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2. Beilage znm „Riesaer Tageblatt Nolatlonbbnick «nd Veelaq »on Langer L Nlnterlla l« «lela. — siltr die Redaktion venmtwortliiv: Arthur HLHnel in RIela. SS. T,«nabend, 11. MSrz IS11, abends «4. Jahr« !Mpf., INN, M. m « Isild er lrt. 1 !? äse, rr. r« selbst kskige^/ä 5^1 >1^61 Senkels öleicft-8o<jZ csteri )ose 'M !hit > v» Il>II A ii>e« »1Ä k ^«t tsala? Frankreich. In der Deputiertenkammer sagte Märineministec Delcassee in Beantwortung einer Rede des Admirals Bienaimee, der die deutsche und die französische Flott« miteinander verglichen hatte, daß die Grundlage zur Vergleichung von zwei Flottenstärken die Zahl der Schiffe nach dem Dreadnoughttyp bilden müsse. Im Jahre 1820 würde die deutsche Flotte nach ihrem Bauprogramm, das daim beendet wäre, ebenso wie die französisch« 22 Dreadnoughts haben. Frankreich werde 18, Deutsch land 12 Panzerkreuzer haben, die aber stärker seien, als die Frankreichs. Der Minister schloß: Ich glaube, daß diese Feststellungen einen pessimistischen Schluß nicht recht fertigen. Rußland. Der frühere Oberbefehlshaber der SchwarMeerfkotke Admiral Skrydlow will von kriegerischen Plänen der Tür- Dosen M. rechtigung zum einjährio'freiwilligen Militärdienst er worben haben, die eine JnnungS-, Fach* oder andere Fortbildungsschule besuchen oder einen entsprechenden anderen Unterricht erhalle!?, wenn, dieser Schulbesuch oder Unterricht von den? Regierungspräsidenten als ein ausreichender Ersah des allgemeinen FortbildungS Unter richts anerkannt wird. Die gleichen Gesche sind bereits früher für die Provinzen Hessen-Nassau, Hannover und Schlesien in Kraft getreten. In dem Schleslvig-Holstein- schen Entwurf wird dei? Verhältnissen in den zwei sprachiger? Distrikten Rechnung aetragen. Zur Bekämpfung des Heu- uud Sauerwurms bewilligte der rheinische Provinziallandtag 100000 Mark und ermächtigte der? Provinzialausschuß dazu, für den Winter 1911/12 die Mittel zu einer Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms im Winter herzugeben. Wegen zunehmender Bi eh s cu che in Fr a n k r eich ist die Dieheinfuhr von dort nach Bayern gesperrt worden. Das Kaiserliche Statistische Amt hat nach den Halb- jahrsausweisen der 38 deutschen Hypothekenaktien banken deren Pfandbriefumlauf für den 31. Dezember 1910 aus 10321,31 Millionen Mark ermittelt; daneben waren im Umlauf 371,42 Millionen Mark Kommunal- und 6,79 Millionen Mark Kleinbahnschuldverschreibungen. Der gesa?nte Obligationenumlauf betrug somit Ende 1910 10698,34 Millionen Mark. Gegenüber dem Obligationen umlaufe vom 31. Dezember 1909 in Höhe von 10171,21 Millionen Mark bedeutet dies eine Zunahme von 527,13 Millionen Mark. Ein Verein gegen das Bestechungsun wesen, besser bekannt unter der Bezeichnung Schmier gelderwesen, ist in Bildung begriffen. Schon vor einiger Zeit sind eine Anzahl Korporationen zu eurem provi sorischen Ausschuß zur Gründung des Vereins zusammen getreten. Die Tätigkeit des Vereins soll in erster Linie auf die Verbreitung der Kenntnis der gesetzlichen Be stimmungen gerichtet sein, dann aber auch weiterhin auf AuSkunftserteilung, Sammlung gerichtlicher Urteile, Herausgabe laufender Mitteilungen, Untersuchung von Kfagen, Ermittlung der Urheber von Anzeigen, in wel chen Schmiergelder angeboten iverden, endlich Veran lassung gerichtlicher Verfolgung in den geeigneten Fällen. Belgien. Die r,AndePendance Belge" veröffentlicht eine Zu schrift ihres Privatkorrespondenten iir Bona, der Haupt stadt der Kongokolonie. Dem Gewährsmann des Blattes zufolge ist ein Komplott in der Hauptstadt ent deckt worden, welches bezweckte, die Herrschaft der Weißen zu Mrzen. Anstifter waren Eingeborene des Uellage- bietes, unter denen die Wergen mit Vorliebe ihre Diener zu wählen pflegen. Diese Diener haben einen gewissen zivilisatorischen Anstrich. Die Verschwörer hielten ver schiedene geheime Sitzungen ab, in denen der Plan ver einbart wurde; er bestand darin, die höheren Beamten durch Revolverschüsse zu töten und ihre Wohnungen mit telst Dynamit in die Luft zu sprengen. Dank der Indis kretion eines Dieners wurde der Plan zur Kenntnis der Behörden gebracht. Es fandet? mehrere Haussuchungen Mit, die zur Entdeckung zahlreicher Waffen, sowie von 12 Tonitpatronen führten; auch wurden ein« ganze An zahl Verhaftungen vorgenommen. Die Nachricht von dem Komplott hat unter den Meißen begreifliches Aufsehen erregt. und biick: fd.25 „ 46 „ 54 56 . 63 „ 63 80 Pfd.- l'ger. »s. -MMe? lk.bkt Ka ki ötnt inEtilnin«. Gestern vormittag fand in Dresden im Ministerium des Kultus und öffentliche?? Unterrichts unerwartet der alljährlichen, später -usannnentretenden Hauptkonferenz der Bezirksschulinspektoren unter dem Vorsitze Sr. Ex zellenz des Herrn Staatsnnnisrters Dr. Beck eine Be sprechung der innerhalb des Ministeriums eingesetzten Kommission zur Vorbereitung des Entwurfs eine- Volks schulgesetzes mit den Bezirlsschulinspektoren deS Landes über einige wichtige Punkte der DokkSschulreform statt. Nach einer einleitenden Ansprache bemerkte der Herr Staatsminister in bezug auf den Stand der Schulreform etwa folgendes: In der Presse seien hierüber widersprechende Ver mutungen zutage getreten. Demgegenüber sei zunächst festzustellen, daß im vorigen Landtage die Reform in Aussicht gestellt und die Hoffnung ausgesprochen worden sei, daß der Entwurf noch an den nächste?? Landtag gebracht werden könne. Aus diesem Stand punkte stehe das KnltuSrninisterium auch jetzt noch Zwar seien der Bearbeitung des Entwurfs insofern bedeu tende Hindernisse erwachsen, als im Vorjahre der zuerst damit beauftragte langjährige Referent durch Berufung an die Spitze des Evangelischlutherischen Landeskonsistp- riums und dann dessen Nachfolger — überdies nach mehrmonatlicher Behinderung durch Krankheit — aus dem Ministerium ausgeschieden seien. Seit der mit dem 1. No vember vorigen Jahres wieder vollständigen Besetzung des Ministeriums sei jedoch mit großem Nachdrucke an die Aufstellung des Entwurfs herangetreten worden; eine ziu diesem Zwecke aus Räten und Hilfsreserenten des Ministeriums gebildete Kommission habe mehrere Monate hindurch zweimal in jeder Woche längere Be sprechungen über Umfang, Art und Fassung der Reform vorschläge abgehalten. Zu näherer Information über einige wesentliche Punkte der Reform solle auch die heu tige Versammlung dienen. Wem? der Entwurf dann fertiggestellt sein werde, habe er freilich noch verschiedene wichtig« Stadien zu durchlaufen. Zunächst müsse über ihn mit drei Mini sterien, sowie mit andere?? beteiligten Behörden ins Vernehmen getreten, danach der von vielen Seiten ge wünschte und regierungsseitig zugesagte Sachverstän digenbeirat gehört und endlich die Entschließung des Gesamtministeriums herbeigeführt werden. Trotzdem halte das Ministerium in der selbstverständlichen Vor aussetzung, daß sich in diese?? verschiedenen Stadien nicht allzu erhebliche und zeitraubende Schwierigkeiten ergeben werden, an der Hoffnung fest, daß der Entwurf dem nächsten Landtag — wenn vielleicht auch nicht so fort bei seinem Zusammentritt — werde vorgelegt wer den können. Dr. Beck gab am Schluffe seiner Ansprache dem Wunsche Ausdruck, daß es gelingen möge, mit dem Entwurf eine segensreiche Ausgestaltung des VolkS- schulwesenS zur Förderung und Hebung der sittlichen und geistigen Kräfte des Volkes in die Wege zu leiten. Hierauf wurde an der Hand von Referaten in die Besprechung der einzelnen Punkte der Tagesordnung «in- getretenr Tagesgeschichte. Üever -aS NntrrrichtSwesen in -en -eutfche« Schutzgebieten schreibt man uns: Das Schulwesen der deutschen Schutz gebiete ist für die Zukunft unserer Kolonien von so weit tragender Bedeutung, daß eS auf dem dritten deutschen Kolonialkongreß im Oktober vorigen Jahre« mit Recht zum Gkgenstand eingehender Erörterungen gemacht wurde. Siner der damaligen Stimmführer, Geheimrat Prof. C. Mirbt, der sich mit den Echulorrhällnissen der Kolonien genau beschäftigt hat, gibt in der Umschau einen Ueberbltck über den gegenwärtigen Stand de« Unterrtchttwesen«. Di« Schulen für Suropäerkinder stehen an Bedeutung gegen die Schulen für Eingeborene zurück, denn die Zahl der weißen Ansiedler ist nicht sehr groß, ihre Wohnsitze sind wett oer- streut. Für den Unterricht der Heranwachsenden europä ischen Jugend gibt e» in den deutschen Schutzgebieten in«, gesamt 20 Schulen mit 72S Schülern, von denen 18 Schulen mit S71 Schülern Staotüanstalten sind. Die Regierung unterhält in «üdwestafrtka 12 Schulen mit 377 Schülern, in Ostafrika 3 Schulen mit 43 Schülern, iu Samoa eine Schule mit 1s8 Schülern, tn Kioutschou 2 Schulen mit 138 Schülern. Im Verhältnis dazu geringer ist dir Zahl der Schulen für Eingeborene, die von der Kolonialregierung unterhalten werden. Hier spielen die Missionen die Haupt rolle, und die Hebung de« Schulwesen« ist vor allem dem tätigen Eingreifen der Missionare zu danken. Die Gesamt- zahl der Stngeborenentchulen beträgt mehr al« 2688, .in denen mehr al« 116376 Schüler Unterricht finden. Nur 96 dieser Schulen mit 5426 Schülern sind Staattanstalten, mehr al« 2460 Schulen mit 110 950 Schülern werden von den Missionen unterhalten, sodaß durch sie mehr al« 95°/, aller Eingeborenen, die die Schule besuchen, Unterricht empfangen. Die protestantische Mission hat über 1582 Schulen eingerichtet, die von mehr al» 67212 Schülern besucht werden, während die katholische Mission 880 Schulen mit 43 768 Schülern besitzt. TK. Deutsche- Reich. Der deutsche Kronprinz und die Kronprinzessin wohnten vorgestern einer Uebung der ägyptischen Feuer wehr unter Major Mack bei. Gestern vormittag besuchte das hohe Paar die Kasernen, wo es von den Ossizieren begrüßt wurde. Der Kronprinz wohnte mit dem Kom mandeur der englische?? Truppen der Abreise deS 3. Ba taillons der Goldstream-GuardS bei, das nach England versetzt ist, Die Soldaten begrüßten den Kronprinzen, indem sie salutierten. Der Kronprinz und die Kronprin zessin besuchten später den Khedivial-Sporting-Club, in dem sie von dem Präsidenten des Klubs empfangen wurden. Der Bubgetkommission des Reichstages sind zur Fernsprechgebührenordnung, wie bereits gemeldet, neue Kompromißanträge zugegangen. Die Grundgebühr soll danach betragen: In Netze?? bis zu 100 Anschlüssen 50 Mark, bis einschließlich 1000 Anschlüsse 60 Mark, bis 5000 Anschlüsse 75 Mark, bis 20000 Anschlüsse 90 Mark, bis 7H 000 Anschlüsse 100 Mark, für jede angefüngenen weiteren 50000 Anschlüsse 10 Mark mehr jährlich für jeden Anschluß, der nicht weiter als fünf Kilometer von der Vermittelungsstelle entfernt ist. Statt der Einzel gebühr von 4 Pfennig kann eine Pauschgebühr beklebt werden: bis zu 3000 Verbindungen 80 Mark jährlich, bis 5000 Verbindungen 130 Mark, bis 7000 Verbindungen 170 Mark, bis 10000 Verbindungen 200 Mark. Die Höchst zahl der von einem Anschluß aus zulässigen Gesprächs verbindungen beträgt 10 000 jährlich. Wie der „Verl. Börs.-Cour." aus angeblich gut unter richteten Kreisen hört, ist der Plan einer Besteue rung der Zündholz-Ersatzmittel bereits so weit gediehen, daß ein diesbezüglicher Gesetzentwurf in etwa zehn Tagen dem Reichstage zugehen wird. Außerdem haben sich die Absichten einer Aenderung des ZündhoMeuergesetzes dahin verdichtet, daß die Zünd holzindustrie in ähnlicher Form wie im vorigen Jahre die Kali-Industrie kontingentiert werden soll. Die Karenz zeit für neue Fabriken, die die bisherigen Gerüchte auf fünf Jahre schätzten, soll mit fünfzehn Jahren vorge sehen sein. Man hofft, das Gesetz noch in dieser Session zu verabschieden. Ein Entwurf über die Verpflichtung zum Besuch ländlicher Fortbildungsschulen in den Provinzen Brandenburg, Pommern, Provinz Sachsen, Westfalen, in der Rheinprovinz und in Hohenzollern, sonne ein gleicher Entwurf für die Provinz Schleswig-Holstein wird in nächster Zeit dem preußischen Herrenhause zugehen. Der Entwurf bestimmt, daß eine Gemeinde durch Statut Be stimmungen treffen kann, daß die nicht mehr schul pflichtigen unter 18 Jahren alten männlichen Personen für drei aufeinander folgende Winterhalbjahre zum Besuch einer ländliche?? Fortbildungsschule verpflichtet sind. In dem Statut sind die zur Durchführung dieser Verpflichtung erforderlichen Bestimmungen zu treffen, insbesondere sind die zur Sicherung eines regelmäßigen Schulbesuchs den Schulpflichtigen sowie deren Eltern, Vormündern und Arbeitgebern obliegenden Verpflich tungen zu bestimmen und diejenigen Vorschriften zu er- lassen, durch die die Ordnung tn der Fortbildungs schule und ein gebührliches Verhalten der Schüler ge sichert wird. Von der Verpflichtung zum Besuch einer Fortbildungsschule sind diejenigen befreit, die die Be IVSsekt unck dleickt von selbst. — veseitigt vlut-, Obst-, Lacao-, 1°inte-, kotvein- unck anckere flecken. Qreilt nickt clas Qevebe an! Zekont un6 erkält 6ie >Vä8cke! Ist garantiert unsckäcklick! 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