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Donnerstag. 27. Mai 1887 Sächsische Volkszeitung Rümmer 1L1, Sette » luch die Valencia-Regierung ist fiir einen Waffenstlll« tand nicht zu haben, denn sie glaubt der Moskauer Interstützung für den siegreichen Endkamp j gewiß zu ein und möchte die Position der Regierung Franco ein- eilig dadurch schwächen, daß sie auf dem Wege über einen willfährigen Bölkerbundsrat den Londoner Nicht einmischungsausschuh auf die nationalen Freiwilligen hetzt. Wieder einmal kann man in diesen Tagen beob achten, wie weit auch in mahgebenden westeuropäischen Kreisen die stillen Sympathien für die spanische „Volks front-Regierung" eingewurzelt sind. Nachdem man im roten Spanien die Anarchisten ausgeschattet und Herrn Caballero durch Herrn Negrin ersetzt hat, geht man in England und Frankreich mit der Behauptung hausieren, daß nun die Zeit des roten Terrors, die man sa nicht ganz ignorieren konnte, einer geordneten Entwicklung Platz gemacht habe, und daß die heutige spanische „Republik" sich den Vorstellungen annähere, die man von einem künftigen Spanien der demokratischen Frei heiten hat. In London hält man heute lebhafter denn je an dem Zukunftsbilds eines Friedens ohne Sieger und Besiegte fest und registriert jeden Stillstand in Spanien als em Erschöpfungssymptom auf dem Wege zur schließlichen Waffenniederlegung. Es sollte eigent lich nicht notwendig sein, besonders hervorzuheben, daß das Reich die Beendigung des blutigen Ringens auf spanischem Boden aufrichtig wünscht und keinerlei egoistische Nebenabsichten in diesem Lande verfolgt. Die Delegierten des Reiches im Nichtetnmlschungsausschuß haben in diesem Sinne an allen Bestrebungen aktiv mitgewirkt, die einer Lokalisierung und Humanisierung des spanischen Bürgerkrieges förderlich sein können, und Deutschland würde sich gewiß nicht ausschlleßen, wenn sich fiir einen Waffenstillstand oder für eine dauer hafte Verständigung irgendwelche günstigen Aussichten eröffnen sollten. Alle deutschen Noten und Erklärungen seit neun Monaten sind von diesem Wunsche getragen, und das Reich kann, ebenso wie Italien, darauf Hinweisen, daß es manche Anregungen gegeben hat, die erst Monate später und dann in unvollkommenerer Form von ande rer Seite aufgegriffen und verwirklicht worden sind. Allerdings kann das Reich kein Interesse daran haben, daß durch unaufrichtige Manipulationen die Sache der Regierung Franco einseitig geschwächt und das Feld den Roten überlassen wird, deren Vorherrschaft in Spanien nach deutscher Ueberzeugung nun einmal katastrophale Folgen, haben müßte. Jene unehrliche Kampfeswetse, welche die westeuropäische Presse zuletzt angesichts der Borgänge vor Bilbao und Guernica für vertretbar hielt, droht sich auch wiederum in den diplomatischen Bezirk etnzuschleichen, und das undurchsichtige Kulissenspiel, das von del Vayo und Litwinow-Finkelstein in Genf betri^ien wird, zeigt zur Genüge, wie berechtigt unser Mißtrauen gegen die Humanisierungs- und Friedens parolen gewisser politischer Redner und Agitatoren ist. Deutsches Torpedoboot durch Vombenabwürse bolschewistischer Flieger start gefährdet Berlin, 27. Mal. Das zur Zelt auf der Reede von Mal- lorea liegende deutsche Torpedoboot „Albatros" wurde am 26. Mai 1S37 bei einem Bombenangriff bolsck)«- wistlscher Flugzeuge aus die Stadt und die Reede durch vier neben ihm einschlagende Bomben stark gefährdet. Diesem Angriff ist besondere Bedeutung zuzumessen, da auf »er Reed« zur gleichen Zeit kein nationalspanisches Kriegsfahr- zeug lag. Auf dies« Welse werden die deutschen Seestreltkräfte, die im Interesse des Weltfriedens ihrem Kontrolldienst in den spanischen Bewässern nachgehen, in ihrer Sicherheit ernstlich »«draht. Stu Festtag für Marn Eröffnung de« Eucharistischen Heiligen Jahres. Budapest, 27. Mai. Mit einem feierlichen Hochamt, zu dem auch die Vertreter der Regierung und die Spitzen der Be hörden erschienen waren, und einer Pontifibalvesper, eröffnet« am Sonntag Kardinal Fiirstprimas Dr. SerSdi das Eucha ristische Doroereitungsjahr zu dem am 23. Mai 1836 nach Buda pest einberufenem Eucharistisci-cn Weltkongresse. Gleichzeitig sanden in allen Diözesaninetropolen, sowie in sämtlichen Pfarr kirchen des Landes feierliche Gottesdienst« statt, in denen von der Kanzel aus ein gemeinsamer Hirtenbrief des ungarischen Episkopats verkündet wurde. Am Abend sand in Budapest die weltliche Feier zur Eröffnung des Heiligen Jahres statt. Bet dieser Gelegenheit hielt namens der Regierung Kultus- und Unterrichtsminister Dr. Ho man eine. Ansprache. Der Minister wies hin auf die Bedeutung der Eucharistischen Wett kongresse. Der Kongreh für 1888 se! verbunden mit dem St.- Stephans-Gedenkjahr. Dies« Verbuchung, so schloß der Minister, möge ein Zeugnis vor -er Welt sein fiir die groß« national politisch« Konzeption des großen Ungarnkönigs im Geiste der ungarischen nationalen Staatlichkeit und der christlich-euro päischen Kultur. NnanzlvirtschaWche Umschau In dem Anfang Mai herausgekommenen Heft 8 von „Wirt schaft und Statistik^ bringt das Statistische Reichsamt «inen kurz gefakten Ueberblick über die Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft unter nationalsozialistischer Führung. In nüch ternen Zahlen werden die Erfolge reMriert, die die staatliche Wirtschaftspolitik und die einheitliche Disziplin aller Wirt- schastskreise in den vergangenen vier Jahren erzielt haben. Die Ankurbelung der Wirtschaft hat sich in erster Linie in den Industriezweigen bemerkbar gemacht, wirkte sich natür lich auch entsprechend in den Verkehrszweigen aus. Auch die Tatsache verdient hervorgehoben zu werden, daß trotz aller po litischen Anfeindung, der Deutschland in der Welt begegnet, der Auslandsfremdenverkehr von 2,4 auf 6,5 Millionen ge stiegen ist. — Auf dem Gebiete der Landwirtschaft wies die Entwicklung eine gewisse konstante Bewegung auf, während sich im Außen handel eine gewisse rückläufige Tendenz zeigte. Bemerkens wert ist, daß der Anteil der Nahrungs-, Genuß- und Futter mittel an der Einfuhr 1832 noch etwa 45 Prozent betrug, wäh rend er im Jahre 1836 auf 35.5 Prozent herabgesunken ist: ein beachtlicher Erfolg der deutschen Landwirtschaft! Die Umsätze Im Einzelhandel haben sich In den vier Jah ren beträchtlich erhöht. Die Steigerungen, die aus dem Gebiete der Sachgüterer zeugung zu verzeichnen sind, haben nun aber nicht etwa zu einer entsprechenden Steigerung der Preise geführt. Der Preispolitik des Staates ist es gelungen, daß sich die Lebenshaltungskosten nur unwesentlich erhöht haben. Die Indexziffern betrugen 1832 128,6 Prozent (1813/14 gleich 188) und 1836: 124,5 Prozent. Die entsprechenden Ziffern der Ernährung lauten 115,5 und 122,4, der Bekleidung 112,2 und 128,3 Prozent. Das Volkseinkommen ist seit 1832 von 45,2 Milliarden auf 61 bis 62 Milliarden gestiegen; davon das Einkommen der Ar beiter, Angestellten und Beamten von 25,7 auf 35 Milliarden. Die verdienten Lohnsummen in der Industrie haben sich seit 1833 von 5,8 Milliarden auf 18,6 Milliarden fast verdoppelt. Die Spartätigkeit hat sich trotz einer Zunahme des Ver brauchs in erfreulicher Weise weiter entwickelt, was zu einer Erhöhung der Spareinlagen bei Sparkassen und Banken, aber auch zu einer verstärkten Nachfrage nach Anleihen, Hypotheken und Eigenheimen führte. So sind z. V. die Spareinlagen und Kapitalmarktsanlagcn der Versicherungen zusammen seit 1832 von 16 auf Uber 23 Milliarden gestiegen. Diese Spartätigkeit fällt umso mehr ins Gewicht, wenn man berücksichtigt, daß zur gleichen Zeit Teile des Einkommens für Gemeinschastsaufgabcn in Spenden aller Art geopfert wurden. Seit Bestehen des Vlomberg relst nach Italien Einladung de» Dute an de« ReichskriegsMinifter ,«« Besuch »er italienische» Wehrmacht vrw. Berlin, 26. Mai. Auf Liuladuug de« italienische« Regierungschef» degibt sich der Relchslrlegsmlnister und Oberbefehlshaber der Wehr macht, Eeneralfeldmarschall von Blomberg, am 2. Juni für drei bl» vier Tag« zu einem Besuch der italienischen Wehrmacht nach Rom. Argentinische Marineoffiziere beim Führer Berlin, 27. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing heute den Befehls haber und die beiden Kommandanten der zur Zett In deutschen Gewässern liegenden argentinischen Linienschiffe „Moreno" und „Rlvadavia", Konteradmiral Scasso, Offizier z. S. Godoy und Kapitän z. S. Ehihlgaren. Die argentinischen Marineoffiziere wurden von dem argentinischen Botschafter in Berlin, Exzellenz Labougle, dem Führer und Reichskanzler vorgcstellt, der die einzelnen Herren herzlich begrüßte und in Deutschland will kommen hieß. Abschluß der außerordenilichen Genfer Tagung venf, 27. Mai. Die Dölkerbundsversammlung hat in Ueberetnstimmung mit dem Völkerbundsrat heute den Professor Charles de Vischer an der Universität Gent (Belgien) zum Mitglied des ständigen Internationalen Gerichtshofes im Haag gewählt. Hierauf wurde die außerordentliche Tagung der Versammlung geschlossen. Der Beginn der Herbsttagung wurde aus den 13. Sept, festgesetzt. KliickviiMe de- «elch-vettehrrmlnlfier» zum so jährigen Nestchen der Sapag Berlin, 27. Mai. Aus Anlaß ihres 88jährigen Bestehens hat Reichs- und Preußischer Verkehrsminister Dr. Dorpmüller an den Borstand der Hamburg-Amerika-Llnle folgendes Glückwunschschreiben ge richtet: „Sie begehen heute zusammen mit Ihrer Gefolgschaft den Tag, an dem vor 88 Jahren zielbewußte und wagemutige ham burgische Kaufleute den Grundstein zu einem Reedereiunterneh men legten, das sich in zäher und aufopfernder Arbeit aller Be teiligten zu einem Weltuntcrnehmen entwickeln konnte. Schwere Schicksalsschläge sind dem Unternehmen nicht erspart ggblieben, doch sie konnten Leitung und Gefolgschaft nicht entmutigen. Sie waren nur Anlaß, mit umso größerer Energie an den Wieder aufbau des Zerstörten heranzugehen. Es wird immer «In Ruh- Zum Tode des Tschechenführers Kramarsch Prag, 27. Mai. Mit dem Tode des greisen Tschechenführers Kramarsch ist ein Staatsmann von der politischen Bühne abge treten, der als Warner vor dem Bolschewismus und Führer der nationalen Opposition immer mehr ein einsamer Rufer in der Wüste geworden war und einen bestimmenden Einfluß auf die Geschicke des Staates, den er mitgeschaffen, verloren hatte. Sein Haß gegen den Bolschewismus Ist die folgerichtige Fortsetzung seiner politischen Lebensarbeit, di« im Zeichen einer slawischen Orientierung stand. Die Sowjets erkannte er nicht als die be rufenen Vertreter des russischen Volkes an. Schon in der Vor kriegszeit als Mitglied des Wiener Reichsrates und Führer der Iunatschechen verfolgte er zwar die Linie einer positiven Staats politik, trat jedoch für rin Bündnis Oesterreichs mit Rußland und anderen slawischen Staaten ein, was naturgemäß zu einer Auflösung des Bündnisses mit dem Reich hätte führen müssen. Ohne Frage schwebte Kramarsch dabei der Gedanke vor, daß das Slawentum Im Zuge dieser Politik den deutschen Einfluß in Oe sterreich zurückdrängen würde, was die Auslösung der Monarchie vorbereitet hätte. Während des Krieges wurde Kramarsch in ein Hochverrats verfahren verwickelt und eingekerkert, aber 1816 von Kaiser Karl begnadigt. Aus Kramarschs Erinnerungen und Schriften ist ersichtlich, daß er von Kriegsbeginn an ein eifriges und tätiges Mitglie der geheimen tschechischen Verschwörung gegen Oesterreich unter dem Namen der Maffia gewesen Ist. Nach seiner Rückkehr nach Prag wurde er der populärste Mann unter den Tschechen und nahm als führendes Mitglied der tschechoslowakischen Delegation an den Friedenskonferenzen teil. Don November 1818 bis Juli 1818 stand er als Ministerpräsident an der Spitze der ersten Re gierung des neuen tschechoslowakischen Staate». Seither warnte er immer wieder vor einem Paktieren mit Moskau. Nach der Anerkennung der Sowsets durch Prag und Bukarest setzte er seine ganze Hoffnung für die Rettung des neoslawischen Gedan kens auf Belgrad und schickte ein Danktelegramm an König Alexander, der die Anerkennung verweigerte. Bencschs Pakt mit den Sowjets nannte er das gräßlichste Verbrechen an Kul tur und Zivilisation. In den letzten Jahren war er immer einsamer geworden. Als 1835 Masaryk das Amt des Staatspräsidenten niederlegte, kam er als Kandidat nicht mehr in Frage, da er bereits von einem schweren körperlichen Leiden ergriffen worden war. Tschechische- MitärMzeug stößt gegen Kirchturm Prag, 27. Mai. In Neutra in der Slowakei ereignete sich ein eigenartiger Jlugzeugunfall, der zum Glück kein Opfer forderte. Ein Schulflugzeug, das mit einem Pilotenführer und einem Lehrerzuasführer beseht, war, stieß beim Gleitslug vor der Landung mit einem Flügel gegen den Turm der Piaristen- Kirche in Neutra. Durch den Anstoß wurde das Kreuz samt der unterhalb befindlichen Kugel abgebrochen. Das Kreuz fiel mit einem Stück des Flügels des Flugszeugs auf das Dach der Kirche. Obwohl das Flugzeug beschädigt war, gelang es der Besatzung, auf dem Flugplatz ohne Unfall zu landen. Wlnterhilfswerks sind diesem allein anderthalb Milliarden RM. zugeführt worden t Für den Kapitalmarkt hat die volkswirtschaftliche Entwick lung zur Folge gehabt, daß sich der Aktieninder (1824/26 gleich 188), der 1832 nur 54,5 Prozent betrug, seitdem ständig erhöht und 1836 im Jahresdurchschnitt fast den Parlstand wieder er reicht hat. Der Kurswert der Aktienemissionen Ist von 158 Millionen tm Jahre 1832 auf 388 Millionen im Jahre 1836 gc- stiegen. Eine enorme Steigerung haben die Inlandsemtsslonen der festverzinslichen Wertpapiere erfahren. Die Iähressumme be trug 1832 : 824 Millionen, 1836 dagegen 8,6 Milliarden, sie hat sich also mehr als vervierfacht. Für das Kreditgewerbe hat dieser Entwicklungsprozeß be kanntlich ebenfalls eine Festigung und Stärkung zur Folge ge habt. Dies« hat sich weniger in einer Ausweitung oer Geschäfts tätigkeit, insbesondere des Kreditgeschäfts, geäußert als viel- mehr in einer inneren Kräftigung des Bankgewerbes durch eine starke Reservenbildung und eine Qualitätssteigerung der De bitoren. Die Anstauung der seinerzeit festgefrorenen Bank schulden Hal -u einer immer umfangreicheren Rückzahlung von Bankkrediten geführt, so daß diese letzt das sogar erhebliche Ausmaß der neugewahrten Kredite übersteigt, was nach außen in den Bilanzen in einem ständigen Rückgang der „sonstigen Schuldner" in Erscheinung tritt. Die letzten Monqtsbilanzen zeigen allerdings wieder ein Anwachsen der Debitoren sämtlicher berichtenden Banken um 85 Millionen, der Berliner Großbanken allein sogar um 62 Millionen auf 3,2 Milliarden. Ob dieses Anwachsen der Debitoren einen generellen Um schwung in der Richtung bedeutet, daß die Selbstfinanzierung der Industrie durch eine vermehrte Inanspruchnahme des Bank kredits Mbgelöst wird, bletbt abzuwarten. Die großen Anfor derungen, die der neue Merjahresplan neben der Herstellung der Anlagen für neu« Stoffe auch an eine weitere erhöhte Pro duktion von Rcch- und HIlssstofsen, wie Kohle, Koks, Zellstosf oder tHemikalten stellt, lassen es jedoch wahrscheinlich werden, baß der Bankkredit wieder stärker herangrzogen wird. Damit wird jene volkswirtschaftlich« Dermlttlungstätigkelt der Banken und Bankiers wieder Intensiver ausgenutzt werden können, die darin besteht, die verfügbaren Geldmittel nach den volkswirt- chaftltchen Bedürfnissen überall dahin in die Wirtschaft zu eiten, wo sie, gesamtwirtschaftlich gesehen, am notwendigsten ind. Hierbei wird das richtige Erkennen der „Dringllchkeits- Kala" oder mit anderen Worten die bevorzugte Berücksichtigung volkswirtschaftlich vordringlicher und notwendiger Kreditan- sprüche vor solchen untergeordneter Bedeutung wesentlich für die einzuhaltende Kreditpolitik des Bankgewerbes sein, von nicht minderem Gewicht allerdings auch die bank- und Privatwirt« fchaftliche Rücksicht auf die eigene Liquidität wie auch aus die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers. mesblatt in der Geschichte der Hamburg-Amerika-Llnle bleiben, dah sie nach dem völligen Verlust ihrer Flotte durch den Krieg und den Versailler Vertrag In überraschend kurzer Zeit den Neuaufbau einer Flotte durchführte, die den Wettbewerb mit den Großreederelen des Auslandes ausnehmen konnte. — Ich spreche Ihnen und Ihrer Gefolgschaft meine besten Wünsche aus." Wlttscha-Ssragen vor der britischen Reichs- .konserenz London, 17. Mal. Die Retchskonferenz begann am Donnerstag mit der Besprechung wirtschaftlicher und zollpoli tischer Fragen. Man nimmt an, daß diese Besprechungen län gere Zeit in Anspruch nehmen werden und dah insbesondere die englisch-amerikanischen Handelsbeziehungen eingehend von Dominien-Vertretern besprochen werden. Auch die Frage der Währungsstabilisierung und die Goldfrage werden in diesem Zusammenhang eingehend erörtert werden. Die Erörterungen der fernöstlichen Fragen werden erst nach der Rückkehr Edens aus Genf fortgesetzt werden. Vollstreckung eines Todesurteil- Berlin, 27. Mai. Am 27. Mai 1837 ist der am 8. Februar 1888 in Gestewitz geborene, durch Urteil des Schwurgerichts Leipzig vom 2. Oktober 1836 wegen Mordes zum Tove und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte Erwin Schmidt htngerichtet worden.» Aeues Leben lm Schloßpatt Großsedlitz Im stillen Winkel des Großsedlitzer Parkes sind die Vor bereitungen für das Parkfest am 28. und 38. Mal <n vollem Gange. Das schöne Bild des Gartens soll dadurch möglichst wenig beeinträchtigt werden. Di« Besucher sollen nicht nur durch hochstehende künstlerische Darbietungen unterhalten wer den, sondern auch von dem schönsten Bärockgarten Sachsens einen vorteThosten Eindruck gewinnen. Ueber 2888 Sänger werden am Sonntagnachinlttag die Lieder des Breslauer Sän- ger-Bundesfestes unter Leitung von Kapellmeister Burckharüt, Pirna, singen. Das bedeutet einen großartigen Auftakt für den Höhepunkt des Festes, die Uraufführung des Groß sedlitzer Parnspteles. Sein Verfasser, Franziskus Nagler, wird selbst anwesend sein. Bei Eintritt der Dunkel heit setzt die Beleuchtung des Parkes ein. Ein der Besonderheit des Parkes angepaßtes Feuerwerk wird den ein drucksvollen Abschluß des Parkfestes bilden. VreSdner Schlachtvlehmattl vom 27. Ml Preise: 1. Rinder: —; 2. Kälber: A. Sonderklasse: —. B. Andere Kälber: a) 58 bis 63; b) 50 bis 57; c) 88 bis 48. 3. Lämmer, Hammel und Sct-afe: 4. Schweine: a) —f b) 1. —, 2. 51ch0, e) 50,50, d) 47,50. Austrieb: Rinder 44, darunter Bullen 18, Kühe 25, Färsen 1. Ueberstand: Schafe 180. - Marktverlauf: Rinder belanglos, Kälber schlecht, Schafe belanglos, Schweine verteilt. Zum Echlachthos direkt: Kälber 427, Schafe 162, Schweine Vlitteldevtsche V-tte vom 27. Ml Ruhig. Bei lreundNcher Grundstimmung hielten sich die Umsätze In bescheidenen Grenzen. Das Geschäft war ruhig. Relchsanleihe Altbesih wurden sieben Achtel Prozent höher ge handelt. Auch Reichsfchätze hatten größere Umsätze zu alten Kursen. Stadtanlethen behaupteten letzte Kurse bet ruhigem Geschäft. Kredita-Aufwertungen wurden OF Prozent höher ge« handelt. In Sachsenvoden-Kommunal-Psandbriefen entwickelt« sich etwas Geschäft. Chemnitzer, Dresdner und Plauener Neu besitz wurden mit 34,5 gehandelt und repartiert. Am Aktien markt war das Geschä t etwas lebhafter. Nähmaschinen AG. gewannen 1,25, Bereinigt« Zünderer 2 Prozent. Auf dem ke ramischen Markt wurden Meißner Ofen bei 2 Prozent Ausschlag repartiert. Banken, Montanaktien und Lieferungsgesellschasicn waren nur wenig verändert. Unter Textilaktlen besserten Leipziger Spttzen-Barth und vogtl. Spitzen je l)i, Dallenelenne 1,25 Prozent auf. Liebermann plus 2 Prozent repartiert. Da gegen verloren Leipziger Trikot 1H Prozent. Nelchswetterdlenst, Ausaabeort Dresden. Wetter« aussichten für Freitag, 28. Mal: Vorwiegend wolkig. Einzelne gewittrige Schauer. Mhler. Mäßige westlich» Winde.