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s. Vellage. Freitag, 1. Dezember ISN. KtlpMer Lsgedlstt. Nr. ZZZ. los. Jalrryang. Leipziger Handelszeitung. «US üer -rutschen Aetneilenin-ustrle. XX Während in der schweren Eisen industrie die Beschäftigung bei festen Preisen außerordentlich stark ist und für die L-Produkte Etabeisen, Blech«, Bandeisen. Röhren usw. die Notie- rungen bereits erhöht werden konnten, hat sich der Arbeitsstock im Kleineisengewerbe nur langsam gebessert: sehr schlecht ist aber hier die Preisbewegung, weil die Fabriken, trotz der ge stiegenen Rohstoffpreise und Löhne, nur in verein zelten Fällen eine Preissteigerung durchsetzen konnten, in den meisten Produkten aber infolge des scharfen Wettbewerbs die Preisverhältnisse ungünstiger ge worden sind. Solange dazu der Konkurrenz kampf all«r gegen alle in vielen Branchen fortdauert, wird wohl mit lohnenden Preisen kaum gerechnet werden können. Trotzdem die Zeit zu Zusammenschlußbestrebungen auch für das Kleineisengewerbe fetzt günstig ist, sind die früher begonnenen Verhandlungen in verschiedenen In dustriezweigen meistens wieder ins Stocken geraten. Ein jeder wartet auf den andern, ohne die Initia tiv« zu ergreifen. Wo Konventionen be stehen, zeigen sich gute Früchte, das sieht man überall. Lose Preisvereinigungen sind aber erfahrungsgemäß oft nur da, um zu Mogeleien Anlaß zu geben. Es läßt sich nicht verkennen, daß ein Zusammenschluß im Kleingewerbe bei der Mannigfaltigkeit der Branchen schwie riger ist als anderswo: wo aber ein Wille ist, da wird auch hier wohl für viele Produkte ein Weg zu finden sein. Das Exportgeschäft liegt infolge der jüngsten politischen Wirren im allgemeinen noch flau, namentlich nach den Ländern des Mittelmeeres und Ostasiens, wogegen die europäische Ausfuhr und nach Südamerika ziemlich befriedigend ist. Der ge samte Kleineisenmarkt steht gegenwärtig noch im Zeichen der Unsicherheit: die Herstellungskosten steigen, ohn« daß die Verkaufspreise angemessen folgen können, und der scharfe Konkurrenzkampf läßt kaum einen Nutzen zu. Recht treffend illustriert dieses Bild eine Metallwarenfabrik, die hauptsächlich Bcschlagteile herstellt und die uns schreibt: „. . . daß wir eine Belebung des Marktes nur in dem besseren Eingang der Aufträge fcststellen können. Auch werden in letzter Zeit für die Rohmaterialien höhere Preise gefordert, jedoch vermissen wir die mit Rücksicht auf diese Preissteigerung eigentlich selbstver ständliche Erhöhung der Verkaufspreise. Bei unseren Angeboten in letzter Zeit zu normalen Preisen sind wir immer wieder gezwungen, den äußerst billigen Angeboten der Konkurrenz gegenüber unsere Preise zu ermäßigen, um wenigstens die Aufträge zu er halten: oder wir müssen die Aufträge der Konkurrenz überlassen, weil cs sich oft um Konkurrenzpreise han delt, in denen wir unsere Rechnung nicht finden können." — Eine rheinische Werkzeugfabrik ur. teilt etwas zuversichtlicher, indem sie uns mitteilt: ^Die Kän'er, die wcocn der schwankenden Rohmate- vialienpreise lange Zeit mit ihren Aufträgen zu rückhielten, haben seit einiger Zeit, da die Eisen- und Stahlpreise stetig steigen, sogar größere Ab schlüsse getätigt. — Es ist auch zu erwarten, daß bei der augenblicklichen guten Beschäftigung der schweren Eisenindustrie die Preise noch weiter steigen werden. Eine Erhöhung der Fertigfabrikatpreise ist in ein zelnen Artikeln schon erfolgt und wird, bei weiterem Anziehen der Rohmaterialienprcise, in absehbarer Zeit in noch größerem Maße eintreten. Die heutigen Preise sind aber nach wie vor unlohnend." In der Schlösse rind ustrie sind Beschäf tigung und Preisstellung nicht einheitlich. Da für die Stavelartikel Konventionen bestehen, so ist hier die Herstellung lohnend: für die anderen Schlösser- sorten lassen sich aber noch keine Preiserhöhungen durchführen. In der Kette nbranch« ist der Auftragsbestand ausreichend, dagegen lassen die Preise noch immer zu wünschen übrig. Die gleiche Klage wird uns von den Fabriken für Tür schließer, Schloßsicherungen, Schlüssel. Splinten usw. übermittelt. Auch die Gieße reien haben noch keine Gelegenheit, die sehr ge- drückten Verkaufspreise aufbesscrn zu können. Die Generalversammlung des Deutschen Tempergießerei- besitzervereins hat sich dahin ausgesprochen, daß eine Preiserhöhung wohl vor Frühjahr 1912 nicht zu empfehlen wäre, weil die Beschäftigung nicht überall zufriedenstellend sei. Aus dem Solinger Revier wird uns eine leichte Besserung gemeldet, was hauptsächlich auf das Weihnachtsgeschäft zurückzusühren ist. So schreibt uns eine alte Solinger Stablwarenfabrik. „daß der Geschäftsgang in diesem Monat als ein guter, flotter, bezeichnet werden kann, infolge der Weihnachtsaufträge. Die Preise werden auch wohl demnächst eine Erhöhung erfahren müssen, da ver schiedene Arbeiterkategörien sTaschenmesserreider, Taschenmesserschleifer, Scherenhiirter) mit höheren Lohnforderungen an die Fabrikanten herangetreten sind. Die Unterhandlungen schweben noch, dürften aber voraussichtlich in einigen Wochen beendet fein. Auch verschiedene Rohmaterialien für unsere Branchen sind teurer geworden, so daß eine Preiserhöhung nicht zu umgehen ist." Von Arbeiterschwierigkeiten wird uns auch aus andern Distrikten geschrieben und der Wunsch ausgrdrückt, daß die vielfach herrschend« Streikstimmung bald ihr Ende erreichen möge, weil andernfalls der Industrie -ein nicht wieder gutzu- machender Schaden erwachsen würde. Ungünstig liegt eine andere Solinger Branche, di« der Sensen, die schon im vergangenen Sommer infolge der an haltenden Dürre ein schlechtes Geschäft aufzuweisen hatte. Don einem Solinger Sensenwerk wird uns mitgeteilt, „daß das Sensengeschäft momen tan sehr -schlecht ist, infolgedessen dürfen wir auch an kein« Preissteigerung denken. Naturgemäß sind auch di« Aufträge weit hinter den vorjährigen zu rückgeblieben und kann nur ein sehr gutes Früh jahr günstiger auf unsere Geschäftslage einwirken, was natürlich abaewartet werden muß." In Fahrrad- und Automobilteilen ist das Geschäft der Jahreszeit entsprechend stiller geworden. In Schrauben hat sich die Marktlage etwas gebessert, die Preise sind durch Ermäßigung der Rabatte um einige Prozent erhöht worden, und die Preisdifferenz zwischen der Bereinigung und den Outsidern ist nicht mehr so groß wie früher. In Rieten ist die Beschäftigung im allgemeinen zn- friedenstellend und der Berkaus für das erste Quartal 1912 zu den letzten Preisen eröffnet worden. Da hier das ungünstig« Verhältnis zu den außenstehen den Werken noch fortbesteht, ist es den Mitgliedern der Nietenoereinigung weiter gestattet, in die billigen Offerten dieser Outsider einzutreten, so daß die offiziellen Konventionspreis« von 155 »tt häufig bis um etwa 10 -4t pro Tonne unterboten werden. Da» Geschäft in Drahtwaren und Drahtstiften ist wenig verändert. Drahtstifte kosten etwa 18,50 pro Doppelzentner, auch die Exportpreise sind weiter gedrückt. vvrlen- unü Sanüelsmelen. kr. Dresdner vörseuhaudel. Von der Allge meinen Deutschen Eredit-Anstalt Abteilung Dresden ist beantragt worden, 30 000 000 Kr. neu« Aktien der Oesterre. ichischen Eredit-Anstalt für Handel und Gewerbe in Wien zum Handel und zur Notiz an der Dresdner Börse zuzulassen. 8 An d«r gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: 3proz. Reichsanleihe 83. 3proz. Buenos 74,25, Türkenlose 104,50—105, Commerz- und Discontobank 118 50—118,75—118,25, Darmstädter Bank 127,50, Deutsche Bank 204,87 bis 265.25— 284,75, Disconto 193.62—103,12, Dresdner Bank 160,37—-160,75—160,12, Berliner Handelsgesell schaft, 171.37—171,87—171,50-171,7.>-171,62. Ra- tionalbank 129,75—129,50—129,62, Schaafshaujenscher Bankverein 137—136,87—137, Kreditaktien 204,75 bis 204,62, Wiener Bankverein 137—136.87, Peters burger Internationale Bank 214,62—213,62, Russi sche Bank 158,12—157.87—158—157,75, Baltimore 103,75—103,62, Canada 241,87-245,25—244,37, Meri- dionalbahn 121,50—121,75, Lombarden 19 50, Ana tolier 114,25—115,50, Orientbahn 150,50—150,75, Prince Henri 147,87—149—148,62, Schantunq 124,75 bis 125^5, Warschau-Wiener 180,87-183,50- 185,25 bis 184,50—185, Große Berliner Straßenbahn 194 bis 193.75, Hamburger Packeifahrt 141.12—140,75—140,87 bis 140,62, Hansa 196,37—195,62, Norddeutscher Lloyd 104.25— 103,75, Dynamittrust 189,62—189,37—190.87 bis 190, South. West 158,37, Aumetz-Friede 195,12 bis 195—195,75—195—195,37—194,62—195,12. Bochumer 229.50— 229,87—229,62—230,25—229,25, Taro Ober schlesien 92 50—92,75, Dsutsch-Luremburg 193—193,25 bis 193—193,50—192,87, Gelsenkirchen 194,62—196,12 bis 195,87—196,12—195,37—195,50, Harpener 191 bis 101.37— 191,12—191,62, Hohenlohewerke 209,75 bis 209.50— 209.75, Laurahütte 175.50—176—175,75 bis 177.37— 176.75, Oberschlesische Eisenbahnbedarf 107,62 bis 107, Phönir 255.25—255,50—255,12—256,12 bis 255.75, Rheinische Stahlwerke 173,25—174.12—173,75, Rombach 185 62—185,75—185.12, Allgemeine Elektri zitäts-Gesellschaft 267.25-267,37—267,12—267,50 bis 266.37— 266,50. Deulich-Uebersce Elektr. 182,25—183,50 bis 183,37—183,75—183, Gesellschaft für Elektrische Unternehmungen 185,62—185,75—185,12, Schuckert 166 75—166.12, Siemens L Halske 246,25—245,37 bis 245,50, Elektr. Licht und Kraft 136,50—136,25 bis 136,87—136.62. XX Essener Börsenbericht vom 3V. November. Die Tendenz am Kalimarkte zeigte weiter eine stramme Haltung, so daß die meisten Werte ihren Kurs aufbessern konnten: auch Kohlenkux« waren fest. Braunkohlen und Erzkuxe unverändert. Bank» unü Gelürnelen. H Die Nationalbank in Brüssel setzte den Diskont- satz für Warenscheine auf 4 Proz. fest, die übrigen Diskontsätze bleiben nnverändert. Berg- unü Süttenmelen. XX Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie. Aktiengesellschaft, in Düsseldorf. In der gestrigen Generalversammlung vertraten 7 Aktionäre 2 891 000 Mark Aktienkapital. Die Dividende von 8 Proz. wurde sofort zahlbar gesetzt. Die beiden Aufsichis- ratsmitglieder Emil von Galen und Dr. Schrödter haben ihr Amt niedergelegt, weil Kommerzienrat Klöckner über die Dreiviertelmajorität verfüge. Neu in den Anfsichtsrat gewählt wurde Klöckners Schwiegersohn, Rechtsanwalt Dr. Heimsoeth in Köln. Ueber die Aussichten wurde mitqeteilt, daß die Drahtverfeinernngswerke an den Folgen des Schei terns der Drahtkonvention zu leiden hatten. Es sei traurig, daß nur durch den Widerstand zweier Werke die Verlängerung der Konvention unmöglich gewor den sei. Auch für diese Branche wäre Arbeit in Hülle und Fülle vorhanden. Für die Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie sei es besonders vorteil haft, daß sie mit großen Mitteln ein Stabeisenwalz werk errichtet habe und dadurch in der Lage sei. den Ausfall in der Drahtverfeinerung in etwas auszu. gleichen. In Stabeisen und allen anderen Eisen fabrikaten hält die Aufwärtsbewegung an. Die B e- schäftigung sei gut, und Lieferzeiten von 14 bis 16 Wochen seien nicht selten, und man hoffe daher für das laufende Geschäftsjahr auf ein befriedigendes Ergebnis. * Rombacher Hüttenwerke. Aktiengesellschaft, in Rombach. Die Abschlußziffern für 1910/11 wurden schon vor längerer Zeit veröffentlicht. Nach dem jetzt vorliegenden Geschäftsbericht betrug die Förde rung der Gruben an Minette 1 842 245 (1 767 042s Tonnen. Der Betrieb des Hochofenwerks in Rom bach verlief ohne Störung. Es standen die Hochöfen 1 bis 6 das ganze Jahr im Feuer: Hochofen 7 hat in zwischen eine n«ue Zustellung erhalten und steht seit einigen Monaten betriebsfertig. An Roheisen wur den 419 047 (364 062s t erzeugt. Auch auf der iilb- teilung Moselhütte war der Betrieh regelmäßig. Hier arbeiteten die Ocfen 1, 3 und 4 das ganze Jahr, während Ofen 2 ebenfalls mit einem neuen Mauer werk versehen wurde. Die Erzeugung betrug 211058 (204 352 s r. Obgleich der Kokspreis ab 1. Oktober 1911 um 1,50 -lt erhöht worden ist. haben die Roh eisenherstellungskosten in Rombach noch eine kleine Ermäßigung und die der Moselhütte nur «ine geringe Erhöhung erfahren, was auf die größere Erzeugung und das gute Arbeiten d«r Hochöfen zurückzuführen sei. Sowohl die beiden Stahlwerke als auch die Walzwerke arbeiteten durchaus normal. Mit der Steigerung der Rohstahlerzeugung und des Absatzes war ein« weitere Ermäßigung der Selbstkosten ver bunden. Es wurden 497 399 (453 429s t Rohstahl hergestellt. Der Gesamtabsatz stellte sich auf 423 541 (382 749s t. Di« Gießerei. Hauptwerkstätte und Eisenkonstruktionsabteilung arbeiteten in der Haupt sache für den eigenen Bedarf. Auf der Kokerei Zeebrügge betrug di« Herstellung an Hochofenkoks 197 531 (205 898) t. Laut Bilanz betragen die Zu gänge bei den Anlagewerten rund 4 550 000 -K. Es werden u. a. ausgewiesen an bar 70 262 (72 839) -4t, an Wertpapieren 3 239 357 (3 246 357s -4t, an Bank guthaben 4 313 577 (1266 963s -4t, an verschiedenen Ausständen 6 707 467 (6 151 194s ^t und an Vor räten und Materialien 7 939 233 (8 554 595) ^t. B«i 19 912 945 (20 459 825s -4t Anleiheschulden und 1 148 982 (360 000) .« tzypothekenschulden betragen die Buchschulden 4 895 832 (4 918 243s ^t. XX Annener Gußstahlwerk. Aktiengesellschaft, in Annen. Wie uns die Verwaltung mittelst, steyt sie der durch die Presse gegangen«» Meldung, wonach in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres 45 000 Mark mehr al» im entsprechenden Zeitraum des Vor jahres verdient worden seien, vollständig fern. Die Meldung könne, wie binzugefügt wird, nur auf Zwecke der Börsenspekulation berechnet sein. Wie wir weiter hören, beträgt die Forderung der Gesell igst an die Firma Albert Schappach L Eo. 150 000 XX «nte.-offnungshütte. «ktfemeerein für Berg, bau und Hüttenbetrieb tu Oberbaus«». Der Abschluß für 1910/11 ergab einen Nohgewinn von 16 796 537 (16 261828) -4t. Dis allgemeinen Unkosten. Steuern und so weiter erforderten 3 571153 (3 247 259s ^t. Anleihezinsen 846 015 (882 600) ^t und Abschrei bungen 5 504 875 (5 130 076) ,4t. Es verbleibt ein schließlich 177 230 (88 738) -« Dortrag ein Reinge. winn von 7 051729 (7 090 630) -<t zur folgenden Ver wendung Sonderrücklag« durch Tilgung von An leihen 822 300 (1 463 400) -tl, Versorgungskasse 50 000 -tz (wie i. V). 20 Proz. Dividende aus 30 Mil lionen Mark Akti«nkapital gleich 6 Millionen Mark (i. V. 20 Proz. auf 24 Millionen Mark für ein ganzes und auf 6 Millionen Mark für ein halbes Jahrs. lr. Siegeu-Solinger Gußstahl-Aktienverein in Solingen. Wie uns von unterrichteter Seite mitge teilt wird, hat sich die Beschäftigung bei dem Verein im laufenden Jahr bisher recht befriedigend entwickelt. Auch der gegenwärtig« G« schäfts- gang und die Aussichten können angesichts der vorliegenden Anftraasir.engen als gut bezeichnet wer den. Sofern keine unvorhergesehenen Störungen «m- treten, rechnet man in Verbandskreisen für das laufend« Jahr mit einem befriedigenden Ergebnis und mit der Wiederaufnahme der Dividendenzah lung. Die seit Anfang des laufenden Geschäftsjahres in Betrieb befindliche moderne Ncuanlage (elektri scher Betrieb) bewährt sich gut und ermöglicht bei bedeutend erhöhter Leistungsfähigkeit ein vorteil haftes Arbeiten Der als Spezialität von dem Unter nehmen hergestellte Werkzengaiißstahl. dem besten englischen Gußstahl in jeder Beziehung gleichstehend, findet wegen seiner anerkannt hervorragenden Eigen schaften in Abnehmerkreisen gute Beachtung. * Bergbau-Aktiengesellschaft Justus in volprie. Hausen (Hannover). Aus Verwaltungskreisen ver lautet, daß für 1911 voraussichtlich wieder 6 Proz. Dividende vorgeschlagcn werden. Die Gesell schaft zieht ihre Gewinne bekanntlich nicht aus dem eigenen Betrieb, sondern aus dem Verkauf ihrer Syn- dikatsbetciligung. XX Kaliwerke Hattorf. Aktiengesellschaft. Die Dividende für das zu Ende gehende Geschäftsjahr wird wieder mit 8 Pro.z. in Aussicht genommen. Von einer Erhöhung der Dividende wird Abstand ge nommen, solange man noch aus den Betriebsmitteln Neuanlagen zu bezahlen Habe. * Kaolo-Land- und Minen-Gesellschrft. Wie die Verwaltung mitt-ilt. sind die von ihr geforderten Grundsteuerbeträge für die Jahre 1909, 1910 und 1911 unter Vorbehalt ihrer Rechte bezahlt. Die von einigen Blättern vorgestern einer siidwestafrikanischen Zeitung entnommene Notiz, daß di« Gesellschaft zur Zahlung dieser Steuern außerstande s«i, ist unbe gründet. Das Ergebnis der Untersuchung der zur Prüfung nach hier eingeforderten Erze läßt cs zweifelhaft erscheinen, ob ein Abbau dieser Er,ze unter den gegenwärtigen Transportver hältnissen lohnen würde. Die Schürfarbeiten der 10 bis 15 Kilometer westlich Khoricbas entdeckten Lagerstätten sind noch nicht abgeschlossen. Die bei Khoabendus, etwa 150 Kilometer nördlich Khorichas, vorgefundenen Quarzgänge werden auf abbau- würdige Fundstellen weiter unsersncht. Swkfyewerbe. —t. Berlin-Gubener Hutsabrik, Aktiengesellschaft, vorm. A. Cohn. Guben. Wie uns von unterrich teter Seite mitgeteilt wird, hat vor einigen Tagen eine Aufsichtsratssitznng der Gesellschaft stattqefun- den, in der vom Dorstand recht günstige Mitteilungen über den Geschäftsgang gemacht wurden. Auf ein« im Frühjahr eingetretene kleine Abschwächung ist ein lebhafter Auftragseingang zu guten Preisen ge- solgt, so daß der Gesamtumsatz dieses Jahres den des Vorjahres übersteigen dürfte. Als recht erfreu lich wird es bezeichnet, daß es gelungen ist. be deutende Aufträge von dem Auslände hereinzube kommen. Besonders günstig arbeitet di« Haartilz hutfabrit. Die Gesellschaft ist mit billigem Roh material reichlich versehen. Für das jetzt zu Ende gehende Geschäftsjahr wird mit einer Mindestdivi- dcnde von 14 Proz. gerechnet. Die infolge des leb haften Geschäftsganges sich als notwendig erweisen den Betriebserweiterungen werden aus eigenen Mitteln bestritten. * Wollwarenfabrik Mercur in Liegnitz. Die D i - vidende wird in Börsenkreisen auf ca. 20 (18) Prozent geschätzt. Braugewerbe. * Die Dortmunder Glückauf-Brauerei. Aktienge sellschaft. schlägt nach reichlichen Abschreibungen 7 (6) Proz. Dividend e vor. * Aktiengesellschaft Brauhaus Nürnberg. Wie der Vorstand in seinem Bericht bemerkt, war der Absatz in dem am 30. September abgelaufenen Ge schäftsjahr vorzüglich und hat die Ziffer des Vor jahres weit überholt. Der Bruttogewinn beträgt 1 064 328 (997 168) -tz. Nach Abzug von 488 445 (472 311) -4t verbleibt einschließlich 12 736 -4t Ueber- trag aus dem Vorjahr ein Reingewinn von 588 619 (539 601) °4t. dessen Verwendung wie folgt beantragt wird: Tantieme 29 268 (28 665) -4t. Delkrederekonto 70 000 (25 000) -lt, Talonsteuerreserve 5200 4t (wie i. V.), 9 Proz. Dividende (wie i. V.). Vortrag auf neue Rechnung 16151 -K. Mit Rücksicht auf die Zunahme des Absatzes wurde, um für die Zukunft gesichert zu sein, ein angrenzendes Areal mit dem Flächeninhalt von über 150 000 Quadratfuß preis wert erworben. Der Kaufpreis betrug einschließlich Verbriesunaskosten usw. 693 408 -4(. Von den ge stundeten Kaufpreisresten waren 500 000 -lt in jähr lichen Raten zu je 50 000 .4t und 100 000 -4t in jähr lichen Raten zu je 10 000 -tt zu tilgen und mit 4 Proz. zu verzinsen. Zwei am 1. April 1912 und 1. April 1913 fällig werdende Raten sind bereits im abae- laufenen Geschäftsjahre berichtigt. Im laufen- d e n I a h r e ist mit sehr hohen Preisen für die Roh. Materialien zu rechnen: jedoch werden der Brauerei ihre billigen Vorräte zugute kommen. TrsnsvEweleir. ESeftdentlch» bkls«nbabng,s«llichaft i«ln. Eejamtein- nahmen von Patznunternehmungen, an denen dt« Gesellschaft be teiligt ist.» Oktober ZS« 892 <4- E, M.. seit 1. Januar 3 798 90z l->- 17l 4N1 M. Verlüüeüene Gelelllüisften. 8 Earl Kästner, Aktiengesellschaft. Der Abschluß per 30. September d. I. weist nach Deckung der Un- kosten und Abschreibungen einen Reingewinn von 237 482 (216 972) -4t auf, aus dem nach Vor. nahm« von Extraabschreibungen und Rückstellungen 10 Proz. Dividend« (wie i. V.) verteilt werden sollen bei einem Vortrag von 41 777 (29 578) -lt. Die ordentliche Generalversammlung wird am 28. De- zember stattfinden. Der Vorstand bezeichnet den Geschäftsgang auch im neuen Jahre al, be friedigend. 8 Die Ludwig Hnpfel» Aktiengesellschaft in Böhlitz. Ehrenberg bei Leipzig schreibt uns mit der Bitt« um Veröffentlichung: „Die Oktob«r-Numm«r einer Berliner Monat,, schrist für Finanz, und Bankwesen beschäftigt sick u. a. auch mit unserem Unternehmen: dasselbe BlatO hat die» bereit, früher in unfreundlicher Weise ge tan. doch hat unser Aufsichtsrat nnd dir Direktion e» unter ihrer Würde befunden. Darauf näher einzugehen. Es macht uns nun aber den Tin- druck, al» ob der letzte Artikel jenes Finanz, blattes, der ich mit unserem Unternehmen in ge- hässiger Weis« befaßt, an die Tagespresse verschickt worden sei, und das Handelsblatt d«r „Deutlchen Tageszeitung" hat sich tatsächlich bereits bereitfinden lassen, sich jenen Artikel als Grundlage für eine eigene Besprechung dienen zu lassen, ohne, wie di«, von anderer, angesehener Seit« geschehen ist, vorher von uns sachliche Auskünfte zu fordern. Unter Be- rufung auf H 11 des Preßgesctzes haben wir darauf- hin die „Deutsche Tageszeitung" um Aufnahme fol. gender Berichtigung ersucht: „.) Es ist nicht wahr, daß unser Unternehmen Instrumente fabriziert, bei denen an Pietschmann, Symphonion, Polyphonwerke, Ehrlich usw. zu denken ist: unsere Instrumente sind ganz anderer Art. 2) Es ist nicht wahr^ daß in unserer Branche Noten schon in ein paar Monaten nach ihrer Herstel lung keinen Wert niehr haben, die vorher mit 10 -4! verkauft worden sind. 3) Es ist nickt wahr, daß bei uns durch Forde rungen, die heute mit 1000 -4t zu Buche stehen. morg«n einfach «in Strich gemacht werden muß (s. Verlustausweis in unseren verschiedenen Bilanzen). 4) Es ist nicht wahr, daß bei der Bilanzierung die Bestände unserer Filialen zu den Fakturenpreiscii in die Bilanz eingestellt werden. 5) Es ist nicht wahr, daß die Grundsätze unserer Bilanzierung Bedenken erregen müssen, denn alle Inventur-Warenbestände, einschließlich der aller unserer Filialen, werden zu den wirklichen Selbst kosten und nur unter Aufschlag eines Prozentsatzes für Betriebsunkosten bewertet. 6) Es ist nicht wahr, daß schon bei der Gründung unserer Gesellschaft die Bewertung nicht nach den Herstellungskosten, sondern nach den Derkaufspreisen vorgenommen worden sein soll. Es enthält dies« Behauptung eine schwere Ver- dächtiaung der Herren Unterzeichner des offiziellen Prüfungsberichts, wovon der eine Herr Professor Stern su. a. Letter des Bücherrcoisorenkurses an der Handelshochschule in Leipzig) ist, und die ausdrück lich anerkannt haben, „daß die Wertansätze ent sprechend und die Einstandsbilanz richtig sind" (richtig selbstverständlich im Sinne des Aktiengesetzes). 7) Es ist ferner nicht wahr, daß eine Bank Widerspruch erhoben habe gegen Auszahlung einer Dividende von 12 Proz." Um den Wert des Artikels in der eingangs er wähnten Zeitschrift näher zu beleuchten, möge hinzu gefügt werden, daß der Sitz der Redaktion mündlich und schriftlich über die Art unserer Instrumente und auch über unsere Bewertungsprinziyien bereits vor längerer Zeit aufgeklärt worden ist." * Neinftrom L Pilz. Aktiengesellschaft. Schwarzen, berg i. S. Nach dem uns erst jetzt zugegangenen Rechenschaftsbericht für 1910/11 haben sich die Um. sätze auch im verflossenen Geschäftsjahre wieder er höht, so daß sich die Verwaltung entschließen mußte, größere Neu-, Um- und Erweiterungsbauten in Schwarzenberg und in Aue in Angriff zu nehmen. Der Bruttogewinn ist von vorjährigen 598 728 Mark auf 612 570 -lt gestiegen, während die Un kosten usw., einschließlich 3017 (2043) -lt Verlust auf Debitoren, von 314 061 -4t auf 283 433 -4t herabge mindert werden konnten. Nach Abschreibungen von 89 059 (89 499) resultiert einschließlich 7079 (5960) Mark Vortrag ein Reingewinn von 247 155 (201 124) -4t, der wie folgt verteilt werden soll: Vor- standstantieme 19 206 (19 516) -lt, Aufsichtsrats tantieme 16 087 (11 564) -4t, Gratifikationen 11000 (12 965) -4t, 10 Proz. (wie i. V.) Dividende gleich 150 000 -4t und Vortrag 50 862 4t. Die Bilanz verzeichnet Rohmaterialien und halbfertiqe Fabri kate mit 359 842 (480 044) -4t, fertige Waren mit 241 054 -4t, Debitoren mit 420 699 (334 252) -lt, Bankguthaben mit 188 230 (328 559) ^t und Kasse sowie Wechsel mit 8840 (19 305) <4l. Neu erscheinen in der Bilanz die Beteiligung an der Schwarzen berger Ballgesellschaft m. b. H. mtt 35 500 -4t sowie das Daukonto mit 40178 -tz. Das letztgenannte Konto werde sich bis zur Vollendung der Bauten im laufenden Geschäftsjahre wesentlich erhöhen, was die Verwaltung veranlaßt«, den Gewinnvortrag bedeu dend zu erhöhen. An Kreditoren werden 94 200 (50 786) ^t ausgewiesen. Ueber die Aussichten wird gesagt, daß das Unternehmen in allen drei Werken zurzeit gut beschäftigt sei. ; Thüringer Nadel, und Stahlwarensabrik Wolfs, Knippenberg L Co., Aktiengesellschaft, in Ichters hausen. Die gestrige (Generalversammlung geneh migte einstimmig Geschäftsbericht nebst Abschluß, wo nach von dem 239 374 -4t betragenden Reingewinn 12 Proz. Dividende (wie i. V.) ausgeschüttet und 21 264 .«t auf neue Rechnung vorgetragen werden. Nach Mitteilung der Verwaltung ist das Werk reich lich beschäftigt, so daß die Aussichten als gut gelten können. * Aktiengesellschaft Leu L Ci«, in Zürich. Die außerordentliche Generalversammlung genehmigte die beantragte Erhöhung des Aktienkapitals von 30 auf 40 Millionen Francs, wovon vorerst 5 Millionen Francs ausgegeben werden. Ein Teil hiervon, näm lich 2 Millionen France, wird auf Grund der abge schlossenen Interessengemeinschaft mit der Berner Handelsbank gegen Titel des Berner Instituts nm- getauscht. Die übrigen 3 Millionen Francs werden ven bisherigen Aktionären zum Bezug angevoten, und zwar auf je 10 alte Aktien «ine neue zum Preise von 650 Frcs. Diese neuen Aktien werden vom 1. Januar 1912 an dividendenberechtigt sein. Für die Ausgabe der weiteren 5 Millionen Francs wird dem Verwaltungsrate hinsichtlich des Zeitpunktes und der Bedingungen Vollmacht erteilt. vervärrüe. XX Pom Stahlwerkvverband. Nachdem für di« Einreichung der Forderungen bei der Erneuerung des Srahlwerksverbandes als letzte Frist der 30. Novern der angesetzt worden war mit d«r Maßgabe, daß. wenn bis zu diesem Tage nicht sämtliche Anmel dungen oorliegen, die Verhandlungen wegen der Er neuerung einstweilen ruhen sollten, haben jetzt auch di« Westfälischen Stahlwerke, das letzt« Werk, da mit der Einreichung seiner Forberunqen noch ge zögert hatte, die bei der Erneuerung beanspruchte Meng« angemeldet. Damit liegen nun die Forde rungen sämtlicher Werk« vor. Di« Quotenkommission hat im übrigen ihre Arbeit bereit, ausgenommen und bereist zurzeit den südwestdeutschen Bezirk. - Oberschlesisch« Kohleukonveution. In einer Versammlung würbe ein« Dersandlizenz beschloßen, die den Gruben eine Möglichkeit gibt, die Per- ladunasauMll«, die vom September bis November durch den abnormen Wagenmangel entstanden sind, bei ausreichender Waqengestellung im Dezember nach zuholen. SallUinsselnltrllurrsen ulm. — DI« Vlannsaktnrntorevst»«» Deutsch tu -elbennge», die fett M Jahren besteh», mach», wie her .Vonf.^ mttteilt, ihren wläubtger» einen außergerichillchen Bergleichsvorschlag ans Bass« von 40 Prog. Berliner ikugrogfirmen sind beteiligt.