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»ruvrme«?ev«er»dorf. Auf einer Wiese in der Nähe des DegeS nach den Forfthäusern wurde der im 66. Lebensjahre Drehende Unsallrentner Johann Karl Käst-» ner von hier tot aufgesnnden. Er fit jedenfalls ringe- schlafe« und erfroren. Grünhain. Einen schlechten Scherz für die Ve- tettigten hat sich ein Unbekannter geleistet. In Raschau lebende Verwandte einer Fabrikarbeiterin bekamen vor einigen Lagen die Todesnachricht derselben, worauf sie am Montag mit Kränzen beladen zur Beerdigung dort hin kam, um sich dann überzeugen zu müssen, daß die Totgeglaubte gesund und munter ist. Jedenfalls ver dient der Uebeltäter empfindliche Strafe. Zwickau. Ein „stülcs" Begräbnis fand jüngst hier statt. Die Klänge des Harmoniums in der Rcdehalle trafen fast lauter taupe Ohren. Gegen 30 Taubstumme gaben einer armen Schnlsalsgenossin, einem taubstummen and blinden älteren Mädchen, das letzte Geleit. Während des Gesanges der anderen lasen sie in stummem' Schwei gen das Lied. Die Rede des Geistlichen, die sie nicht hören konnten, sahen sic mit ihren im Ablesen vom Munde geübten Augen. S e konnten das Gesprochene ebensogut verstehen wie die Hörenden; denn es wurde zugleich mit in der Taubstummen - Zeichensprache ge sprochen. Am Grabe hielt ein Tauber seiner tauben und blinden Genossin im Namen der anderen einen ergreifend wirkenden Nachruf in der Zeichensprache. Chemnitz. Eine Lohnbewegung in der Holzbearbei- tungSbranche steht demnächst bevor. Sie wird daS ge samte Erzgebirge umfassen. Die Gehilfen haben eine For- derung gestellt, nach der sie von jetzt bis zum Jahre 1915 pro Stunde 10 Psg. Zuschlag verlangen. Die Arbeit geber lehnen diese Erhöhung ab, sind aber bereit, pro Stunde 4 Psg. Zuschlag zu gewähren. Chemnitz. In Chemnitz beabsichtigt man, Bor leseabende für FortbildungSschüler, für konfirmierte Mäd chen und auch für Erwachsene einzurichten. Aus den billigeren neueren Sammlungen guter Vorschriften soll wöchentlich einmal in einer jedermann zugänglichen Ver sammlung vorgelescn werden. Man hofft auf diese Weise wirksam gegen die Schundliteratur anzukämpfen und zum Kauf der guten, billigen Bücher anregen zu können. Leipzig. Der am 24. Dezember 1910 im Stadt- .'ekl Manhattan in Neuyork verstorbene Dr. Albert Seessel hatte der Universität Leipzig als seiner Hauptcrbin zirka 200000 Mark vermacht. Wir jetzt mitgeteilt wird, soll das Kapital zur Gründung eines „Theresa-Seessel-FondS" verwendet werden, der zur Förderung biologischer Stu dien dienen soll. — Einem dringlichen Antrag aus der Mitte der Stadtverordneten entsprechend, beschloß die Stadtverordnetenversammlung zu Leipzig einstimmig, dem Rate zur Erwägung zu geben, die Eröffnung eines Seefischmarttes für Leipzig in die Wege zu leiten. Der Antrag wnrde mit dem Hinweis auf den Nährwert der Fische und die Derteueruug des Fleisches begründet. Der Seesischmarkt soll zur weiteren Verbreitung der Fischuayrung beitragen, und demnach vielleicht auch zur Verbilligung der Fisch-Preise. — Die hier von einer Kraft droschke überfahrene Pastorswitwe Müller aus Dresden- Striesen ist ihren schweren Verletzungen erlegen. Mylau. Der hiesige „deutsche Kriegerverein" besitzt ein Barvermögen von 22378 Mark. Er beschloß, allen zu Hebungen cinberufenen Mitgliedern, deren Gehalt nicht weitergeht, 5 bezw. In Mark Unterstützung zu ge währen. Ferner kann der Kassierer bedürftigen Kame raden in Notfällen sofort Unterstützungen bis zu 30 Mark auHahlen. Chursdorf bei Penig. Die Verletzungen, die die Frau Kretzschmar bier Lei dem Ueberfall durch ihren Klein knecht erlitten hat, scheine» doch schwere Wirkungen zu haben, denn es ist die Ucberführung der Frau Kretzsch mar aus dein Peniger Krankenhause nach der Kranken abteilung der Landesanstalt Zschadraß erfolgt. rr Leipzig. Da« Bölkerschlachtdenkmal geht seiner Vollendung entgegen. Der Vau ist soweit gediehen, daß man jetzt mit der Aufrichtung des SchlußgerüstrS begonnen hat. Zu de« 70 Metern der bisherigen Höhe gesellen sich noch 21 Meter weiterer vau, gen Himmel ragend. Ferner geht jetzt da« Borgelände, da« früher einem Choa« glich der Planierung und Regulierung entgegen. Da« Denkmal kann bestimmt am 13. Oktober 1S13 seine Weihe erhalten. Ans aller Welt. ' Berkin: Die Verhandlung vor dem Oberkriegsge richt gegen den Fahnenjunker v. Btebahn, der auf Wache in der Jungfernheide einen Mann erschossen hatte, endete mit einem Freispruch, da das Oberkriegsgericht weder eine beabsichtigte noch eine fahrlässige Tötung, son dern eine Putativnotirehr als vorliegend erachtete. Ein neues Moment für die Entlastung deS Angeklagten war, daß vor einem Wächter fliehende Holzdiebe über das militärische Gelände eilten, von denen Viebahn einen beschoß, da er auf dreimaligen Anruf nicht stehen blieb, daß die Kugel sich aber verirrte und einen am Boden kauernden Mann traf, den Viebahn nicht gesehen hatte. — Kattowitz: Während der Schulpause in Przelaita wurde ein zwölfjähriges Mädchen von einem Schneeball an der Stirn getroffen: es stürzte zu Boden und war sofort eine Leiche. Der Täter ist ein zehnjähriger Schü ler. — Stockholm: Cin blutiges Licbesdrama spielte sich in einem Stockholmer Hotel ab, in dem ein junges Paar abgestiegen war, das sich unter falschem Namen als ein Handelsreisender mit seiner Schwester inS Frem denbuch eintrug. Gegen 12 Uhr hörte man aus den: Zimmer gellende Hilferufe. Ter hinzugeeilte Portier fand den jungen Mann tot am Boden liegen, während das junge Mädchen mit dem Revolver in der Hand auf dem Sofa saß. Man hofft, das Mädchen am Leben zu er halten. Das Liebespaar hatte beschlossen, in den Tod zu gehen, weil sich die Eltern ihrer Verbindung wider setzten. Vorher hatten sie in einer Stockholmer Zeitung in einer Annonce ihre Verlobung angezeigt. — Paris: Der Gerichtshof Von Mkklau HM S7 Arbeiter einer Hand schuhfabrik gemeinsam zur Bezahlung von 1000 Frank Schadenersatz an einen ihrer Kameraden verurteilt, den sie boykottiert und zu dessen unbegründeter Entlassung st« den Fabrikbesitzer gezwungen hatten. — Bern: Dio Jungsraubahn hat »bis zur Station Jungfraujoch (6450 Meter MeereShöhe) noch 900 Meter zu bewältigen. Bei einem täglichen Fortschritt von S bis 4 Meter wird daS Jungfraujoch im Spätherbst diese» Jahre» erreicht werden. Die Bahn steigt in einem schmalen Felsgrat direkt neben und unter mächtigen Felslagern zum Jungfraujoch empor. — Madrid: Die Witterung hat plötzlich stark umge- schlagen und eine winterliche Temperatur ist neuerdings eingetreten. Aus den nördlichen und Mittelprovinzen wird starkes Schneegestöber gemeldet. Aehnliche Mel dungen laufen au» Granada, Valencia, sowie aus der Provinz Santander ein. Zahlreiche Etsenbahnzüge sind infolge des starken Schneefalles stecken geblieben. — New- york: Nach einem Telegramm aus Pleasent (viSeonstn) sind fünf Magazine einer Pulverfabrik mit einem Inhalt von 180 Tonnen Sprengstoffen in die Luft geflogen. Die ganze Anlage sowie mehrere hundert Häuser der Stadt sollen zerstört sowie die Häuser im Umkreise von zehn Meilen beschädigt sein. Di« Explosion wurde hundert Meile» weit verspürt und verursachte in den Theatern von Chicago und anderen Städten unter der Zuhörer schaft großen Schrecken. Es sollen eine Person getötet und 350 verletzt worden sein, doch steht die Zahl der Getöteten noch nicht fest. Ter Schaden wird auf eine halbe Million Dollar geschätzt. Fortkommen. Wir alle sind auf unser Fortkommen bedacht- Wie ängstlich sind Eltern besorgt um das Fortkommen ihrer Kinder in der Schule! Liegt die Schulzeit hinter ihnen, so erfüllt sie der Wunsch nach einem guten Fortkommen in dem erwählten Berufe. Wie mühen wir uns selbst um unser Fortkonrmenl Und > das ist gut und recht. Vor wärtsstreben ist der Menschheit Aufgabe. Aber welches ist in so vielen Fällen die Triebfeder des Vorwärts- stzrebenS? Ist es immer der Wunsch nach eigener Ver vollkommnung zu dem Zweck, dem Ganzen ein möglichst nützliche» Glied zu werden- Was treibt namentlich Eltern häufig dazu, das Fortkommen ihrer Kinder zu fördern? Wollen wir ehrlich sein, so ist es doch vielfach nur die eigene Eitelkeit, das Streben, nach äußerem Schein; man will etwas gelten in der Welt, man will mehr sein als andere. Die Kinder sollen eine angesehene Stellung haben, vielleicht eine höhere, als sie die Eltern selbst besitzen. Bon diesen Gründen lassen sie sich vielfach leiten bei der Wahl des Berufes ihrer Kinder. Wie wenig wird da die natürliche Veranlagung und Neigung des Kindes berück sichtigt! Cs wird eben einem Berufe zugewiesen, und nun muß es sich quälen auch gegen die eigene Neigung. Hier handelt die Eitelkeit der Eltern nicht im Interesse ihrer Kinder. Sie hindern so geradezu ihr Fortkommen. Ihr Arbeitsgebiet liegt ihrer inneren Veranlagung fern. ES stellt sich Unlust zum Lernen ein, die Freude am Beruf geht verloren, der Mißerfolg ist da. Anstatt vorwärts geht es rückwärts. Mancher hat dann im späteren Leben seine Eltern anklagen müssen, weil sie ihn nur aus reiner Eitelkeit einem Berufe zugewiesen haben, der ihm nicht zusagt. „Wo deine Gabe liegt, da liegt auch deine Auf gabe." „Erkenne dich selbst." Und ihr Eltern, erkennt die Neigungen und Anlagen eurer Kinder, berücksichtigt sie bei der Berufswahl! Denkt nicht, daß nur die hohe Schule und die Universität den Wert des Menschen be stimmen. Die Welt kann einen jeden gebrauchen, der in seinem Berufe etwas Tüchtiges zu leisten vermag. Dazu gehört aber die Liebe zu dem Beruf. Sie bewahrt den Menschen leichter vor Widerwärtigkeiten. Wo sie nicht ist, da verliert das Leben den Reiz; denn es fehlt der Erfolg, also auch das Borwärtskommen. Und du, der du deinen Beruf erwählt hast, sieh nicht mit Neid auf andere; denke nicht, sie haben es besser in ihrem Beruf, ihnen winkt ein besseres Fortkommen. „Ein jeder Stand hat seinen Frieden, ein jeder Stand hat seine Last." Man ist ja immer geneigt, bei sich nur die unange nehmen, bei der Stellung des andern aber die ange nehmen Seiten zu sehen. „Schuster, bleib bei deinem Leisten," so sagt der Bolksnrund, und er hat recht. Ent spricht dein Beruf deinen Fähigkeiten, so wolle nicht etwas anderes ergreifen, in der Meinung, in einem an dern Berufe besser fortzukommen. Du täuschest dich doch nur; du würdest bald erkennen, daß du in deiner aufge gebenen Stellung zufriedener warst. Denk an das Bäum chen, das andere Blätter gewollt hat! Wolle nicht mehr sein, als du bist. Nütze deine Anlagen und Kräfte, so wirst du Segen haben. Im Bnch der Richter wird uns eine Fabel vom Feigenbaum erzählt, der von den Bäumen zu ihrem König« erwählt wurde. Aber der Feigenbaum antwortete ihnen: „Soll ich meine Süßigkeit und meine guten Früchte lassen und hingehen, daß ich über den Bäumen schwebe?" Für den Feigenbaum besteht sein Wert darin, Feigen zu tragen, als König über der starken Eiche und schlanken Tanne würde er lächerlich erscheinen. Ver stehst du diese Fabel recht? Bleibe also in einem Beruf, der deiner Begabung entspricht. Spüre deinen eigenen Neigungen nach, deinen Kräften und Schivächen; denn viele geben sich gedankenloserweise nicht die Mühe, ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu erkennen und zu pflegen. Ter Mensch, der seine eigenen Fähigkeiten versteht, wird stets durch die Welt kommen. Willst du vorwärtskommen und die höchste Stufe deines Berufes erreichen, so mußt du dich nicht scheuen, auf der untersten Stufe anzufangen. Nichts darf dir zu unbedeutend er scheinen. Sieh dir die großen Männer unsers Volkes an, z. B. einen Krupp oder einen Borstg, wie sie von unten auf angcfangen haben und durch rastlose» Arbeiten emporgestiegen sind. Wähle dir -.einen Helden, dem du zum Olymp hinauf nachstrebst!" Emporstreben sollst du; aber hüte dich, ein Streber zu sein, nur Ehre und Reichtum erloerben zu wollen, die sind nicht für jeden! wie viele in der Welt suchen leider ihr Fortkommen im Strebertum, im Uebervvr- teilen de» andern, im rücksichtslos«, Fortschreiten. Mög lichst schnell eine angenehme, einflußreiche Stellung mit großem Einkommen zu haben, da» ist ihr Ziel. Der äußere Schein blendet sie, und sie wollen vor andern auch nur scheinen, glänzen durch Aeußerlichkeiten. Wo bleibt da der innere Mensch? Wir sollen doch auch auf moralischem Ge biet vorwärtskommen. Vergessen wir nicht bei allem rast- losen Streben nach äußeren Gütern auch an dem Fort kommen unseres inwendigen Menschen zu arbeiten. Der wahre Wert des Menschen bestimmt sich nicht nach seinem Gelbe und seiner Stellung, sondern nach seinen geistigen Fähigkeiten und seiner moralischen Gesinnung. Darum vergesse« wir bei unsrem Vorwärtsstreben auch das eine nicht, was not tut! Betrachten wir unsere Stellung nicht nur als ein Mittel, uns einen angenehmen Lebens unterhalt zu verschaffen, sondern bedenken wir auch, daß wir dazu berufen sind, durch unsere Arbeit unS und die Menschheit emporzubringen zu reinen, höheren Zielen, zu sittlicher Vervollkommnung! —k— Vermischtes. Die zusammengewachsenen Schwestern Blazek verhaftet. Eine unangenehme Morgenüber raschung wurde gestern den zusammengewachsenen Schwestern Blazek zuteil, die zurzeit im Passagepanop- titum in Berlin auftreten. ,Sn ihrem Hotel in der Al brechtstraße erschien, wie das „Berk. Tagebl." meldet, früh gegen 8 Uhr ein Gerichtsvollzieher und erklärte, daß er Rosa Blazek verhaften wüsse. Er zeigte einen Haftbefehl vor, der vom Landgericht, Zivilkammer 1, ausgestellt war und folgenden Wortlaut hatte: „Aus Grund dieses Haftbefehls und eines Auftrages des Gläu bigers ist die Schuldnerin durch einen Gerichtsvollzieher zu verhaften. Durch Hinterlegung von 9000 Mark wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt, und die Schuldnerin zu dem Antrag auf Aufhebung des voll zogenen Arrestes und des Haftbefehls berechtigt." Die beiden so eng miteinander verbundenen Schwestern muß ten wohl oder übel gemeinsam mit dem Gerichtsvoll zieher den Weg zum Untersuchungsrichter nach Moabit antreten, obgleich nur Rosa verhaftet werden sollte. Schwester Josefa war über den unliebsamen Zwischenfall sehr erregt. Bor dem Untcrsuchungrichter mußten beide Schwestern den Offenbarungseid leisten, woraus sie wie der auf freien Fuß gesetzt wurden. Zur gleichen Zeit erschien aber auch schon der Geschäftsführer des Passagc- panoptikumS, um die 9000 Mark an Gerichtsstelle zu hinterlegen. Der Vorfall rief in und vor dem Ge- richtsgebäudc großes Aufsehen hervor. Der Transport erfolgte im Automobil. Der Haftbefehl war von dem Mu- seumsbesitzcr Paul Geisler in Hannover herausgebracht worden. Rosa Blazek hatte mit diesem Museumsbcsitzer einen Kontrakt abgeschlossen und für den Fall des K'on- traktbruches eine Konventionalstrafe von 9000 Mark an erkannt. Als das Engagement dann fällig wurde, sah Rosa Blazek der Geburt ihres Kindes entgegen und tonnte in diesem Zustande nicht auftreten. Geisler bestand aber darauf, daß Kontraktbruch vorliege und erwirkte den jetzigen Haftbefehl. ES wird dagegen Beschwerde erhoben werden. Es fragt sich überhaupt, ob gegen eine der bei den Schwestern der Haftbefehl erlassen werden kann, denn im Falle einer Verhaftung muß ihr ja die andere Schwester, die unschuldig 'si, notgedrungen folgen. Die Juristen können sich also über den neuen Fall Blazek wieder den Kops zerbrechen. Der leidende Teil ist jeden falls auch diesmal wieder Josefa Blazek gewesen, die schon, als die temperamentvollere Rosa Mutter wurde, zu unfreiwilligem Krankenlager verdammt war. Gestern hat Josefa wieder buchstäblich die Wahrheit des Spruches kennen gelernt: „Mitgehangen — mitgefangen." Ein großer Camorraprozeß. Heute begann vor dem Schwurgericht in Diterbe die Verhandlung über die Angelegenheit Cuocolo. Tiefe Affäre spielt seit etwa fünf Jahren und es handelt sich dabei um einen camor- ristischen Doppelmord, der im Jahre 1906 an Gennaro Cuocolo und seiner Frau bei Neapel verübt wurde. Die Tat war lange Zeit in mysterisches Dunkel gehüllt, bis es der Polizei gelang, Licht in die Sache zu bringen. Der Ermordete gehörte der Camorra an und war der Gatte einer Dirne Cutinelli, er bereitete Diebstähle vor und hatte, als er sich bei der Verteilung der Beute be nachteiligt fühlte, die Urheber der Diebstähle der Polizei denunziert. Deshalb wurde von den Chefs der Camorra in einer Gerichtssitzung beschlossen, ihn und seine Frau zu ermorden, was auch in grausamer Weise vollsührt Ivurde. Der Polizei ist es nun gelungen, 43 Camorristen teils als Täter, teils als Anstifter, darunter die vier Haupttäter Enrico Alfano, Giovanni Rapi, Gennaro Jbello und Ciro Alfano zu ermitteln und vor die Ge schworenen zu bringen und damit der Camorra einen schweren Schlag beizubringen. Der Prozeß erregt inner halb und außerhalb Italiens großes Interesse und wird mehrere Monate in Anspruch nehmen, da eine Menge Zeugen zu vernehmen sind. CK. Die deutsche Ausstellung in der Engels bürg. Unter den großen retrospektiven Aus stellungen, die während der Jubiläumsfeste in dec EngelsLurg zu Rom ihren Platz finden werden, wird eine Abteilung das besondere Interesse der ausländischen Besucher erwecken. Diese Ausstellung hat zu ihrem Thema das Leben derFremdenin Rom, und die meisten Nationen haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. Deutschland, dessen Künstler die ewige Stadt so gern zu ihrem Wohnsitz erwählt haben, wird auf dieser Aus stellung mit an erster Stelle stehe,!. Wie im Cicerone mitqe.teilt wird, hat das deutsche Komitee, das aus