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das seine Nerven gleich in ungesunde Spannung setzt, und nicht nur die Magenncroen, sondern die Nerven des ganzen Orga nismus! Es ist im höchsten Grade ungesund, nüchtern schwarzen Kaffee oder starken Tee zu trinken: nur mit viel Milch sind beide unschädlich. Bekömmlicher und für Kinder unbedingt ge boten ist es, statt ihrer Malzkaffee, Kakao, auch Schokolade zu trinken oder Suppen zu essen. Besonders angebracht sind Milch-, Haferflockcn- und Mehlschwitzcsuppen, evtl, mit Einlagen von Reis, Grieß usw. Für körperlich oder geistig Schwcrarbeitende sind diese nahrhaften Suppen viel geeigneter als die üblichen nährstoffarmen Frühstllcksgctränkc. Eine leider weitverbreitete Sitte ist cs, zum ersten Früh stück weiße Brötchen zu essen, die aus einem Weizenmehl er- backen sind, dem durch Feinmahlcn fast alle wertvollen Nähr stoffe entzogen wurden. Tas geeignete Frühstücksbrot ist Rog - Was und wie soll man frühstücken? Von allen Mahlzeiten, die wir zu uns nehmen, wird das erste Frühstück am stiefmütterlichsten behandelt. Und doch ist gerade das erste Frühstück für die Ernährung wichtig, denn der nachts über ausgeruhte Magen bedarf morgens der Speise, und «» bringt leicht gesundheitliche Schädigungen mit sich, wenn jemand seiner Beschäftigung mit leerem Magen nachgeht. Die übliche Zusammenstellung des ersten Frühstücks ent spricht meist durchaus nicht den Anforderungen der geltenden Ernährungslehre. Am häufigsten nimmt man Kaffee oder Tee, gibt allo dem leere» Mage» ein aufregend wirkendes Getränk, er -r <S 2 Z Z-Z^L Das schöne Heim / Alte Bauernmöbel können uns heute unmittelbar als An regung dienen. Das gleiche gilt für altes Bauerngerät. Bei Betrachtung der Gebrauchsgegenstände alter Bauernhaushalte wird uns schmerzlich bewußt, wie arm wir eigentlich geworden find. Kein Ding war zu gering, um Liebe und Phantasie darauf zu verwenden. Solche Eebrauchsgegenstände werden heute natürlich fast nur noch in Fabriken hergcstellt, durchaus kkoto IticdLell» ik/erckerrebranh fetwa /SZS) vom Lbiemree. ^tcbkeabo/r natur brauchbar, aber sie find uns gleichgültig geworden. Wir sagen, wir wollen so etwas gar nicht mehr. In Wahrheit können wir es aber gar nicht mehr. Der Dorfhandwerker, der solche Gegenstäiwe früher machte, hebt alle unsere Kunstgewerbeschulen au» dem Sattel. Es ist gut, wenn wir uns darüber klar sind, Laß keine Schule heute in der Lag« ist, ihren Schülern den Weg zu solcher Gestaltung zu zeigen. So etwas kann nur von unten her auf dem Boden eines neuen Bauerntums wieder wachsen. Sprechen wir aber wieder vom alten Möbel: dieses kann uns heute wieder direkt zum Vorbild dienen. Aber nicht auf die Art, wie es in manchen Volkskunst-Ausstellungen gezeigt wurde, wo vieles, Gewebe, Töpfe, Musikinstrumente, noch echt und gut war, die Möbel aber schlechte Nachahmungen; je reicher bemalt und gedrechselt, desto grauenhafter. Wir haben keine sentimentale Vorstellung vom Bauern und denken nicht zuerst au» Jodeln und Schuhplattln, sondern an seine mühevolle Ar beit, an sein« Lebensbedürfnisse. Und vor allem ist der Bauer für uns der Inbegriff von Gesundheit. So gesund müssen auch die Möbel für ihn sein, und so waren sie früher. Jetzt stehen sic in den Museen und werden von Liebhabern aufgekauft. Der Bauer stellt sich dann heute dafür ein poliertes Nußbaumbüfett in seine Stube. Bei Bauern, möbeln ist gesund gleichbedeutend mit massiv. Es gibt zwar auch schön« furnierte Bauernkommoden, aber sie sind nicht häufig. Stollen-, Erat«, Zinken-Konstruktion, Rahmen und Füllung sind für Bauernmöbel am besten geeignet, und nur das Holz, das in der Gegend heimisch ist. sollte verwendet werden. Denn der Dorstischler soll die Möbel für den Bauern machen, nicht eine städtische Möbelfabrik, und der hat meist gar kein« Furnierböcke, kann also Sperrholz nicht gebrauchen, das sich ohnedies nur bei Serienfabrikation rentiert. Sperrholz gehört nicht zum Bauernmöbel, auch dann nicht, wenn „der Bauer hinter dem Pflug" darauf gemalt wird, wie man es auf einer Siedlungsausstellung sehen konnte. So fängt man am verkehrten Ende an. Heute, wo das Bauerntum neu erstehen soll, ist es aber ungeheuer wichtig, den richtigen Anfang zu finden, und das heißt eben, fortzusetzen, anzuknüpfen. Die Echtheit und Schönheit der alten Möbel erreichen wir erst dann wieder, wenn Entwurf und Ausführung in einer Hand ver einigt sein werden. Es ist schon schwierig, überhaupt neue, Llltvurk: krok. n. ksotdkelksr in marrivem ^lie/ernbo/r mit rober /llrornp/aiie wirkliche Bauernmöbel aufzutreiben. Die Frage, wie der Hausrat der neuen Daucrnsiedlungen aussehen wird, scheint danach noch sehr wenig geklärt zu sein Hier liegt eine wichtige und lohnende Aufgabe für alle Handwerkerschulen, wichtig für die Gestaltung des Bauernmöbcls und ebenso wichtig für die Erziehung der Handwerker-Schüler. Wie wir aus den Städten aufs Land gehen, um uns neue Gesundheit und Kraft zu holen, so muß der Handwerks-Schüler immer wieder zum Bauern möbel, zum Massivholz, zurückkehren, um seinen Beruf gesund zu erhalten und sich nicht zu verirren. >lrebiicöi Zk. ilkicbae/ir. verspiel die ücv pvei l Scrtho — e> <r> V 22« r-S I LI sE!" - genbrot, besonders Vollkornbrot, das Nährstoffe e» thält und günstig auf den Derdauungsapparat einwirkt. Als Brotauf strich soll man Butter nehmen. Ein recht gesunder Brotauf strich ist auch Marmelade. Für den günstigen Verlauf der Verdauung ist es von großem Wert, wenn man nüchtern rohes Obst genießt. Besonders allen denjenigen, die an Verstopfung leiden, ist das dringend zu empfehlen, ebenso der Genuß von Eemüserohkost. Nur ein kleiner Teller voll regt den Derdauungsapparat schon er heblich an, und wer sich einmal an diese Kost gewöhnt hat, wird sie nicht mehr entbehren wollen. Dagegen sind Fleisch und vor allem gesalzene, gewürzte und geräucherte Wurstwaren keine Brotbeläge, die sich für das erste Frühstück eignen, besonders nicht für Rheumatiker, Gichtikcr, Nieren-, Magen-, Darmleidende und mit Migräne Behaftete. Wer glaubt, schon morgens einer kräftigen, eiweißhaltigen Kost zu bedürfen, der halte sich an Käse oder Quark, den man auch mit Zucker gesüßt, mit Marme lade vermischt oder mit Kräutern gewürzt essen und aufs Brot streichen kann. Auch ein weiches Ei ist erlaubt, man hüte sich aber vor dem Genuß roher Eier, denn rohes Eiweiß wird nicht völlig verdaut, belastet infolgedessen die Nieren und schä digt sie bei fortgesetztem Genüsse. Besonders Kindern gebe man keine rohen Eier zu trinken? Sehr viele Menschen betrachten das erste Frühstück als etwas Lästiges, das schnell abgemacht werden muß, das sie nötigt, eine Viertelstunde früher aufzustehen. Aber auch das erste Frühstück soll, wie jede Mahlzeit, in Ruhe und Behaglichkeit ein- genommen werden, der Frühstückstisch soll einladend gedeckt, Las Frühstück appetitlich angerichtet sein; jeder aber soll sich im Interesse seiner Gesundheit die Zeit nehmen, es in Gemütlichkeit zu verzehren. Diejenigen, die nicht gesundheitsgemäß früh stücken oder gar nüchtern einem körperlich oder geistig anstren- genden Beruf nachgehen, vielleicht gar noch nüchtern rauchen, find Mörder ihrer Nerven und Todfeind« ihres Magens? vr. 8t. Der Arzt spricht Wie schützt man sich vor Erkältungskrankheiten? Bei dem Herannahen der kalten und namentlich nassen Witterung ist die Gefahr der Erkältung wieder in nahe Sicht gerückt. Die Veranlagung zur Erkältung ist im Körper des Menschen in verschiedener Stärke vorhanden; sie ist auch nicht auf den ganzen Körper eingestellt, sondern tritt oft nur an ein zelnen Organen in Erscheinung. Bei den meisten Menschen stellt sie sich dort ein, wo der schwächste Widerstand ihr ent gegentritt, so z. B. am häufigsten als unangenehmer Schnup fen, oder wenn dieser in die tieferen Bronchien steigt, als lästiger Bronchialkatarrh. Manche erkälten sich und bekommen Ohrenreißen, Zahnreißen, Rheumatismus, Glieder reißen, und zwar stellen diese sich mit solcher Pünktlichkeit ein, daß man beinahe von einer „Konstituttonsschwäche" sprechen könnte. Die Kälte wirkt zunächst einmal auf die äußere Haut, die mit den Temperaturschwankungen in direkte Berührung kommt. Die Haut reagiert auf Kältewirkungen dadurch, daß sie ihre Blutgefäße zusammenzicht und deren Inhalt nach innen entleert. Auch die kleinen Haarmuskcln ziehen sich zusammen und sträuben die Haare derart, daß eine sogenannte „Gänsehaut" entsteht. Dadurch wird die Haut weniger durchblutet und nimmt eine „blasse" Farbe an. Man sollte annehmen, daß der Orga nismus sich nach außen hin gegen den „Feind" abriegelt, um im Innern seine Kräfte zur späteren Abwehr zu sammeln. Dieser Vorgang ist überall gleich: ob er sich auf der äußeren Haut, oder aus irgendwelchen Schleimhäuten, wie Nase, Augen, Magen usw., abspielt. Bei langer Kältewirkung kann die Durchblutung so gering werden, daß das davon befallene Glied abstirbt, oder doch so in seiner inneren Konstruktion verändert wird, daß der Tod eintreten kann, wie man es ja häufig beim sehr strengen Winter zu sehen bekommt (Erfrierungstod). Bei einer großen Anzahl von Erkältungskrankheiten spielt jedoch noch eiy überaus wichtiger Umstand eine ausschlaggebende Rolle: ein unübersehbares Heer Bakterien aller Art. Ihre An wesenheit ist zwar beständig und allgemein, aber ihre Entwick lungsmöglichkeiten je nach dem für sie geeigneten Boden ge steigert. Die Hauptrolle spielt auch hier wieder die persönliche Veranlagung (die individuelle Disposition). Wie schützt man sich nun am besten vor Erkältungen? Wenn eben möglich, geht man natürlich den Ursachen, die die Er kältung Hervorrufen, aus dem Wege. Zu allererst ist da der schädliche Einfluß rascher und ausgiebiger Temperaturschwan- kungen zu erwähnen; z. B. man geht, womöglich noch selbst erhitzt, aus überheizten Räumen „an die frische Luft". Eine ganz besonders günstige Voraussetzung, sich zu erkälten, sind nasse Füße; hier muß man sofort Strümpfe und Schuhe wechseln, wenn einmal eine Durchnässung, besonders mit Schneewasser, stattgefunden hat. Ferner soll man sich nach einer Beschäfti gung, die einen zum Schwitzen gebracht hat, nicht unmittelbar starker Abkühlung aussetzen, wenn man nicht vorher Gelegenheit hatte, die Wäsche zu wechseln. Bei besonders scharfem und kaltem Wind genügt oft ein Tuch vor den Mund gehalten, um die Temperaturunterschiede auszugleichen. Die Hauptaufgabe, sich vor Erklältungen zu schützen, ist aber die systematisch be triebene Abhärtung des ganzen Körpers, lieber die Arten der Abhärtung braucht wohl im heutigen Zeitalter des Sports und der Hygiene keine besondere Anleitung gegeben zu werden; die Abhärtung soll aber nicht im Winter beginnen, sondern in den Frühlingsmonaten. Hauptsächlich Mund und Nase sind die Eingangspforten für schädliche Bakterien; deshalb muß man vor allem dafür Sorge tragen, daß sich hier keine „Bazillenherde" bilden können, was durch regelmäßige Zahn- und Mundpflege und öfteres Untersuchen der Mundhöhle leicht erreicht werden kann. 8 Nach den Zensuren Beherzigenswertes für das Winterhalbjahr Das Winterhalbjahr für unsere Schulkinder hat begonnen. Wir Mütter haben die Zeugnisse gesehen; uns gefreut, uns ge ärgert oder beides zusammen: gefreut und geärgert. Hoffent lich haben wir nicht vergessen, an unsere Zeugnisse vor einer stattlichen Anzahl von Jahren zu denken. Sie waren auch nicht immer tadellos, wir wurden auch ermahnt; und so wird cs sein von Geschlecht zu Geschlecht. Das Winterhalbjahr nun wird voll ausgcnützt werden, einer glatten Versetzung zuzusteuern. Es ist aus ganz natür lichen Gründen eine viel stärkere Arbeitszeit als Frühjahr und Sommer: die Ablenkung ist geringer. Gerade für quicklebendige Jugend ist es schwer, Reihen zu rechnen, Wörter mit oo, oh zu suchen, wenn draußen die Sonne scheint. Die Gedanken sind dann zu leicht abgelcnkt. Außerdem die große Spaltung der Arbeitswochen durch die Sommersericn, die hitzefreien Tage, die kleine Spanne zwischen Pfingsten und Julifcrien, die selten ein Kind für voll nimmt. Alles zusammen gibt doch ein etwas ge lockerte» Arbeitshalbjahr, und wenn da Zeugnisse nicht gerade erfreulich ausgefallen sind, wollen wir nicht viel Vorwürfe machen, sondern nachholen. Es läßt sich tatsächlich im Winterhalbjahr viel gutmachen. Zunächst die Wochcnreihc bis Weihnachten. Sie gibt ein Ein gewöhnen ins Arbeitsfeld ohne ablenkenden Blick in ein Sommerparadies, Die frühen Abende, die ungünstigeren Wettervcrhältnisse lassen es unserm Ki^.d nicht so schwer wer den, bis zum Ende der Schularbeit bei der Sache zu sein. Sobald die Herbstferien vorbei sind, wird auch in unseren Kindern der Gedanke an Ostern, an die Versetzung, lebendiger. Dafür lohnt es sich, zu arbeiten. Und wir Mütter werden mehr oder weniger unfern Kindern beistehen, cs zu schaffen. Wir wissen, daß zwei Eigenschaften notwendig sind, einen Erfolg zu erzielen: Aufmerksamkeit und Fleiß. Ungeheuer viel haben wir erreicht, wenn wir unser Kind zu der Erkenntnis bringen: cs ist nur dein Nutzer-, wenn du im Unterricht bei d«r Sache bist: Du verstehst alles besser, du behältst schon di« Hälft« und hast halbes Arbeiten zu Hause; der Lehrer hat dich gern Es gibt keine größere Erleichterung für die Arbeit de» Schülers, als die Aufmerksamkeit. Natürlich ist es schwer, ein Kind Mr dieser Einsicht zu bringen. Wenn Tante Klara für den Nach mittag eingeladen hat. wird der Schüler gar zu leicht während des Unterrichtes aus dem Fenster gucken, ob da« Wetter auch