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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193304129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330412
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-04
- Tag 1933-04-12
-
Monat
1933-04
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1933
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keil besitzen und tzter Ihr« Stamm» wüd Dsnkerguortlere haben, in ter Sürstenstratz« »«<1 Sippe«, di« auf -er Durch reise von Holland na» ihrer Heimat, na» Griechenland, hier auf ein paar Tage Quartier genommen haben. Auch der Dresdner Hauptbahn-os hatte am TienStag «in, un gebetene Ztgeuneretnauarttrrung «»halten: In einer Ecke eines Warteraum» hatten sie «» W mit der ihnen eigenen ungenierten Art bequem gemacht 'und recht häuslich einge- nistet, und fanden dort auch imuver wieder Zuschauer ihrer mannigfachen LebenSäußerunaerz, Reichlich die Hälfte dieser vierzig Personen waren Kinky vom füngst«n Krabbelalter an — über Mangel an Nachipuch» braucht die» Bdlkchen offenbar nicht zu klagen! DMer Trupp, der zuletzt in der Gegend der Vogelwiese «elggert hatte und dessen Ziel Litauen und Lettland ist, nnxrde am Abend aus den Weg ge bracht, wonach «» «tnige «tvett kostete, eh« durch reichliche» Lüsten und mit Besen «n-Schaufel die Spuren ihrer An- ivesenhett getilgt waren, «»lieblich find in »en letzten Tagen ein« Reihe größerer Transporte von Zigeunern aus dec Durchreise meist »on Frankreich nach verschiedenen Staaten des Otten» uwd SiidostenS Uber Dresden gekom men, die aber fürsorkklMerweise gleich auf den Bahnhöfen, soweit die» notlvenbig.war, „umgeladen" und weitergelritet worden find. * Dresden. /Schwerer Verkehr-unfall. Auf der Staatsstraße nackt Moritzburg an der Baumwiele fuhr gestern morgen eine 24 Jahre alte Arbeiterin an- Box dorf mit ihrem Kahrrade gegen einen Kraftwagen und zog sich lebensgefährliche Verletzungen an Kopf, Brust und Armen zu. Tie wurde dem Friedrtchstädter Kranken hanfe Angeführt. * Sebnitz. In der Dunkelheit ertrimken. Unter halb deS Staudnmmes der oberen Schleuse wnrde die Leiche de» Forstarbeiäers Johann Marichner au- dem Wasser gezogen. Man nimmt an, daß Marichuer auf dem Nach- haufewege in der Dunkelheit in» Wasser gestürzt und er trunken ist. * Neustadt. Es wird gearbeitet. Wie an» Berlin gemeldet wstrd, find die Kosten für den Bau einer Klär anlage und eines Borslutkanals in Neustadt aus Mitteln de» Arbeitsbeschaffungs-Programms bewilligt worden. Die Baukosten belaufen sich ans 1t>7 0-/0 Mark. Mit'den Ar beiten fall demnächst begonnen werden. * Bautzen. Wegen Landfriedensbrnchs verurteilt. Am Abend deS 13. Januar ds. Js. war e» anläßlich des Zusammentritts des nengewälüten Gemciudeverordnelen- kollegiums in Ncukircb zu Ausschreitungen gekommen. Eine größere Menschenmenge hatte Einlaß in den Sitzungssaal begehrt. Polizeibeamte, die angewiesen waren, Zuhörer nur gegen Eintrittskarten einem lasten, wurden verschiedentlich angercinpclt und bedroht. Die Menge hatte dann vor deni Gemeindeamt die Jnternatu'nale gelungen und „Rotfront"-Rufe aufgebracht. Bn den Tumu test hat ten sich besonders der 23 Jahre alte Steinarbeitcr Steglich, der 21 Jahre alte Zimmermann Lehnert und der l,l> jährige Bauarbeiter Köhler hervorgetan. Kühler hatte u. a. von einem Holzhaufcn einen Knüppel ergriffen und die Menge «ufgefordert, sich ebenfalls mit Knüppeln zu versehen. DaS Gericht verurteilte Steglich zu 3 Monaten, Lehnert zu 6 Monaten und Köhler zu U Monaten 1 Woche Ge fängnis. * Leipzig. Eine kommunistische Geheimdruckerei auSgehobcn. Am Montag wurde in einer Wohnung in Leipzig-Reudnitz durch die Politische Polizei eine kommu nistische Geheimdrnckerci unschädlich gemacht. Bei der WohnungSdurchsuchnng wurden ein Abziehapparat und eine größere Anzahl selbst hcrgesteliter Flugblätter mit hochver räterischem Inhalt vorgesunden und beschlagnahmt. Drei Kommunisten, die in der Wohnung angetrosfen wurden, wurden in Hast genommen und dem Polizipräsidium zuge führt. * Bad Lau fick. Jugendheim-Weihe. Die hiesige Ortsgruppe des Königin Luisc-VundeS errichtete sich in der Hauptstraße ein eignes Hrim, daS kürzlich feierlich etnge- wciht wurde. Tie schlichte und eindrucksvolle Veranstal tung war von gesanglichen und rezitatorischcn Vorträgen i mrahmt. Nach einer Begrüssungsansprache der Vorsitzen den, Frau Tr. Rausch, hielt die LandeSverbandS-Jugend- stthrerin Frau Eluuler (Leipzigs die Wetherede. * Chemnitz. Tödlich überfahren. Am Montag nach mittag wuroe auf der Dresdner Straße ei» Ilstähriger junger Mann, der sich aus die Verbindungsstange eines LastkraftwagenzugeS gesetzt hatte und abgerutscht war, von dem nachfolgenden Anhänger überfahren nnd so schwer verletzt, daß er kurze Zeir daraus verstarb. Ten Kraft wagenführer trifft keine Schuld. * Chemnitz. Zur Linderung der Not. Die Firma Schubert u. Salzer hat anläßlich ihre- -'»0 jährigen Be stehens '>0000 Mark für die SpeNungsaktion der Chem nitzer Nothilse zur Verfügung gestellt, nachdem sie be reit» vor einiger Zeit 50000 Mark für denselben Zweck bereitgestellt hatte. * Annaberg t. E. Die Postbeuteldiebstähle im Erz gebirge noch 'immer ungeklärt. DaS Polizeipräsidium Chemnitz, Kriminalamt, teilt mit: Wie bereits gemeldet, wurde am 27. 1. 1933 der Zeitschriftenvcrteiler Otto Lauer in Annaberg wegen Verdachts, die in den letzten Jahren im Erzgebirge verübten Postbcuteldiebstähle aus Postkraitomnibusten ausgeführt zu haben, vorläufig festge- uommen und dem Amtsgericht in Annaberg zugesührt. Trotz der umfangreichen nnd eingehenden Erörterungen durch die Kriminalpolizei ist es nicht gelungen. Lauer der Täterschaft zu überführen. Von der Staatsanwaltschaft Chemnitz ist deshalb am 20. 3. 1933 das Verfahren gegen Lauer infolge Mangel» an-reick-nder Bewelle «kugeltem worden. Die in der Preise und durch Plakatanschlag amt lich veröffentlichten Postbeuieldiebstähle können datier auch heute noch nicht al» geklärt gelten. * Adorf i. V. Brand durch Blitzschlag. Bei dem Gewitter am Montag schlug der Blitz in Remtengrün in die Scheune de» Landwirte» Otto Kaller «in und äscherte diele und einen angebauten Schuppen vollständig ein. Heu und Stroh, landwirtlchaftliche Maschinen und Ge räte lind mit verbrannt. Da» Wohnhau» konnte nach dem Eintreffen der Motorspritze au» Adorf gerettet wer den. Der schaden ist durch Verlicberung gedeckt. ' Zwickau. Die Lage im Vertranen-Ichacht. Der Brand im VertrauenSichacht kann nunmehr al» so gut wie gelölcht angesehen werden. Es besteht Aussicht, daß die entlassen« Belegschaft allmählich zum Teil wieder einge stellt werden kann. Die anderen Schachtabtcilungen, sowie Kokerei, Brikett- und Kraftwerk lind nach wie vor voll in Betrieb. . SMllWe MlSkW IN SA-MW W res SlaWklnis. Dresden. lFunkspruch.f Die Grupp« Sachsen der LA. und d«S Stahlhelm haben eine gemeinsame Verfügung erlassen, in der es u. a. heißt: »Der Kampf gegen d«u äußeren nnd innere« Feind erfordert unbedingt« Einigkeit zwischen SA., SS. einerseits nnd dem Stahlhelm andererseits. Wir bringen deshalb gemeinschaftlich allen unseren Nachgeordneten Dienststelle« de« Befehl in Erinnerung, daß all« gegenseitige« Angriffe «nb Hebelgriffe jeder Art unbedingt zu unterlassen sind. Meinungsverschiedenheiten sind zwischen den zuständigen örtlichen Führern beizulegen. Im NichteinigungSfalle hat Meldung auf dem Dienstweg« an die zuständigen obersten LandeSlcitungen zu ersolgen. Zuwiderhandlungen gegen diesen Befehl werden unnachsichtlich bestrast werden." EemeittdeiwkM Neubesetzung von Amlehaupkuumuschasten Lmtshaupimann Berger-Marienberg ist zum Dorstand ocr Amtshauptmannschaft Zittau ernannt, Kreishauptmann Buck-Dresden und Amt-Hauptmann Müller-Themnitz sind in den einstweiligen Ruhestand oersetzt worden,' «luttttt von Provokittemr« 2n der Nach« zum v'—-lag ward« der Ehemnstzer Rechtsanwalt Dr. Weiner iu seiner Wohnung von mehre ren Männern, die angeblich grüne Uniformen nab SA-Btn- den trugen, überrascht und ta eine« Kraftwagen gewaltsam weggesichrt. Am Dienvlagoormiftaa fand man ans Ztnr Wiederau (bei Mittweida) s-ine Leiche »8 einem SspFchutz auf. Bei dem Leichnam wurden auch 40g RM Bargeld und Wertsachen gefunden, so daß eia Raubmord nicht in Fra«« kommen dürfte. Die polizeiliche Untersuchung ist nach im Gange. Die Chemnitzer Leitung der SA te« mit, daß es sich bei der Tat um da» Derk politischer Provokateur« Han- sein müsse. Wie das PokizeiprSsidimn ShenMtz nrikteckt, kro «ven Dr. Weiner keinerlei Schutzhaftbesehl oder Festnahmeaustraa vor. Dr. Weiner, der Jude war, war nicht einmal in der Boykottliste jüdischer RechtsanrvAte erühasten, weil er den Weltkrieg mitgemacht hatte «K> dabet Offizier geworden war. Es handle sich um ei« Verbrechen gemeinster Art, das offensichtlich von den Feinden der mmonalen Revolution ver übt wurde. Rqch den Ermittlungen der Krnuinakpokizei steht fest, daß die Erschießung Dr. Weiner» erst in der Sandgrube bei Wiederau erfolgte. Der tödliche Schuß — es sind offen bar drei Schüsse abgegeben morde»— ist ei« Nahschuß in den Hinterkopf aus einer Pistole «cü. 6,35 Millimeter. Das zur Entführung Dr. Weiner» benutzt« Auto verlor in unmit- telbarer Nähe des Tatortes oi« Hulse des Schlußlichtes, die gefunden wurde. Der Bericht des Kriminalamtes Chemnitz schließt: »Das Kriminalamt erwartet, haß atte, die Irgend- welche sachdienliche Angaben machen können, sich sofort als Zeugen zur Verfügung pesten. Die Aufklärung dieser Bluttat mutz alsbald gelinge«, das deutsch« Ansehen in der Welt erfordert das. Hohe »eftchmmg wich , «ster Ausschluß des! Rechtswege» zugefichert." M Mm ter MWWWNII veröl. Berlin. (Funkspr.) Die Grneralsuperintendenten und Präsidenten der altvreußiscben Kirch« traten in Berlin zu einer Veratnna über die gesamtkirckltch« Laa« zusammen. Die Führung der Kircbenprovinzen stellte sich — wie der evangelische Pressedienst mitteilt — einmütig Hinter die vom Präsidenten D. Dr. Kapier getroffenen und vorbereitete» Maßnahmen, die einer entschlossenen zielklar«« Neitersüh- rung der zur Lösung stehenden Fragen dienen. vtMMlk, ter Immer AM. Ein unbekannter Brief aus dem Jahr der ReichSgründung. EK. Am 16. August 1871 schrieb die Herzogin Feo dora von Sack-len-Meiningen an den Fürsten Bismarck: „Eine große Bitte möchte ich an Euer Durchlaucht richten, welch« darin besteht, mir zu lieb ein wenig Vaterlands verräter zu werden, indem Sie mir das Staatsgeheimnis der Rückkehr der 22. Division verraten. Mein lvndeS« mütterliches Gewissen verbietet mir, bei der Rückkehr unseres Regiments fern von Äteiningen zu sein: weshalb ich meine Restepläne nach diesem Ereignis einrichten möchte. Verzeihen mir Durchlaucht das kühne Unternehmen, Ihre Pflichttreue zu erschüttern, und halten Sie diesen Schritt meinem unpolitischen Frauenherzen zu aut. . Daraus antwortete Bismarck aus Gastein am 24. August 1871: „Durchlauchtigste Herzogin. Ich hatte gehofft, Eurer Hoheit Frage beantworten zu können, wenn ich diesen Bries einige Tage auffchob; das Ungeschick der Gallier in diplomatischen Gefchüften hat aber die Verständigung über frühere Räu mung nicht zum Abschluß kommen lassen. Ich kann daher nur melden, daß die tapfere 22. Division bestimmt ist, die erste zu iein, welche heimkehrt; der Zeitpunkt hängt davon ab, daß Frankreich zahlt oder uns bezüglich des Elsaß einige Gefälligkeiten erweist, welche wir mit Gegendiensten bezüg lich früherer Räumung zu vergelten schon längst bereit sind. Da aber Frankreich bisher ungefällig ist und sich 'äsichlicl) mit der Hoffnung schmeichelt, seine Wünsche ans Nebenwegen gratis erfüllt zu sehen, so glaube ich kaum, baß eS in den nächsten 14 Tagen tunlich sein wird, mit der inrüclziehnng irgend eines Teiles der Okkupation-Armee zu beginnen. Sr. Majestät dem Kaiser bekommt das Bad und ist seine.Gesundheit seit der Abreise von Berlin in hohem Grade gekräftigt. Am 6. Sept., vielleicht schon am 5. findet die Abreise und, nach den bisherigen Abreden ein Besuch Sr. Majestät des Kaisers von Oester reich in Salzburg statt." Dieser bisher unbekannte Briefwechsel, den HanS Gold schmidt im neuesten Heft der „Preußischen Jahrbücher"' veröffentlicht, ist in mehrfacher Hinsicht für die Eigen art deS Kanzlers und feine unablässige Arbeit an der Festigung deS Deutschen Reiches bezeichnend. Zunächst einmal zeigt der eigenhändige Brief deS Fürsten an die Herrscherin eines der kleinsten Bundesstaaten, wie sorg fältig der Kanzler die Beziehungen zu den Einzelstaaten pflegte, und wie er in seinem Verkehr ans das Peinlichste die zeremoniellen Formen wahrte. Der Bries ist aus einer Zeit vielseitiger Inanspruchnahme lferauS geschrieben und wurde nur einige Tage später beantwortet, weil BiSmarck hoffte, dann genauere Angaben machen zu können. Sein Aufenthalt im Sommer 1871 in Gastein dient« ja durch >- auS nicht bloß der Erholung. Der Kanzler hatte die Reste unternommen, weil er in Barzin die Nachricht von einem Räumungs-Abkommen erhielt, das der Oberbefehls haber der BelahungSarmee in Frankreich General Man teuffel eigenmächtig abgeschlossen und dem Kaiser zur An nahme empfohlen hatte. Bismarck, der darin einen schweren Uevergrisf Manteuffels Iah, eilte sofort nach Gastein, wo der Kaiser znr Kur weilte, um di« Billigung dieses Ver trage- zu verhindern, der den Franzosen ohne jede Gegen leistung große Zugeständnisse machte. Der Fürst unter brach seine Karlsbader Trinkkur in Varzin nnd traf am 17. August in Gastein ein, wo er mit dem dort weilenden österreichstci)en Reichskanzler Grafen von Beust in fast täg lichen Unterredungen den Grnnd zur Wiederherstellung freundlicher Beziehungen mit Oesterreich-Ungarn legte nnd die Znsaiiimenknnst der beiden Kaiser in Salzburg vor bereitete. Den Abschluß de- Vertrage- verhinderte er und üer 12. Ale« »er MM MM MM. »Potsdam. Am Antiken Lemsel t« Park von San-souei mar vettern, am 12. LodeStag« der Kaiserin, s»on in aller Früb» lebhafte Vemegnng »« b«»ba»t«n. Um 11.30 Uhr erschien da- Kronprimenvaar mit ben beiden Lächlern, außerdem Prinz August Wilhelm, UM Kränze am Grab« der Mutter nieherzuleaen. Der.Kronprinz lrat« auch «inen Kran» im Auftrage seine» kaiserlichen Pater» nieder. Für Prinzessin Hermine «ar General von Lschtrschko erschienen, um in ihrem Anstraar rin« Kranzspende abzu- aeben. In späterer vormittogsttunde erschien auch Prinz Adalbert van Preußen. Sümlliche nationalen Verbünd« kamen im Laufe de» Lage» zu dem Mausoleum, um hier Gedrnkzetchen ihrer treuen Verehruna für di« verttorHeni Lande«mutter adzupeben. Luc gleich«« Gtundr. da vor 12 Jahren di« Tranrrkunde vom Hinscheiden der Kaiserin Auautt, Viktoria di« Stadt «»»«da« durcheilt hatte, «urdrn wieder di« Kaiserin Angnft« Viktoria-Konstrmanden, die«, mal 4 Kinder, in der Frieden«ktrche «tngeseanet. Di« feier liche Handlung wurde van Pfarrer Kumbia abgehalten. Mit dem Kuratorium der Stiftung »are» dl« Kronprinzes sin mit ihren beiden Töchtern und Prinz Auautt Wilhelm erschienen. Rach Beendigung der Feier üverretchte die Kronprinzessin den Konfirmanden dl« Bibel und Prinz Augutt Wilhelm die übliche Gabe dr» Kronprin»en. SSV. Milkt aus teil vemm semWiItrsmS aus. st B » rlin. Wie der .Deuts»," berichte», bat de« Deutschnatiouale Handliingsaetztlfen-Berband i« Zu- famnienhang mit de» organisatorischen Umstellungen sein« Bindungen zum Deutsche» Grwerkschaft-bund gelost. DaS gleich« gilt von den Beziehungen d«» DHH. zum .Deutschen" al« hem Organ des Deuts»«» GewerkschaftS- bundeS. Führerscheine für Kr«ftfahrzeu,e sollen billiger werde«. Berlin. Der Arbeitsausschuß dr« Beirats fü» IM Kraitiahrmesrn tagte am 11. April im ReichSverkeHrR» Ministerium ... ... Neben einer ersten allgemeinen Au»sorache Roe« bi« der KraftoerkebrSwirtscbast erwünschte Politik der Nei-Are- gieruua auf dem Gebiet der Krastfabrzeugsteuer, «urd« u. a. Fragen der Gebühre» nnd des FabrschettWejoii-be handelt. Die Erlangung des Flihrerschein« und di« Zu lassung der Kraftfahrzeuge fallen in mehrfacher HinMchd insbesondere durch Herabsetzung der Gebühre« erlrichdAch werden. An der strengen Handhabung der praktischen Ndk«»« Prüfung ist »ach Meinung des AusschuffeS sestzucho««^ Die nötigen Gesetzesänderungen sollen beschleunigt in ttk Wege geleitet werden. WNUI legt MSk Ser Sale sie Meier? Ja, das ist nicht io leicht zu beantworten. ES tst nämlich durchaus nicht klargcstctlt, warum daS Volk gerade den Hasen dazu auserkoren hat, den Kindern di« Ostereier zu bringen. Am schönsten nnd anmutigsten dürfte diejentse Fest stellung sein, derzufolge die alte Göttin der Germanen, die Frühlingsgöttin Ostarg, in langem weißen Gewand nnd wallendem grünen Schleier, Feld und Flur durch streift, gefolgt von ihren LieblingStievcn, den Hasen. Dre Sage erzählt, daß die Göttin, mit einem besonders hüb schen Tier aus dem Arm, die Wolmnngcn der Menschen aufsuchte und an der Tür einen Frühlingsstrauß nieder legte. Das brachte den Feldern Segen. Und man Iah vS durchaus nicht ungern, wenn zur FrühjahrSzeit ein Hai« über die Felder lief, denn nun war man ja sicher, daß der Acker reichlich Frucht tragen würde, war er doch von Ostara geweißt. Dann kam der Glaube aus, daß dem Halen von der Göttin Ostara die wunderbare Gabe ver liehen lei, jedes Frühjahr ein Ei zu legen. Dieses Ei werde von dem Halen behutsam zwischen den Vorder pfoten auf einen von ihm gewählten Acker getragen, dort zerplatze eS in Tausend« von Staubkörnern, die sich über allhin zerstreuten und dadurch dem Acker neue Keimkraft, neues Leben «inflößen. — Dann begann man die Eier selbst auf die Erde zu tragen, nm den« Hasen die Arbeit zu erleichtern. Voraussetznng aber war, daß die Eier auf gut umgtt» grabenen Acker gelegt werden mußten. Daher auch auf gut nmgegrabencm Grund reiche Frucht, — der Volks glaube schrieb dies aber den Eiern zu. Die christliche Kirche nahm die Ei-Opferung zu sich hinüber. DaS Ei wurde für die Kirche das Symbol deS Er lösers, der aus dem Grabe zu ewigem Leben erstand. Im Ei ruht das Leben. Es hat etwas Geheimnisvolle» in sich ES birgt Lebenskraft in sich. Wie eS nun auch sei, Ma die Sage von der Göttin Ostara und ihrem, Halen richtig sein oder nicht, die Kinder werden sie gern hören, und die älteren werden in dem (Yedanken an den Osterhasen an ihr« eigene Kindheit zurückdenken. schickte den Grafen Harry Arnim, der am 20. auf seinen Wunsch nach Gastein kam, als Gesandten nach Pari», um weitere Husarenritte Manteuffels zu verhindern. Den provisorischen Geschäftsträger in Paris, Graten Waldersee, beordert« er nach Gastein zum Bericht, nahm außerdem fast täglich än der kaiserlichen Hoftafcl teil und — unter zog sich einer regelrechten Badekur. In den Briesen an seine Krau spricht er von einer Hoffnung auf Erfolg dieser Kur, während sich einstweilen nur die üblich-Müdig keit nach den Bädern geltend mache. In dem Brief an die Herzogin sind die Schwierigkeiten skizziert, ohne deren Beseitigung die thüringischen Regimenter, die znr 22. Divi sion gehörten, nicht zurückkehren könnten. Erst am 12. September, nachdem vertragsmäßig eine halbe Milliarde. Francs gezahlt worden war, gab der Kaiser Beseht, mit der Räumung zu beginnen. Wie bei diesem notwendig gewordenen Kur-Aufenthalt in Gastein hat auch sonst BiSmarck, der immer Tätige, ans leinen Erholungsreisen selten Ruhe gehabt, sondern oft die wichtigsten Entschei dungen getroffen. Seine nächsten Mitarbeiter, die ihn dabet begleiteten, hatten oft mehr Müln-, die Arbeit zu bewältigen als in Berlin, Ivo ein reichliches Kanzlei-Per sonal zur Verfügung stand. Als Bismarck 1886 sich auf der Badereise befand, ließ er am 9. August durch die „Berliner Politischen Nachrichten" die folgende Noliz ver breiten: „Einige Zeitungen haben daraus, daß der -Herr Reichskanzler auf seiner diesjährigen Reise von einem höheren Beamten begleitet ist, den Schluß gezogen, daß er lich auch während seiner Kur den Gesclsiisten widme. Danach könnte es scheinen, als ob dec Reichskanzler sich sonst auf seine» Reisen von den Geschäften sernhalle. Da ist indessen unrichtig. Der Reichskanzler ist niemals in Urlaub. Stets befindet sich iu seiner Begleitung ein höherer Beamter, weil er dir Geschäfte unausgesetzt in der Hand behält."
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