Volltext Seite (XML)
»»einige k,brllunten: I-. «ONN y.m.b.N., VR»NSR»SI.0 KBB. LLe systematisch« Ausbildung, die heutzutage akls Marinen dem ».Mann hinter dem Geschütz" zuteil Merken lassen, nimmt nicht nur einen großen Teil der für die Ausbildung im Gchisfsdienst zur Verfügung stehenden Zeit in Anspruchs sie verursacht auch einen beträchtlichen Geldaustviand einerseits für die Munition, anderseits fürs Scheiben und Scheibenmaterial. Früher begnügte man sich zuweilen damit, ein altes Salzsleisch!- faß über Bord zu setzen und danach zu schießen, und es war ein, Meisterschuß, wenn ein Schütze auf Flinten schußweite mit einem Geschoß aus dem' glatten Vorder lader ein solches Mel zerstörte. Mit der Einführung der gelogenen Hinterlader, die eine sorgfältigere Schießaus bildung erforderten, erschienen dann die auf besonderen Flößen aufgebauten Gerüstscheiben. Biel in Gebrauch war eine Zeitlang die Pyramidenscheibe, eine aus Latten ge zimmerte Pyramide. Infolge ihrer körperlichen Form konnte sie aus feder beliebigen Richtung beschossen Wer den, so daß bas bei den großen Entfernungen der heu tigen Schießübungen sehr zeitraubende Einnehmen, der Anfangsstellung in Fortfall' kam. Ihre leichte Zerstör barkeit »-i ein einziges in der Mitte der Scheibe kre pierendes Geschoß konnte sie gänzlich vernichten — und der Umstand/ daß sie gar nicht oder nur sehr langsam geschleppt werden konnte, ließen sie besonders für die Hebungen der kleineren Schnelladegeschütze ungeeignet er scheinen. Aus dieser Ueverlegung heraus entstanden die von Flößen getragenen 'Lattenscheiben. Auf größeren oder fleineren Flößen, je nach dem schießenden Kaliber, wer de» die den Weinspalieren ähnlichen Lattengerüste er richtet, an deren Oberkante ein beim Nichtgebrauch auf- gevollter Bezug aus leichtem Stoff (Scheibenleinwand, Jute) angebracht ist. Zum Schießen wird der Bezug heruntergelassen und seitlich sowie unten ebenfalls be festigt. Zum besseren Wkommen für den Schützen sind mit schwarzer Farbe Quadrate und Rechtecke auf die Scheibe gemalt, die die Geschühpfvrten des feindlichen Schiffes andeuten. Sehr große Scheiben sind aber schwer zu handhaben und zu schleppen, auch werden sie durch einen Treffer in das Scheibenfloß leicht unbrauchbar gemacht. MaN hat daher auch vielfach eiserne, in wasserdichte Abteilungen geteilte Pontons als Unterbau für die Scheiben verwendet, aber ohne besonderen Er folg, vor allem Weil sich auch! die Pontons als nicht gegen die Zerstörung dn.-ch Unterwassertreffer gesichert erwiesen. Neuerdings werden meistens die Scheiben aus -dlargarioo, wie aüerkeintt« ln jecler Vervenckungrart. verschiedenen Elementen -UsaMmengestellt, die einzeln auf leichten, schlitt errufen artig Gebauten Flößen stehen, zu sammen eine ganz beträchtliche LänAe ergeben und' doch noch leicht geWepxi werden können. Schießübungen gegen feste Ziele, einsame Felsen vder Inselchen, kommen wohl nur noch selttrj Vor. Sie sind «in Notbehelf für den Fall, daß «ine geeignete Scheibe mit dem besten Willen nicht aufzutreiben, oder herzu stellen ist. T« die gewöhnlichen Scheiben in ihren Ab messungen aber ein modernes Schiff nicht darstellen können, vor «Wem aber. Weil sie die Wirkung Ker Tref fer am Ziel nicht erkennen lassens so sind in den letz ten Jahren wiederholt Schießübungen, die man aller dings zum Lest Wohl als Schießversuche bezeichnest muß, gegen wirkliche Schiffsziele- gepanzerte und unge panzerte, abgehalten worden; in einzelnen Marinejn, z. B. in Frankreich und in den Bereinigten Staaten, sind sogar eigene, einen Teil eines modernen Schiffe darstellende Caissons gebaut und beschossen worden, aber weniger zur Ausbildung Von Schützen als zur Gesin nung von Erfahrungen auf artillerietechnischem und schiffbästlichem Gebiet. . , aller Welt. M««tzsr-tt tz: Dl« sechs Jahre alte Tochter »es «en- tketSl Behmbe hierselbst spielte mit! mehrere» Kindern in MDmwRrt Wie» Vaters unweit der Wohnung, de» Wild- «Wer» 1» Tiergarten- als plötzlich Von deM Wild im Dichgarte» «in Rchbiock aus da» Kind zurmmte. Bevor d« Bater- der nur einige Schritte davon entfernt stand) sattem Töchterchen zu Hilfe kommen konnte, hatte der bLSartige ReWsck di-e Kleine mit seinem Geweih aufge- spießt und daun wieder über sich hinweg zu Boden ge schleudert. De« Kinde wurde der Unterleib aufgerissen. Da» schwerverletzte Kind wurde nach dem hiesigen Karo- Kntustift gekracht, wo «S in besorgniserregendem Au- sttoche darntedarLiegt. --Breslau: Beim Bohren eine» Bemmen» wurde in Neu-Schweidnitz bei Goldberg in Schlesien in einer Tiefe von 17 Metern eine mächtige Bröunkvhlenschicht gefunden. Ein größeres Braunkohlen hag« soll sich auch unter der Erde von Brockendsrf SU hmt an Goldberg hieran erstrecken, da» jedenfalls Mv^dient setzt erforschten Lager in Verbindung steht. — Wien: Der Wiener Tourist Puchner ist im Raxgebiet abgestürzt. Er konnte noch nicht gefunden werden. Wahr scheinlich ist er tot. Ein zweiten Wiener Tourist .Alfred Koh«- der am Sonntag eine Partie auf die Rax unter- chahnt- wird vermißt. Er dürfte wahrscheinlich abge kürzt sein. »-4 Neapel: Ter Korrespondent des „New- York HevaL" berichtet über den Ausbruch des Aetna, haß man in der Nacht vom Lien Stag Kmn Mittwoch bei Ltnqualiossa ein wunderbares Naturschauspiel erblicken Sonnte- Am Mvrgen vorher WNv nämlich starker Schnee gefallen- der di« feuerspeienden Schlünde des Aetna mit einer leichten SchNeHecke umhüllte. Tie Ausbrüche des BUILanS- verbunden mit dem Schnee, gewährten einen herrlichen Anblick!. ! Brüssel: Ter ehemalige hol ländische Ministerpräsident Kuyper erregte dadurch Aerger- nis- daß « in einem iM inneren Boulevard gelegenen Hotel öffentlich ein Sonnenbad nahm, was einen Men schenauflauf hervvrrief. Tie Polizei protokollierte den Vorfall. —i Bukarest: In Bordeilvschane saß eine aus sieben Personen bestehende Familie gerade beim Essen- alS der Boden des Speisezimmers einbrach Tie ganze Familie stürzte in Len Keller. Bier Personen wurden als Leichen- die drei anderen noch lebend, aber tödlich ver letzt herausgezogen-!—! In Campina ist eine Petroleum quelle in Brand geraten. 14 Arbeiter wurden als halb- v «bohlte Leichen herausgezogen - 8 Arbeiter erlitten schwere Brandwunden. > ! uns antun konnte .. ein wahres Glück für ihn und unS, daß er so bald ging. Der Erwin soll ausessen, waS er sich einge brockt. Um den kümmern wir uns nicht." Iduna wandte sich, tief empört ab. „Um den Vater ist mir leid," rief sie über die Schulter der Schwester zu, „und ich muß es offen sagen, die Mutter ist vielleicht viel mit schuld an allein. Auch Du und Erwin ..." „Herrgott, halt mir nur keine Moralpredigt!" „Du trägst nicht einmal Trauer?" „Trauer? Um den Vater? Um solch einen Vater? Müßt* doch die ganze Wienerstadt.." sie lachte, sich unterbrechend, hart auf, „nein, mein schönes Kind, man lebt nur einmal und man ist auch nur einmal jung und blöd ist der, der da» Leben nicht genießt, wenn eres kann." „Was., machst Du denn?" fragte Iduna zagend. „Geh', Kind, stell' Dich nicht gar so naiv, rch habe e» doch eben gesagt, ich genieße meineJugend, das Leben." „Frieda, warum willst Du nicht lieber ehrlich und recht schaffen arbeiten, warum..." „Daß ich ein Narr wäre!" schrie das Mädchen grob. „Ar beite doch Du, wenn Du Lust dazu hast. Gelt, Du hockst da und wanest auf Deinen notigen Baron ? Mach'S lieber wie ich und suche Dir auch einen Freund, einen reichen natürlich, Du bist ja viel schöner als ich und kannst.. „Schweige, sei still!" flehte Iduna mit Tränen. „Martern Sie doch das arme Kind nicht so!" mischte sich nun Hanna empört ein. „Sehen Sie denn nicht, wie sie lei det? Gehen Sie doch lieber schon fort." „Aber ja, kann ich auch tun. Wenn die Mama mich nicht so tribuliert hätte, wäre ich ohnedies nie hergekommen. Mei netwegen mach', waS Du willst." Während sie so sprach, rückte sie vor dem Spiegel den Rie senhut mit den nickenden und wallenden Federn zurecht und warf dann noch einen hämischen Blick zu Iduna hinüber, um die Hanna einen Arm geschlungen hatte. „Der Paul Klinder wäre «in sehr empfehlenswert« Freund er ist ohnedies in Deine Schönheit vernarrt. .und am Ende...* „Gehe, ich flehe Dich an, verlasse mich!" , „Also ja, und aus Nimmerwiedersehen, meine holde Schwe ster'" rvieveLein Alomaven.Leoeri siiyrerr, oenr rcy, oenn «S liegt in ihr« unruhigen Natur, sich nirgends lange auf zuhalten, «S sei denn, daß ihr jetziger Gatte, Graf Federoff, auf <tnem sein« Güter in Rußland sich mit ihr seßhaft gemacht hat." »Sre hat Dich, wenn auch nicht mit reiner Liebe.. ge liebt und ..weiß, ob sie nicht bueitS ihr rachesüchtiges Vor gehen bereut hat," meinte Iduna sinnend, wozu jedoch Ge org den Kopf schüttelte mit der Bemerkung, daß, wenn dies da Fall wäre, er doch in ihrer Hand liegen würde, seine Ehre zu rehabilitieren. .' Dann la» d^r junge Edelmann den beiden Mädchen, die Ihm zuaekommenen Offerten vor, wobei Iduna, während Nanni «mfmerklam zuhörte, sich merkwürdig still verhielt, als on- fotze sie einen in ihr auflebenden Gedanken. -Nein, He« Baron, das ist nichts für Sie," sagte Nanni entschieden; „bei einem dieser Gutsherren dürften Sie nicht »W«b noch Kind" haben und bei dem andern würden Sie bald nur allzu sehr Ihre Abhängigkeit empfinden." »Aber, mein Gott, wenn alle Stricke reißen sollten, müßte AdoL.flir jetzt wenigsten», diesen letzteren Antrag annehmen. »Warten bi» Bessere», vielleicht Gute» kommt," entgegnete Raunt ttr solch bordiertem Tone, daß die Verlobten sie er- Vermischtes. Die Kollision der „Olympic" mit dem Kreuzer -,Hawk e". Trotz aller langen Beschreibungen Ln den Londoner Blättern über den Zusammen stoß Mischen dem Passagierdampser „Olympic" und dem Kreuzer „Hawke" bleibt die Ursache in Dunkel gehüllt. Ein Schiffer, der einen Photographen in einem kleinen Boote dicht herangerudert hatte, gibt folgende Beschrei bung der Katastrophe: „Als ich sah, daß der „Hawke" einbvg, rief ich d em Photographen zu: „Geben Sie ackt> es gibt einen Zusammenstoß! Sehen Sie —< sehen Sie!" Und schon Mar das Unglück geschehen. Es ertönte ein furchtbarer Krache Einen Augenblick schienen beide Schiffe stillznstchen. Es Mar 10 Minuten vor 1 Uhr, und das Wetter w!ac ganz klar. Ms sich das Kriegsschiff los löste, sahen Mir, daß sein stählerner Bug ganz« glatt gedrückt und teilweise zerschmettert tvar. Tas Bugspriet, das in den Passagierdampfer eingedrungen wiar, riß Gepäck und Möbel aus den beschädigten Kabinen heraus; die Gegenstände fielen ins Wasser mrd wurden zum Teil von Ruderbooten aufgefiscyi. Ein ungeheures Loch zeigte sich in der Seitenwand der „Olympic", und wir sahen Passagiere vder Schiffsbedienstete nach der beschädigten Stelle eilen. Tie meisten Passagiere saßen zur Zeit des pslmsto keimte püanrenkutter- diargarine, einrig kaltbar« dlu»butter. Auf dornenvollem Ufade. Roman von M. Weidenau. SO - »Ja, ja, ich weiß, ein Darlehen: aber man darf auch Dar leben nur bis zu einer gewißen Grenze annehmen. Zürnen Sie mir nicht, Nanni," bat er weich, chrem vorwurfsvollen Blick begegnend, „aber ich möchte um keinen Grad in Ihrer Achtung sinken und meine Iduna wird mir beistimmen. Aber, teure Freundin, ich möchte mir Ihren und Idunas Rat er- bitten." Damit berichtete er seiner Braut von dem Mißgeschick, -a» ihn in Warschau bettoffen, und, obwohl er nur flüchtig d« Gräfin SimonSka erwähnte, durchschaute Idunas geschärf ter Blick doch die volle Wahrheit uno drückte bewegt die Hand de» Verlobten. . »Ja, ja, schaut mich nur an! Aber, ich will Euch etwas sagen, meine Lieben," lachte sie heiter, „es ist so schön heute, wir wollen einen Ausflug machen und" dabei verneigte sie sich mit komischer Grandezza vor Georg, „ich hoffe, der Herr Baron werden mir mit seiner zukünftigen Frau Gemahlin die Ehre geben, meine Einladung anzunehmen." - * Seit einigen Tagen studierte Iduna mit solcher Aufmerk samkeit alle Zeitungen, deren sie habhaft werden konnte, daß die alte Hanna sie lachend fragte, ob sie am Ende gar Politik zu treiben beginne. Sie suche etwas, entgegnete sie jedoch sehr ernst, woraus die gute Alte schloß, daß mit dem Etwas vielleicht gar eine Stellung gemeint sei, und eifrig hinzufügte, daß weder sie, Hanna, noch Fräulein Nanni dies zugeben würden, noch wenigerder Baron, die beide auch von dein Ver kauf des Armbandes nichts ahnen dürften. „Ach, meine liebe Hanna, wenn nur der liebe Gott uns helfen wollte," rief Iduna, die Zeitung sinken lassend. „Er wirdS sckon tun, Kind, nur Geduld. Man muß ihm nur Zeit lassen.Und dann.." ein scharfer Klingelzug un terbrach die Sprechende, die um zu öffnen, sogleich hinaus eilte. „Ist Iduna daheim?" fragte eine Helle Stimme, bei deren erstem Laut diese zusammenschrak, und alsbald wurde auch schon ungestüm die Tür aufgeriffen, durch die eine mit auf fallender Eleganz gekleidete und eine ganze Wolke starken Parfüms mit sich bringende junge Dame eintrat. „Frieda, Du..." „Ja, ich, in höchst eigener Person! Aber, man ist nicht entzückt, mich zu sehen, wie? Nun, ich will auch nicht lange belästigen, bringe Dir nur einen Gruß von Mama; sie spricht oft von Dir und war froh, als ich rein durch Zufall erfuhr, daß Du noch am Leben seiest." „Du glaubst doch nicht im Ernst an einen Selbstmord mei nerseits? Nein, Frieda, so verzweifelt ich auch war, daran hab ich nicht einen Moment gedacht." „Na ja, wär auch Blödsinn von Dir gewesen, wenn man einen Haufen gut« Freunde hat. Na, und was macht denn d« gnädige Herr Baron? Wird er Dich jetzt noch heiraten .. oder». Du verstehst wohl, waS ich meine? Viel Ehre hebt er nut unserer Familie just nicht auf. Daß aber der Papa so etwas 2. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". RttiGaNni» «» «Mag van Sa»,«» » »lntaeltch « Mala. — US» dH ««»alM» »enmtte-rtUchi «»thn» -ätznek « Mesa. Freitag, W. «etzteach« 1S11, «>e»ds. «4. Jahr» unter ckieren ckrei klarlcen; alle gleick vorrüglick "kiargarine, ein -Lrratr okne gleicken.