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De^ufl-Preis Ar L«ip,:g und Poroil« durch unirr« Troger und Evrditeure 2mal täglich in» Pau» gebracht N> Pt. monatl.. L7d Rtt. otirtrliährl. Bet unlrrn Ailtalen u. Än« nohmesleÜen abgetzolt 7Ü Pt. inonatt, r.WLIk. vierteljährl. Durch dl« Polt: innerhalb Deuilchland» und der deutlchen Kolonien vierteljährl. Z.8U Mk., monatl. ILURtk. ausichl. PostdefteUaeld. Ferner in Belgien, Dänemark, den Donaustaaten, Italien, Luremdura, Niederlande, Nor wegen, Oenerreich» Ungarn, Nutzland, Schweden, Schweiz a. Spanien. In allen übrigen Staaten nur direkt durch di« ibelchästritelle de» Blatter erhältlich. Da» Leipziger Tageblatt «rlchetnt 2mal täglich. Sonn- u. Feiertags nur morgen». Abonnements-Annahm«: 2ohanni»gall« 8, bei unjeren Trägern, Filialen. Spediteuren und Annahmestellen, iowie Pogämrern und Brielträgern. Einz«lvrrkaus»pr«t» 10 Pf. Abend-Ausgabe. Mp.ttgtr TagtblM Handelszeitung. Amtskkatt des Nates und des Notizeiamtes der Ltadt Leipzig. Nr. 27 l Lonnsbrnä, ücn 3S. September ISII. Anzeigen Preis Redaktion und Gelchättrstell«: Iohannisgage 8. Haupt-Filiale Dresden: Seegras« 4, 1 (Telephon 4K21I. für Inserat« au» Leipzig und Umgebung die lspaltig« Petitzeile ÄPs , die Neklame- zril« I Mk.' von auswärts ZU Ps., Reklamen I.Äi Mk.' Inserate von Behörden im amt lichen Teil die Petitzeile 50 Ps E«Ichäst»anzeigen mit Platzoorschristen im Preise erhöht Rabatt narb Tarts. Beilagegebühr Gesamt auslag« 5 Mk. p. Tausend erki. Postgebühr. Terlbeilage Hoher. Festrrteilt« Austraa« können ni'bt zurück- aerogen werden. Für das Erscheinen an oestimmten Tagen und Plätzen wird kein« Garantie übernommen. Anzeigen-Annahme: Iohannisgasse 8, bei sämtlichen Filialen u. allen Annoncen- Lzpeditionen des In- und Auslandes. Druck und Perlag von Fischer L Kürste» Inhaber: Paul Kürsten. los. Mit fieberhafter Spanung sieht die ganze Welt der Entwicklung des italienisch-türkischen Krieges im Mittelmeer entgegen. Nach dem bis her vorliegenden Nachrichtenmaterial hat es Ita lien verstanden, die Türkei völlig zu überraschen. Bereits am Freitag abend 10 Uhr 30 Min., also -nur 8 Stunden nach der Kriegserklärung, wurden in Tripolis italienische Truppen ge landet. Ob sich die türkische Besatzung der Landung widersetzt hat, ist noch unbekannt. Es verlautet, daß auf den Regierungsgebäuden in Tripolis bereits die italienische Flagge gehißt sei. Es scheint also, als ob ein Kampf erst im Hinterlande von Tripolis zu erwarten ist. Außer den Truppenlandungen in Tripolis sind auch solche in Prevesa an der albanischen Kmste erfolgt. Dort haben italienische Kriegsschiffe zwei türkische Transportschiffe beschossen und einen türkischen Torpedobootszerstörer in den Grund gebohrt Endlich sind italienische Kriegs schiffe vor Saloniki und betSmhrna gesichtet worden. Aus allem dem geht hervor, daß Italien nach einem wohlüberlegten Plan arbeitet: Einmal hat es bereits in Tripolis Fuß gefaßt und ist bereit, dort jeden Widerstand zu ersticken; weiter sucht es durch geschickte Ver teilung seiner Kriegsschiffe die türkische Flotte, über deren Aufenthaltsort widersprechende Nach richten umlaufen, von sicheren Häfen abzu schneiden, und endlich will es durch die Landung in Prevesa einem geplanten türkischen Einmarsch in Thessalien, der eine Bedrohung Griechenlands bedeut«» würde, entgegentreten. Im einzelnen liegen folgende Drahtmeldungen vor: Der letzte Notenwechsel. Konstantinopel, 30. September. (Meldung des Wiener K. K. Telegr. Kvrr.-Bur.) Die italienische Note mit der Kriegserklärung, die während des Mi nisterrats übergeben wurde, führt aus: Da die Frist ohne eine befriedigende Antwort abgelaufen ist was den schlechten Willen oder die Schwäche der Pforte beweist, ist Italien genötigt, selbst für die Wahrung des Rechtes, der Interessen, der Würde und der Ehre des Staates Vorsorge zu treffen. Da die freundschaft lichen und friedlichen Beziehungen zwischen den bei den Staaten unterbrochen sind, betrachtet sich Italien im Kriegszustände gegenüber der Türkei. Der ita lienische Geschäftsträger verlangte Päße und erklärte, die in Italien weilenden ottomanischen Staatsange hörigen könnten dort verbleiben. Rom, 29. September. (Eig. Drahtmeld.) „Tri buna" schreibt: Die italienische Regierung notifizierte die Kriegserklärung in Konstantinopel telegraphisch und erteilte dem italienischen Geschwader abends den Befehl, in Ak tion zu treten. — „Eiornale d'Jtalia" meldet: Die Vor dem ersten Schnß. Antwort der Türkei ist nachmittags 8 Uhr in Rom eingetroffen. Sie antwortete auf die unauf schiebbaren Forderungen Italiens nicht. Das Ver halten der Pforte wurde vorausgesehen. Der Ent schluß der Regierung, den Krieg zu erklären, sei das einzig logisch Notwendige. Rom, 30. September. (Eig. Drahtmeld.) Die Zeitungen gaben mehrmals Extraausgaben über den italienisch-türkischen Konflikt aus, die den Austrägern vom Publikum förmlich entrißen wurden. Zahlreiche Manifestanten ver anstalteten einen Umzug unter Rufen: „Hoch Italien, Heer und Marine! Zum Quirinal, Ministerium des Aeußern, Krieasministerium und Viktor Emanuel-Denkmal!" Die Ordnung wurde nirgends gestört. Flucht der italienischen Konsuln aus Benghasi? Malta, 30. September. (Eig. Drahtmeldung.) „Agenzka Stefan!" meldet.: Die italienischen Konsuln Bologne'si und Biacentini kamen am 27. September in Benghasi an. sie wurden von der Menge verhindert, sich in das Konsulat zu begeben; sie bedrohte sie trotz des Einschreitens des türkischen Gouverneurs, zerbrach ihre Koffer und verstreute den Inhalt. Die Polizei ging mit der Waffe vor und zerstreute die Menge. Die von den Iungtürken ausgehetzte Be völkerung ist sehr erregt und läßt für die Sicher heit der Christen fürchten. Die Schiffe begannen mit dem Boykott. Die türkischen Soldaten wollten Bolognesi und Piacentini verhindern, sich cinzuschifsen, aber es gelang diesen nachts, auf einer von einem Griechen geführten kleinen Barke den Dampfer „Bisagno" zu erreichen, der sienachMalta brachte. Die I aliener in Tripolis. Tripolis, 30. September. (Eig. Drahtmeld.) Der Kommandant des Torpedobootszeistörcrs „E a - r i b a l d i n o" begab sich nach seiner Ankunft in das italienische Konsulat, wo er In struktionen erteilte. Der weibliche Teil der ita lienischen Kolonie fand im Konsular Unterkunft. London, 30. September. (Eig. Drahtmeld.) „Daily News" berichten noch über die Unter redung zwischen dem italienischen Offi zier und dem türkischen Kommandanten in Tripolis, daß diese in den höflichsten Aus drücken geführt worden sei. Es ereignete sich dabei kein Zwischenfall. Der Kommandant versprach, in wenigen stunden endgültigen Bescheid zu geben. Da rauf erklärte der italienische Offizier, den Nicht kämpfern würde eine Frist von sechs stun den zum Verlassen der Stadt eingeräumt werden. "Nachdem höfliche Grüß« ausgewechselt waren, kehrte die italienische Abordnung zur Flotte zurück. Paris, 30. September. „Agcnce Haoas" meldet aus Konstantinopel von 10,3» Uhr abends: Italienische Truppen sind in Tripolis und Benghasi an Land gegangen. L. 6. Konstantinopel, 30. September. (Eig. Drahtmeld.) Ein um 10 Uhr abends ver öffentlichtes Telegramm der „Agence Ottomane" aus Tripolis besagt, daß die italienischen Trup- pen bereits gelandet sind und das italie nische Banner auf den türkischen Regierungs gebäuden gehißt haben. Zn der Stadt herrscht große Erregung. R o m, 30. September. (Eig. Drahtmeld.) Wie aus Tripolis gemeldet wird, ist unter der dortigen Bevölkerung eine förmliche Panik ausgebrochen. Sämtliche Tripolis verlassende Per- soncndampfcr sind überfüllt. Trotzdem konnten ge stern viele Europäer die Stadt noch nicht verlaßen, da kein- Schissahrtskartcn mehr zu haben waren. öOO bewaffnete Beduinen stehen vor den Toren von Tripolis, um in dem Augenblicke, da die Italiener die Feindseligkeiten eröffnen, in die Stadt einzufallen und sie zu brand schatzen. I'. O. Nom, 30. September. (Eia. Drahtmeld.) Wie die »Tribuna" meldet, befinden sich mehrere türkische Transportschiff« mit Soldaten an Bord auf dem Wege nach Tripolis, um die dortig« türkische Garnison zu verstärken. Den Ober befehl über diese Truppen führt Torgu^ Schewket Pascha. Die Italiener in Prevesa. Paris, 30. September. „Agence Haoas" meldet aus Saloniki: Ein italienischer Kreuzer zerstörte ein türkisches Torpedoboot im Hafen von Prevesa und landete Trup pen. Die Militärbehörde läßt ein Bataillon Sol daten nach Prevesa abgehen. Athen, 30. September. (Eig. Drahtmeld.) Der Ministerpräsident erhielt aus Benitza am Meerbusen von Arta eine Depesche, »ach der ein Nervus rerum. Satirischer Zeitroman von Edward Stilgebauer. (Nachöruck verboten.) Finks Schmerz batte keine Grenzen gekannt. Mit der ihrem Charakter eigentümlichen Resignation hatte Adele den schwersten Schicksalsschlag ertragen. Die schöne Villa, in der das Lachen seiner Kinder für immer verstummt war und in der Fink aus diesem Grunde nicht mehr weilen konnte, weil ihn dort der härteste Schlag seines Lebens getroffen, wurde verkauft. Er baute sich einen neuen Palast in einem ganz anderen Teile der großen Stadt. Weit vor deren Toren. Und ein paar Jahre nach dem Tode der Kinder, da hatte es den Anschein gehabt, als solle die Sonne des Glückes noch einmal über dem Familienleben des Kommerzienrates leuchten. Seine The mit Adele, die, nachdem der Nachfolger und die Erbin einmal dagewesen, des weiteren kinderlos geblieben, war noch einmal gesegnet war- den. In oanger angstvoller Erwartung hatte Fink dem freudigen Ereignis entgegengesehen und als der entscheidende Tag gekommen, hatte ihm die Wart frau aus dem Schlafzimmer seiner Gattin ein kleines rosiges Mädchen entgegengetragen. Und fünf Tage später trug man aus demselben Zimmer den Sarg der Mutter. Adele war dahingeaangen ohne Klage, ohne einen Schmerzenslaut von sich zu geben, bescheiden, bei nahe unbemerkt, wie ein Licht, das man ausbläst, weil es nun lange genug gebrannt. Das von ihr hinterlaßene Kind hatte bei der Taufe Len vsn Fink gewählten Namen Desire« erhalten. Fink hatte nicht wieder geheiratet. Me Nein« Desiree, der verstorbenen Mutter leibhaftiges Eben bild, war jetzt unter dem Schutz des Vatüs von vor züglichen Lehrern und Erzieherinnen unterrichtet, herangewachsen. Mit jedem Jahre, da das Kind größer und stärker geworden, da sich seine geistigen und seine seelischen Fähigkeiten mehr und mehr ent wickelt hatten, hatten sich auch die Millionen ihre» Vaters unter dem rastlosen, nun beinahe fieberhaften Fleiße dieses Mannes, in dem er allein Zerstreuung und Erholung in seiner einsamen Witwerschaft ge funden, vermehrt. Und da Desiree ihren achtzehnten Geburtstag ge feiert hatte, glich sie der verstorbenen Mutter so auffallend, daß der nun alternde Kommerzienrat Tränen vergoßen und sogar ihr die Hände segnend aus den dunkelbraunen Scheitel gelegt hatte. In allem glich sie der Mutter. Nur würde sie dereinst einem strebsamen Freier, wie Fink einst selber einer gewesen, nicht eine Million Gulden, sondern das Zehnfache mitbringen. Diesen erhebenden Gedanken hatte Fink nicht un terdrücken können, als er dem einzigen Töchterchen eine Perlenkette als Angebinde auf den Geburts- tagstisch gelegt hatte. Und: „Mein Kind", hatte Fink, voll Rührung seine Tochter in die Arme schließend, gesagt, „leit dem Tode Leiner Mutter hat das Haus Fink keinen Gast mehr gesehen. Nun soll deine Jugend in ihre Rechte treten. Zur Feier deines Geburtstages will ich in den nächsten Monaten einen großen Ball geben, wie ihn die Stadt, seitdem im Hause Fink keine Gesellschaften w<Ken, nicht mehr gesehen hat." Da war Desiree ihrem alternden Vater um den Hals gefallen und hatte, ihn küßend, gesagt: „Du lieber, du guter Papa." Siebentes Kapitel. Die Rosen auf dem Grabe Otto Nordens, über deßen Gebeinen Frau Katinka ein große» schlichtes Kreuz aus schwarzem Marmor hatte errichten laßen, blühten nun zum dritten Male. Ein köstlich warmer, in seiner Vlütenfülle ver- schwenderischer Frühling war über die elegante Stadt und ihre an landschaftlichen Schönheiten so reich« Umgebung gekommen. Mit einem Braut- gewande hatte er die mit zahllosen Obstbäumen be- standenen Anhöhen südlich des breiten Flußes ge schmückt. In nächster Nähe winkte der jugendfrische Stadtwald in eben neuerstandener Pracht. Auch der herrlich angelegte große Friedhof mit seinen vielen prächtigen Monumenten, mit den ein fachen und schlichten Kreuzen au» Holz und Marmor, mit dem weithin leuchtenden, großen weißen Portale auf deßen Giebel ein goldenes Kreuz in den Strahlen einer jungen und kräftigen Sonne glitzerte und fun kelte, hatte seinen schönsten Schmuck angelegt. In den neubelaubten Zweigen der jugendarünen Birken und Buchen, der Trauerweiden und Linden jubilierten-die Vögel Aber den Graher» dnr Dahin gegangenen und fast jede Stätke war mrt den Boten des neu und kräftig erwachten Jahres ge schmückt. Aber still und einsam lagen die Wege und Alleen des ernsten und doch so schönen Gartens im Hellen Glanze der blendenden Frühlingssonne da Nur hie und da sah man eine schwarzgekleidete Frauengestalt in langem Schleier mit gefalteten Händen in all der neu erwachten Lebenskraft weinend vor einem der Gräber stehen, nur selten lenkte ein ernst gestimmter Wanderer schweigend und gesenkten Kopfes die Schritte Lurch den füllen Garten des Todes, in dem das junge Leben der Allmutter Natur in re.cher Fülle erwacht war. Auf Otto Nordens Grabe blühten die Rosen, 1:e Teerosen, die er in seinem Leben vor allen anderen geliebt batte. Ueber Las Grab neigte sich eine luugc Blutbuche, bewegte ihre zarten Zweige und die Friin- lingssonne, deren zitternde Strahlen die zarten roten Blätter des Bäumchens trafen, spielte auf der gol denen Inschrift des schwarzen Marmorkreuzes nnd lächelte freundlich hernieder auf die sttlle Gruft des toten Mannes. Süll war's in der Runde. Nur der Gärtner, der von ungefähr des Weges kam. blieb einen Augen blick stehen und schien sich zu freuen, daß er das Grab so schön in Ordnung gebracht und daß kein Unkraut um den Stein, auf dem da» Marmorkceuz stand, wucherte. Der Gärtner ging seines Weges Um Otto Nordens Grab wurde es wieder ganz still. Denn seine Rosen blühten schon zum dritten Male. An diesem leuchtenden Frühlingemorgen, der seine ganze verschwenderische Pracht auch über Otto Nor dens einsames Grab auf dem prächtigen Friedhöfe seiner Vaterstadt ausgeschüttet hatte, kamen Olga und Meta in großer Aufregung nach Hause. Frau Katinka hatte gerade wieder einmal eine Auseinandersetzung mit Frieda Schäfer gehabt, ob der Walzertsaum, zu dem von Fink sein« Balkon loge in der Oper zur Verfügung gestellt hatte, für die beiden „unbeschriebenen Blatter" ein paßende» Stück sei oder nicht. Da traten die beiden jungen Mädchen zu der Mutter in das Zimmer. Als Olga Friedas ansichtig wurde, warf sie der Schwester einen vielsagenden Blick um dieser an zubeuten, sich doch in Fräulein Schäfers Gegenwart den Mund nicht zu ver,brennen. „Sie kommen i« heute sehr spät nach Hause", wandt« sich Frieda an ihre beiden Schülerinnen. „Wir wollten doch noch vor Tisch . . ." Frau Katinka schnitt ihr das Wort ab. „Ich muß Sie doch bitten, Fräulein Schäfer, in meiner Gegenwart nicht das erste Wort an Olga und Meta zu richten. Namentlich nicht, wenn es sich um einen Verweis handelt . . . Nun, Kinder . . ." „Du liebe, gute Mama!" riesen die beiden wie aus einem Munde, und drückten einen Kuß auf Frau Katinkas Stirn. Frieda, der die Röte der Scham und des Zornes in das Gesicht gestiegen war, zog sich in das Neben zimmer zurück. Nachdem die unliebsame Aufpasserin sich entfernt hatte, begann Olga: „Denke dir, Mama, Tante Charlotte ist uns vor hin begegnet. Sie sei auf dem Weg« zu uns ge wesen . . . ." „Tante Charlotte?" wiederholte Frau Katinka mit gedehnter Stimme. Es schien, als ob diese Begegnung im Herzen Frau Katinkas nicht dieselben freudigen Gefühle erwecke, wie in denen der beiden jungen Mädchen. Aber Olga fuhr unbeirrt fort: „Ja, Tante Charlotte, Mama . . . Und sie hat uns eingeladen." „Euch eingeladen? .... Nun, hoffentlich habt ihr Tante Charlotte gesagt, sie wiße ja, daß wir f«it dem Tod« eures guten Papa ganz zurückgezogen leben und aus diesem Grunde Einladungen auch nicht annehmen könnten." Nun begann Meta zu schmollen. „Aber, Mama, wir sind doch neulich b«i Ober landesgerichtsrats von Panther gewesen, und mir hast du doch versprochen, daß wir in der nächsten Woche zu Generalkonsuls Baerenfels gehen dürfen... Richt, Olga?" „«o, habe ich das versprochen?", fragte Frau Ka tinka, indem sie überlegend den Kopf in di« weiß« Hand stützte. „Aber, gewiß hast du das versprochen, Mama", erwiderte Olga. „So, so . . . nun, ibr seid ia jetzt groß und ver- nünftig. Kinder. Da setzt euch einen Augenblick zu mir und hört zu, was ich euch sagen will. Olga und Meta gehorchten. (Fortsetzung in der Morgenausgabe.)