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lt«. P-lttik v« Llnkgyrrssett! D«itfchktznd sHAtzk «t»«» LV».« Ei« °rei'» ßesßal» zve». «n ^«M»d« «Mi. «ut, nnd demabt fi». »uch »k »kten^Dlm»« »n v«NM«b*n Sensaijpn« .««Wt*»» Der EÄHck «* tzreltt^es» AAg« » »er fskaNMck« Bresse »um G«—«*«»» «tzz« »» .>?«"»««* tzAtztzckt »srtzen. nt«r Morßverdactztsn va^^»^«n, «r .die gefilmt, Llnköpr«, sst dl, Un schon» von Rn« mangln aüxr OeffentUchksk «rMrt. «an «ü»«,l«m «n Magdeö«« die Nvgsagen de« vermutlichen Marder« Io. tzaß fick daran« Belastnnagmatrrlal gegen Laa« «ntnetzm« ließ». Dt«f, «nfcknltztgvna« fitztz geratze« «»ebener. ÜB. mid e» «t fem,,es»«end. daß,«« « d»r>makr«Mch,n »«Mbl» Denisckland, einer Bakrfvress, mSqllch Ist. gegen Snfif» ,nnd Vonzk »in» derartiae imoerantmartUck, Hetz, »P treiben, ahne daß von der Regiernua »der sonst iraend Mr »»ttandiaen JnNan„ daaeae« »inaeschrstten wird. Kein einstchttaer Mensch in Deutschland wird e« iNr mog» ttch halten, daß «in» U>'t»rsu»nna«d»htzrd« einen Menichen «ochknlano in Vait behält, dessen Unschuld erwieie« ist. ist« ist garnicht daran zu -wetiel». daß der Magdeburger Untersuchungsrichter sein, outen «ründedafür Haden wird, Haa« noch nicht in Kreide» »u setzen, wie e« onve-erseit« sa auch di« Pflicht der Polizei ist, allen Gpuren. mögen sie auch noch io nniinni« ich,inen, nachzuaehen. E» iif voll« kommen unerfindlich, wie man dem Magdeburger Kriminal, kommiffar Denhold darau« «inen Strich zu drehen versucht, daß er allen Aussagen de« verhafteten SchrSder« nachzuaehe« veriucht. Daß die Arbeit de« Unteriuedunairichter« und der Bolt»,i in Magdeburg durch parteipolitssck« Motiv« de» «iastußt ist, da« kann eben nur »I« sozialistisch« Press« in Deutschland behaupten, wenn nur »in Dell der a»o«ii di« Magdeburger Unteriuchuna-brbtzrden erhobenen Kn« ichuldigunaen auf Wahrheit vernhen sollten, so ist «« «in« kelbftoerständlich« Pflicht der übergeordnet« Instanzen, für Aufklärung »u sorgen. Auf keinen -all dürfen di« Ding« so welterlaufen wie di«b«r. Entweder muß den Ledern das Handwerk gelegt werden, oder di« Verhältnisse bei der Magdeburger Pottzrt müssen auf da« schnellst« aus« gehellt werden. Disziplinarverfahren geae« Kriminalkommissar Denholt. )l Magdeburg. Degen den bi«her in der Mord« Untersuchung Helling beschäftigten Krtmtnalkommistar Tenholt ist «in Diszivlinarverfakre« eiuoeieitrt worden. Ihm wnrde di« Ku«übnng der Amt-v»rri»tnna«n vor. läufig untersagt. Kriminalkommissar Tenholt hat sich unter Vorlage eine« ärztlichen Atteste«, da« seine Dienst« Unfähigkeit bescheinigt, krank gemeldet. a Sur Mordsache Helling. Berlin. (Funkloruch.» Wie di« B. Z. erfährt, soll die Untersuch««, der Mordiache Helling »on Kriminal. kommtffar vnSdorf «nd »ret wetteren Berliner Kriminal- beamte« weitergestthrt werdeu. Französische «abinettSberatnng. Painear« dea«tragt da» Drinalichkeitsverfabre« für die Kammerdevatte. Vari«. Die heutige Kammrrsitzung wird nur von kurzer Dauer sein. Nach Verlesung der Regierungserklärung balverMiniftervräsidentdieVortogungallerJnterorllatiouen unter Hinweis darauf, daß di« Interpellant« V,legend,It hätten, ihren Standpunkt im Verlauf« der allgemeinen Au»- spräche darzul,gen,beantragt. VaiuearSwiicddteverlran««». frage Kelle«. Man rechnet mit «in« Regierunggmebrheit von 880 bis 860, sogar auch mit 880 Stimmen. PolncarS bat den Kammerpräsidenten beut« nachmittag schriftlich er sucht, daß zur beschleunigte»! Erledigung der Debatt« da« sogenannte DringlichkeitSverfahren «ing,schlag« werd«. Nach Einbringung der Finanzprosekt« wird dl« Kammer über die DringlichkeitSmitboden zur Abstimmung schreiten. Erforderlich ist «ine Zweidrettelmehrheit. Auch di« Sssentljche Kammerdebatte wird erheblich abgekürzt werde»,. Der Kammerpräsident wird nach Anhörung de« Berichterstatter« und «ine« einzigen Redner« der Minderheit Schluß der all- gemeinen Debatte verkünden. Man rechnet damit, daß di« Kammerdebatt« bereit« am kommenden Samstag beginnen kann. Die RegteruugherNSr«»» vom französisch,« Kabinett ««tgetzeißeu. Vari«. Der gestern nachmittaa zuiammengetretrne KabinettSrat dauerte »on 8 bi« 7L0 Ubr. Nach dem offiziellen Komnisiniquo hat der Ministerpräsident dir Regierungserklärung verlesen, di« heut« in den Parlamente» »ur Verlesung komme» wird. Die Erklärung, wurde ein stimmig von den Kabinett-mitgliedern gutg,heißen. Hierauf wurde da« Verfahre», geprüft, da« zur beschleunigten Ver abschiedung der Finanzprosekt« eingeschlage» werden soll. Weiterhin ist «1» Meinungsaustausch über verschiedene andere Projekte erfolgt, besonder« über Eriparni«maßnahmen, die vom Landwirtfchaftsmtntfterium und dem Ministerium für öffentliche Arbeiten durchgesührt werden sollen. Heute tritt um 11,80 Uhr unter Vorsitz de« Präsidenten der Republik im Elps« et» Ministerrat zusammen. tznich« ÄmMtdpli istk lie Wh« itS »Myti. * Berlin. Auf Einladung de« ArbeitrauSschusse« Deutscher verbände sprach gestern abend in des Aula der Berliner Universität der bekannt« amrrlkanisch« Beschicht«» proseffor Barn» von der Columbia-Universität über »dis Ursachen de« Weltkrieg«»". Nach Begrüßung«» und ein» leitenden Worten von Professor Dibeliu« und Es. v..Dchnw begann Professor Barne« seine Ausführungen, die sich auf folgendem Eedankengang aufbauten: Durch da» Abkommen J«wolski-Voinear« «ar di« Verbindung zwischen den, Ostkonflikt und Frankreich be stimmt. Der Mord von Seros,wo veranlaßt« Oesterreich zu einem scharfen vorgehen gegen Serbien. Oesterreich wollt« keinen Weltkrieg, sondern nur «inen Strafkrieg gegen Serbien. Rußland mobilisiert« und bedroht« Oesterreich. Dadurch wurde Deutschland auf Gründ de» Dretdundabkommen« in dir Gefahrenzone gebracht, während Frankreich durch da» oben erwähnt« Abkommen «««fall» und zwar gegen Deutschland auftrat. England wiederum hakt« Zulagen an Frankreich gemacht und ließ sich trotz der. ursprünglichen Absicht, den Frieden zu wahrest, church Frankreich m den Krieg hineinziehen. Dadurch käUt di« Hauptschuld de« Kriege» auf Rutztaud und Fraukeeich, Oesterreich ist der nächst Schuldige, obwohl betont »erden muß. daß « nur einen lokalen Krieg gegen Serbien wollt». Fu letzter «tute „ft komme« Deutschland ««» England für die «chuldfrase inB,tracht, während der Eintritt Amerila« dl« Folg« rein prooagandisttscher u>»d. geschüstsmäßtgrr Moment« »ar. Di« rtzefe tzo» »es Bllei»fch«ld Deutsch» land» i» dadurch al» haUlo» »«kennzeichnet. Haltlos « von vortsmouth «ichnnnaen nicht«« atz ank dem «chuldendaraarapb pou tank» ,i«f»ttia« N«a»a»iauöstztz»m. .der Hand, dnrck »in, -roßzNatg, Aktion laen dch Kelea«» rein mißch'llch ,n liani- Mi di, i«t«allU,,i»n Gckvtd« verzichtet akaud «nd Frankreich ,u »lnem Verzicht _ . . »Dparat»»««n hr>nat. Der Wsederautbau Gureem« kann,nur durch arme«»,kam« Kabelt erreicht werde». ..^f« Ku«svhrung,n Prosessor Barne» ernteten reichen Beifall. L«» versch»wde» eA-lischer GchtffSplSne. UaKawgwt, «nd haß die Dokument« nicht aestoble«, sondern von einem Offizier unterwea« verloren worden feie». DI« ^«brtm»^ Pläne für d«n Kreuzer befänden sich in völliger ALL?: 8« »n> ae>x»k« >, - lflarts» Wt« an« Rabat aemrldet wird, haben di« Beni Baas, di« Beni Eesaua nnd ander« Stämme beschlossen, Malay Abmed el Beaaar als Krieaschek on«n,rk,n»«n «nd Abtetliingen zu bilden, dl« bet den Bent Abmed nnd den Beni Jffre operieren sollen. Di» Beul Kmo« liegen zurzeit jv bettigem Kampf« mit den Bent Bomara. verschiedene Ortschaften find von den Dissidenten in Brand gesteckt worden. Di» Grlltzflllßze«» kl» Luftfrschtschlepper. ob». Es liegt in d«»« derzeitigen Entwicklunaeftabinn, des VlngzenabauS «nd Luftverkehr« in Drntschland be gründet, daß der Frachttransport durch die Luft ltch noch auf gewlss« hochwertig« und ans SchnrllbefSrdrrung ange- wiesen, Warenarten beschränkt. Ander« ist e» daarge» schon Im Ausland, wo namentlich England «nd Frankreich den dadurch erlangten Vorsprung auSznnützen verstanden, daß fi« unabhängig »on Banbeichränkungen beliebig große Flugzeuge in den Verkehr stelle»! konnte»!. Vor längerer Zeit schon wurd« au» Vari» berichtet, daß Rennpferde im Flugzeug von London nach Pari« befördert worden waren. Dies«» Beispiel «ar wohl der Anlaß für den Reichsorrband der Kaltblutzüchter Deutschland». b«i der Deutsch»»» Lust» Hansa wegen dieser neuartigen Lterbeförderuna Nachfrage »u halten. Leider find dl« nach den Beorisslbestimmnngen de» Londoner Ultimatum» gebauten deutschen verkevr«- flngzeua, heut« »och nicht in der Lage, solch« Traneport« anszufübren, für die in England und Frankreich bereits Speziallustfrachtenfchlxoper zur Verfügung ftehrn. Immer- bin ist aber dies« Nachfrage und dir vieler anderer Interessenten al» Beweis dafür zu werten, daß dein «roß. flugzeug nach Aufhebung der Banbeschränkunae»» und der daraus folgenden Unterscheidung »wischen Passagier- und Srachsfiugzeug für den Ausbau b«S Frachtverkrhr« al« der Voraussetzung der Wirtschaftlichkeit »in« groß, Bedeutung »»kommt, Die veNeziiag »er Himmelskörper. Ei« geschichtlich« vetrachtuug vo« Altertum bi» ,» de» «evrfte» K»rfch«»g»ergÄb»isse». Von ArthurSitenzel. Der Astronom hat manch« Eigenschaft mit dem For- schungsretsende» gemeinfam. Wie dieser mit zähem Mut tu di« wett«, noch von keine» Mensch«« Fuß betretene Uaub- wüst« vorbrtnät, um durch neu« Entdeckunae« da» Wissen von unserer Eroenrvrlt zu bereichern, so strebt auch der Astro nom «tt rastlose« Etser in der unermeßliche« Ltrr» nerrwüste vorwärt», nur von de« «inen Ziel beseelt, -ur Lö tung der grob« Rätsel und Probleme de» Alls sein Teil mit beizutraaen. Längst schon zu eng ist ihm unser Planeten- lystem mit seinem bescheiden« Durchmesser von nur so Eon- uemvett« oder «00 Millionen Kilometer geworden, sein Hauptinteresse gilt heut« der Stellarastronomte, -er Srfor» Auna -er Fixstern, und Nebelwelten und ihrer ungeheuren verbände. Wenn die Völker beS Altertums und auch noch die Ge neration« der erst« «derthalb Jahrtausende unserer Aera sämtlich« Sterne »tt Ausnahme der sünf ihnen bekannten Hellen Wandelsterne, -er Planeten, sür ewig unveränderlich seftsteh«- hielt« nnd sie -eshakd stellar fixae, Fixsterne, nannten, so darf un« da» nicht wundern: die durch Aegypter, Vadvlonter und rhinek« Jahrtausend« lang sortgeführten Veobachtnngen zeigt« die Anordnung »er Gestirne in de« zu Bildern symbolisch zusammengefaßten Gruppen in einer aletch« Gestalt. Wohl ahnt» schon der berühmte griechische Astronom Hipparch -« Signibeweguna der Fixstern«, ver mocht« fi« «er mtt seinen primitiven Hilfsmitteln nicht nach, «weise« und ««Ideckte dafür die Prozession, da» scheinbare vorrück« aller Stern« parallel der Ekliptik »on Westen nach Vst«, «ine Folge b«S Zurückwetchen« be» FrühlingSpunktrS »on Osten nach Wetzen. Der Fixsternhimmel blieb in den Anschauungen «och tange «in Karre» Gewölbe, bis e» endlich Halle« 1718 gelang, durch ein« vergleich de» Vternenver- »eichntsse» Flamsteeb» mtt dem Almagest de« 1880 Jahr früher in Alexandrien lebend« und beobachtenden Ptole- mäu» bl« »tgenbewegung uwhrerer Stern« unzweifelhast sestzustellen. Al» ««abänderlich fttlfteb«», al» Mittelpunkt der Welt, wnrde im Altertum und Mittelalter erst recht die Erbe selbst angesehen. Trotzdem berett» der im S. vorchristlichen Jahr, bnnder» lebende Pytiagoräer PVilolaoS dt« Beweauvg der Erd, »« «in Zentralfruer — nicht dt. Sonn, — behauptet «nd »rtfiarch von Same» wie Seleuko» »on Seleuketa tm 8. Sahrtznudert v. Ehr. bi« Bewegung unsere» Planeten um Ke Gon», richtig erwies«, zudem «och Ekphantos und Htkwa» dt« Achsendrehung -er Erde gefordert hatte», konnte stch doch da» heliozentrische System («tt der Sonne al« Mit- telvnnNj nicht durchsetzen, da da» namentlich durch Eudox, «rtftotele». Htvparch und Ptolemäu» vertretene geozentrische Gystr« (mtt de» Grd« al» Mittelpunkt) zu mächtig war. Es bedurft« «ft de» geniale« LebenSwerke» eine» KopernIkuS, der nach Fr«» voll» vortrefflicher Astronomie-Geschichte sei«« griechischen Vorgänger nicht «nr gekannt, sondern auch oe««nt hat, um de« heliozentrischen System endgültig »um ^v^tz'Ä^^N^mr« de» «U« HeraNit »Panta rkei", alle» fließt, alle» bewegt fi», wenn auch erst lange nach ihm, Grmeingnt «worbe«, hat sich die da» All vom Atom bi» zur Milchstraße umsv-mnend« Weltanschauung eine» De mokrit zu« «äßt« Teil« bewährt. Ausgabe ber «euer« Seit war e» dann, den »on ö« Vorfahr« begonnenen Roh- km zu vytzenben nnd weiter auszugestalten. Dank der stetig «nehmend« Vervollkommn««» der BeobachtunaSinstru- »ent, »nd h« damit gleich« Schritt halteuben Beobach. ^«»»Methoden ist die Wissenschaft der HimmrlSkund« heut« schon so weit forigeschritten, daß der Lat, sich nur schwer »n ihrer Höh« emporzuschwingen vermag und an Stell« des verstehen» Glaub« und Vertrauen setz« muß, Vertrauen in bi, Ergebnisse »er exakten Forschung. Wem, «nn bi« Wissenschaft der neueren Seit zu der Er- kenntni» geführt hat, daß nicht nur der Heraklitsch« Satz »on der Bewegung oller Körper « Recht besteht und sich gleich ber Erb« au» hi« Bonn« «nh da» ganz« Planetensystem, ja «linst «nd Wiffenschast. Lum 18. Deutschen Archivtag in Kiel. In vervfnduna mit bem 18. Deutschen Archivtag findet in Mel vom 18. bis 10. August di« Hauptversammlung de» Eesamtverein» der dentschrn Beschicht», «nd Aitertumrverein« statt. auch die ferne« Fixsterne und dt« noch «tlrgenereu Nebel im Raum« fort bewegen, sondern «ehr «och. daß all« ve- weauuae« - ein« logische Folge diese» Gesetze» - nur re lative Erscheinung« sind, sohaben wir gewissermaßen den Vod« unter den Füßen verlor« und aretfen wie ei« Er- trinkender nach einem sesten Gegenstand«. Wo aber liegt «der ruhende Pol «n der Erscheinungen Fluchi?" In einem große» welirürver «erden wir ibn nicht suche« dürfen, und fei er anch «illionenmal größer , al» die «n» bekannten ordtzten Niesenfterne veteigeuze und «ntare», weil die Mass« eines solchen Körper» gegenüber ber eines ganzen Fixsternsystems doch wieder völlig belanaloö wäre und weil dieser Körper nicht den stillstehenden Mittelpunkt de» Welt- all» bilden kann, deny da» Weltall hat keinen Mittelpunkt, sondern ist unendlich. So bleibt nur der eine Ausweg, den den unermeßlichen Raum zwischen den Welten und Welt systemen auSsüllend« Aetyer oder Ltchtaether mit kl. Lorentz «l» ruhend an,«nehmen, um die wahren, „absolu ten", Bewegungen und Geschwindigkeiten -er Welt körper zu erkenne». Für die Bewegung der Erde und der übrigen ,u un- serem Sonnensystem gehörenden Planei«, Kometen und Meteor«, für die Bewegung -er Sonn« mtt ihrem ganzen Planetensystem, endlich für die Bewegung der Fixsterne kön nen wir zunächst von dieser Erkenntnis absrhen und uns da» Milchstraßensystem, zu bem all diese Körper gehören, als relativ stillstehend denken, damit wir wenigsten» eine Vor stellung von den direkt meßbaren Bewegungen gewinnen. Da zeigt sich nun, daß die Erbe in ihrer Rahn um die Sonne eine mittlere Geschwindigkeit von 2»,n Kilometer in einer Sekund« besitzt, b. h. eine fünfunddrrißigmal so große Ge schwindigkeit wie ein« Granate schwersten Kalibers, wenn ste au» dem Lause tritt. Je näher die Planeten brr Sonne find, nm so schneller bewegen sie fich, un- ic weiter sie von ihr ab- stehen, desto langsamer schreiten sie fort. Der sonnennüchste Planet Merkur durcheilt in jeder Sekunde 47,5 Kilometer, dagegen legt ber am weitesten entserüte Planet Neptun nur 8,4 Kilometer in einer Sekunde zurück: jener übertriifi die Granate 50, dieser nun reichlich 0 mal, Merkur läuft also 8Z mal schneller al» Neptun. Wesentlich größere Geschwin digkeiten entwickeln viel« Kometen während ihrer Sonnennähe, besonder» solche, die der Sonne sehr nahe kom men, wie die großen Kometen von 1880 und 1848. Ter erste soll bei seiner Lonneuumkrcisung nach Enckes Berechnung mit der ungeheuren Geschwindigkeit von 540 Kilometer in der Sekunde dahingerast sein. Um so langsamer ist aber auch die Bewegung vieler Kometen in ihrer Sonnenferne: beispielsweise soll die des sehr weit enteilenden Kometen von 108» nur 8.» Meier pro Sekunde betragen, ein wahrer Schneckengana für einen Himmelskörper. Unsere Sonne selbst und mit ihr das ganze Planeten system wandert verhältnismäßig langsam durch den Raum aus einen Zielpunkt — Aver genannt — hin. der auf der Grenze ber Lternbilber Herkules nnd Leier liegt. -Ihre Ge schwindigkeit zu ermitteln, unterlag bedeutenden Schwierig keiten und gelang erst in neuester Zeit durch genaue Messun gen der scheinbaren Vewegung vieler Tausend« von Sternen nach verschiedenen Methoden. Als sicherste Werte gelten die von Campbell, 10,5 Kilometer, B. Boß, 21,8 Kilometer, Gol lenberg, 1v,8 Kilometer, und Strömberg, 21F Kilometer, im Mittel also etwa 20 Kilometer in der Sekund«. Nun ist aber die Sonn«, so groß ste uns ihrer Näh« weg« auch erschein« mag, nur ein Stern unter Sternen nnd würde, von einem anderen Sterne aus gesetzgn, stch nicht von den übrigen glitzernden Punkten des Himmels unterscheiden; ste ist nur rin« der Tausende von Millionen Sonnen, dir unser gewal tiger Fixsternsyftem, das System der Milchstraße, zusammen- setzen. Alle diese unzähligen glühenden großen Körper be schreiben gleich unserer Sonne ihre bestimmte N.'hn, schein bar regellos durcheinander und doch nach ewigen ehernen Gesetzen. Indessen, der Abstand selbst der nächsten Fixsterne — der Stern Alpha im südlichen Bilde des Centauren, nnsere Nachbarsonne, besitzt noch eine Entfernung von 4L Lichtjah ren von je 9,4V Billionen Kilometer — ist so ungeheuer groß, daß die jährliche OrtSveränberung außerordentlich gering fügig wirb und nur mit starken Instrumenten gemessen wer den kann. In der unendlichen Mannigfaltigkeit der sternbewegun- gen unterscheidet man zwei Hauptrichtungen, die Bewegung an -er Sphäre, dir sog. Lateralbewegung, und die Bewegung in der GestchtSlinie, dir sog. Radialbewegung: alle anderen Richtungen sind Komponenten dieser beiden. Sternbrwrgun- aen der ersten Art mißt man mit dem Fernrohr, ber zweiten Art mit dem Spektrographen. Halley war (1718s, wie oben schon angedeutet, der erste, der die LrtSveränderung einiger Sterne nachwieS, I. Cassini folgte ihm. Um die Mitt« de» 10. Jahrhunderts schuf Argelander schon einen Katalog von 56», Mädlrr darauf einen solchen von 3260 Sternen, und 191» brachte es L. Roß aus 8188 Sterne mit bestimmten Cigen- beweaungen. Radialbeweaungen vermochte erst 1888 Bogel mit Htls« der Photographie an 50 Sternen nachznweis«, heute kennt man deren schon über 2000. Um aus der lateralen die absolute Bewegung eines Sternes zu berechnen, muß man seine Entfernung kennen; die radiale Bewegung wird direkt in Kilometern auSaedrückt. Man fand nun, daß die meisten Ltrrngeschwtndtgreiien sich in ähnlichen Grenzen halten, wie die Sonnen- und Erdgeschwinbigkeite». Beispiel», weise nähert sich uns der Sirius mit einer Sekundengeschwin- digkeit von 8 Kilometer, der Polarster» mit einer solchen von 18 Kilometer, während stch Capclla mtt 80 Kilometer und Aldebaran mtt 88 Kilometer pro Sekunde von un» entfernt. SS gibt aber auch viele Sterne, die über 100 Kilometer in ber Sekunde zurücklegen. Panta rhei, wo alles sich bewegt, können auch die großen Sternsysteme keine Ausnahme machen. An der Sphäre zei gen diese Systeme, die Spiralnebel, so gut wie gar keine OrtSveränberung, weil sie allzuviel, Zehntausende, ja Hun- berttausende von Lichtjahren von uns entfernt sind; aber in ber GestchtSlinie hat der cm keine Entfernung gebundene Spektrograph ihre Geschwindigkeit verraten. Sie ist in den meisten Fällen erstaunlich groß, oft viele hundert Kilometer. Beispielsweise nähert sich un» der berühmte Andromeda nebel mit der Schnelligkeit von ßOO Kilom. pro Sekunde, zwei Spiralnebel im Haar ber Berenice und in -er Jung frau «teilen mit der «normen Geschwindigkeit von 1100 Kilometer, ber Nebel N. G. C. 986 entflieht mit einer solchen von 1800 Kilometer und der Nebel N. G. C. 584, beide im Walfisch, gar mit einer solchen von 1800 Kilometer in jeder Sekunde. In jüngster Zeit ist e» nun nach einer Abhandlung in den Astronomischen Nachrichten L. Sourvoisier in Potsdam gelungen, die Geschwindigkeit unserer Erde relativ zu dem al» ruhend gedacht« Sichtlicher (Koordinatensystem des Vicht») zu bestimm«. Au» sieben verschieden« Methoden, darunter einer mit selbstkonstruirrtem Gravimeter, fand er al» Gesamtresuliat 780 Kilometer pro Sekund« und die Rich- tun« der Bewegung auf den Hellen Stern Capella im Fuhr mann zu. S« ist aber sehr wahrscheinlich, oder sag« wir gewiß, daß mtt der Erd« und Sonn« und ihren Körpern alle Fixstern«, folglich unser ganzes, 20 ONO Lichtjahre im Durch messer großes Spiralsnstem der Milchstraße, stch mit dieser Geschwindigkeit, durch den endlos« Raum bewegt.