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1. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". Rotationsdruck und ««lag von Langer L Winterlich in Rteia. — Kür die Redaktion verantwortlich: Arthur Höhne! in Rieia. »S. Sonnabend, II.MSrz 1V11. abeuvtz. «4. Jahrg. Mmrat LiWlt W> bum. Zu seinem SO. Geburtstag am 12. März. Bon Dr. Karl Friedwart. Unter den Herrschertugenden verdient als eine der schönsten und gewinnendsten die Menschenfreundlichkeit und Leutseligkeit genannt zu werden. Sie gewinnt dem Fürsten, der sonst einsam auf seiner Höhe steht, die Herzen seiner Volksgenossen, so daß sie in Liebe und Vertrauen sich ihm zuwenden und ein gemeinsames Band sich um Volk und .Herrscher schlingt. So lesen wir es vom „alten Fritz", so haben wir Weiteren es an Kaiser Wilhelm I. noch selber erlebt. Eine ähnliche Stellung zu den Bewohnern seines Bayernlandes ninnnt jetzt der greise Prinz Luitpold ein, der an Stelle des unglücklichen Königs Otto die Zügel der Regierung seit nunmehr 25 Jahren in Händen hat. Er erfreut sich echter Volkstümlichkeit, zumal bei dem bayrischen Landvolk, wenn er, nur von wenigen Personen begleitet, in kleidsamer HochgebirgStracht sich zur Jagd oder auch nur zu einer Wanderung in die Berge begibt. Solche Ausflüge sind seine liebste Er holung, sie haben ihn frisch und gesund erhalten trotz seines hohen Alters; und so mancher sympathische Zug von seinem einfachen Auftreten und seinem herzlichen Verkehr mit den treuherzigen Bewohnern OberbayernZ wird im Anschluß daran berichtet. Von Festlichkeiten bei Hofe ist er kein großer Freund; und höfischer Prunk war ihm von jeher lästig. Auch die militärische Uni form legt er jetzt nur notgedrungen an, trotzdem er eine vorwiegend militärische Erziehung genossen hat und bis zur Uebcrnahme der Regentschaft (am 10. Juni 1886) Soldat war und als solcher gewirkt hat. — Am 12. März 1821 war es, als Prinz Luitpold als dritter Sohn des damaligen Kronprinzen und späteren Königs Ludwig I. und seiner Gattin Therese, Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen, in Würzburg das Licht der Welt erblickte. Eine verhältnismäßig recht einfache Er ziehung ward ihm zuteil; denn einerseits war sein Vater in allen Dingen seines privaten Haushalts' sehr sparsam, um möglichst viel Geld für Bauten, Kunstwerke, Sammlungen und wissenschaftliche Untcrnchmnngcn ver wenden zu können, und andrerseits konnte niemand ahnen, daß der junge Prinz dermaleinst an die Spitze des Landes zu treten berufen sein würde. So wurde er denn für die militärische Laufbahn bestimmt, um, mit dem Dienste eines Gemeinen beginnend, Lis zu den höch sten Rangstufen aufzusteigen. Hinsichtlich seiner übrigen — allgemeinen und staatsmännischen — Bildung, war er nicht zum geringsten Teil auf das Selbststudium ange wiesen, das er nrit Eifer betrieb. Im Jahre 1835 wurde er zum Hauptmann im 1. Bayrischen Feldartillerieregi- mcnt, das heute seinen Namen trägt, ernannt und rückte stufenweise bis zum Obersten des Regiments vor. Drei größere Reisen unternahm er: 1841 nach Florenz, Rom und Neapel — hier lernte er in der „ewigen Stadt" seine spätere Gattin, die damals 16 jährige Erzherzogin von Oesterreich, Prinzessin Auguste von Toskana, kennen; 1843 nach Florenz, Marseille und den spanischen Mittel meerküsten; 1846 nach Aegypten, der Türkei und Griechen land. Im Jahre 1844 schloß er die Ehe mit der ge nannten Prinzessin. Bald trat er nun in den politischen Vordergrund. Denn nachdem sein Vater (Ludwig I.) im Jahre 1848 abgedankt hatte und sein Bruder Maximilian (II.) auf den Thron gelangt war, mutzte er diesen seiner früh beginnenden Kränklichkeit wegen häufig in seinen Reprä- sentationspfkichten und bei RegierungSakten vertreten. Nach 1866 trat er — inzwischen Feldzeugmeisyer bei der Generalinspektion geworoen — rrrit allen Kräften für die Durchführung dec allgemeinen Wehrpflicht ein. Zwei schwere Schicksalsschläge hatten ihn zuvor ereilt: am 10. März 1864 war sein Bruder, König Maximilian, an Blut vergiftung gestorben, und wenige Wochen daraus wurde ihm seine Gattin durch den Tod entrissen. Während des Krieges 1870/71 sah er sich als Vertreter König Lud wigs II., der seinem Vater Maximilian auf dem Thron gefolgt war, im Hauptquartier in eine peinliche Lage versetzt, da der junge König bei d.en Verhandlungen über die Neugründung des Deutschen Reiches Schwierig keiten machte und, erst dem Drucke Bismarcks nachgebend, sich für die Zugehörigkeit Bayerns zum neuen Reiche ent schied. Als dann Ludwig H. (sein Neffe) als geisteskrank von der Regierung entbunden war, woraus er wenige Tage später in den Fluten des Starnberger Sees sein beklagenswertes Ende fand, übernahm Prinz Luitpold, da Ludwigs Bruder Otto schon seit längerer Zeit dem Wahnsinn verfallen war, die Regentschaft des Bayern landes, die er stets im Geiste der Verfassung und er füllt vom Reichsgedanken geleitet hat. Seine Gesinnung in letzterer Beziehung hat er noch kürzlich dadurch offen bart, daß er anläßlich des 40. Jahrestages der Grün dung des Deutschen Reiches dem Stellvertreter des Reichskanzlers, Dr. Delbrück, dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, v. Kiderlen-Wächter, dem Staats sekretär des Reichsschatzamtes, Wermuth, und dem Staatssekretär des Reichsjustizamtes, Dr. Lisko, hohe Orden verlieh, wozu von halbamtlicher Seite geschrieben wurde: „Daß der Prinz-Regent von Bayern, selbst ein Zeuge von Deutschlands großer Zeit und dem Tage nahe, an dem er unter Kundgebungen innigster Liebe und Treue seines Volkes sein 90. GeburtSfest zu feiern sich an schickt, derart des 18. Januars 1871, des Tages der Gründung des Deutschen Reiches« gedenkt- wird in Bayern wie im Reiche gleich freudig begrüßt werden." * ' Prinz-Regent Luitpold ist ein echter deutscher Fürst. Seine Treue zu Kaiser und Reich war vom Beginn feiner Regierung an über allen Zweifel erhaben; stets hat er an der Festigung der deutschen Einheit mitgearbeitet und treu zum Deutschen Kaifex gestanden, dessen persön licher Freund er geworden ist. Ein Bekenntnis zum Reichsgedanken bedeutet auch die Art und Weise, wie ec aus Anlaß des vierzigsten Geburtstages des Reiches die Leiter von vier Reichsämtern mit hohen Orden ausge zeichnet hat. Daß Prinz Luitpold, selbst ein Zeuge von Deutschlands großer Zeit, derart des 18. Januar, deö Tages der Reichsgründung gedachte, ist ist Bayern wie im Reiche gleich freudig begrüßt worden. Tenn durch diese Ordensverleihung hat der greise Prinz-Regent kundgegeben, wie hoch das bayrische Herrscherhaus den Wert der Zugehörigkeit seiner Lande zum Reiche ver anschlagt. Ein leuchtendes Beispiel ist Prinz-Regent Luitpold seinem Volke; er ist ein echter Bayer und ein echter deutscher Mann, eine biedere, kernige Natur, ein ganzer Mann in des Wortes bester Bedeutung. Selbst Miß gunst kann ihm die Anerkennung nicht versagen, daß er sich allezeit als ein treuer Verwalter des ihm anvertrautcn Gutes und der in seine Hände gelegten Macht erwiesen hat. Durch sein einfaches Wesen hatte er sich rasch die Liebe seines Volkes gewonnen. Er knüpfte bei Ueber- nahme der Regierung wieder an die alten Gewohnheiten äa» ist ein klarer unck sach licher Name, cker gana prärlse ausärückt, was man vor »ich Kai unck worau» e» bestellt. Man kvte »ich vor Fabrikaten mit erkunclenen Phantasie-Namen, unter «lenen »ich aiie» Mögliche verbergen kann, wer Natkreiners Malrkakkee kauft, weis» immer, war er bekommt, nämlich: Achten, reinen Mairkaftee von be»ter Duali tät unä aromati»chem Wohlgeschmack au» äer grv»»1en Malskaftee-Padrik cker wett. Mäntel Vie prüksskrs-IVlode bringt in Tangs Paletots in englisck.Qe- sckwsraen Paletots vorwiegend sckmack kommen als ttouvesuts psssons in Poirot - Qesckmack besonders in Prags, Rsglsn- rkura gestellte Isille); daneben können, Ulsters und glsttge- Liebt man anliegende Paletots sckweikt. psssons,vouble-ksces. u. liimonokormsn m. eingesetzt. Stokke wie: Lkeviot- und Lover- Krmel. in Stokken bevorzugt cost - Reversible, belange inan wirkte Tucke, Kammgarn, Tweeds in grau, sckwsrs-weiü, ptamine, Lrepe de Mine u. Seide sckwsrs-draun sind sekr beliebt Paletot, sckwsrser Lorkscrew, Paletot, blau. Lkeviot, Revers Rück, gesckweikt, Llotkkutter, mit karierter Seide belegt, iVioire-Spatenrevers, 90 cm lg. m.Oürtel u.palten, liocmlg. ZVi 16°° ZV4 18°° Paletot aus sckwsreem Tuck, Paletot, Rsglankorm, meliert, ganr suk Llotk gekütt. Revers Stokk, m. Abseite, Reversible, mit Seide belegt, SS cm lang kür kuto und Sport, 130 cm lg. ZVI 22°° ZVI 36°° prauenpaletot, sckw. Lorkscr., l.oden-Lape, imprägn., grau breit.mod. Rrag.,Rück.gesckw., u. sportk. Loden, m. Rapuckon gans auk Putter, l!0 cm lang rum Hbknöpken, 130 cm lg. zv^ 330° ZVI 8?° Kimono aus kardigem oder Staubpaletot, grauer u. sportk. sckwarrenTuck, breit. Kragen, pisckgrätenstokk, imprägniert, mit Seide belegt, 110 cm lang pmpire-passon, 135 cm lang ZVI 18°° ZV4 16°° palet ? sus meliert. Stokk, mit preisw. weiü. l-einenpsletot, Abseite, Reversible, Rücken m.pjnsätren, Rücken gesckw., gerade lallend, 105 cm lsng einreikig geknöpkt, IlS cm lg. ZVi 13°° ZVl 87° Zuswshl-Sendungen nach suswärts werden bereitv/illigst postfrei rugesandt Sämtliche am 81. März bqw. 1. Lprtt a. e. fällig« voupoas Uftä Miosis Lüvktvll lösen wir bereits von heute ab ein. »MN Nil»« M »limilm krukelM ülM-iilntsü. MMffertk. 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