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fft. 12, - 2b. j^ni ka8Lli Vies Eugen Iochum GrneralmustkdlreNor b«r Funkstunde. — Generalmusikdirektor Eugen Iochum-Duisburg ist zum Gene- ralmuflkdir«ktor der Berliner Funkslunde ernannt worden. S« wird de» neuen Posten am 1. August antreten. „Nee, der Nasenb! Bewegung sehen i D< dann notieren Sie n Echlangenschildkröte ui lagen frei Stuttgart/ Wo solch« GesprÄ Großhandlung, drei 3 Firma befaßt sich vor diesem Spezialgebiet t Kriechtier«, Lurche ui Lager. Im Dachgeschoß, i achtzig verschieden« - Selterwasser gefüllt, es sieht nur so aus. und den Verbrauch < Fischarten brauchen, - anlage ständig Frisch einiger Zeit nach Anx schinensabrik gebaut, ( find etwa 1000 de Aquarien der Welt v Das kostbarst« St gisch, der eigenartige! ist und aus Südame 85 Mark. Für d«n g sches Riesen-Skink err Europa zum ersten find auch chilenische 3t Zentimeter lang i solche Seltenheiten K allen bedeutenden Zo arbeitet. Als vor « Male, ein« Sendung einer Rarität allerers lagen ausverkauft. Interesse, während m lrötrnarten interessi« schen Institute find stö von einem Bafiliske Augen der Tierchen von einer Tarantel bei einem Mückensti- Krebse vorzugsweise Krebsart, die im A gabeln wird hier gl Eine Freude, en besten Geschäft gut g- zuriickgegangen, auch Käufer au», weil die Zoo, Elberfeld, hat erwartet, ander« Abs freunde hatten, im ! ihrer Liebhaberei zu Am Vormittag t der Tür de» Wartez vorüber — einen P Brüten über einem auf die Tür zu, die verband. Er besann in seinen Sessel fall« Nach einer Vie, pim Korridor mit d gnädige Frau, also I klappernd an dem I Ausguß planschen, b zehn Fingern etwa« schöpfte tief Atem ! vollen Geste näherzr Frau Therese S Schminke und Puder den Eindruck leiden) „Gnädige Frau, dem sich die Dame d Sessel gekuschelt hat! „Ach, Herr Dok Ecken und Kanten." Gegenüber von ober Ecken und Kanten, Deshalb sagt« er v scherzen, dann —* „Herr Doktor, i lest dem Tod« mri, Behandlung. Bei P pathen, ja sogar in < Augendiagnostikern i Damit wird Maria wiederum di« Mittlerin zwilckzen Chri stus und uns. Sie wird die Mittlerin unseres Heiles. Eine Mittlerin, deren Kraft die Liebe ist und di« in dieser Lieb« ihren Kindern, nämlich den Menschen, göttliche Gnaden aus« teilt, wo sie nur kann und wo die Menschen sie darum bitten, Es ist so als ob di« Jungfrau Maria als Mittlerin über bet Erde in den Wolken schwebte, um mit der «inen Hand die Gnc- den von Christus zu empfangen und mit der anderen Hand di« Gnaden auszuteilen. Ja, wahrhaft und wirklich, Christus un feine Mutter gehören uiizertrennlich zusammen. Wollten wii uns nicht an di« Mutter Gottes wenden, so hieß« dies, uns d«n Weg zu Christus versperren oder doch wenigstens, ihn uns c» schweren. Maria ist die Königin des Himmels, die Königin all» Menschen und wird die nicht verlassen, die sich vertrauensvoll en sie wenden. Sie zeigt uns gerne den Zveg zu ihrem gälllich«» Sohn. Das ist ihre größte Freude und ihr größter Liebesdienst, den sie uns zu erweisen immer bereit ist. Die christlich« Kunst hat von jeher die Jungfrau Marin cm liebsten mit dem Jesukind auf den Armen dargestcllt. Das Hot gewiß auch diese tiefe Bedeutung, daß die Mutter Gottes uns ihr göttliches Kind zur Anbetung darreicht, daß sie den götllichrn Heiland uns schenken will. Lassen wir uns den göttlichen Hei land und seine Gnaden durch Maria schenken I Suchen wir durch Maria §u Jesus zu gelangen. Denn so dürfen wir am ehest«, auf Erhöhung hoffen. Denn die Jungfrau Maria ist als Mitt lerin unseres Heiles am Throne ihres göttlichen Sohnes viel mächtiger und einflußreicher als alle Menschen und Hciligcn und Eiigel des Himmels zusammengenommen. Bei ihr sind all« unsere Gebete am besten aufgehoben; sie wird das ergänzen, was unserer Armseligkeit in unseren Gebeten noch abgeht. Sie wird ast ihre Liebe in unsere Gebete hincinlegen, so daß Christus aus ihre Bitte hin uns nichts versagen kann, was zu unserem ewig«» Heile uns gewiesen wird. „Siehe, ich bin «ine Magd des Herrn." (Luk. 1, 38.) Stellen wir uns die Frag«, wer hat dem ewigen Sohn Gottes sein menschliches Leben geschenkt, daß er es kür uns da- hingeben konnte? Wer hat durch sein Herz und sein« Adern Mrnschcnblut fließen lassen, daß er es für uns vergießen konnte? Niemand anderes als die Jungfrau Maria, als sie in teuer denkwürdigen Stunde im stillen Kämmerlein zu Nazareth ihr Jawort sprach- Siehe, ichbincineMagddes Herrn." Damit wurde Maria die Mittlerin unseres Heiles. Nl-er da wird man entgegnen: Der hl. Paulus hat doch ge sagt: ,,Es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und den Menschen; den Menschen Christus Je sus." Wie kann da Maria noch Mittlerin sein? Und doch ist auch Maria di« wahre Mittlerin, durch di« uns das Heil ge kommen; die wahr« Mittlerin, die Gott sich §um Werkzeug aus erkoren hatte, seinen eingeborenen Sohn mit der menschlichen Natur zu bekleiden und Knechtes Gestalt anzunchmen. Aller dings ist Maria nicht aus ihrer eigenen Kraft die Mittlerin zwischen Gott und den Menschen, sondern nur Kraft der Gnade, die sic von Gott durch Christus erhalten hatte. Denn Christus, ihr göttlicher Sohn, hat sie geheiligt mit der Fülle der Gnade und sie erhoben Uber alle Menschen und Engel. Von Ewigkeit her war sie von Gott bestimmt, die Pforte zu sein, durch welche der Welt das Heil erscheinen werde. Maria ist di« Mittlerin durch ihre Mutterschaft. Denken wir daran, wie Gott bereits im Paradiese der Eva, der Mutter aller Menschen, Maria, die Mutter aller Lebendigen, gegenübcrstellte. Eva verfiel den Bersührungskünsten des Teu fels. „Ihr werdet sein wie Kott." Das war der Eitel keit des Weibes geschmeichelt. „Ihr werdet Gutes und Böses erkennen." O, wie da di« Neugier der Eva er wachte! Sie übertrat das Gebot Gottes und wurde die Mutter aller Menschen, die aus dem Paradiese vertrieben im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen mußten, die von Stufe zu Stufe in das Elend der Sünde und des Lasters fallen würden, die im Brudermord sich gegenseitig zerfleischen, denen die Erde Disteln und Dornen tragen würde. Eva, die Mutter der Finster nis! Maria, die Jungfrau, die Reine, steht ihr gegenüber als die Mutter des Lichtes, als die Mutter besten, der oie Finster nis der Welt brechen, der Sünde und Laster besiegen würde. Be geistert ruft der hl. Hieronymus, der Kirchenvater aus: „Die Empfängnis der Jungfrau brachte den Sohn undlöst« den Fluch. DerTodkam durch Eva; das Leben durch Maria/' (Ep. 22 ad Eustach.) Wie Evas Ungehorsam das ganze Menschengeschlecht in das Verderben stürzte, so sollte Marias Gehorsam allen Menschen das Heil wie derum eröffnen, wenn sie ihr Jawort geben, wenn sie die Magd Gotte» sein wollte. Und sie wollte es. - Maria, die Mittlerin durch ihre Teilnahme am Erlösungswrrke. Wie wäre es anders möglich als daß Maria, die Jungsrau- Mutter, ihrem göttlichen Sohn mit echter, wahrer tiefer und inniger Mutterliebe umfaßte, mit einer Mutterliebe in der ein anderes geschaffenes Mutterherz nicht entbrennen kann? Die Liebe schenkt sich dem Geliebten voll und ganz und gibt sich ihm hin bis zum Letzten. Und erst darin zeigt sich der Liebe wahrer Wert, daß sie auf sich selber vergißt, um dem Geliebten zu die nen. Nicht anders bei der Gottesmutter. Ihr ganzes Leben war ausnahmslos ein Dienst für den göttlichen Heiland, angefangen von der Stunde der Verkündigung bis in all« Ewigkeit. Die Eeburtsstundc des göttlichen Heilandes füllte die Jung frau Maria ganz mit ihrem Dienste aus. Wie mag sie sich be müht haben, das Lager aus Heu und aus Stroh so weich wie möglich zu machen. In anbetender Liebe hat sie alle ihr« Hand reichungen verrichtet. Den Hirten und den Weisen aus dem Mor- acnlandc reichte sie ihr göttliches Kindlcin zur Anbetung hin. Auf der Flucht In das ferne und fremde Land Aegypten war sie ängstlich bemüht, das Knäblein unter ihrem Mantel gut zu ber gen und vor allen Gefahren der Reise zu schützen. Als der Jesus- knabe heranwuchs, wurde mit ihm auch ihre Sorge immer grö ßer. Lenken wir nur daran, wie di« Mutter sich quält, als der 12jährige Jesus im Tempel zu Jerusalem zurückbleibt. Tage lang sucht sie ihn in banger Qual und selbst in der Nacht findet sie keine Ruhe. Schmerzliche Klage liegt dann in den Worten: „Kind, warum ha st du uns das getan? Mein Va ter und ich haben dich mit Schmerzen gesuch t." Als der Heiland später im Alter von ungefähr 30 Jahren sie verlasten und ins öffentlich« Leben treten mußte, konnte die Mutter ihm zwar nicht mehr mit ihren Händen dienen, aber ihre Sorge um ihn wurde von diesem Augenblick« an zur ständigen Frage: Wie werden die Juden ihn ausnehmen und wie werden sie ihn behandeln? Von Tag zu Tag verfolgt sie di« Nachrichten über ihn. Wenn das Volk ihm zujubelt, stimmt auch ihr Herz in diesen Jubel ein. Lvenn aber die Pharisäer und Schriftgelehr- tcn ihn zu fangen suchen, wenn sie über ihn lästern und ihn ver spotten, wenn sie das Volk gegen ihn aufwiegeln, wenn sie be raten, wie sie diesen lästigen Volksaufwiegler aus dem Wege räu men könnten, dann wird ihr liebendes Mutterhrrz jedesmal gleichsam mit einem Schwerte durchbohrt. Sie sieht es immer deutlicher kommen, ihr Sohn geht dem sicheren Tod entgegen. Da eines Tages kommt die Nachricht zu ihr, daß man ihn gefangen genommen habe. Es hält sie nicht mehr länger in der Stille des Hauses von Nazareth zurück. Jetzt muß sie bei ihm sein. Die Kraft ihrer Liebe wächst je näher sie der Stadt Jerusalem kommt. Und als sie dann ihren göttlichen Sohn, ihr einzig geliebtes Kind sieht mit dem Kreuz auf feinen Schultern, ist ihr« Liebe stark genug, auch diesen Anblick zu ertragen und nicht mehr von der Seite ihres Sohnes zu weichen bis zu« seinem Tod«. Aber nicht bloß die grundlosen Verdächtigungen seiner ehemaligen Ordensbrüder und Mitnovizen, sondern auch der Neid eifersüchtiger Kollegen an der Dillinger Bischöflichen Universität trug ihm viele Verbitterung ein, die ihren Höhe punkt erreichte, als er nach zehnjährigem Wirken seinen Lehr stuhl aufgeben mußte, wie es schonungsvoll hieß, um den Posten einzusparen. Sa-ilers große Seele, die nie nachtragend war, überließ es der Zeit uns der göttlichen Gerechtigkeit, seine Un schuld zu offenbaren. Und wirklich zeigt die näher« Unter suchung, die nach Sailers Entlastung 170t angestellt wurde, daß auch nicht ein einziger Punkt stichhaltig war und daß Sailer mit Zlluminaturtum und Aufklärung und Neuerung nichts zu tun hatte. Bezeichnenderweise während seine eigenen Kollegen ihn aus Neid wegen seiner allgemeinen Verehrung unter den Studenten des Westenberaertums und der Auf klärung bezichtigen, schimpften ihn seine Gegner im anderen Lager, vor allem der Berliner Nicolai, al» römischen Propa gandisten; und wiederum hat es es seiner als liberal ver dächtigen Gesinnung zu verdanken, daß ihn nach fünfjähriger Vrachzeit, die Lavater in einem Trostbries an Sailer „als eine hl. Fastenzeit vom pofiitiven Gutestum", damit er durch leid- same Geduld Gott verherrliche, hinstellte, der neue Kurfürst und spätere König Max I. von Bayern, der ihm seinen Sohn Ludwig zur Erziehung gibt, wieder an der bayerischen Uni versität Ingolstadt anstellt, wo er bereits einmal kurz vor übergehend (1780/81) an der Seite seines Freundes Etattlers Theologie dozierte. Kaum ein halbes Jahr verweilt Sailer zu Ingolstadt, da die dortige Universität Pfingsten 1800 nach München verlegt worden ist. So wenig man Sailer als Krqptoprotestanten und Frei maurer hinstellen dürfte, so wenig aber waren die Vorwürfe berechtigt daß er ein politischer Neuerer sei. Denn nie mand hat schärfer als er die Französische Revolution verurteilt und den Emporkömmling der Revolution. Napoleon, daß man ihn sogar als unbaqrisch. antifranzösisch und habsburgfreundlich lästerte. Vor der Revolution aber fragt er: „Warum lo viel Schutt und kein Van? Die Neuerungs-und Herrschsucht sind stark genug zum Einreißen, aber nicht weise genug zum Banen. Und weiterhin kennzeichnet er die Revolution „als ein Kind der Un ordnung" und „als die Mutter der Unordnung". Dem apostolischen Stuhle aber der um die Jahr hundertwende so viele Demütigungen ersukr, war Sailer kindlich und treu ergeben und in seinem Eelbstzeuanis .,-ie »o lv»o" von 1819 versichert er, daß er der heiligen, katholischen, apostolischen, römischen Kirche mit der Pietät eine» Sohnes anhäna« und daß er sich in allem, dem Beispiele «Ines Fenelon folgend, dem Urteil« des höchsten Oberhauptes der Kirche unterwerf«, wenn er jemals «inen Irrtum behauptet und von d«r Wahrheit abweichende, -«lehrt hab«. Er brdauert «» dab«t aus» tiefste. Ein Such über Z. M. Sailer Der Heilige einer Zeitenwende. Johann Michael Sailer als Heiliger einer Zeitenwende*) ist wohl das beste und umfassendste, was das Sailerjubiläum gebracht hat, um so überzeugender und eindrucksvoller geschrieben, da der Verfasser nicht Io sehr selber als Biograph zu Worte kommt, sondern fast überall Sailer reden läßt unter zugrundelegen der 11 Bände Sailer scher Werke und besonders einer Selbstbiographie, die Sailer in dritter Person für das 1817—22 in Landshut er« schienen« „Eelehrtenlexikon der katholischen Geistlichkeit Deutsch lands und der Schweiz" auf Drängen der ihm befreundeten Professoren K. Frz. Felder und Frz. Jos. Waitzenegger verfaßte. So liest sich vielfach das Ganze so fesselnd, wie z. B. die von Benjamin Franklin verfaßte Autobiographie, und der moderne Herausgeber hatte eigentlich nur die Aufgabe, den Stil Sailers etwas dem modernen Geschmacke anzugleichen und noch einige Lücken der Selbstbiographien auszufüllen, na mentlich gegen Schluß, wo die Selbstbiographie aussetzt und ander« Zeugen berangeholt werden mußten. Mit besonderem Geschick hat es der Autor aber auch unternommen, die Bio graphie an geeigneter Stelle zu unterbrechen, und köstliche Ka pitel aus Sailers Werken einzustreuen und die herrlichen Ll- teraturperlen zu bieten, so z. B. di« Sailerschen Sprichwörter, di« Abhandlung Sailers Uber den Selbstmord, die drkrch die Selbstmordmanie, welche Goethes „Leiden des jungen Weither" hervorrief, veranlaßt worden war. Ebenso fein geschliffen find Sailers Essays über Religion und Kunst, über die Verufspflichten des Arztes, üb«r die Ideal« des jungen Priesters, die in Schlags Sailer-Biographie Aufnahme ge funden haben. Das Leben Sailers selber ist in streng psychologischer Ent wicklung vor uns in seiner ganzen Bewegtheit entfaltet, das Leben des Kindes im Haufe der fremden Eltern, das Leben des Bettelstudenten, des Iesuitennovizen bis zur Aufhebung des Ordens, besten, wenn auch nicht einseitiger. Bewunderer er gewesen ist. wie sich dies in seinem Urteil »« erkennen gab: „In der Entstehung des Ordens regte sich viel Göttliches, in der Ausbreitung viel Menschliches, in der Aushebung vieles, was weder göttlich noch menschlich (also Teuflisches) war. So jchrieb Sailer, ruhig und fachlich, obwohl ihm aus den Reiben der Augsburger Lrjesuiten die schärfsten Gegner erwuchsen und nur einer, Sebastian Winkeldorfer, ihm bis zum Lebens, ende treu befreundet war. 1 Mtltid««,» S-HIas», z-h-m» ««u««, »er b»Ui«» ««-XI Z«Uwr»»s. Manch, t0te»»-d««.) daß selbst bis nach Rom die falschen Anschuldigungen gegen ihn g Dies^ Verdächtigungen, die selbst Clemens Hos- bauer an den Nuntius Severoli weiterleitet waren es vor allem gewesen, die Sailer den Weg zum Auysburger Vischoss- ftuhl verbauten, obwohl sein Schüler Kronprinz Ludwig sLud- wig l.) sich in Rüm für ihn einsetzte. Erst im Jahre 1821 war die Stimmung in Rom zu Solle» Gunsten umgeschlagen und er konnte nach 21iährig«r München« Lehrtätigkeit in vorgeschrittenem Alter ein Regensburger Kano- nikat übernahm, dem ein Jahr später di« Einsetzung als Weih bischof und die bischöfliche Konsekration folgt«. Erst mit 73 Jahren konnte Sailer als Bischof von Reg«nsburg nach dm Tode Johann Nepomuk Wolfs feine gerechte Sache triumphie ren sehen. Freilich nur mit Hilfe des noch jugendlichen Dicpen- brock konnte er sich noch entschließen di« Bürde des Regens burger Episkopats auf sich zu nehmen. Aber auch als Bischof setzte er seinen Einfluß dafür ein, daß der mit Sailer gekommen« religiöse Aufschwung Bayerns für die Zukunft gesichert würde durch die Berufung eines ang«s«henen katholischen Gelehrten stabes an die Universität München, deren Seele setzt Josef Görres werden sollte. Bezeichnend für die Gesinnung dieses Kreises „nd besonders Sailers ist es. daß noch zu Ende der 20er Jahre bereits an eine Zurückrusuna der Jesuiten nach Bayern gedacht wurde, ein« Ide«, die «rst achtzig Jahre später verwirklicht werden konnte. Die hundert Jahre aber, die uns vom Tode Sailers «ren nen, haben einen solchen Waiidel in der Sailerkritik bewirkt, daß heut« ernste Historiker, wie Funk. Sailer als Heiligen jener Zeitwende nennen durften, ohne mehr Widerspruch befürchten zn müssen, ja auch als Wegweiser für unsre verworrene Zeit die so gut der religiösen wie politischen Führung bedarf. Gewiß lange, nachdem di« Kirch« bereits über Sailers Rechtgläudiateit ihr Urteil gefällt hat, hat man auch in den Kreisen der katholischen Gebildeten Sailer zu würdigen begonnen und es Ist das unsterblich« Verdienst des Würzburger Philosophen Remigiu» Stölzl«, Bahn für die Verehrung Sailers ge brochen zu haben und zunächst sein« pädagogische Bedeutung al« katholischer Erzieher in» rechte Licht gerückt zu haben. W. Schlags Sailerbuch wandelt in den Bahnen Stölzl« weiter, und s«ln Buch wird zweifellos fehr viel dazu beitragen, Sailer in den breitesten Schichten de» katholischen Volkes popu lär zu machen. lln. ' fatholiken hoch verehrt und geliebt wurde, ist am 29. Novem ber 1851 in Surrhein geboren, er konnte also im November de» letzten Jahres sernen 80. Geburtstag feiern. Nach der Kollegienzeit in Mariahilf (Schweiz) ging er nach Ware bei London und unterrichtete im Knabenseminar der Erzdiözese West minster. Danach studierte er im schweizerischen Priesterseminar St. Luzi Theologie, wurde am 1. August 1875, also mit 21 Jahren, zum Priester geweiht, und studierte dann nach kur zer HilsslehrcrtStigkelt am Kollegium Mariahilf kanonische» Recht am Kollegium Santl Domo äs vrdi. In Rom promo viert« er auch zum Nootor jurls canonici Nach einer Zwilchen tätigkeit als Erzieher auf einem französischen Schloß wurde er vom Bischof von Chur zum Professor der Stistsschul« in Disentis (Bistum Chur) berufen. 1880 wurde er Professor am Churer Priesterseminar, sodann Kanzler und Eeneralvikar der Diözese Chur und 1898 Regens des Priestersrminars St. Luzi. 1908 wurde er vom Dom- kapitel zum Bischof von Chur erwählt; 1925 feierte er sein fünfzigjähriges Prietterjubiläum, und hätte am kommenden 7. Januar das 25jährige Jubiläum als Bischof begehen können, wenn ihn nicht jetzt der Tod aus dem Leben und seinem hohen Amte abberufen hatte. Maris, 6ie Mittlerin unrseres» Heiles Von vomviksr vr. /i. IVoUk (vsutren) Maria, bl« Mittlerin durch bi« Füll« ihrer Gnade. Damit, daß die Allerseligst« Jungfrau Maria in ihre« ganzen Leben sich rückhaltlos in den Dienst des Erlösers und sei- nes Werkes stellte, war auch «ine besonder« Heiligkeit der Mut!<, Gottes verbunden. Denn wie könnte sich jemand voll und ganz in den Dienst des Erlösers stellen, ohne an seiner Heiligkeit teil- zunehmcn? Soweit der Schmerz Marias unter dem Kreuze den Schmerz aller Menschen übertrifft, so hoch übersteigt auch Marias Heiligkeit die aller Menschen auf Erden und aller Heiligen und Seligen des Himmels. Gott der Herr sah in keiner Allwissenheit von Ewigkeit her voraus, daß di« Jungfrau Maria ihr Jawort dcuu geben würde, Mutter Gottes zu werden. Und io beschloß er, sie mit ganz be sonderen Gnaden auszurükten, ihr ganz besondere Vorzüge zu schenken. Der himmlische Vater wollte nicht, daß die Mutter sci- ne» Cobnes auch nur den geringsten Anteil an der Sünde hab«. Daher stattete Gott der Herr sie aus mit der Füll« aller Gna den, wir der Gruß des Engels an Maria uns sagt: „E eg ru ßet sei st du, Maria, du bist voll der Gnad e." Nicht allein, daß Maria dadurch von jeder persönlichen Sllndenmal«j frei blieb, nein noch mehr; sie ging aus dem Mutterschoße hi- vor, ebne mit dem Büken jemals in Berührung gekommen z» sein. Frei von der Erosllnoe erblickte sie das Licht der Welt. Die Mutier Gottes ist im Besitze der ganzen Gnadensllllc, deren «in Mensch überhaupt fähig ist. Sie ,st die schönst« und reinst« Blüte, die aus dem Wurzelstock der Menschheit je hervorgesproht ist und jemals daraus cmporwachsen wird. SoFar über all« Engel ist sie erhaben und kein Cherubim und Seraphim kann sich mit ihr vergleichen. Maria, bi« Mittlerin durch ihr« mächtige Fürbitte. Christi Liebe zu seiner Mutter ist die Liebe Gottes zuin reinsten und heiligsten aller Geschöpfe. Wenn daher Christus sich schon dem sündigen Menschen in den Gnaden seiner Sakrament« mitteilt, fd kann er nicht anders als seine Mutter in noch vi,l höherem Maße an seinen Gnaden teilnehmcn lasten. Und dies« Teilnahme kommt der Jungfrau Maria nicht allein zu als Mut ter Gottes, sondern auch als Mutter aller Menschen. Auch jetzt am Throne ihres göttlichen Sohnes soll Maria bei dem El- lösungswerk noch mithelfen. Wie sie die Schmerzen der Erlösung auf Erden mit ihrem göttlichen Sohne geteilt hat, so darj si« auch im Himmel an den Freuden dieses grohen Werkes teilnrh- men. Dienerin und Helferin Christi bleibt sie in all« Ewiglcit, um allen, die sich Kinder Gottes und Jünger Christi nennen wol len, von den Gnaden der Erlösung auszuteilen. Christus läßt ich als Gott in der Liebe nicht übertreffen. Daher schenkt Chii- tus sich seiner Mutter auch ganz, wie nur Gott sich einem Meu chen schenken kann. Ja, es wäre nicht verwegen zu glauben, daß Christus alle sein« Gnaden ausnahmslos feiner Mutter iibei- lasten habe, damit st« die Menschen damit beglücke. der drei Pat«» Buhl. Mehl und «iesder, die auch für Volksmistionen zur Verfügung stehen werden, hat am Donnerstag vor Pfingsten in feierlicher Weise durch einen Festgottesdienst stattgesunden. Wegen des großen Andranges der Bevölkerung aus der Umgebung mußte der Gottesdienst rn die herrlich frische im Maiengrün prangende Natur verlegt werden In Oberschlesien ist damit die dritte deutsche Nieder lassung der spanischen Llarentiner errichtet worden. Die be kannte obe^chlesische Opferfreudigkeit hat drei heimatlos ge- wordenen Ordensgeistlichen wieder zu einer Wirkungsstätte verhalfen. Au« Tack» cka» vlscdok» von Okur. Das Bistum Chur wurde, wi« schon kurz gemeldet, innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Male vom Verlust eines obersten Seelenhirten betroffen; vor etwa vier Monaten starb plötzlich der Weihbtschof Dr. Antonius Gisl«r, und in diesen Tagen ist ihm — nach langem und sehr schwerem Lei, den — der hochwürdigste Bischof Dr. Schmid von Grllneck, der Dekan der schweizerischen Bischöfe, im Tod« nachstefolgt. Der hochbetagte Verstorbene, der von allen seinen Diözesanen und darüber hinan» von schweizerischen Katholik«« wt« auch Nicht-