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Sächsische Volkszeitung : 27.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193705277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370527
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-05
- Tag 1937-05-27
-
Monat
1937-05
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.05.1937
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e r Söchftfche Bolkszettung Donnerstag, L7. Mal 1987 Nummer 1S1, Seite S Wt. Sowjetrussisches Krankenhaus ichs- ihr 25, Schase chweinr !brua< erichts >e und irteilt« bis «) üben, Krieg den > mit - Ich lösche und batte sich schon aus- der 98. ltzeburtstagskerzen Nun ist die uneigennützig« Wetter» wolkig, vestlich» n am lpoli- > län- ndcre > von e der diesem ungcn Edens bc- ge- ists- üol- oine De in k- von liche chen lgen 'Zen icher iken ück- eich >öht er- 150 ge- der be hüt Uin- ning ank- ifor- lung Pro- istosf :den, amlt nken , die virt- t zu gsten icits- gung itan- r die nicht wirt- s die e Vor vollem »glichst )t nur r iver- xl-sens Sänger c Sän- khardt, ür den )roh- tzlskus )unkcl- Ün der en ein ¬ herauszukommen. Und wenn er Glück hat, dann durste er sich über die Verständnislosigkeit der Aerzte und über die Gleich gültigkeit des Personals ein Gallenleiden heranärgern. Eine besondere Spezialität sowsetrussischer Krankenhäuser scheint es zu sein, ihre Patienten spurlos verschwinden zu lassen. Nach der „Iswestija" ist es kürzlich gelungen, von einem in ei» Moskauer Krankenhaus eingelieferten Arbeiter festzustellen, dah er wenige Tage nach seiner Einlieferung gestorben war. Allerdings hatte cs zwei Jahre gedauert, bis man einen Hin weis auf diesen verschollenen Mann finden konnte. Das gleiche Blatt berichtet, daß nach einem anderen Patienten noch immer vergeblich gesucht wird. Es ist auhcrordentlich aufschlussreich, wenn das Sowsetblatt die Bemerkung hinzufügt. dah es sich hierbei nur „um den kleinen Teil einer Reihe analoger Vor kommnisse" handelt. In einem anderen Falle wurde eine Ar beiterin in einem Moskauer Krankenhaus polizeilich acht Tage gesucht, bis man sie sand. Das Schicksal dieser Arbeiterin ver dient erwähnt zu werden, weil aus ihm hervorgeht, wie gleich gültig diesenigen sind, die nach ihrem Beruf jedem Kranken in höchster Eile beizuspringen haben. Diese Frau wurde nach der „Iswestija" auf dem Moskauer Bahnhof von Geburtsivcbcn befallen. Man alarmierte die sogenannte „Schnelle Hilfe", die aber auf sich warten lieh. Nach zwei Stunden vollzog sich die Geburt. Dann vergingen noch drei Stunden, bis es soweit war, dah sie ins nächste Krankenhaus geschafft werden konnte. Hier war es immerhin noch möglich, bis an das Haus heranzusahren. In Kabakowsk, einer Industriestadt mit 75 999 Einwohnern, die dauernd unter dem giftigen Qualm der Werke zu leiden haben, müssen die Autos drei Kilometer vor dem Krankenhaus Halt machen, weil die Beschaffenheit der Strasse ein Weiterfoh- ren nicht gestattet. In dieser Stadt gibt es nämlich nur ein paar Ströhen, die gepflastert sind! Eine kritische Bemerkung der „Lcningradskaja Prmvda" kann als Gesamturteil über die sowjetrussischen Krankenhäuser gewertet werden: „Dutzende von Krankenhäusern arbeiten äu sserst schlecht. Im Gubanizker Krankenhaus im Wolossowker Bezirk sLeningrader Gebiet) erhält man den Eindruck, als ob man nach einer Zerstörung gekommen sei. Hier herrschen Chaos, Unordnung und Wirrwarr. Der Stuck fällt von den Wänden. Unter den Kissen der Kranken findet man schmutzige Kleidungsstücke. In diesem Krankenhaus sind nicht einmal Gabeln und Messer vorhanden." In der Moskauer „Prawda" heiht es: „Die Kinderkrankenhäuser sind überfüllt. Das Ge sundheitskommissariat kümmert sich nicht um diese Verhältnisse." Die „Komsomolskaja Prawda" schreibt über das grösste Mos kauer Entbindungsheim: „Wöchnerinnen und Säuglinge müssen alt tagelang in schmutziger Wäsche liegen." Aus den Erholungs heimen kommen ähnliche Klagen. Das Sanatorium Krasnyi Wal ist schmutzig, im Kurort Frunse plündern die höheren An gestellten die Lebensmittelvorräte. die Erholungsuchenden haben den Mund zu halten. Im Kindersanatorium Noworossisk müs sen die Kinder hungern, im Erholungsheim der Moskauer Tech niker und Ingenieure gibt cs kcine Waschgelcgenhcit und kein elektrisches Licht. Abends werden Kerzen angezündet. Das alles sagt die Sowjetpresse. Motorschiff vorn Stapel gelaufen Bremen, 27. Mai. Am Mittwoch lief auf der Werft des Bremer „Vulkan" in Vegesack bci Bremen das für den Nord deutschen Lloyd erbaute Motorschiff „Dresden" vom Stapel. Mit diesem Schiff stellt der Norddeutsche Lloyd den fünften Neu bau in seinen Dienst nach der Westküste Südamerikas. at se: ' Ä. -s sich die ruhig. Her ge- ,u alten ruhigem öher ge wickelte er Neu- Aktien« »en AG. dem Ke- lufschlog Masten besserten eneienne irt. Da- Das grötzte Gemälde der Welt Paris, 27. Mai. Auf der Pariser Weltausstellung wird ein Bild gezeigt, das mit Recht das gröszte Gemälde der Welt genannt werden darf. Es befindet sich im Palast der Elektrizität, ist 10 Meter hoch, 60 Meter lang, erstreckt sich also über eine Fläclze von 600 Quadratmeter. Neben diesem Bilde ersclzeint das berühmt« im Schlaf; von Versnilles befindliche Kolossalgemälde „Die Ein nahme der Smala Abd el Kaders" von Horac« Bernet ziemlich klein. Das grohc Bild im Palaste der Elektrizität ist eine aste gorische Darstellung der Geschichte der Elektrizität. Bon den ältesten Zeiten bis in unsere Tage wird das Wirken und Schaf fen der «rohen Naturkrast versinnbildlicht, durch ideale Ge stalten wie auch Männer der Wissenschaft und Technik. So zeigt der Maler in einem heiligen Hain die Vorläufer der neuzeitlichen Naturwissenschaften. Der Maler Raoul Dusy hat hier ein Kunstwerk «rohen Stils geschaffen. Merkwürdiger- ivcise haben alle seine früheren Bilder nur bescheidenes Format. Tlesonders bemerkensiverl ist. dah Raoul Dusy sich nicht der Oelfarben bedient hat, vielmehr einer ganz neuen Substanz, der die im Palttste der Elektrizität angebracht« indirekte B«- leuchtung eine wundervolle Lichtwirkung von außerordentlicher Kraft verleiht. sein heiht tatsächlich nicht herrschen, sondern dienen, in selbst loser opferwilliger Liebe. „Allen alles sein" bis zu jenen herab, die die Aerinsten des Volkes sind. . . . Sie treten nicht in ein« mittelalterlich reiche bischöfliche Kurie ein, sondern in ein« blutarme Diözese. Arm der geringen Zahl der Glau bensgenossen nach. Arm. wenn wir Ihre Einkünfte oder die Gehälter Ihres Klerus betrachten, der mehr oder minder von den Almosen des Bonifatiusvereins lebt. Arm, weil die über wiegende Mehrzahl der Katholiken der Arbciterbevölkermtg angehört. Arm. da in der Diözese mehr als ein gottesdienst licher Dkclum eher der Stallgrotl« von Bethlelpim als dem wohl- zugerüstelen Alxmdmahlssaal gleicht. Arm endlich, iveil im Strudel der Zeit auch der innere katholische Reichtum manä-er Diözesanen notleidet, so dah sie dem Gedanken, ihr bisheriges religiöses Bekenntnis vielleicht mit einem anderen gcgcnchrist- lichen zu vertauschen, nicht wie einer giftigen Schlang« aus weichen. Gerade diese letzterwähnte Armut hat mich selber am meisten geschmerzt, als ich Bischof von Meihen m<tr, weil ich immer wieder hören muhte, das Bistum sei eine sterbend« Diözese. . . . Nach meiner Kenntnis ans Studium und Er fahrung hat kaum ein anderes deutsäres Land bis in die neueste Zeit hinein so viele Anstalten christlicher Wohltätigkeit besessen, wie gerade das chematige Königreich Sachsen. Der Gedankte daran wird Sie veranlassen, auch in der Gegenwart und in der nächsten Zukunft erst recht ein Führer und vorbildlicher Förderer der Caritas auf den verschiedenen Gebieten zu sein.. .* Koadjutor Wienken hat — als erster deutscher Bischof — da» Caritas,zelchen (das Flammenkreuz) in sein Bischosskreuz und sein Bischofswappen ausgenommen. Die Minenarbeit ist recht einfach. Di« einzigen Werkzeuge, die ich brauchte, ivaren eine Hacke, eine Schaufel und eine Kneif zange. Die letztere war wichtig, denn ohne sie hätte ich die Opalknötci)en nicht untersuchen können, die wie mit Lehm be klebte Kieselsteine aussehen. Mit der Kneifzange konnte ich kleine Stückchen von dem Stein absprengcn und so feststellen, ob ich einen Opal guter Qualität gesunden hatte oder ein arm selig gesärbles Silikat, das unter den Sammelbegriff des werl- losen „Potch" fällt. Wertvolle Opale und „Patch"" liegen wahl los durcheinander. Während in der einen Gcsteinstasäx' alle Opale eine gute Qualität haben mögen, können in der anderen nur ein einziger oder zwei gut« Steine enthalten sein. Es gibt kaum einen Stein, über dessen Wert sich die Leute gewöhnlich so falsche Vorstellungen macl>en, wie über den schwarzen Opal. Bei Laien findet man die Ansicht, dah ein Opal, selbst von bester Qualität, höchstens einig« Pfunde.kosten könne. Wenn man erzählt, dah für einen einzigen Stein, nicht viel gröher als ein Zweimarkstück, wenn er von wirklicinn: Qualität, mehrer« hundert oder auch tausend Pfund szehn- tttusend Mark) gezahlt werden, l»egn«t man gröhtem Erstaunen. Doch sol<l>e berühmten Steine, wie die „Flammende Königin", jetzt im Washington Museum, das „Sticsmütteräzen", der „Sarg", von blutigem Rot, und zwei im vorigen Jahr gefun dene fabelhafte Steine sind eben tatsächlich Wirklichkeit. Das Suchen nach dem Opal übt eine grohe Anziehungs kraft auf die aus, die es einmal kennen lernten. Um nach Lightnlng Ridge zu kommen, muh man über den Barwon-Fluh, und es gibt ein altes Sprichwort in den Opalgruben, nach dem jeder, der einmal den Banvon überschritten hat. um Opale zu suchen, innerhalb von sieben Jahren zu den Grulum zurück kehren muh. gleirl^zült'a. wie es ihm geht, gleicltgültig, ob er bis an das Ende der Welt reiste. Die Wahrheit des Sprich wortes mag zweifelhaft sein. Doch eigenartig genug, ich selbst fand mich zurück zu den Gruben, nachdem nur fünf Jahre vergangen waren, seit ich zum erstenmal nach Ozmlen suchte. Ursprünglich hatte ich keineswegs die Absicht zurückzukchren, und in der Zwischenzeit führte mein Weg über mehr als drei Viertel der Erdkugel. Rockefellevs Stainmbarnn „Mein .Netter" starb vierzehn Tage zu früh . . .!" Paris, 27. Mai. Das Hiuscl)eiden des amerikanischen Milliardärs Rocke- feller hat in der ganzen Well Interesse erregt. In Paris ist ober wohl niemand so tief betrübt, wie der Inhaber eines kleinen Wirtshauses, dec Bar „La Rotonde" in der Rue du Montparnassc. Er heiht Roger Roqueseuil und betrauert in dem verstorbenen John D. Rockeseller einen allerdings sehr weit läufigen Verwandten. Rockeseller selbst dürste von dem Veiler, der im südlichen Paris eine kleine Künstlerkneipe führt, zeit lebens kein Slerbenswörtlein vernommen haben. Auch Roger Rogucfeuil hatte von seinem reici-en Verwandten in Amerika lange Zeit nichts gewußt. Erst vor zwei Jahren erhielt er Kenntnis, dah zwisä)en den amerikanischen Rockesellers und den sranzösisci-en Roqueseuils ein Zusammenhang besteht. Und zwar erschien damals in der Pariser Ausgabe des „New Aork Herald" eine Artikelreihe, worin die Abstammung Rockesellers zurückgeführt wurde aus eine französische Familie Roqueseuil. die im 18. Jahrhundert von Frankreich nach Deutschland ge wandert war und dort ihren Namen in Rockeseller geändert hatte. Aus Deutschland mar wiederum ein Vorfahr des ameri kanischen Milliardärs, dem Vernehmen nach sein Urgrohvater, nach den Vereinigten Staaten übergcsiedelt. Diese Familien geschichte hatte der Gastwirt Roger Roqueseuil mit lebhafter Anteilnahme gelesen. Auch der Stammvater besah Macht und Reichtum. Zu allererst war Herrn Roger Roqueseuil die im „New Aork Herald" erzählte Geschichte nicht völlig glaubwürdig er schienen. Doch ein Aufenthalt in seinem Heimatorte Quercy belehrte ihn eines besseren, und er nahm die Saäs« jetzt ernst. Echliehlich gewann er daran solcl-en Geschmack, dah er weiter« Forschungen anstelle» lieh. Er beauftragte einen Advokaten und namhafte Genealogen mit den einschlägigen Ermittlungen. Monatelang wurden Forschungen angestellt in den Archiven der Ortschaften Cahuzac, Sauveterre-en-Len.ance, Castelnau- Montralier, Blaqucsort, Combret, Roquesere, Coinptor de Nant und anderen. Denn über alle diese hatte der Stammvater des Gechlechtes, „der prächtige und mächtige .Herr Bcrenger de Ro- quefeuil", geboren im Jahre 1-148, einmal geboten. Der Stamm vater hatte also zu seiner Zeit eine Machtsülle besessen, die der seines amcrikaniscl)«» Abkömmlings gewih nicht unwürdig ge wesen wttr. Dieser Verenger de Roqueseuil halte sich im jetzigen Departement le Lot-et-Garonne das Sehloh Bonaguil erbauen lassen, wo er auch starb. Durch letztwillige Verfügung Halle er bestimmt: „Ich wist nach meinem Tode weder Zwietracht noch Prozess« unter meinen Kindern". Dieser Mahnung will auch Herr Roger Roqueseuil, Barinhal>er zu Montparnassc in Paris, eingedenk sein. Denn er hat einem Pariser Journalisten ver siert, des „Onkels" John D. Rockesellers Kinder könnten be ruhigt sein. Er werde keinerlei Ansprüche stellen, nicht einmal eine Mlohnung für seine genealogischen Htznnühungen erwarte er. Nur lwdauert er. dah das Ahnenlchloh Bonaauil weder aus ihn. noch aus den grohen amerikanischen Onkel sich vererbt hat. Tenn es ist leider vor 176 Jahren van Gilles de Roque- scuil, einem überschuldeten Taugenichts, veräuhert worden Sehr traurig ist aber Roger Roqueseuil, dah der ameri kanische „Onkel" gerade jetzt gestorln-n ist. ..Vierzehn Tag« zu früh!" — Am 8. Juni hätte John D. Rockeseller seinen 98. Ge burtstag feiern können. Roger Roqueseuil hatte alles vor bereitet, um bis dahin den sorgfältig ausgestellten gemeinasmen Stammbaum als Geburtstagsgeschenk nach den Vereinigten Staaten zu senden. Er glaubte damit, dem greisen Verwandten eine besondere Freude zu bereiten gemalt, wie der Onkel beim Schein den Stammbaum entziffern werde. Liebesmühe vergeblich geivesen. Bischof -er Lavitas Dem neuen Koadjutor des Bischoss von Meihen, Heinrich Wien Ken, der den gröhten Teil seiner priesterlicl-en Tätig keil im Dienst« der deutschen Carltasarbeit verbrachte, sandte der Erzbischof von Freiburg einen Glückwunsch brief, in dem es i-eiht: Ich denke an die mannigfachen Elivdrllcke, die ich selber «inst als Bischof von Meihen empfing und zeitlebens unauslöschlich in mir trage. Eindrücke vom schönen sächsischen Land, von seinen wechselreichen Gegenden, rauchgeschwärzten Industriemittelpunkten und braven Dörfern. Eindrücke von einem Klerus, der in Brüderlichkeit und Treue zu mir stand und in vorbildlichem Eifer in den zahlreichen Großstädten und iveit entlegenen Dlasporaaemcinden sich trotz zahlre-icl-er Enttäuschungen unverdrossen müht. Eindrücke von wackeren katholischen Männern und Frauen, die, der Herkunst und Berufsstellung nach ost so verschieden, auf dem gemein samen katholischen Boden die Hände in ausgleichender Liebe sich reichen. ... Sie seien aus der Caritas — so sagte man beim Bekanntiverden Ihrer Ernennung in kennzeichnender Welse im Kreise Ihrer vielen Freunde, und man meint damit Ihr bisheriges erpriehliches Wirken — herausgewachsen. Ich aber füge hinzu- Sie werden mit ihr künftig noch inniger ver wachsen sein, als es bisher der Fall war, denn die Pfleg« d«r Caritas ist wesentlicher bichösllcher Beruf, wie es sich aus dem Vorbild des ewigen Hohenpriesters, dem Beipiel der heiligen Apostel und dem Schrifttum der Urkirche sowohl als der spä- t«r«n Iahrhimderte bis in di« Gegenwart hinein ergibt. Bischof Das Gesundheitswesen der Sowjetunion untersteht einem Volkskommissar, also nach europäischen Begriffen einem Mi nister. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dah überast dort, wo der Bolschewismus den Ton angibt, die Förderung der Gesundheit des Mannes, der Frau und des Kindes zu den vor nehmsten Regierungsaufgabcn gehört. Tatsächlich bedeutet aber der Mensch in den Augen der Bolschewisten nichts. Es kann also auch nicht überraschen, wenn sich in der Sowjetpresse fort laufend bittere Klagen über die Verhältnisse in den Sanitäts stationen und Krankenhäusern, in den Entbindungsanstalten und Erholungsheimen finden, wenn darüber geklagt wird, dah der Kranke einer gefühllosen Aerztcschaft und einem verständ nislosen Pflegepersonal ausgesiefert wird, dah man falsche Diagnosen stellt, auch Schwerkranke zurückweilt und sich erst vcranlaht sieht, sie aufzunehmen, wenn sie mit dem Tode rin gend, bcwuhtios angeschleppt werden. In der Propaganda der Kommunistischen Internationale wird selbstverständlich dem Ausland das Bild eines auf dem höchsten Stand befindlichen sowjetrussischen Gesundheitswesens vorgegaukelt. Wie aber steht die Wirklichkeit aus? Das verraten uns am besten die zahllosen Zuschriften gequälter Sowjetbürger an die rote Presse, die teilweise von dieser veröffentlicht werden. Fangen wir bei den Wöchnerinnen und jungen Müttern an, die unter besonderem gesetzlichen Schutz stehen. Nur kümmert sich im Sowjetstaat niemand um diese Schutzbestimmungen. Da für ein paar Beispiele: „Ekonomitscheskaja Shisn" weih aus Wcstsibirien zu berichten, dah dort die Wöchnerinnenbeihilsen und die Zuschüsse an Mütter mit mehreren Kindern überhaupt nicht ausgezahlt werden. Viele Frauen seien mehrere hundert Kilometer weit bis zur nächsten Provinzialbehörde gefahren, hätten dort aber nur ein paar Rubel oder gar nichts erhalten. Das Gold sei zumeist unterschlagen worden. Selbst der Staats anwalt habe sich ohnmächtig gezeigt, als er um Schutz angerufen wurde. Archangelsk zählt nach der „Prawda" 250 000 Einwoh ner. In der Wöchnerinnenanstalt gibt es jedoch nur 200 Betten. Viele Wöchnerinnen müssen mit Belten auf kalten Fluren vor sieb nehmen. Alle werden am vierten Tage nach der Nieder kunst entlassen, um anderen Wöchnerinnen Platz zu machen. Die „Leningradska Prawda" weih mitzuteilcn, dah In vielen Bezirken 85 v. H. aller Wöchnerinnen ohne ärztliche Hilfe blei ben. Werdende Mütter sollen nach einem Sowjetgesetz, das wie alle anderen Gesetze nichts weiter als bedrucktes Papier ist, geschont werden. Die Klagen über Rücksichtslosigkeiten werden den Müttern gegenüber reihen schon gar nicht mehr ab. In der „Komfomolskaja Prawda" wurde ein Fall erwähnt, wonach eine schwangere Arbeiterin von ihrem Werkmeister gezwungen wurde, ihre schwere Arbeit fortzusctzen. lDie ungeheuerlichen Daseins- kcdingungen zwingen die Frau In der Sowjetunion, auch Stcin- imd Erdarbciten wie ein Mann zu verrichten!) Die Folge war eine Fehlgeburt. Ein ihr verordneter Erholungsurlaub wurde ihr verweigert. Ein besonders düsteres Kapitel der sowjetrussischen Ge sundheitspflege ist aber das Krankenhaus Jeder Bürger im Räteparadies zittert davor, einmal ein Krankenhaus aufsuchen zu müssen. Er muh immer damit rechnen, lebend nicht wieder Wo der schwarze Gz>al gesucht wird wer einmal den Varrvon-^lntz überschritt, kehrt in ? Jahren wieder Lightnlng Ridge, Im Mai. In Australien kann man nach Zinn, Gold oder Saphiren groben, aber nach Opalen muh man „meiheln"! Deshalb wer den auch die rauhen Männer, die nach dem feurigen Halbedel stein suchen, fachmännisch „Meihler" genannt. Si« halten sehr darauf, dah man sie mit dieser korrekten Bezeichnung nennt und sind im höchsten Grade beleidigt, wenn man von ihnen als von gewöhnlichen ..Gräbern" redet. Die Opal« iverden in einem fchmalcn Landstrich gefunden, der sich durch den ganzen ckustra- lisclnm Kontingent hin erstreckt. Das Land ist mit Sandstein felsen bedeckt, unter dem sich Schichten weichen Lehms finden und in diesem Lehm findet man den Opal. Die Lehmschichten liegen manchmal ivenige Zoll, manchmal 100 Fuh tief unter der Oberfläche. Der Opalsucher muh durch den Sandstein einen Schacht treiben. Erst ivenn er den Sandstein überwunden hat. kann er den Lehm in Angriff nehmen. Den Lehm höhlt er mit Hacke und Schaufel aus und durchsucht ihn nach harten Knötchen Diese muh er aufs sorgfältigste untersuchen. Im Vergleich zu dem weiten Gebiet, in dem sich Opale linden, ist die Zone, die als Fundgrube wertvoller Steine be kannt ist, sehr klein. Nur die schwarzen Spielarten erzielen gute Preise. Obgleich der lichte, feurige Opal, der hauptsächlich in Süd-Australien gefunden wird, längst bekannt war und hoch bezahlt wurde, als die schwarze Spielart auftauchte, wurde er doch von seinem dunklen Bruder völlig verdrängt, ja sogar entwertet. Die Zentrale der Industrie des schwarzen Opals ist die kleine Stadt Lightnlng Ridge im äuherften Norden von Neu- Süd-Wales, in deren Nachbarschaft der echte schivarze Opal gefunden wird. Der Ort liegt 50 Meilen weit von der nächsten Bahnlinie, mitten im Herzen des australischen Buschs. Bei schlechtem Wetter ist er manchmal tagelang von jeder Verbindung mit der Auhenwelt abgeschlossen. Die Stadt Lightning Ridge, zu deutsch Feuergrat, ist zu ihrem Namen gekommen, weil sie zu bestimmten Jahreszeiten von furchtbaren trockenen Stürm«» heimgesucht wird, die gewöhnlich von heftigem Blitz und Donner begleitet sind. Die Blitze laufen wie flüssiges Feuer den Grat des Sandsteingebirges entlang. Kürzlich kamen in einem ein zigen dieser Stürme nicht weniger als tausend Schaf« durch Blitzschlag um. Lightning Ridge hat eine ständige Bevölkerung von etwa 500 Einwohnern, die aste von der Opalindustrie leben. Aber bei einem „R;^h", der sich häufig «reignet, wächst die Zahl der Einwohner plötzlich auf das Zehn- bis Zwanzigfache. Dann ziehen die Opalgrccken alle Menschentypen herbei, denn der Ort ist in der Hauptsache das Feld des kleinen Mannes. Niemals ist er von Kompanien oder Syndikaten ausgebeutet worden. Sie kommen aus allen Bevölkerungskreisen und allen Ländern. Gewöhnlich arbeiten die Männer in Gruppen zu zweien. Da kann man einen früheren Seemann aus Schweden mit «inem früheren Richter aus England, oder einen Bankangestellten aus Sydney mit einem Veteranen aus den Radiumfeldern Alaskas zusammen sehen. Sobald der „Rush" abflaut, ziehen die meisten der Glücks jäger fort Einige mögen um ein paar hundert oder auch tau fend Pfund reicher sein, aber die Mehrzahl ist ei>er ärmer ge worden. Diele Glücksritter haben nur gerinoe Aehnlichkeit mit den berufsmäßigen „Meißlern", die ihr ganzes Leben in den Opalgrubcn verbringen. Als ich nach Lightning Ridge kam, war gerade ein „Rush* In vollem Ganne. Bevor ich beginnen durfte, Opale zu suchen, muhte ich das Minenrecht eriverben. Das kostete fünf Schilling. Dann konnte ich mir ein „Claim" abstecken. Die gröhte Fläche, die man sich beim Absteckcn eines „Claims" sichern darf, ist 100 Fuh Im Quadrat. Für mein Lager führte ich ein Zelt bei mir. während die meisten anderen keins hatten. Sie errichteten «ii.« Hütte oder einen „Buckel*, wie di« ortsübliche Bezeichnung lautet. Einig« Gummibaumstangen, flach gehauene Rinden stücke und belaubt« Zweige werden mit Fetzen von Säcken zu- lauunengebunden und ergeben für einige wenige Monat« ein komfortables kleines Helm.
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