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Vom Faß! / Weine Durch Jahrhunderte das beste, billig«, gesunde GetränkI 6 Spielhagen, Dresden RnneostroS« S, SauiMer SN-l>« V, «aleriestra»« I probt,rstodrv: «onrnstrab« S, Douhner Straß« S vrrrsrn uns Umgebung Senkung der tlnierftühungsrichtsätze Dresden, 16. Juni. Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschast Dresden hielt am Montag unter Vorsitz von Amtshauplmann Dr. Venus eine Sitzung ab. Es wurde beschlossen, sämtliche Untersttitzungsrichlsätze herabzusetzen. In Zukunft werden In der gehobenen Fürsorge einem Ehepaar 68 (bisher 78) M., einem Alleinstehen den mit eigenem Haushalt 46 (81) M.. in der allgemeinen Fürsorge einem Ehepaar 84 (59), M., einem Allein stehenden mit eigenem Haushalt 37 (41) M. gewährt. Für Kinder über 14 Jahre betragen die Richtsätze sür ge hobene und allgemeine Fürsorge gleichmätzig 25 M. (bis her 32 bzw. 27 M.) und sür Kinder unter 14 Jahren 16 M. (bis her 24 bzw. 2V M.). Für Pflegekinder werde» 36 (35) M. gewährt. Bei Begründung der Herabsetzung wies Bezirksober rat Dr. Bretschneider darauf hin, dah seit Festsetzung der bisherigen Sätze die Lebenshaltungskosten um 12 v. H. gesunken seien. Die Beschlußfassung Uber eine Eingabe des Wasserwirt- fchaftszweckverbandes wegen Unterstützung von Flußarbeitern in den Gemeinden Cotzmannsdorf und Hainsberg wurde ausgesetzt. Hierbei kam es zu lebhaftem Protest der Tribünenbesucher, so daß sich der Amtshauptmann gezwungen sah, die öffentliche Sit zung vorzeitig zu schlietzen. Aus der Gewerkschaftsbewegung Dresden. Die Mitglieder des Zentralverbandes der Arbeit nehmer öffentlicher Betriebe und Verwaltungen in Dresden (Christliche Gewerkschaft) befassten sich in ihrer letzten Versamm lung eingehend mit der durch die Notverordnung geschaffenen Lage für die Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe. Abgesehen von den anderen unsozialen Bestimmungen der Verordnung, die die am wenigsten leistungsfähigen Volkskreise am härtesten treffen, rief es in der Versammlung besondere Kritik hervor, daß die erst kürzlich herabgesetzten Löhne der Arbeiter im Reichsdienst weiter gekürzt werden sollen und datz Ländern und Gemeinden die Verpflichtung auferlegt wird, ab Oktober dieses Jahres die Staatsarbciter- und Gemeindearbeitcrlöhne herab zusetzen. Trotzdem di« Versammelten den Ernst der Lage nicht verkannten, forderten sie eindringlich eine Aenderung dieser Be stimmungen. Weitere Arbeitszeitverkürzungen, die keinen Lohnausgleich bringen, wurden entschieden abgelehnt mit dem Hinweis, datz erst überall dort, wo man heute noch 48 Stunden und länger arbeitet, zu gleichen Verkürzungen der Arbeitszeit geschritten iverden mutz, wie es z. B. bei der Dresdner Straßen- bahn-A.-G. und anderen Gemeindebetrieben bereits geschehen ist. Die Arbeitszeitverkürzung verliert aber vollständig ihren Sinn, wenn nicht durch entsprechende Neucinstellungen Arbeits kräfte ersetzt werden. Die Versammlung war sich darüber klar, datz die Abwehr von Verschlechterungen und durchgreifende Re formen ohne eigene Kraftanstrcngung und solidarische Selbsthilfe unmöglich sind. Die Zukunst verlangt vermehrte eigene Krast- entfallung und verpflichtet alle Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe den gewerkschaftlichen Eelbsthilfeweg zu gehen, um so «inen Damm aufzurichten gegen alle gewerkschajtsfeindlichen Kräfte und Kaiastrophenpolitiker. : Deutschlandreisende berühren Dresden. Aus einem dem Städtischen Verkehrsamt vorliegenden Prospekt der Travel Service, Inc., geht hervor, dah unter den ausgeschriebenen Europareisen auch einige Dresden einbeziehen. Eine 25- tägige Reise führt von Hamburg—Berlin nach Dresden und setzt skh nach Süden (Prag—Wien—Luzern) mit dem Endpunkt Paris fort, während eine 44tägige Fahrt über Brüssel—Amster dam—Berlin nach Dresden führt und über Oesterreich—Italien ln Paris endet. Eine .Mässige Reise beginnt wiederum in Ham burg und führt über Dresden nach München und den südlichen Ländern. — Die Niederländische Christliche Reisevereinigung hat eine lOtägige Reise »ach Dresden und der Sächsisä-en Schweiz ausgeschrieben, die in der Zeit vom 18. bis zum 24. September ousgcsührt iverden soll. — Noä) in diesem Monat, und zwar am 26. und 21. Juni wird eine Studienreise der Maschinenbauabtei lung der Deutschen Technischen Hochschule in Prag Dresden be rühren. Es ist u. a. eine Besichtigung des Pumpspeicherwerkes Niederwartha vorgesehen. „Betrüger aus Freundschaft" Der Uralzeff-Prozeß Dresden. Die Verhandlung am Montag brachte eine weitere Vernehmung des schwergeschädigten Fabrikbesitzers Riedel. Der Zeug« berichtete Uber die ihm vorgelegten ge- sälschten Briefe, die angeblich von Steinmetz stammten und die Auszahlung von 706 006 NM. für November «»kündigten. Riedel gab später einen Drelmonatswechsel über 26 006 3M. und etwas später iveitere 46 660 RM., da ihm ein Wechsel von Steinmetz über 25 000 RM. vorgelegt wurde, als dessen Beteili gung an der Stützungsaktion; der Wechsel >var gefälscht. Riedel bekundet«, datz er niemals dos Geld gegeben hätte, ivenn er nicht durch die falschen Versicherungen Uralzeffs und Stein metz' getäuscht worden wäre. Nach diesem Zeugen wurden Bau meister lllbrich und Hotelportier Weise vernommen, letzteren hatte U. auch um 500 RM. angeborgt. Der Hausarzt Dr. Steinmetz' sprach sich als medizinischer Sachverständiger stark für 8 51 bei Dr. Steinmetz aus; das abschließende Gutachten wird Obermedizinalrat Dr. Oppe später erstatten. Frau Dr. Steinmetz bekundete als Zeugin, datz sie bescheiden gelebt hätten. Ihr Mann sei 1928 in den Alpe» 800 Meter abgerutscht und habe hiernach an Schwindelanfällen gelitten. Sein Wesen sei dann sehr sprunghaft geworden. Scheidemann und Grzesinsky habe er nur flüchtig gekannt. Sie kam dann aus den Selbst« Mordversuch ihres Mannes zu sprechen und erwähnte, dah später die Anklageschrift ihn beinahe niedergcschmettcrt habe. Als sexuelle Dinge zur Sprache kamen, schloß das Gericht di« Ocffentlichkeit aus. Am Nachmittag standen zur Debatte die vier Quittungen aus dem Jahre 1629 über je 1600 RM., die Bedenk bzw. Cchrade sür U. fälschte, um diele Summe von Dr. Türk als Treuhänder zu erlangen. Dr. Türk erklärte, diese Quittungen sür echt gehalten zu haben, während U. bestritt, das Geld erhalten zu haben, sondern es habe sich hier nur um ein Verrechnungs manöver gehandelt. Dr. Türk stellte diese Aussage als eine Verleumdung hin. Der Angeklagte Bedenk behauptete, er habe die Quit- tungen für Uralzeff in gutem Glauben gefälscht. Er habe ange nommen, des Geld werde an die Gläubiger abgesührt und er habe nicht gemutzt, datz Dr. Türk getäuscht werden sollte. Die Fälschung habe er aus Gefälligkeit für Uralzeff gemacht und nichts dafür erhalten. — Der Angeklagte Schrade gab an. Bedenk habe ihn zu der Fälschung angestistet. Als Grund habe Bedenk angegeben, er braust)« die Quittung, um zu sc'nem Melde zu kommen. Auch der Angeklagte Schrade will lediglich aus Freundschaft für Bedenk die Fälschung vor genommen haben. : Südafrika auf der IHA. Die Regierung der Union von Südafrika, vertreten durch ihr Wirtschastsbüro in Hamburg, hatte sich entschlossen, die Gelegenheit der wiederholten Inter nationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden zu benützen, um darin eine südafrikanische Sonderausstellung zu veranstalten. Der Zweck dieser Ausstellung ist eine allgemeine Unterrichtung über die Südafrikanische Union, ein bedeutendes und in vieler Hinsicht modernes Land mit einer zweifellos großen Zukunft. Es ist versucht worden, das Anschauungsmaterial auf die ein fachste. knappste und übersichtlichste Form zu bringen und nicht mehr zu zeigen, als für eine allgemeine Unterrichtung nötig ist. Die Sonderausstellung der Union von Südafrika findet gleich zeitig mit einer ähnlichen Schau innerhalb der Kolonial-Aus- stellung in Paris statt. s. Stundungömögllchkeit bei der Grundsteuer. Der Säch sische Landbund hatte um zinslose Stundung der Gemeinde zuschläge zur Grundsteuer bis nach der Ernte gebeten. Das Ministerium des Innern hat folgendes geantwortet: Das Mi nisterium des Innern sicht sich im Hinblick auf das Selbstver- waliungsrecht der Gemeinden und mangels einer gesetzlichen Handhabe nicht in der Lage, die Grundsteuerbehörden anzu weisen, die von den Gemeinden nachgesorderte Zuschlagssteuer zur Grundsteuer bis nach der Ernte zinslos zu gestunden. Die Stundung der gemeindlichen Zuschlagssteuer ist zulässig, auch wenn eine Stundung der staatlichen Grundsteuer nicht erfolgt. Die Gemeinde» sind also nicht behindert, in besonderen Fällen auf Ansuchen die gemeindliche Zuschlagssteuer zu stunden. . . Ein allgemeines Verbot der zwangsiveisen Beitreibung zu er lassen. ist der Folgen hail>er nicht angängig. In der Praxis der Steuerbehörden wird jedoch in dieser Beziehung schon jetzt iveitestgehend Rücksicht auf die Steuerschuldner genommen. (Zemeinse- uns Verringeren 8 Dlözesanverband der katholischen Iungfrauenverelni- gungen. Die Zahl der Teilnehmerinnen an der Diözesanlagung in Hohnstein am 27. und 28. Juni ist nunmehr schnellstens dem Unterzeichneten mitzuteilen. Jeder Verein, der Mitglied des Diözesanverbandes ist, hat eine sst)ristlich« Einladung mit ge nauem Tagungsplan erl;alten. Möchten der Einladung recht viele Präsides und Bundeoschiocstern Folg« leisten! Man mast)« Gebrauch von der bedeutenden Fahrpreisermäßigung, di« die Jugendfahrten bieten. Der 3. Orden des heiligen Franziskus Dresden-Altstadt ladet alle Mitglieder und Freunde für Sonntag, den 21. Juni, zu einer Wanderung nach Goppeln ein. Die Teilnehmer wer den gebeten, 2.30 Uhr nachmittags an der Endstation der Linie 9 (Leubnitz-Neuostra) zu erscheinen. Leipzig. Für das neue St.-Elisabeth-Kranken haus in Leipzig-Connewitz werden Anteilsst)eine mit 7prozentiger Verzinsung ausgegeben, und zwar zu Stücken von IW Mark und 500 Mark. Wer sich durch Zeichnung von Antcilscheinen an diesem hochwichtigen karitativen Werke beteiligen will, kann jederzeit auf dem Psarramte der Propsteikirche, Leipzig, Rudolf- stratzc 3, 1., nähere Mitteilungen erhalten. Zeichnungslisten lie gen aus in der Sakristei der Propsteikirche und in der Pustet- schen Buchhandlung, Rudolfstraße 3. <-«is>rig uns Umgebung Rechtsanwälte müssen Gewerbesteuer zahlen Die Entscheidung des Reichsgerichts. Leipzig, 13. Juni. Relcksgerichtsoräsident Dr. Bumke verkündete als Vor sitzender des Staatsgerichtsboses für das Deutsche Reich auf di« Klagen verschiedener deutscher Anwaltsverbänd« mit dem Ziel der Erklärung der Verfassungswidrigkeit des preußischen Ge» werbelteuergetetzes vom 17. April 1936 und der Erklärung der Verfassungswidrigkeit des Artikels 14 des badischen Finanz gesetzes sür 1930/31 am Sonnabend mittag folgende Entscheidung des Staatsgerichtshofes: „Die Anträge werden zurück gewiesen". Zur Begründung dieser Entscheidung des Staatsgerichto- Hofes führte Reichsgerichtspräsident Dr. Bumke aus: Zur Frage, inwieweit die Parteisähigkeit und Aktivlegiti- mation zuzubilligen ist, nimmt der Staatsgerichtshof den Stand punkt ein, daß den Vereinen, die sich unter den Antragstellern befinden, die Parteisähigkeit abgesprochen werden mutz. Das Gleiche gilt sür die Anwaltskammer und die Vereinigung der Vorstände der Anwaltskammern. Die Frage, ob den Mitglie dern des Landtags oder des preußischen Staatsrats gegebenen falls eine Sachbefugnis zuzusprcchcn ist, läßt der Staatsgerichts- Hof offen. Den Klagen kann nickt stattgegeben werden. Di« Klagen stützen sich in erster Linie darauf, daß in der Reichsver fassung, und zwar in dem Abschnitt Rechtspflege, den Rechts anwälten bei richtiger Deutung dieser Vorschriften eine Stellung zugesichert sei, mit der es unvereinbar sein würde, die Rechts anwälte Gewerbetreibenden gleichzustellen. In Wirklichkeit aber ist dies den Vorschriften der Reichsversasiuna Uber die Remis^ pflege nicht zu entnehmen. Der siebente Abschnitt des erstent Hauptteils der Reichsversasiuna stellt zwar eine Reihe vork Grundsätzen auf über die Unabhängigkeit der Richter und ähn liches, überläßt aber die weitere Regelung, insbesondere hin sichtlich der berufsmäßigen Verteidiger der einfachen Gesetz« gcbung. Die versasiungsmäßige Verankerung der Rechtspflege er st reckt sich nicht aus den gesamten Bestand de« damals geltenden Vorschriften. Das zweite Argument, mit dem die Antragsteller ihre Klage begründen, ist die Behauptung, daß die Unterstellung der Anwälte uister die Gewerbesteuer mit dem Begriff des Ge werbes, der verfassungsmäßig festgelegt sei, nicht im Einklang stehe. Der Begriff des Gewerbes ist aber in der Reichsver- sasiung gar nicht festgelegt. Es wurde ferner auf die Artikel der Reichsversasiuna verwiesen, die die Freiheit der Kunst und Wisiensstrast, den Schutz der geistigen Arbeit und di« Ordnung des Wirtschaftslebens nach den Grundsätzen er Gerechtigkeit aussprechen. Der Staatsgerichtshof vermag in keiner dieser Vorschriften eine Destimung zu finden, die einer Heranziehung der Rechtsanwälte zu einer Steuer, wie sie für die Rechtsan wälte in Preußen und Baden eingesührt ist, entgegen stehen würden. Wenn schließlich in der badischen Streit sache gerügt -'wird, die Aufnahme der Vorschrift in das Haushaltsgcsctz sei verfassungswidrig, so ist dieser Standpunkt unrichtig. Die Antragsteller haben auch geltend gemacht, daß die Vorschriften des von ihnen beanstandeten preußischen und badischen 'Gesetzes mit dem Finanzausgleichsgesetr und anderen Vorschriften in MdLL ^vruck stünden. Theater und Mufkk OpernaufsUhrung der Orchesterschule Einst und jetzt. Es war eine interessante Gegenüberstellung, di« Kapellmeister Hermann Kutzschbach gestern mittag im Restdenztheater «rössnete. Einst: „Gute Nacht, Herr Pantalon", komische Oper in einem Akt von Löckroy und de Moroan, Musik von Albert Grisar — jetzt: „EineStunde Spanien", musikalische Komödie in einem Akt, Text von Franc-Nohain, Musik von Maurice Ravel. Einst: Eine lustige Episode, flüssig, ohne tote und leerlausend« Momente, harmlos und anständig — jetzt: Eine schlüpfrige Angelegenheit mit den bekannten verbotenen Früchten und dem gehörnten Eltmann, dabei schleppend, wenig unterhaltsam, plump. Bleiben wir gleich bei dem Jetzt. Don dem Text ist nicht viel zu reden. Er stagniert einzig und allein auf erotischer Basis. An Wertlosigkeit hält er mit dem Sketsch die Waage. Für ein Kabarett geboren, entgeht diesem Fabrikat jede Eignung für die Bühne. Maurice Ravel, der Vertoner, gehört der neueren Musikgeneration an. Er ist in Dresden kein Unbekannter mehr. Unter den Vertretern der „Neuen Musik" muß er der verhältnismäßig zahmen Gruppe beigerechnet werden. Sein« Musik klingt immerhin noch. Große Linie besitzt sie nicht. Es ist Mosaikarbeit. Sie gipfelt in Klang kombinationen und versteift sich auf den Sprechgesang. So plätschert alles bedeutungslos hin, ohne Höhepunkte, ohne irgendwelche Inspiration, die einmal aushorchen ließe. Eine Eintagsfliege — ein Bestandteil der Konkurs- und Liquidations masse der „Reuen Musik". Ein Artikel des großen Räumungs ausverkaufes „Jetzt". Und nun zum Einst. Albert Grisar. Ein Name, der wohl nur wenigen bekannt ist. Ein Zeitgenosse Meyerbeers, Maillards und Gounods, aus Belgien stammend. Man rechnet ihn zu den Meistern des Einakters, die flüssige und bewegliche Gesangs kunst fordern, lebendige Vortrags,veis« und launiges Spiel in den Mittelpunkt stellen und der Ensemblewirkung ein« beson der« Stellung cinräumcn. In dem ,.blute Nacht, Herr Pautnlon" Kat denn auch Grisar eine echte Spieloper geschossen, (bespro chener Dialog und Musik wechseln ab. Die feine Arbeit im foli- siischen, Zwie- und Mehrgesang, sowie im Ensemble spricht auch aus der Orchesterbehandlung. Nichts ist erquält, nichts mühsam zusammengeschrieben. Aus sprudelnder Quelle fließt alles her aus. Im Wettkampf entriß das „Einst" mit Leichtigkeit dem „Jetzt" den Siegerpreis. Darüber ließ auch der Beifall keinen Zweifel. Denn bei dem Ravelschen Werk ehrte man in der Hauptsache die Darsteller Dora Hyka, Fritz Zehrer, Georg Schubert, Rudolf Großmann und Kurt Schiller, die sich einer wenig dankbaren Aufgabe unterzogen hatten, die aber gesanglich und darstellerisch ganz prächtige Leistungen boten. In dem anderen Einakter erwiesen sich Hanna Gaebler, Gertrud Schöne, Lore Käubler, Werner Gerhardt, Erich Fröhlich und Fritz Zehrer als lustige, flotte und situations gewandte Spieler und als Sänger mit klangschöner Tongebnng und leichter und beweglicher Gesangstechnik. Hermann Kutzschbach, der den orchestralen Teil (von der O r ch c st« rs ch u le mit Temperament und schöner Klang farbe ausgesührt) mit seiner Musikalität und trefflichem StU- empsindcn nachschus, Dr. Waldemar Stae gewann, als wirksam zeichnender und lebensvoll gestaltender Spielleiter, Ernst Hintze, der die musikalische Einstudierung vorzüglich be sorgt hatte, die Darsteller und di« Bühnen- und Trachtenbildner aus der Thcaterklasse Prof. A. Baranowsky wurden oft mals vor die Rampe gerufen. —Ist— Konservatorium zu Dresden. Schüler aus den Klassen von Prof. Paul Büttner, Pros. Paul Bauer, Oskar Geiß ler, Franz Schubert, Adolf Feh re, F. Gsese, Elisa beth Schlegel-Dietrich, Emil Klinger, Helene Zim mermann, Pros. Marte au, Franz Schmidt und Mary Wollen veranstalteten mit der OrchesterKlasse am Freitag abend im Anstaltssaale eine wohlgelungene Musikausführung. Soweit ich der Veranstaltung folgen konnte, hörte man äußerst gediegene, trefflich vorbereitete, technisch flüssige und nusdrucka- vertiefte Leistungen. Lehrkörper und Schüler können diesen Abend den vielen Erfolgen, die das Konservatorium in letzter Zeit hatte, gleichwertig buchen. —ist— Dao Konservatorium sür Musik und Theater zu Dresden veranstaltet am Freitag, 19. Juni, abends 7.30 Uhr im Kolping haus, Käufscrstraßc 4 jbei der Wcttinerslraße) eine Opern ausführung. Zur Darstellung gelangt „Fidelio", Oper in 2 Akten von Beethoven. Eintrittskarten im Konservatorium, Landhausslraße 11, 2., und in den Zweiganslallcn. Dresdner Lichtspiele Capitol. Den aus naturnahcr Dschungel-Romantik schöpfenden Kultursstm «Rango muß man erlebt haben! Die Hersteller »rnnen ihn „Ein silmisck)«s Tierepos aus den Dschun gel» Sumatras"; die Regie führt Ernst B. Schocdsack, der Mit- schöpser des unvergeßlick)«« Elefontenfilmes „Chang". Mag da mals eine Kritik an der Rahmenhandlung in gewissem Sinne zu Recht bestanden haben; bei „Rango" ist sie nicht am Platze, cbwohl die einzelnen Vorgänge ja auch gestellt iverden mußten. Die Ausnahmen sind aber so prächtig geglückt — die Zusammen stellung nicht minder — daß man vom ersten bis zum letzten Bild im Banne der einzigartigen Ausnahmen steht. Der Haupt akteur ist der Orang-Utang Tuang mit seinem Jungen Rango. Der böse, blutgierige Gegenspieler ist der Königstiger, bei dessem heiseren Brüllen die Tiere der Dschungel angstbebend fliehen. Der malaiische Tigerjäger Ali und sein Sohn Bin sorgen sür auvgleick)ende Gerechtigkeit. Der Schluß des Filmes zeigt den grandiosesten Ziveikampf, den man bisher sah, den Kamps zwisck)«n einem sonst gutmütige» Wasserbüffel und d«m Beherrscher der Dschungel, den Tiger. Er unterliegt den Hör- ncrn des Büsscls; der Urnnrld atmet befreit auf, das Heer der Assen sck)eint den Sieger zu feiern. In die Handlung mit ein- geflochten sind im übrigen zahlrcickie hervorragend« Einzelauf- nahmen, di« den unbegrenzten Ticrreichtum des Urwaldes von Sumatra ahne» lassen. Kammer-Llchtsplele. Recht viele sollten sich den Film „Feind im Blut" ansehen. Er .zeigt an viele» Beispielen, wie furchtbar die Folgen der Geschlechtskranken«» sich aus- wirken. Am erschütterndsten, wenn die Kinder von Syphili tikern als Schnmchsinnige, Iugcndirre, behaftet mit schrecklich sten Leiden, sich durch ein martervolles Leben schlepp» müssen. — Leichtsinn und Alkohol sind mit die Wegberei ter der Seuche, und wenn man hört, daß jährlich an 400 600 Neuerkrankunge». »nist Jugendliche, gemeldet iverden, so kann man diesem Aistklürnngssilm. der unter MUwirlnn.g der Deutschen und Schwcizerisck)«» Gesellsci)asl zur Bekämpfung der Gcfchlechiskrankhcilen hergeslcllt wurde, nur zustininen, zu. mal das heikle Thema, nws wir fchon anläßlich der Dresdner