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Ehristttch'Soziale für Brüning Berlin, 15. Oktober. Der Christlich-Soziale Volksdienst hat in den Besprechungen mit dem Reichskanzler die Zusage er halten, dass die Forderungen der Christlich-Sozialen auf austen politischem und kullurpolilisckxm Gebiet bcriirksichtigt werden. Wie verlautet, werden die Christlich-Sozialen nach Erklärungen ihres Fraktionssührcrs Simpsendörser bei der Abstimmung im Reichstag gegen die Misttrauensanträge stimmen. dürft hkltte, wte völlig unvegrunvel dieser Anspruch Ist, dann ist er gestern in einer Stunde erbracht worden, wo die nationale Opposition doch wirklich die Pflicht hatte, ihren Weg zu zeigen und wo sie sogar die Chance hatte, für ihn zu werben. Sie hat weder das eine noch das an dere zu tun vermocht. Hm Gegenteil! Es war geradezu erschütternd zu sehen, wie meilenweit diese die staatliche Macht für sich fordernden Parteigruppen mit ihren nur negativen Phrasen hinter dem entschlossenen Willen und der planvollen Arbeit der geg^iwärtigen Staatsführung zurückbleibt. In sehr wirkungsvoller Weise setzte sich anschliessend der Zenfrumsredner Abg. Joos mit den überheblichen Aussprüchen und ärmlichen Argumenten der Rechten aus einander, die selbstverständlich auch hier, jeder besseren Erkenntnis konsequent aus dem Wege gehend, den Saal wieder verlassen hatte. Joos verstand es ausgzeichnet, den nebelhaften Vorstellungen von Harzburg die wirklichen Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes gegenüberzustellen. Die Art und Weise, wie er dies tat, war nicht nur von der tiefen Einsicht eines im Volke wur zelnden Mannes getragen, sondern sie zeigte in manchen treffenden Formulierungen auch jenen witzigen Geist, der di« Dinge besser als alles andere zu kennzeichnen versteht. Alles in allem: dieser erste Tag des parla mentarischen Kampfes hat befreiend ge- wirkt. Er wird zumindest viele von der Vorstellung befreit haben, als ob die „nationale Opposition" so etwas wie ein Programm besäße, das ihr das Recht gäbe, die Führung des Staates in die Hand zu nehmen. . Wachsender Aussuhr-Lte-erschuß Deutschlands Austrnhandel im September. Berlin, 15. Oktober. Der Gesamtwert der deutschen Ein suhr im September betrug 418,4 Millionen Mark lgegenüber 454,3 im August). Die Ausfuhr steigerte sich aus 811,8 Mil lionen lgegenüber 77V,5 im August. Dies« Zahlen zeigen ein recht beachtliches Anwachsen des Aussuhr-Ueber- schusses, der im September 383,5 Millionen betrug. Der in der Austenhandelsstatistik für September aus gewiesene Umfang der deutschen Ein- und Ausfuhr ist durch die erst im letzten Drittel des September in Erostbritannicn und anderen Ländern erfolgte Loslösung der vcrschiedenen Wäh rungen vom Goldstandard noch nicht stärker bceinslustt worden. Die Warenbewegung der letzten Septeinkrerwochc, soweit sic möglicherweise Preis- und Mcngeneinsliisscn aus diesem Grunde schon unterlag, wird — bei den bestehenden Anmelde fristen — im wesentlichen erst in den Oktoberausweisen des Austenhandels enthalten sein. Gleichwohl steht auch schon das Scptcmbercrgebnis deutlich im Zeichen der sich immer mehr verschärfenden Wirtschastskrisis. Die Ausfuhrpreise sind gegen über dem Vormonat im Durchschnitt um 5,5 v. H.. bei de» Roh stoffen allein sogar um V,2 v. H. und die Einfuhrpreise um 3,6 v. H., bei den Lebensmitteln allein sogar um 5.9 v. H. zurück gegangen. In diesen Zahlen kommen die fortschreitend« Defla tion auf den Weltrohstoffmärkten und der sich verstärkende Zwang zur Ausfuhr sichtbar zum Ausdruck. Die Mengen bewegung der Ausfuhr bestätigt dies noch in besonderem Maste; denn die Ausfuhr ist mcngenmästig im September gegenüber August um 10 v. H. gestiegen. Dies« Steigerung geht über das saisonmästig erwartete Mast erheblich hinaus. Die Wcrtsteige- rung der Ausfuhr beträgt infolge des eingetretenen Preisrück ganges freilich nur 4 v. H. Die Einfuhr ist mcngenmästig schwach gestiegen, wertmastig unwesentlich — von 454 auf 448 Mill. RM. — gefallen. Diese geringe Veränderung der Ein- fuhr ist jedoch nur das Ausgleichscrgebnis zweier entgegen gesetzter Bewegungen; denn die Einfuhr von Rohstoffen und halbfertigen Waren allein hat erneut stark, und zwar um 1V Mill. RM. oder um 6,5 v. H. abgenommen, während die Einfuhr von Lebensmitleln und Fertigwaren gestiegen ist. Sachleistungen in -er Arbeiislosenfürsorge Berlin, 15. Oktober. Der Reichsarbeitsminister vt nunmehr in eindcm Rundschreiben an die obersten ^ozialbehörden der Länder und die Reichsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung das Ergebnis der Verhandlungen mit, dte mit den beteiligten Kreisen über die Gewährung von Sachleistungen an Arbeitslose und über Ver- billigungsmastnahmen zugunsten Arbeitsloser und anderer Hilfsbedürftiger stattgesunden haben. Das Rundschreiben sieht von einer einheitlichen Regelung der Sachleistungsfrage wegen der Verschiedenheit der örtlichen Verhältnisse ab, stellt aber für die Behandlung der Frag« durch di« örtlichen Fürsorgeträgcr bestimmte Grundsätze aus. Danach soll die allgemeine Beliefe rung mit Sachleistungen an Stelle von Barleistungen auf Brot und ausserdem höchstens noch aus Kartoffeln und Brennstoffe beschränkt werden. Bei der Durchführung soll der Handel ein- gesckaltet werden. Mit Rücksicht aus die Ersthruuaen der Kriegs wirtschaft werden die Fürsorgeträgcr nachdrücklich davor ge warnt, die Sachliefcrungen in eigene Regie zu übernehmen. In Jlerhandlungen mit den Spitzenverbändcn der In dustrie und des Handels, den Kohlcnsnndikaten und dem Bäcker geiverbe ist eine grundsätzliche Einigung darüber erzielt worden, dass Arbeitslosen Lebensmittel und Brennstoffe verbilligt ab gegeben werden sollen. Das Rundschreiben befasst sich auch damit, wie die Ver billigung praktisck durchgesührt werden kann, und fordert die Fiirsorgctrügcr auf, in Verhandlungen mit den örtlichen Orga nisationen der Wirtschaft die Massnahmen für die Arbeits losen und anderen Hilfsbedürftigen ihres Bezirks im einzelnen zu regeln und dabei eine möglichst umfassende Verbilligung au- zustreben Das Rundsckieiben des Ncichsarbeilsminifters wird im Ncicksarbeilsblatl Heft Rr. 29 vom 15. Lltober 1931 ver- öfsenllichi werden. Das nennt man Abrüstung? Frankreich erhöht sein .Kriegsbudget um 1 Millwrd«. Paris, 15. Olilvber. „Republique" glaub! zu wissen, dass der Oberste Rat für die nationale M-rieidiqung in sciuer letzten Sitzung am Montag mit Ltimmenmchrl>eit eine Erhöhung des Budgets des Kriegsministenums für das nächste Jahr um eine Milliarde Francs beschlossen habe. Kasser und halbe Seelen Sächsische preffestlmmen zur Rede vr. Brünings Dass die Rechtspresse in Sachsen die Rede des Kanzlers nach Strich und Faden herunterinackw» würde, war nicht anders, zu erwarten. Wir zitieren nur einige Kostproben: -, > Dresdner Nachrichten sNr. -83) h „In dem Amzen- blick aber, wo die Verlesung vorüber war und Dr. Brüning das Wort zu persönlichen Bemerkungen ergriff, war er zum ersten Male eigentlich ein anderer. Leidenschastlick>e Gesten be gleiteten seine Worte, die er vielfach geradezu in den Saal hin einschrie. Manchmal musste man fast befürchten, dass er sich mit seinem Stimmaufwand übernehme. Er stand vor dem Plenar saale völlig aufgewühlt, drol>end und beschwichtigend, die Peitsche gegen rechts schwingend und zugleich nach anderen Richtungen chin Zuckerbrot verteilend.-ft) Dauernd unterbro- ck>en von koMinnnistisck>eu Zwisck)enrufen, steigerte er sich in An griff und Abivehr in eine Leidenschaft hinein, bei der vielfach das Sachlick-e zu kurz kam, so dass, alles in allem, recht geteilte Meinungen über den Eindruck der Kanzlerrede zurückblieben." Bautzener Nachrichten (Nr. 249): „Was er sVrii- ning) aber will, warum er diese Diktatur der Notverordnungen aufbaut, warum er mit einer Zähigkeit, die fruchtbar auge- weudet, manches vollbringen könnte, alles tut; um die natio nalen Kräfte aus der Staatsleitung auszuschalten, das ist auch in dieser seiner grossen Rede nicht klar geworden. Widerspruch häufte sich aus Widerspruch, jeder Schritt vorwärts wird durch einen Schritt rückwärts wieder aufgehoben." C h e m n i tz e r T a ge b l a t t (Nr. 284): „Die Notlgjze ge steht er (Brüning) auch zu. Das einzige, was er äusser allge meinen Phrasen über die Notwendigkeit des Zusammenhaltens vorbringt, ist sein Versprechen, dass man sich mehr denn je an die Wett wenden müsse, damit den Konferenzen endlich Taten folgten. Darob können wir vielleicht alle verhungern. Da die biol-erige Politik völlig ergebnislos geblieben ist, brauchen mir neue Männer, eine neue Staatskunst, eine Aenderung des gan zen Systems. Das ist mittlerweile schon die Ueberzeugung der Mehrheit des Volkes, wie sie von Hugenberg in Harzbnrg in den lapidaren f?) Worten zusammengefasst wurde: Wir wollen euch nicht mehr!" Eines Kommentars bedürfen dies« Kundgebungen de- Uebclwolleno um jeden Preis nicht, sie charakterisieren lick selbst. Um mehr Objektivität bemühen sich die Leipziger NeucsteA Nachrichten fNr.287): „An sich liegen dem Kühlen und nüchternen Westfalen Temperaineutsausbrück« nicht sonderlich. Um so überraschter war das Haus, als Brüning sich in eine Wärme hineinredele, die man von ihm gar nicht ge wohnt ist. Hier, in dein zweiten Teil seiner Darlegungen, in dem er durch keinerlei Unterlagen gehemmt war, wirkte er dann auch sehr viel lebendiger, menschlick>cr. wärmer. Man muss ihm wohl auch liezeugen, dass er die Politik der Reichsregie rung während des letzten halben Jahres nicht, ungeschickt u») nicht ohne rednerisck>e Werbessraft verteidigte." Aehnlich die Dresdner Neuestem--Nach richten sNr. 241): „Die eigentliche Regierungserklärung enthielt sich bewusst jeder Polemik. In freier Rede aber Hal sich der Kanz ler dann mit der Opposition auseinandergeseht, mit den zmn Teil recht massiven Angriffen, die von Harzburg aus gegen die Regierung gerichtet morden sind. Aber auch da hat Dr Brü ning, wenngleich er sich mit einer Leidenschaft zur Wehr setzte, die man seiner beherrschten und verschlossenen Nalur kaum zn- traut, die Grenzen vornehmer Replik- auch nicht um Haare breite überschritten und damit ein Beispiel gegeben, von den, man nur wünsckien möchte, dass auch die Gegenseite es sich zum Vorbild nimmt," > , Auch der Dresdner Anzeiger (Nr. 326) bemüht ück zunächst in Objektivität: „Hier erkannte man. dass Brüning iich der Stunde des Entsck>eidungsliampfks-vollauf bewusst ist Hier zog er alle Register seines an Fanatismus grenzenden Will.n: zur Pflichterfüllung um jeden Preis, und der grosse Zug seim Gedanken liess hier sogar einige oplimistisciie Wendunaen und einen kleinen Schutz von Ironie in diesem Meer von Sachlich keit ausleuchten". — In der nächsten Nummer bringt daun frei lich der Dresdner Anzeiger einen Artikel aus der Feder des volksparteilichen Landlagsabgeordneten Dieckmann, der Brü ning schwere Vorwürfe macht. Diese Halblnüt ist cka-akleriktiick für die „Grundsahfestigkeit" der farblosen, „bürgerlichen' Presse in Sachsen. Tragödie in Aeurode Vergebliche Versuche -er Bergarbeiter zur Inbetriebnahme -er Unglücksgruoe Breslau, 15. Oktober. Die WenzeslausgrubebeiNeurode, auf der im Juli 1930 152 Bcrgleudc tödlich verunglückten und die seit dem 1. Januar d. I. stillgelegt worden war, sollte» gestern aus Ver anlassung des Konkursverwalters 100 Arbeiter mit den Ab- riiftungsarbeitcn beginnen. Daraufhin versammelten sich am Morgen etwa 2000 früher in der Grube beschäftigt gewesene Bergleute und forderten di« Arbeiter auf. nicht mit den Ab- riistungsarbciten zu beginnen. Die Arbeiter gaben schliesslich dem Drängen nach. Am Nachmittag demonstrierten dann in Ncurodc über 3000 Bergleute vor dem Landgericht und ver langten die Wiedereröffnung der Grube. In den letzten Wochen hatte sich im Revier bereits eine Be t r i e b s g c m e i n sch a s t für die Wenzclausgrube gebil det. Etwa 2800 Arbeiter und Angestellte hatten ihre letzte» Spargroschen zusammengctragen und cm Kapital von 330 000 RM. aufgebracht, mit dem sic den Betrieb oer Grub« überneh men wollten. Ohne weitgehende Beihilfe von Reich und Staat war dieses Beginnen aber aussichtslos. Gestern wurde nun eine neue Protcstentschliessung nach Berlin gesandt, in der ron Reich und Staat Mittel gefordert weroe», damit die Betriebs gemeinschaft in Kraft treten könne. Die preussische Regierung und die zuständigen Reichs ressorts stehen aber aus dem Standpunkt, dass die Wieder eröffnung der Wenzeslausgrube unzcckmässig fei, 1. wegen der besonders grossen Betriebsgefahren, die durch Kohlensäureeinbrüche bestehen, 2. wegen der hohen Kosten, die die Instandsetzung verlange ses würden noch etwa 4 Millionen Mark nötig sein), 3. wegen der Unmöglichkeit, die Kohlen- sördcrung zu verwerten. Das sei der ausschlaggebende Gesichts punkt; denn wenn man diese Grube wieder in Betrieb setze, würde im Waldenburger Revier neue Arbeitslosigkeit ent ¬ stehen, «eil leine Absatzmöglichkeiten siir ine gesteigerte Koh lenförderung vorhanden sind. Die Notlage des Kreises Neurod« hat zur Ausarbeitung eines Siedlungsprojcktes geführt, das die Anfiedlun der 2000 Bergarbeiter in der benachbarlen Grafschaft Glatz, in Kreise Habeljchwcrdt, vorsieht. Aber die Siedlung der 2000 am einmal ist nicht möglich, da dafür ein Kapital von etwa vie Millionen erforderlich ist, abgesehen von dem Land, das zur Verfügung gestellt werden muss. Also wird man allmählich süc die Uebersührung der Bcrgarbeitersamilien in Siedlerftellc» sorgen und die Mittel dasür teilweise aus der Osthilsc auj- bringen. Vorläufig hilft man sich mit der Durchführung von Nm standsarbeitrn, hat beispielsweise eine grosse Zentralwasfcr leitung gebaut und Strassenbauten ausgcsührt, bei denen nm- gesamt etwa 600 Arbeiter Beschäftigung gesunden haln Ausserdem ist Leuten, die etwas Land auch in Neurode besitzen insofern geholfen worden, als man ihnen durch die Gewährung von Sämereien die Kriinlandwirtschast möglich gemacht hat. Vor Kündigung aller Siegerländer Bergarbeiter Siegen, 15. Oktober. Die am Montag mit den Gewerk schaften geführten Tarifverhandlungcn siir den Bergbau sind ergebnislos verlaufen. Neue Verhandlungen wurden für den 16. Oktober anberaumt. Wie aus zuverlässiger Quelle verlau tet, beabsichtigen- die Unternehmer, heute sämtlichen Bergarbei tern zu kündigen, um durch diese Massnahme, von der 4000 Mann betroffen würden, freie Hand in Heu Tarisverhandlungen zu bekommen. Im benachbarten Dillgebiet ist eine Einigung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern über eine 5prozcn- tige Lohnkürzung zustande gekommen. Ernste Lage in Ostasien London, 15. Oktober. „Times" meldet: Der britisck>e Gesandte in China Sir Milcs Lampson ist gestern im Flugzeug von Peking nach Nan king abgereist. Auch der amerikanische Gesandte Johnson ist in Nanking ein,ietr0Pen. Dle ganze japanische Kolonie mit Ausnahme der Beamten hat beschlossen, angesichts der drohen den Haltung der Studenten, Nanking zu verlassen. Die Friedenskonferenz zwischen den Delegierten der Nankingregierung und den der Kantonregierung lkommu- nistischc Richtung) ist auf nächsten Dienstag angesetzt worden. Das mandschurische Hauptquartier hat aus Synuin sun- gefähr 80 Kilometer von Mukden) ein Telegramm erhalten, dass dort gestern vormittag fünf japanische Truppenzüge mit Infanterie und Kavallerie eingetrosfen seien und zwei von Pe king nach Mukden unterwegs befindliche Schnellzüge angehal ten hätten. Dies iverde, so i)eisst es, als ein Zeichen betrachtet, dass militärische Operationen in dem dortigen Gebiet bevor ständen. Tokio, 15. Oktober. Ans offizieller Quell« verlautet, dass die japanische Regie rung sich wahrsckxinlich der Anwefenl>eit eines am « rikaNi schen Beobachters bei den Genfer Verhandlungen des Vöikerbundsrotes über den chinesisch japaniscl)«n Konflikt widersetzen werde, falls die Vereinigten Staaten sich nicht bereit erklären würden, in Zukunst an Verhandlungen des Völker bundes auch über alle anderen Konflikte studienhalber teil zunehmen. Sollte die Teilnahme der Vereinigten Staaten an den Völkerbundsvcrhandlungen eine permanente werden, würde Japan mit der Hinzuziehung eines amerikanischen Be obachters bei den gegenwärtigen Ratsoerhandlungen einver standen sein, aber die japanische Regierung werde ihre Zustim mung nicht geben, wenn die Vereinigten Staaten ihre Teil nahme allein aus den chinesisch-japanischen Konflikt beschränken würden. Amerikas Gol-verluste Trotzdem noch 90 Prozent Notendrckung. London, 15. Oktober. Reuter meldet aus Neuyork Der Goldverlusi der Bereinigten Staaten beträgt jetzt an nähernd 587 Millionen Dollar, wovon der grösste Teil während der letzten vier Wochen abgezogen worden ist. Damit haben dir Bereinigten Staaten 80 Prozent des Goldes rin- grbüsst, das sie in den letzten zwei Jahren empfangen hatten. Zn Gerüchten, dass in Europa di« Sicherheit des Dollars ange- zweisrlt wird, wird bemerkt, dass der amerikanische Soldvorrat noch immer 4)4 Milliarden Dollar übersttige, was eine SOprozentig« Deckung dr« Rotenumlauses bedeutet. * Vor der 3. Kammer für Handelssachen des Dresdner Landgerichts kam am Donnerstag zum ersten Male die Klage des Aktionärs Dr. Friedmann, Berlin, auf Ungültigkeits erklärung siinnlichcr Beschlüsse der Hauptversammlung der Dresdner Bank vom 29. August, also namentlich Uber di« Ka- pitalcrhöhung nm 300 Millionen Vorzugsakiien zur Verhand lung. Die Bank beantragte, die Klage abzuweisen und ver langte ferner Sicherheitsleistung. Sie liercchnet die Höi>e dee Sicherheitsleistung aus 26 Millionen Mark. Das Gericht er klärte, dass cs über diesen Antrag durch Zwischenurteil entschei- den »verde. Im übrigen wurde di« Verhandlung zwecks Zveiter- vorbcrcitung der Klage aus den 26. November vertagt. * Das mexikanische Kabinett hak am Donnerstoq seine Demission cingcreicht. Präsident Ortitz Rubic nahm die Demission an und ernannie vier neue Kabinettsmitglicdcr darunter den ehemaligen Präsidenten Talles. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte WItterungsaussichlen: Meist schwnck)e Wind« Vorzugs- iveis« aus nördlichen Richtungen. Haupisächlich heiter. Neigung zu Nebetbildunq. Nach kalter Nacht tagsüber mild.