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Sächsische Volkszeitung : 25.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193602256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360225
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-02
- Tag 1936-02-25
-
Monat
1936-02
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.02.1936
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Drsselen : Dem Gedenken an Hort« Wessel aalt eine F « ierstunde. di« de SA.-Brigade 8 8 ans Anordnung der SA-Grupp« Sachten nin Sonntag im Vereinshaul« neranslallcle. In dem würdevoll ausgeschmückten Saale ivaren die Standarten 100 und 108 sowie die Slurml'ahnen ausmarjchiert. An Ehrengästen bemerk!« man namhasl« Vertreter der Porte! und ilrrer Gliede rungen sowie der Wehrmacht Noctidem der Traucrmarsch aus der Eroico verklumpen »vor, ries ein Sprectpchor in markanten Worten Ewig lekt die SA!" Noch dem Trauermarlch aus der .Götterdämmerung" von Richard Wagner ergriss Mrum>ensührer Schepmann dos Won. Er wies üorous hin, daß vor sechs Jahren dieser Freilpettskämpser der Bewegmr-z den Wunden eines möiderischen Ileivrfolles erlegen ist. Nicht um tsiersonen- kult zu betreiben lcegelren w r diele Feierstunde: aber die Erin nerung an ienen Kanins soll '»acygehalten werden. Sein Lied lebt in uns und wohnt uns immer zu neuen Taten. So mar schieren wir. schlon, der Grupi-ensührer seine Ansprache, mit Horst Wessel gemcin'om in dos Morgenrot des ewigen Deutschland! Noch dem gemeinsamen Gesang des Horst-Wessel-Liedes schloss s'.cnstt'enliihrer Schepmann die Feierstunde init einem Sieg-Heil aus den Führer. : Feierliche Weihe der Kysshänsersahnen. Wie überall In Deutschland land am Sonntag auch in der sächsischen Landes hauptstadt die scierlici>e Weihe der neuen Johnen des Deutscl>en Reichskriegerbundes Kysfhäuser statt. In Anwesenheit von etwa 8000 Kameraden des Krcisverlmndes Dresden wurden nach einer Anspract>e des Kreissührers Wetzig 00 neue Kysshäuscrjahnen eulhüllt. An der eindrucksvollen Feierstunde nahmen anher zahlreielxn Ehrengästen hochbetagte Veteranen der Feldzüge von 1804. I8ii6 uiid 1870 71 teil. : Arbeltsgemelnschaftstagung der HI. Am 22 und 28. 2. fand im Dresdner H:.us der Jugend eine Arbeitstagung der Leiter der sächsischen HI-Arbeilsgeineinschaften an Hochschulen statt, zu der Vertreter der Universität Leipzig, der Technischen Hochschule Dresden, der Staatlichen Akademie Chemnitz und der Hochschulen für Lehrerbildung in Dresden und Leipzig erschienen waren. Anlässlich dieser Tagung sprach der Gaustudenten- bundsührer Dr Rotziger über die Zusammenarbeit zwischen dem NS-Tcutschen Studentcnbund und den HI-Arbeitsgemein- schaslcn, die in Zukunst Schulter an Schulter um die Eroberung der Hochschulen durch den Nationalsozialismus Kämpfen werden. In gleicher Weise betonte der Stabsleiter des Gebietes 16 Sach sen der HI, Bannsiihrer Machet, die Notwendigkeit einer Zu sammenarbeit. Gefolglchastsführcr R i n n gab als Veanllragter der Gebielsführung und Lagerleiter einheitliche Richtlinien sür die zukiinstigc Arbeit. : Die All Peoples' Association hatte zusammen mit der Akademischen Auslandsslelle Dresden Dr. C. A. Aliuglon. Tenn ok Durham, eingeladcn, iilxr „Ideale der englischen Erziehung" zu sprechen. Als srüherer Leiter des weltbe rühmten Eton College war der Vortragende die beruscne Per sönlichkeit. ül-er Sinn und Arbeit der „Public schools" zu be richten. Dies sind die höheren Schulen des Landes, in der Regel private Internatsschulen. Ziel der Erziehung ist. einen iverl- dollen Charakter heranzubilden, der die Eigenschaften eines guten Staatsbürgers cinschlietzt. Es wird dadurch erreicht, datz die Zöglimze in den häusliclren lOemrinschakten von je 40 Schü lern bei weilge Iren der Selbstregierung gehorcl>en und besehlen lernen und ein starker Gemeinschaftssinn heranrcist, der durch die vielen Mannlct-astsspielc noch gestärkt wird. Mmerkens- wert ist. datz nach einem Grundexamen die Schüler dr«! Jahre lang ohne Priisuugsabschluß dem Studium derjenigen Iäcl>er obliegen können, die sie je nach ihren lilerarisciren Neigungen oder einer matlx'inatisch-nnlurwistenschasllichen Begabung selbst auswählen. Derbei kommt es darauf an, den einzelnen zu einer Wertschätzung aller .Kulturieislungen, aber zu selbständigem Schatten nur aus einem Teilgebiet anzuleitcn und so dem Zuviel von llntcrrichtssäctrern Einhalt zu bieten. Einzell-eiten aus denn Schullebcn des 1440 non Heinrich VI. gegründeten Eton College veranschaulichten den von seinem Humor und reicl)«r päda- gogiscizer Ernährung krelebten Vortrag. : Rcichsgartenbautag 1980 In Dresden. Im Zusammenhang mit der 1 Reichsausstellung des deulsclre» Gartenbaues in Dres den wird ain 28 August der Reiclisaarienbautag 1986 in Dres den abgehalicn Mit der Rcichsausstcllung wird auch eine Ncichsaarlenbaumcsse verbunden sein. Tarrasani verabschiedet sich am heutigen Moniag. 21 2 endgültig van Dresden mit einer um 20 Ubr lregiunenden Dank- und Abschiedsvorstellung. in der er noch einmal alle Sensationen seiner Spielfoige zur Vorführung bringt. : folgenschwerer Husschlag. Veim füttern der Pferde wurde am Sonntag rin Kuttäier durch Husschlag so schwer ver letzt. datz er dem Krankenhaus zugcsührt werden mutzte. : Kurmärkisch« Landarbeiter besuchen Sachsen. In der Zeit vom 22. Februar bis 1. März weilt eine größere Anzahl Landarbeiter aus dem Bereiche der Ländesbauernschast Kurmark zu einem Urlaubsausenthalt in Sachsen. Während ihres Aus- enlhalts in Sachsen sind die Gäste in den Ortsbauernschasten NI ohorn s.Krcisbauernschast Dresdens und Herzogs walde s.Kreiobauernschaft Meitze») untergebracht. Am Moniag unter nahmen die kurmärkischen Landarbeiter eine fahrt nach der Sächsischen Schweiz, wo sie die Festung Königstein und die Vaste! besichtigten. : Im Festsaal« der Horst-Wesiel^schul« veranstaltete der Stamm Flandern des Deutsäien Jungvolkes einen Eltern abend. in dessen Mittelpunkt eine Ansprache des Slammsüh- rers Schics stand. Die Anspracl)e mar von Märscl-en und Kamps liedern umrahmt. Dresdner Volizetberlcht Schutzwassen gehören nicht in Kinderhände. Datz diese Mahnung nicht ost genug wiederholt werden kann, beweist ein Vorgang, der sich am Sonnabend aiund gegen 6 Uhr in einer Wohnung an der Meitzeritzstratze zugetragen hat. Ein 18 Jahr« alter Schüler, der seine Mutter an ihrer Arbeitsstelle besucht hatte, sand aus dem Schreibtisch des Wohnungsinhabers eine Pistole. Er nahm sic an sich und hantierte an der Masse herum. Plötzlich löste sich ein Schutz und Iras die im Stul>enwagen liegende, sechs Wochen alte Schivester des Schülers. Die Kugel drang dem Kind in die rechie Vruslseite und verletzte es so schwer, datz der Tod kurz nach der Einlieferung In das Kran kenhaus cintrat. Der Wohnungsinhaber und Besitzer der Schutz mass« wurde ivegen Fahrlässigkeit vorläufig sestgenommen. Einbrecher und Handivagendleb«. Eine Bäckereisiliale in der Nähe des Pvstplatzes wurde in der Nacht zum Montag von Einbrect>ern heim,»Zucht. Di« Di«be sprengten die Zugangsiiir gewaltsam aus und enlivendetcn aus der Ladenknsse einen Be trag Wechselgeld. — Seit einiger Zeit werden im Stadtgebiet fortgesetzt Handwagen und vornehmlich ziveirädrige Karren entivendet. Ossenbar ist hier ein Dieb nm Werke, der dl« Wagen verändert und weitervcrkaust. Wer hat hierzu Wahr nehmungen gemacht? Kraftwagen gestohlen. Ain Sannaliend und Sonntag wur den van verschiedenen Stellen der Stadt insgesamt vier Per sonenkraftwagen entwendet. Während drei der Fahrzeuge, die offenbar zu Spritzfahrten rrernmndt worden waren, wieder aus gesunden wurden, fehlt ein 'stz-rsonenkraftwimen Marke Hano- wag. Das Fahrzeug sührl das Kennzeichen II A — 20744, hat die Malornummer 01 794 und die Fahrgestellnnmmer 01 700. Sachdienlich Mitteilungen ül»er den Verbleib des Wagens er bittet das Kriminalamt nach Zimmer 86. DZS-LandeStaauna auf Burg Sohnsleln Hohnstein (Sächsische Schweiz), 24. Fcbr. Die Iugendbnrg Hohnstein stand am Sonnabend und Sonntag im Zeichen der Tagung des Landesverbandes Sachsen im Reichsverband sür Deutsche Jugendherbergen. Ein K a m e r a d s ch a s i s a b e n d nm Sonnabend, in dessen Verlans der erste Tonfilm sür das Iugendherbergswerk „Jugend und Heimat" vorgejührl wurde, bildete den Auftakt der Landcstagnng. Die eigentliche Arbeits- und S ch n l u n g s t n g u n g wurde nm Sanntagvormiltag durch den Landesverbandsleiler, llnterbannsührer David, erössuet. Der Leiter des Reichsuer- bandes sür Deutsche Jugendherbergen, Obergebletssührer lllodatz, sprach über die Leistung der dentschen Jugendherbergen lm na tionalsozialistischen Slaat. Nach dem Jahresbericht 1980, den Unlcrbannsührer David erstattete, wurden in den 124 sächsischen Jugendherbergen 009 80t! Uebernachtu igcn gezählt. Das be deutet eine Steigerung um rund 181 000 im Vergleich zum Jahre 1984. Die Uebernachtnngszahlen der weiblichen Gäste sind stark gestiegen. In zehn Orlen entstanden mit einem Kostenaufwand von etwa 250 000 Mark neue Jugendherbergen. Davon sind sechs landesverbandselgene Herbergen. Der Mitgliederbestand kounlc im vergangenen Jahr erheblich vergrötzert werden. Die Zahl der Vleibenausweise stieg um rund 50 Prozeut. Im Jahre 1985 war cs möglich, ans den Einuahmen neben der Errichtung von neuen Jugendherbergen grötzere Cchnldensnmmen zurückzu zahlen Das Iugendherbergswerk in Sachsen ist Im vergange nen Jahr ein gut Stück vorangekommen. Der Nachmittag war mit S o n d e r t n g n n g e n ansge- süllt, in denen über die verschiedenen Gebiete der Iugendher« bcrgsarbcit berichtet wurde. bö Rnmburg >. Böhmen. Falschmünzer in Nord- böhmen nerhastet. Die Rnmburger ltzendarmerie ver- haftetc am Freilaa in Ol>erl)en»crsdors den 27jährigen, ans Polen gebürtigen Waller Gul>e unter dem Verdacht der Falsch münzerei. Bei einer Haussuchung wurden, unter der Diele des Fntzbodens verborgen, nutzer einer Zange nnd einem Hammer zn>ci Formen gefunden, die zur Herstellung von Ein- und Füns- Mark-Stiicken lu-stimmt waren. Gnlre wurde dem Rumburger Bezirksgericht übergeben. Aus der Kreishauplmannschast Dresden d. Frelborg. Z o l l be a m t e n t ag u n g. Am Freitag sand im Freiberger Hauptzollamt eine Zolllreamtentagung statt, an der nutzer den Zollbeamten des Bezirks auch Landessinanz- amtspräsident Dr. Meyer lDresden) und der Direktor des Lau dcsfinanzamts Dresden, Vretz, teilnahmcn. Reicl>sstellenlei!cr Mehling sprach über die (^sonderen Aufgaben und Pflichten der Zollbeamtenschaft. d. Riesa. Ein Fünftausender gezogen! Eni hiesiger Einwohner hatte nm Sonnabend das Glück, bei einem grauen Glücksmann der Winterhilsslolterie einen 5000-NIarl, Gewinn zu ziehen. d. Malter. Drei Schulmädchen ans dem Eis ei na« brachen. Bon mehreren Schulmädchen aus Freital, die sich nm Sannaliend aus der dünnen Eisdecke der Talsperre Malter tummelten, braäien drei plötzlich ein Während zwei Mädchen von hilfslrereilen Einwohnern gerettet werden konn ten, ertrank die 13jährige Gudrun Lippert. Ihre Leiche konnte geborgen werden. l. Stautzen. Die Pferde gingen durch 2 Schwer- verletzte. Am Sonnalxnd kam aus der abschüssigen Gerber- strafte ein Pfcrdewagen des Bauern Mar Buder ans Kle-utörst- <f>en durch Glätte der Fahrbahn ins Rulsä-en. Die beiden Plerdc wurden scheu und gingen durch. Unterwegs wurde ein Schul mädchen umgerissen und schwer verletzt. Als der Kulsäp-r die Pferde nicht wieder In seine Gewali bekommen konnte, sprang er ab und kam unter den Wagen zu liegen. Dabei wurde er von einem Rade überfahren und erlitt schwere Prustguellchungen sowie innere Verletzungen. l. Bautzen. Wegen Psevdeschmngczels vor Gericht Im Oktaler vorigen Jahres hatte das Schössengericht Mrotzhhörau den 45 Jahre allen Wenzel Joses Winkler aus Warnsdors wegen Schmuggels von zwei Psevden und den milangek'agten Fritz Grosilm aus Großschönau wegen Zoll- nnd Stenerhrhlerei zu ie einer Geldsirase von 2000 Mark oder je 20 Togen Gesänain'. Winkler außerdem zur Leistung eines Werterlatzes von 1006 Mark verurteilt. Der 86 Jahre alle Erwin Grosche ans H-n nersdars l>el Görlitz hatte wegen Sachbegünsttgnna 100 Mock Geldstrafe «'der 10 Tage Gefängnis erhallen Gegen das Ilrte-l hallen die Gebrüder Grosche Bernsnng eingelegt. Na h erneu ter ltkaveisausnahme vor der 2 Mrotze,, Strafkammer d«-. Land- gerichls Bautzen wurde jetzt das Urteil dahin abaeändert dotz Erwin Grosche mangels ausreichenden Sckrttdbenr- ises holt-ulos sreigesproctmn wurde Die Berufung des Fritz Graf,he nun de kostenpflichtig rmrworfen l. Bautzen. Ans den EIsenbahns ch lene,, siebe» geblieben. Am Sonnabendabend blieb ein ans der Fahrt von Berlin nach Eberswalde befindlicher Kraftwagen aas d>m Staatsstratzeniibergang zwischen Radibor nnd Neschwitz weg u 'Versagens der Betriebsstossznsührnng stehen Obwohl der Schrankenwärter dem herannahenden Personenzag mit Hatte- slgnalen entgegenlics, war es nicht mehr möglich, den Zug ,echi- zellig zum Hallen zu bringen. Der KraHwagen winde vom Zuge ersaht, in den Biischungsgrnben geworsen nnd lbnk be- schädigt. Personen wurden glücklicherweise nicht verletz« Läcksiscker Ergebnisse der Mehziihlmisi vom 6. Dezember 1985 Das Sächsische Slatisttscf>e Landcsamt gibt loelmn dü vor. läusige» Erwbnisse der Viehzählung vom 8. Dezember 1.»<5 lx-kannt. Darnach wurden im Lande Sachsen gezahlt ttiUTfi Pferde <1984- 188 144): 705 875 <721 840)Rinder-, davon 15.', <4tU5v»1) NIilchkülm; 811 598 <852 288) Scfpvei»«: 86 282 <69 099 Schafe: 127 ItiO <181 544) Ziegen: 8 815 788 (8 986 049) Stuck Federvieh und 78 816 <74 849) Bienenstöcke. Sachsen spart Nach der vom Stalistisäien Landesamt verttssenUichten vor- länsigen Iahrrsübc-rsichl der Sächsischen Sparkassen sur d.'» Jahr 1985 betrug die Anzahl der Sparkassen 819 gegen 8.,ü Ende 1984, di« Zahl der Sparkassenbücher 8 768 491 geo. , 8 818 771 Ende 1984. Eingezahlt wurden Insgesamt 19.D 848 148 680 NI. <1984: 884 981 650 M ). Zurückgezahlt ward. , 1985: 810 886 614 M. <1984 : 811862 198 NI). Neu ausgestellt wurden an Stmrknssenbüäpün im vergangenen Jahre 88i '12 Stück gcch-niilmr 810 682 im Jahre 1981 Für erlosclp'n erklärt wurden 410 945 Sparkassenbücl>er gegen 580 690 im Jahre UM Gottes Lob in der Mslk I. E. Bach: „Magnisicat" — Haas: „Die Heilige Elisabeth" Es war ein eigenartiges Zusammentreffen: an zwei Aben den hintereinander horte man zwei Werke voll starker ktzegen- sätzlichkeit: des grüßten protestantischen K,rchcnmusikers aller Zeiten hinreißend schönen, kunstvollen „Lobgesang Mariae" (Magnisicat) und das Loblied aus „Tie Heilige Elisabeth", das der bedeutendste katholische Kirclmnmusiker unserer Zeit in seinem schlichten Dolksoratorium singt. Tas Magnisicat Bachs ist wohl im ersten Jahre seiner Leipziger Zeit <1728) entstanden und gehört zu seinen reissten Schöpfungen. Die Menschwcrdung des Gottessohnes hat Bach auis Nessle berührt, und so klingt auch durch diesen Lokgcsang leine die ganze Menschl-eit angehende 28-deutung. Durch allen Wcihnachtsjubcl scheint das Antlitz der Gottesmutter hindurch in ihrem Hoheitsvollen Ernst und ihrer verklärten Schönheit. In ein farbenprächtiges Orct-estcrgewand gehüllt, ist das Werk von Chören gewaltigen Ausmaßes umrahmt und durchzogen und enthält Arien von ergreifender Schönheit und Innigkeit. Großartig der unendlici-e Wechsel des „Omnes gencrationes", mit der genialen vorbereitenden Arie „Quia respexit", dieser Zwiesprache zwisä)en Sopran und Oboe, dann die „Deposuit"- Ari«, vor allem auch das <von Knabenstimmen gesungene) eigene Terzett „Suscepit Israel", dessen schwebender Ausdruck wirk sam kontrastiert wird von zivei Oboen <in der ersten Fassung einer Trompete), die die altkirchlicl)« Magnificat-Melodie into nieren. Wir danken Rudolf Mauersberger, dem Kreuz chor und Bachverein, der Philharmonie, dem Solistenguartett Susanne Hesse, Hertha Böhme lallen anderen voraus), Werner Menke und Hans Fest und den Instrumentalisten Heinrich T e u b i g - Leip.zig <Trompele), Herbert Collum lCcmbalo) und Gerhard Paulik (Positiv) sür die prächtige Wiedergabe des selten zu hörenden Werkes. Von hier ist es ein weiter Weg zu dem „Lehrstück von der christlichen Liebe", wie der Biograph von Joseph Haas, Dr. Karl Lau r, das Volks-Oratorium des großen Meisters „Die Heilige Elisabeth" genannt hat. In dem Dausfenbachschen Text erscheint die heroische Gestalt der Elisabeth als Vermitt lerin zwiscs)en der SIrasgewall Gottes, den apokalyptiscl)«» Reitern und dem Volk, das sich von Gott abgekehrt hat. Keine Verklärung wie bei Liszt, sondern eine Klärung ihres Lebens bringt uns dieses Oratorium, ein Hineingehen in die Not jener Zeit, aus der heraus Elisabeth zur Heiligen wurde. Nicht Vericht, sondern Auseinandersetzung, nicht Kunst-, son dern Volksoratorium. In klarer Vierteilung entsteht das Werk: im „Krieg" Hilst Elisabeth, die Mahnerin, als Vorbild christlicher Lielce Im zweiten Teil „Hungersnot" und wird wäh rend der „Pest" zur E r s ü l l c r i n, bis sie im letzten Teil den Sieg erlebt. Tie epischen Teile des Werkes sind einem Sprecher sLiegmund Wittig) ülrertragen, so daß sich die musikalische Ausdeutung ans die Handlung beschränken kann. Diese trägt nun in Soli, Chören, Wechselgesängen und großen Hymnen vom ersten bis zum letzten Takt den Stempel der Schlichtheit, ja des Volksliedmäßigen. Bewußt leichter Chorsatz fvielsach einstimmig. Führung in Oktavengüigzen, homophone Vierstimmigkeil) und auch einsaclrer Orcl)«stersatz, größte Ver ständlichkeit und dock, — welch reiche Farbigkeit, welch starke Dramatik: ein Werk von ungewöhnlich packender Schönheit. Kantor HeinzSchubert hat sich durch die Dresdner E r st- ci u s s ii h r u n g des Werkes ein hohes Verdienst erworben, nicht minder seine Ircfslics)cn Helfer: Freiw. nnd ständiger Kirchen chor der Friedenskirche. Vereinigte Männergesangvcreine von Zschachwitz, Dresdner Philharmonie und nicht zuletzt die Sän gerin der Elisabeth: Annemarie Rauch. Die Orgel betreute Kantor Gerh. Paulik. „Der Sprung aus dem Alltag" Zerkauleng Komödie im Schauspielhaus Dresden. Etwas lange I)at es ja gedauert, bis Heinrich Zer kaulens „Sprung aus dem Alltag", dessen Erfolg sich inzwi- scl>en an? mehr als einem Dutzend von Bühnen erneuert hat. auch ln des Dichters Wahlheimat Dresden kam. Nun aber kommt uns diese von den guten Geistern des Weines und der Liebe be flügelte Komödie einer rl>einisck)en Kirmes gerade als das rechte Spiel sür die Faschingstage zuretzt. In behaglichen Linien, mit kräftigen Farben gestaltet Zer- Kaulen sein dramalisd-es Gemälde: Ta ist inmitten einer (Ge meinde von echt rheinischer Lebensfreude der Amlsoorstol)er To bias Specht, Pslichtmcnsch, streng und geizig, von menschlicher Wärme nur in der Liebe zu seinem (Karten und zu seiner Toch ter Lieschen. Urid- neben ihm sein Schatten, der Stadtsekretür Hummel, der die amtlicl,« Erstarrung seines Vorstehers nicht nur übernimmt, sondern zu einer ivahrcn Leidensciprst gestaltet Er soll sich mit Lieschen verloben — und das Mädcf)cn läßt sich die sen Plan widerwillig gefallen, bis zur rechlcn Zeit ihr der rechte Mann über den Weg läuft: rin junger Nheinschiffcr der sich um di« Konzession sür «ine Fähre in dieser Gemeind« bewirbt. Ter frische rheinische Junge erolrert nicht nur das Herz der Tochter, sondern auch das des Balers, dem nach dem 'Beispiel des iun ien Draufgängers ebenfalls der Sprung aus dem Alltag gelingt, der sich wieder auf leine vom Aktenltnub überdeckte rhciniiöce Art lx-finnt und so Sctpvierigkcilc» und Lelrensübcrdruß lacl»nd be- Das Slück, das wir anläßlich seiner Aufführung i» Lciv-.ig schon eingehend gewürdigt ha''«» sand unter Georg K c< saus Spieltettung eine von Liebe und Svieleiser beschw u,,l« Darstellung Friedrich Lindner gab in seinem Hyvo- chonder Tobias Specht ter sich wieder zu tätiger Lelrensbcsa- hnng durchringt. ein« prächtige Charaktcrstudie. Ihm sekundü- reu wacker Waller Kottenkamp als prächtiger rh-ini- scl)«r Weingreis Stella David als krakeelsnchtige Nach- tmrin mit dem goldenen Herzen und Luis Rainer als phi losophierender Vallonverkäuscr MreIeIotl Praxis und Heinz Klingenberg nmren ein friscl>es. herzgewinnendes Paar, Paul Hofsmann der unglückielig« Papier- nnd AKIenmcnsch Hummel, der den Kampf gegen Humor und L-lxn mit Glanz zur innigen Freude der Zuschauer verliert. G reibt Dolck mar als rheinisclre Kellnerin mit dem Herzen aus dc-'N rechten Fleck, Paul Paulsen als Karnssellkvsitz" volle Gruner als Mädchen vom Glücksrad machten ihre Sact)e rcch! gut, ebenso die trinkfrcudigen Gemeindcräte Ostwald. Hei de nmaier und Klcinoschegg. Freundliel,« Biihnenb ldcr Halle Hansgeorge v. Milcke gesclmlfen. Das glänzend besetzte Haus — man sah u. a Reich-sia'!- haltcr Mutschmann, Oberbürgermeister Zörner und Grumxm- sichrer Scl-epinann — war bald in lx-stcr Stimmung. Es gab herzlichen Beifall, für den am Schluß neben den Durstest-rn auch der Dichter danken konnte. y „Der Marsch In seiner Entwicklung und Artung." tt Ri dieses TI)ema sprach Dr. Kurt Kreiser am Sonnlagvormittag 'm Allcerlthealer. Er erläuterte zunächst die ältesten Marscharlcn gespielt vom Orchester freier Dresdner Künstler. Es fochten dann !s!aradeinärsct>e. wie der nx-llkeknnnte Ho tz e n f r i e d b e r g e r 'Marsch, sowie G'schwindmärkcke Ra detzky. und Florentiner Marsch. Carl NI a r I a v. Wc b< r war natürlich auch mit seinen, Bauernmarsck aus dem Frcückiih Marsch „ er mit dem Banernhock-ettsmarsch aus Han-'- Heiling vertreten. N a I i o n a I m ä r s ch e . wie Rakoczymarlck nnd Türkisä-er Maisch aus dem Festspiel „Die Ru'nen von Alben" von Beethoven boleli interessante Abwechslung. Märlcbc van Schubert und Wagner bildeten den Abschluß.
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