in Angriff genommenen Nordbanes wird 680 000 Kubikmeter um fassen. Zum Vergleich dazu sei erwähnt, daß das Berliner Schloß 320 000 Kubikmeter, das Reichstagsgebäudc 380 000 und das Reichslnftfahrtministerium 420 000 Kubikmeter um bauten Raum fassen. Die Nutzfläche des gesamten Neubaues wird 120 000 Quadratmeter umfassen und 5500 Angestellten und Beamten eine würdige Arbeitsstätte geben. Der beson deren Aufgabe der Rcichshauplbank entsprechend ist die Funda- mentplattc, eine 1.20 Meter starke Sohle, bis zu 16 Nieter unter der SIratzcnkronc in die Tiefe gesenkt worden. Etwa 130 000 Kubikmeter Erde mußten ausgehobcn und auf mehre ren hundert Sprcekähnen fortgcschasst werden. Da der Grund wasserspiegel bereits bei 2,50 Meter lag. mutzlen 36 Brunnen, ans denen 600 Liter pro Sekunde Tag und Nacht in die Spree gepumpt wurden, zur Absenkung eingebaut werden. Weit über 40 Häuser mußten diescni Giganten weichen, der bisher 40 000 Kubikmeter Beton, mehrere tausend Tonnen Stahl allein für die Fundamentplatte und mehrere Millionen Klinker für das Trcsormauerwcrk geschluckt hat. Für die Verkleidung des Sockels hat man GranitolaN'M ous der Meoe»d von Beucha bei Leipzig und sür die Werksteinvcrklcidung der Straßen ansichten Sandstein aus dem Heuschcuergebirge in der Graf schaft Glatz verwandt. Seit drei Fahren haben hier täglich bis zu 800 Arbeiter Beschäftigung und Brot gesunden. Eine Vorstellung von dem Umfang des gesamten Gebäudekomplcxcs erkält man durch die Tatsack-e, daß unter den Höfen Garagcnanlagen für etwa 400 Wagen geschaffen worden sind. Die Auslage der deutschen Zeitungen Die Gesamtauflage der Zeitungen im Reich ist in den letzten drei Fahren langsam, aber stetig angewachsen. Sie belief sich Ende 1934 aus 18,08 Millionen. Ende 1935 aus 18,70 Millionen und Ende 1936 aus 18,78 Millionen Exemplare. Dabei entfallen aus die wöchentlich mindestens sechsmal er scheinenden Zeitungen 1934 15,09, 1935 14,74 und 1936 14.87 Millionen, so daß die Zunahme der Gesamtauflage hauptsäch lich aus die einmal wöchentlich erscheinenden Zeitungen ent fallen dürste. Fn derselben Zeit ist die Gesamtzahl der Zei tung n von über 3000 auf rund 2300 zurückgegangcn. Rationaler Kitsch Die sür die Durchführung des Gesetzes zum Schutze der nationalen Symbole zuständigen Behörden hatten erneut in einigen Fällen Veranlassung, wegen der noch immer vorkom- mcndcn Geschmacklosigkeiten vorzugehen. So wurden Guß formen zum Gießen von SA-Männern aus Zucker sür unzu- fässig erklärt. Auch eine Wetterfahne mit dem Hakenkreuz mußte schleunigst wieder eingezogen werden. Als wenig ge- schmackvoil muß auch die Herstellung einer Weckeruhr bezeich net werden, in welche eine Spielwaize mit dem .«Zorst-Wessel- Lied eingebaut wurde. Eine unbekannte englische Firma suchte Etiketten für Weinflaschen zu vertreiben, deren Umrandung aus Hakenkreuzen besteht. Auch diese wurden selbstverständlich für unzulässig erklärt. Dasselbe Schicksal hatten Postkarten, die den Führer und sein Geburtshaus in Braunau darstclltcn. Zugclassen wurde die Herstellung von Teppichen mit alt nordischen Heilszcichen, Runen und Sinnbildern. ihre Verteilung aus dem Markt international regelt, eine Ver einbarung, die nicht nur das Angebot von Schiffsraum, sondern auch das Angebot von Schrott beeinflußt- Frühjahrsbestellung 1936. Somit dürste feststchcn, daß der durch die Witterung erzwungene leichte Rückgang der Anbauflächen bel der Herbstbestellung durch die Vermehrung des Anbaues anderer Früchte bei der Frühjahrsbestellung vollkommen wieder ausgeglichen worden Ist. Dabei ist besonders zu beachten, daß der Anbau von Hackfrüchten, also von solcl>en Früchten erheblich gestiegen ist, die einen wesentlich Höheren Arbeitsaufwand je Fläcl)«neinhcit erfordern als der Anbau von Getreide. Hinzu kommt, daß der Hacksruchlbau volkswirtscl-astlich besonders wichtig und erwünscht ist, weil er von der Flächeneinheit die höchsten Nährwcrtmengcn einbringt. Zur Erzielung der Nährwertmcngen von einem Hektar Zucker rüben sind 3,8 Hektar Roggen erforderlich. Eine Ernte von 160 Doppelzentnern Kartoffeln je Hektar liefert an reinem Stärkemehl etwa 22 Doppeizentncr oder rund 75 v. H. mehr Mehl, als bei Bestellung der gleichen Fläche mit Brotgetreide zu erzielen lind. Es ist also völlig abwegig, irgendwie von einein Rückschlag in der Erzeugungsschlacht zu reden. Dao Verhalten der Landmlrtscl)ast bei der Frühjahrsbestellung und insbesondere die Ausdehnung des viel Arbeitskräfte beanspru chenden Hackfruchtbaues trotz des Mangels an Arbeitskräften aus dem Lande beweist Im Gegenteil, daß das deutsche Land volk mit wachsender Energie seiner Pflicht al» Nährstand de» Volkes entsprechend handelt. Springflut vernichtete Rabaul Eine mit einem Erdbeben und gleichzeitigem Vulkanaus bruch verbundene Springflut hat nack Meldungen aus den pazi fischen Häfen den Hafen Rabaul säst völlig vernichtet. Die ersten Berichte melden eine Zahl von 700 Toten. Rabaul gehört zum früheren deulschcn Bismorckarchipei in der Siidsec und ist der Sitz eines apostolischen Vikars. Der Missisnsbischof sür das l>eule unter briliscl-em Protektorat stellende New Britain ist Dr. G. F. Vesters. Sein Missions gebiet sind die ehemals deutsel>en Südseeinseln des Bismarck archipels. Der letzte Missionsbericht meldete, daß die Missions arbeit in der ganzen Siidsec sich in vollem Vormärsche befinde. Von den zirka 160 000 Eingeborenen des Vikariats Rabaul, das von Herz-Iesu-Missionaren betreut wird, sind l>eule etwa di« Hälfte Anhänger der katholischen Kirche. Unter den 70 Volks stämmen, in >velck)e die Eingeborenen zerfallen, muß das Evan gelium in nicht weniger als 31 Sprächen verkündet werden'. Das Vikariat setzt sich aus Hunderten von größeren und kleineren Inseln zusammen und ist übersät mit 341 Missionsposten, ans welchen die Priester, die Laienbrüder und Schwestern in Ge meinschaft mit mehreren hundert Katechisten und Katechistin- ncn intensive Seclsorgelätigkeit entfalten. Durch den ständi gen Zuzug aus der deutschen Heimat wird die Verbindung zum Mutterland unnnterbroä>en wnchgchalten. Deutsche Patres der Mission sind auch als Geographen und Anthropologen weit über die Grenzen ihres Arbeitsgebietes hinaus bekannt geworden, (lieber das Schicksal der Europäer in dem zerstörten Rabaul ist bisher nichts bekannt geworden.) Malland baut neue Kirchen Ueberall in der Welt, vor allem in den großen, zu schnell gewachsenen Städten, ist der Bau neuer Kirchen eine drin gende Notwendigkeit geworden. Seit Jahrhunderten auch sind nicht mehr so viele Kirchen wie in den letzten Jahrzehnten errichtet worden. Wenn allein in der Erzdiözese Paris unter dem jetzigen Kardinal, also in wenig mehr als einem Jahr zehnt, gut hundert neue Gotteshäuser eingeweiht morden sind, in einer Stadt, die doch gewiß nicht arm an alten, schönen und großen Kirchen ist, so ist diese Tatsache ein deutliches Zeichen dafür, datz mindestens ein Jahrhundert, in dem sich gewaltige Menschenmassen mehr und mehr in Großstädten zu- sammendrängten, im Kirchenbau rein quantitativ manches ver säumt hat. Der Gründe hierfür sind mannigfache, sie sind auch nicht dieselben in allen Ländern der Christenheit Aber das Bedürfnis, neue Kirchen zu bauen, ist allenthalben gegeben. Kürzlich hat Kardinal Schuster von Mailand einen Aus ruf für die Errichtung von 14 großen neuen Kirchen ergehen lassen. Dieser Appell hat einen bemerkenswerten Widerhall gesunden in der ganzen lombardischen Kirchenprovinz und über sie hinaus, bei Hoch und Niedrig, bei Arm und Reich Nicht zuletzt von großen gewerblichen Unternehmungen, von Banken und Handelsfirmen sind sür diese geplanten Gotteshäuser große Summen gestiftet worden. Die beiden größten Zeichnungen, die eine von 700 000, die andere von einer halben Million Lire, sind von nicht genannt sein wollenden Stiftern erfolgt. Ein Bankhaus zeichnete 400 000, ein anderes als erste Rate 100 000, mehrere industrielle Unternehmen gaben ebenfalls 100 000 Lire und mehr. Sehr zahlreich sind Zeichnungen von 50 000 Lire, vor allem von kleineren gewerblichen Unternehmen. Für den Bau der 14 Kirchen in der Erzdiözese Mailand scheint nach diesem ersten Echo schon sichere Gewähr gegeben zu sein.