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' Nr. 255. — 3. 11. 35. Sächsische Volkszeitung Seite » seits alles natürlichen Optimismus und jenseits aller natürlichen Kampsestüchtiglreit. Tapfer ist, wer sich durch zweit- und drittrangige Werte trotz allem nicht Zur Aufgabe und Preisgabe von erstrangigen Werten ver leiten lätzt. Nun kann aber das Nicht-Preisgeben des Erstrangi gen auf zweifache Weise sich vollziehen: durch Stand halten und durch Angriff. Keiner wird bestreiten, daß etwa die christlichen Märtyrer, die lieber sterben als ihren Glauben verleugneten, tapfer gewesen sind. Und doch bestand ihre Tapferkeit nur im Aushalten und Stnndhalten, war ohne jeden Angriff. Wenn manche meinen, eine solche „blotze Passivi tät" entspreche doch eigentlich nicht mehr dem modernen Begriff der Tapferkeit, weil wir allesPassive nicht mehr als Tugend und Tüchtigkeit gelten lassen können, so darf wohl auf ein Zweifaches hingewiesen werden. Einmal: datz Standhalten nur äutzerlich gesehen rein passiv, inner lich gesehen aber eine gewaltige seelische Aktivität ist, ein kraftvoll zupackendes Festhalten am Guten. Das täg liche Leben und die Geschichte bieten hier eine Fülle der überzeugendsten Beispiele dafür, datz es in den meisten Fällen nicht weniger schwierig ist, der Uebermacht des Bösen oder der Bösen gegenüber dem Ideale die Treue zu halten und nötigenfalls „das Leben einzusetzen" als frisch und frei den Angriff zu wagen. Dann darf zwei tens darauf hingewiesen werden: datz oft genug ein An griff garnicht möglich ist, geradezu Wahnsinn und Un sinn wäre. So kommt es, datz echteste Tapferkeit sich oft am deutlichsten im Standhalten erweist. Die Helden der Mwehrschlachten des großen Krieges an der Westfront sind dafür Zeugen. In derselben Linie des geschilderten Standhal tens liegt nun schließlich auch die — heute vielfach so ganz verkannte und ganz zu Unrecht geschmähte — Ge duld. Es wird manchen stoßen — und ist doch wahr: auch die Geduld ist ein Ausdruck der Tapferkeit. Denn geduldig sein beißt im rechten, unverfälschten Sinne: sich durch die Schwierigkeiten und Widerstände bei Ver wirklichung des Ideals nicht die Ruhe und den Frieden und die Klarheit seiner Seele rauben lassen. Geduld besagt also schließlich nichts anderes als »Unverwundbar kelt im Innersten unserer Persönlichkeit". Mit feigem „Sich-abfinden", mit schwächlicher Passivität hat das nichts zu tun. Wenigstens nicht im christlichen Kulturkreise. „In der Geduld werdet ihr eure Seelen besitzen", sagt der'Heiland. Freilich, der Tapfere versteht nicht nur das unver meidliche Ucbel zu ertragen, es mit innerer Ruhe zu er tragen. Sobald sich eine sinnvolle Möglichkeit ergibt, unterläßt er es nicht, den Gegner seines Ideals anzu greifen. Auch die explosive Aktivität des Zornes gehört zur Tapferkeit. Gehört überall dort zu ihr, wo die Hoffnung auf den Sieg, der Glaube an die mögliche Ueberwinduilg des Gegners das Herz erfüllt. Je schwie riger der Sieg und gewisser der aus Mut und Selbst vertrauen geborene Glaube an diesen Sieg, desto mehr wagt der Mensch, um ihn zu gewinnen. Um so tapferer wird er sein. Und nur diese echte Tapferkeit bewahrt den Men schen davor, sein Leben auf solche Weise zu lieben, daß er es verliert. „Und setzet ihr nicht das Leben ein — Nie wird euch das Leben gewonnen sein!" -L>s.— Nach einer Mitteilung des Pressedezernats beim Land gericht Altona wird vor dem Altonaer Gericht demnächst der erste Fall von Rasses chändung nach dem Erlaß der Nürnberger Gesche verhandelt werden. Einem Juden wird zur Last gelegt, die Bekanntschaft einer Nichtjüdin gesucht und sie zu einer Autofahrt mitgenommen zu haben, um mit ihr in geschlechtlich« Beziehungen zu treten. G Die „Deutsch« Hochschul« für Politik" in Berlin hat ein anti marxistisches Seminar unter Leitung von Dr. Adolf Ehrt eingerichtet. Kleins Lkronilc Lastzug gerät auf den Bürgersteig — 2 Tote Hall«, 2. Rov. Freitag abend geriet ein mit Getreide be ladener Lastzug einer Halleschcn Firma aus dem Hallorenring beim Einblegen in eine Nebenstraße infolge Versagens der Steuerung aus den Bürgersteig. Tabei wurden eine Frau und Ihr siebenjähriger Sohn von dem Motorwagen ersatzt und zu Boden geschleudert. Die Frau war auf der Stelle tot. Ihr Sohn starb bald nach Einlieferung Ins Krankenhaus. * Schwerer Sturm aus dem Schwarzen Meer Zwei Sowjetdampser in Seenot Moskau, 2. Nov. Nach Meldungen aus Odessa und Datum hat der Sturm, der seit einigen Tagen aus dem Schwarzen Meer wütet, große Verheerungen und schwere Schisfsunsälle verursacht. Im Hafen und in der Stadt Batum wurde erheblicher Schaden ungerichtet. Der Schiffsverkehr mußte r.ngcstellt werden. Die Telefon- und Telcgraphenleitungen sind gestört. Wie aus Odessa berichtet wird, ist ein Sowjetdampser an der Kriinküste vom Sturm an Land geworfen worden. Um das Schicksal des Schisses herrscht große Besorgnis. Ein zwei ter Dampser wurde aus der Fahrt nach Odessa zu einem Spiel ball der Wellen, da sein Kohlenvorrat ausgeganacn war. Er warf Anker und sandle SOS.-Nufe aus. Hilfe ist unterwegs. Verschiedene Dampfer mußten Nothäfen anlauscn Umsangretcher B«rgrutsch an der Wolga Moskau, 2. Nov. Wie aus Saratow gemeldet wird, hat in der Umgebung der Stadt ein Bergrutsch große Zerstörungen an gerichtet. Durch znhlreiä;e Fclsabstiirze vom Ubek, die über 24 Stunden andauerten, wurde der Bahnhof und ein Teil der Stadt gleiä)en Namens vernichtet. Die Eisenbahngleis« sind auf einer Strecke von 1596 Metern zerstört. Nach den bisl>eriaen Meldun gen konnte sich die Bevölkerung rechtzeitig in Sicherheit brin gen. Der Mörder der Frau Farcasanu ermittelt Zürich, 2. Nov. An der eidgenössischen technischen Hoch schule in Zürich wurden vor einigen Tagen zivei ungarische Studenten verhaftet, die im Verdacht standen, dort kleinere Diebstähle begangen zu haben. Bei ihrem Verhör verdichtete sich die Annahme, daß der eine der seil über vier Wochen von Oer Anschlag auf Wanglschingwei Die -ritte Zitternattonale im Slntergrun- — Feststellungen -er chinesischen presse Schanghai, 2. Nov. Sowohl die in China erscheinende ausländische als auch die einheimische Presse brandmarken über einstimmend den Anschlag aus den Ministerpräsidenten und Au ßenminister Wanglschingwei als ein gemeines Verbrechen volks fremder Elemente an der fortschreitenden Einigung und Erstar kung des chinesischen Volkes in schwerer Zeit. Die Zeitungen weisen auf das große Vertrauen zu der chinesischen Regierung hin, das so stark sei, daß die Börse trotz reger Spekulation sich von dem Anschlag nicht nennenswert beinflussen ließ. Das Blatt „Chempao" betont, daß die Urheber des Atten tats kommunistische Elemente seien, die infolge der ernsten Lage der hartbedrängten roten Armeen in China jetzt zu der Taktik der politischen Morde übergingen. Die Roten handelten nach Anweisungen der Dritte« Internationale, deren Ziel die Störung des gesunden Ausbaues In China sei. Daher müßten sich alle gegen die volkssremden Schädlinge eng zusam- menschließen. Wie die polizeilche Untersuchung bisher ergeben hat, sind an dem Attentat drei Männer und «ine Frau unmittelbar beteiligt. Diese vier Personen konnten ver haftet werden. Die Polizei soll bei der verhafteten Frau belastende» Brlesmalerlal gesunden haben, das auf «inen anschei nend von langer Hand vorbereiteten Anschlag schließen läßt. Der mit der Untersuchung betraute Chef der Sonderpolizei In Nanking hat an die Presse eine Erklärung gegeben. Diese Erklärung besagt, daß er nach eingehender Prüfung des Sachverhaltes zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß der An schlag aus den Ministerpräsidenten mit großer Wahrscheinlich keit auf eine kommunistische Verschwörung zuriickzufüh- ren sei. Der Zustand des (von Reuter gestern fälschlich als tot gemel deten) schwerverletzten Ministerpräsidenten Wanglschingwei gibt zu ernsten Besorgnissen Anlaß. Tokio, 2 Nov. Wie die Agentur Rengo berichtet, habe eine europäische Nachrichtenagentur zunächst gemeldet, daß die Attentäter japanische Journalisten seien, was jedoch von maß gebender chinesischer Seite sogleich entschieden dementiert worden fei. Auf einen daraufhin erfolgten lapanlschen Protestschritt seien gegen den Berichterstatter der betreffenden Nachrichten agentur und seinen chinesischen Mitarbeiter sofort entsprechende Maßnahmen eingeleitet worden. Die Agentur Rengo berichtet ferner, daß sich Ministerpräsi dent Wangtschingwei außer Gefahr be'inde. Der feige Anschlag auf sein Leben habe beim chinesischen Volk die entgegengesetzte Wirkung erzielt, als sie die Attentäter erhofften. Pressemel dungen ans Nanking besagen, daß C h i n a n u n g e s ch I o s s e n hinter der gegenwärtigen Nankingregierung, der die Koalition zwischen Marschall Tschiangkeischek und Wanglschingwei zugrunde liege, stehe. Ser Attentäter seinen Verletzungen erlegen Nanking, 2. Nov. Das Befinden des durch drei Kugeln schwer verletzten chinesischen Ministerpräsidenten ist. wie Sonn abend nachmittag verlautet, den Umständen nach zufrieden stellend. Ter Attentäter ist den bei der Verhaftung erlittenen Verletzungen erlegen. Er war sriiher Führer einer Maschinen- vewehrkompagnie in der 19. chinesischen Armee, die seinerzeit Schanghai gegen die Japaner verteidigte und später am Fukien- Aufstand beteiligt war. Die Untersuchung der Polizei hat er geben, daß er seit Jahresfrist in Nanking gemeinsam mit dem Besitzer und Schriftleiter der Agentur Chingwang ein Kom plott zur Ermordung des Ministerpräsidenten geschmiedet hatte. Sle LiWiegtakaöemie feierlich eröffnet Im Großen Hörsaal der Lustkriegsakademie wurde Freitag vormittag in Anwesenheit des Führers und Obersten Befehls habers der Wehrmacht die in etwas mehr als Jahresfrist im Rahmen des Ausbaues der deutschen Luftwaffe geschassenr groß zügig« Anlage der Lustkriegs- und d«r Lusttechnischen Akademie sowie der Lustkriegsschule eröffnet. Kurz vor 11 Uhr traf der Führer, begleitet von seinein Adjutanten, Hauptmann a. D. Wiedemann, ferner dem Reichs pressechef Dr. Dietrich und Vrigadefiihrer Schaub, am Haupt eingang ein, wo er vom Neichskriegsminister Generaloberst von Blomberg und den Oberbefehlshabern der Luftwaffe, General der Flieger Heimann Göring, des Heeres, General der A/tisterie Freiherr von Fritsch, und der Kriegsmarine. Admiral Dr. h. c. Raed er, dem Staatssekretär des Reichs luftministeriums, Generalleutnant Milch, der Generalität, der Reichsluftwasfe und dem Amtschef des Reichslustministeriums empfangen und in Len Großen Hörsaal geleitet wurde, nach dem er unter den Klängen des Deutschlandliedes die Front der vom Jagdgeschwader Richthofen gestellten Ehrenkompagnie abgeschritten hatte. Nach einem geschichtlichen Rückblick auf die Entwicklung und die Großtaten der deutschen Luftwaffe sowie die Bedeutung des Tages durch den Chef des Luftkommandoamtcs General major Wever, ergriff der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General der Flieger Hermann Göring, das Wort und wies darauf hin, daß die Schaffung dieses Werkes als ein Symbol für die Arbeit der gesamten Luftwaffe gelten könne, die wie dieses Bauwerk aus dem Erdboden gestampft und nur dank einem unerschütterlichen Willen entstehen konnte, der auch die gesamte Luftwaffe von heute beseelt. An den Festakt schloß sich ein Rundgang durch die Gebäude beider Akademien und eine Besichtigung der Lustkriegsschule an. Das Attentat gegen General Aagata Tokio, 2. Nov. Das Kriegsministerium gibt bekannt, daß der Altentatsfall gegen General Nagata demnächst vor dem Kriegsgericht zur Verhandlung kommen wird. Der Atten täter, Oberstleutnant Aizawa, werde sich wegen Mordes und Kirchenmusik Musikaufführung in der kath. Hof. und Propsteikirch« Dresden. 11 Uhr: Mess« G-Dur von Weber. Graduale: Iustorum animae von Kretschmer. Osscrtorium: Da paccm von Nau- mann. Solisten: Liefet von Schuch, Ida Meder, Gustav Zirken bach, Hermann Greiner. der internationalen Polizei gesuchte Mörder der rumänischen Oberstengatlin Frau Farcasanu sei, die am 29. 9 aus der Reise von Bukarest nach Paris in der Näh« von Salzburg tot auf den Bahngleisen ausgesunden wurde. Aus ihrem Gepäck waren Schmuckstücke und ein Geldbetrag geraubt. Man vermutete zunächst, daß der als internationaler Verbrecher bekannte Ru mäne Theodorcscu der Täter sei. Nachdem aber die Haussuchung bei einem Stundenten einen Pelz und einige andere Gegenstände zutage förderte, die der getöteten Rumänin gehörten, gestand dieser nach längerem Verhör, Frau Farcasanu aus dem Zuge gestoßen zu haben; er hab« ihr, als sie aus di« Bank des Ab teils gestiegen sei, um in ihrem Gepäck etwas zu suchen, einen heftigen Stoß versetzt, so daß sie das Gleichgewicht verlor und durch das offene Fenster auf die Bahngleis« stürzte. Von den ge raubten 4009 Francs wurde bei dem Studenten nichts mehr vorgefunden. Der Verhaftete nennt sich Karl Strasser aus Bu dapest, geboren 1912, stud. ing. an der eidgenössischen technischen Hochschule in Zürich. Fünf Jahr« Zuchthaus für eln-n Funktionär der .Holen Hilfe». Berlin, 2. Novemlier. Wegen fortgesetzter Vorbereitung zum Hochverrat verurteilte der Volksgerichtshof den 29jährigen Paul Papke zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver lust. Er hat nach den Ermittlungen der Ncicksanwaitschast bis in das Jahr 1935 hinein für di« hochverräterischen Ziele der Roten Hilfe, einer gleichfalls verbotenen Unterorganisation der KPD., gearbeitet. Im Inland« war er vor allem in Köln und Aacl-en tätig und hat hier Untcrstütznngsbeiträge für Kommu nisten verteilt. Auf Auslandsreisen hat er mit leitenden Funk tionären der Roten Hilfe i.i Paris. Amsterdam und anderen Orten Fühlung genommen und lick non ihnen Weisungen sür seine umstürzlerische Tätigkeit erteilen lassen. Die Kennziffer der Großhandelspreise stellt sich für den 3 0. Oktober 1935 auf 192,9 (1913: 199); sie ist gegenüber der Vorwoche (192,8) wenig verändert. Die Kennziffern der Haupt gruppen lauten: Agrarstosfe 194,4 lplus 9,1 Prozent), Indu strielle Rohstoffe und Halbwaren 92,6 (unverändert) und Indu strielle Fertigwaren 119,2 (unverändert). wegen tätlich«! Angriffs aus seinen Vorgesetzten, General Nct- gata, zu verantworten haben. Während der Vernehmung Im Untersuchungsoersahren habe Aizawa, so teilt das Kriegsministerium weiter mit, General Nagata als einen Feind der Restaurationsbewegnng zur großen Kaiseridee bezeichnet. Aizäwa habe Nagata seinerzeit ausge fordert, zuriickzutreten. Nagata habe das jedoch abgciehnt. Aizawa hat für die von ihm begangene Tat die volle Verant wortung übernommen. Kabinettskrise in Australien Eine Folge der Sllhnemaßnahmen. London, 2. Nov. Wie aus Canberra gemeldet wird, hat die Frage der Sühnemaßnahmcn gegen Italien zu einer australischen Kabinettskrise geführt. Ter australische Minister präsident Lyons hat den Vizepräsidenten des Vollzugsausschus ses, Hughes, wegen seines angeblichen Widerstandes gegen Sühnemaßnahmen gebeten, aus dem Kabinett auszutretcn. Lyons teilte Hughes telegraphisch mit. er könne eine Spal tung in dieser wichtigen Angelegenheit nicht dulden. In einem kürzlich erschienenen Buch hatte Hughes gesagt, wirtschaftliche Sühnemaßnahmen seien entweder eine leere Geste oder aber sic bedeuteten Krieg. Nach der Aufforderung des Ministerpräsidenten betonte Hughes in einer Unterredung, daß er die Gesetzgebung über die Sühnemaßnahmen durchaus unterstütz«. Die Aeußerungen in seinein Buch bezögen sich nicht hieraus. AeWbankMweir sür Sude Skioöer Berlin, 2. Nov. Der Ausweis der Reichsbank vom 31. Oktober 1935 zeigt eine normale Beanspruchung, die gesamte Kapitalanlage hat sich um 433,8 auf 4835 3 Millionen RM. er höht. Die Ausweitung gegenüber dem Stand zur gleichen Vor ahrszeit um etwa 199 Millionen RM kennzeichnet die inzwi- chen fortgeschrittene Belebung der Wirtschaft Im Bergleich »um Vormonats-Ultimo, der ein Ouartalsschluß war, ist die öeanspruchung selbstverständlich wesentlich geringer. Im ein zelnen haben die Bestände an Handelswechseln und Schecks von 391,3 auf 4957,9 Millionen RM., an Lombardsorderungen um 31.6 auf 66,9 Millionen RM. und an Reichsschatzwechseln um 49.5 auf 51,7 Millionen RM zugcnommen, dagegen haben die Bestände an deckungssähiaen Wertpapieren um 1.1 auf 345,2 Millionen RM. und an sonstigen Wertpapieren'um 7,5 auf 815.6 Millionen RM. abgenommen. Hierzu ist zu bemerken, daß die Zunahme des Lombard kontos zum Monatsultimo normal ist, auch bet den Reichs- schatzwechseln ist zum Monatsschluß d>.« Hereinnahme eines größeren Postens des öfteren zu beobachten. Die Abnahme des Bestandes an sonstigen Wertpapieren hängt mit AuslosunAcn zusammen. Bet dem Anstieg der sonstigen Passiva um 66,6 auf 724.6 Mill. RM. ist anzunehmen, datz das Reich den Betriebs- Kredit wieder etwas in Anspruch genommen hat. Aus der an deren Seite sind die täglich fälligen Verbindlichkeiten um 6,4 aus 728,6 Millionen RM. zuriickgegangen, wobei die Abnahme bei den öffentlichen Geldern liegt, mährend die privaten Gelder eine geringe Zunahme zeigen. Ter Zahlungsmittelumlaus be trug Ende Oktober 6266 Mill. RM. gegen 5768 Mill. RM. in der Vorwoche, 6264 Mill. RM. Ende September und 5732 Mill. RM. Ultimo Oktober 1934. Der Goldbestand ist in der Be richtswoche um 25 666 RM auf 87 785 666 RM., der Bestand an deckungssähigen Devisen um 251 669 aus 5 529 669 RM. ange stiegen. . Mttel-eulsche Vörfe voA 2. Aovember (Eigene Drahtmeldung.) Wenig verändert. Die Wochenschlußbörse verkehrte in überwiegend unveränderten Kursen. Am Rentenmarkt stellten sich Neichsanleihe Altbesitz ein Achtel Prozent niedriger. Landes« tzuliurrente minus 6,25 Prozent. Leipziger Stadt 1929 plus «drei Achtel Prozent. Zwickauer 1926 plus 6,5 Prozent. Plaue ner plus 6,75 Prozent. Leipziger Hypo-Psandbriefe plus «in Achtel Prozent. Erbländer minus 6,25 Prozent. Reihe 4 minus 6.5 Prozent. Landwirtschaftliche Austvertungskreditbriefe minus drei Achtel Prozent. l>^- Aktienmarkt lagen Photo-Wert« weit«r lest. Chromo NaforN plus 1 Prozent, Bereinigte Photo plus 1,25 Prozent, Albumin-Aktien plus 1,5 Prozent. Schneider minus 4,75 Prozent. Dresdner Schnellpressen minus 2,5 Pro zent. Pittler minus 1 Prozent, Schubert und Salzer plus 1,25 Prozent. Triptis minus 1 Prozent, Steattit minus 1 Prozent. Chemisch« Heyden plus 1 ein Achtel Prozent. Plauener Gar dinen minus 2,5 Prozent. Thüringer Wolle plus 1 Prozent, Dortmunder Ritter plus 1,75 Prozent, Bayrisch minus 1 Pro zent, Reichsbank plus 1 Prozent, Sckchsenboden minus 1 Pro« zent, Braubank minus 1 Prozent. , Reichswetterdienst, Ausaabeort Dresden. Wetter» vorhersage fUr Sonntag, 3. November: Schwache zwb schen Süoost und Südwest schwankende Winde. Borwies gend heiter und trocken. Tagsüber sehr mild. Nachts Absinken der Temperaturen bis in Gefrierpunktsnähe. ,