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Erklärungen des evang. Reichsbischofs Kein Konglomerat zwischen Christentum und nordischem Heidentum rungen der Tageskämpse die Massen sür den politischen Gene ralstreik oorzubereiten. Alle Massen mühten getrosten werden, I um die revolutionären Massenorganisationen zur höchsten Schlaakräftigkeit zu bringen. Agitation und Propaganda seien einzustellen aus die eine Richtung der Auslösung und Führung von politischen und wirtschaftlichen Tagcskämpfen. Der Zeuge erklärt, das, in den folgenden Monaten dann die Bezirkspgrteitage stattsanden, die sich vorbehaltlos aus dem Boden der Beschlüsse des 12. Ekkiplenums und der Partei konferenz in Berlin stellten. Aus dem Bezirkstag in Hamburg wurde gesagt, der Kampf gegen die Hitlerpartei müsse als ideologischer und wehrhafter Massenkampf geführt werden. Auf dem Bezirksparteitag Mittel rhein in Köln waren nach dem Polizeibericht unter Führung des Neichstagsabgeordneten Torgler mehrere Vertreter des Zen tralkomitees der KPD. anwesend. Torgler sagte in seinem Referat, die Arbeiter mühten sich auf ein Verbot der KPD. vorberciten. Er erinnerte dann an die aus der Parteikonferenz gesahten Beschlüsse. Die Massen, die noch Unorganisierten oder in anderen Parteien Organisierten, mühten für den Kampf um den Sturz der faschistischen Diktatur und sür den Kamps um eine deutsche Arbeiter- und Baucrnrepublik vorbereitet werden. Nach Torglers Referat muhten die Gastdelegierten den Saal verlassen. Nur vor den eigentlichen Parteidelegierten sprach ein auswärtiger Kommunist, dessen Name nicht genannt wurde über die Zersctzungsarbeit der Reichswehr, Schuhpolizei und Landjägerei. Kriminalrat Heller fährt dann fort: In der Kommunisti schen Partei waren von scher zwei Richtungen zu erkennen. Eine legale, die nach auhen hin mit parlamentarischen Mitteln arbeitete, sowie die illegale. Für die Kenner der Verhältnisse war es seit langem klar, dah der Schwerpunkt der kommunisti schen Betätigung auf dem Gebiete der illegalen Arbeit lag, deren zwangsläufige Auswirkung auch im Reichstagsbrand zu erkennen sein würde. Seit Jahren verfolgt die Kommunistische Partei das Ziel der Vorbereitung des bewaffneten Ausstandes, dessen Lehrmeister In der Hauptsache Lenin gewesen ist. Nach der Novemberwahl 1932. bei der die KPD. etwa 8 Millionen Stimmen gewinnen konnte, verschärfte die KPD. die Vorbereitung des bewaffneten Ausstandes, indem sie nicht nur die eigenen Wehrorganisationen, sondern auch die Elemente des Roten Massenselbstschuhes mit Waffen versehen liehen. In Kursen wurde den Teilnehmern klar gemacht, daß der Zeitpunkt der bewaffneten Auseinandersetzung immer näher rückte. Im Januar 1933 wurde in Berlin »In derartiger Kursus abgehalten, in dem der ehemalige Reichstagsabgeordnete Grasse sagte, die KPD. würde Ende Februar 1933 in die bewaffnete Ausein andersetzung eintreten und das Zeichen des Ausstandes würde allen Beteiligten durch ein weithin sichtbares Zeichen gegeben werden. Eröffnung -er Ausstellung „io Tage Deutsche Vuchmeffe" Berlin, 27. Nov. Die von der Fichte-Gesellschaft mit der Unterstützung des Propaganda-Ministeriums, des Kampfbundes für deutsche Kultur und der Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums, sowie von etwa 1-10 Verlegern veranstaltete deutsche Buchmesse wurde heute vormittag feierlich eröffnet. Lynchjustiz tn Kalifornten San IosL (Kalifornien), 27. Nov. Unter dem Verdacht, Brooke Hart, den Sohn eines wohlhabenden Kaufmannes entführt und ermordet zu ha ben, wurden zwei Männer verhaftet. Die Bevölkerung geriet über die Tat in eine derartige Erregung, datz sie sich der beiden Gefangenen bemächtigte und sie kurzer hand an einen Baum in der Nähe des Gefängnisses auf knüpfte. Als dem Gouverneur von Kaliforlnen die Nachricht von dem Vorgehen der Bevölkerung gegen die beiden Mörder Brooke Harts übermittelt wurde, erklärte er, damit habe die Bevölkerung den übrigen Amerikanern eine Lehre erteilt, wie man mit solchen Leuten umgehe. 1V Mlllonen Arbeitslose ln WA Washington, 27. Nov. Der Präsident des amerikanischen Arbciterverban- des, Green, gab bekannt, datz die Gesamtzahl der Er werbslosen 10,076 Millionen betrage. Kleins Lkronilc rranSslbirlen-Gkpreß von Vandlten überfallen Zahlreich« Tot« Eharbin, 27. Nov. Der Transslbirlenexpreh Ist heule von einer Räuberbande etwa 4V Meilen östlich von Tsits'kar überfallen worden. Di« Banditen hatten di« Gleis« aufgerissrn und der Zug, der mit einer Stundengeschwindigkeit von 59 Meilen heranbraust«, entgleiste und stürzte den Bahndamm hinunter. Di« überlebenden Reisenden, die sich aus den Trüm mern befreien wollten, wurden von der Band« beschossen. Man befürchtet, dah «in großer Teil der 899 Passagier« getötet wor den ist. Mehrere der Ueberlebenden sind von den Banditen als Geiheln enlsührt worden. Zeitungsverbot. Düsseldorf, 27. Nov. Auf Anordnung des Regis- rungspräsidenten in Düsseldorf ist die „Niederrhcinische Volkszeitung" in Krefeld, Neue Tageszeitung für Glad bach, Rheydt und Umgebung, auf Grund des Paragraph 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schuhe von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 bis auf wei teres verboten worden. Zwei Begnadigungen ln der Rotter-Affäre. Vaduz, 27. Nov. Zwei wegen Beteiligung in der Rotter-Affäre im letzten Sommer Verurteilte, der Stu dent Peter Rheinberger und der Hotelier Rudolf Schaed- Königsberg, 27. Nov. Reichsbischof Müller gewährte vor der Auffüh rung des neuen Werkes des jungen Königsberger Dra maturgen Eberhard Wolfgang Möller „Luther oder die höllische Reise" am Totensonntag in Königsberg dem Vertreter des Conti-Büros eine Unterredung und gab ihm seine Stellungnahme zu der derzeitigen kirchlichen Lage bekannt. Auf die Frage Uber die Gründe des Aus tritts der Tübinger Theologie-Professoren Fezer, Weitzer und Rückert aus der Glaubcnsbewegung Deutsche Chri sten betonte der Reichsbischof, datz die Loslösung auf rein persönlichen Auseinandersetzungen beruhe und mit der Sache selbst nichts zu tun habe. Die Vorwürfe, die von der Gegenseite erhoben würden, entbehrten jeder Grundlage, seitdem er erklärt habe, datz sich die neue evangelische Kirche auf Bibel und Bekenntnis gründe. Wer daran zu deuteln wage, sei ein Verbrecher an der Einheit des deutschen Volkes. Er, der Reichsbischof, sei nicht gewillt, auch nur im geringsten den Unruhestiftern nachzugeben. Er wolle mit der nationalsozialistischen Bewegung die Kirche bauen und denke nicht daran, ge- Berlin, 27. Nov. Aus dem dienstlichen Bericht des Wehrkreiskom mandos 7, aus den Feststellungen der deutschen Ge richtskommission und den Vernehmungen der beteiligten Personen erfahren wir über die Vorgänge der Erschie ßung des Schützen Schuhmacher an der deutsch-öster reichischen Grenze von amtlicher Seite folgende Einzel heiten: Die Ski-Mannschaft der 6. Kompagnie Inf.-Rgt. 21 aus Nürnberg unter Führung des Unteroffiziers Tertner unternahm am 23. 11. von der Hindenburgshütte bei Reit im Winkel eine Orientierungsübung. Die aus 23 Mann bestehende Mannschaft trug Zivil-Skianzüge verschieden ster Art, führte keine Waffen mit und marschierte infolge der schlechten Schneeverhältnisse zu Futz ohne Schnee schuhe, nach Karten 1:50000. Die in drei Patrouillen eingeteilte Mannschaft sollte von verschiedenen Seiten mit Hilfe von Marschkompassen den Eckalpenkogel er reichen. Vor dem Abmarsch fand eine eingehende Un terweisung über die Grenzverhältnisse statt. Um 15,30 Uhr war die ganze Abteilung auf dem Eckalpenkogel un mittelbar an der Grenze versammelt. Hier fand durch den Unteroffizier Gertner eine erneute Geländeorientie rung und Unterrichtung über den Grenzverlauf statt. Etwa 15,45 Uhr marschierte die ganze Abteilung auf der deutschen Seile einer neutralen Schneise weiter und bog nach 70 bis 80 Meter nach deutschem Gebiet hin ab. Hier erhielt die Abteilung plötzlich aus Richtung Schaarwand- Kogel Feuer, und zwar zuerst einen einzelnen Schutz, nach dem die Abteilung Deckung nahm und nach weni gen Sekunden vier weitere Schutz. Durch einen dieser vier Schüsse wurde der Schütze Schuhmacker tödlich ge troffen. Der Schutz ist zwischen linkem Auge und Ohr eingedrungen. Der Ausschutz befindet sich hinter dem rechten Ohr. Der Punkt, an dem Schuhmacher getroffen wurde, befand sich 93 Meter vom Grenzstein auf dem Eckalpenkogel und 16 Meter von der Mitte der Grenz schneise, also auf einwandfrei deutschem Gebiet Diese Matze sind durch die Gerichtskommission am 24. Nov. festgestellt worden. Aus den im Schnee noch gut sicht baren Blut- und Fußspuren wurde ferner einwandfrei festgestellt, datz sich die ganze Abteilung im Augenblick ler, sind aus der Haft entlassen worden. Der Fürst von Liechtenstein hat Rheinberger, der zu neun Monaten Ge fängnis verurteilt worden war, mit dreijähriger Bewäh rungsfrist begnadigt. Schaedler, der ein Fahr Gefängnis erhalten hatte, wurde mit einjähriger Bewährungsfrist entlassen. SS.-Rclchssührer Himmler Kommandeur der Politischen Polizei in Hamburg Hamburg, 27. Nov. Amtlich wird mitgcteilt: Neichsstatt- haltcr und Senat haben die Politische Polizei In Hamburg dem Reichssiihrcr der SS. Himmler in der Form unterstellt, datz Himmler zum Kommandeur der Politischen Polizei in Ham burg ernannt worden ist. Generalstreik der Araber in Palästina Jerusalem, 27. Nov. Der Präsident des arabischen Voll zugsausschusses gibt bekannt, datz am Montag und Mittwoch ein Generalstreik der Araber in ganz Palästina stattfinden wird. Der Grund des Streiks ist, datz an diesen beiden Tagen Gerichtsverhandlungen gegen diejenigen Araber angcseht sind, die der Teilnahme an den Unruhen am 13. und 27. Oktober be schuldigt werden. Hämmerling in Reval verhaftet Berlin, 27. Nov. Der „Montag" meldet aus Reval, datz dort der ehemalige Stadtbaumcister tn Heilsberg sOstprcutzenj Hämmerling, dem aus einem Sammeltransport von Berlin nach Vartenstein in Stettin eine verwegene Flucht ins Ausland ge glückt war, am Sonntag von der Revalcr Kriminalpolizei ver haftet worden ist. Der Defraudant leistete bei der Festnahme keinerlei Widerstand und wurde tn Fesseln in das Unter suchungsgefängnis abgeführt. Er gab an, datz er die Absicht hatte, bereits am Montag nach der Tschechoslowakei zu fahren. gen diese Bewegung oder ihre Ziele auch nur irgend ei« was zu unternehmen. Fn Ergänzung dieser Erklärungen äußerte er sich am Montagvormittag einem Pressevertreter gegenüber noch zu der ihm gestellten Frage, inwieweit dis evang. Kirche Raum biete für deutsches und völkisches Gedan^ kengut, wie es von den nordischen Bewegungen verbreitet werde. Wir seien Christen, so erklärte der Rcichsbischof, und wollten das Evangelium in unserer deutschen Art verkünden. Das Christentum sei aber nicht aus dem Judentum heraus geboren, sondern im Kampfe gegen das Judentum entstanden. Es könne zwischen Christentum und nordischen Heidentums kein Konglomerat geben. Christus müsse wieder in deutscher Art gesehen werden. Diejenigen Kreise, die heute noch der Bewegung fern stünden oder sie bekämpfen, würden bald erkennen, datz sie mit ihr gehen mützten. der Feuereröffnung auf deutschem Boden befand. Wei terhin konnte festgestellt werden, datz die Abteilung wc-, der auf dem Wege zum Gipfel noch beim Abmarsch die Grenze überschritten Hatto. Ein österreichischer Gendar merie-Beamter, der sich der deutschen Kommission an schloß, hat ebenfalls zugegeben, datz die deutsche Abtei lung die Grenze zu keinem Zeitpunkt überschritten hat. Die weitere örtliche Prüfung eraab, datz zwischen dem Standpunkt der österreichischen Schützen und der deut schen Abteilung eine Entfernung von etwa 900 Meter bestand und sich zwischen beiden Standorten ein breites, tiefes Tal mit steilen Felshängen hinzieht. Ein Wortwechsel oder ein Anruf seitens der Oester reicher ist weder erfolgt noch wäre er auf diese Entfer nung möglich gewesen. Führerlagung -er sächsischen Hitlerjugend Die Führertagung der sächsischen Hitlerjugend in Dres den, an der etwa 8000 Iugendsührer teilnahmen, stand ganz im Zeichen des Einsatzes für das Winterhilsswerk des deut sche» Volkes. Die Tagung begann am Sonnabendmittag mit dem Auf- ziehen der HL-Fahne am Dresdner Rathaus. Am Abend folgte die Weihe des neuen Heimes der Gebietsführung Sach sen auf der Leubnitzer Strotze. Am Sonntagfrüh trafen In Sonderzügen etwa 5000 Iugendsührer und -Führerinnen aus allen Teilen Sachsens in Dresden ein. Aus fünf Sondertagungen wurden die zu- künftigen Ausgaben fellgeleat und die einzelnen Arbeitsge- biete durchgesprochen. Im überfüllten Zirkus Sarrasam sand anschließend eine gewaltige K u l t u r k u n d g e b u n g der Hitlerjugend statt, Re eingeleitet wurde mit einer Toten- ehrung- Nach einer Pause wurde durch Leipziger Hitler jugend das chorische Spiel „Prometheus" von Klaus Bertling uni) Lob Menge ausgesührt, das tiefen Eindruck binterlieu. Lm Anichiutz an die Kundgebung im Zirkus Sarrasant nahmen Gefolgschaften der Hitlerjugend, des Jungvolks und des BdM am Neustädter Bahnhof Aufstellung, wo Reicks- jugendführer Baldur von Schi rach empfangen wurde. Nach der Begrüßung durch die einzelnen Führer begab sich Baldur von Schirach in Begleitung des Tebletsführers Franz Schnaedter zum Zirkus Sarrasant. Links und rechts der Straßen, die der Wagen durchsuhr, hatte die Hitlerjugend Spalier gebildet. Um 14 Uhr fand im Zirkus Sarrasant die Hauplkundgebung der Tagung der sächsischen HI-FUHrer statt, an der neben der Reichspwendfllhrung der Leiter des Landespropagandastelle, Pg. Salzmann, Gaugeschäftsführer Harbauer als Vertreter des Reichsstatthalters und der Füh rer des SS-Abschnitte», Standartenführer Döring, teilnah» men. Dresdner Vörfe vom 27. November Ruhig. Die neue Woche eröffnete mit wesentlich ruhigerem Geschäft. Die Kursverschicbungcn an der Dresdner Börse gingen nur selten über 1 Proz. nach beiden Seiten hinaus. Lediglich Zwickauer Kammgarn minus 3 Proz., Deutsche Bank minus 2.5 Proz. und Lingncr minus 2 Proz. waren stärker gedrückt. Wanderer und Speichere! Riesa verloren se 1,25 Proz. Von den Besserungen sind nennenswert: Gasversorgung Ostsachsen, Reichsbahn-Vorzüge plus 1,75 Proz., Deutsche Ton und Leip ziger Riebeck je plus 1,5 Proz., Meihner Ofen plus 1,25 Proz. — Der Anleihenmarkt lag ebenfalls nicht ganz einheitlich. Alt« und Neubesitz-Anleihen zogen etwas an. Die Rückgänge be trugen jedoch nur Bruchteile eines Prozentes. Kursnotierungen. Reichsanleihe Altbesitz 90,5; Reichsan leihe Neubesitz 15.8; Reichsbank 171,5; Sächsische Äodencredit- Anstalt 89,25; Chem. Fabr. v. Heyden 62; Chem. Fabr. Helfen berg 77,8; Dresdner Gardinen 24,25; Elektra —; Erste Kulm bacher 68; Felsenkeller 67,5; Kulmbacher Rizzi 98; MImosa 194; Peniger Patentpapler 17; Polyphon —; Radeberger Ex» portbicr 149; Reichelbräu 184; Schubert u. Salzer 188; Soe.» Brauerei Waldschlöhchen 88; Wanderer 86,25; Zeitz-Ikon 63,75. WttterungSauSsichten -er Dresdner Wetterwarte Wltterungsaussichten: Bei zeitweise etwas aufsri» schenden Winden aus östlichen Richtungen weiterhin meist trüb bzw. neblig und zeitweise leichter Regen- oder Schneefall. Allgemeine Temperaturverhältnisse nicht grundlegend geändert. Oie Erschießung -es Schützen Schuhmacher