Volltext Seite (XML)
ISS. Sächsische Landeslotterie L. klasse — Ziehung vom IS. Juni — 1. lag (Ohne Gewähr) 40 600 Mark: 13348 20 va« Mark: 137903 8 000 Mark! 20257 56233 8519« 104513 SW« Mark: 116275 2 00« Mark: 22848 35152 94945 76964 146787 1666 Mark: 54242 56485 72515 79268 99504 141472 158595 S60 Mark: 15169 25224 46613 56724 63287 73363 74309 86973 94168 97338 109696 114548 128413 132599 142240 143504 145127 148983 149416 149743 155879 Industriellen gesagt: „Ja, wenn wir in Sachsen katholisch wären!" Mit dieser „Zwischenbemerkung" arbeitet Herr Wür ger dann noch weiter. Herr Wörner ivar doch einmal deutsch nationaler Führer in Sachsen: er war Führer: sein jetziger Aussatz „Industrie und Nationalismus" richtet sich gegen die Deutsche Volkspartei: aber seine Angriffe, die er darin «egen den Katholizismus mit anbringt, sollen nicht iiberfehen werden. N- 3 ) Ein neuer Durchgang Petersstratze—Markt In Leipzig. Obwohl die Leipziger Altstadt keinen Mangel an Passagen hat, beabsichtigt die Barbara-Grundstiicks-Gesellschaft in Gemein schaft mit der Leipziger Ntesse- und Ausstellungs-A.-G. einen neuen Durchgang vom Grundstück Petersstraße 13 nach Markt 17. Zur Erlangung von geeigneten Plänen wird ein Wettbeiverb unter den Leipziger Architekten veranstaltet. ) Oefsentllch« Verwarnung. In der „Sächsischen Arbeiter zeitung" ist über eine gewaltsame Entwendung von Lebensmit teln in einem Fleischergeschäft berichtet und dl« Handlung als Selbsthilfeaktion bezeichnet worden. Das genannte Blatt ist n»egen Aufforderung zu Gcivalttätigkeiten verboten werden darauf hingewiesen worden, datz es in Wiederholungsfällen wegen Auffroderung zu Gewalttätigkeiten verboten werden wird. — In den letzten Tagen ereigneten sich in Leipzig ver schiedentlich Zusammenstöße zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Die Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor. ) Feuer in elner Warennlederlag«. Am Montagmittag war in Leipzig in einem Grundstück In der Waldstraße ein Brand ausgebrochen Wahrscheinlich war eine hölzerne Wand, die eine Niederlage für Obst und Kolonialwaren von einem Kanonen ofen trennte, durch da» Feuer dieses Ofens in Brand geraten, und das Feuer hatte auf das Warenlager llbergegriffen. Nach einstündiger angestrengter Arbeit konnte die Feuerwehr wieder «brücken. Hur 6er l.surltr p. Georg von Sachsen kommt nach Ostntz Ostritz. Pater Georg von Sachsen, der schlichte Priester im Gewände des hl. Ignatius, wird am 16., 17. und 18. Juli auf dringenden Wunsch der katholischen Gemeinde ein Tri du um abhalten. Diesem wird ein öffentlicher Vor tragsabend im großen Saale der „Stadt Dresden" zu vstritz am 19. Juli folgen. Begreiflicherweise ist die Freude der Ostritzer, imbesondcre der Männerwelt, über den Besuch dieses schlichten Arbeiters im Weinberg« dez Herrn, groß. l. Einbrecher am Werke. In der Nacht zum Sonnabend wurde in der Niederlage des „Kornhauses Kamenz" in Panscl>- witz «ingebrochcn. Die Diebe, die anscheinend ihren Geld beutel aufsrischen wollten, versuchten den Geldschrank zu er breche», n>as ihnen aber nichl gelang. Auch ihr Bemühen den selben fortzuschleppen ivar vergebens. — In der Nacht zuvor ivar es einem Einbrecher gelungen durch die Gesindestube ln den Keller eines Gutes im benachbarten Trost witz einzudringen. 40 Stiickck-en Butter ivaren die Beute dieses nächtliä)«n Naub- zugcs. In beiden Fällen wird vermutet, daß die Täter mit den örtlichen Verhältnissen rreriraut gewesen sein müssen. —ch. l. Die Folgen von Klein-Dehsa. Die Staatsanwaltschaft Bautzen hat gegen 12 Löbauer Kommunisten ivegen des be kannten Zusammenstoßes mit Nationalsozialisten in Klein'- Dehs« das Hauptverfahren eröffnet. Löbau. Vom 27. bis 29. Juni findet in Lübau die 18. Ta gung des Sächsischen Verbandes selbständiger Messer schmiede und Instrumentenschleifermeister e. V. statt. Neben einer reichen Tagesordnung werden von Mitgliedern Vorträge aus Lade» und Werkstatt geboten werden. Turnen - Spor» - Spie» 10. Länderspiel Deutschland (OLK.) — Holland Im Stadion Wuppertal-Elberfeld begegnen sich am Sonntag, den 21. Juni, die beiden Verbandsmannschasten der Deutschen Iugendkrast und des „Roomsch Katholieken Votbal- bondes". Alle Anzeichen deuten daraus hin, daß dieses zehnte Tressen der kampfstärksten Mannscl-aften der „Katholischen Sportinternationale" große Massen sportbegeisterter Zusct-aner finden wird, wie gleichfalls die vorausgegangenen, denn die Anziehungskraft des auch sportlich hoch zu bewertenden Tref fens ist über das örtliche Interesse hinaus schon heute klar er kennbar. Aus allen Gegenden um den Austragungsort rüsten die Iugendkraftler zur Fahrt nach Elberfeld, so datz die Stadt am Tage des Ländertreffens ganz im Zeichen der DIK. stehen wird. Von den zehn bisher ausgetragenen Spielen gewannen die Holländer sechs (davon allerdings fünf nur gegen westdeutsche Ausivahlmannschaften), ein Spiel entschied die DIK. siir sich und zivei endeten unentschieden. Nach den Knappen Entsck>ei- dungen in den letzten Tressen ist man auf den Ausgang des nächsten Spieles besonders gespannt, zumal beide Verbände sorgfältig an die Ausivahl der Spieler herangingen. Die DIK. hat die Ausstellung ihrer Mannschaft, nach vor heriger Teilnahme der Spieler an einem besonderen Kursus, nunmehr wie folgt vorgenommen: Weidenbacher (Nürnberg): Pothe (Altenessen), Keller (Freiburg): Roppelt (Nürnberg), Breuer (Düsseldorf), Keppeler (Nürnberg): Jobst, Bickel (beide Nürnberg), Koll (Duisburg), Nuppert (Nürnberg). Müller (Frei burg). Die holländische Mannschaft steht noch nicht fest. DIK. Nord 1. gege« DIK. Meißen 1. 2:1. Am Sonntag standen sich in der alten Domstadt Meißen oben genannte Monnsci-asten im Freundsä-astsspiel gegenüber. Gleich nach Anpfiff entwickelte sich ein flottes Spiel, in ivelchem di« Dresdner fast durchiveg überlegen ivaren. Die Ueberlegen- heit von DIK. Nord konnte jedoch erst nach der Pause zahlen mäßig ausgewertet werden. Es wurden kurz hintereinander zwei schöne Tore durch Reinisch und Franke erzielt. Kurz vor Schluß stellte Meißen das Endergebnis her. Bei Meißen ge fiel vor allem die Hintermannschast. Bei Nord stellte ein jeder seinen Mann, ko daß der Sieg als verdient angesehen werde» muß. Der Schiedsrichter ivar dem fairen Spiel ein ausmerk- samer und gerechter Leiter. Oie Spiele der Turner Infolge des Elbstaffellaufes l)«rrschte am Vormittag des Sonntages Spielverbot. Die Mehrzahl der Pflicht- und Freund schaftstreffen kam deshalb am Sonnabend zur Durchführung. Als wichtigstes Ereignis ist zu melden, daß der ATV. zu Dresden infolge der Niederlage der Tgmde. Kötzschenbroda gegen Zschach- witz mit 49:36 Gau meister im Schlagball der Turner wurde. — Fußballergebnisse: ATV. Dresden gegen Weißer Hirsch 5:1 (4:0): Dresden-Gruna 1.—Spielvereinigung Reserve 3:3 (2:2): ATV. Dresden Res.—Dresden-Coschütz 1. 3.0 (1:0): VTB. Stetzsch I.-Guls Muths 1. 1:1 (0:1). - Handballergebnisse: VfL. Dresdner Polizei—TV. Len den 12 :3 (3:3): VsL. Dresdner Polizei 4.—Tgmde. Dresden 3 3 :5: ATV. Dresden 2.—Tgmde. Nordwest 3. 5 :7 (3 :3). Oas Ofesbner Reitturnier Vom 12. bis 15. Juni fand auf dem Turnierplatz der ehe maligen Garderri.terkaserne in Dresden-Neustadt das Reit- turnier des Dresdner Reitvereins statt, das in allen Weltbe- iverbcn eine ausgezeichnete Besetzung aufwies und dem vor allem am Sonntag ein großer Publikumserfolg zuteil wurde. In allen Prüfungen wurde bestes Pserdematerial vorgesührt. Vor allen Dingen ist das gute Abschneiden der Damen erfreu lich, so wurde allein Frau Franke -Dresden dreifache Sie gerin. Die große Dresdner Gebrauchspriifung sah in den ersten vier Siegern Pferds, dir Damen gehörten. Im Jagdspringen der Klasse Sa siegte Frau v. Heynitz' Neste, geritten von Oblt. v. Nostitz-Wallwitz. In einer Sci-annummer führte Stallmeister A. Staeck auf Frau Behrs Draufgänger die Olympiadressur aufgabe vor, di« bei dem Publikum großen Beifall sand. Leider gab es bei der Veranstaltung auch einen Unfall, indem sich iicherstleutnant Merz, ein bekannter Dresdner Turnierreiter, bei einem Sprunge einen Schliisselbeinbruch zuzog. Aus den Ergebnissen: Große Dresdner Gebrauchspriifung: 1. Frau Franke aus Hartherz, Wertzahl 8,38: Jagdspringen Klasse Sa: 1. Oblt. v. Nostitz-Wallwitz auf Frau v. Heynitz' Neste, 10 Fehler: Gliicksjagdspringen Klasse L: 1. Frau Frank« aus Harlherz, 21 Hindernisse, 2,43 Min. Jagdspringen Klass« M: 1. Oblt. v. Nostitz-W. auf Oberstleutnant Frhr. v. Schivep. penburgs Chinese, 0 Fehler: Dressurpriisung siir Reitpkerd« Klasse M: 1. A. Staeck aus Frau Behrs Draufgänger; Dressur prüfung siir Reitpferde Klasse S: 1. A. Staeck aus Frau Behrs Draufgänger: Dressurpriisung für Reitpferde Klaffe L: 1. Major Berger auf Horizont; Eignungsprüfung für Reitpferde Klass« L m. M: Abteilung A: 1. Frau v. Heynitz aus Frau Glcchns Glaukus: Abteilung B: 1. Frau Schellbach aus Generalmajor v. Cock-enl-auscns Melitta; Eignungsprüfung siir Iagdpserd«: Abteilung A: 1. Oblt. Grimm aus Frau v. Heynitz' Rita; Abteilung B: 1. Frau Franke aus Stall Westens Armsried. 4S. Große Dresdner Ruderregatta Am Sonnabend und Sonntag führte der SäclMche Elbe- Rcgottaverband aus der bekannten Ruderstrecke in Dresden- Blasewitz die 45. Dresdner Ruder-Regatta durch.' Der Ber- anstaltung ivar bestes Wetter beschicken, so daß sich ein recht zahlreiche Publikuni eingesunden halt«, dem sehr guter Sport vorgesührt wurde. Am besten von alten Teilnehmern schnitten Ruder vereine Wratislavia Breslau und Dresd- n e r R ude r v e r e i n ab, die je 4 Siege erzielten: Zweier ohne Steuermann: Sieger: Wratislavia Breslau 7:57,0. — Jugend- Gig-Vierer: Sieger: Wratislavia Breslau 5: 2,6. — Iungmann- Achter: Sieger: Dresdner Nuderverein 6 :7,2. — Junioren- Einer: Sieger: Dresdner NB. 1. Boot (Scl-äser) 7 :5,4. — Achter siir Junioren: Sieger: Wratislavia Breslau 6:45,8, — Junior- Vierer: Sieger: Wratisiavia Breslau 6 :2,2 — Senior-Einer: Sieger: Dresdner Ruderverei» (E. Schmidt) 6:51,6. — Iung- mann-Einer: Sieger: Dresdner RV (Schaler) 6:43,8; 2 Ruder gesellschaft Dresden (Lehnhosf) 7 :00,8; 3. Wratislavia Breslau (John) 7:5,8. Ihnen folgt die Rudergesellsämsi Wiking Leipzig mit 3 Siegen. Im Rahmen der Regaita wurde auch der sächsische Hochschulachtcr ausgetragcn Zum 3. Male standen sich die beiden sächsischen Hochjchuten in diesem Ruder- ivettkampf gegenüber, und zum 2. Male konnte die Technische Hochschule Dresden, wenn auch erst nach ganz ausgezeichnetem Endspurt, dieses Rennen mit 6:2,2 gewinnen und damit den wcrtvollrn Wanderpreis des Sächsischen Voiksbildnngsministe- riums wieder für ein Jahr erhalten. Der säclsiische Minister- Präsident Schieck überreichte persönlich den Technikern den Preis Umrahmt wurden die einzelnen Rennen von verschie denen Vorführungen. So fanden Auffahrten der Damen und der Studierenden statt. Weiter wurden Retlnngsübungen gezeigt. Besonders gefielen Vorführungen von Kenter übungen mit Paddelbooten. 21. Sächsisches Bundeskegeln in Meerane Bei dem seit Freitag in Gang befindliihn 21. Sächsisch» Bundeskegeln wurden, nachdem die Bundesmeislerfchslen ihr« Erledigung gefunden hatten und di« Meister festgestellt ivaren, di« anderen Kämpfe aus sämtliche» 25 Bahnen eröffnet. Der BegrUßungsabenü am Sonnabend vereinte eine vieltausend köpfige Menge. Zum Kcglcrappcll waren der Bundesvorfitzend« des Deutsen Keglerbundes, viele Gauvertreter und sämtliche Verbände des Sächsischen Keglerbnndes mit ihren Bannern erschienen. Die Kegelsporthalle mit ihren geräumigen Tribünen konnte die Tausende von Zuschuern nicht fassen. Die Ans. schüsse hatten daher alle Mühe, die vielen Kegler unterznbrin- gen, die in den ersten Tagen sporllich Betätigung suchten. Am Sonntag standen 14 Verbände ans internationaler Bah» im Wettstreit. Dresden Holle sich mit der Mannschast Menzel—Niederley—Bnck einen vielgeseierten Sieg über die Verbände von Frankfurt a. M., Berlin, Stuttgart, Leipzig. Hamburg, Bautzen. Die Bundesmeisterschast auf Bohle holte sich ebenfalls Dresden. Die BeAmnds Bundesmeisterschaft auf Asphrlt, das Hauptereignis des Bundeskegelns, erwarb der Berband Plauen. Die Einzel-Bundes,neistersci-ast auf Asthall siel an Vacdich-Dresüen mit 1152 Holz. In der Bcrbands- meisterschst aus Schere ivar die Bautzener Mannschast Sieger. Die Ein.zclmeisterscl;ast «ruf Bohle errang Höhl-Bautzen, die Einzclmeisterschast auf Scher« Krug-Chemnitz, während bei den Senioren ans Asphalt Lantzsch-Dresden, auf Bohle Kröger- Dresden und auf Schere Kaiser-Bautzen Sieger blieben. Die übrigen Kämpfe halten eine ungeheure Beteiligung auszu weisen. Im 300 Kugel Kampf blieb Schuhmann-Harlha mit 1776 Holz in Führung. Bis Sonntag wurden bereits 10 Ersüller auf der Sportabzeichenbahn feslgeslellt. Versunkenes Gold Sin Roman von vokhar Kl««- Fredrik Copyright bh gredrik, Berlin. (59. Fortsetzung) Mißmutig steckt« er endlich nach langem, vergeblichem Be mühen den Hammer in d«n Gürtel und zog das lange, spitze und starke Messer. Anfangs stieß er langsam und mit Bedacht die Stellen wählend, in di« hölzernen Wände, dann schneller und immer schneller, bi» sein Arm sich in wilden, wahnwitzigen Stößen ermüdet«. » Erbittert und ermattet ließ er endlich den Arm sinken. Da zuckt« er plötzlich zusammen. Das Licht verlosch, sein« Lampe versagt«. Er vermocht« nicht mehr das geringste zu sehen. Die Hand um das Messer gekrampft, tastet« er sich zur Tür zurück. Er fühlte ein« wilde Angst wie vor etwas llebermächtigen, Ueberirdlschem, d«m sein Verstand nicht wider stehen konnte. Er hatte nur den «inen Wunsch, aus der Kajüte an Deck zu gelangen und da» Z«ich«n mit der Signalleine zu aeben. Aber wohin er tastet«, sein« Hände stießen an ymg War er eingeschlossen? . . . Was war geschehen . . .? Wer hielt ihn hier fest? ., . Er mußte . . . mußte hinaus . . Nur fort . . . ins Freie... Die Kehl« war Ihm wie zugeschnürt; ihm war, als müsse er die Taucherschläuche durchreißen, durch schneiden, als könne er nicht mehr atmen . », Ein« Angst, wie er noch nie in seinem Leben gefühlt hatte, preßte seine Brust zu sammen. Das Taucherblei, das er aus der Brust trug, dünkt« ihm eine Zentnerlast, ... Ha — und wer war das? . . . Wer stand dort vor Ihm? . . . Was war das für — ein graues — wesenloses — Etwas — mitten in der Dunkelheit. Er glaubte einen breite», gierigen Mund zu sehen ... Er glaubte ein gellendes Hohnlachen zu hören . . . Und mit letzter, wahnsinniger An strengung hob er den stahlbewehrten Arm und stieß zu. Vis ans Heft drang das Messer in das morsche Eichenholz und stak fest. Vergeblich rang und riß und zerrt« Viggo an dem Messer; er vermocht« nicht, es frei zu bekommen. Ab«r er ließ es nicht los. Der Messergriff erschien ihm als der einzige Halt, der ihn mit dem Leben verband. In seinen Schläfen hämmerte das Blut so stark, daß er kaum «inen klaren Gedanken zu fassen vermochte. Er fühlte mehr, als er begriff, daß er verloren war, wenn es ihm nicht gelang, die Herrschaft über sich selbst wieder zugewinnen. Mit Aufbietung aller Willenskraft nahm er sich zusammen. Er mußte das Signal geben . . ., man würde oben ziehen . . . dem Druck des Zuges mußte er nachgebrn, folgen . . dann würde er die Freiheit, das Leben, das Licht wieder finden , . . Das Licht? — er hätte beinah aufgelacht. Was war er doch für ein furchtsamer, läppischer Narr geworden I... Da trug er an seinem Gürtel eine klein« elektrische Reservelampe — und hatte das ganz vergessen . . . Mit leicht bebenden Händen löste er di« Laterne vom Gürtel und knipste sie an. Bei ihrem schwachen, ach so tröstlichen Schein erkannte Viggo daß er in di« Irre gegangen war, daß er in einem Winkel der kleinen Kapitänskajüte stand. Das Messer, das seine andere Hand noch Immer wie mit eiserner Klammer unspannt hielt, stak in einem Eichenbrett. Und dieses Eichenbrett hatte sich gelöst, einwentg nur gelöst . . . Aber — wie kam das . . . Da schimmerte es ja golden hervor . . . Das — das konnte doch nicht sein . . . War das der Schatz . . .? Nur dieses Brett losbekommen — nur dieses ein« Brett .. Nur Gewißheit haben. — Gewißheit. . . Er hakte die Lampe an der Brust fest und Pakte mit ver zweifelter Anstrengung den Messergriff mit beiden Händen und riß daran. Nicht einen Zoll vermochte er das Messer zu be wegen. . . . Aber dahinter, tief in dem Spalt — da schimmert« es golden und immer goldiger . . . Ja, das war der Schatz — der Schatz, den er suchte, den er heben mußte . . . mußte . . . Er dachte nicht an den Hammer, den er im Gürt«! trug und der mit ein paar sicheren Schlägen Brett und Messer gelöst hätte. Er war nur von dem einen Bewustsetn beherrscht: mit dem Messer mußte er das Brett aus der Wand reißen! . . . Und er war nur von dem einen Willen beseelt, das zu tun. Er zog und zerrt«, riß und rang. Und plötzlich hatt« er di« klare Emvftndung. als stünde hinter fedem Brett «In anderer, ein Fremder, ein Neidticher, der ihm den Schatz nicht gönnte — und der hielt mit ebenso großer Kraft, wie er sie auswenden konnte, die Klinge des Messers gepackt. Und jetzt, wie er durch den Spalt lugte, da sah er's wieder . . . Jenes graue, wesenlose Etwas war es — das hielt sein Messer fest . . . Das rang mit ihm . . . Das gönnte ihm den Schatz nicht . . . Und er — er mußte siegen . . , mußt« siegen . . . mußte . . . Beide Füße gegen die Wand schnellend riß er den Messer griff mit der Kraft, wie sie nur die Verzweiflung verleiht, an sich. Ein morsches Bröckeln. Ein dumpfer, schwerer Fall. Das Brett löste sich und trieb im Wasser zur Decke. Ein paar Gold barren rollten aus der gewonnenen Oessnung. VIgga Dankertsen lag stumm und gerade ausgestreckt, nicht einmal in die Leinen verstrickt, auf dem Rücken am Boden der Kapitänskajllte des versunkenen Schisses. Seine Rechte hatt« das Messer umkrampft, seine Linke, im letzten, schon unbewußten Tasten, einen Goldbarren gefaßt. Er hatte nichts mehr gefühlt. Die gewaltige Anstrengung, di« seinen Körper und seine Seele erschöpft hatte, ließ ihn zu- sammensinken wie einen totwunden Helden aus der Walstatt. Blitzartig nur war ein Heller Triumph durch sein flackerndes Bewußtsein gehuscht. Er hatte den Schatz! Er hatte gesiegt! . . Das graue, wesenlos« Etwas, das er hinter jenem hart näckigen Brett gewähnt hatte, war nicht mehr dort, es war feige vor ihm geflohen! . . . Und mit einem Male war es nicht mehr dunkel um ihn gewesen, sondern hell, ganz hell . . . Und Fritz und Dany standen plötzlich bei ihm. hielten Goldbarren in der Hand . . . nein, mehr — bestanden ganz aus purem, altem Gold« . . . So war Viggo Dankertsen das Bewußtsein geschwunden. Die da ol«n an der Leine lehnten und auf ein Zeichen warteten, wurden plötzlich durch einen heftigen Ruck an den Schläuchen und an der L«ine erschreckt. „Hallo! Nanu!" Man wartete noch einige Zeit; dann hieß der Kapitän «in«« der Taucher binuntergeben. (Foriietzuna w'ar»