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Das Einweichwasser löst übrigens bei höheren Temperaturen Klebertheile auf; es wird deßhalb nicht weggcgossen, sondern zur Be reitung des Teiges mitvcrwendet. Die Versendung des Klebers ist höchst einfach. Er adhärirt nicht an Leder und kann somit in mit Schasleder ausgefütterten Kisten leicht verpackt werden. Eine geringe Beigabe von frischem Wasser oder von Eis und Schnee ist sehr zu empfehlen. Und so wäre denn die Zeit vielleicht nicht mehr sehr ferne, in welcher der Verkümmerung mancher Gegenden in Folge schlechter Ernährung durch Zusendung des edlen Waizenklcbers Einhalt geboten werden kann! — Abb. im K. und G. f. Baiern 1862. ll u 12. Heft.) Notiz über die ans Condensation von Dampf beruhenden Wasserhebungsvorrichtnngen von Gensonl. Bon Dcbette. In der Umgegend von Lyon und im Dep. des Midi fand man in den Badeanstalten und Färbereien eine große Menge von Dampf pumpen ohne Kolben, welche auf dem Princip der Herstellung eines Vacuums durch Condensation von Wasserdämpfen beruhen. Man be Das Zulaffen der Dämpfe zu den Cylindern wird endlich durch einen kleinen Schieber 0 bewirkt, welcher von dem Balancier bewegt wird. Es befindet fich nämlich am unteren Ende des Appa rates eine Axe 0 an welcher 2 dreieckige Blechgefäße V und be festigt sind, und diese sind durch Drähte L.VI und L L mit einem am oberen Ende des Apparates angebrachten Balancier Ll- ver bunden, durch dessen Auf- und Niedergang der Schieber über das eine oder das andre der Dampsrohre geschoben wird, sobald das entsprechende Blechgefäß umschlägt. Dieses Umschlagen wird aber durch das Anfüllen mit dem Wasser bewirkt, welches aus dem Hahne R in einem feinen Strahle austritt. Sei z.B. der untere Balancier in seine jetzige Stellung umgeschlagen, wo das Gesäß >V sich ent leert, so nimmt das Gefäß V das aus U ausfließende Wasser ans, das nach dem Cylinders. führende Dampfrohr ist geöffnet, der Dampf tritt also in diesen Cylinder, die Ventile 8 und U schließen fich und das den Cylinder erfüllende Wasser fließt nach dem Bassin H ab, während sich dagegen der Dampszutritt zu dem Cy linder 8 schließt, der darin abgesperrte Damps condenfirt wird, das Säugventil ll aufgeht, durch welches das Wasser aus dem Brunnen nachtritt und auch das Ventil U fich öffnet, durch welches Einspritz- wasser in den oberen Theil des Cylinders 8 tritt und die Conden- nennetste nach ihrem ersten ErfinderGensoulschcPumpen, der Mechaniker Sancourt in Lyon hat sie aber wesentlich verbessert und es dürfte nicht uninteressant sein, diese einfachen Wasserhebungsvorrichtungen vorzusührcn, welche unter Umständen, wo das gehobene Wasser später noch erwärmt werden muß, ganz befriedigende Resultate geben und mit einer sehr geringen Dampfspannung (die meistens den Atmosphärendruck nur um Atmosphäre überschreitet) arbeiten können. Die Fig. l "ad 2 geben die Seitenansicht und den Vertikal schnitt durch eine Gensoulsche Pumpe mit 2 kupfernen Cylindern 8 von 20 Cent. Durchmesser und 1,25 Meter Höhe. Die Cy linder sind auf dem Boden eines Bassins H befestigt, welches das gehobene Wasser aufzunehmen bestimmt ist; in ihrem untern Theil schließt sich ein in zwei Arme ausgehendes Saugrohr mit Ventilen L8, die nach oben aufschlagcn, an und seitwärts sind die Austritts rohre angebracht, deren beide Ventile LL. LL sich ebenfalls nach oben öffnen. Letztere Rohre brauchten eigentlich nur 1 Ventil des rascheren Ausflusses wegen sind aber 2 Ventile angebracht. Außer dem bemerkt man noch an jedem Cylinder ein enges bloß 2 Centi- meter weites Knierohr, welches in dem Bassin mittelst einer Brause, im oberen Theil des Cylinders aber mittelst eines sich nach oben öffnenden Ventils I. endigt, und dazu bestimmt ist, durch Ein spritzen von Wasser die Condensation der Dämpfe zu beschleunigen sation des darin enthaltenen Dampfes beschleunigt. Ist dann wieder das Gefäß V so mit Wasser angefüllt, daß es umschlägt, so wird der Dampfscbieber abermals verschoben und es finden dieselben Vor gänge, aber in dem benachbarten Cylinder statt. Derartige Apparate werden öfters blos mit 1 Cylinder construirt, auch wendet man wohl statt des Schiebers 6 einen Hahn an. Im Jahr 1852 habe ich auch an Bord der Dampfschiffe der Gesellschaft Crcusot einen auf denselben Principien beruhenden Apparat gefun den,der in den Fig.3,4, 5 skizzirt ist. ^.ist der Behälter, in welchen sich das gehobene Wasser ergießt und von wo es durch H wieder in den Fluß abgelassen wird. An Condensationsräumen find 4 8, 8', 8", 8"' vorhanden und zwar gebildet durch ein Paar Scheide wände, welche übers Kreuz in einen Blechcylinder eingesetzt sind. Darüber befindet sich ein Dampfgehäuse 0, 0', 6", Lb" mit vier entsprechenden Kammern, welche durch die Rohre I). I>, v", L " mit deu Condensationsräumen communiciren. Ein Drehscineber m, welcher per Handkurbel oder mittelst einer von der Dampfspeisepumpe des Schiffs betriebenen Riemenscheibe bewegt wird, eröffnet succes- five die Räume 0, O, O, 6 " dem durch das Rohr 6 zugeführten Dampfe, wodurch das in der Zwischenzeit angesogene Wasser aus diesen Räumen verdrängt wird. Die Riemenscheibe war so berechnet, daß die Achse 8 des Schiebers fünf Touren pro Minute machte, die Dampfspannung betrug 3 Atm., das Volumen der pro Minute