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Nummer 47. Sächsische Volkszeitung L5. Februar 1938. üoku« Fokus Frinz Karneval regiert die Stunde Manchmal kann dieser Frinz saugrob sein, wie er auch sonst durch seine tollen Einfälle und Narreteien jung und alt zu begeistern vermag „Ich ivar ein „klcnner Bua", noch keine zwei Jahre und noch nicht so ganz über den Gebrauch meiner Gehwerkzeuge unterrichtet, als mich Prinz Karneval aufzuregcn begann. Meine Mutter, die eifrigste und pflichtbewussteste Frau von ganz München, an dem Faschingssonntag und eigentlich schon am Tage vorher ivar sie plötzlich eine andere geworden und fing zu bummeln an. Als Stammhalter hatte ich schliesslich doch ein Anrecht daraus, zu fordern das; sich alles in unserer werten Familie um mich drehte Fing ich zu pipscu an, schon lief die Mutter, und meine Wünsche gingen in Erfüllung. Aber mit dem Faschingssonntag «rat eine merkwürdige Aenderung ein. Die Mutter schlief und vom Vater hörte ich nur das laute Schnarchen. Was da zu tun war? Ich schrie, schrie immer lauter. Aber der Erfolg war, das; ich heiser wurde und meine lieben Eltern das Bett über den Kops zogen. Die Babus waren damals noch nicht so emanzipiert. Hatten wir uns, was der richtige Weg gewesen wäre, gewerkschaftlich organisiert, 'ch glaube nicht, das; eine Mutter oder ein Bater gewagt hätten, über die Faschingsfreudcn ihre Kinder zu vergessen. Radio gab es auch noch nicht und so war es auch nicht möglich, einen stammenden Protest durch die Aetherwellen zu schreien, lind was mich heute besonders wundert, ich kam nicht einmal auf den Gedanken, einen flammenden Protest an die Redaktion unseres Leibblattes zu Ichreiben Warum hatte es auch keinen Artikel gekrackt: „Denkt im Karneval besonders an die Kinder!" Wir waren also damals wirklich machtlos. Prinz Karneval regierte die Stunde — regierte unsere Eltern und enttäuschte uns kaum zweijährigen Buben gründlichst. Die Anallerbse ging nnzeitig los Und da ivar ich aber schon grötzer, als folgendes passierte: Sechs Lenze zählte mein Leben, und wieder ivar es Faschings sonntag. Da aber unser Herrgott an diesem Tag die Menschheit vom Kirchenbesuch nicht dispensiert hat in der grossen Weisheit, dos; sie sich wenigstes ein paar Stunden zulammenreitzen sollte, blieb auch uns nichts anderes übrig, als den Kirchgang zu machen. Das vollzog sich damals so, das; ivir zunächst wie eine Hammelherde abgezählt wurden, ob keiner fehlte, und dann ging es unter gestrenger Leitung der Herren Lehrer in die Kirche. Es ist wirklich nicht anders, als ich damals vor ctiva 40 Jahren hoch und heilig beleuerte: „Ich hatte an diesem Tag einen ganz gewöhnlichen Schnupfen!" Gut erzogen, wie ich war. batte ich sogar ein Taschentuch in der Hosentasche. Aber als ich cs mitten in der Predigt herauszog da war das grotze Unglück geschehen. Denn in dem Taschentuch batten sich zwei Knall erbsen verfangen und die taten ganz pötzlich einen Riesenknall! Du lieber Himmel, stehe mir bei! Am Tage vorher hatten noch der Herr Kooperator und der Herr Lehrer erklärt, das; sich ja keiner der anwesenden Lausbuben erfrechen sollte, Knall erbsen auch nur in die Hand zu nehmen. Die Rache wäre fürchterlich! Und sie ivar fürchterlich. Mir schlotterten die Knie, die Farbe des Gesichtes wechselte. Tränen wollten Kom men, aber Buben weinen nicht. Endlich ivar die 'Messe aus! Sofort packte mich der Lehrer am „Krawattl". Dieser Ausdruck hat mit Krawatte an sich nichts zu tun, und ick habe damals auch keine getragen, aber da, wo die Krawatte sitzt, bekam ich die muskulöse Hand des Herrn Lehrers zu spüren. Bor dem ge weihten Raume hatte er Respekt und mutzte deshalb seine Hand, die schon längst startbereit sich verkrampft hatte, beherrschen, aber kaum waren ivir über die Treppen der Kirche hinunker- gcstiegen — ich wäre lieber aus die höchste Spitze des Turmes geklettert — da begann ein Bombardement um meine Ohren, die er Löffel nannte, auf den Kopf, von dem er den Hut schlug. Was so eine urwüchsige bayerische „Watsche" ist, dürfte bekannt sein, und das; sie nicht wie eine Liebkosung wirk», auch. Nun die kritischen Abendstunden vorbei waren, entschlüpfte der eine oder der andere doch. Nicht weil er glaubte, sich zu amüsieren, sondern weil eben verbotene Früchte besonders gut schmecken und weil die Maskierung vor Entdeckung schützte. Es gab so gar Magistri, die an solchen Taaen ein Auge zudrückten und die Jugend tollen liehen, wenn sie cs nicht zu arg trieb. Es Köln, 24. Febr. Die Kölner haben zwei gute Gründe, ein srol>es Völkchen zu sein. Zum ersten sind sie ohne Ausnahme mit den Wassern des Rheins gelaust, dessen Wellen unter ihren Nasen munter Schunkelwalzer tanzen. Zum audereu feier» sie augenblicklich Karneval. Sie feiern die frohen Festtage getreu den Vorschriften des 1036 beliebtesten und weitverbreitetste» Schlagers ./Regen tropfen", das heitzt bei l>erzlich schlechtem Wetter. Der Regen störte mancl>e Veranstaltung, nicht aber die Fröhlichkeit, die soivicso das Feuchte liebt. Fröhliche Leute sind galant und lassen den Damen den Vortritt. In Köln erösfneten also nach altem Brauch die Frauen den Karneval mil der sogenannten Weibersastnacht. Sie spielte sich hauptsächlich in der Altstadt und auf dem Altenmarkt ab. Hier l)errschtcn die Frauen und zahlten selbst. Die Männer wurden als Gäste und Zielscheibe des Uebermuts geduldet. Gleichzeitig ging unter grösster Prunkentfaltung die feierliche Proklamation des diesjährigen Karncvaiprinzen Fritz ll vor sich Der Karnevalssamstag brachte den eigentlichen Auftakt zu den närrischen Tagen mit dem abendlichen Geisterzug der traditionellen Besitzergreifung der städtischen Macht durch den Karnevalsprinzen. Das (Gespenstige des Geisterzuges siel aller dings mit dem Dauerregen buchstäblich ins Wasser. Unter einer Fülle von Regentropfen brachten die Soldaten des Korps den Prinzen im Fackelzug zum Rathaus, wo Fritz II. die Schlüssel der Stadl in Empfang nahm und die Verwaltung für drei Tage in Ferien schickte. Seitdem herrscht eine Tollität und sie lp?rrscht so gründ lich. dass es dem Chronisten als folgsamen (tzesolgsmann des lustigen Regenten schwer sällt, seinen Bericht sortzusetzen. Denn innerhalb und autzerhnlb hat sich das Kölner Weltbild völlig verschalen und kein Kölner ist davon fteigeblicben. Sie haben sich vielmehr ausnnbmslos in Narren verwandelt, und die Liebenswürdigkeit schöner Kölner Mädchen — die funkelnden Tropfen im Glas mit eingerechnet — kann das Herz mehr er tragen, als der Klarheit der (tzedanken zuträglich ist. Am Sonntag — der in der Frühe als wunderschöner Mor gen erwartet — aber am Nachmittag schon wieder unter dem Motto des Negentropsenschlagers stand — herrschte schon in den Mittagsstunden frok)es Maskentreiben aus den Strotzen, an dem vor allein die Kinder beteiligt waren. Diesen Stratzcnkarueoal hat man überhaupt als volkstümlichsten Brauch wieder nach Krus ten propagiert, wie ja auch die NS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude" mit ihren Prunksitzungen sich in der bewussten Absicht gab aber auch andere, die hatten angekiindig», dass am Ascher- Mittwoch Prüfungsaufgaben geschrieben werden und das; die freie Zeit während der Karnevalstage zum Studium benutzt werden sollte. Diesem Rat folgte natürlich niemand, und das Unglück blieb nicht aus. Die Jugend von heute kennt alle diese Beklemmungen nicht mehr, die ein Gymnasiast von Anno dazu mal über sich ergehen lassen mutzte. Sie kennt auch die harm lose Romantik nicht, die damals unsere Herzen erzittern lies;. Jung mutz man sein, um den Prinz Karneval richtig begriitzen zu können, jung zwischen Szylla und Charybdis dahin schweben, die Freude, nicht erwischt worden zu sein, diese Erinnerung war schöner, als das süsseste Ballgeflüster, das damals mangels ge nügender Vorbildung doch nicht so recht in Schwung kommen wollte. Uebrigens dachte nach dem Faschingsdienstag in Mün chen kein Mensch mehr daran, sich noch zu maskieren oder grotze Bälle zu veranstalten. in das Fest eingescl-aftel hat, seine Volkstümlichkeit »och z» verstärke». Das Ereignis des Sonntags waren die sogenannten „Beedelszoeg", kleine, von privater Seite veranslollete lustige Umzüge zum Rathaus, wo die lxsten uud humorvollsten Gruppen prämiert wurden. In Futzgruppen und mit Wagen zog hier ein elrenso witziger wie toller Mummenschanz vorbei, der von ungezählten Zuschauern init Jubel beglicht wurde. Was im Kölner Karneval an Originalität und Eigeuwucks noch lebendig ist. kommt am echtesten in diesen Zügen zum Ausdruck. Der Rosenmontagszug wird es nicht leicht haben, diesen Eindruck noch zu übertreffen. Selbstverständlich Klopsen die Regcntropsen auch an das Fenster dieser Veranstaltung Man hätte in Köln nichts dagegen, wenn der Rosenmontags zug davon verschont bliebe. Er steht diesmal unter dem Motto „Alt Kölle lev en kölsche Spröch un Zitate", was heitzev soll, datz in diesem Jahre neben den notwendigen Prunk- und Fest wagen eine grotze Anzahl humoristische Wagen mit originellen (tzegemvartsdeutungen alter Kölner Sinnsprüche ersclxinen iver- deii. Prinz Karneval hält 2V Zentner Bonbon und 3000 Blumen- sträutzchen für sein Narrenvolk bereit. Und wer am Montag nachmittag den Zug aus nächster Nähe sehen will ohne einen Platz auf den zahlreick-en Tribünen oder Fenstern zu haben, der mutz sich schon morgens um »0 Uhr am Rande des Bürger steigs ausstellen. Ein erstmalig über die Kölner Ringe durchoeiüyrter Nar renautokorso, der die Dienstagskappeniahrt im modernen Ge wand wieder auserstehen lassen will, bildet am Tienstagnach- mittag den offiziellen Schlutz des Stratzenkarneoals. Vev Münchener Faschinaszug München, 24. Febr. Selten hat München ein io lustiges Faschingstreiben gesehen wie in diesem Jahr. Tanscnde um- sänmten in dichten Reihmi die Stratzenzüae, durch die der 4 km sauge Faschingszug während anderthalb Stunden sührie. Im ersten Teil zeigte die Reichswehr unter dem Leitgedanken ,.M ünchen a in Acguato r" in 20 Gruppen ihren Humor. Im zweiten Teil „Tschammerwestisches auf olympischen Gefil den" feierte die olympische Idee Faschingstriumphe. Ten Schlutz unter den, Leitwort . Narhallsftckes" bildete Prine Karneval Willi l. mit seinem Hofstaat. Viel Freude bereitete auch di« NSG „Kraft durch Freude" mit ihren Gruppen. Wilhelms I. Traum von einer Kaiser krönung im Kölner Dom Köln: Trotz Negen lustiges Treiben Kalte ich zum Glück einen Mantel an, so datz die Wirknno des Stockes einigen Hindernissen begegnete. Und da ja der Kroch der Knallerbsen allgemein hörbar ivar, wartele drautzen dos ganze Volk — diesmal nickt, um dem Herrn Kooverator in Chrsurcht die Hände zu drücken sondern um Zeuge des Straf gerichtes zu sein dessen Vollzugsobiekt ich mar. Es war in d-elem Augenblick wirklich nicht leicht, Mensch zu sein. Unter allgemeinem Gegcöhlc von Hunderten wurde ich nun, obwohl es Sonntag war, in die Schule abgeführt und dem Herrn Oberlehrer. der in der Schule wohnte, präsentiert. Da ging das Donnerwetter aufs neue los. Noch niemals hatte sick in meinem Leben bis dahin ein so hoher Herr mit mir befatzt. C? war einfach fürchterlich. Er sprach etwas von Kar-er. Antzerdem verhängte er vier an jedem Tag über einen gewissen Körperteil, der nun nicht mehr durch einen Mantel geschützt war Und zu Hause ganz genau dieselbe Prozedur. „Denken Sie sich nur, Frau Meier, was Ihr Bua getan hat! Denken Sie sich nur. wie er abgekiihrt wurde! Denken Sie sich nur...! Denken Sie sich nur!" So ging es stundenlang, und liir jedes .Denken Sie ich nur" eine Tracht Vriigel! Zum Glück war der Rohrstock gerade durch das Tevvichklovfen kaputt geschlagen worden, sonst wäre das an mir passiert. Dos nannten die Leute Karnevalssonntag und Karnevalsscherz? Meine blauen Flecke k w-elen jedenfalls, datz Prinz Karneval mit seinen Schäkereien bisweilen auch saugrob sein kann. Das soeben erschienene Werk des Heidelberger Historikers Karl Hampe „Wilhelm I., Kaiserfrage und Kölner Dom" bringt einen Originalbericht des damaiigen belgischen Gesand ten im Haag, Baron de Beaulieu, an seinen König Leopold ll. über eine Audienz beim Kronprinzen Humbert von Italien gegen Ende Juli »308. Nach diesem Bericht soll der preu- tzische König Wilhelm l. gegenüber Keonpinz Humbert von Italien, der Anfang Juli »867 bei ihm in Potsdam als Gast weilte, die Aeutzerung getan haben, „er beschleunige die Voll endung des Kölner Domes, um sich dort zum Kaiser von Deutschland krönen zu lassen." Während diese Aeutzerung vollständig im Gegensatz zu dem steht, was die Forschung über Wilhelms Einstellung zur Kaiserwürde schrieb, beweist Hampe ihre Richtigkeit auf Grund des gesamten Quellenmaterials. König Wilhelm ist nie der Gegner des Kaisergedankens schlechthin gewesen, er wehrte sich nur gegen ein Scheinkaisertum, und schon 1867 sprach er in aller Deutlichkeit die Bereitwilligkeit, ja den Wunsch aus, zum Kaiser von Deutschland gekrönt zu werden. Ihm schivebte dabei der Gedanke eines preutzisch-deutschen Kaisertums vor: das preussische Königtum wollte er dem deutschen Kaisertum vorangestellt wissen, die Kaiserwürde sollte gewissermatzen Ausflütz des preutzischen Königtums sein. Es ist hochinteres sant, mit der fortschreitenden Lektüre von Hampcs Buch zu gleich auch die Entwicklung der Gedankenwelt Wilhelms I. zu verfolgen, wie die staatsmännische Kunst und Einsicht Bis ¬ marcks allmählich über das ungestüme Wollen seines Herrn obsiegte. Das »87» in Versailles neubegründ:" deutsche Kai sertum ivar ja dann auch ein völlig anderes als das von König Wilhelm erstrebte und ersehnte. Schwindel mit einem Ritterorden Vor einiger Zeit mar ein neuer Orden aut'getauchl. der „Ritterorden Santa Maria von Bethlehem", der „Vertreter" in Italien hatte, die gegen klingende Spenden.die Brun zahl reicher Leichtgläubigen schmückten. Als der „Onervatore Ra mano" vor diesem Orden warnte, ging die Polizei den Spuren der Ordensverleilier nach und verhaftete sie. Es stellte sich her aus. da«; zahlreiche „Ordensritter" sich ihre Auszeichnung an sehnliche Spenden kosten lietzen. hatte doch der verstorben« Graf Elia von Mailand 100 000 Lire iür das Grotzkreuz dieses Ordens bezahlt. Die Ordensverleilier beriefen fick auf em vctti- kaniselx's Dokument, mit dem dieser Orden in uralten Zeiten eingesetzt worden sei, und so kam ein neuer Betrag an den Tag. In der vatikanischen Bibliothek wurde eine Bulle entdeckt, in der von diesem Orden die Rede ist. Es scheint kick :edoch um eine geschickte Fälschung zu handeln, die in einen Koder eingelegt wurde, nachdem andere Seiten herausgerissen morden waren. Die Untersuchung Ser aufsehenerregenden Schwinde las'äre ist noch nicht abgeschlossen. Nicht -rwlschen lassen Schätze öev Ming-Vynastie geraubt Dadurch unterscheidet sich der Werdegang der Menschen von dem des Ochsen, daß der erstere nicht nur am ge wünschten Körpergewicht, sondern auch an Vernunft zu nimmt, auch in meiner Heimatstadt München. Man gab da mals den höheren Schulen am Karnevalsdienstag ganz frei und am Karnevalsmontag zum grössten Teil frei. Prinz Kar neval sollte mit seine» Narreteien keine Widerstände finden. Allerdings wurde uns eingeschärft, ja recht artig zu sein. „Wenn das schönere Geschlecht kommt, dann Augen weg!" Das in teressierte uns auch nicht einmal in erster Linie! Es ist wirk lich wahr! Was anderes ivar es, was uns schon das ganze Jahr begeisterte. In München ist es üblich, auch auf den Stra fen Masken zu tragen. Vor die Augen eine schwarze Maske, unter und über dem Mund, wo gerade ein kleiner Flaum zu svrossen begann, ein Riesenbart, und nun waren wir so weit. Wo mar der Mathematikprofessor! Wo der ewig nörgelnde ..Franzose"! Wehe, wenn er sich auf der Stratzc sehen Uetz, aber gar mit einem steifen Hut. Wie die Gefangenen mutzten üe Diktatoren des Katheders daheim sitzen, weil sie fürchteten, blaue Flecken zu bekommen Gegen die Meute konnten sie natürlich nicht aufkommen. War das ein Vergnügen, wenn es gelang, einen von denen, die sonst immer zu kommandieren haken, zu fassen, das ivar der Gefühle höchstes. Denn ein Ver hältnis wie heute zwischen Schüler und Lehrer gab es damals nicht Und dann hatten die Herr«» Magistri autzerdem die ärgerliche Bestimmung getroffen, datz der Besuch von Lokalen jedem Schüler, auch in Begleitung der Eltern, verboten war. Autzerd«in hatte jeder Schüler im Winter um 6 Uhr abends, im -ammer um 7 Uhr abends zu Hause zu sein, und datz das auch beachtet wurde, dasür hatte der Hausmeister zu sorgen und Kontrolle auozuüben. An den Karnevalstagen aber, wenn Närrische Ratschläge Jetzt schlüpft hinein ins Fcrschingskleid, zeigt offen euren Sparren; gebt euch so, wie ihr wirklich seid, als Gecken und als Narren! Es ist nickt gut, den Kummerspeck der Sorgen anzusetzen. denn dann nur hat das Dasein Zweck, wenn ivir uns dran ergötzen! Die Maske vor! Dann bist du nicht nur mehr der arme Schlucker, dann lachst du froh ins Angesicht dem Spiesser und dem Mucker! Du bist der Prinz von Lebefroh, befreit von jedem Zwange, die Haremsfürstin Sowieso schmiegt sich an deine Wange! Du pfeifst auf Kundicl-aft und Kantor, auf deine Prinzipale. du neigst nur einem Herrn dein Ohr, dem Prinzen Karnevale! Dich drückt nicht mehr des Alltags Last, des Lebens hartes Müssen, wenn du was Lieb's im Arme hast zum Herzen und zum Küssen! Denn einmal nur ist Karneval! Fatz den Humor beim Schöpse, und denk nicht dran, datz dir auch mal die Haare fall'» vom Kopfe! Jetzt wird es erst bekannt, datz sich chinesische Banditen in einen Friedhof der Ming-Dynastie schlichen, die Wächter un schädlich machten und dann die Gräber der Fürsten und Prin zen beraubten. Sie fanden mehr als sie erwartet hatten. Der Friedhof bestand aus über zweihundert Grabstätten. So kam es. datz die Beute die kühnsten Trivart't^en übertras — und die Banditen verschwanden mit ihr aus Nimmerwiedersehen. Aber die Dinge, die verschwunden lind, konnten die Historiker an Hand von Chroniken feststellen — und ne dürften den Wert vieler Millionen Dollar besitzen. Man ha« Grund zu der An nahme. datz sich unter den geraubten Schätzen ein juiveienbe» feiges Schwert im Wert« von mehr als einer kalben Million Dollar befindet, weiterhin mehrere Edelsteine von Olivengratze. und schlietzlich eine Perle vom Umfang eines Pingpongballes, die die grötzte der Welt sein inützte. Natürlich dürste es den Räubern schwer fallen, sich Sieles einzigartigen Juwels zu eul- äutzern. Vas „Faschinasplakat" Wien, 24. Febr Tie Polizei hat ein Werben!akoI 2er „BergsreunSe", der Rechtsnachfolger Ser ehemaligen sozial demokratischen .Naturfreund«', für deren Faschinaskränzchen beschlagnahmt. Auf dein Plakat ist ein Haus kargeste!!! um geben von Ballons und Serpentinen, die so augeordnei waren, datz sie bei näherem Zusehen drei P'eile bildeten. Das Haus stellt bei näherer Betrachtung einen Gemeindebau Sur. der mehrere dunkle Flecken aufweist, die Einschutzönnungen aus den Fe'bruarkämpfen darstellen sollen. Eine junge Kunstakadean- kerin hat da» Plakat «illwors«». S>« Surfte bereits veehast«t fein.