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Nr. 252. Sächsisci)« Volkszeitung. Seite 4 Dresden DiSzcsannachrichten Anstellungen. Ab 1. November 1934: Arnold Schmitz, Kreisvikar in Schleiz i. Th., als Pfarrer an das St.-Laurentius- psarramt in Mittweida; Joachim Lorenz, Kaplan in Meißen, als Kreisvikar m Schleiz i. Th. seines Ruhestandes besuchte er tätlich die heilige Messe; bereits beim Angclusiäuten war er zur Stelle; er war auch Mitglied des lmth. Briefmarkensaininlerbundes sowie Mitglied des 3. Ordens. — Dienstag früh fuhr er mit einem Freund per Rad nach Klotzsche; 100 Schritt jenseits der Stadtgrenze traf ihn ein Herzschlag, an dem er sofort verschied; er hat ein Alter von 07 Jahren erreicht. Beim Begräbnis war eine zahlreiche Trauer gemeinde versammelt; nach einem stimmungsvollen Cellovortrag des Ave Maria von Gounod erfolgte die Einsegnung durch Konsistorialrat Pfarrer Werner; es folgte das Ave verum von Mozart als Cello-Solo; dann setzte sich der lange Leichenzug in Bewegung. Am Grabe sprach der Pfarrer herzliche Worte zu der trauernden Gattin, den 2 Töchtern und den übrigen Hinterbliebenen und dankte dem Toten für sein mannhaftes Glaubensbekenntnis und sein herrliches Vorbild, das er der Heranwachsenden Jugend der Pfarrgemeindc bis zum letzten Atemzug gegeben hat. — Am Montag 7 Uhr fand in der St. Iosefskirche ein feierliches Requiem für den Verstor benen statt; ein Doppelquartett des Kirchenchors Cantate sang dabei die liturgischen Gesänge. : „Vaterland und Heimat" — diesen Leitgedanken hatte der Kath. Kirchenchor „Cäcili a" der St. Antonius-Gemeinde Dresden-Löbtau der weltlichen Feier seines 43. Stif tungsfestes gegeben. Die grotzc Zahl von Mitgliedern der Psarrfamilie, Freunde und Gäste, die sich im Saale des Drei- Kaiser-Hoses eingesunden hatte, hörte eine ansehnliche Folge alter, vertrauter Volksweisen und wirkungsvoller Chorkompo- sitionen, die Vaterland und Heimat preisen. Da fehlte nicht Marschners Hymne „An Deutschland", das „Saarlied" und selbst der aufriittelnde „Wach aus" Chor aus Wagners „Meistersin ger" gelang dem Chor unter der straffen und umsichtigen Lei tung seines Dirigenten, Wincierz, sehr eindrucksvoll. An dere Lieder priesen die Schönheit der deutschen Heimat in Nord und Süd, West und Ost, Schleswig-Holstein wurde besungen, „An der Saale Hellem Strande" erfreute und beglückte eben sosehr wie das liebe alte „Drunten im Unterland". Selbstver ständlich wurde auch dem Rhein der gebührende Tribut gezollt. Bei allen Gaben des Chores trat die sorgfältige Schulung zu tage, die Herr Wincierz ihm in rastloser Arbeit und selbstloser Hingabe angedeihcn läßt. Er selbst zeigte sich als feinempfin- dender Meister des Flügels: die Klavicrwerke von Bach, Schu mann, Beethoven und C. M. v. Weber, die er zum Vortrag brachte, fügten sich vortrefflich in den Charakter des Abends und gaben ihm eine besonders künstlerische Note. Gesangsso- listisch trat Frau Scheschonka, ihr Gatte und Herr Wopat mit trauten Heimatliedern hervor. Allen Beteiligten wurde herzlicher Beifall gezollt. Der beste Ausdruck von der Wirkung des gehaltvollen Programmes ivar der spontane allgemeine Gesang des Deutschlandliedes. Pfarrer Dr. Ja Kuba sch be grüßte Pfarrmitglieder und Gäste, unter denen sich auch Pfarrer Mtthr und P. Heller befanden, würdigte die Verdienste des Kirchenchores während der 43 Jahre seines Schaffens, gab seiner Freude Ausdruck über den hohen Stand des Könnens, den er unter seinem jetzigen Leiter erreicht hat und dankte Herrn Wincierz, seiner treuen Sängerschar und den Solisten für die Kunstgenüsse des Abends. — In dem traditionellen Herbstvcrgnügen der Gemeinde — zum deutschen Tanz spielte die Kapelle Eden stimmungsvoll aus — klang die Ver anstaltung aus Wieder 700 Prozent Vüraerstener vom Stadtverordnetenkollegium Dresden beschlossen. Tas Dresdner Stadtverordnetenkollegium hielt am Sonn abendnachmittag eine kurze Sitzung ab. Als wichtigster Punkt stand aus der Tagesordnung die Ratsvorlage über die Erhebung der BUrgersteuer im Kalenderjahr 1935. Danach wird auch in diesem Kalenderjahr wie bisher eine Bür gersteuer in Höhe von 700 Prozent des Neichssatzes erhoben. Stadtv. Hanke als Berichterstatter wies darauf hin, datz die Beibehaltung des bisherigen Satzes eine Leistung bedeute an gesichts der Tatsache, datz sich durch die sozialen Bestimmungen für die Erhebung der BUrgersteuer in Dresden ein Ausfall von 1,2 Millionen Mark ergäbe. Um die BUrgersteuer sozialer zu gestalten, sei die Freigrenze auf 130 Prozent des Wohlfahrts satzes erhöht worden und außerdem werde Rücksicht auf die Fa milie genommen. Die Stadt Dresden erwarte, daß angesichts der Höhe des Ausfalls ihr von den seitens des Reichs für diesen Ausfall zur Verfügung gestellten Deckungsmitteln ein möglichst hoher Anteil zugebilligt werde. — Der Ratsvorlage wurde ohne Aussprache zugestimmt. Eine Eingabe der Ortsgruppe Dresden des Reichsverbandes ambulanter Gewerbetreibender hatte gebeten, für den Christ - markt nur diejenigen Dresdner Einwohner zuzulassen, die das ganze Jahr über berufsmäßig Handel ausüben. Diesem Wunsche soll durch eine entsprechende Auslegung der bestehenden Bestimmungen Rechnung getragen werden. Dagegen kann dem weiteren Wunsche, den Christmarkt wieder nach dem Altmarkt zu verlegen, nicht Rechnung getragen werden. Ohne Aussprache wurde eine Reihe kleinerer Vorlage» er- Auch Eva Hanke tanzte zwei hübsche Soli. R. Escheirbach be gleitete schmiegsam am Flügel. Für die kurze Spanne Zeit und angesichts der Tatsache, datz sämtlicl)e Schüler bei Sybil Deman mit ihrem Unterricht begonnen haben, ist der Ersolg ganz autzerordentlich. —r. Schulkinder sehen den „Teil". Schillers „Wilhelm Teil" wurde den Schulkindern auch früher geboten. Auch in der marxistischen Zeit. Das ivar überhaupt gelungen: Di« ver gangenen Herren sal>en im „Teil" ihre Weltansä-auung. Sie sahen freilich nur das Motto „In tyrannos" . . . Heute lehrt man in der Schule wieder den Schillerschen Teil, das Hohelied der völkischen Freiheit, der Befreiung vom fremden Joch. — Ein übervoller ZusclMuerraum im Staatlicl-en Schauspiell-aus. Auf vielen Sitze» zwei Jungens oder Mädels. Erregung der Erwartung malt sich aus den srol)en Kindergesichtern, jo ge spannt würde sich jeder Autor der „Großen" eine Premiöre wünsä-en. Der sonst ungewohnte Lärm verstummt mit einem Mal, als di« Beleuchtung ausHeht. Von jetzt ab hätte man eine Stecknadel zur Erde satten hören. sZur Nachachlung übrigens für die Großen!) Der erste große Eindruck — und das ist be zeichnend! — ist die Rütliszene. Tiefe Wirkung übt die Apsel- schuß-Szene. Unterdrücktes Schluä>zen hört man bei einigen Mädels in meiner Nül)e. Aus die Jungens aber macht natürlich die letzte Geßler-Szene den stärksten Eindruck. Sie klatschen darnach begeistert immer wieder und können es ossenbar nicht verstehen, daß der Vorhang sich diesmal nicht wieder hebt. Einige Stimmung herrscht dann bei Jungens und Mädels über die glücklicl-e Heimkehr Teils. — Die ganz ausgezeichnet« Auf führung unter Rudolf Schröder mit Decarlis meister lichem Teil, Lindners scharfem, doch nicht übertreibenden Geßler, mit der Verden, der Volckmar und der Diet rich hat vor diesem Forum besonders ehrenvoll bestehen können. Und das ist wertvolle Anerkennung. Zck. Die Sächsischen Staatstheater haben das Lustspiel „A n n e- marie gewinnt das Freie" von Heinrich Lilie Il se in ailgcnommen. Die Erstausführung wird um die Weih nachtszeit unter der Spielleitung von Joses Gielen stattfindon. — Die Proben zur Komödie „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies" von Joseph Maria Lutz Ha ven unter Gielens Spielleitung begonnen. Die Uraufführung findet am Donnerstag, den 15. Novenlber statt. — Die Ur aufführung des Weihnachtsstückes,Ha l de r T r ä ume r" von EdgarSchnell wird unter der Leitung von Rudolf Schröder für Donnerstag, den 2ö. November vorbereitet. Aus dem Dresdner Kunfileben Charlotte an der Heiden, die sich in der vergangenen Spielzeit im Volksmohl mit ihren Gesängen, Tänzen und Pa rodien ein Publikum in Dresden geschossen Hal, wurde diesmal schon stürmisch begrüßt, als sie aus dem Podium erschien. Zu einem Teil wiederholte sie die dankbarsten Nummern ihres ersten Programms, zum andern brachte sie neue, wirksam« Sachen mit, die sämtlich ihr musikalischer Begleiter D r. Erich Fischer versaßt bzw. bearbeitet hat. Ob sich nun Charlotte an der Heiden als Gärtnerin, als das übermütige kleine Mädel, als philosophischer Zeitungsjunge, als Schietzbudcnmamsell, als Ehrenjungsrau, ja als Hamburger Zimmermann oder Kinder- mädcl)en produziert, immer leistet sie Vollendetes in ihrer Kunst, scharf zu pointieren und Stimmung zu machen. Sie ist di« geborene Parodistin und bleibt dabei nett und hübsch und sympathisch. Ihr schelmisch-naiver Humor steckt an, jede Nummer wirkt invensiver aus die Lachsmuskeln der zahlreichen Zu hörer. Stürmisch wurden Zugaben gefordert. Diesem Begehr entsprach Charlotte an der Heiden mit der urkomischen „Sä)euer- srau" Für die unbeschwert heiteren Stunden darf man ihr und Dr. Fischer Dank wissen. Zck. Sybil Deman und Ihre Schüler tanzen. Die frühere Lei terin der inzwiscl)«» erloscl)enen Wigman-Schule in Frankfurt am Main, Sybil Deman, hat seit etiva dreiviertel Jahren, unabhängig vom Wigman-Institut, ein« eigene Tanzschule in Dresden ausgemacht. Zum ersten Male wollte sie nun zeigen, wie weil sie in dieser kurzen Zeit ihre Schüler gefördert hat. Ein einleitender Vortrag der Künstlerin ließ Blicke in ihre Methoden, die in erster Linie der Ausbildung zum Bühnen tanz gelten, gewähren. Alle vier Klassen der Schule, die „Küken", die Kindergruppe, die Mädchengruppe und die Er wachsenen waren an den daraussolgenden Kunstprolren beteiligt. Da sah man gleich im Anfang Volkstänze der Kinder, zwei Küken tanzten „Mit den Händchen Klapp-Klapp-Klapp', An fänger brillierten im Spitzentanz „Blindekuh" und die Fort geschrittenen in der Ssntzcngrotcske „Spaziergang mit Hinder nissen". Recht beachtliche Eigenleistungen boten Ruth Diene! mit einem indischen Tanz und die kleine Lieselotte Wartmann mit einem technisch bravourösen Marsch. Charakteristisch, sehr lein in der Ersindung und ungewöhnlich bühnenwirksam die Tänze, die Sybil Deman selbst bot: das Iapanlied, die neckische Liebevszene „Bauerntanz" smit Erika Mildner), den prächtigen Hexentanz, die „Werbung" (mit Hans Stein), die drollige „Etepetete" und mit der Tanzgruppe den feurigen Lzardao". LhrtfllönigSfe,l in St. Zofef Das Lhrist-Königs-Fest wurde in St. Josef durch ein feierliches Hochamt eingeleitet, bei dem die Christ königsmesse von Franz Airders vom Kirchenchor Cantate ge sungen wurde; der Altor war feierlich in weih mit Vlumeti geschmückt. Traditionsgemäß wird an diesem Fest 13stündiges Gebet abgehalten; die Bereine hielten abivechselnd Anbetungs stunde. — Abends von 6 bis 7 Uhr erfolgte durch den Kirä)en- chor Cantate unter Leitung seines verdienten Dirigenten Schul direktor i. R. Franz Anders vist tat io Sanetissimi. Der Chor sang das Gloria von Breitenbach, Ave Maria von Goller, O Salutaris hoslia von Joses Pembaur, die Herz-Iesu- Hymne von Wilhelm Kreiten S. I. in der Vertonung von Franz Anders und Cantate Domino von Fr. Kretzschmer. Die schwerblütige, aber auch ausjubelnde Stimmung der Herz-Iesu- Hymne, die ihre Uraufführung erlebte, war trotz einfacher Ton setzung in weihevolle Glut eingesangen und ließ die Gemeinde unter dem Komponisten als Dirigent den tiesreligiösen Auf schwung des Tonioerkes miterleben; den Orgclpart halt« Herr Postinspektor Rudolf Elsner übernommen. Auch O salutaris hostia von Josef Pembaur für Solo und Chor nahm die Zu hörer in Bann; die Solopartie sang Fräulein Ruth Herold, Mitglied des Kirchenchores; der Wohllaut ihrer ausdrucks reichen Stimm« rührte an die Herzen; auch sonst erfreut« der stark besetzte Kirchenchor durch heile kräftige Stimmen und tiefgründige Bässe. Der gute Kirchbesuch bewies auch die Wert schätzung der Gemeinde sür ihren Kirchenchor. Konsistorialrat Pfarrer Werner führte in seiner Predigt aus: Wir sollen alle Zeugnis ablegen für Christus und ihm die Welt erobern helfen; das Lhristkönigssest sei alljährlich der Vereidigungstag der katholischen Christenheit auf Christus den König. Dr. W. Br. : Die nächste Lalenhelferversammlung der Hof- kl r che n p s a r r e i ist am Freitag, dem 2. Novem ber im Pfarrsaal, Echloßstraße 32, 20 Uhr. — Tie nächste B o n i f a t i u s he I se r v e r sa m m l u ng am Montag, dem 5. November, 20 Uhr. : Katholische Militärgcmeinde. Die Iahresgedächt- nismesse für den verstorbenen Militäroberpsarrer Prälat Dr. Kaiser sindet am 7. November, vormittags 8 Uhr, in der Garnisonkirche statt. — Nm 2. November (Allerseelen) findet vormittags 9 Uhr auf dem Garnisonsricdhof in der Halle ein Requiem für die Verstorbenen der Militär gemeinde und die Gefallenen statt. Die Gläubigen sind hierzu herzlichst eingeladen. Sonntag, den 11. N.o- vembcr. vormittags 9 Uhr, Patrozinium der G a r n i s o n k i r ch e St. Martinas. — Sonntag, den 18. November, vormittags 9 Uhr, Kirchweihfest der Garnison kirche. — Donnerstag, den 15. November Familienabend im Soldatenheim mit Vortrag des Herrn Oberstleutnant a. D. Dr. Kracke. : Zur letzten Ruhe geleitet wurde nm vergangenen Sonn abend auf dem inneren katholischen Friedhof ein sehr verdien tes Mitglied der Pfarrgemeinde St. Joses, Herr Hallenmeister i. R. Johannes Weiß. Er war in Güntersdorf, Kreis Bunzlnu, geboren kam 1802 nach Dresden, erhielt zunächst Anstellung bei der Straßenbahn, wurde dann — da er gelernter Fleischer war — vom Rat der Stadt als Aufseher im Schlacht hos angestellt und 1910 zum Hallenmeistcr befördert; am l. 7. 1929 trat er in den Ruhestand. — Herr Weitz war treuer Ka tholik: als der Gottesdienst noch in der Turnhalle der 5. kath. Volksschule abgehalten wurde, war er bereits Kirchenvater; er gehört zu den Gründern des Gemeindeversins Hoffnung, der es sich zur Aufgabe gestellt hat. die Katholiken im nordwestlichen Dresden zu sammeln und den Ausbau der Gemeinde zu för dern. Herr Weiß war lange Jahre Vorstandsmitglied und hat den Bau der St. Iosefskirche eifrig mitbetrieben. Während Konto 6761 Reichsstatthalter Martin Mutschmann, Winterhilfswerk des deutschen Volkes 1931 35 bei der Sächsische» Staats bank Dresden — das ist das Konto des Winterhilsswer- kesl Gib auch du deine Spende! ledigt, die in erster Linie der A r b e i t s b e s ch a f f u n g dienen. So wurde für die Schaffung von Aerztewohnungen im Kran kenhaus« Iohannstadt 5020 Mark bewilligt, 37 000 Mark sür die Wiedereinrichtung der pathologisch-anatomischen Abteilung im gleichen Krankenhause und 4180 Mark sür Einrichtung des Sippenamtes. Stadtverordnetenoorsteher Benrich teilte mit, daß aus den Spenden und Abzügen, die die Stadtverordneten,raklion gesam melt hat, 200 Mark an bas Winterhilfswerk überwiesen worden find. Y. : Der „Tag der Straßenbahn" wurde am Sonntag abend im großen Saale der Ausstellung mit einem „Fest der Straßenbahn" begangen. Ein reiches Programm wurde geboten, an dem u. a. Konzertjänger Johne, Kon- zertsängerin Helga Kolbe, Solotänzern: Amanda Karola beteiligt waren. Den musikalischen Nahmen schuf die Straßenbahnerkapelle, die von den Blaufahrten her be kannten Humoristen boten fröhliche Vorträge. In einer kurzen Ansprache würdigte Verwaltungsdirektor Kaiser die Bedeutung der Blau- und Schwarzfahrten. Insge samt wurden bisher 57 358 Dresdner im Nahmen dieser Fahrten befördert, 35134 Mark für Kaffee- und Abend brotgedecke an die Dresdner Wirte uiü) 12 064 Mank an die Künstler und Musiker bezahlt. — Vielen Beifall hatte am Tage der Straßenbahn auch die Fahrt des älte - st e n noch vorhandenen Triebwagens ge funden, dessen Personal in den alten historischen Uni formen Dienst tat. Mehrere hundert Personen benutzten die Pendelfahrten dieses Wagens; der Erlös der Fahrt kam der Winterhilfe zugute. : 15 Jahre „Technische Nolhilse". Die Ortsgruppe X/2 Dresden der Technischen Nolhilse beging ihr 15jähriges Be stehen am Sonnabend in der Ausstellung festlich. Der Musik- und Spielmannszug unter Leitung von Otto Ruhlig bestritt das Konzert und brachte ein buntes Programm von Märschen, Tei len aus Opern usw. Unter den Klängen des Parademarsches zog der Spielmannszug ein. Der Führer der Ortsgruppe rich tete dann das Wort an die Anwesenden; er vermittelte einen interessanten Ueberblick über die Entstehung und Entwicklung der TN. An zahlreichen Beispielen zeigte der Redner die schwe ren Kämpfe gegen Anfeindungen und die tatkräftige Arbeit m verschiedensten Füllen schweren Unglücks. Dresdner polizetberichl Aus Liebeskummer. Am Montag morgen wurde die Mord kommission nach Voikcrsdors bei Radeburg gerufen. Tort waren eine 35 Jahre alte geschiedene Frau und ein 19 Jahre alter Bursck)e in der Wohnung der Frau mit durchschnittenen Pulsadern aufgcfundcn worden. Die Frau verstarb kurz nach der Auffindung durch Verblutung. Nach den Ermittlungen der Mordkommission dürfte ein Verbrechen nicht vorliegen. Zwi schen den beiden Leuten hat ein Liebesverhältnis bestanden, das der Mann auf Drängen seiner Verwandten lösen sollte. Aus Liebeskummer haben beide beschlossen, aus dem Leben zu scheiden. Jugendlich« Diebe. Durch die Aufmerksamkeit einer Pri vatperson wurde drei Burschen im Atter von 15 bis 17 Jahren, die im Stadtgebiet fortgesetzt Diebstähle begangen hatten, das Handwerk gelegt. Die Diebe haben in vielen Fällen auf dem Horst-Wessel-Platz, aus der Schandaucr Straße vor dem Licht spieltheater „Gloria-Palast" und auf dem im September d. I. abgehaltenen Elbstrandsest von abgestcllten Fahrrädern die Lampen und Lichtmaschinen entwendet. Die erlangte Beute wurde von der Kriminalpolizei sichergcstcllt. Geschädigte wer den gebeten, sich werktags von 11 bis 14 Uhr im Zimmer 71« des Polizeipräsidiums zu melden. Klrchennachrichten Propstei- und Hofkirche Dresden: Das Requiem zu Al lerseelen wird vormittags 10,30 Uhr gehalten; 10 Uhr Predigt. Dresden-Friedrichstadt: Am Fest Allerheiligen um 7 und 9 Uhr heilige Messe, 19 Uhr Allerseelenpredigt mit Andacht. — Allerseelen: 6, 7 und 8 Uhr hl. Messe. Heidenau i. Sa. Von Sonntag, den 28. Oktober bis zum 2. Nov. einschl. Abhaltung einer Gottcswoche (Missionar Herr P. Hruza). Absndprcdigten Sonntag um 7 Uhr — an den übri gen Tagen um 7,30 Uhr. — Mittwoch Einkehrlag der Frauen, abends Eröffnung der Jubiläumsfeiern (Krrnzseier und Lichter prozession). Allerheiligen: 0 Uhr Frühmesse, 9 Uhr Hochamt, nach»:. Besuch der Friedhöfe. — Allerseelen: hl. Messe» um 7, 7,30 und 9 Uhr. Abschluß -er Lan-estagung -er Reichsmufllkammer Die Landestagung der Reichsmusikkammer fand am Sonnabendnachmittag ihren Abschluß. Oberbürgermeister Zörner erklärte, er ziehe aus dem Zusammenwirken der gesamten deutschen Musikerjchaft innerhalb der Reichsmusik kammer die Folgerung, daß auch in Sachsen auf dem Gebiet der Musik das Gemeinsame über dem Trennenden siebe, daß die musikalischen Belange des Landes nicht etwa unter dem Feldgeschrei „Hie Dresden, hie Leipzig!" leiden dürsten, sondern daß in Sachsen zwei hervorragende Musikstädt« bestehen könnten. Der Vorsitzende der Relchsmusikerschaft In der Reichs- musikkamer, Prof. Havemann, betonte, daß wir heute deutsche Musiker brauchen, denen alles Unechte und Uebkl- hebliche zuwider sei. Die Errichtung der Reichsmusikkammer sei eine nationalsozialistische Tat gewesen und der deutsche Künstler und Musiker müsse zeigen, daß er dieser Tat würdig sei. Der Boden sei nun vorbereitet; eines aber müsse der Künstler tun, nämlich seine Persönlichkeit so hoch zu bringen, daß er wirklich zum Träger und Offenbarer der deutschen Kunst werde. Reichsgeschäftsführer Jhlert gab bekannt, daß die Reichsmusikkammer im nächsten Frühjahr mit einer von Eisenach ausgehenden Bach-Händel-Schiitz-Jestwoche den Beweis erbringen werde, wie sie sich die Neugestaltung de» deutschen Musiklebens denke. Der Leiter der Landesstelle Sachsen des Reichoministe« riums sür Volksausklärung und Propaganda, Pg. Salz« mann, wies auf die Hobe geistige Bedeutung der Musik hin. Die Musik sei, wie keine ander» Kuylt- da» Svieaelbili» der Seele unsere» Volkes»