Volltext Seite (XML)
Leipziger Tagedlstt. LeU«ge. /reusi, >. verrmdrr lsii. Nr. 333. los. Isnrorma. / Spott. Nadlport. Für das verliuer 25-Stunden-Rennen, das am Sonnabendabend um II Uhr im Berliner Sportpalast beginnt, stehen die 18 konkurrierenden Mannschaften fest. — Bon den Ausländern wurden die Franzosen Charron-Rousseau verpflichtet. Stol fährt mit dem bekannten Dauerfahrer Arthur Stellbrmk und Hofmann mit Sonntag zusammen. Bemerkens wert ilt ferner, daß sich vtabe-Pawke, die sich nach dem letzten Berliner Sechstaae-Rennen getrennt batten zusammengefunden haben. Die übrigen Mannschaften sind: Rudel-Großmann, CarapeW-Ku- dela, Kj«lds«n-Uttenthal, Techmer-Tadewald, Schall- wig-von Natzmer, Peter-F. Stellbrink, Finn-Ehlert, Gebrüder Münzner, Marx-Packebusch, Nowack-Rott- nick, Schmittchen-Biereck und Demcke-Wegener. I Da, Berliner Sechstage-Renueu, das kurz vor Weihnachten noch abgehalten werden sollte, hat die Direktion des Berliner Wintervelodroms wieder fallen lassen. Abgesehen von dem ungünstigen Termin wäre die geplante Konkurrenz auch mit den fast zu gleicher Zeit zum Austrag gelangenden Beranstal- tungen in New Pork und Frankfurt a. M. kollidiert, so daß es schwer gewesen wär«, genügende erstklassig« Mannschaften zu finden. Möglicherweise wird da» Sechstage-Rennen Anfang Januar in Berlin oLgehalten werden. FutzbsllsporL. 8 Der Leipziger A-K. »Eintracht" wird dem Hälleschen „F.-K. von 1896" am kommenden Sonn tage auf dem „Eintracht"-Sportparke am Foffthaus Raschwitz mit folgender Mannschaft gegen übertreten: Ernst (Tor)' Klügel, Bennöder (Ver- leidiger); Spitzenberger, Sandig, Schneider (Läufer); Heyne, Kuntsche, Heidrich, Lange, Reimer (Stür mer). Das Spiel beginnt Uhr. veuMer Reichstag. 21t. Sitzung. v«rli«, 1. Dezember. Am Bundesratstische: Minister Breitenbach, Staatssekretär Lisco. Präsident Graf Sch««riu»Löwitz eröffnet die Sitzung 11 Uhr 20 Mitt. Zunächst steht zur Erörte rung die zweite Lesung des Gesetzentwurfes über di« Ausgabe kleiner Aktien in den Konsularbezirken und dem Schutzgebiet Kiautschau. Die Kommission hat die Ausgabe kleiner Aktien auf die Konsularbezirke in China eingeschränkt. Ferner hat sie beschlossen, daß die kleinen Aktien im Betrage von weniger als 1000 »ft nur mit Genehmigung des Reichskanzlers zum Handel an Börsen im Reichsgebiet zugelassen werden dürfen. Freiherr v. Richthosen-Damvdorf (Kons): Die von der Kommission beschlossenen Einschränkungen er möglichen uns di« Zustimmuna zu dem Entwurf. Abg. Arendt-Mansfeld (Rpt.): Bedenklich ist, daß das Gesetz immer noch den Charakter eines Aus nahmegesetzes behält. Das Gesetz führt durch seine schlechte Formulierung dahin, daß das eigent liche Ziel, den Deutschen in China die Möglichkeit, nicht unter englischem, sondern unter deutschem Recht Gesellschaften zu gründen, nicht erreicht wird. Es sollt« mindestens gesagt werden, daß kleine Aktien zu- qelassen werden, sofern sie in einer anderen Währung lauten und mindestens das Hundertfache der Einheit dieser Währung ausmachen. Der Reichskanzler soll bestimmen, welche Währungen zu gelassen werden. Eine derartige Formulierung, wie ich sie hier beantrage, würde das Gesetz praktisch ' verwendbar machen. Abg. Raab (Wutsch. Vgg.): Ich werde das ganze Gesetz ablehn « n, konstatiere aber, Laß es geeignet ist. dem Ansehen Deutschlands schweren Nachteil zuzufügen. Es handelt sich hier gewisser maßen um dre Genehmigung einer anderen Art Opiumhandel, der einzelnen geschäftliche Borteile bringt, in Wirklichkeit aber verheerend wirkt. Abg. Freiherr o. Eamp (Rp): Ich muß der An nahme widersprechen, als ob diese Materie in der Budgetkommission nicht gründlich genug behandelt worden sei. Den Kurs des mexikanischen Dollars auf 2 ^ft festzusetzen, ist praktisch nicht möglich. Die Anträge Dr. Arendt stillten zurückgezogen werden. Vizepräsident des Reichsbankdirektoriums v. Ela- senapp: Der wiederholt mir von Dr. Arendt gemachte Borwurf, ich hätte über den Dollarkurs falsche An gaben gemacht, ist nicht berechtigt. Abg. Dove (Fortschr. Vp.): Der überwiegende Teil meiner Freunde wird dem Gesetz in der jetzigen Fassung zustimmen. Die Anträge Dr. Arendt smd ganz hinfällig. Nach weiterer unerheblicher Debatte werden dre Anträge Dr. Arendt bis aus denjenigen auf Vorlegung einer jährlichen Denkschrift zurückge zogen. Dieser wird abgelehnt. Das Gesetz wird in der Fassung der Kommission angenommen. Es folgt die dritte Beratung des Schisfahrtsabgabeugesetzes. Abg. Dr. Frank-Mannhein: Wir lehnen das Gesetz in dritter Lesung ab, da es nur geeignet ist, das Ansehen Deutschlands, das durch die Marokko- Frage schon geschädigt ist, weiter herabzuwürdigen. Deutschland zeigt sich auch in dieser Frage wieder England, Frankreich und Holland gegenüber äußerst rückständig. Die Vorlage ist eine Stärkung des Partr- kularismus. Noch niemals ist von der Maingrenze so viel die Rede gewesen als jetzt. Sie wirkt auf reizend, weil sie unzweifelhaft preissteigernd wirkt. Besonders kläglich ist die Haltung des Zentrums, das zur Bemäntelung seines Umfalls in der Schiffakrts- abgcidenfrage alle möglichen Dinge in die Debatte brachte, jo Len Ausfall der Konstanzer Nachwahlen. Die Sozialdemokratie zeigt sich allein wieder aufs neue als geschlossene Fraktion, als die zuverlässigsten Freunde des Lerkehrs. (Ironische Hurrarufe und Lachen bei der Mehrheit, Beifall links.) Ich habe einen Antrag eingereicht, daß bei der Ausführung üieses Gesetzes möglichste Rücksichtnahme auf die Interessen der Fischerei genommen werde. Minister v. Breitenbach: Schon jetzt werden bei allen Stromregulierungen di« Interessen der Fischerei gewahrt. Es ist selbstoerftänduch, daß dies auch bei den neuen Arbeiten geschieht. Abg. Oejer (Fortschr. Bpt.): Für die Resolution sind wir in 2. Lesung eingetreten. Sie ist aber ab gelehnt worden. Meine Partei lehnt in ihrer Mehr heit die Vorlage ab, wird auch keinen Antrag mehr einbringen, nicht etwa aus Rücksicht auf die Ge schäftslage, sondern weil wir in der 2. Lesung die Erfahrung gemacht haben, daß es ganz unmöglich wäre, die Argumente gegen die Borlage zu Göhör zu bringen. Das Gesetz ist eine Lex imperfecta. Die zwangsweise Einführung der Abgaben auf der Elbe würde eine Vergewaltigung sein. Dagegen Müssen wir Verwahrung einlegen. Die Befürchtung, es könnten Kompensationen gegeben werden, die nicht unseren wirtschaftlichen Interessen entsprechen, ist nicht vä" der Hand zu weisen. (Die Sitzung dauert fort.) * Die Leipziger „vewegungsspieler" I messen sich am Sonntagnachmittag um 2 Uhr auf dem Leipziger Sportplätze mit der Magdeburger „Viktoria 1890" I. Z Gesellschaftsspiel. Auf dem RaseNsportplatze treffen sich am kommenden Sonntagnachmittag um 2 Uhr gelegentlich des 8. Stiftungsfestes des Leip, ziger Fußball-Klubs „Elf" die ersten Mannschaften des Leipziger Fußball-Klubs „Elf" und des Die- mitz-r Ballspiel-Klubs „Favorit" im Gesellschaft», spiele. Der Fußball-Klub „Elf" stellt folgende Mannschaft: Tor: Winkler; Verteidigung: Nikolaus, Willy Jung; Läufer: Reißhauer, Kolb, Frühbrodt; Stürmer: Rau, Kalb, Gustav Müller, Schack, Ludwig Kluge. * Die Mitgliederzahl de» „Süddeutschen verbau, des", des größten der deutschen Landes-DerLänd«, betrug am 1. Juli d. I. 36 513 in 369 Vereinen gegen 28 950 in 325 Vereinen im Jahre 1910. Luftschiffahrt. * Wegen Finsternis hat heute in Dresden kein Pilotaufstieg stattgefunden. 8 vom Leipziger Verein für Luftschiffahrt wird uns mitgeteilt, daß der Ballon „Leipzig" am kommenden Sonntag früh 9 Uhr unter Führung des Herrn Gerhardt.Gera zu einer Führer prüfungs fahrt aufsteigen wird. Eine weitere Führerprüfungsfahrt wird für den 17. De zember voroesehen, während am 10. Dezember eine Fahrt beabsichtigt ist, auf der medizinische und physikalische Messungen vorgenommen werden sollen. tw. Die Kosten der deutschen Kriegsluftschiffhallen. Soeben sind in Königsberg und Thorn zwei große Kriegsluftschiffhäfen fertiggestellt worden und die Errichtung weiterer dürfte in kurzer Zeit folgen. Es wird nun von Interesse sein, zu erfahren, wie hoch sich die Kosten für die Herstellung eines Kriegsluftschiffhafens belaufen. Im allgemeinen werden die Luftschiffhallen in einer derartigen Größe ausgeführt, daß sie für zwei Luftschiffe von den Dimen sionen der „Zeppeline" ausreichen. Eine derartige Luftschiffhalle bei einer Länge von 160 w, einer Breite von 45m und einer Höhe von 30 m kostet rund 500000.^, wenn sie mit feuersicheren Asbestziegeln belegt ist. Die Kriegsluftschiffhallen sind aus einem eisernen Gerüste hergestellt, während die privaten Luftschiff- Kallen meistens der leichteren Transportfähigkett halber aus Holzgerüsten bestehen. Es kommt zu den Kosten für die Halle selbst noch der Aufwand für die Nebengebäude, die mit einer Luftschiffhalle ver bunden sein müssen. In erster Reihe ist hierzu eine Fabrik zur Erzeugung des Wasserstoffgases zu rechnen, da in Kriegszeiten die Gasfüllung für die Luftschiffe in dem Kriegsbafen selbst her gestellt werden muß. Die Luftschiffe können schon aus dem Grunde nicht auf Easlieferung von außerhalb angewiesen sein, weil die Zufuhr durch den Feind abgeichnitten werden kann. Die Kosten für eine Wasserstoffgassabrik belaufen sich auf ungefähr 100 000 Rechnet man noch die Kosten für Erwerbung des Geländes sowie anderer Ausgaben hinzu, dann kann man annehmen, daß ein Kriegsluftschiffhafen die Summe von einer Million Mart erfordert. Die Kosten für eine Flieger station sind viel geringer, da hier viel kleinere Hallen in Betracht kommen. Auch die Easfabrik fällt fort. Eine Station für Flugzeuge dürfte ins gesamt einen Aufwand von höchstens 20000 .6 erfordern. va. Absturz eines englischen Militärfliegers. Der Militär-Aviatiker Leutnant Smith, der am Donnerstag von Aldershot nach Brokklands flog, stürzte, wie uns aus London gemeldet wird, mit seiner Maschine bei Ash Range, unweit Aldershot, ab. Der Flugapparat wurde zertrümmert. Der Offizier erlitt eine schwere Gehirnerschütterung. Ivafferfport. * Ruderoerein „Neptun", Leipzig. In der jüngst abgehaltenen Jahresversammlung zeigten die er statteten Berichte allenthalben gesunden Fortschritt und inneres Erstarken des Vereins. Die Rudertätig keit war trotz ungünstiger Wasserverhältnisse eine sehr rege. 2n 1131 Fahrten wurden 14 383 lcm zurück- gelegt. Ein besonderes Gepräge erhielt das ver gangene Ruderjahr durch die über den gewöhnlichen Rahmen hinausgehenden Wander-Rudertouren. So machten zwei Vierermannschaften zu Pfingsten die interessante Elbefahrt Schmilka-Riesa. Am 18. Juni unternahmen 6 Mitglieder in 3 Kanus die Fahrt Leipzig-Halle. Weiter machte ein Mit- glied im Juli in seinem Universalboot eine mehr tägige Vergnügungstour auf der Elbe ab Schandau bis Tangermünde. Ferner zeigten zwei Vierermann, schaiten die Flagge Neptuns in einem Gig. und Dollenboote auf der Saale und legten am 6. August die Fahrt Halle-Bernbura zurück. — In den Vorstand wurden wiederaewählt Arthur Schmidt und Paul Müller als Vorsitzende. Die Eeschäftsadresse ist weiter Kleinzschocher, Windorfer Straße 830. Letzte Nachrichten. Der krieg um Tripolis. Italienischer Angriff auf Karaburnu? > Konstantinopel, 1. Dezember. (Gig. Drähtm.) Man besorgt einen italienischen Angriff auf die Festung Karaburnu, die dem Eingänge zum Golf von Saloniki vorgelagert ist. Die Dardanellenbefestigungen in ausgezeichnetem Zustande. Konstantinopel, 30. November. (Eig. Drahtm.) Der Kriegsminister Mahmud SchefketPascha hat erklärt, daß die Befestigungen an den Dardanellen sich in einem ausgezeichneten Zustande befinden. Zur Verteidigung der Dardanellenküste stehen 50 000 Mann bereit. Die Revolution ln Etzins. Nanking in den Händen der Revolutionär«. Nanking, 1. Dezember. (Reuter-Bureau.) Die Aufständischen haben die letzte Stellung der Kaiserlichen erobert. Die chinesischen Wirren in der französischen Kammer. Pari», 30. November. (Eig. Drahtmeld.) Bei Beratung des Budgets des Aeußeren fragt« Graf de Mun nach dem Schicksal der Mission Legendre und den Missionsgesellschaften in Süd china und wünschte zu wissen, welche Maßnahmen der Minister zum Schutze der dortigen Franzosen ergriffen habe. Der Minister des Aeußeren antwortet«, Ober- stabsarzt Legendre und Leutnant Dessirier seien gesund und wohlbehalten; die Mächte landeten Truppen. Die Japaner würden demnächst weitere Truppen hinbringen. In dem Ge- biet, in dem Zwischenfälle vorhergesehen werden könnten, seien alle nötigen Maßnahmen qetroffen worden. Ausrüstung französischer Kolouialtruppen für Ehiua. Pari», 1. Dezember. (Eig. Drahtmeldung.) Wie aus B r e st berichtet wird, hat infolge der Un ruhen in China die Kolonial-Infanteriebrigade, die aus dem 2. und 6. Regiment besteht, den Befehl er- halten, 150 Mann auszurüsten und zur sofor» tigen Abreise nach China bereitzuhalten. Diese Maß. nähme dürfte sich auf eine Verstärkung der französischen Konsularwachen beziehen. Waffenstillstand? Peking, 1. Dezember. (Eia. Drabtmeld.) Die Revolutionäre erwarteten bis gestern abend die Ant wort Puanschikais betreffs eines Waffenstill standes. Falls Puanschikai den Waffenstillstand ver- weigern sollte, sind die Revolutionäre entschlossen, sich von lldschang aus nach Pochau und Kukiang zurückzuziehen, wo sie starke Befestigungen be sitzen. Die Kaiserlichen stehen mit 6000 Mann in Hanjang und mit 6000 Mann in Hankau. Zum rutvllh-perMlhen Konvikt. /X New York, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Das russische Ultimatum an Persien wird in New Pork leohaft besprochen. Die Regierung verhält sich nach wie vor neutral, Loch steht di« öffentliche Mei nung und die Presse vollständig auf feiten der Perser und Morgan Shusters. Die New Parker „Tribüne" ist der Meinung, daß die Lage in Persien nur unter energischer Mithilfe Morgan Shusters une del ins Gleichgewicht kommen kann. Das Blatt er klärt, daß der Schutz, den Rußland Persien ange deihen lassen will, für das Land sehr gefährlich sei. Die „New Pott Times" macht Rußland den Vorwurf, daß es in seinem Verhalten Persien aegen- über sehr unkorrekt verfährt. Die Zeitung gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Vereinigten Staaten eine baldige Intervention in dem russisch-per sischen Konflikt herbefführen werden, und appelliert an di« englische Regierung, die Vereinigten Staaten in diesem Schritte zu unterstützen. Teheran, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) In yPersien herrscht über das von Rußland neu ge stellte Ultimatum große Erregung. Das Medschlis hat mit Einstimmigkeit erklärt, bas russisch« Ultimatum abzulehnen. In den Straßen der Hauptstadt finden gegen Rußland heftige Demon strationen statt. Alle Geschäfte haben geschlossen. Tie armenische Vereinigung Dasnäktchiorin hat «inen Auf ruf ausgearbeitet, in dem sie di« persischen Untertanen auffordert, unter die Waffen zu treten, um gegen Ruß land, das Persien unterjochen will, zu kämpfen. Der Ex sch ah befindet sich auf dem Wege nach Gihlan, um dort mit den rusirschen Truppen zusammen- mtreffen. Die Polizei hat in einem Haus« ein großes Bombenlager entdeckt und beschlagnahmt. Viele Personen, die mit dieser Bombenfabrik in Beziehung standen, sind in Haft genommen worden. Einige der Inhaftierten haben bereits gestanden, daß sie die Ab sicht hatten, auf Morgan Shu st er ein Bomben- attentatzu unternehmen, um ihn auf diese Zveise aus dem Wege zu räumen. Bereits Ende Juli haben die Behörden, wie erst jetzt bekannt wird, ein Attentat gegen das Leben Shusters aufgedeckt, und einer der Verschwörer erklärte damals unter seinem Eide, daß er von dem russischen Vizekonsul Petro ff dazu ge trieben worden fei, Morgan Shuster zu ermorden. Referendar Prinz August Wilhelm. dr. Potsdam, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Prinz August Wilhelm, der sich durch 11 Monat« an dem Potsdamer Gericht eingehend über alle Gebiete der Rechtspfloge orientiert hat, tritt jetzt zur Pots damer Regierung als Referendar über. Die Aussperrung in der Berliner Metallindustrie. O Berlin, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) So weit bis jetzt festgesteltt werden konnte, werden von der Aussperrung insgesamt, etwa 35 000 Metall arbeiter von verschiedenen Firmen betroffen. Der „B. Z. am Mittag" zufolge handelt es sich sogar um 50 000 Metallarbeiter. Ein neuer türkischer Botschafter für Wien. Konstantinopel, 1. Dezember. (Eig. Draht meldung.) Ein kaiserliches Jrade betreffs der Er nennung von Alexander Mawrogheni Bei zum Botschafter in Wien ist jetzt herausgegeben worden. Mawrogheni war früher Gesandter in Washington, danach war er Fürst von Samos und jetzt ist er Mit- glied des Senates. Er gehört einer sehr vornehmen Familie an. Mit seiner Ernennung wird mit der seit mehreren Jahren dauernden Praxis gebrochen, daß nur Muselmänner zu Missionschefs ernannt werden. Mawrogheni ist griechisch-katholisch. Unterredung Mischen Taillanx und Tambon. /V Paris, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeldung.) Gestern nachmittag Kat Ministerpräsident Caillaux den französischen Botschafter in Berlin, Cambon, emp fangen und mit ihm ein« länger« Unterredung ge habt. In informierten Kreisen nimmt man an, daß der Botschafter neue Instruktionen für seine wei tere diplomatische Aktion in der Ma rokko-Angelegenheit erhalten hat. Generalstreik der französischen Arsenalarbeiter. /X Paris, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Wie aus Lori ent gemeldet wird, haben die dortmen Arsenalarbeiter infolge der Maßnahmen des Ma rineministers gegen die bei dem Bau Les Kreuzers „Courbet" beschäftigten Arsenalarbeiter für heute den Generalstreik proklamiert. Die Offiziere haben entsprechende Instruktionen erkalten. Di« Eisenbahn- brücken werden von Truppen bewacht, ebenso di« Te- legraphenlinien, da man Sabotageakte seitens der streikenden Arsenalarbeiter befürchtet. Alle Posten sind verdoppelt worben. Gendarmeriever stärkungen sind gestern abend in großer Menge in Lorient eingetroffen; auch das zweite Jäger-Regi ment aus Pontivy ist in Lorient angekommen und hat 1 Kilometer von der Stadt entfernt ein Lager aufgeschlagen. Der Marinemtnister D« lcasss ist entschlossen, falls der Generalstreik durchgeführt wird, alle Arsenalarbeiter 14 Tage lang auszusper- ren und Hilfsarbeiter einzustellen. Das Arbeiter syndikat hat eine definitiv« Entscheidung bezüglich des Generalstreiks noch nicht getroffen, es schweben vielmehr noch die Verhandlungen. Demission des Polizeipräsidenten Lepine? Paris» 1. Dezember. (Eia. Drabtmeldung.) Nach einer Meldung des „Petit Journal" habe die Regierung den Polizeipräsidenten Lepine daran erinnert, daß er sich im Falle seiner Beteiligung am Wahlkampfe von seinem Amte zurück ziehen müsse. Ministerpräsident Laillaur hat sich bereit erklärt, eine eventuelle Demission Lepines anzu nehmen. Die französisch-schweizerischen Simplonverhandlunge». Z0? Paris, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Ent- sprechend dem zwischen Frankreich und der Schwei getroffenen Abkommen über die Zufahrtslinien zum Simpion find zwischen der Paris-Lyon-Mittelmeer- bahngesellschaft und den Vertretern der schweizerischen Regierung Verhandlungen betreffend Ueberlassung des Bahnhofes Genf-Tormavain an den Kan ton Genf eingeleitet worden, die, wie verlautet, dem- nächst zum Abschluß gelangen werden. Der Depu- tierte des Departements Ob«r-Savoy«n David er klärte einem Berichterstatter, daß die Abtretung dieses Bahnhofes an di« Schweiz ein wirtschaftlicher und polnischer Fehler sei. Während Deutschland seine Stellung in Basel immer mehr befestige, gebe Frankreich einen wichtigen Punkt rn Genf auf. Die neutral« Schweiz. ver», 30. November. (Eig. Drahtmeld.) Die MeLmng de» Blattes „Esercito Jtaliano", daß die Schweiz der Durchfuhr des von Deutsch land kommenden Artilleriematerials Schwierigkeiten bereite, ist unrichtig. Der Schweizer Bundesrat beschloß vielmehr am 10. Oktober, die Ausfuhr und Durchfuhr des Kriegsmaterials für Italien und die Türkei zu gestatten, gestützt auf Ar- tikel 7 des Abkommen betr. die Rechte und Pflichten der neutralen Atkchte im Falle eines Landkriege» vom 18. Oktober 1907. Die Thronrede im kanadischen Parlament angenommen. H Montreal (Kanada), 1. Dezember. (Eigene Drahtmeld.) Die Thronrede wurde nach neuntägiger Debatte vom Parlament mit großer Mehrheit ange nommen und der Zusatzantrag des früheren Premierministers Launer. der Kanadas Stellung zur VerteidigungdesReiches berührt, abgelehnt. Da» neue Ministerium in Kolumbia. * Hamburg, 30. November. (Eig. Drahtmeld.) Nach einem an den hiesigen kolumbianischen Ge sandten aus Bogota eingegangenen Telegramm ist Las neue Ministerium wie folgt gebildet worden: Inneres Dr. Pedrom Carreno, Aeußeres Dr. I. M. Gonzalez-Valencia, Finanzen Francisco Restrepo - Plata, Krieg Iosä Manuel- Aranga, Unterricht M a r c o - Suarez, öffentliche Arbeiten 2 i m o n - Arauca, Schatz T o m a s o - Eastman. — Im Land« herrscht vollständige Ruhe. Untersuchung über deu Aufstand im Hauran-Eebiet. H Konstantinopel, 1. Dezember. (Eig. Draht meldung.) Aus Äeyruth wird gemeldet: Die Regierung beschloß wegen des Aufstandes, der nach dem Hauran-Feldzug erneut in Karak ausbrach, eine Untersuchung einzuleiten. Auf Antrag der syrischen Deputierten wurde der Gouverneur von Karak seines Amtes enthoben. Er soll durch einen fähigeren, der Landessprache mächtigen Beamten ersetzt werden. * Tödlicher Ausgang. Is. Potsdam, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) D«r auf dem Schleppschiff „Weißenburg" bei Sakrow durch Platzen eines Dampfrohrcs verunglückte Ma schinist Brabant ist heute nacht seinen Verletzungen erlegen. Einsturzgefahr. lii. Berlin, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Beim Bau des Schachtes der Untergrundbahn besteht EinstuMefahr für ein -Haus in der Klosterstraßr sonne für die Fffcherbrückc. Duell? br. Berlin, 1. Dezember. (Eig. Drahtmelo.) Heute früh soll, nach der „B. Z. a. M ", im Grüne wald zwischen einem Kaufmann und einem bekannten Berliner Künstler ein Duell auf Pistolen statt gefunden haben, bei welchem der Künstler leicht am Arm verwundet wurde. Angeblich versöhnten sich die Gegner auf dem Kampfplatz. Erdbeben in Algier. Paris, 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Nach einer Meldung aus Constantine sind gestern abend um 11 Uhr in der Gegend von Ued Leg in mehrere heftige Erdstöße verspürt worden. Einge- borenc, die gerade im Begriff waren, das Aid ed Kebir-Fest zu feiern, stürzten erschreckt aus ihren Häusern. Es entstand unter ihnen eine große Panik, die Erdstöße haben mehrere Wohnhäuser zum Einsturz gebracht, doch sind Menschenleben nicht zu beklagen. Todesurteil. ^0? Pari», 1. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Bei einer Verhandlung des Liller Kriegsgerichts gegen einen der Gewalttätigkeit gegen einen Vorgesetzten angeklagten Soldaten warf der als Zeuge geladene Dragoner Beuzebock sein Käppi dem Vorsitzenden Obersten an den Kopf und stieß dabei die gröbsten Beschimpfungen gegen das Gericht aus. Der Oberst ordnete eine sofortige Verhandlung an, in der der Dragoner zum Tode verurteilt wurde. Eine neu« Spur der „Giocouda"? Brüssel, 1. Dezember. (Eig. Drabtmeld.) Der Beamte der Pariser Sicherheitspolizei Carelli ist gestern in Brüssel angekommen, um eine neue Spur des Diebstahls der „Eioconda" zu verfolgen. Auf Befehl des Untersuchungsrichters Billot wurden gestern bereits bei mehreren Bilderhändlern und Antiquaren eingehende Haussuchungen abge halten, die bisher ein Resultat nicht ergeben haben. Letzte Sanürlsnachrichten. ' Uondon, r. Derrmdrr Prtvattelesramm. von I Rosenttamm. Brrlin.) lt.«7 Ubr. Kuvker Kassa 841,, Man. 5',1a Fest. ginn Kassa20b. » Mou. 1SZ>i» Feh. tverltu 1. Rachbors, 2 Uhr ZS Min. < Krrditaktiens Handel»,«!. Kommerzbank Lärmst. Bant Deussch« Bank Dtrkonto DrrrdnerBank Rationaldank Schaafthausen vet.Jn chondd Russisch«»»«» M«n«r Bant». Uii»«ck<r Ll.H.u.Untr,d. Schant. Eisend. Aran»ol«n öomdarbon N »natolior Baltimor« Tanada berl Tisdhnb. Unist,. Türkan Türkanlal« Unaar. Kran«» Bochnmrr L»r»»rL»ra«r Dorttnd. Union M.rtdtönalb. Viittalmarrb. Pennlyloania Prin, b»inrich rvorschouWien ZI, Reich, ant. e-.Ltztnas. » 88 -apao«r isomer Rull»» 165.- Ä W Odarl.kkssanind PbLnir Rhein. Stahl R»mbach«r Sallankirchan tzarpenar <br.«erl.Strho Hamb. Z!ait,tl. Hansa Lamass? Rorbd. Uloqd ! Donamtt-Trnft Edison Deatsch»U«b«r» )a, Llattr. Sirm-L Hal»k« SchuikrrtElaktr E«s.s.,l,ktr.Ut. Otaot-Mtnen South WSsric Fan vartt», 1. Dezember. Schlosikurs« Z Uhr 1) Min. , S.nth w.st UU7 «umotz Fried« t»- Fast. Etzest^akt«,: Satz—««» «chul». vnauttooriltch« ift^oktmrr,: Fstr Politik «. kttrchrattz, lokal, u. sächsisch« Uus»Ies«»d«ttrn. ra-edchrvaik u- vermischte» W. ». Buttlar, 6a» tzeutlloton Pa»l GchaumSur», Musik G. >e«»ltz, «»ort uud Berichwsaat I. chaarsrl». gür die Havd«I»»ett«ns >. Ktrchrattz. gür deu Inseratenteil M«, Ihle, «ämttich tu Lrto^,. Zuschriften find nicht persönlich pr adressieren, sonder« an den Verlag »», Redakttou oder die Geschäftsstelle d»S Leip»»,er Käseblattes pr richte».