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Nr Einzelnummer 10 Pfennig üSH» 8 5 s 4 Woche :: üe Nummer 203 Dresden, Freitag den 11. Dezember 1931 . Jahrgang : : k 8 »stzm! Ri-Bett Mitglied des Staatsgerichtshoses - ' ÜM! < »rkokrg»! kkeprul 7. >zm - - ß tz -j 1 äexelbrl^ « 27 180 46 20Z 19 334 x, / v»« L, )h SO S» in Dresden in Lkemnitr in l.eipriz il > <> Vueiwu :k« U,«- » illi^epni eclinev^ KD cnm Sr rz! lelelon ilte nnö tigcn Amt soll Uber die Vorbereitungen eines Presseempfanges hellste Aufregung herrschen. Der Kampf der verschiedenen deutschen Kapitalsgruppen geht um das Vertrauen der Wallstreet, der Domäne der Groh» banken Amerikas. Herr Hitler hat dabei die Spitze gewonnen. Er ist der beste Anwalt des internationalen Bärsenkapitals. Ter sozialdemokratische Präsident lehnt also ab, von dem sn auch nach der Geschäftsordnung zustehenden Recht der Ein- Inusung bei Dringlichkeit Gebrauch zu machen. Die t: chung auf primitive Formalität ist deshalb richtig einzuschätzen. Tie sozialdemokratische Parteiführung will nicht, dah der lsndraz zur Verhängung des Belagerungszustandes über das ste Volksbegehren und zur Notverordnung Vrüning-Groener ircllung nimmt. Sie toleriert und deckt alle Diktaturmahnahmen üi herrschenden Klasse. Sie steift ihr dadurch den Rücken im ^mpf gegen das werktätige Volk. Die Massen aber, fällen Urteil über die Haltung der SPD-Führer. Als Antwort auf l-rhängnng des Belagerungszustandes über das rote Volksbe gehren heute noch einzeichnen in die Liften zum roten Volksbegehren! ning am Deutschlandsendcr eine Rede und begründete die neuen Maßnahmen der Regierung gegen das werktätige Volk. Al« die Dresdner Volkszeitung die obenerwähnten Zeilen schrieb, war noch nicht bekannt, daß die Sozialdemokratie auch diese Notver ordnung billigen und die Brüning-Groener-Regierung weiter tolerieren wird. Die Tatsachen selbst find aber eine deutliche Antwort auf die dreiste Behauptung der Dresdner Volkszeitung. Bekanntlich bestehen ja die „dummen Manipulationen" der Kommunisten, wie die Dresdner Volkszeitung das in ihrem Artikel am Dienstag, dem 8. Dezember selbst schreibt, in folgendem: „Streik gegen jede weitere Lohnfenkung, Bildung gemein- famer Kampfausfchiiffe, Aktionen gegen die Maffennot. Mer di« kommuniftifche Wahnfinnstaktik der letzten Jahre kennt, weitz, was das befagen foll, weih auch, dah die ganz« Harz burger Front feit langem aus wilde Aktionen wartet, nm das Vaterland vor dem Bolschewismus zu retten." Die SPD-Führer wollen den Arbeitern weis machen, dah das die Bedingungen der KPD für die Herstellung der roten Ein heitsfront seien und reden davon, dah ausgerechnet sie keine Bedingungen stellen und bereit seien, „taktische Gegensätze bis zur Niederwerfung der faschistischen Gefahr zurückstellen." Die sozialdemokratischen Arbeiter werden sich fragen, welche taktischen Gegensätze gemeint sind. Das „Zurückstellen taktischer Gegensätze" bei der Führung der Sozialdemokratie besteht darin, dah die SPD nicht nur den Notverordnungskurs der Brüning- Groener-Regierung billigt, sondern auch bereit ist, die Nazipartei x. r^o «« lt». «ißer 4» S4»»< omn« >el>4 Vttv N i! arch >e r Dresden, den 11. Dezember Auf Antrag dar kommunistischen Landtagsfraktion bereits für den 11. Dezember den Landtag einzuberusen, um zur Not- .idnung und zum Ausnahmezustand Stellung zu nehmen, hat der SPD-Landtagspräsident Wecke! folgende Antwort erteilt: „Ihrem Anträge vom S. dieses Monat» kann der Präsident nicht nachkommen, do Zeit und Tagesordnung der nächste» Sitzung vom Landtage selbst bereits beschlossen worden sind." ppe grub« ckocl««-« «»re« ' tll r'c> biUIt vi Ist! NS »ko!^ Wir berichteten gestern bereits darüber, dah in Berlin ein Arbeiter von Nazis niedergeschossen wurde. Selbst der „Vor wärts" vom IN. Dezember muh zugeben, dah die Nazis auf Kommunisten schossen, wobei drei Kommunisten schwerverletzt wurden. Dieser Ilebersall wurde von dem berüchtigten Mord sturm 33 ausgesührt. Der Ilebersall war planmähig vorbereitet. Das Feuer erfolgte einheitlich nach dem Kommando: „Achtung! Sturm 33 schiebt!" und unter dem Rus: „Straße frei'. Sturm 83 stürmt!" Geschossen wurde mit Armeepistolen Kaliber 9 Millim. Die Polizei ist im Besitz der Patronenhülsen. In derselben Ausgabe des „Vorwärts" ist solgende Meldung aus Zittau: „In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch überfielen etwa IN» Nationalsozialisten nach einer Versammlung im Linden hos in Zittau das hiesige Gewerkschaftshaus. Obwohl der Oekonom die Polizei sofort alarmierte, traf das lleberfall- kommando «rft nach einiger Zeit ein. Unterdessen wüteten die Nationalsozialisten wie die Vandalen." Die sozialdemokratische Breslauer Volksmacht meldet, dah am Dezember eine Nazigruppe eine sozialdemokratische Versamm ¬ lung in Königshain (Kreis Görlitz) überfallen hat. Die Nazis schossen in die Versammlung, ein Rcichsbanncrmann wurde in den Arm getroffen. Das Blatt schätzt die Zahl der Verwundeten aus tll bi» 39, darunter drei Schwerverletzte. Diese Meldungen zeigen allen Arbeitern die Notwendigkeit der Bildung der roten Einheitsfront gegen den Faschismus. Werktätige bildet antifaschistische Abwehrkomites gegen die braune Mordpest! Schart euch um die Kommunistische Partei folgt dem Ruf der KPD, werdet noch heute Mitglied. Wir trommeln zum Aufgebot der Hunderttaufend. Wir trommeln zum roten Volksbegehren in Sachsen gegen Schieck, Naziterror und sozialdemokratischen Arbeiterverrat! r Stsct sml« slösr Ler Verfasser der Buxheimer Blutdolumenle vom Zentrum gewählt. Geheimabkommen Zentrum — Nazi in Hessen Verstärkter Mordterror der SA Banden. Nazi schießen in SW-Bersammkung. Arbeiter schwer verletzt Oie hiotverorcknung unterkincket ckie nkkentlicke ?ropa^sorta kür rin« rote Volksbegehren. Zetrt erst reckt muü 6i« Hnt- vort cler lassen auk ckie neue Orüning-I^otverorcknung «ein: Z/eu/e nocü uu'rck erngere«c/>nek/ Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internatio DerbreMmgSgebiet Oftsachsen / Beilage«: Der rate Stern / Rund um den Srdball / proletarisches W , HL, ?e, SIM U ilung «cklüunh ünerAlü« rlitrerÄ'^ bsiner 5ir esickenri- «er Airkt verboten ist UssssninUlaUvs tllr clis SILrKoog clsr Kl^lD, ctsr urict ctsr rsvolutlonÄrsn b/!ssssriorgsr>I- sstlorisri—Werbung tllrcHsHrdsllsrslImrnsuncl ctss Vollcssobo lokortl«» einralrbnun« In UI» Usten «ter VoiNsdsgrb ens «ter rtPVI X°»por«M«t,Il4 »d« »«,4» , . für gam!liiaa»z«ia«» !0 Vr-. dl, ««kl,»,,-»- Z4»IchU«I^U» :<« ri»>'pali!a«« Teil -lner r,nl,Il«I 1.L0 «M. L»»l!,«».«»»4h»4 »1 » Uhr 4» I« der Sxredlll»« rresde,.«. I. »öterb-rBhosllrak- » ,, z«» r«ll 4 : frei Hau» «»nalllch 1^0 -lR (»ahlLar l» »o«4»4). »«rch r Z,0eL««»hrz. Dl« „ArbeUertU»«^ erkchelM «t»- ll», 41)«« 4» S«»». S-ieN«,,». Z» tz«»« dther», »4,4lt difteht keti, LIeserii,, »4, Seit»»« »der «S d»« «,M,O»,,«l44. v«!,,: Dre4d»,r Verla,-»esellchaft »tk.Dreadea.L. »«IchLNaßellä,»d Ae- daklla,: N«ter»a-»h»g»r. 1. Krnenck: 1kW». Paftlch^ckkaala: Dread«, »«0. Hitler emvsimgt Walstreetvresse Berlin, 11. Dez. (Eig . Meld.) .Hitler ist gestern in Berlin.eingetroffen und hat in dem Luxushotel „Kaiserhof" Wohnung genommen. Wie Berlin am Kargen erfährt, soll er mit einem amerikanischen Journalisten kerblndung ausgenommen haben, der in seiirem Jntetptew Hit ler, Antwort an Brüning ausetnandersetzen wird. Im Auswär- WZ für Schielks Ausnahmezustand gegen rotes Volksbegehren Nar-ard Sr-d-, ^r<-da^ ntr varll N^arla,,: Otta Wtldä, varlla: »r ANaraia: hrttz 1 M, Drack ,»d v«,!«,: Drrad»ar v«rläa«,«l«lllch«N ». 0. Me LesMLen klnrelMnunLen vormarrm «es roten AolNrveiteNrenB onm unter kULnoNmeruLtonai In ckiv k-isten LUM roten Volksbegehren reickneten «ick am ittv 0 vl» ein: in Orescken in Lksmoitr in l-eipLiii IS M Wt U>»„-i»4 >lta,Nilt«z Dread«»« Verboten sinct üttsritllstis Vsrssmrnlungsn, I^IsKslIsruiis ^lugdlsttvsrlsilung, Osrnons'rrtlQlisnI 3654, Lusswmon 23 754 4952, rusamwen 41 910 2366, rusammen 17358 Hm Donnerstag, ckem ersten Tag <los Husnakme/urtan- cles, vurcken kol^encke Wahlen gemelcket: 3426, rusammvn 4293, Zusammen 1976, «usammen Nazi-Best, der Verfasser der Bo-cheimer Blutdokumente, wurde in der ersten Sitzung des neugewählten hessischen Flages in den Eesetzgebungsausschüh des hessischen Landtages und gleichfalls in den Staatagerichtshof gewählt, piiBest ist also jetzt nicht nur zur Ausführung der Gesetze berechtigt, sondern sogar zum direkten Gesetzgeber avan- ul. Ein .Hochverräter, denn die Staatsanwaltschaft muhte ein Verfahren gegen ihn einleiten, kann in Deutschland siiibt sprechen", kann in Deutschland Arbeiter verurteilen. Treffender kann wohl der Kurs zur Faschisierung des M-mpparateo nicht charakterisiert werden. ! lUeichzeitig beweist die Mahl dieses Nazi-Best durch die hessische Zentrumvsraktion, dah die Erklärungen Brünings en Hitler kaum sehr ernst gemeint sein können, wenn die Partei des Herrn Brüning einen Hochverräter in den n?tzerichtshof wählt. Tah dos Zentrum eine enge Zusammenarbeit mit den Nazis ^.!!cu will, und dah die Hineinnahme der NSDAP in die uikrünq, vielleicht nur noch eine Frage von Wochen ist, ergibt < der Tatsache des Geheimabkommens zwischen dem Zen« und den Nazis in Hessen. .. der ersten Sitzung des neugcwähltcn hessischen Land- s ii.U dos Geheimabkommen zwischen Zentrum ko zis, das in den letzten Tagen abgeschlossen wurde, i'i ^richrinnng. Das Zentrum wählte gemeinsam mit den l und den rechten Splittergruppen den Nazilandtagsprä- n W e r n e r. r Wahl des ersten Vizepräsidenten bekam die SPD tsie Fraktion einen Fußtritt vom Zentrum, das einen j 1 > nididaten aufstellte, der dann auch mit den Stimmen 1 gewählt wurde. Die SPD muhte mit dem zweiten -enteil vorlieb nehmen. Die kommunistische Fraktion itverständlich in allen drei Wahlgängen einen eige- ndidaien auf. ilbschluh der Präsidiumswahl erklärte der Staatsprä- :elnng den Rücktritt der gesamten Regierung. t.'mmunistische und die Nazisraktion hatten Anträge -1' rhilfc für die Erwerbslosen eingebracht. Für die kom- >' Forderung, diese Anträge sofort zu behandeln, erhoben die Nazis, so dah die sofortige Beratung mit Mehrheit n war. Darauf stürmten die Zcntrumsabgcordneten : ' in zis ein, die brav eine Erklärung abgaben, dah sie de Aujhebungdes ersten Beschlusses und die ; der Erwerbslosenanträge in einen Ausschuh stimmten. - -c Zusammenspiel zwischen Zentrum und Nazis läßt be- » - in ge Rückschlüise aus die Regierungsbildung in Hessen zu. che Schluhfolgerungen die SA- und SS-Banden aus die- i hl des Zentrums ziehen, geht daraus hervor, dah die c. ng che "Notverordnung in Kraft getreten ist, der Mordter- : , ^.n die "Arbeiterschaft verstärkt wird. -. i - Bedingungen? Dresden, de« 11. Dezember. „Wir stellen fest: Während die Sozialdemokratie für das Zusammengehen zwischen sozialdemokratischen und kommuni stischen Arbeitern gegen den gemeinsamen Feind keine Be dingungen stellt und bereit ist, taktische Gegensätze bis zur Niederwerfung der faschistischen Gefahr zurückzustellen, ist die KPD dazu nicht bereit, und sabotiert alle Bemühungen zu gemeinsamen Zusammengehen mit den dümmsten Manipu lationen. (Dresdner Volkszeitung, von Dienstag, 8. Dez.) Als die Dresdner Volkszeitung diese Sätze schrieb, war der Inhalt der Notverordnung der Brüningregierung noch nicht in allen Einzelheiten bekannt. Aber am selben Abend hielt Brii- snämui I«! ilnilrer