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gäbe in Elsah-Lothringen keine Rebenregierung. Lr hoffe, daß die Volksvertretung Hand in Hand mit der Regierung gehe. Unterstaatssekretär Mandel erklärte schließlich, die Einrichtung ausländischer Konsulate in Elsaß-Lothringen sei Sache des Reiches, und die Farben de» Reichslandes seien die deutschen. * Kein Ministerwechsel in Vaden. Die Blätter meldung, das; der badische Staatsminister v. Dusch amtsmüde und der gegenwärtige Minister des Innern Freiherr v. Bodman zu seinem Nachfolger ausersehen sei, entbehrt, wie wir aus bester Quelle erfahren, jeder Begründung. * Rücktritt des Oberbürgermeister» von Konstanz. Zn der letzten Stadtratssitzung in Konstanz gab Oberbürgermeister W e b e r die Erklärung ab, daß er sich infolge seines leidenden Zustandes gezwungen fühle, sein Amt niederzulegen. Er beabsichtigt, am 1. März in den Ruhestand zu treten. * Der „Hossozialist" Wttti wiedergewählt. Der Sozialdemokrat Witti in München, dessen Beteiliaung bei der Königsvereidigung und beim Kaiserempfang überall aufgefallen ist, wurde vom Münchener Ge meindekollegium zum 2. Vorsitzenden wieder gewählt. Nur das Zentrum stimmte gegen ihn. Witti hat erneut ausdrücklich erklärt, die mit dem Amte verbundenen Repräsentationspflichten wie bisher erfüllen zu wollen. Wie bekannt, haben die in Betracht kommenden bäuerischen Vartei- instanzen die Uebernahme dieser Pflichten gebilligt. Ausland. Frankreich. * Schaffung billiger Wohnungen für französische Offiziere. Aus Paris meldet der Telegraph: An gesichts der Wohnungsteuerung, unter der nament lich die Offiziere in den Garnisonen an ter Ostgrenze zu leiden haben, hat sich der Kriegs minister mit dem Minister für Arbeit und soziale Fürsorge ins Einvernehmen gesetzt, damit das vor einiger Zeit beschlossene Gesetz für die Her stellung billiger Wohnungen auch den Offizieren zugute kommen könne. Man verlangt, daß eine Kommission ernannt werde, die die Aufgabe haben soll, in den Garnisonstädten der Ostdepartements die Mietpreise für Offiziers wohnungen sestzustellen. Man luirfte dadurch zweifellos erreichen, daß die Hausbesitzer, die den durch die Vermehrung der Besatzungen in den Grenzstädten hervoraerufenen Wohnungsmangel und die den Offizieren bewilligten Gehaltszulagen dazu benutzt haben, um ihre Mietpreise zu steigern, ihre Ansprüche verringern werden. England. * Churchill in Paris. Wie uns aus Pari» ge meldet wird, hat der englische Marineminister Win ston Churchill, der einige Tage in Paris zugebracht hatte und am Donnerstag nach London zurückkebrte, während seines dortigen Aufenthalts dem Minister präsidenten und Minister des Aeußern, dem Marine- und dem Finanzminister Besuche abgestattet. * Bon einer Suffragette überfallen. Am Donnerstag abend kam Lord Churchill auf dem Viktoria-Bahnhof in London an- Zn dem Augen blick, als er sein Automobil besteigen wollte, stürzte sich eine Suffragette auf ihn und schrie ihm zu: „Mister Churchill, was werben Sie für da» neue Stimmrecht 1914 tun?" Bevor Churchill eine Ant wort geben konnte, stürzten sich Polizisten auf die Suffragette und führten die sich verzweifelnd Wehrende ab. Obwohl sich die Szene der Verhaftung sehr schnell abspielte, konnte doch nicht verhindert werden, daß die wütende Agitatorin für das Frauen stimmrecht die heftigsten Schmähungen gegen Churchill und die Regierung ansstieß. Italien. * venizelos iu Rom. Die römischen Zeitungen widmen dem griechischen Ministerpräsidenten Veni- zelos. der am Donnerstag abend in Nom »inaetroffen rst, freundliche Begrüßungsartikel und äußern sich anerkennend über seine Persönlichkeit. Venizelos erklärte dem Korrespondenten der „Tribuna", er werde zwei Tage in Rom bleiben und am Sonn abend abend nach Paris Weiterreisen, wo er sich wegen der Anleihe länger auszuhalten gedenke. Darauf werde er nach London und Berlin reisen: er wisse aber noch nicht, welche von beiden Städten er zuerst aufsuchen werd«. * Streikende Fleischoerkäuser. Wie aus Nizza gemeldet wird, haben di« dortigen Fleischhauer ihre Läden geschlossen, um gegen die neuen städti schen Gebühren Einspruch zu erheben. Die Hotel besitzer hegen die Besorgnis, daß viele Fremde die Stadt verlassen werden, falls diHer Streik nicht bald beigelegt werden wird. Spanten. * lleber Tortosa der Belagerungszustand »er hängt. Bei de« Gemeindewahlen inTortosa ent standen, einem Telegramm zufolge, Unruhen, bei denen die Bureau» der Oktroiverwaltung angezündet wurden. Sämtliche Geschäfte sind geschlossen. Die Handwerker arbeiten nicht. Die Zeitungen haben ihr Erscheinen eingestellt. G» ist der Belagerungs zustand vorhLngt worden. * Wiederaufflackern de» Streik» in den Rio« Tinto-Mine«? Sehr ernst« Nachrichten über die Haltung der Streikenden in Rio Tinto sind, wie uns ein Telegramm meldet, am Donnerstag in Madrid eingetroffen. 300 Streikende versammelten sich etwa 2 Kilometer von der Privatvilla des Minendirektors entfernt. Sie beabsichtigten, den Direktor bei seiner Fahrt nach den Minen zu über- fallen. Es gelang indessen, die G von der Abs^ "" Beim Erscheinen der Sicherheitsmannschl streuten sich die Streikenden., Sie gaben ihn zu zwinge«, die Bedingungen, die sie legen wollten, zu unterschreiben. gelang indessen, die Gendarmerie noch ..bstcht der Streikenden zu ^verständigen, einen der Sicherheitsmannschaften zer- vrzuv.ii klbst ZU, daß sie den Direktor entführen wollten, um , die sie ihm vor- Türket. * Die Krag« der Reformen in Kleinasien ge- regelt. Nach einer Blattermeldung aus Konstanti nopel darf die Frag« der Reformen i« Kleinasien als geregelt angesehen werde«. Die Pforte werde die zu ernennende« Generalinspek. teure, die neutralen Staate« angehören werden, auf Grund einer von de« Großmächten aufgestellten Liste auswähle«. Etwaige Meinungsverschieden heiten, die zwischen den fremden Generalinspekteuren und den Walt» entstehen sollte«, würden von den Großmächten im Einverständnis mit der Pforte geregelt werden. Süüssktks. * Der Eisenbahnerstreik gescheitert? Au» Bloem fontein, 8. Januar, wird uns telegraphiert: Der Streik, der in einer hiesigen Eisenbahnwerkftätte be gonnen wurde, hat sich al, ein Fehlschlag erwiese«. E» traten nur etwa zwanzig Leut« in den Ausstand. — wie an, PietermaritzsiurO gemeldet Mrd, mene Abstimmung bi» jetzt für den Streik ausgefallen. — InDurban ist die Lage ruhig und normal, in Anbetracht des Umstandes, daß di« Eisenbahner Natals, die seinerzeit bet ihrem Streik von den Eisenbahnern Transvaal» keine Unterstützung erhiel ten, jetzt auch chrerseit» keinen Eifer zeigen, dem Rufe der Eisenbahner Transvaal» zu folgen. — Wie au, Kapstadt gemeldet wird, erhielt die dortige Etsenbahnlettung Telegramme von allen Eisenbahner- verbänden der Kapkolonie, in denen versichert wird, daß die Angestellten nicht zu streiken beabsichtigen. Mitteilung-« au» -er Sefamtratsfl-urrg «m 3. Januar 1914. Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Dittrich. 1. Zu Beginn der Gesamtratssitzung fand die feierliche Wtederoerpflichtung der Herren Stadträt« Hecker, Listing, Meyer, Seifert und Böhme statt. Der Herr Vorsitzende begrüßte zunächst die Ver treter des Stadtverordnetenkollegiums, insbesondere Herrn Stadtverordnetenvorsteher Zustizrat Dr. Rothe, und sprach zur Wiederwahl der bisherigen Vorsteher, die «ine Gewähr für die Fortdauer der bisherigen guten Beziehungen zwischen den beiden städtischen Kollegien biete, herzlichste Glückwünsche aus. Diese Glückwünsche erstreckte er auf alle Mitglieder der städtischen Kollegien, auf die gesamte Bürgerschaft und das weitere Emporblühen unserer Stadt. Im Anschluß hieran gab er einen Rückblick auf di« wesentlichen Vorgänge im städtischen Leben des Vorjahres und einen Ausblick auf die im neuen Jahr bevorstehenden Aufgaben der Stadtverwaltung. Hierauf nahm er die Wiederverpflichtung der erneut gewählten Ratsmitglieder vor und wies sie unter dem Ausdruck des wärmsten Dankes für ihre auf opfernde Tätigkeit erneut in ihr Amt ein. Herr Stadtverordnetenvorsteher Justizrat Dr. Rothe beglückwünschte die im Dienste der Stadt er probten Ratsmitglieder zu ihrer Wiederwahl und gab der zuversichtlichen Erwartung Ausdruck, daß ihre Tätigkeit auch fernerhin von reichstem Segen für die Stadtverwaltung begleitet sein möge. Herr Stadtrat Hecker dankt« — zugleich im Namen der übrigen Herren — für die Worte der Anerkennung ihrer bisherigen Tätigkeit und di« dar gebrachten guten Wünsche und sicherte weitere treue Pflichterfüllung zu. Hierauf wurde in die Tagesordnung «ingetreten. 2. Man nahm Kenntnis von der Neuwahl de» Vorstandes des Stadtverordnetenkollegiums auf das Jahr 1914. 8. Dem Museum für Völkerkunde sind auch im letzten Vierteljahre 1914 eine Anzahl wertvoller Geschenke überwiesen worden. 4. Frau Konsul Margot Naoum hat dem Thor- Pensionsfonds der städtischen Theater letztwillig 3000 hinterlassen. 5. Gin hiesiger Bürger, der nicht genannt sei« will, hat der Stadtgemernde je 10 Aktie« der Leip ziger Lufkschiffhafen- und Flugplatz-Aktiengesellschaft und der Deutschen Luftschiffahrts-Aktiengesellschast gestiftet. Die Stiftungen (3 und 8) und das Vermächtnis wurden mit wärmstem Dank angenommen. 6. Die Geschäftsverterlung für das Jahr 1914 wurde in der vorgeschlagenen Weise genehmigt. 7. Genehmigt rouchen ferner: a) die Nachbewilligung von 600 -K Mietzins für die Zett vom 1. April bis 31. Dezember 1914 für einen weiteren vom Naturkundlichen Heimatmuseum im Gebäude der Dauernden Gewerbvausstellung er- mieteten Raum und von 1000 für die Einrichtung dieses Raumes zu Lasten des Haushallplans 1913 sowie die Einstellung des vollen Mietbetrags in Höhe von 800 jährlich, vom Jahre 1918 ab, i« den Haushaltplan: d) der Austausch von 883 Quadratmeter zum Grundstück „Park Meusdorf" gehörigen Landes an der Preußenstraße gegen 1750 Quadratmeter städtisches Hinterland daselbst: es die Ueberlassung der Bauplätze 11 bis 13 vom Baublock 32 an der Straße 4 des Bebauungsplans Leipzig-Reudnitz—Süd an die Baugenossenschaft des Leipziger Mietervereins in ErbpacÄ; ck) der Bebauungsplan Leipzig-Möckern — Atter Ortsteil, Flurstücke 146, 147 und 148 (Nr. 79» des Gesamtplans): e) der Ankauf der Seffnerschen Statue "Galathsa" für das Museum der bildenden Künste. 9. Weiter beschloß inan, sich der Bittschrift über den Ausbau der Nordostbahn (Riesa—Kamenz— Ratibor) anzuschließen. 9. Antragsgemäß vergeben wurden a) die Lieferung von 20 000 Kilogramm Hafer für die Feuerwehr: b) die Lieferung eines Schaltwagens für das Unterwerk in Leipzig-Tonnewitz; c) die Lieferung des Bedarfs an Kunststeinplatten für das Jahr 1914. Zu den Beschlüssen ««ter 7a—<1 und 8 fft Zu stimmung der Stadtverordneten einzuholen. rifenbaha - Störungen durch Schnee. Auf verschiedenen sächsischen Eisenbahnstrecken hat der Schneefall der letzten Tage Betriebsstörungen hervorgerufen. Wir erhalten darüber folgende Tele gramme: vsi. Plauen. 9. Januar. Der Personenzug 214, der Plauen nachts 12,42 Uhr verläßt, ist bei Station 1400 zwischen Schönberg und Reuth (Vogt land) imSchneesteckenaeblieben und mußt« die ganze Nacht über dort bleiben. Bis 10 Uhr vor mittags war der Zug noch nicht wieder frei, obwohl sofort ein Hilfszug, ein Schneevflug und zahlreiches Hilfspersonal von Werdau eintraf. Der Regen wurde bei dem starken Sturme sofort in Ei» ver» wandslt. Die Palsaaiere des Zuges wur den noch Inder Nacht von einer Lokomo tive nach de r Station Reuth gebracht. Der Verkehr zwischen Schönberg und Reuth wird ein- gletsio aufrechterhalten. * Elterlein, 9. Januar. Infolge Schneever wehung blieb Leute früh gegen 6 Uhr der vttfo- nenzng 1861 zwischen Scheibenberg und Elterlein im Schnee stecken. Der Verkehr ist dadurch stillgelegt. Ebenso blieb auf der Linie Thum—Meinersdorf heute früh um 8 Uhr ein Güterzug im Schnee stecken. «el Oschatz, 9. Januar. Der Schuhmachermeifter Grnndmann au» Lamoertswald« stürzt« gestern atend t« der Merkwitzer Straß, so unglücklich mit d»W Rüde, daß er bald ^««ch DruA SScbrlscve Nacbrichten Dresden, 9. Januar. * Die Stadt»erordnete« wählten in ihrer gestrigen Sitzung den bisherigen Vorsteher Obersinanrrat Dr. Stöckel und den bisherigen Äizevorsteyer Dr. Vogel wieder. Zum zweiten Vizevorsteher wurde Hofrat Holst gewählt. * Plauen i.B., 9. Januar. Die Zahl der Stadt, verordneten beträgt nunmehr, nachdem die Ein führung der neu- und wiedergewählten Mitglieder des Kollegiums erfolgt ist, 57: darunter sind neun Sozialdemokraten. Im nächsten Jahre wird die Gesamtzahl auf 60 erhöht werden. — Wie Ober- bürgermeister Dr. Dehne in seiner Jahresllberstcht mttteilte, sind vom 1. Januar bis 20. Dezember 1913 hier an Zuwachssteuern 201161 H eingenommen worden. Davon erhält die Stadtgemeiude 80 464 ^l, der Staat und das Reich 114 662 An Gemeinde einkommensteuern sind 3 266 668 etngegangen gegen 2989875 im Jahre 1912. * Molau (Vogtland), 9. Januar. Die Firma Hertel L Seyferth in Reichenbach hat die im Göltzschtal in der Nähe des bekannten Göltzschtal- Eisenbahnviadukts gelegene große Baumwollweberei von den Erben des Vorbesitzers, des tödlich ver unglückten Kommerzienrats Otto Jahn, für den Kaufpreis von etwa 135000 erworben; die Brand kasse soll etwa 300000 betragen. Der Betrieb lag seit einem Jahre still. -o- Pirna, 8. Januar. Kreishauptmann Krug v. Nidda war heute nach Pirna gekommen. Er besuchte zunächst das Kurhaus und unternahm dann die Besichtigung mehrerer industrieller Etablissements. — Eine wichtige und noch recht einschneidende Aen- derung ist seit Jahresbeginn bei der hiesigen Allge meinen Ortskrankenkasse erfolgt. Es werden jetzt bei Erkrankung von Familienangehörigen nur noch zwei Drittel der Kosten der ärztlichen Ver ordnung gezahlt. Das andere Drittel haben die Mitglieder bei Abholung der Medikamente usw. an die Apotheke selbst zu bezahlen. — Einem Neun zigjährigen konnte heute im benachbarten Struppen gratuliert werden. Es ist dies der Revierförster a. D. Wilhelm Mahn, ein reger Förderer der Gebirgsvereinssache. Thüringen und Provinz Sachsen. * Goßmannsrod (Kreis Hildburghausen), 8. Ja- nuar. Mittwoch mittag brach in der hiesigen Mühle ein großer Brand aus, dessen Entstehungsursache noch unbekannt ist. Zwei Personen, die im oberen Stockwerk sich aufhielten, wollten sich durch Sprin gen aus einem Fenster retten, doch fielen beide sehr un glücklich und haben schwere Verletzung gen am Rückgrat erlitten, so daß sie in das Kreiskrankenhaus zu Hildburghausen eingeliefert wurden. * Altenburg, 8. Januar. Im benachbarten Orte Göpfersdorf überfiel der beim Gutsbesitzer Fiedler dort bi» Neuiahr beschäftigt gewesene 32jäh- rige Knecht die ebenfalls dort in Diensten stehende 17 jährige Dienstmagd, als sich diese zur Ar beit begeben wollte, und verletzte sie durch Messersticheschwer am Halse und an der Hand. Auf das Geschrei de, Mädchens eilte deren Dienst herr herbei, der den Burschen überwältigte und unter den Futtertrog warf, wo er sich selbst mehrere Stiche in den Hals deibrachte. Der Knecht hatte den Dienst verlassen müssen, weil er dem Mädchen immer nmhstellte, dieses aber nichts von ihm wissen wollt«. * Häselrieth b. Hildburghausen, 8. Januar. Bei einer kürzlich stattgefundenen R e o i s i o n hat sich das Fehlen eines größeren Betrages heraus- gestellt. Das Verschwinden des Geldes ist noch nicht aufgeklärt, doch handelt es sich anscheinend um Dieb- stahl, und den Gemeindeeinnehmer, der den Betrag gedeckt hat, trifft keine Schuld. Die zurzeit schwe bende Untersuchung hat noch kein Ergebnis gezeitigt. Letzte Nachrichten Ver Zürft von Reich in Vres-en. Dresden, 9. Januar. Der König besichtigte heute vormittag mit dem Fürsten Reuß die Arsenalsammlung und begab sich um 12 Uhr mit seinem Gast nach der Kaserne des 2. Jägerbataillons, zu dessen Chef der Fürst gestern ernannt worden ist. Nach der Besichtigung des Jägerbataillons durch den neuen Chef nahmen der König und der Fürst am Frühstück im Offizierskastno teil. — Im Gefolge be fand sich auch der sächsische Gesandte an den thü ringischen Höfen, Geh. Legationsrat v. Stieglitz, der aus Anlaß der Anwesenheit des Fürsten in Dresden aus Weimar hier eingetroffen ist. Dresden, 9. Januar. Der Fürst von Reuß empfing heute vormittag im Residcnzsch lasse Abordnungen der König!. Sächs. Militärvereine „Jäger und Schützen" aus Dresden und Riesa, die dem Füttten die Mrendiplome ihrer Vereine überreichten. Nach dem Besuch in der Jägerkasern« begab sich der Fürst, ohne ins Restdenzschloß zurückzukchren, zu seinem Sohne, dem Erbprinzen von Reuß, in Villa Wiener Straße 18 und gedenkt heute abend Dresden wieder zu verlassen. DaS deutsch-englische Abkommen. (Von unserer Berliner Redaktion.) D Berlin, 9. Januar. Die gestern vom „Reichsanzeiger" veröffentlichte Verleihung hoher Orden an Herrn o. Jagow und Unterstaatssekretär Zimmermann sind da und dort so ausgelegt worden, als ob das deutsch- englische Abkommen nunmehr perfekt wäre und die Orden die Quittung und den Dank dafür darstellen sollten. Das ist, wie wir erfahren, unzutreffend. Die Orden sind Weihnachts geschenke: der Kaiser pflegt zu Weihnachten als Zeichen besonderen Wohlgefallens dem einen oder dem anderen Beamten Orden zu verleihen. Die Veröffentlichung durch den „Reichsanzeiger" erfolgt bei allen Ordensverleihungen fa immer einige Tage oder Wochen später. Das deutsch-englische Abkommen ist zwar, wie wir erst unlängst aus führten, paraphiert, aber perfekt ist es im Augen blick noch nicht. Der Dreibund und die Jnselsrage. Rom. 9. Januar. Der „Agenzta Stefani" wird au» London gemeldet: Wie versichert wird, schließen sich di« Regierungen von Wien und Berlin dem italienischen Standpunkte über die von Italien besetzten Inseln an. Der Fall Jago» vor dem preußischen Landtag. Berlin, 9. Januar. (Etg. Drahtbericht.) In der Angelegenheit des Zaberner Schreibens des Polizeipräsidenten v. Jagow tn der „Kreuz-Ztg." erfährt die „D. Z", daß der Ministerdes In nern heute oder in den nächsten Tagen vor dem Landtage Auskunft über den Fall geben wird. Es verlautet, die Auskunft werde dahin gehen, dem Polizeipräsidenten ein« scharfe Rüge zu erteilen. Eine der Form halber angebotene Demission v. Jagows sei abgelehnt worden. Der König von Rumänien schwer erkrankt. Pest, g. Januar. (E i g. Drahtbericht.) Einer Meldung des ..Pesti Hirlap" aus Bukarest zufolge ist König Karol von Rumänien plötzlich schwer erkrankt. Die Leibärzte des Königs haben sich veranlaßt gesehen, zwei weitere Professoren hin zuzuziehen, und das Aerztekonsilium hat nach einem heute morgen veröffentlichten Bulletin eine hoch gradige Lungenentzündung festgcstellt. Die Lösung der Ministerkrise wird infolge der Er krankung des Königs hinausgeschoben werden müssen. Bauernunruhen in Italien. Rom, 9. Januar. In Pagliano in den Sa binerbergen kam es zwischen den Bauern und der Gendarmerie zu einem blutigen Zusam menstoß, wobei 31 Personen verwundet wurden. Das notleidende Landvolk griff auch in anderen Orten Italiens die Besitzungen der herrschenden Grundbesitzer an. Di« Flucht des „weißen Wolfes". Schanghai, 9. Januar. (Reuter.) Der frühere Gouverneur von Nanking. Chang Hsuen, hat Nanking aus Furcht vor Ermordung ver lassen. Er entfernte sich heimlich durch das Süd tor. Seine Tlbrerse wird in der ganzen Provinz Er leichterung Hervorrufen. Die Kaufleute enthielten sich jedes Geschäfts, solange Chang Hfuens Truppen in Nanking waren. Der Elfenbahnerstretk kn Sü-aftika. Pretoria, 8. Januar. (Reuter. 9 Uhr abends.) Hier ist alles ruhig. Die Züge verkehren in fast normaler Weise. Die Angestellten in Germiston haben sich für den Streik von 10 Uhr abends an aus gesprochen. — Eine große Versammlung von Eisenbahnangestellten tn Bloem fontein hielt heute nachmittag den Beschluß auf recht. Das Fahrdienstpersonal beschloß einstimmig, sich dem Streik anzuschließen. Pietermaritzburg, 9. Januar. (1 Uhr früh.) Die hiesigen Eisenbahnangestellten haben beschlossen, weitere Schritte bis nach der großen Ver sammlung am nächsten Sonntag zu verschieben. Aus dem chilenischen Staatshaushalt. Santiago de Ehile, 9. Januar. Der Präsident der Republik erklärte im Staatsrat, infolge der Durchführung von Ersparnissen würden die Aus gaben für 1914 in den ordentlichen Ein» nahmen ihre Deckung finden. Bei der Arbeit vernnglückt. Berlin, 9. Januar. (Gig. Drahtbericht.) In der Werkzeugmaschinenfabrik der Firma Ludwig Löwe ereignete sich heute morgen gegen Uhr ein Unglück. 9 bis 12 Arbeiter hatten den Auftrag er halten, die Türen der Trockenkammer zu öffnen. Eine besonders schwere Tür wurde hierbei durch Unvorsichtigkeit der damit Beschäftigten aus den Rollen gehoben und fiel um. Die meisten Arbeiter konnten noch zurückspringen, drei von ihnen wurden getroffen und zum Teil schwer verletzt. Eannstatt, 9. Januar. Bei der Herstellung eines für die Stuttgarter Kläranlage bestimmten Dückers, der bei dem Eisenbahnviadukt unter dem Neckar hindurchgeführt wird, sind zwei Arbeiter auf dem über den Fluß gebauten Uebergang ausgoglitten, ins Wasser gerutscht und ertrunken. Die Ret tungsversuche waren ohne Erfolg. Lustmord? London, 9. Januar. Unter dem Sitz eines Ab teils in einem Vorortzuge wurde aus dem Bahnhofe von Shoreditch die Leiche eines erwürgten Knaben rm Alter von sieben Jahren gefunden. Allem Anschein nach lisgt Lustmord vor. Gchneeftürme In Rußland. Wladiwostok, g. Januar. Die Stadt ist am (rus sischen) Weihnachtsfesttag von einem Sturm heim gesucht worden, der zeitweilig die Stärke eines O r - kans annahm. Das Telephonnetz und die elektrische Beleuchtung wurden beschädigt, Häuser abgc- deckt und Haustreppen eingerissen. Der Straßen verkehr ist fast völlig eingestellt. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 8 Seite». bauvtlchrifttaiter: Lr. vernh. tt«ften»er»«r VeranUvortlich« Schriftleiter: für Politik Lr. Arn» Gknther: für di« handel»,eitung Walther -chi«»l«rr für Lei»»i««r und sächsische Angelegenheiten Wilh. ». vnttlar: für Kunst und Wissenschaft Lr. Narl Blanck; für Musik G»»«n Segnitz: Sport und Spiel Alfre» Gerl»; Bericht F. Haarf«l»: für oi« Siris«-, Bäder- und Derkehr-,eivmi Lndwi« Meh«r. -- 8ür de» Anzeigenteil Hetnr. Balser. Berta«: L«st»»i»«r Laeehlatt, Gesellschaft mit beschränkter Lastun«. Druck: Fischer <t »2rsten. Sämtlich in Leipzig. 'W 0»°n kaus.gut u.btll. tdr.Bedarf i. hykien.Äuminiw.,Untrrlagea, —W— Berbandwatte, Irrigatoren, Stechbrckrn, Leib- u. MonätS- binden in d.sprzial-Brschäft von Fr. verrh«l.ll»I1»odeIr,L«ipziq,Qu»rstr4—6. Lrleph.11949. W vndtzwaae leih» ».Mon.^l l.SO. DiSkr.Vers.n.auSw. 0dvrd»wa»n gut pass., auch Anstesser«. »«7«»8 L. LL«t«I»r», Otto-Schillstr. 2, die frühere Dorotdernstraßr. 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