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Freitag, l7. April lSl< am Donnerstag zahlreiche Ehrungen zuteil. Der Kaiser sandte fönendes Glückwunschtelegramm: »Ich sende Ihnen zur Vollendung Ihres 8V. Lebensjahres meine herzlichsten Glückwünsche. Ein Leben, reich an Arbeit und Erfolgen, liegt hinter Ihnen. Dankbar gedenke ich Ihrer her vorragende« Dienste, die Sie der Armee, insbesondere als langjähriger kommandierender General meines 10. Armeekorps, geleistet haben. Ihr tapferes Verhalten bei Vionvill« und B«aune-la-Rolande bleibt unver gessen. Möge Ihnen auch weiter ein gesegneter Lebensabend beschieden sein." Die Kaiserin telegraphierte: ,Lur Vollendung Ihres 80. Lebensjahres sende ich Ihnen herzlichste Glück- und Segenswünsche. Als Zeichen meiner Dankbarkeit für langjährige, treue Dienste als Kurator meines Augustastifts, dem Eie wärmstes Interesse und stete Fürsorge in reichstem Maite haben an gedeihen lassen, wollen Eie die Büste des Kaisers, welche Ihnen heute zugehen wird, ent- gegcnnehmen. Mögen Sie sich noch lange der ge wohnten Rüstigkeit und Arbeitskraft erfreuen zum Wohle der Stiftung und zur Freude Ihrer Familie. Herzliche Grütze Ihrer lieben Frau." Ferner sandten die Grotzhcrzogin Luise non Baden und der Grotzherzog von Oldenburg herzliche Telegramme. Eine Abord nung des Jnf.-Regts. „Graf Bose" (1- Thür.) Nr. Ol in Altona, dessen Chef General von Seebeck ist, über brachte am Donnerstag früh die Glückwünsche des Regiments. Eine ausfällige Auszeichnung. Wie der „Reichs anzeiger" bekanntgibt, ist dem Hauptmann Kam al ler, bisher Bezirksosfizicr beim Üandwchrbezirk Rybnik, der Rote Adlerorden 4. Klasse verliehen worden. — Kammler ist durch den Prozess des Amts- richtcrs Knittel bekannt geworden. * Schlichtung bergrechtlicher Streitigkeiten in Marokko. Die „Nordv. Allg Ztg." schreibt: Am 15. Avril hat in Paris das Bureau der Schied s- tom Mission zur Schlichtung der bergrechtlichcn Streitigkeiten in Marokko seine Tätigkeit auf genommen. Entsprechend Art. 3 des Schieds reglements müssen die in Art. 1 desselben vor gesehenen Gesuche bei Vermeidung des Verfalls der Ansprüche zwischen dem 20 d. M. und dem 20. Mat dieses Jahres, soweit es sich um die spanische Zone handelt, und zwischen dem 20. d. M. und dem 30. Akai dieses Jahres, soweit es sich um die fran zösische Zone handelt, bei der Schiedskommission ein gereicht sein. Ausland. Frankreich. * Bourgeois über die innere Lage. Aus Paris, Iti. April, meldet ein Drahtbcricht: Laon Bour geois, der aus Gesundheitsrücksichten verhindert war, den Vorsitz in der Versammlung der Republi kaner zn E h ü l o u s - s u r - M arnezu übernehmen, richtete an diese ein Schreiben, in dem er die Re publikaner aufsordert, sich vor unheilvollen Spal tungen zu hüten. Bourgeois betont die Nor me n d i g k c i t des Drcijahrcsgesetzes als oberstes lüesctz für die nationale Sicherheit. Die der mili tärischen Anstrengung entsprechende finanzielle An strengung müsse auf gerechte Weise ohne Kampf von allen Vermögen geleistet werden, doch müsse die französische Rente von der direkten Besteuerung frei bleiben. Bourgeois spricht sich dann für die pro gressive Ergänzungsstcuer auf das gesamte Einkommen aus, mit der Ribot im Senat Zustimmung gefunden habe. Weiter geht das Schreiben auf die Notwendigkeit der Wahlreform und innere Fragen ein und schliesst mit der Aufforderung, eine dauernde, starke Majorität zu schaffen. Schweden. * Ueber das Befinden des Königs wurde am Donnerstag vormittag folgendes Bulletin ausge- gebcn: Der König schlief wahrend der Nacht ohne Schlafmittel recht gur. Temperatur 30,9, Puls 50. Unter der Voraussetzung, dag der gute Zustand an dauert, wird nur ein Bulletin täglich veröffentlicht werden. Cnglan-. * Das Marconi-Komitee. Aus London meldet ein Drahtbericht: Das vom Oberhaus ernannte Marconi-Komitee wird am nächsten Dienstag seine Beratungen fortsetzen, aber wahrscheinlich leine Zeugen mehr vernehmen. Das Komitee, das unter dem Vorsitz Lord Halisburys steht, ist bekanntlich ohne Einwilligung ocr Regierung zusammcngetreten, um die gegen Lord Murral), den früheren Haus einpeitscher der liberalen Parteien, erhobenen Be schuldigungen zu untersuchen. Das Komitee bat sich über seinen Bericht im Prinzip geeinigt, und zwar dahin, dass Lord Murray eines ernsthaften Vergehens für schuldig befunden wurde, nämlich dass er mit Parteigeldern in einer Zeit spekulierte, als er der Verwalter der Fonds war. Wie erinnerlich, hat Lord Murray bereits im Februar zugegeben, dass er ein Derschen begangen habe, jedoch hielt er daran fest, dass er nichts gttan habe, was die Ehre seiner amtlichen Stellung benachteiligt hätte. Türkei. * Die Erhöhung des Effrktivbeftandes türkischer Regimenter. Aus Konstantinopel, 16. April, wird gemeldet: In Ausführung des Reforment wurfes für die Gendarmerie in den ostanatolischen ^.'lajets Trapezunt, Erzerum, Siwas, Bittis, Diarbekir, Wan, Mamuret und ilcl-Asis wird der Gikeltio bestand der bestehenden sieben Regimenter von 9770 auf 13 908 Mann gc- braht. Jedes Regiment erhält einen aueländi- >ch'n Instrukteur. Die sieben Regimenter wer«n zwei Kommandobezirke mit Sitzen in Trape- .junt und Charput unter dem Befehle je eines aus- landschen Offiziers bilden. Rumänien. * Verhandlungen der rumänisch-Lulaarischen 'brück«,„mmiffion wie aug Bukarest 16. Ap^ gemeldet wird, zum vorläufigen Abschluss gewmm.. werden möglicherweise später wieder aufgenoi^n werden. des Zaren am rumänischen Hofe. Aus burarwird nach Berlin gemeldet, dass Zar NiloraMim Herbst dem rumänischen Hofe einen Be such abstien wird. Bulgarien. * .rtaMm, der Sabrauje. Au, Sofia 1.?', 'l, meldet ein Drahtbericht: Nach mehr tag'gchjhigen Debatten stimmte die Sobranjc trotz des Verstandes der Opposition in heutiger Vor- mltta,hnna der Kassierung der Wahlliste der Baueisijndler im Wahlbezirk Sofia zu. Dadurch verrat sich die Regierungsmehrheit von sieben aus Stimmen. Es dürsten noch weitere folgen, da mehrere Beschwerden über LeipZige: Tageblatt. Nr. 192. Moryen«Nussabr. Seite S. Nacstricstlen vom Tage« Spiritusschmuggel an -er hollän-ijchen Grenze. Aachen. 16. April. In der letzten Zeit waren die holländischen Grenzbchörden grossen Spiritus schmuggeleien auf die Spur gekommen, weshalb die ctllzclnen ZoNstaiionen mit starken Grenzwachen be setzt wurden. In der vorgestrigen Nacht gelang cs nunmehr, ein Auto abzufasscn, das in eiliger Fahrt die Grenze passierte, und auf das, als der Chauffeur dem Haltcgebotc keine Folge leistete, mehrere Schüsse abgegeben wurden. Zwei davon durchbohrten die Rückwand des Wagens, ohne jedoch die Insassen zu treffen. Als darauf am Eisen bahnübergang Kirchrat Zollbeamte die Sperrbäume niedcrlicssen, jagte das Auto mit voller Gewalt gegen das Hindernis, so dass die Sperrbäume durchbrachen. Den auf Fahrrädern folgenden Beamten gelcinz cs schliesslich, das Auto bei Hecken zu fassen. Am Wegesrande liegende Fässer mit Spiritus sowie der Wagen wurden beschlag-- n a h m t, der Besitzer tonnte nach holländischem Ge setz nicht verhaftet werden. Bier weitere Baumwollbrände in Bombay. Bombay, 16. April. In den letzten 24 Stun. den haben sich vier weitere Baumwollbrände er, eignet. Der Schaden ist unerheblich. * Ein grosser Sticseldiebstahl in einem Hotel. Aus Berlin, 16. April, wird gemeldet: Der auf Veranlassung des „Journal d'Allemagne" kier wei lenden französischen Reisegesellschaft sind heute morgen in dem Hotel Cumberland, wo die Gesellschaft wohnt, etwa vierzig Paar Stie fel gestohlen worden. Die Bestohlenen mussten auf Kosten des Hotels neu beschuht werden. Die frühzeitig angesetztc Dampferfahrt nach Potsdam erlitt durch den Vorfall, der grosse Verwirrung an- '.ichtcle, eine crhcblick>e Verzögerung. Die Diebe sind entkommen. * Grossfcurr in einem Grubenbetrieb. Wie aus Brüssel gemeldet wird, brach am Donnerstag vormittag auf der Grub« „Trteu Kaisin" in Eilli bei Charterst nach Einfahren der Morgenschicht Feuer im M a scht n c n s a a le aus, wodurch di« elektrische Zentrale zerstört wurde. Zwei- hnndertfUnszig Grubenarbeiter wurden dank der Verbindung der Grube mit einer benachbarten Grube gerettet. Der Schaden wird auf eine Million geschätzt. * Ein heftiger Orkan. Wie ausParis. 16. April, gemeldet wird, hat der Gouverneur von Madagaskar dem Kolonialministerium mitgeteilt, dass ein heftiger, örtlich begrenzter Ortan auf der Insel Ma yotte am 11. April schweren Schaden an Ge bäuden, Strassen und Dämmen verursacht hat. Einige Eingeborene sind ertrunken. Unregelmässigkeiten bei den Wahlen vorliegen. Die Sobranjc wurde sodann über die orthodoxen Ostern bis zum 2 9. April vertagt. Albanien. * Der Angriff der Aufständischen aus Koritza ge scheitert. Aus Saloniki verlautet, dass der Putsch gegen Koritza infolge eines zwischen den Führern der ,freiwilligen Abteilungen ausgebrochenen Streites über den Oberbefehl fehlgeschlagcn ist. Die Freiwilligen ermangeln der Disziplin. Die flüchtigen griechischen Bewohner wenden sich nach Kastoria. Thüringen und Provinz Sachsen. * Oberhof, 16. April. Am 2. Osterfeiertaa blieb auf der Strasse Overhof-Tambach, oberhalb des Falkenstems, ein Automobil rm Schnee stecken. Erst mit Hilfe einiger hinzugekommener Wanderer gelang es nach mehrstündigem Bemühen, bas Fahr zeug wieder flottzumachen. Die Mühe der Touristen wurde mit einem Zehnmarkstück belohnt. * Greussen, 16 April. Auf dem Rittergut Clingen wurde ein grösserer Getreideoiebsiaht auf gedeckt. Als der Gutsherr nachts von einer Reise zuruckkehrte, bemerkte er einige Männer mit gcfllll- ren Säcken. Es wurde festgeitetlt, oass die Die.'e im Laufe der letzten Zeit mehrere lOOZentner Getreide und kürzlich eine grosse An ahl Schafe gestohlen haben. An den Diebstählen jino nach bis herigen Ermittelungen 6—8 Personen beteilig:. * Biere, 16. April. Glück im Unglück hotte ein hiesiger Kontorbote. Er hatte die Summe von 1000 .tt zum Wechseln bekommen. Als er im Kontor wieder anlangte, fehlten ihm 800 .tt, die er v"r- lvrcn hatte. Die Folge der Unvorsichtigkeit war d,e Entlassung aus seiner Stelle. Der Bote lieg den Verlust des Geldes im Orte bekannlgeben. Gestern morgen meldete sich nun eine Arbeiterfrau O.; sie hatte das Geld gefunden und erhielt eine Belohnung von 100 * Bernburg, 16. April. Am Mittwoch nachmittag wurde von der Polizei ein Mann abgefasst, als er bet einem Händler 32 Pfund Kupferdraht ab liefern wollte. Wie die Feststellungen ergaben, bilden die Kupferdrahtdiebe und Hehler eine weit- verzweigte Organisation, deren Mitglieder so schlau ^u Werke gingen, dass es trotz eifriger Ermittelungen bisher nicht gelang, die Diebe zu fassen. Der ge stohlene Kupferdraht wurde an eine zweite Person abgegeben, diese schaffte ihn zu einem Kleinhändler, und von hier wurde das Diebesgut zn einem Gross händler gebracht. m. Gera, 16. April. Am Donnerstag begingen sämtliche hiesige Volksschulen die Feier ihres 30 jährigen Bestehens. Am 11. April 1^6 t wurde die hiesige G e s a m t st a d l s ch u l e gegründet, von der sich später das Realgymnasium sowie L.e höhere Töchterschule, die ebenfalls ihr« Feiern dem nächst begehen, abzweigten. Fürst Heinrich der 27. nahm an der Feier der hiesigen Mittelschule teil. Ls erfolgten zahlreiche Auszeichnungen. Dor 1864 gab es äusser «tn«m Gymnasium hier nur Privat» und Winkelschulen. * Gotha. 16. April. Das Herzogliche Hof theater siedelt voraussichtlich am 22 April von Gotha nach Coburg über — Der Mangel an Geistlichen im Herzogtun, Gotha macht sich immer fühlbarer. Blättermeldungen zufolge sino gegenwärtig 37 Pfarrstellcn unbesetzt. Zahl- reiche Zusammenlegungen von Pfarrstellen Haden schon stattgefunden, noch weiter« stehen bevor. Die Ursache diese« Mangel« ist di« ni«drige Besoldung der Geistlichen Letzte Depeschen und Fernsprechmeldungen. Aus dem Landtage. (Eigener Drahtbericht unserer Dresdner Redakt io n.) ?. Dresden, 16. April. Dem Landtage ist heute ein Gesetzentwurf zugegangen, Dekret 36, wonach die Städte Bautzen, Freiberg, Meissen und Zittau mit dem 1. Januar 1913 aus dem Bezirks- verbande ausscheiden und exemte Städte wer den. In der Begründung sagt die Regierung, sie habe keine Veranlassung, von dem Standpunkte ab zugeben, den sie schon am 18. Januar 1912 im De kret Nr. 30 kundgetan habe, sie sei vielmehr nach wie vor der Ansicht, dass dem Wunsche der vier Städte aus Ansbezirkung Rechnung getragen werden müsse. Die Sachlage lfabe sich in den letzten zwei Jahren nicht geänoert, vielmehr seien noch neue Momente ausgetreten, die dns Ausscheiden der Städte aus dem Bezirksvcrbande rechtfertigten. Ueberdles hätten die vier Städte selbst Petitionen cingereicht, worin sie bitten, zu exemten Städten erhoben zu werden. Das Kaiserpaar in Korfu. Korfu, 16. April. Der Kai« er fuhr heute nach mittag mit dem Reichskanzler zu den Aus grabungen, zunächst nach Monrepos, wo zahlreiche Kapitale verschiedener Stile zutage kommen, und dann nach Garitza. Hier erschienen die Kaiserin, die Königin der Hellenen, die Minister Venizclos und Streit sowie der Gesandte Graf Quadt. Der Reichskanzler besuchte heute die Königin der Hellenen. Der Kaiser m:rlieh dem Minister präsidenten Venizclos sein Bild im Rahmen. Otto v. Huber ch. Berlin, 16. April. Der frühere Präsident des Kaiserlichen Patentamts, Otto v. Huker, rst gestern gestorben. Bestellung von Zeppe'in-Luftjchiffen sür Bayern. (Eigener Drahtbericht.) Berlin, 16. April. Die bayrische Heeresverwal tung beschloss, mit der Zeppelinwerst einen Beitrag über Lieferung von mehreren Kr^egslustschisfen al>- zuschliessen. Die Ablieferung soll im April 1913 ge schehen. Zur Ministerbegegnung in Abbazia. Abbazia, 16. April. Der vom Grafen Berch- told und ü«m Marquis di Sa» Giuliano ge plant gewesene Meeresausslug ist wegen der un günstigen Witteruirg unterblieben. Die Minister arbeiteten heut« vormittag iu ihren Wohnungen und frühstückten dann gemeinsam. An, Nach mittag unt«rnahmen Marquis di San Giuliano und die Gräfin Berchtold einen A u t o m o b i l a u s - flug. Die Botschafter Herzog von Avarna und Merey von Kapos-MSre sowie ander« Persönlich keiten der beiderseitigen Begleitungen machten auf dem Torpedoboot „Tatra" eine Rundfahrt im Golf von Quarncro. Graf Berchtold begleitet« die Teil nehmer der Rundfahrt zum Schiff. Abbazia, 16. April. Nach dem Diner hatte Mar quis di San Giuliano mit dem Grafen Berchtold eine Unterredung, an der auch di« Botschafter tcilnahmen. Die Italiener in Tripolis. Benghasi, 16. April. Zweitausend Re bellen, di« bei Gedabia sich vereinigt hatten, wurden von einer Kolonne Infanterie, Kavallerie und Artillerie unter General Cantors von Zuetnia aus a,rg«griffen und nach heftigem Widerstand in völliger Unordnung zurückgeworfen und von den italienischen Truppen verfolgt. Die Rebellen liessen 154 Tote zurück, nahmen zahlreiche Ver wundete mit und verloren Zelte, Lebensmittel und Munition. Bet den Italienern fielen zwei Offiziere und zwei Soldaten, fünf wurden verwundet: vier Askaris sind gefallen und 21 verwundet worden. Die bulgarischen Prinzen Boris und Kyrill bei Kaiser Franz Joseph. Wien, 16. April. Der Kaiser empfing heute in besonderer Audienz die bulgarischen Prin - -en Boris und Kyrill. Der Kronprinz sprach dem Kaiser seinen Dank für die Verleihung des Gross kreuzes des stefanordens, Prinz Kyrill für seine Er nennung zum Oberleutnant des 11. Husarenrcg'.- ments aus. Eine neue Strafprozessordnung für Bosnien und Herzegowina. (Eigener D r a h t b e r i ch t.) Wien, 16. April. Von kompetencer Seite wird mitgeteilt, dass demnächst eine kaiserliche Ver ordnung erlassen werden wird, mtt der das In- krastlreten der neuen Strafprozessordnung für die in Bosnien und der Herzegowina stationierten Truppen verfügt wird. Die Slraf- prozessoronung für Bosnien wiw gleichzeitig mit der Einführung der neuen Militärstrasprozessorünung in Oesterreich und Ungar., am 15. Juli in Kraft treten. Besuche der englischen und österreichischen Flotte. Wien, 16. April. Wie die „Wiener Allgemeine Zeitung" ersährt, wird in der ersten Maiwoche das englische Mittelmeergeschwader, be stehend aus neun grossen Kriegsschiffe» und den dazu gehörenden kleineren Kriegssahrzeugen, den Häsen Triest. Pola und Fiume einen Besuch abstatten. Da? österreichisch ungarische Geschwa der wird am 22. M.tt diesen Besuch der englischen Flotte in Malta erwidern. Unstimmigkeiten im norwegischen Kabinett. Ehristiania, 16. April. Der Minister für soziale Angelegenheiten. Handel, Industrie und Fischerei, Cast berg, ist wegen Meinungsverschie denheiten mit den übrigen Ministern aus dem Kabinett ausgeschieden. Zum —ufstand in Epirus. Durazza, 16. April. Be- der hiesigen Renierung sind Meldungen cinqctroifen, dass trotz der Blockade non Santi Quaranta gestern etwa dreihundert griechische Froiwclligo dort ausgeschifft und in da« innere Epirus abmarschtert sind. Aufruhr in China. Betina, 16. April. Nach Meldungen aus Sk- ansu haben Räuberbanden Kionchow eingenommen und geplündert, wobei sie viele Personen töteten oder verwundeten. Einzel, heilen liegen noch nicht vor. 3000 Mann bester Truppen von Scheust sind in Eilmärschen au? Tunqchowsu in »er letzten Woche in Sian u einge troffen uns sogleich nach dem Westen wettermar schiert. Sie haben bereits mit den Räubern Fühlung gewonnen, die gegenwärtig zwanzig Meilen nord westlich von Kienchow stohen. 5000 Mann aus Kansu haben die Distrikte Fengsiansu und Pinchow besetzt, und dadurch den Räubern den Vormarsch nach Westen versperrt. 5000 wohlausgerüsteter und gutdiszipli nierter Truppen aus Sianfu haben sich heute nach Kicnchow auf den Weg gemacht, weitere 7000 werden in kurzem dort eintreffen. Die Lage hat sich sehr gebessert. Einige Städte sind der Plün derung dadurch entgangen, dass sie die Tore öffneten und ein schweres Lösegeld zahlten. Die Städte, die Widerstand leisteten, sind erbarmungslos behandelt worden. Die Grausamkeit der Räuber ist überall furchtbar. Viele Mifstonsärzte haben sich mr Pflege der Verwundeten nach Huhsien und Chowchi begeben. Vle Krise -wischen -er Union un- Mexiko. Das Einlenken Huertas. (Eigener Drahtbericht.) Washington, 16. April. Zwischen dein Auswär tigen Amt und dem Geschäftsträger der Vereinigten Staaten O'S h a n g h n e s s y sand im Laufe des heutigen Tages ein lebhafter Depesche »wechsel statt. Es scheint, dass die energischen Mossnaymen der Vereinigten Staaten ihren Eindruck aufHuerta nicht verfehlt hake». Aus Aeusserunaen des Staatssekretärs des Acussercn Bryan geht hcrror, dass die Lose eine Wendung mm Beferen ge" mimen hat und dass Huerta es vorziehen wird, den Wünschen des Vr"sidenttn W'llon n cr ck z u k o m in e n. Wasbinato-r, 16. April. Wie es heisst, bedeutet die Er'üllung der von Huerta gestellten Bedingungen durch die Vereinigten Staaten nicht eine Anerken nung der Regierung Huertas. Es wird erklärt, die amerikanische Regierung wolle ihre Flotten- macht in den mexikanischen Gewässern selbst dann verstärken, wenn der geforderte Flaggensalut abgekeuert worden ist. In diesem Falle wird nur ein Teil der jetzt südwärts dampfenden Schisse zu- rückgenommen werden. Washington, 16. April. Präsident Wilson er klärte in einer Unterredung, es gebe keinen Prä zedenzfall hur die Verweigerung der Erwide rung auf einen Salut. Deshalb müsse der Vorschlag Huertas angenommen werden. Wilson fügte noch hinzu, er sei nicht für eine Blockade an der pari sischen Küste, weil eine solche nur den mexikanischen Handel mit den Vereinigten Staaten unterbinden würde. Washington, 16. April. Auf die Depeschen des amerikanischen Geschäftsträgers O'Shaughnessy in Mexiko, dass Huertas Haltung nachgiebig sei, er klärte Staatssekretär Bryan, die Lage sei sehr ermutigend. Die Blockierung von B'racruz beabsichtigt. (Eigener Drahtbericht.) Rew Park, 16. April. Trotz der gewaltigen Rüstungen der Marine und des Heeres ist man in politischen Kreisen hier und in Washington fried lich gesinnt. Man rechnet nicht mit einem Kriege und wird sich damit begnügen, Veracruz zn blockieren, um den Verkehr mit der Stadt Mexiko zn unterbinden. Man Hoist, auf diese LVeise Huertas Starrsinn zu brechen oder zum mindesten seinen Sturz zu beschleunigen. Deshalb wird auch das atlantische Geschwader voraussichtlich nicht nach Tampico, sondern sofort nach Veracruz fahren. Die Krisis beendet? Washington, 16. April. In amtlichen Kreisen wird nicht bezweifelt, dass Huerta« Vorschlag, die amerikanisch« Flegg« unter der Bedingung zu salutieren, dass die omerikanischen Kriegsschiffe den Salut erwidern, angenommen werden wird. Di« Krisis wird deshalb als be endet angesehen. Ein Millionenschwlnbler verhaftet. Stuttgart, 16. April. (Privattelegramm.) Dec Patentschwindler Klostermann in Paris, ein Deutscher, der unter verschiedenen Firmen deutsche Erfinder geschädigt hat, ist in England ver haftet worden. Die Schwindeleien wurden durch die amtliche Patentstelle der Königl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart aufgedcckt. Klostermann dürft« vorerst in England abgcurteilt werden, ehe er an Frankreich, Deutschland und andere Länder, in denen er seit einiger Zeit steckbrieflich ver- fclgt wird, abgcliefcrt wird. Der Schwindel geht in die Millionen. Zum Erubenbranv in Silli. Brüssel, 16. April. Bei dem Brande in der Grube Gilli sind zwei Arbeiter, die man nicht retten konnte, verbrannt. Das Feuer ist seit mittag gelöscht. Letzte Sportnachrichten. Kahnts Rückflug nach Gotha. Der Flieger Oswald Kahnt, der am Donners tag vormittag 9,12 Uhr aus dem Mockaucr Flugplätze mit seiner Frau zum Rückfluge nach Gotha gestalte: war, landete 10,35 Uhr in Nordhausen und unternahm dort gegen 2 Uhr einige Passagierslüae Gegen 3 Ubr flog er über Eisenach nach Gotqa ab, wo er 4,02 Uyr glatt landete. Xzo,7 — - . llvüberlrocksac», SravosodveiAvr, ° - niillei kür 1»Iat»rine. »eUviivdlieko ker- «->neo uock lilocker. dMbvr« ckunb ll. 6. k. Mtsldeek, tt. w t» U. Urauusvbvoir tt. koutrerkorsti'. 26 IM- Unser« grstrig« Abendausgabe umfasst 8 Seilen, die vorliegende Morgennummrr 18 Seiten, zusammen 24 Leiten. tzauvtschriitlrtltt: Dr. Verntz. «eNender«»». Vkrnutwortlickr -ckrtstlkU-r: sür Politik Dr. Mrno wuattzer: Ülr die kondettztitttn, ISalthrr Schindler; Mr Lrip,igec uun ' ichlilib.' Äna.lkqrnlrltkii Mrnel» Zünke: Mr tdiittst und Willrn- cholc Dr. Friedrich Se«re»t: Mr ?'tu>ik Sn,«n Senat«: 2»ort und Lpirl KIkrrd Vrrl»: 0kiM>t S k>u ül« Relse-, Bäoer- uni l liymq Vn»»ia -Neuer. — gni drn Nn,rliirnlktl Hetar. Vals«r. Vrrla«: r«itz»t«er ra««dl»11. Äeselllchast inu orichrSuktr,Satzung Druck: bischer L »ürilea. - Sämtlich ia Leipsi«.