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Knut Hamsun Viktoria Die Gejchichte einer Liebe Nachdruck verboten) Sopyrtght by Langen-Mvller, München (23 Fortsetzung) Der Lärm machte sie ängstlich, sie hielt Johannes bei der Hand und sah mit grohen aufmerksamen Augen zu den beiden Männern auf, ob sie wohl etwas sagen würden. Sie sah wie eine Schwerhörige aus. Die vielen Räder und Vorrichtungen in der Mühle erfüllten sie mit Verwunde rung, sie lachte, schüttelte im Eifer Johannes' Hand und deutete nach allen Richtungen. Die Mühle wurde abge stellt und wieder in Gang gesetzt, damit sie es sehen konnte. Noch eine gute Weile, nachdem sie die Mühle ver lassen hatte, sprach Camilla ganz komisch laut, als dröhne ihr der Lärm immer noch in den Ohren. Johannes begleitete sie auf dem Rückweg ins Schloß. „Begreifen Sie, daß er es wagte, Sie ins Auge zu stoßen?" sagte sie. „Aber dann war er auch auf einmal verschwunden, er fuhr mit dem Gutsbesitzer auf die Jagd. Das war eine schrecklich unangenehme Sache. Victoria hat die ganze Nacht nicht geschlafen", erzählte sie wieder. „Dann kann sie heute nacht schlafen", antwortete er. „Wann, glauben Sie, werden Sie wohl wieder Heimreisen?" „Morgen. Wann kommen Sie in die Stadt?" „Im Herbst. Kann ich Sie heute nachmittag treffen?" „Ach ja, tun Sie dasl Sie haben mir von einer Höhle erzählt, die Sie wissen, die müssen Sie mir zeigen." „Ich werde kommen «nd Sie abholen", sagte er. Als er wieder heimging, saß er lange auf einem Stein und dachte nach. Ein warmer und glücklicher Gedanke hatte in ihm Wurzel gefaßt. Am Nachmittag ging er ins Schloß, blieb draußen stehen und ließ nach Camilla senden. Während er dastand und wartete, wurde Victoria für einen. Augenblick in einem Fenster des ersten, Stockes sichtbar; sie'starrte zu ihm hinunter, wandte sich um und verschwand im Zimmer. Camilla erschien, er führte sie zum Steinbruch und zur Höhle. Er fühlte sich ungewöhnlich ruhig und glücklich, das junge Mädchen zerstreut« ihn, ihre Hellen leichten Worte umflatterten ihn wie kleine Wohltaten. Heute waren gute Geister nahe ... „Ich entsinne mich, Camilla, daß Sie mir einmal einen Dolch verehrten. Er hatte eine Scheide aus Silber. Ich legte ihn mit anderen Dingen zusammen in eine Lade; denn ich hatte keine Verwendung dafür." „Nein, Sie hatten keine Verwendung dafür; aber was weiter?" „Ja, jetzt habe ich ihn verloren." „Nein, wirklich? Das war Pech. Aber ich kann Ihnen vielleicht einen ähnlichen verschaffen. Ich will es versuchen." Sie gingen heimwärts. „Und können Sie sich an das schwere Medaillon erin nern, das Sie mir einmal gegeben haben? Es war ganz dick und schwer von Gold und stand auf einem Ständer. In das Medaillon hatten Sie ein paar freundliche Worte geschrieben." „Ja, ich erinnere mich." „Als ich voriges Jahr im Ausland war, verschenkte ich es, Camilla." „Ach nein? Daß sie es verschenkt haben! Warum denn?" „Ein junger Kamerad erhielt es von mir zur Erinne rung. Es war ein Russe. Er fiel auf die Knie und dankte mir dafür." „Freute er sich so? Mein Gott, sicher muß er sich stür misch gefreut haben, rvenn er aufs Knie fiel!" „Sie sollen ein anderes Medaillon für sich selbst be kommen." Sie waren auf den Weg zwischen Mühle und Schloß gelangt. Johannes blieb stehen und sagte: „Hier in diesem Gestrüpp habe ich einmal etwas er lebt. Ich kam eines Abends dahergegangen, wie ich es damals so oft in meiner Einsamkeit tat, eg war Sommer und Helles Wetter. Ich legt« mich hinter die Büsch« und dachte. Da kamen Met Menschen still des Weges. Die Dame blieb stehen. Ihr Begleiter fragte: „Warum bleiben Sie stehen?'' Da er aber keine Antwort erhält, fragt er wieder: „Ist etwas im Weae?" „Nein," antwortete sie; „aber Sie dürfen mich nicht so ansehen." „Ich habe Sie nur während des Gehens so angesehen", sagte er. „Ja", ant- wartete sie, „ich weiß wohl, daß Sie mich lieben, aber mein Vater wird es nicht erlauben, verstehen Sie; es ist unmög. sich." Er murmelte: „Ja, es ist wohl unmöglich." Da sagt sie: „Sie sind hier so vreit an der Hand; Sie haben so merk würdig breite Handgelenke!" Und dabei fährt sie ihm über das Handgelenk. Pause. „Ja, wie ging es dann weiter?" fragte Camilla. „Das weiß ich nicht", antwortete Johannes. „Warum sagte sie das von seinen Handgelenken?" „Sie waren vielleicht schön. Und dann hatte er wohl ein weißes Hemd darüber, — o doch, das versteh« ich schon. Vielleicht hatte sie ihn auch gern." „Camilla!" sagte er, „wenn ich Sie sehr gerne hätte und einige Jahre wartete, ich frage nur . . . Mit einem Wort, ich bin Ihrer nicht würdig; aber glauben Sie, daß Sie einmal mein werden könnten, wenn ich Sie nächste» Jahr oder in zwei Jahren darum bäte?" Pause. Camilla ist plötzlich blutrot und verwirrt geworden, sie windet ihren feinen Körper hin und her und legt dl« Hände zusammen. Er umfaßt sie und fragt: „Glauben Sie das später einmal? Wollen Sie?," „Ja", antwortet sie und sinkt an ihn hin. * Am Tage darauf begleitet er sie zur Landungsbrücke. Er küßt ihre kleinen Hände mit dem kindlichen, unschuldigen Ausdruck und ist voll Dankbarkeit und Freude. Victoria war nicht dabei. ^Warum bat dick niemand begleitet?" (Forts, folgt) Spenden jeder Art zur Linderung der Not erbittet dringend das<karltas-Sekretartat,Oresderi'N Albertplatz 2 (Eingang Rabenhorststrasie) Fernruf S4327, Postscheckkonto Dresden 26465 HorrSitor«; urrcl kelnbLeLrer«! orro xirLnrLi. vresSei» L. / vorsverHstr. 2S k^srnsprscksr SOS 2 2. Lrnpksklsr VollLLorntrrot, VoIILr>rrrlrr»ttt>rot LsrrtUok srnpkOklsrr block. 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Vie Kücklskrt mull bei delcken Raketen »pütesten» (Nontay tNttlaq er- toigen. 2ur KOckfabst kann jecks, fskrplanrrÄÜigo Scbikt. mit äuana nie cker Konrert- unck Saloncka-iipkür socvE ckor biotocdootvs, denutrt vercken. k'ski-prelse kür Mn- unck Nüektnkrk: nach ZVeblen lk8z. 1.40, Kattien llbt. 1.60, Xünigstein llbi. 1.90, Lebsnckau llbt. 2.20, Sobmilka llbä. 2.70. KInckar ckletlSltle. Nesdeii im BimMM Wettbewerb Sommer 1SZ2 I. Ganze Schauseiten / II. Ganze Stockwerke / III. Balkons und Veranden / IV. Einzelne Fenster / V. Vorgärten Anmeldungen bis 15. Juli ausschlietzttch aus Bordrucken, die beim unterzeichneten Verein zu riilnehmen find Dresdner Vertehrsverein, Hauptbahnhof „Reisedienst" 8-imtttcke Leklorrsr- srdetten Tcklosserei käme llisvbor Onsscksn-K. 16, ttolbolnsln. 66 ikui62530(bleben8t tiöier) IMilkl Mikl Opernhaus Donnerstag Anrechtsreilie B Ariadne auf Naxos (8) BVB. Gr. 1 3201-3000 5101—5400 Freitag Außer Anrecht Don Carlos (7.30) BVB Gr. 1 5801-0000. 7001-7200, 10001-10300 Schauspielhaus Donnerstag Wr den Verein Dresdn Volksbühne. Kein össtl Kartenverkauf DI- göttliche Jette (8) Freitag Anreck«-,reil>e B Ein Volksfeind (8) BVV. Er. 1 7501-8000 Albert-Theater Geschlossen Die Komödie Donnerstag Der Mann mit oen grauen Schläfen >8 15) BDB. Gr. s 2101 -2500 Er 2 551—575 5onnsbsr>ct, rken 4. kuni 1S32,21 Ukr aus Vrescken-K., WZ ckem Mw» d« Osti-agekege MZ einmalige» WWW-MM Sil MM unter ?ackelbeleucktunk mit Feuerwerk unck Lrokem Tapkenateeiek unter tAitvrirkung von 10 liäuaik- unck Trompeierkorvn cker Ltanckorte Drescken, vautren, Döbeln, krelber»- unck köbau. Leitung: Odermunlkmeiater Luklrnann. Da ckie blacksrar-e nack Karten ru ckleaer Veionutaltun-; 8elir eroü i8t, emplleklt alck dalcki-xe Vo8orkung cker Karten. Vie Prei8s 8inck in ckio8em jakre keraboeaetrt unck betragen tUr 8itrpI8tre im Vorverkauf 1.25 kä. bm 2.75 bl. Die Ltenpiätre kosten im Vorverkauk -.75 ,Vl unck 1.» bl.; Srurordsloso unck 8cbll>r raklen tUr ätvkplätre nur —.40 kl. unck —.50 kl — /ln cker 7lbenckka88e erkönen sick ckie preiae ent8oiecke»ck. Die Vurverlcaus88tellen 8inck aug cken Plakaten eralcktlick. lincken in cker .^öctiaiaction Volksreltunxs* «eiteste Verbreituniz Der Mann mit den grauen Schläfen (8 15) BVV. Er. 1 2501—2000 Gr. 2 576—600 Central-Theater Gastspiel Fritz Schulz Donnerstag Liebling adieu (8) BVB. Gr. 1 8501—8700 Gr. 2 1—25 Liebling adieu (8) BVB Gr. 1 1—200 Gr. 2 26-50 Nesidenz-Theater Donnerstag Sommeroarietö (8) Freitag Sommcrvariet« (8) VVB.-Karlen in den Geschäftsstellen Achtung ochtun» Dellfe-ern und Daunen must nian am besten m ältesten Spezialgeick,äh Lari k.Ingke, onh.: Therese Nlliber, vresben.Webergasse Gegründet >83«. Krimmer IN Au 0cl8 Koblenz hat große gung oder ein Treffen Ligen Eindruck hinter! treffen. Wohl kaum genommen; Koblenz un Und das dankt aud völkerung von Koblenz bereitschaft zeigte. Die Flaggenschmuck; zogen dann waren uniibersehb nen. Die. im regelrec Leitung der Stu ocr Sturmschar selbst nie Stadt und in das Arbeit auf der Koble, Exemplaren erreichte 1 tausend Menschen und ! Win. 3000 Sturmschärl« rerschast; 100 Geistliche nen, realen Arbeit stek schcn Verbände, vorwi^ des Jungmännerverba Männern, die im ösfc sten stehen, haben vie beit gemüht und die 4 Eines ist wichtig zusammen, denen das und Parole ist, nicht landsmannschaftliche it beiter, di« sich um de lischen Gedankens im ten, arebitete währen! IVO Schülern der Gy ben einem Kreis von ! lvegcnwart besprach, ler sich ihrer weiteren rend man an einer St Mannschaftsbildung b mit beschäftigt, den r als wertvolles und noi bauen. Was aber un beit ist, ist das, daß Einzelnen und dessen darum geht, die ju tragend einzubi meinschaft und jtel l e n. Ein Beweis wachs schon die tadellos fun! verständliche Diszip Katholikenkomitees, i Koblenz sagte: „Es is ich heute einen Tag Lagersvezialist. da ick Kut el Amara in A charlaaer erscheint m das ich jemals sah. geist ein Geist der F chcm Geist kann uns Landesrat Dr. Hecke ben mich überrascht" sehen, daß sich in solck alle diese Arbeit wur führt. Ein weiterer un Fähigkeit wurde in d die nicht von irgendv sllhrenden Iungmänr gen der Siedlung theoretisch zu verhani ersten Siedlungen Hai ernst nimmt. — Aus im Leben unserer Zei bedarf, baut di« Jr nicht nur die rein bei und wenn in Koblei der Hochschulen Ichaft erstmalig be sten Erfahrungen von Sinne unserer Aufba Hosfnung. — Wichtig Alcacle ß Di« Arbeite Binzenzk 0 nfer, 17. bis 10. Mai i Dresden ihren 1 Gemeinschaft sind 18 landes uno dcutschs, V5V katholische Studc ;u sozinicarltativer Viller Einkehr gewi Vereins Deutschlands, träge über die „Einu Linienzarbcit". Die 18. Mai mit kurzen deutschen Vinzenzveri dem jllimst verstorben lands, Oberstudlendi Nachruf dankbaren l gung lag in den Häni ick^ist, R. Knoblo erstatteten sodann ih Dild von der otelge bieten der Kinder, und gamlliensitrsorl