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IN Sächsische Dolkszeilung » JUN» >»S1 Die Tagung der Bankbeamlen Or. Syrup über bie Probleme des Arbeitsmarktes Dresden, 16. Juni. Am Montag hielt der Deutstlp! Bankbeamtenverein in Dresden sein« 2V. ordentliche Hauptoersammlung ab. Ihr wohnten zahir«icl>e Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden, der Stadt Dresden und befreundeter Organisationen bei. Nach den Begrützungsworten des Aussichtsvorsitzenden Wendel nahm Innenminister Richter für die sächsisö-e Staatsregie, tcung das Wort; er würdigt« die sozialen Leistungen des Ver bandes und sprach von den Mahnahmen der Regierung zur Lösung des Arbeitolosenproblems, di« aber nicht durch behörü- liche Schritte möglich sei. Dach der Erfolg der Notverordnung stehe in keinem Verhältnis zu den Opfern. Ministerialrat Goldschmidt überbrachte die Grütze des Reichsarbeits ministers, ObeAuirgermeister Dr. Külz die der Stadt Dresden. Nach Erstattung des Gesclhrfts- und Kassenluirichts bel>andelte in einem grohangelegten Vortrag der Präsident der Reichs anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicl)erung Dr. Syrup die Probleme des Arbeitsmarktes. Er ging aus von der Weltwirtschaftskrise und ihren Ursachen sowie von den starken Störungen der deutsä-en Wirlsä-ast durch das Versailler Diktat, Inflation, Kriegslasten und Kapital- mangel und sah in der Verschlechterung des Arbeitsmarkies und der starken Arbeitslosigkeit die schlimmste Kriegs- folge. Der Redner untersuchte dann die besonderen Mass nahme», mit denen der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit aus genommen iverden könne. Man dürfe die Auswirkung einer gesetzlichen Höchstarbeitszeit von 40 Stunden nicht überschätzen. Eine Subventionspolitik privater Unternehmer lehnte der Red ner ab, dagegen sei ein« Hilfe für den Kohlenbergbau möglich Von der A rbe i t s d i e n st p f l i ch t will Dr. Syrup nichts wissen, den srei willigen Arbeitsdienst dagegen halte er für einen guten Gedanken. Letzten Endes aber werde das Problem der Arbeitslosigkeit nur durch eine gesunde Wirt schaft«- und Finanzpolitik gemeistert. Zum Schluss nam der Redner auf die Notverordnung zu sprechen. Die aus alle Volkskreise gelegten schnurren Opfer seien vergeblich, wenn nicht eine fühlbare Erleichterung der Kriegslasten einträte und Europa und Amerika an Deuttchlands Rettung dächten, damit die europäisclre Kultur nicht untcrgehe. Hierauf wurden di« Regularien erledigt. Die Ver- ltandlungen fanden ihren Niederschlag in zahlreichen Ent schließungen. An Reiä-sregierung und Reichstag wurde die Aufforderupg gerichtet, alle Mittel zu ergreifen, um eine baldige Revision der Tribut lasten herbeizusühren. Gegen die neue Notverordnung wurde protestiert. An das Reichsarbeitsministerium wurde dahin appelliert, die össentlich- rechtlichen Vankinstitute aus der Allgemeinverbindlichcrklärung des Neichstarifverlrages nicht herouszulassen. Die unberechtig- teriveis« erfolgte Tarifsenkung müsse bei nächster Gelegenheit wieder beseitigt iverden. Die Verschmelzung des Beamten- fürsorge-Vereins der früheren Deutschen Vank mit dein Be- amlenversiä-erungsverein des Deutschen Bank- und Bankier gewerbes wurde gebilligt und an die gesetzgebenden Körper- sä-asten die dringende Bitte gerichtet, dein im Reichstag vor liegende,, Antrag aus Aenderung des 8 363 des Angestelllenver- sichernngsgesetzes zu enlsprecl;«». Weitere Entschließungen richten sich,z«gen weiteren Personalabbau und verlangen Schutz für die älteren Angestellten, iveiteren Mieterschutz und Senkung der Mieten sowie die Erledigung des Wohnheimstätten-Geselzes. Ferner wurden gefordert volles Milbestimmungsrecht der Be- triebsvertretungen, Wiederausschaltnng der Rechtsanwälte als Parteivcrtreter vor den Arbeitsgerichten sowie Stellungnahme der zuständigen Körperscl>aften zu den Schädigungsversuchen durch gegnerisä>e Verbünde des D. B. V. Einzelberakung -es Dresdner Ekals Debatten um die Vorgänge bei der Versammlung der Volkshochschule Dresden, 16. Juni. Der ausführlichen Debatte über den städtischen Haushalt plan am letzten Donnerstag sollte in der gestrigen Sitzung der Otadlverordneten die E i n ze l b e r a t u n g der zahlrei chen Konten des Etats beginnen. Bel sachliäprr Mit arbeit aller im Kollegium verlretenen Parteien hätte die Einzel- beratung zu Ende gesührt iverden können, doch die Kommunisten mutzten durch unnütze Redereien die Äeratnng so in die Länge zu zielen, dntz noch eine iveitere Sitzung am kommenden Donnerstag notwendig sein wird, um die Einzelberatung zu Ende zu führen. Jedes Konto des Etats, auch das nebensäch lichste, griffen die Kommunisten auf. verlangten Bericht und er griffen auch in der Aussprach« dauernd das Wort. Zum Glück hatte das Kollegium gegen die Stimmen der Nationalsozialisten und Kommunisten einem Antrag zugestimmt, der die jeweilige Redezeit für die Einzelberatung des Haushaltplanes auf «ine Biertelstunde beschränkte. Eine ernsthafte Debatte entstand bei der Beratung des Schule tats, wo die Vorgang« bei der Hauptversamm lung der Volkshochschule am letzten Freitag zur Sprache kamen. Oberbürgermeister Dr. Külz legte die Gründe aus führlich dar, die zur Verlegung d«r Versammlung ins Vereins haus geführt hatten, während die Nationalsozialisten gegen die Argumente Dr. Külz' polemisierten. Wahrscheinlich wird das Gericht sich mit der Klärung der Sach« zu befassen haben. Zu Beginn der Sitzung standen die Anträge: den Beitrag von 11 500 M. für die Freiwillige Feuerwehr zu strei chen, und die Forderung d«r kommunalen Tot en - bestattung zur Debatte. Beide Anträge, von der Linken ge stellt, wurden abgelehnt. Neben zahlreichen anderen Kon ten wurde dann die F e uc r sch u t;st« ue r verabschiedet, die entspreä>end dem Vorschläge des Rates erhoben werden soll. Für eine weitere Einschränkung des Wohnu n g s - am t e s setzte sich Slv. Ulrich (Handw.) ein. Ein kommunisti scher Antrag, di« Mtetzinssteuer voll zum Wohnungsbau zu ver wenden, fand Annahme. Das städtische Schulwesen Umsatz» 2z Konten des Haushaltplanes. Der Ausschutz ha» einige H ö h e r z i e h u n ge n beantragt. Gegen kommunistische An träge, die weitere Einstellungen verlangen, wandte sich Slv. Sättler tD. Vp). der auf die notwendige Sparsamkeit hin- wies. — Beisitzer Clajus sStp.) setzte sich für unveränderte Annahme der Ratsvorschläge ein. — Stv. Elschner lD. Bp.) beantragte die vom Ausschutz vorgesehene Erhöhung des städ tischen Beitrages für die Volkshochschule und den Verein für Forderung gymnastischer Körperbildung von 51200 M. auf zusammen 61300 M. abzulehne n. Die Volkshochschule solle in ihrer Arbeit nicht behindert werden, aber angesichts ihres ideellen Grundprinzips könnte namentlich bei den Gehältern gespart werden. Im übrigen bean tragte der Redner, di« Auszahlung des vorgesehenen Beitrages von einer vom R eg i st e r r i ch t e r als ordnungsmätzig aner kannten Generalversammlung abhängig zu mack>en. Oberbürgermeister Dr. Külz erklärte, datz der Antrag Elschner mit seiner Bedingung die Arbeit der Volkshochschule stark behindern würde. Es sei be- Oie Dresdner Jenirumsanhänger beteiligen sich am heutigen Dienstag, 20 Uhr, geschlossen a« der Versammlung im Saale d«s Kolpinghauses, Käusserstratz« Der Vertreter der Zentrumsdiaspora im Reichstag, Reichstags, abgeordneter Dr. Vockel (Berlin), spricht über die neu« Not verordnung der Reichsregierung. Autzerdem wird Stadtverordneter R. Müller das Wort ergreifen' weiter wird das Ergebnis der Tagung des Reichsparteivorstanoeg der Zen trumspartei, die am 14. Juni in Hildesheim stattgefunden haß besprochen werden. bäuerlich, datz ernsthafte Leute di« Vorgänge in der Kreuzschul« zum Ausgangspunkt von Anträgen machten. Für einen den kenden Menschen sei es gar kein Zweifel, datz das, was in der Kreuzschul« vollsührt worden sei, eine Narrheit ge wesen sei. Die Mitgliederversammlung sei ordnungsgemätz ein berufen und eröffnet worden. Bei dem starken Andrang sei es aber Pflicht des Versammlungsleiters gewesen, die Versammlung in einen grötzeren Raum zu verlegen, wo ein ordnungsgemätzer Verlauf gewährleistet sei. Wenn dann 200 durch nichts legiti mierte Menschen sich unter Zuhilfenahme eines Notars als die Mitgliederversammlung betrachteten, so dürfe das nicht der An latz zu einem Antrag sein, der Volkshochschule die Mittel erst nach Feststellung des Registerrichters zur Verfügung zu stellen. Zum Schlutz machte Dr. Külz daraus aufmerksam, datz eine evtl, zu erhebende Feststellungsklage, die wahrscheinlich vor drei In stanzen ausgesochten werden müsse, die Volkshochschule inzwi schen schwer schädigen könnte. Stv. Dr. Klug (Natsoz.) entgegnet«, es sei nachweisbar, datz schon Tage vorl>er ein zweiter Saal unter der Hand gemie tet worden und am Tage d«r Versammlung voll besetzt worden sei. Das Gericht werde zu entscheiden haben, ob die Mitglieder der ordnungsmätzig einberusenen Versammlung das Recht hät ten. sich ohne Anwesenheit des Vorsitzenden zu konstituieren. Stv. Finsterbusch sSoz.) erklärte, die Nationalsozia listen hätten die Mitgliedschaft der Volkshochschule erworben, um diese zu unterwühlen. Einzelne der sich Anmeldenden hätten auf Befragen osse» zugegeben, datz die Kosten sür die Mitglied schaft von der NSDAP, getragen würden. Oberbürgermeister Dr. Külz betonte erneut, datz bei der ganzen Angelegenlprit nichts Ord nungswidriges vorgekommen sei. Er hab« gewusst, datz die Mög lichkeit zu Spannungen und Auseinandersetzungen bestanden, und hab« deshalb die Verlegung durchgeführt, die der glatten Abwicklung ohne Benachteiligung sür irgendjemanden dienen sollte. In der Absti m m u n g wurden die 21 Konten des Schul etats im wesentlichen nach den Vorschläge» des Finanzausschus ses verabschiedet. A n g e n o m m e » wurde der Antrag Elschner zur Volkshochschule, doch ohne di« erwälmte Be dingung, weiter die Anträge Sattler, di« Erhöhung bei den Lernmitteln und Schulwanderungen abzulehnen. Nach einer grotzen Anzahl kommunistischer Anträge, die zu meist der A bleh n u n g verfallen, wird zu den Konten K r a n > Ken Häuser usw. Schlutz der Ausspraclze beschlossen, was dir Kommunisten zu wüsten Schimpsereien veranlasst. Die Konten R a t und Stadtverordnete werden g « g e n die Stimmen der Kommunisten a n g« n o in m e n , der Beitrag zu den Kosten der staatlichen Ordnungspolizei gegen di« Stimmen beider Linksparteien. Zu gestimmt wird schlürtzlich noch einem An trag des Stv. Dr. Eckel mann »Konst, 18 000 M. sür die Stelle des Vorstandes des Gesundheitsamtes einzusparen Einem Antrag des Stv. Berthold entsprechend, wird gegen 23.30 Uhr beschlossen, di« Sitzung a b z u b r e ch e n. — Die Weiterlurratung des Haushaltes erfolgt am Donnerstag 20 Uhr; der össenttichen Sitzung geht eine Ausschutzsitzung voraus. Oeutfchnationaler Führerwechsel in Ostsachsen Am Sonnabend wurde in einer Berirelerlagung der Deutschnationalen Volkspariei Ostjachsen General der Infan terie a. D. Wöllwarth zum Vorsitzenden gewählt. Der frü here Vorsitzende, Rittergutsbesitzer von Lüttich a u , halte den Vorsitz niedergelegt. General Wöllwarih -vor früher Komman deur der 4. Division in Dresden Es wird vermutet, datz der Rücktritt des Herrn von Lüttichau vom Parteivorsitz zurückzusiihren ist auf Sie Angriff«, di« gegen ihn aus den Reihen seiner Parteisreunde in der letzten Zeit gerichtet worden sind. Namentlich sei ihm vorgeworfcn wor den. datz er gegenüber der Regierung Schieck eine allzu freund liche Haltung eingenommen und die deutschnationalen Land- tagsabgeordneten in diesem Sinne beei»stutzt hätte. Wissen und Hypothese in der Astronomie Der Katholische Akademiker-Ausschuß Leip- zigs sA. B. V.) veranstaltet in diesem Semester in Gemeinschaft mit dem Verband der katholisä-en Akademiker an der Leipziger Universität drei Abende. Am ersten sprach Universitäts-Pros. Dr. Hopmann, der Direktor der Leipziger Sternnwrte, über „Wissen und Hypothese in der Astronomie", am zweiten Mend, am 1. Juli, wird Hochschulseelsorger Dr. P. Leh. mann anlützlich der 1500-Iahrfeier des Konzils von Ephesus über „Die Person Christi" sprecl>en und am 8. Juli Priv.-Doz. Dr. F. K. Suter über „Die Madvnnenbilder auf dem Berge Athos" smit Lichtbildern). Es war seit langem das erstemal. datz man einen Natur wissenschaftler eingeladen hatte, und es zeigte sich die merk würdige Tatsache, datz dieser Mann der modernen Wissenschaft sich rückhaltloser, unumwundener innerl-alb seines Vortrages zum Katholizismus bekannte als dies irgendein Redner vor ihm an dieser Stelle getan l-atte. Er begann mit dem Hinweis aus die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung des Katholiken mit den Forschungsergebnissen der Natnrwissensclmften und endete ml» -em Bekenntnis, das gerade in dem Munde de« Astronomen einen besonderen Klang erhielt; Credo in unum Deum. — Seinen Ausführungen dankte anhaltender Beifall. Pros. Hopmann sprach zunächst von den rein wissensä-ast- licl>«n, exakten Beobachtungen auf dem Gebiete der Astronomie, gt-ig dann zu den wissenschastlich fundierten Hypothesen über und schloss mit der Behandlung der weltanschaulichen Fragen. - In dem ersten Teile gab er einen fesselnden Ueberblick über die Tätigkeit und das Arbeitsgebiet des Astronomen. So um fassend dieser Ueberblick rvar. lo oberflächlich mutzte er leider auch bleiben ivegen der Kürze der znr Verfügung stehenden Zeit. Staunend hörte man, datz die jeiveiligen Zeitangaben bis ans 1/100 Sekunden genau bestimmt sind, datz der Standort der Messinstrumente, deren Kompliziertheit vorzügliche Lichtbilder zeigten, bis aus 2 Nieter genau aus der Erdoberfläche an,»«geben wird. Man erfuhr, mit wie grotzer Sicherheit die Größe und Helligkeit der Sterne, ihre Temperatur und cl)emische Zusam mensetzung ermittelt wtrü, daß es ferne Sonne» gibt, die 10 000- mal Heller strahlen als die unsere und auch entspreä-end grösser ,bid und daß die letzten sür uns sichtbaren Objekt« im Welten- rxrume sich in einer Entfernung von 200 Millionen Lichtjahren von unserer Erde befinden »wobei ein Lichtjahr bekanntlich die ungeheure Strecke darstellt, die ein Lichtstrahl im Verlause eines Erdenjahres durchläuft). Unwillkürlich drängt sich einem da die Frage auf: Ist dort der Wellenraum zu Ende oder ist das Weltall unendlich? Noch im Jahre 1024 glaubte man an die Unendlichkeit des Alls, seit dem aber ist man gegenteiliger Meinung geworden. Man sagt heute: Das Universum ist ein endlicher, aber unbegrenzter Raum. »Zur Veranscl-aulichung dieser Begriss« bedenke man, das; auch unsere Erde ein endlicher Kör;>er ist, datz man ihn ober bc- lvandern Kanu, ohne jemals auf Grenzen zu stützen.) Auch die Hypothese von der Bewohnbarkeit der Planeten, besonders des Mars und der Venus, hat sich nicht l-alten lassen: di« „Mars kanäle" I)aben sich in den letzten Jahren als optisä>s Täuschung erwiesen. Datz aber auf de» Fixsternen oder gar aus dem Monde, ivo Sie Temperatur zwischen -st 150 Grad und — 100 Grad schivankt, keine Lebewesen existieren können, stand schon vor dem fest. Interessant ist, datz es auch für die Frage nach der Schöpfung bzw. Entstehung des All oder auch nur unseres Son nensystems heute keine anerkannte, unangefochtene Hypothese mehr gibt. Wir blicken da lediglich auf ein Trümmerfeld von Theorien. Was wir tatsächlich darüber wissen, ist nur ein Tropfen im Meer der Erkenntnis. In diesem Zusammenhang« Kain Pros. Hopmann auf Einsteins Relativitätstheorie zu spreä-e», die seit 19<X> manche Wandlung ersahrcn >)at, in ihrer heutigen Gestalt aber von allen Physikern und Astronomen als cine Selbstverständlichkeit angenommen wird. In allernächster Zeit jedoch wird der Streit darum von neuem beginnen, da jüngst in Potsdam angestelltc Beobachtungen sie zu widerlegen scheinen. Pros. Hopmann bedauerte im Anschluß daran unend lich, datz zur Klärung des Verhältnisses der Relaiivilälstheorie zur Religion von katholischer Seite so ungeheuer wenig getan würde. Nur drei Männer wusste er in Deutschland zu nennen, die sich mit dieser Frage befassen und, was unbedingte Voraus setzung ist, die nötigen Vorkenntnisse dazu besitzen. Wie leicht der Anschluß an dies« Theorie von Augustinus her ist. zeigle er durch einig« Zitate aus seinem Werke, in denen die Begriffe Zeit. Raum und Materie durämus modern gefasst sind. Was die Frage nach dem Schöpfer des Universums anlangt, so l>at sich hier ebenso wie in der Frage nach der Endlichkeit des Asts in den letzten zehn Jahren allerhand,z«änüert. Wäh rend Gott in den naturwssenschaslliäien Büäteru früher verpön. war, beginnt er heute darin wieder «ine Rolle ,zn spielen Man hat das Bedürfnis, eine Erklärung zu fingen, du Skepsis als letztes Stadium genügt nicht mehr und die landläufige Philo sophie Kan,, diesen metaphysischen Drang nicht mehr befriedigen. Der Wissenschasiler steh: hier nach all seinen Vorarbeiten wie der Laie vor einem grotzen Fragezeichen. Auch der Kosmolo, gische Gollesbeiveis ist nicht mehr gültig, der do sagte, das; die Ordnung und Schönheit im All schon allem ein höheres Wesen voraussetzt«, den» es ha» sich gezeigt, datz der Zufall im All eine sehr grotze Rolle spielt, besonders unter den Fixsternen. Hier ist eben menschlichem Denken eine Grenze gezogen, hier hat der Glaube cinzusetzen. Mir Siol.z wies Prof. Hopmann darauf hin, datz noch kein grotzer Astronom ein Gottesleugner gewesen sei. Angesangen mit Kopernikus. Keppler. Newton, Gaus; lässt sich diese Reihe bis in die Moderne iortsetzen. Darum darf man wohl mit einigem Recht dem grotzen Kampie auf kulturellem Gebiete, der bald entbrennen wird, nicht allzu pessi mistisck entgegensehen. Alfred Pantke. Paula Doenges s. In Langebrück bei Dresden ist die einst berühmte Kammersängerin Paula Doenges gestorben. Sie war 1874 in Leipzig geboren, studierte am dortigen Konseroalo- rium und wurde früh ans dortige Stadliheater lierufen Sie hatte gleich in ihrer ersten Rolle als „Agathe" einen grotzen Er folg. In späteren Jahren ging sie ins liochdramatische Fach über und errang namentlich als Wagnersängerin »Elisabeth, Sieg linde und Isolde) grösste Anerkennung. Sie gastierte in vielen Orten und wurde 1905 nach Frankfurt a. NI. berufen, wo sie bis 1912 als Primadonna wirkte. Seitdem lebte sie im Ruhestand Mit ihr ist eine der ausgezeichnetsten Sängerinnen der deut schen Vülme dahingegangen „Iedermann-Festspiele" in Haindors I. U. In sein alten, zahlreichen Sommergästen gut bekannten deut säum Städtchen Haindors im Bezirk Friedland i. B., sinden. wie schon Kur; berichtet, während des ganzen Monats Juli die „Iedermann- Festspiele" statt. Die Vorbereitungen für die Anssührungcn der „Spieles vom StcAx'n des reiä)«n Mannes" sind in vollem Gange und erste Biiynenkräste führender dentscher Theater gewonnen. Preis der Sitzplätze 5.20, 3,90 und 2.t>0 RM. Der Karienvorverkaus wurde in Dresden dem International- Expretz-Reisedienst G. m. b. H., Iolmnnstratze 3. in der Dresd. ner Bank übertragen. Auskunft und Prospekt« kostenlos sa, selbst erhältlich.