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verein vemer emiteure e. v. ReichLverband des Deutschen Speditions gewerbe S. Die leit dem Jahre 1879 bestehende, allgemein aner kannte Spitzenvertretung des den ticken Spe ditiv nsge werbe S, der Verein Deuticker Spediteure e. B. — Reichsverband des Deut- lchen SpeditivnSgewerbeS, in dem die großen ReickiSvcrbändc der Deutschen L>cehalen-, Kraftwagen-, Austrag- und ützestdcnticken Spediteure ziisaminengesaßt -ind, nimmt gegen die Gründung eines neuen soge nannten „Allgemeinen" Deutschen Spediteur-Vereins wie derholt scharf Stellung. Gr bezeichnet die von diesem aus gestellte Behauptung, der Berein Deutlclxr Spediteure c. V. mache sich zum „Sprachrohr einer kleinen Gruppe von Kraftwagenspediteuren", als eine bewußte Gilt st e Nun g der Tatsachen. Gegen den irresührenden Namen deS noch nicht eingetragenen neuen Vereins habe der Berein Deutscher Spediteure e. B. bereits begründeten Widerspruch beim Registerrichter erhoben. Der neue Bcr- ein diene lediglich alS Borspann siir die betriebs egoistischen Interessen der Schenker-Gruppe, deren führender Direktor Marcel Moritz Holzer gestern in der berüchtigten „Behala"-Asfüre verhaftet wurde. Sämtlich Regierungsstellen und WirtsckastSverbände seien vom Ber ein Deutscher Spediteur« e. B. über die tatsächlichen Zu sammenhänge informiert. Pressenotizen oder andere Aeusternugen, die von dem nengegrttndeten „Allgemeinen" Deutschen Spediteur-Berein in leider ebenso geschickter wie irreführender Weis« verbreitet werden, seien keines falls als Stellungnahme des Spedition»-, Fuhr- und Transportgewerbcs, das allein durch den 54 Jahre alten Berein Deutscher Spediteure e. B. vertreten ist, zu wer ten. Die letzte Pressenotiz des neugegründeteu Vereins zwinge auch zu der Feststellung, daß der Geschäftsführer dieses neuen BereinS, Herr Kes, nach seiner ihm vom erweiterten Gcsamtvorstand des BereinS Deutscher Spedi teure c. B. — ReichlSverband des Deuttcl>cn SprditionS- gcwerbeS einstimmig erteilten ZwangSbeurlanbnng in das Lager der Schenker-Grupp« übergegangen lei. Die Spitzen vertretung Berein Dentlcher Spediteure e. B. bezeichnet schließlich die in der letzten Pressenotiz des neuen BereinS versuchte Präjudizierung der Berkehrspolitik unserer natio- nalen Regierung als eine scharf zurüclzuweiseude An maßung. Der Berein Deutlcl-cr Spediteure e. B. habe a-S die berufene Spitzenvertretung deS Gewer bes sofort nach Ucbernakune der Gewalt durch die natio nale Regierung mit dieser Fühlung genommen und Ber- haudlungen an höchster Stelle geführt. Im übrigen steife der Berein Deutscher Spediteure c. B. in ständiger Füh lungnahme und Zusammenarbeit mit dem Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes der NSDAP. M Me Msle-lmSe-MstelllW lli MM. Das Deutsche Kartell für Hundewesen lD.K.H.i, da» über IW Md organisierte Rassehundefrennde und Züchter zählt und die größte Züchterorganisation ihrer Art der ganzen Welt ist, hält jährlich einmal abwechselnd in den größten Städten Deutschlands seine Ausstellung ab. Die Wahl fiel dieses Jahr auf Leipzig. Diese Jahrcsausstcl- luugen gelten Immer al» ein sportliches Ereignis und sind stcrs die größten deS Jahres des ganzen Kontingents. Nur England, das am meisten tierliebende Land der Welt, ver mag noch etwas größere Meldezisfern aufzubringcn, was auch in Deutschland möglich wäre, wenn sich die wirtschaft lichen Verhältnisse bessern würben. Dazu beizutragen, be trachtet das Kartell als eine seiner vornehmsten Aufgaben, denn es liegt ihm viel daran, die Ausfuhr der Rassehunde in da» Ausland zu steigern, um das Volksvermögen zu stärken, sowie durch Abhaltung von Versammlungen. Zucht veranstaltungen, Leistungsprüfungen aller Art, Vorfüh rungen, Ankvrungen, Preishüten, Richterkonserenzcn, Zucht» buchführcrbesprcchungen usw., der Post, Eisenbahn sowie dem Handel und Gewerbe usw. sichere Einnahmen zu ver schaffen. Der Wert, den Las deutsche Hundewesen sttr die Volkswirtschaft abwirst, geht in die Hunderte von Millio nen. Dazu kommt noch die Verwendung von Diensthunden bei der Reichswehr, den Polizei- und Kriminalbehörben, der Eisenbahn, den Zollämtern usw. Auch die Heldentaten, die unsere Hunde im Weltkrieg als Melde-, Posten- und Sanitätshunde vollbracht und Tausende von Soldaten vom ÄMEMMo/ «Li««WLLcums-vLtu.aa oric/ur "riLvLX. zzatLLv VL (12. Fortsetzung.) »Ja, ich bin damit einverstanden und Anita auch, das weiß ich. Aber eine klein« Bedingung wäre dabei, Else, die muh ich stellen, weniger in meinem, als in deinem Interesse." »Was meinst du, Helga?" »Ihr müht euch heiraten," entgegnete Helga. Nun glomm ein strahlendes Leuchten in Elses Augen auf, and sie umarmte die Freundin stürmisch. »Du ... ihr wollt mich . . . uns zusammen bebalten?" »Warum denn nickt, liebe Else? Unsere Freundschaft kann deswegen genau so tief und herzlich sein, meinst du das nicht? Das, was du deinem Manne geben sollst, deine ganze Frauenliebe, die könnten wir doch nie besitzen. Nein, Else, ich glaube, wir werden genau so glücklich zusammen leben wie seither. Ich kenne deinen Hans nur aus deinen Er zählungen, und di« besagen, daß er ein herzensguter, stiller, treuer Mensch ist. Auch sein Bild sagt es. Und das gibt uns ein« Gewähr, daß unsere wundervolle Harmonie, die ich nie missen möchte, bestehen bleibt. Sage also, Else, willst du ihn heiraten? Es ist das beste." „Ja, ich willl" jubelte Els« auf. »Ja, ich will! Und euch bleibe ich immer die treue, gut« Freundin. Das verspreche ich dir heilig." „Ich glaube es dir, Els«. Heute abend wollen wir olles besprechen. Frau Annas Wäscheschränke und Kästen sind so übervoll, daß wir für eine schöne Ausstattung Sorg« tragen können. Verlaß dich drauf, es soll uns Freude machen, eine Hochzeit auf dem Drei-Eichen-Hof auszurichten." Der ehemalige Steward der Hapag, Han« Sattler, erhielt den Brief seiner Braut, als ihm vom Gefänanisdirektor die Entschädigung für die zu Unrecht erlittene Hast ausgezahlt worden war. Mit zitternden Landen erbrach er den Brief und las. sicheren Tode gerettet haben, dürfen nicht vergessen werden. DaS Kartell hatte allein über 80 000 Hnndc der Diensthunde- rassen zur Verteidigung des Vaterlandes an die Front ge sandt. Eine weitere Aufgabe deö D.K.H. ist. die deutsch« Rassehundezucht mit der des Auslandes konkurrenzfähig zu erhalten. Es muß also das Ziel aus die Erreichung von Höchstleistungen in Form und Arbeit gerichtet sein. Zu diesem Zweck soll da» Zuchtmatcrial aller Rassen jedes Jahr cininal auf den Jahrcsausstellungcn des D K.v. geprüft und gesiebt werben. Das wird man diesmal in Leipzig am 20./21. Mai in den Halten 7, 8 und 9 der AusstellungS- und MeßamtS A.-G. sindcv, wo sich das hochwichtige sportliche Schauspiel in einem selten umfangreichen Programm ab- wickeln wird. Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Dr. Gvcrdeler übernommen. „ölM Seil MMen!" Der Lohnranb in Schwarzenberg, ferner der heim tückische Ueberfall, dein der Kraftwagensührer S. in Leipzig zum Opfer gefallen ist, und so viele andere Uebcrsälle haben wieder einmal bewiesen, welchen Gefahren der nichtsahnende Mensch ausgesetzt ist. Mancher Mord oder Ueberfall wäre bestimmt nicht zur Durchführung gekommen, wenn die Uebcrfallcncn einen gut durchgcarbeitctcn H»»d zum per sönlichen Schuh bei sich gehabt hätten. Auch bei Einbrüchen in Geschäfts- oder Privathänsern hat sich der ausgebildete Hund bewährt. Erst vor wenigen Tagen konnte ein inter essanter Fall gemeldet werden, wo in der Nacht zum 8. No- vember ein unbekannter Mann in einem Schrebergarten in Werdau lSteinpöhl) versucht hatte, Kleinticre zu stehlen und zu diesem Zwecke über den Gartenzaun gestiegen war. Er ahnte aber nickst, baß der Garteninhaber einen Wachhund im Garten frei umherlanfen hatte. Dieser treue Wächter lein Schäferhund) hat den Dieb gestellt und nicht iwn der Stelle gelassen, sondern ihn bei jedem Fluchtversuch gebissen und die Kleidung zerrissen. Wohl oder übel mußte der Täter sich dem Wachhund ergeben und nuirtcn, bis morgens gegen 7 Uhr der Inhaber in den Garten kam und ihn aus seiner Lage befreite. Als Ortsgruppe des Reichsverbandes Deut scher Polizeihunbevereine, der z. Zt. die größte Gebraucbs- Hunde-Organisation Deutschlands darstellt, und in engster Zusammenarbeit mit den nraßgrbcnden Behörden des Rei ches und der Länder für die Erziehung und Ausbildung der Hunde die staatliche Prüfungsordnung der Kriminalpolizei zugrundegelegt, richten wir an alle, deren Berus mit den verschiedensten Widerwärtigkeiten verbunden ist, die Mah nung, sich zu ihrem Schutze eines Hundes zu bedienen. Welche Rasse dabei in Frage kommt, ist Geschmackssache jedes einzelnen. Jede Rasse ist gleichnut, wenn die Tiere ord nungsgemäß üurchgebildct werden und sic die topischen Kennzeichen einer der sechs Diensthundrassen lDentscher Schäferhund, Deutscher Boxer. Dobermann-Pinscher, Niesen- schnauzcr, Airedale-Terrier, Rottweiler) aufweiscn. Wenn wir für den Hund eintreten, so geschieht dies im Interesse der Allgemeinheit, zumal unterzeichneter Verein leine höchst« Aufgabe darin erblickt, zur Sicherung des Schutzes von Per- Schade, daß sie bei uns nicht recht benutzt wird. Tie müßte jemand haben, der wirklich geigen kann! In solchem Falle stiftet die Kleinanzeige im Riesaer Tage blatt Gutes. Das Instrument erhält seine wirkliche Be stimmung, bringt dem Käufer Freude, und der Ver käufer kann sich über den guten Erlös freuen. Eine Kleinanzeige im Riesaer Tageblatt kostet nicht viel und vermittelt alles! sonen und Eigentum bcizntragen und durch verständnisvolle Arbeit am Hund der Allgemeinheit weitestgehend zu die nen. Deshalb wäre cs auch zu wünschen, daß die Steuer behörden etwas einsichtiger würden und sich wenigstens für Gebrauchshunde zu einer Ermäßigung der Hundesteuer be wegen ließen. Der deutsche Hundebesitz stellte in normalen Zeiten nach vorsichtiger Schätzung ein Volkövcrmögcn von wenigstens Milliarden Reichsmark dar. Ein großer Teil dieses Vermögens scheint durch die hohe Steuer vernichtet werden zu sollen, soweit er noch nicht vernichtet ist. Unver gessen seien die Verdicnstansfälle, welche den Tierärzten, den Geschäften, die Arzneimittel Herstellen und vertreiben, den Hundesuttcrmittelsabriken, den Hundcartikclsabrilen »nd -Geschäften, den Druckereien, der Pvst usw. entstehen. Im Jahre 1924 ivurden 18 842 Rassehunde im Werte, von 2 912 mm ins Ausland verkauft. Auf den deutschen Reichsbahnen wurde» 1921 nickt weniger als 2 017,404 Hunde befördert. Dazu kommen noch die Einnahmen für die nicht geringe Zahl der nicht auf Huudckarten, sondern in Kisten und Körben als Gepäck- oder Frachtstücke anfgegebencn Hunde. Nach dem Kriege mußten wir den Fcindbundländcrn auf Kriegs- schulden-Konto Hunde im Werte von Millionen liefern. Der Leistung»- und Arbeitswert der Hunde in Deutschland ist van fachmännischer Seite aus auf jährlich 729 488 289 errechnet worden. Das gesamte deutsche Volk hat ein Inter esse daran, daß der Vernichtung weiteren Volksvermögens Einhalt geboten wird. Wir rufen deshalb diesem Lostcm ein energisches Halt zu und fordern schleunigste Abstellung der gerügte» Mißstände. Jeder lullte uns die Hand reichen und mit uns kämpfen, wenn es gilt: „Schutz dem Menschen" durch den treuesten Freund, den Hund. Erster Polizei, und Schutzhnndeverein Riesa, Der 1. Vorsitzende. Otto Kramer. Riesa, Klosterstr. 4 steht jederzeit mit Rat nnd Tat gern znr Verfügung. Vie i>Ir WMr Mtn WWitklkn. Das preußische Justizministerium klärt die Vorgänge im Rotterkonzern aus. vdz. Berlin. Ta» preußische Justizministerium gibt bekannt, Laß das staatsanwaltschaftlicbe Ermittlnngsvcrsah- ren über die Vorgänge im Rotter-Konzern abgeschlossen ist. Zurzeit wird die Anklageschrift auSgcarbcitct, die sich gegen den nach lebenden Fritz Rotter nnd diejenigen Personen des Konzerns richten wird, denen durch die Ermittlungen ein strafbares Bcrhalten nnchgcwiesen worden ist. lieber daS Ergebnis der Ermittlungen wird mitgctcilt, daß die Brüder Rotter ihre Stellung ans Kosten ihrer Gläubiger zum eige- uen Vorteil u«d zum Schaden der verschiedenen Gesellschaf ten mißbrauchten, indem sie die Theatcreinnahmcn zum größ te« Teil in die eigene Tasche steckten. Ans diese Weise haben sie allein im Jahre 1982 mindestens 699 999 mehr aus den Einnahmen der Tboaterbetriebe herauSgezogen. als sic sitr diese verwendet haben. Die Brüder Rotter verstanden es mit großem Geschick, ihre unrechtmäßigen geschäftlichen Verfügungen zu verschleiern. Die Bestrebungen des Buch halters. eine einigermaßen den kaufmännischen Erfordernis sen entsprechende Buchführung cinznrichten, wurden ans jede Art nnd Meise durchkreuzt. Wiederholt kam eS vor, das, der Buchhalter ans der Tuche nach Belegen in der Privatwoh nung der Brüder Rotter diese unter den Bcttmatratzen sand. Als die Brüder Rotter merkten, daß der Zusammenbruch nahe war, ließen sie sich noch in den Monaten Oktober bis Dezember unter Verpfändung der Kasseneiiinahnwu Vor schüsse von der Gesellschaft der Funksreundc in Höbe von 499 999 geben, von denen günstigenfalls 109 909 ./? « für die Bezahlung von Schulden und Verpflichtungen verwen det worden sind. Der persönliche Aufwand der Familie Rotter war ungeheuerlich. Er wird übereinstimmend ans jährlich rund 899 999 beziffert. Als die Brüder Rotter in den Weihnachtstagen anläßlich der Premiere der Operette „Ball im Savoy" einen großen Empfang veranstalteten, wußte niemand von den Gästen, baß die Stühle, ans denen sie saßen, und die Tische, von denen sie aßen, ans der Unter seite das Pfänbnngssiegel deS Gerichtsvollziehers trugen und daß der ursprünglich für den Empfang bestimmte Wein wenige Stunden vorher von einem intelligenten Gläubiger gepfändet worden war. Im Gegensatz dazu befleißigten lick die Brüder größter Sparsamkeit bei der Honorierung ihrer Arbeitskräfte. Abgesehen von den immensen Stargagen, die für Richard Tauber bis zu 2699 pro Abend betrugen, erhielt die große Masse der kleinen Schauspieler winzige Gagen von oft weniger als monatlich 100 Mark. Die Bei, träge für die Unfallversicherung wurden nicht bezahlt. »Liebster Hans! Ick bin so glücklich, daß ich nur ein paar Heilen schreiben kann. Du weißt, daß ich auf dem Drei-Eicken- Hof sitze, den ich zu einem Viertel geerbt habe. Wir brauchen hier Deine kräftigen Arme, und ich hoff«, daß Du kommen und mit mir zusammen glücklich leben wirst. Helga verlangt nur, daß wir uns heiraten. Wir be ginnen morgen mit meiner Ausstattung. Liebster Hans, setze Dich in den raschsten Zug, fahre nach Berlin und von dort nach Postelwitz. Dort erwarte ich Dich am Bahnhof, wenn Du mir Deine Ankunft telegraphierst. Deine überglückliche Els«." Dem schwergeprüften Mann zitterten di« Glieder, und Tränen traten ihm in di« Augen, so daß der Gefängnis direktor teilnahmsvoll fragte: »Haben Sie eine schlechte Nachricht erhalten, Herr Sattler?" Hans schüttelte den Kopf. »Nein, nein, Herr Direktor, ein« gut« Nachricht. Meine Braut schreibt mir, daß Ich rasch kommen soll, daß sie mich heiraten möchte. Und eine Heimat habe ich gefunden. Ich, ich habe viel gelitten hier, weil man mir ohne Schuld die Freiheit nahm, aber ich weiß jetzt, daß ich es rasch vergessen werde." Der Direktor reichte ihm freundlich die Hand und sagte warm: „Ich wünsche Ihnen Glück in Ihrem Leben. Durch Leid kommt oft das recht« Glück." „Ich will fest daran glauben, Herr Direktor." Hans telegraphierte. Er nahm den Schnellzug nach Berlin und konnte es nicht erwarten, den Anschlußzug zu bekommen. Und nach schier unendlicher Fahrt schrie endlich der Schaffner: „Postelwitz!" Mit zitterndem Herzen stieg Hans aus dem Zug. Wie ein Trunkener wankte er den Bahnsteig herunter, und bald sah er Elses süßes Gesicht. Auch dem Mädchen zitterte das Herz, als sie Ihn kommen sah, blaß und schmal. Alles Mitleid, alle Lieb« in ihr wurde doppelt wach. „Hansl" Sie laa in seinem Arme, und sie küßten und umarmten sich. „Else! Bist mir geblieben?" „Ich bin dir geblieben, Hans, und ich will's immer bleiben. Willst du mich noch als deine Frau?" „Ja, ja, lieber heute als morgen. Ich ersehne den Tag Ich bin ja so dankbar, dir und deinen Freundinnen. Im will mich in euren Kreis einpassen. Ich bin ja verträglich, Else, du weißt es und hast doch nie daran gezweifelt?" „Nein, nein, ich habe immer an dich geglaubt, Hans. Nun Ist doch noch alles gut geworden, und wir wollen das ver lorene Jahr wieder emholen, Hans." „Das wollen wir!" entgegnete Hans fest und verließ mit der Geliebten den Bahnsteig. Draußen wartete der brave Christian mit dem Wagen. Die Sonne schien warm und licht. Es war ein Glückstag, an den die beiden ost im Leben haben denken müssen. Der Empfang durch Helga und Anita war denkbar herzlich. Die Befangenheit des Mannes löste sich bald völlig, und er sprach sich mit ihnen aus. Er erzählte genau, was er er lebt hatte, und dankte ihnen bewogt, daß sie ihm den Weg zum Glück ebnen wollten. Er wollte gern auf dem Drei-Eichen-Hof schaffen, war er doch eines Landwirts Sohn. Auch er hielt Helgas Plan für gut. Er wollte das Auto führen und die Ware nach Berlin bringen. Zum Glück hatte er seit Jahren schon einen Führer schein. Es paßte glänzend. Am nächsten Morgen ging er mit Else nach dem Gemeinde amt und ließ sich ausbieten. Die Mädels ließen der Oeffentlichkeit nichts von ihren Plänen wissen. Aber es war doch durchgesickert, daß sie aus dem Korngut ein Gemülegut schassen wollten. Das gab den Postelwitzern Stoff zum Unterhalten. Im Wirtshause ging es hin und her. Eine Meinung stand gegen die andere. Die einen meinten, die Mädels seien klüger als andere, sie gingen den rechten Weg und würden durch di« Umwandlung sicher das Gut sehr ertragreich ge stalten.