Volltext Seite (XML)
Abwechslung und »achtet Blumen aller Art. Der fünfte ist praktisch veranlagt und baut Gemüse und nicht» weiter. Der andere wieder will von jedem etwa» haben: Lr hat Obstbäume, er hat einen Strauch, er hat Blumen und schließlich Gemüse. Man glaubt nicht, wa» auf einem klei- «en, wen»»« Meter breiten Lanostretfrn alle» vereinigt «erbe» kann. Gerade bte vepslanzuna de» Ländchen» ist charakteristisch für seinen Besitzer. Der offenbart mit seiner, hier angewandten Liebe sein innere» Wesen. Er läßt den Garten sprechen. Wa» aber auch angebaut wird, mit einer Lieb« und «»»bauer wirb ba» Land »«pflegt, bte verwunberung Hervorrufen muß. Jede» Eckchen ist sauber, kein Hälmchen verliert sich. Peinliche Sauberkeit zeichnet alle Schrebergärten aus. Sie werden mit Liebe gehegt und gepflegt, denn sie sind auch da» Ein und Alle» dessen, de« e» gelungen ist, sich ba» Stückchen Lanb »u sicher«. Er fühlt sich mtt dem Sandmann solidarisch, denn er blickt auch täg lich »um Himmel und bangt nm da» Wetter. Heute will er Regen, morgen Sonnenschein. Und wenn die junge Saat keimt und sprießt, wenn da» erste Grün an Baum und Strauch sich »etgt, bann steht er bewundernd vor jede« Sprößltna und meint, ba» Wachsen verfolgen zu tonnen. Täglich schaut er überall umher, um ja zu sehen, wa» der Boden hervorzaubert, ob seine Saat auch aufgeht. Und bte Sorge kommt bet ihm im kleinen, wie beim Sandmann im großen, ob di« Müh« sich auch gelohnt hat. Er will selbstverständlich auch ernten. Getu Gärtchen soll ihm sei« der Glückbrtnger und der Platz, wo er sei«« Ruh« findet, «u» Sonntag ist er vom Morgen bi» »um «Send draußen. Er hat sich eine Laube erbaut, mtt viel Liebe und mehr oder weniger Geschick und wohnt immer in dem Bretter hau», meinend, t« Palast zu Hause«. Nieman- wirb ihm sei»« Neigung nehmen könne«, den« «er ba» Land lieben gelernt hat, der hängt an setne« Stückchen Boden mtt einer groben Zähigkeit. Und SonntagS-Arbett auf seinem Länd chen ist der Inbegriff seiner Freude. Er muß arbeiten, einmal, weil er am Wochentage keine Zett für sei» Land hat, -an« aber, «eil e» ihm Freude macht, gerade aa Sonntag auk seinem Ländchen herumzupuddeln. Prebt. bMIIMlell. Man soll den Feiertag heiligen, man soll ihn heiligen fordert auch das Gesetz. Sonntagsarbeit ist verboten. Aber alle die vielen Tausenden, di« ein Gärtchen ihr eigen «en- «e», eine» Schrebergarten »ber «tu Stück Laub vor de« Tore«, bi« am Werktag »o« Morgen bi» »um «benb ihre« Berufe nachgeben, ist e» eine selbstverständliche Pflicht, den Sonntag, und gerade den Sonntag dazu zu benutzen, ihr Land »n graben, »u säen, zu pflanzen, alle «rbetten hier »« verrichten, di« die Gärte« schön und ertragreich machen sollen. Und mit welcher Liebe wtrb -lese Sonntagöarvett getan, mtt welchem Eifer und welcher Hingebung Ordnung geschaffen. Klein ist der Raum zumeist, aber jeder Garten de» kleinen Manne» zeigt doch, wie er mtt dem Herzblut an seinem Stückchen Lande hängt. Und jeder Garten verrät auch die besonderen Neigungen seine» Pfleger». Man wandere einmal an einer Schrebergärten-Kolonie entlang. Der eine hat sein Lanb voller kleiner Obstbäume, ber zweite voller Sträucher, der dritte voller Rosen, der vierte liebt die Jem mbklWleii MM w MIüM« gewidmet ist der zweite Band de- Werke- „Der Weltkrieg ,m Bild", Krontaufnalnncn aus den Archiven der Entente. Das prachtvolle Werk enthält über 500 bisher unbekannte, hochinteressante Photographien in hervorragend schönem Kupfertiefdruck. Jede- einzeln« Bild ein Dokument weltge schichtlicher Bedeutung. Zu beziehen nur durch BertriebSstelle „Der Weltkrieg im Bild", München 2 TW., Landwehrstr. 6i P. — Das Vorwort stammt von Werner Beumelburg. Mehr als vier Fahre währte der Krieg. Macht man ttne einfache Statistik auf, so gebt daraus hervor, daß nur ein verschwindender Bruchteil dieser Zeit den großen Opera tionen im freien Raume gehörte. Jin Westen, wo unbe kümmert um alle glänzenden Feldzüge im Osten, im Süden und Südosten vom ersten bis zum letzten Tag« die Entscheidung lag, kann man die wenigen Wochen des Bewegungskriege? rasch an den Fingern abzäblcn. Tie bleiben auf den Anfang und das Ende beschränkt. Zwischen Anfang und Ende liegen die Fahre ve» Stellungskrieges. Sie sind unterbrochen von der Periode der furchtbaren Materialschlachten, deren blutige Kette in drei Namen gipfelt — Bcrdun, Somme, Flandern. Diese Schlachten, deren jede sich Ivie ein gefräßiges Tier monate lang über einen verhältnismäßig schmalen und erstaun lich wenig tiefen Raum wälzte, kennzeichnen sich durch den Mangel sichtbarer Entscheidungen. Tie sind ein unerhörtes Novum, das den gewohnten Begriff Sieger und Besiegte verschleiert. Wir sagten mit Absicht sichtbarer Ent scheidungen — in Wahrheit liegt dennoch in diese« drer Schlackten die Wende des ganzen Krieges. WaS sahen wir während des ganzen Krieges vom Feinde? Was sah der Feind von uns ? Der Blick vom vordersten Sappenkopf reichte über das Niemandsland bi- »um ersten feindlichen Graben. Das war alle». Wetter rückwärts, von überhöhenden Beobachtungsstellen aus, mochte man mit dem Scherenfernrohr ein wenig weiter kommen. Die Fesselballone konnten sogar das Gelände bi» zu den feindlichen Batteriestellungen beobachten, aller dings nur rndirekt, indem sie sich au» Rauchbildungen, Ervoeränderungen und sichtbaren Gegenständen ein Bild konstruierten. Alles andere blieb auf die peinlich genaue Auswertung der Fliegerphotographien beschränkt. Da» Niemandsland trennte »Wei Erdtelle voneinander, feindlich bis aufs Blut, und doch so nahe «rückt, datz ein Bestehen nebeneinander auf die Dauer unmöglich war. ES gab Sturmunternchmungen, die uns in die feindlichen Gräben brachten. Man tat einen flüchtigen, benommenen Blick in diesen fvemden Erdteil, der so nahe und doch so weit war. E» gab Handgranatenkämpfe, in denen man plötzlich, rauchgeschwärzt und vom fiebernden Rausch de» Trick,terkampfes geschüttelt, den Gegner auf 20 Meter vor lick batte. Man sah das Weiße in keinen Augen, den an gespannten Zug seine» Gesichte», die schmutzige Uniform, dse hastigen Bewegungen der Hände und da» scheue Ducken de» Körper». Erscheinungen eines ganz anderen Daseins, flüchtig, fast oxisterhast. Plötzlich sichtbar gewordener Aus druck einer Welt, die sich tonst nur durch ihre grausamen Wirkungen offenbart, als da lind Gräben. Htndernisfe. Maschinenaewehrkuaeln. Minen. Bomben. Granaten. Gra naten. Granaten. DaS war alles. dtun lie^t es vor uns auf diesen Blättern. Ein Dutzend Fahre nach dem Geschehen selbst können wir alle» mit Muße betrachten. Auch heute sind wir nicht frei von jenem Gefühl der Beklommenheit, mit der wir damals zu kämpfen hatten, wenn wir für Augenblicke hinter den Vorhang des Niemandslandes schauten. So also hat es ausgesehen! DaS ist Berdun von der französischen Sette. So war es auf dem Douaumont, als er unter unserm Feuer lag. So ging cS auf Baur zu, als wir das Panzcrwcrk bestürmten. Dies ist der Thiaumontrücken, dies „Kalte Erde", ehe unsere Kompagnien die Trümmer eroberten, und später dann, al» wir sie wieder verloren. Hier ist die Höhe 304, hier der unheimliche „Tote Mann" solange sie noch. Einsern Blicken entzogen, als feuerspeiende Anhöhen rauchverschwommen vor uns lagen. DaS Schlachtfeld der Somme. Wir sehen die englischen und französischen Reserven in langen Kolonnen vorgehen, die dann, Stunden nur später, als lockere Trupps in den Trichtern vor unseren Maschinengewehren auftauchten. Wir sehen, wie da» Feuer unserer Artillerie unter sie schlägt und wie ihnen der Weg nach vor» kaum weniger höllisch gemacht wird, al» un» daS verzweifelte AuSharren im Feuerorkan. Dir erkennen die ungeheure, beinahe phan tastische Fülle des Artilleriematerials, das man in tage langem Trommelfeuer auf uns niederprasseln ließ. Die »erschossenen Gräben, die Trichter, die zerfetzten Waldstücke tauchen lebendig vor un» wieder auf, wie man sie un- damals mit einer gewaltigen Ueberlegenheit entrissen. So sah das Gelände ans, das wir nach Wochen des Grauens zurücklieben. Wir beobachten die Trupps unserer Kame raden. die. umzingÄt unk niedergetrommelt, de« Feinde in die Hände gefallen, und die wir wochenlang für tot hielten, bis sie aus der Gefangenschaft ein Lebenszeichen gaben. Der flandrisch« Morast tut sich aus, in dem die Snq- länder vier Monate lang di« Materialschlacht mit Mil lionen von Granaten und Hunderten von Bataillonen Tag für Tag in Glut hielten. Die handgreifliche Wirklichkeit ber Photographie legt alles offen vor unser Auge und läßt un» erst ganz ermessen, welcher gewaltigen Ueber- legenheit wir auSgeliefert waren. Wir sehen die TanG vor un», gegen die zu kämpfen an un» Forderungen stellte, wie sie keinem soldat der Weltgeschichte je gestellt wur- den. Wir sehen die Unzahl mächtiger und beinahe sagen hafter Geschütz«, deren Granaten unsere Gräben und Unterkünfte umpflügten. Wir erkennen die unerschöpflich« Maierialfülle de» Gegners — aber wir sehen auch di« Wirkung unserer eigenen Waffen, die zu beobachten un» damals vetsagt war. Wa» mutzte da» für ein Gegner sein, gegen den man ein solche» Material, eine solche Verschiedenheit von Nationalitäten aufwandte, ohne ihn zu bezwingen. Keine Beschreibung vermag so unmittelbar den Ein druck des Lebendigen und Wirklichen zu vermitteln wie di« Photographie, die just den Augenblick de» Geschehen» mit all seinen Einzelheiten naturgetreu erfaßt. J^oe Bewegung, jeder Zug im Gesicht, die Rauchwolke deS Abschusses und Vie des Einschlages, der Verband de» Verwundeten, der Tod und da» zähe Anflammern an da» Leben — alle» tst hier in einer unheimlichen Lebendigkeit festgehalten. Aber es ist nicht nur eine Erinnerung, ein« Wieder herstellung des damals Geschauten. Indem es gelungen tst, ein« Fülle von Bildmaterial au» dem Besitz des Gegner» »usammenzustellen, erscheint nun gerade das vor uns, wa» wir damals nicht sehen konnten. Das Niemands land hat sich aufgetan. Der eiserne Vorhang, der wäh rend des Geschehens selbst den Blick verschloß, ist gehoben. Zum erstenmal zeugt die Wirklichkeit von sich selbst, in dem sie un» frei und ohne jede Einschränkung den Gegner in allen seinen Kampfhandlungen zeigt. Das Ist die be sondere Bedeutung dieser Bildersammlung. Sie ist bedrückend und erhebend zugleich. Bedrückend in der Erkenntnis, gegen welch unerschöpfliche Material füll« wir zu kämpfen hatten. Erhebend, well un» gerade diese Beobachtung mit Stolz erfüllen muß. Denn selbst eine solche Ueberlegenheit hat nicht ausgereicht, uns im Felde zu schlagen. Do wird auch diese Sammlung wie die erste zu einem lebendigen, erschütternden und wahrhaftigen Denk mal für die Größe dessen, was von deutschen Männern in vier Jahren gefordert und getragen wurde. Saattartoffeln DH««»'* KrSbe, verkauft Nleliter. lSIuuklt«. Am Sonnabend, de» 20. April 1»»» vormittag» 11 Uhr sollen im Finanzamt Riesa 1 Grammophon, 1 Schreib maschine <A. E. G.) u. 1 Rollschutzwand öffentl. meist- dielend versteigert werden. Finanzamt Rief«. Mei«« jknn iu Riesa od. Nähe zu kauf, gesucht. Offert, unt. 274» a« ba» Tageblatt Riesa. ARviM! früb« und mittelspäte, versch. Sorten, verkauft Sonnabend, de« LV. Avril, vormittag 10 Ubr soll im Wege de» Selbsthilfeverkauf» in Riesa Bahn- bof, Güterabfertigung, «in Waggon ea. 180 Bällen Torfmull meistbietend versteigert werden. Riesa, den 18. April 1S2S. Der Gericht-voll »irher de» Amtsgericht*. Anzeiger Am 23. 4. 2V von 8—15 Ubr wird auf dem ehemal. Truppenübungsplatz Munition ver nichtet. Lager- und G ohltS-Lichtenseer Weg sind gesperrt. Nachgraben un d Aufheben von Munition»- reiten aller Art ist lebensgefährlich. Zeithain, den 17. 4. 2*. - - Muntttoutzaustalt A. Landtagswahl ketr. Die für die Landtagswahl am 12. Mai 1S2S ausgestellte Wahlkartei der Stadt Riesa liegt vom LI. April bis mit L8. Avril 1VL» während der gewöhnlichen Geschäftskunden uud Sonntag» von 10—12 Ubr vormittag» bei den unter D aufgeführten Stellen zu jedermann» Ein sicht aus. Für die Einwohner de» Stadtteile* Merzdorf liegt die Wahlkartet am Sonntag, de« 21. und 28. Avril LV2N nicht bei der Verwaltungsstelle Gröba, sondern im BereinSzimmer des Gasthofes „Zum Schwan im Stadtteil Merzdorf vormittag- m der Zeit von 1V—12 Ubr auS. Einsprüche gegen Richtigkeit und Vollständigkeit der Wahlkartei sind bis zum Ablauf der Aus- leguugsfrift bei der unterzeichneten Behörde bezw. für die Stadtteile Gröba und Weida in den dor tigen Verwaltungsstellen schriftlich oder mündlich anzubringrn und unter Vorlegung der erforderlichen Nachweise zu begründen. S RatbauS, Wahlamt, Zimmer Nr. 14. Wahllokale: Hotel „Stern-, Hotel .Kronprinz-, Hotel „Höpfner", Hotel „Wettiner Hof, Reftaur. Elbtrrrafse, Reftaur. Dampfbad, Hotel „Sächsischer Hof-, Las« Sdelwelst. Verwaltungsstelle Gröba, Zimmer Nr. P. Wahllokale: Gasthaus „Zum Anker-, Gasthof Groh«, Hotel.Thüringer Hof-, Gast- bof .Zu« Schl»««- 1« Stadtteil Merzdorf. Verwaltungsstelle Weida. Wahllokal: Gasthof Walther. Riesa, am 17. April 1*2«. Der Rat der Stadt Riesa — Wahlamt. Schmu. Wen« alle* versagt, da«« hilft da» st» seit 120 Fabre« ! al» Kräftigungsmittel für schwache Augen glänzend bewährt bat. Alleinver kauf für Riesa und Umg. Tetttral-Dro». VA. Förste». Stelle von beute an einen frischen Transport sicher«, eingefahrene Sri- md LelmMe ,, , hochtragend und mit Käl- tVierd.Sjäbr.*^ -l. Thlelemann;G- SlolzeMll «r. s ! Mabre.'.'o'^ Bahnstation Gröditz i. E. kaust preiswert S. Hafer- Sernruk Nr. 10. > dura. Rief«, Hohe Btt. 4. . - ' , .V ... . Hellgelber strlellSodatt »narfloaen MI. 18»»« möglichst mit Mtttag«ttsch für jungen Manu ^fuch«. Offerten unter » 2744 an da» Tageblatt Riela. NSdl. Ammar zu vermieten SchStzeustr. SS, vart. l. HVolmMMwured lUera—Vrelwlr. Biete 3-Zimm.-Wohng. in Oschatz. Suche gleiche od. grüß, in Riesa. Off. unt. ^2741» g. d.Tagrbl. Riesa. lstlNMNwMd. Vitt« schöne 3-Zimmer- Dohna, in Oschatz gegen ebensolche in Riesa. Umzug wird vergütet. 8« rrfr. im Tagebl. Riesa Junger Mann findet gute Welle bei Zeithain. varstocster fast neu. 3 Fl.. prei»w.,«. M. Mdem., Ml. billigst zu verkauken Moderner, guterhalt. stlmlerumgea zu verk. Seerhausen SV. «S,eIse,.'SMMtj «chtRnhb.-vüs-tt, rPebbta- seffrl, ne«, billig zu verk. Hanptftr.3», 1. < Durch,»»«). Angebote erb. unt. ll 2742 an da» Tageblatt Ries». vrutolor von rrbbuhuf. Italienern gibt ab W. Schlegel, Hauvtftr. 10. Zprdeiuriollelu sehr meblreiche, wieder ringetroffen und verkauft billigst jeden Bosten F. eitert, Telefon 145. ick Le Xutzake. — Vorn teure Bolter, veno Ze» Heicke mtt „vleudemZ, stlmt» gekirnt* ru arvick»«» ick? Lie l»t nokr- kaü, ergiebig ua6 appetML ua<1 bocket nur «tea kalben kräi». krrecknea Lie ckck »eldck, vievick Zle im lchuße eine» lakre» «raren können. Sparsam imS Look kovLvn