Volltext Seite (XML)
/)/e ^O/77 ö/^e/7 /)/e ^c/^/7/e^c/o^ ^o/7/L7>7 ^0/7 />cr-7^ ^7/ v Fortsetzung. „Sie ist fort . . .!" rief er bestürzt aus. Nun war es mit Inspektor Fans Zurückhaltung vorbei. Er ahnte, datz für ihn erst jetzt der eigentliche Fall begann, daß alles, was bisher geschah, vielleicht nur das Vorspiel weiterer Ereignisse war. „Was befand sich in diesem Versteck, Hoheit?" „Die Achillesdose ... Ich weiß nicht, Inspektor, ob Str sich je für derlei Dinge interessiert haben?" „Ich habe die Dos« mehrmals gesehen, doch ich wußte nicht, datz sie in Ihrem Besitz sei. Ist sie tatsächlich so ungeheuer wertvoll?" „Ueberaus wertvoll, Inspektor, aber nur für den, der ihr Geheimnis kannte." „Haben Sie Hoheit, dieses Geheimnis gelöst?" „Nein .. . Doch vielleicht wäre es mir einmal ge lungen . . .", fügte der Prinz hinzu. „Und worin bestand das Geheimnis dieser Dose?" „Ich weiß es selbst nicht ganz genau", entgegnete der Prinz plötzlich sehr zurückhaltend, „ich ahne es nur. Es ist ein alles Familiengeheimnis, das einzige kostbar« Geheimnis, das der Revolution nicht zum Opfer gefallen ist. Eines darf ich Ihnen aber sagen, Inspektor, es handelt sich um Geld, um sehr viel Geld." Inspektor Fan trommelte mit seinem rechten Zeigefinger «in« Melodie auf die hölzern« Tischplatte. Was thm der Prinz mitgetetlt hatte, war schon ein großer Schritt nach vorwärts. Die Achillesdose wurde von den Mördern gestohlen . . . Der Detektiv erinnerte sich an dieses antike Kunstwerk und auch daran, daß die Dose Gegenstand wissenschaftlicher Erörterungen in der Fachpresse war. Aber wer kam als Täter in Betracht? Darüber hatte der Prinz bisher noch kein Wort verloren und seltsamerweise nicht den geringen Verdacht geäußert. Fan riß Karl Alexan der aus seiner Nachdenklichkeit. „Sie haben sich gewiß eine Meinung gebildet, Hoheit, wer das Verbrechen begangen haben könnte?" Der Prinz zuckte zusammen. „Ich weiß nicht . . .", antwortete er ausweichend. „Diese Lat geht mir furchtbar nahe; Bellmann war «in Menschenalter tn unserer Familie, ein treuer Diener, wie man selten einen findet. Wenn ich auch «inen Verdacht hätte, er würde zu« fammenbrechen, wenn Sie Beweise von mir verlangen." „Warum, Hoheit?" „Nur drei Menschen haben gewußt, daß sich die Achilles- dofe in diesem Versteck befindet: das Ehepaar Bettmann und ich. Kein« Gewalt der Welt, wäre imstande gewesen, den beiden Alten ihr Geheimnis zu entlocken." „Sie vergessen nicht, Hoheit, es gibt auch Zufälle, «ine kleine Unbedachtsamkeit, «in unvorsichtig gesprochenes Wort . . . G» kann doch möglich sein, daß das Ehepaar übenvacht und «If diese Weise das Versteck der Achillesdose verraten wurde." Prinz Karl Alexander schüttelte den Kopf. ,Ich kann es mit nicht erklären, es ist unfaßbar für »ich..." ,trotzdem werden Eie doch in der Lag« sein, Hoheit, uns fraendetnen kleinen Fingerzeig zu geben, wo wir den Mörder suchen müllen?" d/- Ulttler, Ultocti-» ^Neitt, Inspektor, nein... Es ist zwecklos, wenn Sie mich »veiter fragen, zrvecklos und überflüssig..." Ins»»cktor Fan gab weitere Fragen auf und schritt wort los, nachdem er die Wohnung versperrt und di« Tür amtlich versiegelt hatte, mit seinem Begleiter die Treppen hinunter. Er besaß Erfahrung genug, um zu wissen, daß der Prinz nicht sprechen wollte. „Ich bin immer zu erreichen, Hoheit, wenn Sie mir etwas mitzuteilen haben!" sagte er beim Abschied. „Ich danke Ihnen, Inspektor." Karl Alexander reichte dem Beamten herzlich die Hand, aber Jan sah, daß der Prinz ihm gegenüber doch sehr besangen war. Trotzdem war Fan sehr zufrieden. Er hatte in der Woh nung etuxrs gefunden, was thm zu denken gab, eine» kleinen Gegenstand, der gewiß nicht aus dem Besitz der Ermordeten stammte. Dieser Fund war ihm ebenso wichtig wie das, was ihm Karl Alexander über die Achillesdose gesagt hatte. Bei dem Gasapparat in der Küche lag ein kleines, rundes Emailschildchen. Es zeigte auf weißem Grund einen blauen Mond. Vll. Neben dem großen, breiten Haupteingang, der el-.vas Pru»lhaft«s an sich hatte und nur wenig zum Charakter dieses Gebäudes paßte, gab es auch »och andere Eingänge in das Polizeipräsidium. Durch eine dieser schmalen Türen, die in einen düsteren, vom Tageslicht nur spärlich bedachten Gang führte, trat wenig« Minuten nach 10 Uhr vormittags eine hohe, elegante Gestalt. Es war ein Mann von ungefähr fünfzig Jahren imd aufrechter Haltung, ein Menfch, dem man anfah, daß er gewohnt war, zu befehlen. Der markant« Kopf, an dem das scharfe Profil eines durch geistigten Gesichtes ausfiel, war überaus anziehend, dock) von harter Strenge. An der Wurzel der starken Adlernase wölbten sich buschige Brauen, über denen eine hohe Cäsarenstirne lag. Etwas Blendendes, Zwingendes ging von diesem Antlitz aus, das von zwei dunklen, leuchtenden Augen beherrscht war, die es verstanden, die Menschen in ihren Bann zu ziehen. Dieser Mann schien sich hier gut auszukennen. Ohne seine Schritte zu verlangsamen, ging er an de» vielen Türen der Kanzleien vorbei, durchmaß verschiedene Gänge und begab sich schließlich in den ersten Stock des Polizeipräsidiums. Bor einer mit grünem Stoss bespannten Tür, an der ein Polizeibeamter in Zivil stand, machte er Halt. Der Detektiv schien den An kömmling zu kennen, denn er verbeugte sich vor Ehrerbietung. „Bitte, Exzellenz!" Ohne Gruß, nur mit einem fast unmerkllchen Neigen des Köpfers, verschwand die hohe Gestalt durch die Tür. Er schien erwartet worden zu sein, denn als er den Nanin betrat, in dem sich ungefähr ein Dutzend Herren befanden, wurde es plötzlich still. „Guten Tag, meine Herren! Ich habe unterlassen, meinen Wagen zu benutzen, daher die Verspätung." Er reichte allen die Hand, worauf die Herren rund um den großen Sitzungstisch Platz nahmen. Nur einer von ihnen, Polizeipräsident Dalenbrogg, stützte sich aus die Tischplatte, musterte die Anwesenden und sagte dann: „Gestatten Sie mir, meine Herren, Sie daran zu erinnern, daß wir für unsere heutige Zusammenkunft hier in diesen Raume ganz besondere Vorsichtsmaßregeln vereinbart haben. Ich frage Sie nun, ob diese Maßregeln von Ihnen genau ein gehalten wurden, und ob Cie alle überzeugt sind, daß außer uns hier Versammelten niemand weiß, warum diese Zusam menkunft erfolgt ist." „Man wird in diesem Augenblick vergebens nach dem Staatskanzler suchen", entgegnete der zuletzt Augekonimene mit einem leichten Lächeln. Wenn ich auch kein Detektiv bin, so glaube ich meine Sack)« doch gut gemacht zu haben. Ich bin überzeugt, daß ich weder verfolgt wurde, noch daß mich jemand erkannt hat, als ich dieses Gebäude betrwt" „Ich danke Ihnen, Exzellenz, diese Versicherung genügt mir. U>z- Sie, meine Herren?" Auch die anderen Anwesenden gaben ähnliche Erklärungen ab Der Polizeipräsident stellte noch verschiedene Fragen, dann drückte er auf einen Knops, atid der Mann, der vor der Tür stand, betrat das Zimmer. „Haben Sie etwas zu melden, Inspektor?" fragte der Prä sident. „Nein, es ist alles in Ordnung." „Gut, nehmen Cie Ihren Posten wieder ein und halten Eie sich streng an Ihre Instruktionen." Der Beamte entfernte sich wieder. „Nach aller menschlichen Voraussicht", fuhr Dalenbrogg fort, „ist es also ausgeschlossen, daß dies« Beratung belauscht wird. Unter meiner Anleitung habe» die anwesenden Herren knapp vor ihrer Ankunft nochmals diejen Raum untersucht. Es ist unmöglich, daß sich hier irgendwelche geheimen tech nischen Einrichlungen befinde», durch die unsere Gespräche ab gehört werden könnten. Ich habe überdies Auftrag gegeben, daß während der Zeit unserer Verhandlungen niemand diesen Teil des Stockwerkes betreten darf. Der vor der Tür postierte Inspektor hat mir jede Annäherung durch ein elektrisches Signal zu melden. Die an dieses Zimmer grenzenden Neben räume sind leer und überdies verschlossen Meine Herren, ich habe getan, was im Bereich des Menschenmöglichen liegt." Der Kanzler wendete sich zu dem Sprecher und sagte: „Ich weiß Ihre Maßregln zu würdigen und zu schätzen, Herr Präsident. Wenn diesmal wieder etwas von dem, was hier gesprochen wird, zu den Ohren unserer Feinde gelangt, dann weiß ich: der Verräter befindet sich unter uns!" Noch stiller wurde es in dem Raum, aber jeder fühlte die Wahrheit dieser Worte, ohne sich dadurch verletzt zu fühlen. Dalenbrogg ließ eine kleine Pause verstreichen und warf dann einen fragenden Blick auf de Lakromy, den der Kanzler mit einem zustimmenden Zeichen beantwortet. Dann begann er seinen Vortrag: „Erlauben Sie mir, kurz die Gründe zu wiederholen, die uns veranlaßt haben, zu der heutigen Beratung hier zusammen- zuioinmen. Seit ungefähr einem Jahr sind geheime Kräfte am Werk, die die staatserhaltcnden Interessen zu untergraben suchen. Wir haben natürlich zuerst angenommen, daß diese Kräfte von einer der Regierung feindlichen Oppositionspartei aas- gehen, daß es sich nm die politische Kampfansage einer Gruppe von Leuten handelt, die mit den bestehenden Zuständen nicht zufrieden ist. Dies wäre eine alltägliche Erscheinung gewesen, die in das Reich der politischen Auseinandersetzungen gehörte. Aber unsere Nachforschungen in dieser Richtung haben kein Ergebnis gezeitigt. Keiner der Oppositionspolitiker ist mit diesen Ereignissen in Verbindung zu bringen, die Gegenstand unserer Beunruhigung sind. Darum gingen wir einen Schritt weiter und haben angenommen, daß vielleicht gewisse Kreise im Zusammenhang mit einer uns feindlich gesinnten Macht auf einen Umsturz hinarbeiten. Meine Herren, wir haben sogar die Möglichkeit angenommen, daß man eine neue Revo lution vorzubereiten sucht und haben nichts unversucht gelassen, uns darüber Gewißheit zu verschaffen. Seit einem halben Jahr sind die tüchtigsten und vertrauenswürdigsten Beamten des Polizeipräsidiums ununterbrochen tätig, jene Personen zu über wachen, gegen die sich unser Verdacht richtet. Leider muß ich gestehen, daß auch dies ohne Erfolg war." (Fortsetzung folgt- fragen hinter der !Vand Freundliche Antworten für humorige Leute Trainer. H. N. in D. „Kann man einen Soldaten, der beim Train dient, als „Trainer", einen der bei der Nachrichtcntruppe dient, als „Nachrichter" bezeichnen? Das wäre doch nur eine entsprechende Bildung wie „Funlrer", „Flieger" usrv." — Es fehlt nur noch, daß Du vorschlägst, die Soldaten der Flak-Artillerie als „Flaxer" zu bezeichnen! Eines schicht sich nicht für alle! Man nennt ja auch die von der Infanterie nicht „Infanten", weil dieser Name schon In einem anderen Sinn vergeben ist. Gewiß könnte es passieren, daß einer von den 4 „Nachrichtern", die la „lauter hübsche junge Leut'" sind, die Bretter der Kabarett-BUHne mit dem Kasernenhofe verlauschen muß und zu der Nachrichtentruppe eingezogen wird. Weniger wahrscheinlich ist, daß ein Trainer, also der Sportlehrer irgend einer auf Hochleistung übenden Sportgruppe, zum Train kommt — da mußte der Trainer sich schon beim Training einen Leibes schaden zugezogen haben, ehe er Trainsoldat würde! Wunschlraum des Fliegengewichts. v. S. in D. — „In Afghanistan möchte ich leben! Dort wird die Kopssteuer nach dem Körpergewicht erhoben. Da wäre ich mit meinem Fliegengewicht tn der niedrigsten Klasse!" — Nur nicht zu früh gejubelt, mein Lieber! Erstens würden di« guten Afghanen von Dir gewiß eine gesalzene Fremden steuer erheben. Zum zweiten würden sie Dir vielleicht oder wahrscheinlich Deine Gelehrsamkeit als steuerbares Vermögen In Rechnung setzen — da würde Dein Steuerbescheid schon eine hübsche Höhe erreichen! Also laß gefälligst solche schönen Wunschvorstettunaen, wie es in Afghanistan oder in Abessinien oder auf den Südseeinfeln sein könnte, möchte, sollte. Wie es hier ist auf dem Platze, auf dem wir unseren Wettlauf zu ma chen haben, darauf kommt es anl Und beneide nicht die dicken Leute Überflüssigerweise, weil sie zu der Last ihres Bauches nicht auch noch die Last einer Extra-Vergnügungssteuer tragen miis- seni Sie sind mit ihrem Jett wahrhaft gestraft genug! Freund, nicht Feind. P. B. in E. — „Sie haben am letzten Donnerstag den ganzen schönen Kettenschluh, nach dem England seine Kraft den alten Jungfern verdankt, vermurkst. Es muß doch heißen: ..Wer aber ist der größte Freund der Katze? Die alte Iung- ier!" Und Sie schreiben: „Der größte Feindt" — Schönen Dank für den Hinweis! Ja, wir stellen es hier mit reuevoll richtig: Die alten Jungfern sind Freunde, nicht Feinde der Katzen. Unser Setzer aber scheint kein Freund der alten Jungfern zu sein, denn sonst hätte er den im Manuskript richtig stehenden Text nicht so boshaft verändert. — Dafür aber sind Sie, sorgfältiger Leser, ein glanzvoller Beweis dafür, daß unsere Leser sich durch den Druckfehlerteufel nicht die Pointe eines Witzes rauben lassen. Wie die Katzen und die alten Jung fern bleiben unsere Leser und wir trotz des Druckfehlerteufels: gut Freund! Auf die Methode kommt es an. H. T. In D. — „Meine Frau verträgt keinen Widerspruch. Wie bringe ich es ihr nun schonend bei, wenn ich einmal eine andere Auffassung habe als sie?" — Du bist ein Meister an Zartgefühl, mein Freund! Aber Dein Scharfsinn läßt zu wünschen übrig. Wenn Deine Frau wirklich so empfindlich gegen Widerspruch ist, dann mußt Du Deine Wünsche auf dem Wege durchsetzen, den die Scholastiker den „negativen Beweis" nannte». Sa machte es jener kluge Mann, dessen Frau ihre Tochter ausgerechnet ..Imogen" nennen wollie. Sollte er sagen, daß dieser Name ihm ungewöhnlich pnd abgeschmackt erschiene und daß das Kind diesen Namen wahrscheinlich ein Leben lang als Last empfinden würde? O nein! Er sagte: „Das ist ein hübscher Einfall von Dir. Imogen hieß auch meine erste Jugendliebe. Sie wird sich gewiß über die Namcnswahl freuen!" „Sa—o?" sagte die Fran. Und nach einer Welle setzte sic hinzu: „Ach. weißt Du was, wir nennen das Kind doch lieber nach meiner Mutter: Marie". Erprobte Rezepte. H. S. In G. — „In der Beilage „Die praktische Hausfrau" waren das letzte Mal verschiedene Eisgetränke angegeben, Ich bln Kurzarbeiter... Wie sott man es bei einem solchen Ein kommen anstelle», solche „Erprobten Rezepte" zu probieren?" — Na, mein Lieber, Ich bln zwar nicht für die- erprobten Küchenrezepte verantwortlich, die eine erfahrene Hausfrau all wöchentlich den Lesern der SV. serviert. (Ich könnte höchstens die Rezepte für Kallen Kaffee und warme Würstchen angebcn, da das bei meinem leichtbewegten Dasein meine Hanplnah- rungsmittel sind.) Aber Ich muß die Rezept-Köchin doch ein wenig in Schutz nehmen. Ich habe ein paar Wochen zurück,ge blättert und gefunden, daß mit dieser einen Ausnahme stets Gerichte empfohlen waren, die auch für einen Haushalt lu Frage kommen, der mit sehr bescheidenen Miiieln rechnen muß. So In der vorletzten Nummer Rezepte für Bohuengerichte, In der nächsten Vor-—nlnlng selbsigesammellcr Pilze und zur Nutzbarmachung des im Haushalt trocken gewordenen Bro tes. Aber ich will nicht alles anszählcn: wenn Deine Fran die Rezepte aushebt, kannst Du >a selbst nacksckauen. Da ist es mindestens verzeihlich, daß auch einmal ein Beitrag mit aus genommen wird, der nur für eincii Haushalt in Frage kommt, dem reichliche Mittel zur Verfügung flehen. Ick hätte freilich an Stelle der Rezepl-Verordnerin auch nicht diese Rezepte gebracht: es gibt erstens sehr billige Kublende Milckrezeple (Rote Grütze mit Milch uff.), die mindestens ebenso gut schmecken. Zweitens sind die angegebenen Rezepte alle "mit Zitrone anzurichten — wo heute die Zitronen so rar sind! Aber die Rezepte sind offenbar nicht nur für heiße Tage gedacht, sondern auch an einem heißen Tage geschrieben Also, wenn nicht anders, laß diese Rezepte als Hnndslagsidee gellen... Wiedergabe. K. B. in O. — Zu dem Thema: .Tag des geborgten Bn> chcs" schickst Du mir eine Anekdote, die, weil sie sehr nett ist, hier stehen soll: Der berühmte Wiener Geiger Ros.'- borgte sich einmal von einem bekannt witzigen Musikfreund einige Partituren, vergaß aber, trotz gelegentlicher Mahnungen, sie znriickznstellen. End lich erhielt er folgenden Vries: „Lieber Meister! In der Auf fassung der Klassiker sind Sie unerreichl, aber in der Wieder gabe lassen Sie zu wünschen übrig." Frage — Platte — Film. F. F. In M. — „Wie stellen die beiden Ausdrücke: „Komnit gar nicht in Frage" und: „Kommt gar nickt aus die Platte zueinander? Und hast Du schon den neuesten Ausdruck: „Kommt gar nicht auf den Film" gehört? Hat dieser letzte Ausdruck ekvas mit Kino oder Theater zu tun?" — O nein! Sofern Du nicht das Leben selbst als einen Film ansiehst . . . Denn die drei Redensarten, die Du anszählst, zeigen recht hübsch, wie sich so eine feststehende Vorstellung, die man wie eine marklgängige Münze iveitergibt, entwickelt. Zweifellos stammt die ganze Wendung anfänglich aus der Sprach des Kaufmanns. Waren, die man nach dem ersten Ansel)«» sofort zurnckstellte, „kamen garnichl in Frage" Dann hat sich zwisck)«,, diesem „kommen" und einem anderen „kom men" «ine Geöanken-Ouerocrbindung hrgestelll: Auf die Platt« des Photograph» „kam" nur, was an wichtigen Din gen „in Frage kam". Also tat man störendes, nichterwunschles, überflüssiges künftig mit der Wendung ab: „Kommt nicht aus die Platte." Und nach abermals einigen Jahrzehnten wird die Photoplatle vom Film verdrängt. „Platten" kennen viele Licb- hal>er der edlen Llchtbildnerci nur noch durch Hörensagen. Und also wandelt sich der Ausdruck abermals nach den Zeit erfordernissen: „Kommt gar nicht auf den Film". Und in abermals SO Jahren? Da wird es wieder anders heihcn. Viel leicht: „Kommt gar nicht In den Ferirseher . . ." Marabu.