Volltext Seite (XML)
Ur. 46. Friedrich Georg Wiecks 1864. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter. Wlichklllllll) kill Blllftll Herausgegeben von vr. Otto Dammer Siebscala nud Siebgruppeil. Vom k. k. Sectionsrath v. Nittiuger.*) Bei Feststellung einer Siedscala erscheint es angemessen, ge lochte Blech siebe zu Grunde zu legen, weil diese dauerhafter sind, als Maschinensicbe aus Draht und ihre ursprüngliche Lochwcite länger beibehalten, ferner weil sie der Bewegung eines VorratheS über die selben weniger Hindernisse darbieten. Nur für die feinsten Kornsorten wendet man Drahtsiebe an, weil sehr seine Lochsiebc schwer herzu stellen sind und weil letztere auch weniger Oeffnungen zum Durchfallen darbieten. Ma scheu siebe ändern in Folge der Verschiebung der Drähte leicht ihre Lochweiteu, welche schon ursprünglich äußerst selten eine gleiche Größe besitzen. Als Maaß-Einheit für die Lochweite mag 1 Millimeter dienen, weil durch dieses Maaß sich die meisten brauch baren Lochweiten in ganzen Zahlen ausdrücken lassen. Nimmt man ein Sieb mit 1 Millimeter Lochweite zum Ausgangs punkte, so bandelt es sich darum, in welcher Stufenfolge die Loch- weiten'dcr übrigen Siebe, oder was dasselbe ist, die Durchmesser der aufeinander folgenden Kornsorten, fortschreitcn sollen. Daß diese Progression keine arithmetische, sondern eine geometrische sein müsse, liegt in der Natur der Sache; deun die Körner der nächsten Stusse sollen in Bezug auf ihr Volum doch ein gewisses und zwar immer dasselbe Vielfache der nächstvorhergehendcn Stusse bilden. Um aber ganze Zahlen zu erhalten, muß der Quotient der Progression die dritte Potenz einer ganzen Zahl sein, weil ähnliche Kör per sich wie die dritten Potenzen ihrer gleichnamigen Dimensionen vcr- ! kalten. Der kleinste Quotient dep Progression für die Volumina der aufeinander folgenden Körner ist Häher — 8, d. h. man muß die Inhalte zweier auseinander folgenden Kornsorten um das 8fache zu- und abnehmcn lassen, um für ihre Lochdimensionen eine Progression in ganzen Zahlen zu erhalten, und es werden dann die aufeinander folgenden Lochweiteu um das Doppelte zunehmen. Man erhält daher nachstehende zwei Progressionen: Millimeter Für die Volumina 1 8 64 512 4096 Für die Lochdnrchmesscr 1 2 4 8 16 *) Vortrag, gebalten in der III. allgemeinen Versammlung von Berg« und Hüttenmännern zu Mähri^ch-Ostrau (14. bis 18. Sept. 1863>, nach dem vom konnte über die Versammlung redigirten und heraus gegebenen Beliebt <^---2 2 828 u. </ -----1/2^- 1-414. Da jedoch eine Abstufung in den Voluminen um das 8fache zu groß wäre, so erscheint es nothwendig, zwischen je zwei benachbarte Stuffen noch ein Mittelglied cinzuschalten, welches nach einem gleich mäßigen Gesetze fortschreitct. Bezeichnet man den Progressions quotienten : für die Volumina mit q und für die Lochdurchmcsser mit 7 so hat man folgende Reihen für die Volumina I y für die Lochdnrchmesscr I 7 Es ist dann: q-----8 — Die Volumina der auf einander folgenden Korngrößen werden daher um das 2-828 oder nickt ganz um das 3fache zunehmen, was für die praktischen Bedürfnisse der Concentration ganz ausreicht; die entsprechenden Lochdurchmesscr dagegen wachsen um das 1'4I4fache, also uicbt ganz um die Hälfte. Man erhält nun nachstehende Progression für die Loch weite, wenn man dieselbe nach dem ermittelten Gesetze nicht blos über, sondern auch unter I Millimeter bis zu ihren praktischen Gren zen entwickelt und zugleich in Gruppen abthcilt, deren Namen den bei der Aufbereitung üblicben Benennungen der einzelnen durch fallen ¬ den Kornsorten entsprechen. 64 Millimeter t 16 Millimeter > -- 45-2 „ / n-3 „ f K 32 „ ( 8 „ t 2 22-6 „ ' G - - > D 4 Millimeter' l 1 Millimeter > 2'8 „ I Z 7-71 „ 2 . Z V2--0-5 .. l 14 ! 0 35 " ' ff ----- 0'25 Millimet. Staub oder Schlamm. Diese Reihe enthält leicht zu merkende ganze Zahlen, und jede der vier Gruppen beginnt mit einem Lochdurchmesscr, der durch eine ganze Zahl ausgedrückt und viermal kleiner ist, als der erste Loch durchmesser der vorhergehenden Gruppe. Jede Gruppe enthält wieder vier Korn-Klassc». Bei Anwendung dieser Siebscala zum Absondern nach dem Korne wird festgestellt, daß die Benennung einer Gruppe oder Klaffe sich nach dem gröbsten darin enthaltenen Korne richtet, daß also stets der