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Nr. sos. los. Iskrmmo. aetriebe« werden, dürften voranHichMch schon im Januar nächsten Jahre» in der Nähe von Kub zu- sammenstohen, so dass der volle Betrieb auf dieser für di« wirtfchaMche Entwicklung und die militärische Sicherung de» Landes gleich bedeutsamen Verkehrs- linie bereit» im Frühjahr 1912 ausgenommen werden könnt«. * Di, Nachfolge Jordan o. Kröchers. Nach «tner Meldung der „N. G. T." hätte die meiste Aussicht auf di« Prästdentenwürd« im preußischen Abgeordneten hause der Abg. Frhr. v. Erffa, der Kammerherr, Ehrendoktor der Universität Halle und Ritterguts besitzer in Wernburg (Thüringen). Außer ihm wer den noch, wie schon früher, die Abgg. v. Arnim-Züse dom und Frhr. o. Richthofen-Mertschütz als ernsHaft« Kandidaten genannt. , Suslanü. Oesterreich-Ungarn. * Da» Ministerium Stürgkh begegnet in der Presse einer geteilten Beurteilung. Auf deutscher Seite ist man angenehm berührt, daß drei entschieden deutsch und liberal gesinnte Männer wie der Justiz minister Dr. von Hochenburger, Sektionschef von Roesler (Eisenbahnen) und der Sektionschef Forster (Handel) Ministerportefeutlles angenommen haben. Auch der klerikale Unterrichtsminister von Husfarek ist, beiläufig bemerkt, ein Deutscher. Bei der Ernennung der beiden tschechischen Minister wurden jene Persönlichkeiten, die von den tschechischen Parlamentariern vorae chlagen waren, nicht berück sichtigt. Allgemein ist die Ansicht, daß das neue Kabinett aus fähigen und in ihrem Fach hervor» ragenden Männern besteht. England. * Werftarbeiterstrcik. Aus Sidney (Neu-Süd- Wales) wird gemeldet: Der Ausstand der Werft arbeiter, der kürzlich unter den Arbeitern der Küsten- und Zwischenstaatlichen Schiffahrt ausgebrochen ist, wird sehr ernst. Am Mittwoch abend hat eine Versammlung der Eewerkschaftsarbeiter auch die jenigen Werftarbeiter, welche mit dem Laden der großen Ozeanschiffe beschäftigt sind, zum Streik auf. gefordert. Die Schiffahrt in Sidney ist gelähmt. Nur Burec"tnngest»Ute arbeiten auf den Wersten. Das Kabinett yat eine Sondersitzung abgehalten. Der Premierminister, der selbst Gewerkschaftler ist, erklärte, d'« Ausständiaen begingen einen ernsten Fehler, durch den sie sich selbst und den Gewerk« schaftlern Schaden zuiügten, da die Regierung, wel- ches auch immer die Folgen sein möchten, die not wendigen Maßnahmen ergreifen werde, um eine Hemmung des Geschäfts im Hafen zu verhindern. Rußland * Russische Polizisten al» Erpresser. Die in Paris erscheinende neue russisch« Zeitschrift ..Avenir", die von dem bekannten Äzew-Entlarver Burzew herausgcgeben wird, veröffentlicht einen Artikel, der neue Belege für die Korrumption der russischen Polizei liefert und hier allgemeines Auf- sehen heroorruft. Dem Bericht zufolge, der au» Odessa stammt, herrschte in Odessa eine Bande, die unter dem Namen „Die schwarzen Rnb«n" arbeitete und die durch ihren Terrorismus alle jüdischen Kaufleute von Odessa in furchtbare Angst versetzte. Obwohl die Räuber in schamlosester Weise ihre Opfer erpreßten und in verhältnismäßig kurzer Zeit sich auf Liese Weise über eine Million Rubel zu verschaffen wußten, wagte niemand gegen sie vorzu gehen, weil man ihre Rache befürchtete. Diese Lande oestattd ausnahmslos, wie Burzews Blatt mitteilt, aus russischen Polizisten, di« unter einer Ver kleidung arbeiteten. Alle zu dieser Kostümierung notwendigen Kleider, Perücken und Schminktöpfe wurden in den Ämtsraumen der dortigen Polizeibureaus aufgefunden. r. veUa-r. /rrUay. z. November l9li. Leipziger Tageblatt. politkche Umrchau w/e A/z^Qö z/zz ^I-LeozAhre/ezr^an§ sr/ Dez-^-r wsz^n zzz zzre/zzez? z?wez? Anz/nez? Z-H l/ez'ezr ÄesZoü/z^LML — o^zre z'06 wz>) eXoslzÄc/e/r. Motette t» »« rh»«a>klech«. Sonnavenb, bn» 4. November 1M1, »achmtttag Zti Uhr. M. Reger: Passacaglia (F-Moll), Opu» üd, VI, vorgki tragen von H. Gottfried Deetjen auS Hamburg. I. Micha « l Bach : ^fch kaffe dich nicht.« goh. vrahm«: »Ach, arme Welt, du trügest mich.« Joh. vrahm«: ^ch aber bin elend.« Kirchliche Nachrichten. Israelitisch« ReligionSgemeind» »» Leip,»«: eabvatgotte»dienff heute Freitag abend «U Uhr mit Predigt, morgen Sonnabend vormittag » Uhr. Sirchenmusik l» ter DhomaSkirche. -1. Sonntag nach Trinitatis, -en 8. Nov. 1SU, vorm. ZL10 Uhr, I. S. Bach: «Gott der Herr ist Sonn' und Schild.« Kommission, die im vorigen Etat noch nicht ver- wendet werden konnten, werden aber in diesem Etat fruchtbar gemacht werden, der bedeutsame Ver einfachungen aufweist. * Erhebungen über die Bekämpfung de» Alkohol mißbrauchs und seiner Folgen. Wie man uns schreibt, l>at d«r preußische Minister de» Innern di« Re gierungspräsidenten ersucht, bis zum 1. Januar eine zusammenfassend« Darstellung aller Bestrebungen zur Bekämpfung Les Alkoholmissbrauchs und seiner Folgen «inzureichen, um über die Fortschritte auf diesem Gebiet unterrichtet zu werden. Besonders sollen dabei die Erfahrungen berücksichtigt werden, die sich bei der Handhabung des Schankkonzesstonswesens er geben haben, sowie die Polizeiverordnungen, di« zur Einschränkung des Alkoholmissbrauchs erlassen wor den sind. Ferner ist zu berichten über die Unter nehmungen zur Einführung alkoholfreier Wirt schaften und zum Ausschank nicht alkoholischer Ee- tränke sowie zur Verabfolgung alkoholfreier Er frischungen an Arbeiter in industriellen Werken. Auch die Tätigkeit der Vereine zur Bekämpfung des Alkoholgenusses, ihr« Zahl, Umfang und Wirkung, sodann die Errichtung von Trinkerfürsorqestellen, von Trinkerheilstätten und die Handhabung der sonstigen Massnahmen zur Heilung Trunksüchtiger und zum Schutz ihrer Familien soll eingehend erörtert werden. Ferner sollen alle Bemühungen zur Aufklärung des Volkes über di« Schädlichkeit des übermäßigen Al« koholgenussee durch Dorträge, Flugblätter usw. dar gelegt und schließlich die Beobachtungen angegeben werden, nach denen sich der Gesamterfolg der bis herigen Bestrebungen ermessen läßt. * Hauswirtschaftlich« Ausbildungskurse für Volks- schnllehrer. Wie der „Inf." mitgetcilt wird, sind be- sondere Ausbildungskurse für die Dolksschullehrer und -lehrerinncn geschaffen worden, die die haus wirtschaftlichen Fortbildungskurse leiten. In den jenigen Fällen, in denen bereits hauswirtschaftlich gebildete Lehrerinnen oder Landwirtschaftslehrer die Kurse leiten, kommen die hauswirtschaftlichen Aus- bildungskurse nicht in Betracht. Die Ausbildungs- kurse erstrecken sich in der Hauptsache auf Kochunter richt und stellen an die Teilnehmer nur sehr geringe Ansprüche. * HansaLund und Submissionswesen. Der Hansa- bund hatte, wie im gestrigen Abendblatt von uns gemeldet, Vorschriften für das Cubmissionswesen in Gestalt eines Gesetzentwurfs ausgestellt. Dieser Ent wurf ist von den städtischen Kollegien der Stadt Hildesheim mit einigen durch die örtlichen Verhält nisse bedingten Aenderungen als Ortsstatut an genommen und eingeführt worden. * Eine abgelehnte „Anregung-. Wie die „Rat. Ztg." erführt, hat der Justizminister bei den drei Landgerichten in Berlin angeregt, di« Pressedelikte künftighin je einer bestimmten Strafkammer zur Aburteilung zu überweisen. Erfreulicherweise haben die Landgerichtsprästdien, die über di« Frag« zu be« raten hatten, es abg«lehnt, dieser Anregung Folge zu leisten, da sie der Meinung waren, eine derartige „Konzentrierung" könnte die Objektivität des Ee- richts in Mißkredit bringen und di« Möglichkeiten der Befangenheit vermehren. - Fremde Schiff« im Kaiser-Wilhekm-Kanal. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal wird von fremden Schiffen sehr viel benutzt, wie aus dem letzten Bericht her- voraeht. Fremde Kriegsmarinen haben in drei Fällen in letzter Zeit den Kanal benutzt, nämlich ein russisches Kriegsschiff, ein amerikanisches Schul schiff und ein kleiner Kreuzer aus Uruguay. Diel größer als der Besuch der Kriegsschiffe ist der Besuch der deutschen Handelsschiffe. Die größte Anzahl hat Dänemark aufzuweisen, da hier 2006 dänische Schiffe mit 850000 Registertons verkehrt haben. Es folgt die schwedische Flotte mit 1875 Schiffen und rund 570 000 Registertons. England dagegen hat nur 888 Schiffe und 381000 Registertons aufzuweisen. Die niederländische Flotte folgt nun mit zwar 1922 Schiffen, aber nur 292 000 Registerton», die nor wegische mit 662 Schiffen und 354 000 Registertons, die russische mit 528 Schiffen und 400 000 Register- tons. Endlich ist auch die französische Handelsflotte mit 25 Schiffen und 22 000 Registertons vertreten. Die französische, russische, englische, norwegische und belgisch« Flotte hat demgemäß gegen das Vorjahr einen größeren Rückgang aufzuweisen, während Däne mark eine Zunahme um 11 Prozent erfahren hat. Auch Schweden hat in diesem Jahre einen größeren Verkehr im Kaiser-Wilhelm-Kanal aufrechterhalten. * Der Bau der südwestafrikanischer» Rord-Südbahn (Windhuk—Keetmanehop) macht außerordentlich rasche Fortschritte. Die Gleirsspitzen der Bahn, die vom Norden (Windhuk—Rehoboty) und von Süden sKeetmanshop—Gibeon) her gleichzeitig durch zwei verschiedene Baufirmen (Koppel und Lenz) vor beiten heS Vorschlages bat der Bund dec Industriel len u. a. zu beanstanden, daß die Fachaussctzüsse lediglich auf Beschluß deS Bundesrates und nicht mit Zustimmung der Landesregierung gebildet wer den sollen, und daß eine Bestimmung über die Nichtösfentlichkeit der Verhandlungen fehlt. Er for dert weiter, daß die Beschlüsse der Fachausschüsse an die Voraussetzung gebunden sind, daß von den dem Ausschuß angehörenden Vertretern der Arbeit geber die Hälfte dafür ist. - In der Sitzung de» Bundesrats am gestrigen Donnerstag wurde die Vorlage betreffend die Fest setzung des Gesamtkoniingents der Brennereien für das Betriebsjahr 1911/12 und die Vorlage betreffend das Abkommen mit der Türkei wegen gegenseitiger Anerkennung des Jdentitätszeickens in Warenmustern, die von Handlungsreisenden eingeführt werden, ge nehmigt. * Reichstagswahloorbereitungen. Die liberalen Partaten stellten als Reichstaswkandidaten für den Wahlkreis Rosenheim den Rechtsanwalt Bürger- Miesbach auf. — Für den Reichstagswahlkreis Falkenberg-Krottkau hat das Zentrum wieder den Erbscholti sei besitzen Alfred Hubrich aufgestellt. — Der nationalliberale Kandidat für den Wahlkreis Talbe- Aschersleben, Amtsgerichtsrat Dr. Reiß-Staßfurt, ist von seiner Kandidatur zurückgetreten. — Der fort schrittliche Kandidat für Rostock, Generalsekretär Fischer-Steglitz hat nach Blättcrmeldungen aus Ge sundheitsrücksichten auf sein« Kandidatur verzichtet. * Ueber di« Geschästsdispositionen des Reichs tage» erfahren wir: Reben der Beratung der handels politischen Vorlagen am nächsten Dienstag dürfte die ganze nächste Woche für die Beratung der Marokkointerpellationen reserviert bleiben. Nach der Erledigung dieser Interpellationen wird die zweite Lejung des Schiffahrtsabgabengesetzes in Angriff genommen werden. Man glaubt diese Materie in drei Sitzungen eventuell sogar noch in dritter Lesung verabschieden zu können. Bis zum 18. November werden noch das Hausarbeits gesetz und eine Reihe kleinerer Vorlagen zur Be ratung gestellt werden. Die vom Seniorentonvent in Aussicht genommene kleine Pause dürste fort fallen. da das Privatbeamtenversicherungsaesetz vor aussichtlich bereits am 15. November von der Kom mission in zweiter Lesung beraten »ein wird, so daß die weite Lesung dieses Gesetzes im Plenum am 22. oder 23. November erfolgen kann. Man nimmt an, daß die Beratungen dieses Gesetzes im Plenum nicht mehr als drei Tage beampruchen werden, so daß der Reichstag vielleicht schon am 25. November geschlossen werden kann. Es würde jedenfalls den Wünschen der Abgeordneten entsprechen, wenn die Beratungen des Reichstags nicht über die,en Termin ausgedehnt würden, damit ihnen vier volle Wochen jür die Wühlarbeit vor Weihnachten erübrigt werden. Da größere Schwierigkeiten bei der Erledigung des Restmaterials nicht mehr zu überwinden sind, so dürste sich diese Absicht ohne Schwierigkeiten durch führen lassen. * Die sozialdemokratische Fraktion des Reichstags har folgende Interpellation eingedrückt: Ist es dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß Arbeiter der Reichseisendahn nach langjähriger, durchaus zufriedenstellender Arbeit aus ihrer Arbeitsstelle entlassen wurden, weil sie zur Vertretung ihrer wirtschaftlichen Interessen im Rahmen der be- stehenden Reichsgesetze tätig waren? Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um solch willkürliches, der Gleichberechtigung der Staatsbürger wider- sprechendes Vorgehen der Reichseisenbahnoerwallung jur die Zukunft unmöglich zu machen? * Die Verzögerungen im endgültigen Abschluss des Marokkoprotokolls dürften wie wir hören, aus die Beantwortung der Interpellationen durch den Reichs kanzler insofern einen Einfluß ausüben, als die Be antwortung der Interpellationen erst am Donnerstag, den 9. November, erfolgen dürfte. Da die Protokolle voraussichtlich am heutigen Freitag in Berlin unter zeichnet werden, so dürfte die Veröffentlichung der Prototolle in Berlin und Paris erst am Montag erfolgen und die Aktenstücke dem Reichstage in Form eines Weißbuches erst am Dienstag zur Kenntnisnahme zugehen. Es verlautet ferner, daß die deutsche Regierung später mit der spanischen Regierung in Verhandlungen treten wird zwecks Erwerbung der kleinen spanischen Kongokolonie und der Insel Fernando Po. * Vereinfachung des Militäretats. Wie der „In formation" mitgetetlt wird, wurde von der Militär verwaltung Wert darauf gelegt, die Vereinfachung des Etats der Verwaltung und die Erzielung von Ersparnissen zu ermöglichen. Es wurde zu diesem Zweck bereits vor einiger Zeit ein« Kommission ge schaffen, die das Material sichtete. Die Arbeiten der Deutsches Selch. Leipzig, 3. November. * De, feierliche« Eröffnung de» Landtage« am kommenden Donnerstag mittag im Thronsaale des Königlichen Refldenzschlosses durch den König werden, wie üblich, einige Sitzungen zum Zwecke der Kon- stituieruna der beiden Ständekammern vorausgehen. Die Zweite Kammer tritt erstmalig am Dienstag, den 7. November, abend» 6 Uhr zusammen. In dieser ersten Sitzung erfolgt die Teilung der Kammer in fünf Abteilungen und deren Konstituierung. In der zweiten Prälimtnarsitzung am Tage danach rn der Zweiten Kammer wird da» Direktorium diese» Hauses gewählt. Die dritte Prältminarfitzung der Zweiten Kammer am Donnerstag bringt die Ver- pflichtung der Abgeordneten durch Eid bszw. Handschlag durch den Präsidenten. Die Erste Kammer wählt in der ersten Präliminar sitzung am 8. November die Mitglieder ihres Di- rektormms. In der zweiten Präuminarsitzung der Ersten Kammer am Donnerstag mittag erfolgt hier ebenfalls die Verpflichtung und die Erklärung der Konstituierung des Hauses. Am 9. November vor der letzten Präliminarsitzung empfängt der König die Präsidenten beider Kammern und nimmt auf Grund von Paragraph 82 der Verfassungsurkunde ihnen den Eid ao. Den Tag der feierlichen Er öffnung des Landtages beschließt eine Galatafel im Königlichen Nesidenzschlosse, in deren Verlauf der König alter Tradition gemäß auf das Wohl des Landes und seiner getreuen Stände ausbringen wird und die Präsidenten der Kammern die Trinksprüche auf den König und das Königliche Haus halten. Am Freitag, den 10. November, halten beide Kammern ihre erste ordentliche Sitzung ab, die von der Wahl der Deputationen ausgesüllt wird. * Aus dem 14. Neichstagswahlkreise Borna-Pegau wird geschrieben: Vergangenen Montag sprach im Saale des Hotels „Zum goldenen Engel" in Lau- sigk in gukbesuchter Versammlung der national liberale Kandidat für den 14. Reichstagswahlkreis, Landtagsabg. Nitzs chke, über den „kommenden Reichstag und die politischen Parteien". Dem Vor trag« folgte ein« lebhafte Aussprackre. * Spionageprozeß Schultz. Aus Hamburg wird gemeldet, die Beteiligten an der Cpionageaffäre Schultz und Genossen, die am 16. November vor dem Reichsgericht verhandelt werden sollen, sind nach Leipzig transportiert worden. Im ganzen handelt es sich um fünf Verhaftete, den englischen Kaufmann Schultz und vier in Bremen festgenommene Personen, darunter zwei auf der Bremer Werft be schäftigte Ingenieure. Die Verhafteten befanden sich bis jetzt im Hamburger Untersuchungsgefängnis. * Zum Hetmarbeitgesetz. Nachdem offiziös ver- öffentlicht worden war, daß aus Grund einer Ver ständigung zwischen der Reichsrcgierung und den bürgerlichen Parteien des Reiätstagcs durch das Heimarbeitgesey Fachausschüsse für die Heimarbeit mit weitgehender Zuständigkeit er richtet werden sollen, hatte der Bund der In dustriellen für den 30. -Oktober nach Berlin zu einer Besprechung der an der Heimarbeit beteilig ten Industrien sowie industrieller Verbände und Körperschaften eingeladen. Vertreten waren die im Bunde der Industriellen vereinigten Verbände Säch sischer, Thüringischer, Württembergischer, Süd westdeutscher, Mitteldeutscher und Niederschlesischer Industrieller, alsdann die Handelskammern Chem nitz, Plauen, Nürnberg, Bielefeld, Erfurt, von den Fachverbänden insbesondere der Teutsclfe Tabak verein, Verband Sächsisch-Thüringischer Webereien, Fabrikantenverein der Sächsischen Stickerei- und Spihenindustrte und der Sächsischen Tambur- und Spachtelindustrie, Verein Bielefelder Wäschefabrikan ten, Posamcntenverein Annaberg, Verband Deut scher Damen- und Kindermäntelfabrikanten, Arbeit geberverband der Zigarettenindustrie, Verband Deut scher Schokoladefabrikanten, Verband Deutscher Luruspapierfabrikanten, Verband Deutscher Ton industrieller, der Hansa-Dund und der Verein Ber liner Kaufleute und Industrieller. Beschlossen wurde nach eingehenden Beratungen: Der Bund der Industriellen kann in der Einrichtung von Fachausschüssen für die Heimindustrie mit den offi ziös angegebenen Befugnissen nur einen Versuch sehen, den dem früheren Vorschlag von Lohnämtenr zugrunde liegenden Gedanken in anderer, wenig abgemilderter Form zur Durchführung zu bringen, und erneuert gegen eine solche Absicht, die Pro duktionsverhältnisse in der Heimarbeit staatlich zu beeinflussen, seine wiederholt eingehend begründeten grundsätzlichen Bedenken. An den Einzel Äo/N'e/eznzr/. 1