Volltext Seite (XML)
Ausaabe L und 8 Donnerslag, »en 2t>. Mai 1932 k^ Für christliche Politik und Kultur r Präsidentenwahl im Preutzenlandlag i Heater den lbert'Theater (geschlossen isallsekakton vrseirt ikrsr Ipxt vvorclon, 'I'roukkncker iixlg. Wenn immor nook intseiroickung rsssrun« im .V ! 21. 5 22,7! 140 33 w.2r 30 3, )onnerslag Nann mit ven Schläfen (8.15) sr. 1 2401—2500 2 »51—575 rtral-Theater iel Fritz Schulz Mittwoch iing adieu (8) ör. 1 2801-300, 11-11600 Donnerstag Ning adieu (8) Sr. 1 8501-8700 2 1—25 M7t NN- <N« ossia einru- sradsetrung II, naekcksm 1dl. mit rur ltdl. vovcvsx 2srckon: NII- ilypotkokvo, üeklago kür Ilkl. >Xu». 93 153 VXl., icls (vsrdlsi- :» 2725 3«! 2! I« 55 82 3».! 10.5 hl: Mr vokaler, ollertzrabe U. Frankreich hat sich nach dem unglücklichen Ausgange des Krieges eine in der Geschichte einzig dastehende wirt schaftliche und politische Machtstellung geschaffen. Es ist die grösste Militärmacht der Welt: es hat durch ein Bündnissystem und dauk seiner Finanzkraft bestim menden Einslus; auf Staaten im Osten und Siidostcuro- pas. Sein grosses Kolonialreich macht cs verhält« nismässig unabhängig von fremder Nohstoffzufuhr, seine glückliche wirtschaftliche und soziale Struk« t u r hat es vor den schwersten Auswirkungen der allge meinen Krise bisher bewahrt. Es ist ein Land grosser Ka pitalüberschüsse; von seiner Ecldmacht sind kleine nnd gros;e Staaten in mehr als einer Beziehung abhängig. Und cs ist schliesslich der H a u p t n u t; n i c ss e r des bis herigen Ncparationssystems und der Fricdensverträge von 1919. Es hat in den trüben Nachkriegsjahren das Schick sal Europas entscheidend bestimmt, dass Frankreich diese ungeheure Macht lediglich ausgenutzt hat, um sich eine politische Bormachtstellung zu erobern. Die zähe Verteidi gung seiner führenden Stellung, namentlich in Europa, ist zweifellos das Hauptmotiv der französischen Politik bis in die jüngste Zeit gewesen. Frankreich ist dadurch zum Hemmschuh der wirtschaftlichen und politischen Entwick lung Europas geworden. Jeder Versuch, das unglück liche Erbe des Krieges endlich zu liquidieren und zu neuen Formen friedlicher Zusammenarbeit zu gelangen, einer Zusammenarbeit, die nur auf dem Boden der Gleichberech tigung aller europäischen Nationen durchgesührt werden kann, ist bisher am französischen Widerstand gescheitert. Bei den A.b r ii st u n g s v e r h a n d l u n g e n war es in erster Reihe der französische Einfluss, der sich hem mend und erschwerend auswirkte. Frankreich liegt daran, seine militärische llebermacht nicht prciszugeben. Nur zu deutlich sind insbesondere seine Bemühungen, eine Gleich berechtigung Deutschlands auf dem Nüstuugsgebiet zu ver hindern. Und was die Ne paratio ns frage betrifft: Frankreich, der Hauptempfänger der deutschen Tributzah lungen, hat sich bisher immer noch gesträubt, die Tatsache anzuerkennen, dass die Streichung der politischen Schul den nicht nur die gegebene und einzig verbliebene prak tische Konsequenz aus der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Deutschlands ist, sondern darüber hinaus die wichtigste Voraussetzung für einen neuen Aufstieg der lei denden Völker. Wer erinnert sich nicht seiner Nolle bei der Inkraftsetzung des Hooverplanes im vorigen Jahre, wo cs durch seine Zaudertaktik wesentlich zur katastropha len Zuspitzung der Lage in Deutschland beigetragen hat? Und so wie bei diesen beiden für Deutschland wichtigsten Problemen war es bisher bei allen andern Fragen der Wellpolitik. Ob es sich um die längst spruchreif gewordene Revision unbaltbarer Vestimmungen der Friedensver träge handelte, ob die Rettung Oesterreichs und anderer s ü d o st e u r o p ä i s ch e r Staaten vor völli gem Wirtschaftsrnin zur Diskussion stand, ob neue wirt- schafts- und handelspolitische Entschlüsse zur Entspannung der Lage in der Welt gefasst nnd in die politisch-wirtschaft liche Praxis umgcsctzt werden müssen — immer war es tzMchSltSktell«, Druck und «Verla«! Germania duchdnukeret und «erlag Dredden.il. l, polterltr. 17. gianni 21012. poMchecklonto Dresden 1025. Bank konto «tadtdank Dredden «r. 01707. Das neue Preussenparlament hat gestern sein poli- tlschcs Debüt gegeben. Obwohl der Sitzungsbeginn erst für drei Uhr vorgesehen war und der Landtag im Gegensatz zum Reichs tag mit dem akademischen Viertel beginnt, war bereits kurz nach zwei Uhr, als die Publikumstribllnen geöffnet wurden, ein so starker Andrang zu verzeichnen, dass die Tribünen im Nu überfüllt waren. Der Landtag ist über Nacht aus seiner Sties- rolle gegenüber dem Reichstag befreit worden und zu höchster politischer Aktualität emporgestiegen. Ob zum Nutzen der sach lichen Arbeit oder zu deren Schaden, wird er noch zu erweisen haben. Linen solchen Andrang von Journals st en der i«. und ausländischen Presse wie gestern hatte dieser Landtag wohl noch nie erlebt. Der Saal blieb bis kurz vor Cihungsbeginn ziemlich leer. Die Plätze der Nationalsozialisten waren durch ausgelegte braune Arbeitsmappen als solche ge- lennzeichnet. Die Deutschnationalen sitzen in diesem Hause in Tuchfühlung mit dem Zentrum. Die Regierungsbänke blieben verwaist. Die Minister nahmen, als sich das Haus füllte, auf ihren Abgeordnetensitzen Platz. In der Diplomatenloge sah man nutzer Vertretern der verschiedenen Botschaften und Ge sandtschaften auch Staatssekretär Dr. PU »der von der Reichskanzlei. Auf der Abgeordnetentribllne waren auch Politiker zu bemerken, die einst unten im Saale gesessen hatten. Wenige Minuten nach 3N Uhr betrat der greise Alters präsident, General Litzmann, auf seinen Stork ge stützt, den Saal und nahm am Präsidentensluhl Platz. Die Meissner bei Hindenburg Bericht Uber die Kabinettsberatungen. Staatssekretär Meissner hat sich nach Neudeck begeben, um dem Reichspräsidenten Bericht Uber den Stand der Kabi- nettoverhandlungen zu erstatten. Eine Reise des Reichskanzlers nach Ncudeck wird sich erllbrigen, da Hindenburg am Samstag nach Berlin zurUckkehrt und am Sonntag di« Geschäfte wieder ausnehmcn wird. Eine Reise des Reichskanzlers wäre im Übrigen auch wegen der Tagung des Auswärtigen Ausschusses nicht möglich. Chemnitz St.-Ioh.-Nep.-Kirchk liegt aus. Nationalsozialisten erhoben sich und grützten ihren Alterspräsi denten mit dem Faschistengruss Sofort antworteten die Kom munisten mit Gcgenkundgebungen. Alterspräsident Litzmann mutzte gegenüber dem Lärm und den Rufen der Kommunisten („Nieder mit den kaiserlichen Generälen! Nieder mit dem Faschismus!") sofort anhaltend von der Präsidcntcnglocke Ge brauch machen. Dann sing er mit stockender, aber lauter Stimme seine Ausführungen an. Vereinzelt wurde er zunächst noch von der äussersten Linken unterbrochen. Er erklärte di« Sitzung des vierten preussischen Landtags für eröffnet und stellte die Alterssrage. Die Kommunisten machen dabei burschituose Zwischenrufe. Eine Geste an die Sachlichkeit war es, als Prä sident Litzmann darauf zu Beisitzern die Abgeordneten Hinkler (Nat.-Soz.), Haake sNat.-Soz.), Paetzel (Soz.) und Frau Giese (Zentrum) berief. Als der Sozialdemokrat Paetzel neben dem nationalsozialistischen Alterspräsidenten Platz nimmt, machen die Kommunisten höhnische Zwischen bemerkungen. Der Alterspräsident gedachte sodann zunächst der Opfer des schweren Grubenunglücks, das sich kürzlich bei Dorstfeld ereignet hat. Das Haus hatte sich zu Ehren der Toten von den Plätzen erhoben. Dann fährt Präsident Litzmann fort: „Äusser der RUcktrittserklärung des Staatsmintsteriums sind zahlreiche Uranträge von Fraktionen eingegangen. Ich werde ein Ver zeichnis der Vorlagen dem Bericht über die heutige Sitzung bei fügen lassen. Der neue Landtag hat sich eine Geschäfts ordnung noch nicht gegeben. Wenn ich insolgedessen für lvor»,^gung auf Sene 2- Frankreich am Scheidewege Nicht nur das Schicksal des deutschen Volkes wird sich in den kommenden Monaten entscheiden. Von den Regie rungen der Erossstaaten sind Entschlüsse von schlechthin weltgeschichtlicher Tragweite zn fassen. Die allgemeine Wirtschaftskrise, die sich gleich einer verheerenden Feuers brunst ausgebreitet und alle Länder und Kontinente er griffen hat, erfordert zu ihrer Bekämpfung gemein schaftliche Anstrengungen aller Staaten. Zweifellos sind international die Kräfte im Wachsen, die zum Han deln drängen, die einen weiteren wirtschaftlichen Zerfall, insbesondere Europas, abwendcn, den notleidenden Völ kern helfen und das drohende Chaos vermeiden wollen. Werden aber die Negierungen gemeinsam handeln kön nen, ehe es zu spät ist? Werden die Hoffnungen Europas auf den Beginn einer friedlichen Wicderaujbauarbeit end lich erfüllt werden? In diesem Zeitpunkt richten sich die Blicke aller Völker wiederum nach Frankreich. Denn hier nnd nirgendwo anders liegt der Schlüssclpunkt zur Ueberwindung der Weltkrise. Die heutige Nummer enthält die Beilagen „A us der anWelt" und „Unterhaltung und t i s e n. ...Der Mai (Fronleichnam) ist gebotener Feiertag. Die nächste Nummer der S. B. erscheint am Freitag, 27. Mai. 1< ttkklen I ! -l- tpte - Aktien 1 Rach ruhigem Beginn Berlin, 25 Mai. Der preussische Landtag ist heute mittag 1 Uhr zu sammengetreten, um die Neuwahl des Präsidenten vorzunehmen. Ausserdem stehen noch einige kommunistische Agi tationsanträge auf der Tagesordnung. Die gestrige erste Land tagssitzung ist, abgesehen von kommunistischen Störungsoer- suchen, in aller Ruhe verlaufen. Die Wahl eines Nationalsozialisten zum Landtagspräsi- deuten gilt als sicher. Es wird darauf hingewiesen, dass die end gültige Wahl des Landtagspräsidenten erst In vier Wochen voll zogen wird und also die heulige Wahl nur provisorisck;en Cha rakter trägt. Sollte innerhalb der nächsten vier Wochen keine Einigung über die Wahl des Ministerpräsidenten Zustandekom men. dann würde selbstverständlich die Wiederwahl eines Na tionalsozialisten zum Landtagspräsidenten ausgeschlossen sein. en 70 kg 266— -legerste 175— —164; Wicken -17: Lupinen gelbe 25—27: -9,20; Zucker en 18—18,25;. ; Noggenllel«! dmehl 40,25-» Erieslermund-, mehl Type 70, sidenz-Theater Mittwoch mervarletü (8) Donnerstag imervariets l8) .-Karten In ! eschäftsstellen i.W Berlin, 25. Mal. Der Auswärtige Ausschuss des Reichstages trat am Diens tag vormittag unter dem Vorsitz des Abg. Dr. Frick (Nat.- Coz.) zusammen. Äusser dem Reichskanzler nahmen auch Reichs- Verkehrsminister Treviranus und der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, v. Bülow, sowie zahlreiche Negierungs- Mitglieder an der Sitzung teil. Reichskanzler. Dr. Brüning ergriff sofort das Wort, um eine ausführliche Darstellung der hauptsächlichsten aussenpolitischen Probleme zu geben: Genfer Verhandlungen, Tribute, Auslandsschulden, Abrüstung, Donau problem, Memelland und Danzig. Nach Beendigung der einstündigen Ausführungen des Reichskanzlers erhielt als erster Parteiredncr der Abg. Ro senberg (Nat.-Soz.) das Wort. In der Vormittagssihung kamen ferner noch die Nbgg. von F r e i) t a g h - Loringhoven (Dnat.), Graf Westarp (Kons.), Dr. Wirth (Zentrum), Stampfer (Soz.) und Dr. Kaas (Zentrum) zum Wort. Nach einer Mittagspause wurde die Aussprache fort gesetzt. Dr. Brüning beantwortete die an ihn gerichteten Anfragen in Form einer völlig freien Darstellung der weltwirt schaftlichen und politischen Zusammenhänge. Diese Schilde rung des Kanzlers hat im Ausschuss «inen sehr starken Eindruck gemacht. — Weiter gab Botschafter v. Nadolny einen aus führlichen Ueberblick über di« Verhandlungen der Abrüstungs konferenz. Es folgte dann die Absti m mung Uber di« vorliegenden Anträge. Angenommen wurde ein Antrag Dr. Frick (Natsoz.), der die Reichsregicrung ersucht, alles daran zu setzen, dass di« Gleichberechtigung, die besonders von einem Lande nur als „theoretisch" bezeichnet wird, in einwandfreier Formu lierung entsprechend dem Artikel 8 der Völkerbundspakt« und unter Ablehnung des 8 53 des Abkommensentmurfes als tat fachliche Voraussetzung anerkannt wird und als bindende 140 i 20 20 2» 31 itecten' ? Klette > 52 28 20 36.5 25 140 1 55 Ä 37 10 Oie Verhandlungen der Kraklionen vdz. Berlin, 25. Akai. Im Preussischen Landtag fanden am Mittwochvormittag vor der Sitzung des Aeltcstenrats bei den einzelne» Fraktionen interne Besprechungen über die Stel lungnahme im Aeltestenrat statt. Zwischen den Nationalsozia listen und dem Zentrum ist eine unverbindliche Fühlungnahme zur Frage der Prüsidiumsbilduna erfolgt. Ein positives Ergeb nis konnte, wie das Nachrichtenbüro des VDZ. hört, noch nicht erzielt werden. Man nimmt aber an, dass die Nationalsoziali sten bei der Wahl des sozialdemokratischen Vizepräsidenten sich der Stimme enthalten werden, vorausgesetzt natürlich, dass dle Sozialdemokraten bei der Wahl eines nationalsozialistischen Präsidenten gleichermassen verfahren. Ob allerdings die So zialdemokraten die Voraussetzungen erfüllen werden, ist noch ungewiss. Redaktion der SäcktNschen VolkSzeltnna vreSden-ktiistadt I. Polier,tratze 17. gernrw WM und 21012. Für energische Auszenpolililr Entschließungen -es Auswärtigen Ausschusses nach Or. Brünings Bericht Grundlage für alle weiteren A b r ü st u n g s ve r ha n d l u n - gc n zu gellen hat. Die Annahme dieses Antrages erfolgte mit sämtlichen Stimmen gegen die der Kommunisten, bei Stimm enthaltung der Dcutschuationalen. Mit 11 gegen 10 Stimmen wurde ein weiterer national- ozialistischcr Antrag angenommen, der die Neichsregierung er- ucht, „die polnisch»« Republik nicht darüber im unllaren zu las en, dass jeder Angriff auf den Frcistaat Danzig vom ganzen deutschen Volk« als Angrifs aufdeutsche Leben srechte betrachtet und dementsprechend beantwortet werden würde". Schliesslich fand mit sämtlichen Stimmen äusser denen der Kommunisten ein Z e n t r u m s a n t ra g An nahme, der wie folgt lautet: „Der Auswärtige Ausschuss hat Kenntnis genommen von der Erklärung des Reichskanzlers, wo nach die bcrechtigien Interessen unfercr deutschen Volksgenossen in Memel und in Danzig gegen jeden unzulässigen Eingriff nachdrücklichst geschützt werden. Im Hinblick aus die das deutsche Volt empörenden Vorgänge in Memel und in Danzig erwartet demgemäss der Auswärtige Ausschuss, dass die Neichsregierung alle geeigneten Vorkehrungen trifft, um jeden Versuch einer er neuten Vergewaltignng dieser Rechte und Interessen rechtzeitig zu verhindern." . piötner) W »i, >/-6 Ukr, muwvkstl lck.8. Ivilllkl' Uul« sNevVork» ÜsIMM »«dapello Auftrieb: Och ser 14, Kälber Tiere. Preise: —20; Bullen l >, do 2 22-26, >4-29; Fresser. 2, do 4 39-35; 1, do 5 20-24; i 33-34, do 5 . Bullen, Kühe, el. Ueberstanv: wine 87. Nummer 121 — 31. Jahrgang iirlcketnl Smat wvckui. MU MusIr.TrallSbeNagen.Heimat und Seit'und der INnderbetlage.glir untre Neinen Leute". ,owt» den u..: HM«?-- MMW WI >>>>>> DD pnMummer 1U 4 Sonnabend, u. SomUag>mmn>cr «0 4- WWW W W W W hoher« GewaU eriitcht i-de «erpg,ch,>u,a au, vlescnmg lowl« HaupNchrlMeNer Dr. w. DeSczyk, Dresden. cirMung »lnzeigen-Aulirggen Schadeuersa;-. W W W W tSelchNtitcher Lett. «S. Winkel, Dresden. o oltssettuiw --tr. 21.