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52 Der Rückstand zeigte deutlich die bekannten Reaktionen des Natron's und der Schwefelsäure Hiernach erscheint es wahrscheinlich, daß das Auftreten des schweselsauren Natrons hier als ein Verbrenuungsproduct des Leuchtgases zu betrachten fei, indem die Schwefelsäure, hcrrührend von der Verbrennung des im Leuchtgase stets verkommenden Schwefel kohlenstoffes, sich mit dem Natron desselben zu schwefelsaurem Natron verbindet. Ueber verbesserte Darstellung der Gerbesliissigkeit ans Eichenrinde. Ma» bringt die frische zerkleinerte Eichenrinde (oder die zerstoßenen Galläpfel) in eine Tonne, übergießt sie mit Waßer, verschließt das Gefäß, um die Luft abzuhalten, und läßt dasselbe mehrere Wochen ruhig stehen. Hierauf siltrit man die Flüssigkeit ab und bringt sie in ge linde Wärme, so daß eine schwache Alkoholgährung eintritt. Die so er haltene Lösung besitzt die Eigenschaft zu gerben in hohem Grade; sie muß vor der Anwendung mit Wasser verdünnt werden. Die gegerbten Häute sind geschmeidiger und dichter als die nach der alten Methode behandelten; ferner erhält man nach dem beschriebenen Verfahren aus der Rinde mehr Gerbstoff als nach dem früheren. Die Rinde mit dem Wasser zu erhitzen, würde unvortheilhaft fein, weil das Albumin, welches zur Erregung der Gährung nöthig ist, abgeschieden würde. Versuche haben gelehrt, daß die der Alkoholgährung unterworfene Gerbeflüssigkeit besser wirkt als eine solche nach saurer Fermentation. (Oosmos.) Uebe r das B ul kanisircn des Kautschuks mit Schwefelkohlen, stoss, von Parmalee. Diese Methode, welche in einer Fabrik zu Beverly Massachnfets) angewendet wird, besteht darin, den Kautschuk in in eine Lösung von Schwefelkohlenstoff und Clorschwefel einzutauchen. Die Umwandlung des Kautschuks ist iu wenigen Minuten vollendet und das erhaltene Product besitzt außer den bekannten Eigenschaften des vulkanisirten Kautschuks eiue hellere Farbe, wodurch dasselbe sich besser zur Aufnahme von Farben eignet als der gewöhnliche vnlkanisirte Kautschuk, welcher erst durch weiße Körper (Zinkoxyd u. s. w.) eine hellere Nüance erhalten muß. (Dsctmologisto.) Ueber Verwendung der Laminarien (Algen), von T. G. Ghislin. Auf der Londoner Industrieausstellung bemerkte man unter den aus Südafrika eingesandten Gegenständen Stöcke, Regenschirmgriffe, Messerhefte, Rahmen, eingelegte und Sculputurarbeiten aus einem bis her wenig bekannten und wenig benutzten Material. Dasselbe stammt her von mehreren Laminarieuarten, welche, zu den Fucoideen gehörend, lauge, nach oben hin fiederartig zertheilte Wedel besitzen, in den Meeren des südlichen Afrika vegetiren und dort an die Küste geworfen werden. Diese Pflanzensubstanz ist von dunkler Farbe, im frischen Zustande dick und fleischig, getrocknet aber dicht, hart, hornartig, dem Hirschhorn gleichend. Die eingetrocknete Substanz läßt sich durch Befeuchten wieder erweichen uud dann in jede Form bringe», welche Gestalt nach dem Trocknen von der Masse beibehalten wird. Das Pulver läßt sich durch Befeuchten und Pressen wieder zu einem homogenen Stück vereinigen. Ghislin reinigt das Material vor der Verwendung erst durch Einlegen in Kalkwasser, ver dünnte Schwefelsäure und Sodalösung, wäscht es dann gnl, läßt es halb trocknen und giebt ihm darauf die gewünschte Form. Durch Eintauchen in Lösungen von salpetersaurem Bleioxyd, Sublimat, Alaun kann man die Härte der Substanz erhöhen; durch Einlegen in eine Mischung von 20 Theilen Alkohol, 20 Leinöl, 20 Harz, Gummi oder Asphalt, 10 Terpentin, 5 Schellack oder Sandarack, hierauf folgendes Trocknen, Er weichen im Dampfstrom und Formen zwischen Flanell gibt man ihr das Ansehen von Horn, serner durch Vermischen mit Leim, Alaun, Harz, Theer, Asphalt rc. und Härten in hoher Temperatur die Aehnlichkeit mit gehärtetem Holz. Der Verf. hat auch versucht, die Substanz mit schwef liger Säure und Chlorkalk zu bleichen, nm sie dem Elfenbein ähnlich zu machen und sie zu färben. (Dsdmologlste) Ueber die Condenfation der Kohlensäure, vonA. Loir und *C h. Drion. Die Verf. beschreiben folgende bequeme und gefahrlose Dar stellungsweise der flüssigen und festen Kohlensäure. Bringunan flüssiges Ammoniak in dem leeren Raum einer kräftigen Luftpumpe zum raschen Verdampfen nnd condcnsirt die Dämpfe dadurch, daß man zwischen dem Ammoniak und der Luftpumpe mit Schwefelsäure getränkte Kokes ein schaltet, so erstarrt die Flüssigkeit bei einer Temperatur von — 8t» (kann man den Druck bis aus l Millim. Quecksilbersäule vermindern, so sinkt die Temperatur des festen Ammoniaks bis aus — 89», 5). Bei dieser Temperatur condensirt sich die Kohlensäure unter dem gewöhnlichem Luft druck; um jedoch eine rasche Bildung von starrer Kohlensäure hervor zu rusen, muß man einen Ueberdruck von drei bis vier Atmosphären an wenden. Die Vers, entwickelten die Kohlensäure durch Erhitzen von zwei fach-kvhlensaurem Natron in einer kupfernen Retorte, trockneten das Gas durch Chlorcalcium und leiteten es in eine geschlossene Glasröhre, welche in dem erstarrten Ammoniak stand; da der Apparat überall dicht ver schlossen war, so wurde der nothwendige Ueberdruck durch die Kohlensäure selbst hervorgebracht; er wurde durch ein mit dem EnlwiklangSapparat verbundenes" Manometer angegeben. Der Theil der Röhre, welcher in das Ammoniak einlauchte, bekleidete sich rasch mit einer dicken Schicht von eisartiger Kohlensäure; die Vers, erhielten bei Anwendung von ISO Gnn. flüssigen Ammoniaks binnen einer halben Stunde ungefähr 25 Grm. feste Kohlensäure Das flüssige Ammoniak stellten sie durch Einleiten von AmnioniakgaS in einen Ballon dar, welcher von flüssiger schwefliger Saure umgeben war, deren rasche Verdunstung durch eine Luftpumpe bewirkt, wurde; sie erhielten so in kaum 2 Stunden 200 Lubikcentimeter flüssiges Ammoniak. siUeolrnnIogisto.) Ueber neue photographische Papiere berichtet Schnauß iu Photogr Arch. Email-Papier. Dasselbe hat fast das Ansehen von sogenanntem Kreidepapier, worauf die Visitenkarten gedruckt werden, ! und wird in einer stärkeren und schwächeren Sorte geliefert. Erstere führt den Namen Email-Lartvn und ist auf beiden Seiten glasirt Aus diesem Grunde und wegen seiner Stärke braucht man kleinere darauf er zeugte Bilder, z. B- Medaillon- und Visitenkartenbilder nicht aufzuklebeu, was eine nicht unwichtige Ersparnis; an Zeit nnd Kosten ergibt. Die doppelt glasirte Sorte gefallt mir deshalb am besten, weil sie sich nicht so leicht aufrollt, was bei der anderen Sorte Veranlassung zu Brüchen und Risse iu der Glanzschicht gibt. Man soll deshalb dieses Papier in den verschiedenen Trocknungsproccsscn an zwei Ecken derselben Seite auf hängen, um das Ausrollen zu verhüten. Es schien mir auch, als ob sich das doppelt glasirte Papier schöne: und gleichmäßiger tonen ließe. Das Verfahren bei Anwendung des Emailpapiers ist dem mit Albuminpapier ganz gleich, ich habe mit meinen gewöhnlichen Bädern ganz schöne Ne« snltate erzielt. Glanzloses Albuminpapier. Unter diesem Namen ist ein eigen- > thümliches Albnminpapier zu verstehen, welches alle Eigenschaften des gewöhnlichen, mit Ausnahme des Glanzes, besitzt. Es gibt daher ebenso tiefe und kräftige Copien wie ersteres, und wird geradeso behandelt nimmt aber im Goldbad noch leichter schwarze Töne an und läßt sich mit derselben Leichtigkeit, wie gewöhnliches Papier, retouchiren. Es ist dies gewiß ein schätzenswerther Vorzug und bildet daher die genannte neue Papiersorte eineu Ucbergang des Albumin- zu dem Arrowroot- und an deren Papieren. Die Intensität des elektrischen Lichts. FaradayHolmes haben 0 an der Küste ein elektrisches Licht und dicht daneben eine gewöhnliche Leuchtthurmlampe nach Argandschem System mit der Fresnelschen Verbes serung mit den Metall Rcslectoren aufgestellt. Bei einer Entfernung von 8 Kilometer auf dem Meere unterschied man beide Lichter noch nicht mit bloßen Augen, der Eindruck war brillant, mit dem Teleskop konnte man aber schon beide getrennt erblicken. Löschte man das electrische Licht, so fand sich die gesammte Leuchtkraft außerordentlich abgeschwächt, dagegen war es ohne Einfluß, wenn die Leuchtthurmlampe gelöscht wurde, das bloße Auge konnte keinen Unterschied in der Lichtintensität bemerken und es bedurfte des Teleskops, das Brennen oder nicht brennen zu erkennen. Die Lichrmenge, welche die Leuchtthurmlampe lieferte, war also neben dem electrischen Licht auf eine Entfernung von 8 Kilometer verschwindendklein. Athenäum. Verbesserungen auSchlag Maschinen, Krempeln und Strecken von John He lherington in Manchester, pal in England DieVerb. an Schlagmaschinen besteht darin, daß die Arbeitsflächen der Schlagflügel gefurcht sind. Die Verb, an den Krempeln sind zweierlei Art; zunächst wird der Hacker durch 2 Excentrics getrieben, die zweite Verb, bezieht- sich auf die Deckel, welche auf Areu ausgehängt sind, und besteht darin, daß die Mechanismen zur Einstellung der Deckel gegen die Axe dcs Tam bours mit den Deckeln selbst in einem und demselben Gestell ruhen, so daß die Deckel, mögen sie hoch oder ties gestellt werden, immer in der richtigen Lage gegen die Tambourare verbleiben Die Verb, an den Strecken besteht in einer Ausrllckungsvorrichtung, welche in Thätigkeit tritt, wenn ein Band hinter dem Slreckwerk reißt. (London Journ. Abb. in Polytechn. Centralblatt 1863.). Ueber Verhüttung reicher und schwer reducirbarer Eisen erze enthält die Kevue universelle, 6 »im, 1 livr. 1862, daraus die Berg- und Hüttenmännische Zeitung und das Polytechn. Lentralbl. 1863.1 eine Abhdlg. von E Boulanger und I. Dulait Eiue Knet- und Quetschmaschine für Thon und Lehm und auch für Bäckereien hat Georg Schüttle in Stuttgart construirt, welche nach vorliegenden Erfahrungen sich durchaus bewährt hat. Sie ist einfach und beruht im Wesentlichen auf Anwendung zweier canellirter Walzen, zwischen welche die zu bearbeitende Masse in entsprechend feuchtem Zu stande hindurchgetrieben wird Die Maschine ist beschrieben und abge bildet im Kunst- und Gew.-Bl. f. Bayern 1862. II u. l2. Photographien auf weißer Seide werden nach Cooper in < folgender Weise dargestellt: 4 Gran Weihrauch, 2—3 Gr Mastix, 15 Gr. Chlorcalcium, 1 Gr Weingeist. (?> Nach erfolgter Auflösung silkrirt man. Di: Seide taucht man hinein und hängt sic zum Trocknen an zwei Ecken auf. Zum Empfindlichmachcn taucht man sie in ein Silberbad von 12» schwach sauer. Sie bleibt eine Viertelstunde im Bade; man kann mehrere Blätter gleichzeitig baden Nach dem Trockne» bügelt man die Seide mit einem warmen Eisen und belichtet. Die Rückseite muß beim Bügeln und Exponiren mit reinem Fließpapier bedeckt sein. Man druckt stark, wascht rasch aus und tont in einem starken Goldbad mit essigsaurem Natron; nach gutem Auswaschen fixirt man in starkem frischen Natron. Dann wascht man noch sehr sorgfältig in reinen, Wasser und spannt das Bild feucht über einen Nahmen zum Trocknen Die Bilder werden äußerst brillaut, die Schatten sehr tief und detaillirt. Die Seidephoto graphien können ohne Nachtheil in Seifenwasser gewaschen werden, wenn sie schmutzig geworden sind. (Photogr. Arch.) Alle Mittheilungen, insofern sie die Versendung der Zeitung und deren Inseratenteil betreffen, beliebe man an Wilhelm Baensch Verlagshandlung, für redaktionelle Angelegenheiten an vr. Otto Dammer zu richten. Wilhelm Baensch Verlagshandlung in Leipzig. —Verantwortlicher Redacteur Wilhelm Baensch in Leipzig. —Druck von Wilhelm Baensch in Leipzig.