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Ausaabe H und 8 Sächsische volkssettung Für christliche Politik und Kultur istedaktton »er Sächttlchen voIk»c«U»no Vreroen-klnila!« I Boliertlrahe 17. aerm»> MV und 21 »> >. Geschäftsstelle, Drivt und 'vertag: Germanin, ^uchdruckerel und Verla,, klredden.sl. l, paUerstr. l?. , ZcravU LII>>>. pollschecklanlo 'vreSdeu IMS. Bank- laul.o Stndldaut DreSde» .-Ir. !U7S7. Nummer 281 — 31. Jahrgang Crlchelul linial n echil. mil llluslr.virall-b«llag»u,k>eimai und Weit' und der Nlnderdettane »stllr >lulr« Nelueuvenle'. lowle den Lepbetiagea .Ulilcrhalluug und Wislen'. .DlepralUIchet-auS» rar.' ,7a» xrue url.'. w ouaUlcher tvezugiipretS kludgade 77 »ist Sl.-Benuo-Blall ^c 2,70 Ausgabe li ohne Sl.-Belino-VIalt 2.20 Ilnzelmlnuucr Ist Louuabeud-u. Couulaanummei lr« <'aupllchr,slleiler <Dr. <S, DeSeztzk, Dresden. Mittwoch, 30. November 1932 4>eelaaSorir Dresden »In,eigent>eetse: Die Iqelvallcne pelllzelle stst ^.stamiiien au,einen ».Zlelleuqesuche 2st Z Die petitreNameceile. 7N mm. drei«. > .<7. stiir klnreiaen ausserhalb de» VerbrettimgSaeb ,ie; Sst 2 die peillreflame,elle l.list^. Brlelneb.stst^. Imstalle höherer Mewali erlisch! ,ede VervNlchluna aul vlelerrin« 'owle Srlulluun v. Anreinen - Slullräneu u. velstuun v. Lchadeuerlou «e'chälllichsr Dell <t». Winkel. Dresden. Doch Papen statt Schleicher? ,r. Ueberraschende Wendung in Berlin — Neue Konferenz beim Reichspräsidenten Absage Killers an Schleicher Hochspannung in Berlin cnb. Berlin, 2». 'Rovember. sE. 'M.) Das Bild der inncrpolitischcn Sltttatio» hat sich i>culc vormittag wieder grundlegend verändert. Die Aalioiialsozialisleii haben den für heute in 'Aussicht ge nommenen Besuch von Stratzcr und Frick beim Reichs- vräsidenten wieder absagen lassen. Den Grund dasiir ficht man in politischen Kreisen darin, dah sich die unver söhnliche Richtung innerhalb der RSDAP., die nach dem Ausgang der Berhandlungen Adolf Hitlers unter keinen llmständcn paktieren will, durchgesetzt hat. Liese Absage scheint nicht ohne Rüch- >v i r l, u n g aus die Kandidatur des Gene- rals von Schleicher s i> r das Kanzler amt zu bleiben. Älan weih, dah der Reichswehrminister dieses Amt ohne hin mit innerem Widerstreben übernehmen würde. Diese Einstellung ist durch die Antwort der Nationalsozialisten ossenbar nach verstärkt worden. So rechnet man in poli tischen Kreisen seht bereits mit der W i e d e r b e a « f t r a g u n g des Kanzlers von Papen. Herr von Papen hatte dem Reichspräsidenten In der be deutungsvollen Konferenz vom vorigen Sonnabend selbst qeralen, von seiner Person abzusehen. Er wird einen neuen Auftrag auch in der jetzigen Situation nur sehe ungern «»nehmen, da er sich sicher über die ungeheuer schweren Ausgaben im klaren ist, die seiner in den schweren Wintcrmonaten harren würden. Die Entschei dung drängt jetzt aber und deshalb ist es wahrscheinlich, aus; die ursprünglich erst für morgen in Aussicht genom mene neue Konferenz beim Reichspräsidenten bereits heute slatlsindct und dah sie schliehlich mit der Wiederernen« nung des Reichskanzlers von Papen endet. * Die Wendung, die die innerpolitische Entwick !.mg heute vormittag erfahren hat, ist auch den m a sz - gebenden Kreisen überraschend gekommen. General v. Schleicher hat noch gestern abend starke Hoss mang gehabt, dah ihm die Kabinettsbildung gelingen viirde. Dann ist heute vormittag von den R'ationalsoziali -en die Absage eingegangen, weil Adolf Hitler Herrn Straher die Perhandlungs vollmacht wieder entzogen hat. Unter diesen Umständen ist die Kandidatur des Reichs mehrministers wieder in den Hintergrund getreten, und die Dinge sind wieder ans den Ausgangspunkt zuriickge lehrt, an dem sie sich am letzten Sonnabend befanden. Da mals rechnete man mit der Wiederbetr a u u n g des Reichskanzlers v. P a p e n. Auch die ernsten Perfnche zu einer Lösung, die der Reichspräsident durch den General von Schleicher, Reichskanzler von Papen und Staatssekre uir Meihner durch private Fühlungnahme gemacht hat, sind iehlgeschlagen. Es ist möglich, dah in den nächsten Stunden das Reichskabinett sich zu einer Sitzung versammelt, in der die ingenblicktiche Situation durchberaten wird. Im Anschlag daran wild daun im Lause des Rachmittags oder Abends die entscheidende Konferenz beim Reichspräsidenten inilsinden. Es ist zweisellos, dah ein neues Kabinett von papen dnrctz die Auswechselung einer Reihe von Kabinetts Mitgliedern ein start vcränderles Gesicht ertzielle. So spricht man z. B. davon, dah anch in einem Kabinett unter der bisherigen Führung im Neichsinnenministerium eine Wandlung vollzogen werden würde, ist sich aber darüber klar, dah die Schwierigkeiten, denen Herr von Papen bei den Parteien begegnet, dadurch natürlich bei weitem nicht ausgeräumt werden. Bieluiehr muh damit gerechnet werden, dah das Kabinett ganz von selbst in eine scharfe Kampfstellung gegen den Reichstag kommen wird. Rach Auffassung politischer Kreise wäre ein Ausweg die Per tag nag des Reichstages, vielleicht um sechs Monate, aus Grnnd des A - t i lr e l s ätz. Für eine solche Absicht ist aber bisher an keiner Stelle eine Bestätigung zu erlangen. Alles, was bisher bekannt ist, sind Möglichkeiten Ans diesen Vorbehalt muh eine ncrantivarlliche Bericht erstattung gerade in diesem ernsten Augenblick Hinwei sen, in dem die Entscheidung des Reichspräsidenten, von der schliehlich alles abhängt, noch nicht vorliegt. Dieser Vorbehalt ist umso notwendiger, als die Gründe für den angeblichen Verzicht des Generals v. Schleicher noch nicht ganz durchsichtig sind. Schliehlich hat auch der Reichswehrminister von vornherein gemuht, dah er von Sen Rationaliozialisten trotz aller pcrsonliclzen Verbindungen keine volle Unter stützung erwarten konnte. Seine Bemühungen nm eine Losung erstreckten sich deshalb ja auch aus anher- parlamentarische V o I k s k r ä f t e. Vorläufig bleibt deshalb auch noch ein erheblicher Grund zu der Gefährliche Pläne Berlin, W. Rovember. Reben den Verhandlungen des Reichswebrmnuners gingen, was vielfach nicht genügend beachtet wurde. Sandte rnngen durch den bisherigen Reichskanzler v. Papen und den Staatssekretär des Reichspräsidenten Dr. '.Rechner. Es hat den Anschein, als ob von deutsch-nationaler -eile au' diesen Wege» versncht worden ist, den Reichspiaüdeiuen ,u überzengen, dah nur eine reine Diktatur-Regierung eine Lösung der gegenwärtigen Schwierigkeiten bringen könne. Ossenbar empsiehlt man von denischnauonaler Seite eine Losung, bei der Herr v. Papen weiter mn der Führung des Kabinetts beaunragl bleiben würde. Den Oie Vephandlunqen in preuken enb Berlin, 2ü. 'Rovember. iE. 'M.) Wie wir ',u den Besprechungen über die Regiernngsbildung in Preuhen. die zwischen Zentrum -und Ralionaisazialislen wieder ans genommen wor den sind, ersahren. wurden die Er orte rnngen zunächst zwischen den nauonalsoziallgischen Land lagsabgeordneten >r u b e und K e r r ! und den Ienlinms achtemdnelen Lauscher und Gr ah in loser Form ge suhrt. Am Montag abend sand dann eine Besprechung zwischen dem Abg. Lauscher und Reichslagsprasidenl Goering statt. Irgend welche positiven Ergebnisse dieser erneuten Fühlungnahme dürsten erst zu erwarten jein, wenn die Lage geklärt wo: den ist. Annahme übrig, dah General v Schleicher, so ungern er sich für das Kanzleramt zur Verfügung stellen würde, die LosnNg noch keineswegs ganr ansgegeben bat. die man noch gestern abend von einer Regierung unter seiner Führung erhoifte. Es läht sich deshalb nur noch einmal sestsletlen. Sah die letzte Entscheidung bei in R e i eh s p r äsid e n t e n liegt. Schleicher verhandel! zunächst werker cnb. Berlin, 2!>. Rovembcr. Während der Mittagsstunden wird von zuilandiger Stelle betont. Sah Sic Meldung eines Berliner Mittaq- blnttcs, als sei die Entscheidung bereits siir Reichskanzler von Papen gefallen, falsch üt. Damit wird unsere Darstel lung bestätigt, Sah alles erst noch von der Enlicheiduug r-"» Reichspräsidenten abhängt. Diese letzte Eulscheivnng ist nach Sen letzten Fiisoriiintioucn nicht mehr siir heute, souaern Sach wohl erst Mittwoch zu er warten. Von unterrichteter Seile wird noch hinzttgenigl. Sah Sie Besprechungen des Generals v. Schleicher w c i I e r g e h e n. Diese Auskunft ist vielleicht damit in Verbindunq zu bringen, das; Minister Frick mit seiner heutigen Ab sage der Besprechungen zu dritt Sie Mitteilung verbun den hat. Sah Verhandlungen nur von Adolf Hitler ge führt werden könne». Steht Hitler zu einer Besprechung zur Verfügung, so wäre es möglich. Sah General von Schleicher unter Umständen Mittwvch vormittag erst noch mit ihm spricht. Das könnte anch Sie Verzögerung in der Entscheidung des Reichspräsidenten erklären. Konslilt mit dem Reichstag will mau n sei Wege um gehen, dah man den Artikel 2t der Reichsvcrsajsung zeitweise anher Kraft setzt. Dieser Artikel besagt, dah der Reichstag aUzahrlich am I. Mittwoch im Rovember am Sitze der Reichsregierung Zusammentritt und Sah sein Präsident ihn cinherusen innh. wenn es der Reichspräsident oder ein Drittel Ser Abgeoid neien verlangen. Der gleiche Artilel sieht vor, dah der Reichstag selbst den Schlug der Tagung und den Tag des Wiederzusammentrills sesllegl. — Der Eiiett einer solchen vraüSialen Mahnahme wäre, dah Sei Reichstag zunächst nherhanpt nicht zusammenlreien könnte. Es kann kein Iweisel sein. Sah eine solche Mahnahme, wie sie hier von Senüchnauonaier Seile vorgejchlagen wird, milder B e r- sasj n n g n i ch l ttl ehr z u v e r e i n b a i e n wäre. Wie Schleicher verstandene Berlin, M. Rovemaer Bisher hallen Sie Bespreckunge. des Rcichswehr- minislers 'ich ossiz elt noch aus der Bans en,es neuen KabinellsPapen beweg! Te, Re aiswebinnn ne. vaide uir den Fall seiner Kunzieackasi Visen mi in d.e -Heranziehung auszerparlameiilarischer Bolksliraiie groszieu Werl iegeu. Ta e- sich nmnei mehr - n-n>g- lich heraussieilt. im Reichstag euu Mein Heu zu - nden, dir eme neue Rrichsceg.e...::,, d. .a- n g» k .n . letiiulzeii oder zum mnideneu loie, e.e,. .vaide e : es als notwendig, die Basis des kommenden P,. d..u- Deulschnalconate für Diktatur