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Uiesaer Tageblatt Drahtanschrift» U U A A § k 1 S ? V Ml) Postfchackkonlm Tageblatt Riesa. Dresden 1LS0. Fernruf Nr. 20. Dar Riesaer Tageblatt Ist da« zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Girokaff»: Postfach Nr. S2. Großenhain, de« Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamts Meißen behördlicherseits - bestimmte Blatt. Riesa Nr. LT Sonrradenv, 18. November 1S33, obeitvs. 8«. Jahr- Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« De« abend« '/,« Uh- «et» ^"nah«e d« «böbuna^ und^tachforderuna vor" ^n»iae»^^r^dtt NummerAusgabetage» find di« » Uhr vormitt«« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und V^Ä b i^d A U s» m« br^tt. sLuo hohe Grund,chrift-Zeil. (« Älb.n)°L Gold-Pfennige; dL 8» mm breit. Reklame,eil« lOO «^.Pfennige;' ^itraubwLr und «ao «>»/ «uilcklaa. Keft« TariiL Bewilligter Rabatt «lischt. wem, d« Bettao verfällt, durch Klag« ««gezogen ««den muß oder der llnfttaggeb« in Kontur» gerät. Zahlung«- UN» nkee Ker Besörderuna«einr<chtuna«n — hat der Bezieher kein«« Anspruch auf Lieferung ob« Nachlieferung d« Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich. ^liesa-GeschiftSfÜ»»: «oetheftreß» S» Verantwortlich für Redakttoa: Heinrich Uhlemann. Riesa; für Anzeigenttit: Wilhelm Dittrich. Rttsa. veMgsprei», gegen »ornn^ahilme«, fit, «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch yostdepeg >Verteuerungen, Erhöhungen b« Löhn« und Mattrialienpreise behalten wir un« da« Recht der Preis- »g« auszugebrn und im vor« ' ' ' Sonntag: Tag -er Deutschen Jugend! Vas Von Luthers. Diese Novembcrmilte bat in Deutschland ein halbes Jahr nach der Entscheidung von Potsdam eine innerliche Entscheidung für die Zukunft Deutschlands gebracht, eine Entscheidung, die sich noch tiefer und breiter auSwirken wird. Der Austritt Deutschlands auS dem Völkerbund war da« erste Sinnzeichen zu dem mächtigen Bekenntnis, da» die Na» tion nicht nur mit dem Stimmzettel abzulegcn bereit war. Es ist mehr als ein Zufall, daß das Datum der groben Rebe des Führers und das des Tage» der Volksentscheid»»« mit dem Datum der Lutherscier nahezu zusammenfielen. ES bandelt sich hier nicht um konfessionelle Denkwürdigkei ten, sondern um den elementaren Ausdruck des deutschen Willens, der sich vor vier Jahrhunderten in der groben Wandlung de» McformattonSzeitalterS auSdriickte. Wir stehen heute wieder in einer solchen Wandlung. Wir erleben wieder ein Ringen um die Form des Mittlertums zum Ewigen. Der Ausbruch der deutschen Nation wird in alle Ewigkeit die Züge deS Luthertums tragen, denn er ist meta- phnstsch mit dem verbunden, wa» tn Luther sprach und wirkte. LutberS Sprache ist tn da» deutsche Volk eingc- gangcu, hat daS deutsche Volk zusammcugefastt und ihm erst einen einheitlichen Ausdruck im Wort möglich gemacht. Als im Fahre 1914 di« grüble Prüfung unserer Geschichte an die Nation hcrantrat, al» im Bewußtsein der Menschen einer satten nnd anSgernbten Zeit die Erkenntnis dieser unge heuren Schicksalsprüsung berausdänimertc, da stimmten sie auf den Strabcn Deutschlands da- Lied von der festen Burg an — «S war der einzige Ausdruck für das Gebet um Kraft, da» man in allen anderen Formen verlernt hatte. DaS war da» Zeichen de- ewigen Luthertums über Deutschland. Tie politischen Ereignisse haben da» amtliche Deutsch land veranlabt, den Luthergedenktag auf den IS. November zu verlegen. ES kommt nicht auf da» Datum an, e» ist aber seltsam, daß inzwilchen «ine religiöse Auseinandersetzung innerhalb de» in Bewegung geratenen Protestantismus wieder einsetzte, die an gewisse Ereignisse in Berlin an knüpfte. ES kommt anch hier nicht auf die Einzelheiten der Aus einandersetzung an, sondern auf die innere Bewegtheit, da» Zeichen eines Suchens, das mehr ist als ein Haben. Wir wer den In Deutschland nie zu einer endgültigen fixierten Form der Mutterschaft zum Ewigen kommen, unser Schicksal ist da» Suchen, daS Werden. Wir wollen unS darüber nicht täuschen. Wir sind nicht unter da» statische Prinzip gestellt, da- die lateinische Welt schicksalSmäßtg beherrscht. Wir er leben immer wieder — so wie in Luther — neue Durch brüche zu neuer Gestalt. DaS bedeutet nicht Gestaltlosigkeit, sondern Straffung und Erziehung zu höchster Gewissenhaf tigkeit »nd ewiger Bereitschaft für die höchste Aufgab«. Wir stehen in dieser neuen Phase unserer Glaubens entwicklung auch erst am Anfang. Solche Enwtcklungen werden nicht anl offenem Forum und nicht am grünen Tisch bewirkt. Sie gehen im Herzen de» Einzelnen und im Geiste des Begnadigten vor sich, der sein Leben einsetzt für das Werden einer Idee, deren er selber vielleicht noch nicht ein mal ganz gewih ist. Für un» Heutige ist nur gewib, dab wir als Deutsche die Verantwortung für eine grobe Wende tragen, die mit dem ersten Weltkrieg gegen die Deutschen begann. ES ist wiederum kein Zufall, da« dieser Krieg gegen das Volk Luther» geführt wurde. Fetzt beginnen wir allmählich uns dieser Folgerichtigkeit bewußt zu w«rden. Wenn wir dabet nicht in den Fußangeln kleinen Bekennt- niSstreitS hängen bleiben, sondern die weltgeschichtlich« Be deutung des Ganzen, der deutschen Sendung als der Sen- dnng Luthers bewußt bleiben, dann erfüllen wir zu unserem Teil und in unserer Zett die deutsche Aufgabe. Was aber den Staat anlangt, den die Deutschen sich heute neu erschaffen, so sollte unS tmmer Luther» Mahnung dabei leiten, daß nämlich wir nicht nur verpflichtet sind vor Gott der Obrigkeit zu dienen mit Gelb und Gut und Leib und Leben, sondern daß wir der Obrigkeit »die Ehre geben" sollen Die Ehre — da» ist mehr al» alle» andere, mehr al» menschliche Gerechtigkeit und menschliche Tugend, mehr al« änßere Vorteile und alles Diesseitige. Die Ehre — daS ist die ewige Rechtfertigung des Menschlichen durch die Be ziehung ans da» Göttliche. Luther hat damit den Staat an» der Sünde ausgenommen und ihn eingesetzt tn die Ordnung Gottes. Damit hat er unS Deutschen ein Vermächtnis htn- lassen, dessen wir uns alle Zeit würdig zu erweisen haben. MWei zu tkn r-WmM. Magdeburg. (K«nkspr«ch.jj DaS Unglück «ntstan» dadurch, Saß bei dem diesige« Wetter »er KD.-Zng aus de« Arbeitcrzug aufsuhr. An der Unglücksstelle «erb«« Repa raturen vorgcnomme«. Gin ungeheures Unglück «urde da« durch vermieden, daß etwa 4V Arbeiter des ArbeiterzngeS das Hcraubrause« des D.»ZngeS bemerkten «nd abfprange«. Zwei Arbeiter werbe« «och «ermißt: «g« »ermntet, dast sie. unter der D.'Znglokomottv« liege«. w-3«g Vertin-Varis aus ArbeitSzug ausgesahren. Drei Todesopfer. Stendal (Funkspruch). Der kD-Zug Berlin—Pari« ist heute vormittag 10 Uhr bei dem Ort« Borgitz bei Uchtspringe auf einen Arbeitszug aufgefahren. Die Lokomotive des kD-ZugeS ist um gestürzt. der Packwagen entgleist. Die ersten Wagen des Arbeitszuges sind zertrümmert worden. !M! mW 1 Personenwagen wurde gleichfalls aus seiner Lage gebracht. Bei dem Unfall wurden drei Arbeiter d«s Arbeitszuges töd, lich «erlegt, au» dem KD.»Z«g wurde der Lokomottosührer. der Heizer «nd ein Packwagen-Bediensteter, sowie fünf Reise«d« leicht verletzt Zwei Personen »»erde» noch »en mist». Die beiden Gleise sind gesperrt. Der Betrieb wird durch Umstrigen ausrechterhalten. Der Präsident der Reichs bahndirektton Hannover begab sich sofort nach Bekannt» werden de« Unfälle» mit einem Kraftwagen zur Unsallstell«. MW« VMt Ibn Ur WMimuM. Hannover. lFunkspruch.f Dir NeichSdahndtrektto« Hannover verbreitet jetzt über da» Eisenbahnunglück bei Stendal folgenden amtlichen Berich«: Am Ui. November l»S3, morgen» 9.LN Uhr, fuhr zunschcn Vinzelberg und Uchtspringe der Strecke Stendal-Hannover der FD -Zug LS auf einen ArbettSzug aus. Dabet Pele« die Lokomotive und der Packwagen de» DF -Znge» um. Ein Wir opfern! A Dresden. Di« Vanbesftelle Sachs«« des Reichs- Ministerin«,» sür BolkSanfklärnn« »nd Propaganda erläßt folgenden Aufruf: MW Miner mb Nm»! Nachdem der Tag de» Eintopfgericht» zum zweiten Mal Für Bekenntnis zum Opferwrrk de« Deutschen Volkes in aller Oesfcntlichkeit zum Ausdruck gebracht hat. wünscht auch die deutsch« Fugend tcilzuhabcn an dem Kampf gegen Hunger und Kälte. So wie die Httler-Jugend durch ihren herrlichen Opfcrgetst Leben und Blut tm Kampf um die Macht einsetztc und ihren Besten, den Hitlersungen NorkuS verlor, will jetzt die gesamte deutsche Fugend nicht zurück stehen. Jungen «nd Mädels »»erde« am kommenden Sonn tag da» Abzeichen der Hitler-Jngend als Wappenschild in aller Oeffentlichkeit nagel« laste«. Wer von Ihnen denkt nicht daran, daß mir in der Zeit de» Weltkrieges Millionen von Nägeln in die Holzskulpturen der Denkmäler schlugen, um in Form von kleinen Gaben dafür zu sorgen, daß das Wort: »Biele Wenig ergebe« ei« Biel" Wahrheit werden konnte. Vor Ser Siegessäule in Berlin wurde das Stand- bild Hindenburgs genagelt, und wenn wir am kommenden Sonntag da» Schild -er Hitlerjugend sür den gleichen Zweck in Anspruch nehmen, bann bedenken Sie bitte, -aß jedes Schild zu einem Ehrenzeichen der Fugend erhoben wird, das in den Schulen und Heimen Aufstellung fin den soll. Wenn die LandüknechtStrommeln am morgigen Sonntag um 7 Uhr morgens davon künden, baß der Tag der Fugen beginnt, wenn Fungen nnd Mädchen in großen Aufmärschen durch die Städte marschieren, dann freuen Sie sich, bann können Sie sich über Len Gestaltungswillen unsere» jungen Nachwuchs«» freuen «nd mit jedem Nagel das Bekenntnis ablegen, daß Sie sich der Jugend verwandt fühlen und tn ihr die deutsche Zukunft sehen. Zugleich wird der Kampf gegen Hunger und Kälte durch dicke Nagelung eine wesent liche Unterstützung erfahren. In diesem Sinne rufen wir Sie auf zur Mithilfe an der Gestaltung de« Tage» der Fugend. Der Film der Jugend, die opferbereit in den Kampf um daS Dritte Reich eintrat, der „Hitlersunge Ouex", ging vor kurzer Zeit zum ersten Mal über die Bühne. Durch diesen Film hat mancher deutsche Mann und manch« deutsche Frau -um ersten Mal etwas erfahren von dem Kamps einsatz, den die Jugend für die Idee des neuen Reiches be reitstellt«. Jen« Jugend, die in der doppelten Bean spruchung durch den Beruf und die Partei Unerhörtes leistete, tritt damit zum ersten Mal au» ihrer bescheidenen Zurückhaltung heraus. Die zeigt, wie sie die Sterne vom Himmel zu holen bereit ist, wenn ihr eine Idee den Anreiz -dazu bietet. Eine Jugend, die in der Härte der Zeit heran- wuch», in -er Mord und Kamps kommunistischer Verbrecher vor Len Besten unserer Zukunft nicht Haltmachten, darf sür sich in Anspruch nehmen, baß sie als treuestes Pfandrecht »er deutschen Zukunft gilt, und in diesem Ringen und non keinen Hemmungen beeinflußten Krafteinsatz liegt das Wesen des deutschen Idealismus begründet. Und ««« rufen die Trommel« «nd die Lieder der Jugend auf zum Tag der Deutfche» Jugend. Legionen »»» de«tsch«« Junge« ««d Mädchen marschieren im Deut» I sche» Reich ans, schmuck gekleidet «nd mit »em «au»»» Serbftbemnßlfet« ihrer j«»,r» Frend«, «n Han» «nznleöon an de« grdstte» soziale« Werk de» ersten Jahre» d« nattnnalsoztalistifchen Regierung «nserer Führer. Am Kamps gegen Hunger »nd Kält« v»ird das Wappenschild der Hitlerjugend znm Symbol erhob«« ,» einem Schttt, da» schütz«» sich stellt a«««» «len» »nd Berzmeisl»««^ Hier steht di« Ingen», anch st« mir» da,« beitrag«* Pfennig um Pfennig »nd Mark nm Mark,« erbitte«, da mit die Not keine« Eingang findet in das Hau» de» deut sche« Volksgenossen. Biel« Hämmer »erden am k»»«e»dr» Sonntog di« Nägel de» Opfer» einschlagen in Re Symbole der Jugend Und die Schilde werden ak» Ehrenzeichen t, den Heimen »er Hitlerjugend «nd in de» Schule» Zeugnis ableg«« davon, daß sie genagelt »erde» a»S überqnellender Freud« «nd Dankbarkeit de« gegenüder, der in »nablSfflger Arbeit di« Not vertrieb und »er denttche» Zukunft «in Ziel gab, dem Kanzler des Dritte« Reiches Adolf Hitler. Möge Deutschland.nie glauben, daß man in «ine neue Periode des Lebens treten könne ohne «in neue» Ideal. Möge «S bedenken, daß wirkliches Leben von unten äus, nicht von oben her »stichst, daß es erworben, nicht gegeben wird. sPaul -« Lagardes Wir stehe« «och unter dem Eindruck der grandiosen Rede des Führers an die Deutsch« Arbeiterschaft un- finden in den Worten Lagarde» die Bestätigung dessen, was der Führer in seinem gigantischen Ringen um die Seele deS deutschen Menschen und um die Einigkeit über alle Klassen und Stände hinweg forderte. Bon unten her baut sich der Staat auf. und dieser Aufbau der Gestaltung kann nur ge schehen, wenn «tn Volk reif wird durch die Erkenntnis der unbedingten Verbundenheit aller Träger seine» Volkstums. DaS »en« Ideal ist Henle geschaffen, die Weltanschannng nationalsozialistischer Denkart hat i« dem BemeiS des 12. November sein« Bestätigung »nd sein« Kratt »or der ganze» Welt erfahre«. I« dem Maß«, in dem der einzelne znm Mitglied der großen BolkSgemeiuschaf« wird, hat er die Pflichten z« übernehme», die ihm a«S dieser Erkenntnis erwachse«. Der Kampf gegen Hunger »nd Kälte ist ein Schlußstein dieser Korber«»,. Und die Tatsache, daß der Wetteifer im Kampfe gegen Hunger und Kälic jeden deut schen Volksgenossen erfaßt hat, sehen wir an jedem Tag be wiesen. Wenn wir heute dickes Winterhilfswerk gestaltcn helfen, so ist jeder Deutsche sich der Tatsache bewußt, baß au» diesem gemeinsamen Eintreten un- gemeinsamen Opfer willen eine neue Gemeinschaft entsteht, die Klassen über brückt, Standesdünkel vernichtet und Verständnis schafft für die verschiedenartigen Pflichten des Arbeiters der Stirn und der Faust. So wie wir im Kriege Anleihen zeichneten, um au» eigener Hilf« da« gigantische Ringen -es Weltkrieges zu gewinnen, so muß ein jeder Deutscher sich verpflichtet fühlen, Opfer auf sich zu nehmen, ans daß das Gespenst de« Hunger« und der Kälte sowie der moralischen Zerrüttung gebannt bleibt sür die ganze Dauer des Winters. In diesem Kampfe mir» »er kommende Sonntag al« „Tag der Jugend" die freudige Mitarbeit der Znkuuft nn, sereS Volkes, «nserer jungen Generation eine« herrliche« Meilenstein in der Geschichte des erste» Jahr«» der national sozialistische« Regierung bilde«. Niemand enttäusche den Wunsch der Jugend, teilhaftig ,« werde« an der Arbeit, die Hnnger «nd Kälte bannt. In diesem Sinne wünsch«« wir der Ingen» ,i« »olle» Gelinge« ihres »roßen Tages!