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Severins fordert Glaubhaftmachung von Gesetzgebung und Verwaltung gelangen. Wenn der Reichs tag den Landwirtschastsetat und dl« Osthllse erkedigt habe, habe er genug getan, und «a wär« wünschenswert, wenn er nach die ser Arbeit «Ine größere Pause mache, aber freiwillig. lStürmi- scher Beifall) Die Negierung könne dann an die schwierige .Frage der Reform einzelner Teile der Sozialversiche rung und Wohnungs zwangswirtschast Herangehen unv tiefe Gesetze später dem Reichstag unterbreiten. Zum Schluß wies der Reichskanzler ans die CH ronik der Stadt Soest hin, in der der Chronist am Ende einer radikalen Zeit und nach Bürgerkämpfen die Stadt und deren Freiheit zusammensinken sicht und die Worte spricht: „De olden hebt er« vrihelt t «r«n gehat, Averst In düster tld werd fei matt!" Der Reichskanzler schloh mit den Worten: „Ich wünsche, dah diese Worte für das deutsche Volk nie in Betracht kommen, ich wünsche, datz Sie alle die Freiheit in Ehren hallen, das heiht, datz Sie die Beranlwortung schaffen, auf der sich die Freiheit im Innern und nach autzen aufbauen kann, datz Sie Ordnung schaffen für den Aufstieg. Einigkeit In der Verantwortung zwischen Volk und Regierung, Ablehnung jedes sinnlosen Radikalismus, dann ist die Grund lage gelegt, auf der wir weiterbauen können, dann werden wir den Glauben und den Willen haben, auf denen die deutsche Freiheit für alle Zeiten gesichert sein kann. Die Ausführungen des Reichskanzlers wurden mit nicht rndenwollendem stürmischen Beifall ausgenommen. * Zur Red« d«s Reichskanzlers am 8. Februar liegen weitere englisck-e Stimmen vor. Ein konservatives Blatt er. klärt, die Regierung Brüning hab« einen durchschlagenden Sieg errungen, der «in günstiges Vorzeichen für die Entwich- lung der politischen Zukunft Deutschlands und darüber hinaus für die wirtschaftliche Entwicklung ganz Europas bedeute. — Ein anderes englisch«» Blatt, das dem rechten konservativen Flügel nahcsteht, erklärt, daß die Stellung der Regierung Brüning sich enlschie-en gefestigt habe. Einigung über die Oslhil e Berlin, S. Februar. Wie wir erfahren, Ist es nunmehr gelungen, «In« Eins- »ung In -er Osthllfefragr herbeizuführen. Dos Ost- »ommissariat ist sich sowohl mit Preußen als auch mit der In dustrie einig geworden, und zwar auf der Bosts, daß das Zweck oermögen anerkannt wird. Die Führung bei der Umschuldung wird bei der Bank für Industrieobligationen liegen. Außerdem werden die Nentenbank-Krcditanstalt und die Preußenkasse eingesclxrltet, und zwar entsprechend der Länge der Auf- brinaung, die sich bei der Bank für Industrieobligationen aus 500 Millionen, bei der Rentenbank-Kredilanstalt auf 50 und be: der Preußenkasse auf 25 Millionen beläuft. Auch in der Frage, ob Arbr-tsgemeinschaflen von etwa 10 bis 15 Gütern oder Has- ti'nasverbände gefchalfen iverden sollen, di« große Bezirks um fassen und bei der Umschuldung für die zweiten Hypotheken dem entsprechen würden, was die Generallandschaft für die erste Hypothek bedeutet, ist eine Einigung herdeigeführl worden. Man hat ein Komvromiß gefunden, das die Vorzugs beider Lösungen in sich vereint und gewissermaßen Wirtscl-asts- verbände von mitilerer Größe schasst. Am heutigen Montag werden die Formulierungen für diese Einigung in einer Art Redaktionssitzung festgelegt. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, -aß es nunmehr gelingt, das Osthilsegesetz bis Ende der Woche -u erledigen damit es dann sofort auf den parlamentariscl)«n Weg gebracht werden kann. „Mas w ll Italien?" Ein Gespräch mit Mussolini Pari», den 7. Februar. De« „Intransigeant" veröffentlicht am Sonnabend «in« Unterredung mit Mussolini über die Frage „Was will Italien'?". Der Duce äußerte seine Verwunderung darüber, dah man in der Welt bzw. in Frankreich immer noch Miß trauen gegen Italien hege, obwohl er seine Absichten der Weit gegenüber deutlich genug erörtert habe. Man betrachte die Italiener al» «Ine Gefahr, da sie und ihr Staat sich ihrer Kraft bewußt geworden seien. Da Italien stark, jung und ernst seinen'-Eeg gehe, bilde man sich ein, dah es vom Krieg träume. Er habe gesagt, und er wiederhole es. daß Italien bereit sei. sich zu schlagen, wenn cs angegriffen werde. Sein Volt würde jedoch niemals von sich aus den Krieg provozieren oder zum Angriff schreiten. Zwischen angeblichen Kriegsdrohungen und der Absicht, sich zu verteidigen, sei ein großer Unterschied. Seine Worte würden immer wieder falsch übersetzt und falsch ausgelegt, was zu Mißverständnissen führe. Er glaub«, durch leine Reden end lich alle Mißverständnisse zerstreut zu haben. Das neue, einige und unteilbare Italien beherberge ein Volk, das zugleich stolz, willensstark und mäßig sei. Trotzdem sei es friedlich, und habe kein höheres Ideal als sein nationales Leben und seine Kultur zu vervollkommnen. Aus di« Frage, welches Mittel «s gebe, um die Immer wieder austauchcndcn Schwierigkeiten zwischen den beiden lateinischen Völkern zu beseitigen, erwiderte Mustolini, daß das nicht in seiner Macht allein liege. Diese Schwierigkeiten seien die Folg« «ine« Reihe von Ereignissen, di« das italienische Volk in seinem Stolz« und seinem vertrauen verletzt hätten. Alle diese Fragen könnten seiner Meinung nach auch ohne Schwertstreich gelöst werden, doch müsse aus der anderen Seite der gut« Wille dazu vorhanden sein. Er slir seine Person habe nichts dagegen, sich an den Verhandlungstisch zu setzen., Da l'-'-n- man do--n erö-'-r». n-ns sü- »Ine unent ¬ behrlich sei. Man müsse jedoch wissen, wie man mit eine« «inigcn und ihrer selbst sicheren Nation zu verhandeln hab«, «it einem Volk, da» sein Recht aus einen Platz an der Sonne behaupte. Tittoni- siom, 7. Februar. Am Sonnabend um 19.1» Uhr ist der bekannt« italienische Etantsma.in, Senator Tittoni, nach längeren, Todeokampsc verschieden. Bereits in der vergangenen -lacht hatten drei der bekanntesten Spezialisten die Hoffnung ausgegrben. Tittoni ist einem schweren SInsall von Grippe erlegen. Im Dezember 1929 hatte Tittoni schon einen Gchirnschlag erlitte», der zn teilweiser Lähmung iiihrle. Seitdem hat Tittoni nie wieder seine frühere Gesundheit erlangt. -Im Totenbett« des Senator» besandcn sich seine verwandten. Die Todesnachricht wurde sofort dem König und Mussolini übermittelt. Mit Tittoni tritt einer der Italienischen Diplomaten von der politischen Bühne ab, die die Abkehr Italiens vom Dreibund vorbereitet haben. Aeußerlich kommt das deutlich durch die Tatsache zum Ausdruck, daß Tittoni in der Vorkriegszeit wieder holt Außenminister und ferner 'Botschafter in London und Paris »ar Tittoni erfreu,« üb besonderer Beliebtbeil bei Ed- Das Stahlhelm-Volksbegehren Der preußische Innenminister Severin hat in einem längeren Brief« dem Stahlhelm mitgetellt. dah er dem Anträge des Stahlhelm, die Listenauslegung für ein Volks begehren zuzulnsscn, das aus Auslösung des Preußischen Land tages gerichtet ist, zir Zeit nicht zu «»sprechen ver. möge. Der Antrag trage nicht die Unterschrift von 29 OM Stimmberechtigten. Infolgedessen müsse der Stahlhelm nach A 2 Abs. N des Gesetze» über das Verfahren bei Volksbegehren und Volksentscheiden vom S. 1. 1928 glaubhaft machen, daß Hunderttausend der stimmberechtiaten Mi --l'eder des Stoh'- helm den Antrag unterstützen. Eingehend wird dann dargelegt, daß weder aus der Satzung noch aus der Betätigung d:o Stahl helm eine Zustimmung von hunderttausend stimmberechtigten Mitgliedern zu dem mit dem Antrag versolgten Ziele der -kerf- lösung des Preußischen Landtages hergeleitet werden könne. Dem Stahlhelm wird eine Frist von zwei Monaten gestern, innerhalb der eine den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Glaubhaftmachung für den volksbegehre-s-ntrag betaebracht werden muh, anderenfalls ein neuer von 29 999 Stimmberechtig ten unterschriebener Antrag ,mch 82 Ais. 1 de» Ersetz:» vorzu legen sein würde. * Neber die Durchsührung des Volksbegehrens und des Volks entscheides sind Friftentabellen verössentlicht die dem tatsäch lichen Verlaus nicht entsprechen. Wenn das Volksbegehren zu gelassen wird, so wird sich die Preußische Negierung streng aus den Boden des Gesetzes stellen und mit allen Mitteln dafür sorgen, daß keinerlei Unkorrektheiten geschehen Wird der Fall angenommen, dah das Volksbegehren zum Zuge kommt und den Volksentscheid im Gefolge hat, so wird immerhin die Durchsührung des gesamten Verfah rens 7 bis 8 Monate in Anspruch nehmen Der Minister des Innern bestimmt die Z'-lali"-a der Listen ward VN. und bei Tkemenceau. Während sich die Umgestaltung der italienischen Außenpolitik vollzog, spielte die Bedeutung des Fcfthaltens am Dreibund noch eine große Rolle. Aber sie klang ia den Reden Tittoni» mit den Jahren immer inhaltsloser. Tittoni wurde am 16. November 1855 in Rom geboren. 1992 wurde er zum Senator erhoben. Im zweiten Kabinett GioUtti von 1909 bis 1905 war er Außenminister. Im ersten Kabinett Fortis blieb Tittoni Außenminister und wurde dann als Botschafter nach London versetz«, wo er bis zum Mai l006 verblieb und für Italien die bekannte Algeciras-Akte unter zeichnete. Dann wurde er im dritten Kabinett Giolitti wiederum Außenminister und von 1910 bis 1916 schließlich italienischer Botschafter in Paris. Mit dem ersten Kabinett Nittis kehrte Tittoni wieder aus den Poften des Außenministers nach Rom zurück. 1919 vertrat er als Hauptdelcgierter Italien auf der Friedenskonferenz und von 1919 bis 1921 Italien beim Völker bund. Eenatsprästdent war er von Ende 1919 bis zu seiner Ernennung zum Präsidenten der neugegrünbeten königlichen Akademie von Italien tm Jahre 1929. Tittoni ist Mitherausgeber der bekannten italienischen Zeit schrist „Nuooa Antologia", Verfasser zahlreicher politischer und wirtschaftlicher Schriften sowie Mitglied mehrerer iu. und aus- ländilcker wisienlckastlicher Akademien. Oie russischen Sowjetwahlen Moskau, 0. Februar. Dos Telegraphenbüro -er Sowjet union mcl-el: „Die Moskauer Somjetwahlen, die heute zum Abschluß gelangten, gingen bei einer Wahlbeteiligung von !)."> Prozent gegen 70 Prozent in, Jahre 1920 vor sich. Es wurden N42 Mitglieder un- Ersatzmitglieder der Moskauer Sowjets gewählt, davon 66 Prozent Kommunisten und öl Prozent Par teilose. Die Mn:riviegende Mehrzahl -er neugeivählten Abge- or-neten besteht aus Arbeitern, außerdem Ist eine größere Zahl von Ingenieuren, Aerzten, bekannten Wisscnschasllern, Schrift stellern und Künstlern gewählt worden. Von -en neugewähl ten Abgeordneten sind 25 Prozent Frauen. Für den Wahl- kanips ivar als Losung die Verwirklichung -er Ziele -er Soin- iets hinsichtlich der Durchsührung -er Produklions-wogramme in -en Betrieben und die Verwirklichung -es Fünsjahrplancs in vier Jahren ausgegebcn worden, öl090 Arbeiter traten mährend der Wahlen -er Kommunistischen Partei bei." Polens landwirtschaftlicher Ruin -Vorschau, 7. Februar. Am Sonnabend vormittag letzte der Sejm die Aussprache über den Haushalt des Landwirtsck;astsminist«riums fort. U. a. sprach auch der Vertreter des Deutfchen Klubs, der Ab geordnete von Sacngcr aus Pofen. Er erklärte, man könne heute eigentlich nicht mehr von einer Katastrophe der polnischen Landwirjchast, sondern säst schon von einem völligen Ruin sprechen. Während die Preise sür landwirtschastliche Erzeug nisse bcinal)« um die Hälfte oder auch noch mehr gefallen seien, seien die Preise für Artikel, die der Landwirt lausen müße, säst aus der bisherigen Höhe geblieben. Unter diesem Verhältnis leide besonders stark die Landwirtschaft in den westlichrn Woje wodschaften, die verhältnismäßig die größten steuerlichen und sozialen Lasten zu tragen hätten. Die bisherigen Maßnahmen der Negierung zur Linderung der Not hätten sich als völlig un zureichend erwiesen. Bedauerlich sei cs seiner, daß von dem säst drei Milliarden betragenden GcsamlhauslmU das Lan»- wirtschastsministerinm nicht einmal volle 50 Millionen, also kaum 2 v. H. zur Verfügung lzab«. Zugleich sei cs bedauerlich daß keine crhebliä>e Herabsetzung des Haushaltsplanes erfolgt sei, daß die Landwirtfäzast auch weiterhin die unerträglichen Lasten sür die übertriebenen Ausgaben des Staates werde auf bringen müssen. Oer deutsche Flieger Gruse freigelaffen Die Haltlosigkeit der polnischen Verdächtigungen erwiesen. Schneidemühl, 6 Februar. Wie der „Gesellige" meldet, ist der deutsche Privatstieger Hans Gruse aus Schneidemühl, der bekanntlich ans seinem Fluge von Schneidemühl nach Breslau bei Wöllstein in Polen kurz hinter der deutschen Grenze nollandcn mußte, woraus er dann von den Polen verhaftet wurde, am Donnerstagnachmittag srri- gelasicn worden. Gruse Hai sich sofort nach Breslau begeben, von wo aus er nm Freilag mit Schneidemühl ein Ferngespräch iiihrle Die Freilalinnn criolnte. weil die volnil ln?n Behörden nickt umhin auslegung, wenn dem Anträge siattgegeben wirb Die Beschaf fung der Eintragnngsllsten und deren Versendung Ist Sache der jenigen, die bas Volksbegehren verfolgen. Die Gemeindebehör den sind verpilichtet die Listen auszulegen und während der fünften und sechsten Woche nach der Verössentlickmna Etnira» gungsbercchtlgte zur Eintragung in die Listen zuzukasien. Nach Ablauf der Eintragungvsristen haben die Vertrauenspersonen di« Listen dem Landeswahlleiter einzureichrn. Der Landeswahl- ausschuß stellt dle Gesamtsumme der rechtzeitig geschehenen gül tigen Eintragungen fest, und das Staatsministerium prüft, ob das Volksbegehren rechtswirstam zustande gekommen tst. Sollt« das der Fall sein, so hat der Landtag zu dßem Volks begehren Stellung zu nehmen Die Geschäftsfüh rung des Landtags bestimmt, wann das geschehen soll Es er folgt alsdann vom Staatsministerium das Becfahren zur Durchführung des Volksentscheides. Den Abstimmungs tag bestimmt das Staalsmivisterinm. Der Landeswahlansschuß muß das Gesamtergebnis der Abstimmung seststellen, und da» Wahlprllsungsgericht beim Landtag das Abstimmungsergebnis prüfen. Nach Artikel 6 der preußischen Verfassung wird ein Volks begehren aus Auflösung des Landtage» nur rechtswirkfam, wenn sich mindestens ein Fünftel der Stimmberechtigten in die Listen einträgt. Beim Volks- entscheid bedarf ein Antrag aus Auslösung des Lanotages zu seiner Annahme der Zustimmung der Mehrheit alle» Stimmberechtigten. Nach den Bestimmungen des Preußischen Gesetzes fallen die Kosten der Herstellung der Eintrogungslisten und ihrer Versendung an die Gemeindebehörden den Antrags stellern, also dem Stahlhelm zur Last. Diese Kosten der Listen,uislegung werden aus 200 000 Reichsmark geschätzt. Es handelt sich natürlich hier nur um einen Bruchteil der Kosten Für die Kelamtdurchsiikriing des Volksbegehrens einschließlich der Agitaiian werden oie Antragsteller mehrere Mil lionen Mark auszu wenden haben tonnten, festzustellen, daß Gruse unbeabsichtigt auf polnischem Gebiet niedergegangen ist Das denlscize Konsulat in Posen be müht sich um die Freigabe des Flugzeuges Gruse selbst hat di« genauen Ursachen seines Flugzeugunsalles noch nicht feststen«« können, da er unmittelbar nach der Landung verhaftet wurde. Wahrscheinlich ist der UnsaU aus eine Vergaserstörung zurückzu führen. da während des Fluges plötzlich der Motor ausletzte. Bei der Landung ist das Flugzeug mit einem Flügel gegen einen Baum geraten, wodurch ein Loch in die Tragfläche gerissen wurde. Mit der bedingungslosen Freilassung Gruses fällt di« ganze polnische Hetze vollkommen in sich zusammen. Zwischenfall im Sein» Warschau, 7. Februar. M"hrend ber heutigen Scjmsitzung kam es zu einem Zwischen! all. Nach der Rede eines Kommunisten stürzt« ein aus der Rcgicrnngvliste gewählter nkrain'schcr -lbgeo.dnc,«r aus den Kommunisten zu und versetzte ihm nntcr de» Ruf: „Hier Has' Du es sür die Bebandlung der Ukrainer in Somjetrußland" eine» Schlag ans den Kops. Der Sejmmarschall schloß beid« Ab- l geordnete von der Sitzung aus. z vor einer Weltansprach« des Hl. Paters. Rom, 6. Februar. Papst Pius XI hat am heutigen Freitag, dem neunten Jahrestag seiner Wahl zum Papst die neuerdings eriveiterte Krastslalion des Vatikans eingeweihl die jetzt 8uOO Am pere erzeugen tann. In seiner Ansprackz« unterstrich der Papst die Bcdeulung der neuen Station und dankte den öeteiligten Firmen. Nach der päpstlickzen Ansprache wurden die Turbinen in Gang gesetzt, und der Papst besichtigte das schon von Leo XIII. gegründete, jetzt aber völlig umgestaltete Kraftwerk An der neuen Einrichtung des Kraftwerkes sind deutsche Firmen in weitgehendem Maße beteiligt. Die Dieselmotoren und Schalt tafeln des neuen Kunstwerkes sind von deutschen Ingenieuren ausgestellt worden. Donnerstcig. den 12. Februar, anläßlich des Jahrestages seiner Krönung, wird Pius XI. die neue Funkstation des Vati kans eröffnen und durch den Vatikansendei eine kurze lateinijche Ansprache an alle Welt richten. Furchtbare Familientragödie 5 Angehörige und sich selbst erschossen. Berlin, 9. Februar. In dec Ortschaft Gielsdorf bei Strausz- bcrg ereignete sich in der vergangenen Nackt eine entsetzliche Familienlragödie Dort erschoß der 32 Jahre alle Chaussee arbeiter Ernst Fallner seine Frau, seine beiden Kmder im Alter von 1—3 Jahren, sowie die Mutter und Schwester seiner Frau. Sodann verletzte er seinen ahnungslos von einem Vergnügen heimkehrcnden Schwager durch einen Vauchschuh schwer und tötete sich schließlich selbst durch einen Kopfschuß. * Die Kälte in Sildwestdeutsch'and lxit sich in -en letzten Tagen erheblich verschärft. Montag srüh wurden in Freiburg un- Umgebung bis zu 17 Grad Kälte gemessen. Auch in Würt temberg dürfte der Montag -er kälteste Tag des bisherigen W'nlcrs gewesen sein. — Ein neun Jahre alter Volksschüler fuhr beim Ro-eln in Oberharmersbach auf -en letzten Per- sonenivogen eines Zuges auf und wurde getötet. Den Zug, der dem Knaben zum Bergängnis wurde, führte sein eigener Vater * Aus dem Schwarzen Meere herrschen schwere Stürm«. Die Verbind,„raen -wUcken Türkei und Rußland sind unter brachen. Mehrere Schisse, die den Hasen Sebastopol ver lassen hatten, sind noch nicht zurückgckchrt. Man befürchtet ihren Untergang. * -Nettere heftige Erdstöße werden aus der Gegend von Wairoa tNeuseeland) gemeldet. Auch in Napier sind wieder heftig« Erdstöße verspürt worden. * In einem Ste'nbr-ich bel Tormans hat man eine Anzahl Skeletts, Tangcsäße, Walsen, Schmuckstücke, Messer und Schwerter ausoegrabe», die auf die keltische Periode zurückaehen. Es handelt sich um eine Grabstätte aus der Zeit um 500 v. Ehr. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Wltleruntzsauostchlen. Zeitweise lebhafte Winde aus Rich- tmigen um Eü-ivest. -Bewölkungszunahme. OerMche Nebel. Temperatiirzimahmc. Auftreten von leichten Niederschlägen.