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aller Genauigkeit auSgcfübrte Untersuchungen Leuchtkraft ter verschiedenen Flammen angestcllt wurden, um das Erperi- ment zu einem wirklich wissenschaftlichen Versuche zu stempeln. Nach in dividuellem Urtheilc soll das Licht beider Arten von Flammen vollkommen frei gewesen sein, andere Beobachter behaupten jedoch, daß die mit dem Apparate versehenen Brenner Flammen von etwas Weniges geringerer Leuchtkraft im monatlichen Durchschnitt geliefert hätten. Das'ange'wcn- dete Steinöl war von der besten Sorte. Nimmt man die niedrigste Schätzung der bewirkten Verbesserung, so kann man schließen, daß mit Stcinöl von gleicher Qualität, wie die bei den Versuchen angewcndete, wäh rend der warmen Jahreszeit 3 Kubikfuß verbesserten Gases der Leuchtkraft nach etwa gleich 5 Kubikfuß gewöhnlichen Gases sind. Nimmt man an/ daß diese Angabe für alle Jahreszeiten maßgebend sei, und zieht man die Kosten des Apparates und für ras von Zeit zu Zeit nöthig werdende Füllen desselben mit Steinöl ab und berechnet man für das Minus des Gasconsums, welches sich bei Vergleichung gewöhn licher Brenner mit denen mit dem Apparat versehenen herausstcllt, den gewöhnlichen Gasxreis, so stellt sich eine Ersparniß von 20 Shilling pro Flamme jährlich zu Gunsten der Verwendung des Stcinöls heraus und mit Bezug auf die 2825 Lampen der City von London eine jährliche Er- sparniß von ungefähr 2825 Pfr. Stcrl. (Meck, ckournnl.) Drehtisch für Gießformen. — W. Barrett in Norton wendet, wie Lord Jourw berichtet, zum Abgießen einer größer» Anzahl gleicher Gegen stände einen um eine vertikale Achse beweglichen, horizontalen Drehtisch an, auf welchen er die Gußformcn nebeneinander stellt. Zur Seite des Drehtisches befindet sich die in einem festen Gestelle ausgehängte Gicßkellc. Durch Drehung der vertikalen Achse werden nach und nach alle Gußformen unter die Kelle gebracht. Die gefüllten Formen werden auf einer Eisen bahn nach und nach in dem Maße, als die folgenden abgegossen werden, von dem Drehtische abgeschoben und zugleich mittelst einer zweiten Eisen bahn durch neue ersetzt. (0r, Stamm's Neueste Erfindungen.) Neues Verfahren, Eisen oberflächlich zu vcrstählcn, von Marti- gnoni. — Das neue Verfahren, Eisen oberflächlich zu verstählen, welches bereits von vielen Industriellen Deutschlands erkauft worden ist, hat sich überall als gut und praktisch bewährt und verdient, um dasselbe gemein nütziger zu machen, in weiteren Kreisen empfohlen zu werden. Das Ver fahren besteht darin, daß man das zu härtende Eisen rotbwarm macht, dann gleichmäßig mit der unten angegebenen Härtcmasse übcrstreicht, letz tere im Feuer abbicnncn läßt und das Eisen hierauf in kaltem Wasser abkühlt. Der Hauptvorzug dieses Verfahrens vor andern Methoden ist neben der einfachen Manipulation der, daß das Eisen nur an seiner Oberfläche verstählt wird, während der Kern weich bleibt. Zur Bereitung der Härtmasse bedient man sich: 5 Gewichtstheile fein geraspelter Hornspäne (Ochsenklauenpulvcr), 5 Tbcile Chinarinde, 2,5 Thcile Kochsalz, 2,5 Tbcile Blutlaugensalz lKaliumciskncvanürff 1,5 Thcile gereinigten Kalisalpeters und 1g Theile schwarzer Seife. Die genannten Materialien werden zu einem Teige vermengt Und, um die Masse beim Gebrauche bequemer handhaben zu können, in '/»zöllige Stangen geformt. (Monatsschr. des Gcwerbevereins zu Eoin.) Wanzenvertilger. — Das gewöhnlich angewendetc heiße Wasser ist, abgesehen davon, daß die Anwendung desselben sich nnr für besondere Fälle eignet, wie z. B. für das Reinigen der Bettstellen, durchaus nicht ausreichend, indem zum mindesten die Brut davon nur sehr unvollständig zerstört wird. Viel intensiver wirkt gespannter Wasscrdampf, welchen man aus einer engen Ocffnung ausströmen läßt. Derselbe dringt momentan in die feinsten Ritzen und läßt sich überall hin dirigircn. Seiner Wirkung widerstehen weder die ausgebildeten Insekten noch die Eier. - Der Apparat wird in Form eines kleinen Dampfkessels von etwa 6 Zoll Höbe und 5 Zoll Durchmeffer vom Drechslermeister Shnoth in Hannover gefertigt. Dieser Kessel wird bis etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt und durch eine starke Spiritusflamme erhitzt. Durch den Deckel desselben geht ein Rohr bis nahe zum Boden des Gefäßes hinab, welches mit einem Hahne oberhalb versehen, in eine bewegliche Spitze aus geht. Ilm das Zersprengen des Kessels zu verhüten, ist auf demselben ein durch eine Feder niedergedrücktes Ventil angebracht. Hat der Dampf druck sich bis zum Ocffnen des regulären Ventils gesteigert, so kann man das Vertilgungswcrk beginnen, indem man die Spitze des Rohres in die geeignete Richtung bringt und den Hahn öffnet. Bei der Benutzung läßt man entweder die Erhitzung durch die Flamme fortwirken, ober man be nutzt den Kessel für kurze Zeit ohne Lampe und setzt ihn nur dann und wann der Wirkung derselben wiederum auS, um den Dampfdruck auf der erforderlichen Höbe zu erkalten. (Nach dem Monarsbl. d. Gcw.-V. f. d. K. Hannover.) Mastix-Eultnr auf Chios — Ja Afrika, Shricn, Griechenland, besonders aus Chios, gibt es einen kleinen Baum, Mastirbaum genannt, der eine harzige Substanz ausscheidct, welche in der Heilkunde den Namen Mastix von Chios führt. Die Höhe des Baumes beträgt selten mehr als 2,5 Meter und er trägt grüne, der Thercbinthcn-Pistazic ähnliche Blätter. Das Product dieses Baumes oder Strauches bildet eine der hauptsächlich sten Quellen des Einkommens der Bewohner von Chios Um das Harz zu gewinnen, werden Einschnitte in den Stamm gemacht. I» neuester Zeit beläuft sich der Ertrag aus etwa 20000 Okos, d. i. etwa 50000 Zoll pfund jährlich. In früherer Zeit betrug er über das Doppelte; doch bat im letzten Jahrzehnt der Baum sehr durch Fröste gelitten. Der Baum gedeiht übrigens nur im Norden der Insel; Versuche, denselben in andern Tbeilen der Insel anzubaucn, sind vollständig gescheitert. (lännalcs äu Oommcvce octsrieur, durch das Ausland.) Name des Gases Cblorwasserstoffgas Schwefelwasserstoff Ammoniak Schweflige Säure Kohlensäure Alkohol Bis auf weitere mit ist also das Gav-Lussac-Manottische Gesetz für praktische Zwecke als voll kommen genügend anzusehcn und das spec. Gewicht des Wasscrdampfes gesättigt -- 1, oder überhitzt --- 0,0223 oder nahezu -- der atmvsph. Luft bei gleicher Temperatur und «paiiuung anzunchmen. Die hier gegebene kurze Abhandlung ist als das Ncsume eines in der Monatsversammlung des östreich. ^nzenicurverelns vom k. k. Kunstmeistcr Herrn Gust. Schmidt gehaltenen Vortrags zu betrachten und ist von uns der Zeitschrift des Vereins deutjcher Ingenieure entnommen. Gasbeleuchtung. — Bezüglich eines vor Kurzem in England er- theiltcn Patentes ist vorgeschlazen rvordcn, in der Nähe des Gasbrenners ein Gefäß mit Stcinöl (cool nupkta) anzubringcn, durch oder über wel ches das Gas streicht; dem Gase wird dadurch Gelegenheit geboten, sich mit flüchtigem Kohlenwasserstoff zu bereichern, welcher im Stcinöle ent halten ist und seine Leuchtkraft dadurch zu vermehren. Die Qualität des gebrauchten Naxhta bestimmt allein den Grad der gewonnenen Leuchtkraft und chemische und xhotometrische Versuche zeigen, daß der Gewinn zwi lchen 25—77 Procent schwankt Diese Entdeckung, welche natürlich für die Gascompagnie von großem Interesse jein mutz, wurde von einer der Londoner Compagnien geprüft. Die Lampen, mit welchen crpekimcntirt wurde, waren 12 an der Zahl; sie waren mit Fledermausbrcnnern ver sehen und jede st.ine mit einem Gasmesser in Verbindung Die Hälfte der Lampen wurde mit dem patentirten Apparate ausgerüstet, welcher von der Cnitcck EmF<z<>m OarburutinK Oao Oompuny. die gegenwärtig In haberin des Patente» ist geliefert wurde. Die einfachen Fledermaus brenner waren auf ein Durchschnittsquantum von 5 Kubikfuß Gas pro Stunde berechnet, während die mit dem Apparate persehencn Lampen nur 2,5 Kubikfuß in derselben Zcj, verbrauchen sollten. Der Versuch wurde während der Zeit eines Monats durchqefübrt und es stellten sich, nach Be endigung desselben, folgende Resultate heraus: Die Brenner, welche nicht mit dem Apparat versehen waren, conju- mirten im Durchschnitt 4,39 Kubikfuß Gas pr. Stunde, während die Brenner mit dem Apparate nur 2,09 Kubiksuß verbrauchten. Es muß nur bedauert werden, daß keine photomctrischen Untersuchungen über die Technische Musterung. Uebcr die Dichte des Wasscrdampfes. — Das combinirte Gay- Lussac-Mariotte'sche Gesetz, welches in voller Strenge nur für die genann ten Gase Giltigkeit bat, wurde von den Pkvsikcrn bekanntlich auch auf die cocrcibeln Gase und unter denselben hauptsächlich auf den Wasserdampf ausgedehnt. In Folge dessen beeinflußte dieses Gesetz auch die Formeln, welche zur Berechnung der Wirkung des Wasserdampfcs in den Dampf maschinen bisher aufgestellt wurden. Von mehreren Seiten jedoch wurden gegen diese Verallgemeinerung wichtige Bedenken erhoben, so namentlich in Zeuner's ausgezeichnetem Buche über die mechanische Wärmetheorie, ferner auf experimentellem Wege durch Fairbairn's und Tate's Versuche. Fairbairn's Versuchsresultate zeigen gerade zwischen den Temperatur grenzen 90-117° C. eine Lücke und er berechnet aus seiner empirischen Formel das spec. Volumen v (in Kubikmetern pr. l Kilogr.) des gesät tigten Dampfes — 1,6415, also nahezu 3,5 Proc. geringer, als cs durch Regnault's Versuche ermittelt wurde, welcher letztere v---1,6989 bestimmte, fast genau übereinstimmend mit Gay-Lussac's älterer Bestimmung, nach welcher das spec. Gewicht des gesättigten Wasserdampfes in diesem Zu stande — 0,6223 Mal, folglich das spec. Volumen —Mch so groß ist als das der atmosphärischen Luft von gleicher Temperatur und Span nung (100° und 1 Atm.). Auch die mechanische Wärmethcorie Zeuner's gibt nur einen wenig größeren Werth, als Fairbairn's Formel, nämlich v ---- 1,6459. Bei Fairbairn's Versuchen ist nun aber eine auf Verkleine rung des Werthes von v hin wirkende Fehlerquelle leicht möglich, indem sich nämlich ein kleiner Theil der abgewogenen Quantität des Wassers, wenn dasselbe im untern Theile des ausgemessenen Gefäßraumes oben vollständig verdampft ist, sich am obcrn Theile der Gefäßwand wiederum als tropfbar flüssiges Wasser niederschlägt: bei der Division des bekannten Raumes durch das bekannte Gewicht des Dampfes muß also der Quotient, d. i. das spec. Volumen des gesättigten Dampfes, zu klein gefunden wer den, weil das Dampfgewicht, durch Einrechnung der unbekannten Menge des Condensationswassers zu groß angenommen würde. Für noch gewichtiger kann der Umstand gelten, daß die relative Dichte ä (bezüglich auf atmosphärische Luft von gleicher Temperatur und Span nung) für eine große Zahl coercibler Gase bestimmt wurde und daß sich dabei selten eine Abweichung bis zu 1 Proc. zwischen den beobachteten von dem nach der Formel ä -- 0,03458 . cg <st --- Molekulargewicht nach der Gerhardt'schen Volumtheorie für Wasser stoff ---- 1) ergibt; diese Formel gibt aber für den Wasscrdampf (14.0,), für welchen st -- 2 . 1 -j- 2 . 8 --- 18 ist, ck ---- 0,62244, in fast genauer Uebereinstimmung mit Gay-Lussac und Rcgnault, wenig stens bezüglich des gesättigten Wasserdampfcs bei 100" Ccls. Beispielsweise sei folgende Tabelle für die coercibeln Gase angeführt: dichte ä Formel °l berechnet beobachtet ü Ol 30,5 1,263 1,247 Ah 34 l,l76 1,19l 17 0,588 0,590 8,0. 69 2,214 2,247 0,0. 44 1,522 1,529 o.ll.o. 46 l,592 1,589