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Sächsische Volkszeitung : 16.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193110165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19311016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19311016
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-10
- Tag 1931-10-16
-
Monat
1931-10
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.10.1931
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vrrrckn uncl Umgebung Jenlrumsarbeit in Sachsen Fusion sächsischer Auio-Fabriken? Dresden, 14. Oktober. Wie wir erfahren, schivebenVer» Handlungen über einen Zusammenschluß der vier sächsische» Autofabriken Audi, DKW., Horch und Wanderer. Bon Wan derer soll nur die Automobilabteilung in die neue Kombinnnou hineingenommen werden, das übrige Werk bleibt unberührt. Es laßt sich noch nicht sagen, ob die Verhandlungen zum ErsolH führen werden, weil die Preisfrage noch eine große Rolle spielt^ Eine Stillegung eines oder mehrerer der genannten W- be kommt nicht in Betracht, sie sollen sortgesiihrt werden. In» Gegenteil, es soll sogar die Spandauer Werkstätt« von DKM nach Sachsen verlegt und in Spandau dafür eine große R«> >rq» turwcrkstelle für die vereinigten Fabriken eingerichtet weide« am Dr. : Georg-Arnhold-Stistung. Aus den Zinsen der bei der Industrie- und Handelskammer Dresden errichteten Georg- Arnhold-Stistung soll sahungsgemäß ein Stipendium in Höhe von etwa 800 RM. als Beihilfe an einen würdigen und begab ten jungen Kaufmann gewährt werden, der zu seiner be ruflichen Weiterbildung einen Aufenthalt im Ausland nehmen oder längere Zeit eine Stelle im Auslande bekleiden will. Der Kreis der Bewerber beschränkt sich auf solche Angestellte, die bei einer zur Industrie- und Handelskammer Dresden wahlberech tigten Firma im Dresdner Kammerbezirke beschäftigt sind. Der Empfänger dec Beihilfe muß wenigstens eine Fremdsprache b«herrsä)en. Die Bewerbungen sind bis spätestens End« No vember 1831 an die Industrie- und Handelskammer Dresden zu richten. : Für den latholischen Psarrbezir« Dresden-Neustadt hat Herr Georg Scholz«, Königsbrücker Straße 33, eine An nahmestelle für Abonnements- und Inseraten-Bestellungen sür die Sächsische Volkszeitung und das St.-Benno-Vlatt, sowie eine Verkaufsstelle für den SI.-Benno-Kalender eingerichtet. : Katholischer Deutscher Frauenbund, Zrveigvcrein Dres den. Mittwoch, den 21. Oktober, abends 8.00 Uhr, findet im Konferenzzimmer des Katholischen Gesellenhauses ein Vortrag von Frau Baronin O'Nyrn über die Generalversammlung in Breslau statt. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. — Außerdem wird auf die am 3. November, nachmittags -1 Uhr im Johanneshof stattsindende Versammlung der Haus- srauenorganisation des KDF. hingewiescn. Wer für den an diesem Tag stattsindenden Fischkoch-Vortrag Interesse hat. möge Papier und Bleistift mitbringcn. Auch wird an diesem Nachmittag das Spargeld ausgezahlt. (Quittungen mit bringen.) : Opfer des Verkehrs. Mittwoch nachmittag geriet auf dem Plauenschen Platz ein Motorradfahrer unter den An hänger «Ines Lastkraftwagens. Er wurde überfahren und töd lich verletzt. Der Berunglilchte namens Ernst Schöber hatte die Herrschaft Uber sein Rad verloren, das in Brand geriet und völlig zertrümmert wurde. Richt umsonst nennt man in allen eingeweihten Kreisen die Landcsvcrsicherungsanstalt den Abstcllbahnhos für unge eignete oder schärfer gesagt: für unfähige Beamte. Was man in dieser Hinsicht im Prozeß zu sehen und zu hören bekam, war außerordentlich unerfreulich, und man kann nur dringend hof fen, daß In anderen Behörden anders gearbeitet wird als in der Marschnerstraße. Wie nach unten, so stieß Tempel auch nach oben an. Ein großer Teil der Anschuldigungen gegen Tempel aber ist in Nichts zerflossen, anderes mar und ist schlimm genug, so die Gcldvergeudung bei der Einrichtung seiner Dienstwoh nung. Der Disziplinarhof hat alle Anschuldigungen geprüft und sie teils zurückgewiesen, teils als berechtigt anerkannt. Nur eine Frage ist völlig ungeklärt geblieben: Woher kamen die Angriffe auf Tempel, auf welchem Wege gelangte das amtliche Material zur Kenntnis der Angreifer. Daß hier nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, ist zweifellos. Der Disziplinar hof rührte nicht an dieses l>«iße Eisen, er wollte wohl nicht An laß zu neuen Disziplinarverfahren geben. Die Regierung wird nun die Aufgabe haben, soweit es in ihren Kräften steht, wieder erträgliche Verhältnisse in der Anstalt zu schaffen, die sa schließ lich nicht der Tummelplatz aller gegen alle darstellen, sondern zum Segen der Versicherten arbeiten soll... B. dum Urteil über Tempel Dresden, 15. Oktober. Rach einem politischen Kampf von reichlich 2 Jahren ist jetzt das Urteil im Fall Tempel gesprockzen worden. In die tief sten Niederungen der Parleisucht hat dieser Kampf hinein geführt; er ist mit einer Erbitterung ohnegleickien und nicht Immer mit sauberen Waffen geführt morden. Es muß aber mit Genugtuung erfüllen, daß der Disziplinarhof in einer von so wilden Parieikämpfen durck)glUhtcn Zeit nur auf Wahrheit und Recht gesehen und sie gefunden hat. Er hat Tempel nicht aus dem Dienst entlassen, wie die erste Instanz, aber er hat ihn auch keineswegs sreigcsprochen, sondern mit der zweithöchsten der zulässigen Strafen bedacht. Eine Mil derung für Tempel — aber auch eine Erschwerung für die Re gierung, die nun vor d i e Frage gestellt ist, deren Entsck-eidung sie gern dem Disziplinarhof überlassen hätte: Was soll mit Tem pel geschehen? Er wird, das ist sicher, nicht in sein Amt zurück kehren und vielleicht jahrzehntelang ein Ruhegehalt verzehren, das im Vergleich zu seiner kurzen Amtszeit recht hoch erscheinen mag. Das ist eine Folge, für die nicht die jetzige Regierung, son dern das glorreiche Zeigner-Kabtnett und die damalige sozialdemokratische Landtagsfraktton, die Tempel vorgeschlagen hat, verantwortlich sind. Da schwer ein anderer gleichivertiger Posten für Tempel zu entdecken ist, wird dein Kabinett Schieck nichts anderes übrig bleiben, als ihn aus Wartegeld zu sehen oder In den Ruhestand zu schicken. Parteikalender. Chemnitz. Sprech abend Sonntag, 18. Oktober, abends 8 Uhr, Erfenschlager Straße 27 im Gemeindesaale. Redner: Herr Dr. Rode Tizema: Der Weg Bvünings. Zittau. Sonntag, 18. Oktober, abends 7 Uhr in Hutters Hotel, Bahnhofstraße, 11. Gründungsfeier des Windthorstbundes Zittau. Festredner: Dr. Ra sch Ke (Görlitz). Plauen i. V. 21 Oktober, abends 8 Uhr im Lesezimmer des Kath. Vereinshauses' Instruktionsabend der Iugendgruppe der Zentrumspartei. Leipzig. Versammlung Sonnabend, 24. Oktober, abends 8 Uhr im „Thüringer Hof", Freyhaus Saal. Rednerin Frl Dr. Schröder, Köln: „Die Abrüstungsfrage"; Dr. Hilpert, Leipzig: „Die Wohlfahrtspflege unter dem Gesichtswinkel der Notverordnung". Dresden-Altstadt. Montag, 28. Oktober, abends 8 Uhr im Kol- pingssaal Bezirksversammlung. Landesvorsihcnder Pfarrer Kirsch spricht über das Thema „Der Weg des Zen trums". — Die Zentrumswähler aller anderen Dresdner Parteibezirke sind zu dieser Versammlung willkommen! Bischofswerda. 28. Oktober in der „Erholung" Partcikund- gebung: Pfarrer Kirsch-Reichenbach. Löbau. Donnerstag, 28 Oktober, abends 8 Uhr, Zentrums versammlung im Saale des Restaurants „Reichsadler" Herr Pfarrer Kirsch spricht über das Thema: „Wohin geht der Weg?" Radeberg. Freitag, 30. Oktober, abends 8 Uhr. Vereinszimmer, Goldbackstr. 1. — Redner: Stadtv. R. Müller (Dresdens. Zwickau. Am 31. Oktober (Reformationsfesi) findet in Zwickau eine Kreistagung des Wahlkreises Chemnitz Zwickau Plaue» statt. Redner und Lokal werden noch bekanntgeaeben. Plauen i. V. 1. Novenrlrcr: Politischer Abend der Ortsgruppe Plauen mit Vortrag vou Herrn Dr. Bockel Berlin. M. d. R, unter Mitwirkung des Cäcilienorchesters unter Leitung non Herrn Kantor Nitzsclze und eines Sprcchchores aus der Ge- meindejugeud. Abends 8 Uhr im kleinen Saale der Zentral halle. Festnahme eines gefährlichen Gchwindlerpaares Der Dresdener Krlmlnalpollzel ist es gelungen, einem groß angelegten Schwindelunternehmen auf die Spur zu kommen, das über ganz Deutschland verbreitet war und in Berlin von einem ehemaligen ungarischen Ober: cknant namens Dobos unter der Firma Internationaler Reklameverlag betrieben wurde. Die Vertreter ließen sich für T ii te n r ek la m e von interessierten Geschäftsleuten erhebliche Anzahlungen leisten, die In die Taschen der Schwindler flössen. In Dresden wurden ein gewisser v. Rady und eine zweite Person, die «in Büro auf der Prager Straße unterhielten, festgenommcn und der Staats anwaltschaft zugeführt. Wie hoch sich der hiesigen Geschäfts leuten erwachsene Schaden beläuft, konnte noch nicht einwand frei festgestellt werden, da von den Leitern des Unternehmens überhaupt keine Bücher geführt wurden. : Todesfall. Am Mittwoch starb in Dresden im 75. Lebens jahre der mexikanische Konsul Fritz Stalling. : Stadlrat Gruner wieder im Amt. Der Rat zu Dresden hob in seiner letzten Kesamtsitzung die vorläufige Enthebung des kommunistischen Stadtrates Gruner vom Amte eines ehrenamtlichen Ratsmitgliedes wieder auf. nachdem seine Ent lassung aus der Untersuchungshaft erfolgt ist. — Ferner wurde beschlossen, die Gebühr für die Erubenriiumung von 16,50 RM. pro Kubikmeter Räumungsmasse auf 15,50 RM. zu senken. Außerdem beseitigte man die Gebllhrenfreihcit für den Stra ßenhandel mit Brennstoffen, entsprechend der Ministerialverord- nung vom 20. Juli 1831 durch eine Aenderung der städtischen Gebührenordnung für die Benutzung öffentlichen Verkehrs raumes zum Handel. Gerhart Hauptmanns „Grtselda" Erstausführung im Staatlichen Schauspielhaus. „Eriselda" zahlt man mit „Pippa" und „Kaiser Karls Geisel' zu den schwachen Stücken Hauptmanns, ja man will sogar hier den Anfang des Niedergangs im dramatischen Schaf- i«n Hauptmanns erblicken. Das ist nicht ganz richtig. Tatsache ist dagegen, daß von 1907 ab eine ÄVandlung im Werk Haupt manns vor sich gegangen ist, ein« Abkehr vom äußerlichen Na turalismus. Sie mußte notgedrungen kommen, weil die Ent wicklung des Dichters von seiner griechischen Reise 1907 stark be einflußt wurde. Symbolisch deutet das Reisetagebuch von da mals, das den Titel ,,Der griechische Frühling" erhielt, die Wandlung an. Die Eindrücke jener Reise führten Hauptmann zu einer mythischen Naturbetrachtung. In seiner Phantasie baute sie sick aus zu einem modernen Begriff der Antike. Wohl erfaßte er das alles mehr durch psychologisch« Verteilung als durch unmittelbare Einwirkung, aber sein Gestalten wurde nun umso dämonischer und wilder. Mit „Eriselda" beginnt «in neuer Stil bei ihm? Sowohl im Sprachlichen ist das zu spüren, wie auch in der Betrachtung von Handlung und Personen. Gerade die Heldin Erisela ist durch solch« mythische Denkart entstanden. Sie ist die verkörperte Naturkrast und erinnert schon an die männlich« Frauengestalt im Schluß d«s „Ketzers von Soana". Freilich hat dieser Stil keine große Gemeinde finden können und wenn man von Hauptmann als Dramatiker spricht, dann meint man immer den Naturalisten, den Dichter der „Ateber", des „Fuhrmann Henschel" und der „Rose Bernd". Die Gestalt der Eriselda (eigentlich Eriseldis) geht auf Boccaccio zurück. Dort ist sic die Tochter eines armen Bauers, die der Markgraf von Saluzzo heiratete, um sie rohen Proben des demütigen Gehorsams zu unterziehen. U. a. mußt« sie schein bar die Ermordung ihrer Kinder dulden. Diese Gestalt ging dann als das Urbild ehelicher Treue und Ergebenheit in die Volksbücher fast aller europäischen Sprachen über. Bei Haupt mann ist der Markgraf nicht Wildling als Kind seiner Zelt, sondern viel eher ein Psychopath. Er haßt Sippe und Höflinge, cr will aus ihnen keine Frau wählen, er treibt sich tagelang abenteuernd im Lande herum. So kommt cr auch auf den Bauernhof des Vater H«lmbrccht und verliebt sick dort in di« lrafivollschöne Eriselda. Da das Mädchen ihn abweist, nimmt Iugendausschutz Dresden Der Iugendausschutz der Zentrumspartci in Dresden hielt Mittwoch im Kolsüngshaus «ine gutbesuchte Sitzung ab. Desczyk sprach über die Anfänge der Zentrums- > artei und den Kulturkampf. Er zeigte, wie die katho- ilcken Wähler nach 1848 zunächst davon ausgingcn, durch katho lische Wahlkomitees auf den Schild gehobene Männer in die be- tehenden Parteien zu entsenden. Diese Methode sei aber bald als verfehlt erkannt worden, im Preußischen Landtag sei 1852 der Schritt zur eigenen „Katholischen Fraktion" erfolgt, dem 1870 die Bildung einer positiv christlichen, grundsätzlich allen Bekenntnissen offenen Partei gefolgt sei. Der Kirchenkonflikt von 1872 habe für die junge Partei die Feuerprobe bedeutet. Er sei allein zurückzusiihren aus die völlige Verkennung der im deutschen Katholizismus lebendigen Triebkräfte durch die in Preußen regierenden Staatsmänner. Bismarck beging den Kardinalfehler, religiöse Kräfte nur politisch zu werten, er sah im Katholizismus in erster Linie „Polonismus" und Geg nerschaft gegen das protestantische Kaisertum. Verschärft wurde der Kampf durch den Versuch des religionsfeindlichcn Liberalis mus, die staatlichen Machtmittel zur Vernichtung der Kirche zu mißbrauchen. — Dr. Desczyk gab dann einen Uebcrblick Uber die Anfänge des Kampfes, den Umfang der staatlichen Zwangs gesetzgebung, über die Verfolgung von Geistlichen und Laien und den Widerstand der katholischen Bevölkerung. Nach zehnjäh rigem Ringen gab schließlich der Staat in den wesentlichen Punkten nach. Zitate aus Reden der damals führenden Män ner, aus Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen" und anderen Quellen wurden in den Vortrag eingefügt. Dr. Desczyk schloß mit der Mahnung, die Lehren der Vergangenheit nicht zu ver gessen und das politische Erbe der Väter für di« Zukunft zu erhalten. An den Vortrag schloß sich eine kurz« Aussprache an, in der n. a. Stadtv Müller das Wort ergriff. — Es folgte dann di« Vorlesung eines Abschnittes aus Josef Winklers „Pumper nickel", der die über den Bischof von Münster im Kulturkampf verhängte Pfändung und Gefangennahme schildert. Dieser mit echt wesisälischem Humor, dber auch mit tiefem Ernst geschriebene Bericht gab ein lebendiges Bild von den Kämpfen jener Tag«. — In seinem Schlußwort sprach der Vorsitzende des Ausschusses, Herr Wider stein, den Dank der Jugend an Herrn Stadtv. Müller ans für sei» Eintreten im Dresdner Stadtparlament für di« jugendlichen Erwerbslosen. Herr Widerstcin schloß mit wäre cs nicht übel gewesen, diese einer älteren Fassung des Werkes angehörende Szene zu verwenden. . . . In der Ausführung war die Komödie nickt betont. Man gab das Schauspiel der Leidenschaften. Darüber liefe sich strei ten. Man wollte wohl zwei, starker Assertionen fähige Kräfte sich ausleben laßen: Grethe Volckmar und Kl« ino! chegg. Beide haben die überzeugende Kraft der Erdenscknvere. Die Volckmar besitzt dazu das „Köttermaß" für diese Metamarpbase der Natur und das Fraulickc, das den Gegner bezwingt, lind Klcinoschegg bringt die Herbheit und Wildheit ohne Kunsllnüse zur Wirkung, ohne dabei psyck,apathische Erperimenie zu wagen. Aber so ganz natursrisck und aus dem Vollen gespielt, zeigen diese Gestalten erst recht die Widersprüche, die der Dichter nickt beseitigen konnte. Echter wirkte da der Vater Helmbrecki V a n - tos, der diesem Bauern mit seiner reisen Kunst so viel Einzel züge gab, daß man beglückt war! Auch Latte Crusius ais alte Bäuerin war eine gut gesehene Gestalt. Weniger icharf Umrissen der Graf Eberhard Paulsens und der Brapsi Schröders. In kleineren Rallen sah man Antonia Diet rich, die die „andere Welt" deutlich, doch ohne llebertreibnng zeichnete. Kottenkamp in einer sehr repräsentatimn Szene als Arzt und Ziegler als einer van den Vettern. Direk tor Kies au ließ einen MLrckencharakter entstehen, entfernte sich dabei aber, wie schon erwähnt, zu sehr von der Komödie. Mahnke hatte, wie immer, für scköne Bühnenbilder gesorgt. Das Publikum folgte erst späterhin der Aussübruna mit wach sendem Interesse und am Schluß kracht« es den Hauptd'-Ueilern lebhafte Ovationen dar. Franz Z i ck l e r. Spielplanänderung. Der Spielplan des Staa'lichen Schauspielhauses hat für den 18. Oktober eine Aende- runtz erfahren. An diesem Tage wird an Stelle von ..Gri« selda" die Komödie „Nina" zur Ausführung gelangen. Albert-Theater Dresden. Die zwei!« Moraenieier . Keiler» Sinfonik" mit dem Philharmonischen Orchester unter Le'iung von Dr. Kurt Kreiser erfolgt Sonnlaa 18. Oktober, varinil« tags I I lihr. Der Zyklus bringt die berühmtes. > heiteren Tin» soniesützc und Ouvertüren. Von den Vorkiasslkern erklingenr Bach, Händel, Gluck, ferner Sätze und Ouvertüren von Handn, Cimarosa. Mozart, Rossini. Cornelius. Schubert und Nicolai. Di einzelnen Werke werden durch kurze, einleitende Worte beson ders erläutert. Karten von 0,50 M. an au der Theaterkasse. einem Bekenntnis zu Brüning, dem gerade in der Stunde stärk- ster gegnerischer Angriffe die Treue der Zentrumsjugend gehöre. — Der nächste Aussprache-Abend der Dresdner Zcn- trumsjugend findet am Mittwoch. 11. November, statt, Thema: „Zentrum und Außenpolitik". er sie mit Gewalt. Tag, draus beschließt der Familienrat am Hofe vom Markgrafen die sofortige Heirat zu fordern, man will lein wildes Wesen zügeln. Nach kurzer Abwehr entschließt er sich für Eriselda. In großer Jagd-Gesellschaft komm «r zu Helm- brecht. Eriselda tritt ihm mit einem Kälbermesier entgegen. Der Markgraf überwindet sic und befiehlt ihr nun zum Staunen der Jagdgesellschaft, ihm als Eheweib zu folgen. Die Hochzeit wird gefeiert. Eriselda beschämt zur Freude des Gatten die der Natur entfremdeten Damen des Hofes. Leidenschaftliche Liebe bindet die beiden Naturwcsen ancünander. Bei Markgraf Ulrich wird die Leidenschaft zur Eifersuchtsraserei, als Erieselda Mut ter wird. Er tobt in schlimmeren Schmerzen als die Wöch nerin. Das Neugeborene läßt er sofort heimlich zu seinem Oheim schassen. Damit verliert er aber auch Griselda. Ihr Bauerntroh erwacht und sie geht zurück auf den heimatlichen Hof, wenn auch beunruhigt von den Gerüchten, die nun das Schicksal ihrer Tochter romanhaft aufputzcn. Den Oheim, der sie zum Schloß zuriickbringen soll, wirst sie mit ihrer unheim lichen Kraft über die Mauer und schwört, daß sic nur dann zu- rückkehren werde, wenn man ihr beschien sollte, im Schloß die Treppen zu scheuern. Und Ulrich, gleich rasend, gibt diesen Befehl wirklich. Eriselda tut die niedere Arbeit, da bringt der Oheim das Kind. Die Mutter wird erweckt und ihr Trotz ist gebrochen. Wie im Wunder auch der des Markgrafen. Das Kind hat endlich doch die Verbindung der sich befehdenden Lie benden zuuxgeqebracht. . . . Letzten Endes muß dieses Stück als Komödie begriffen werden. Hauptmann gibt ihr keinen Untertitel. Denn der Erundton der Dichtung ist heiter, wenn auch tiefere Töne ange schlagen werden. Die Sprache ist nicht besonders wirksam. Der „Stil" Hauptmanns klingt heute wie „Manier". Er ist auch stellenweise zerfahren. In der Charakteristik der Personen, die allzusehr ins Psychiatrisch« Hinweisen, zeigen sich mehrfach« Wi verspräche. Aver die Lösung des Konflikts hat etwas ungemein Sympathisches, etwas Frohes und Befreiendes. Der heidnische Erundton wird dadurch gemildert, das Urerbe aller Kultur zu letzt betont. Man hat in Königsberg und später auch in Berlin poch eine andere Schlußszene gespielt, di« ganz im Sinne Shakespeares gehalten, im überströmenden Elücksgcsiihl und der dadurch noch deutlicher werdenden Wandlung d«s wilden Mark grafen gipfelte, Eriselda als Mutter und Hausfrau und das Kind als den wahren H«rrn der Familie seiert«. Vielleicht d. Anhängewagen reitzt Mauer «in. In Wiksdrult am Ausgange der Stadt nach Kesselsdorf zu ereignete sich am Mittwochnachmittag ein schwerer Unfall. Der Führer «incH aus Zugmaschine und zwei beladenen Anhängern bestehenden Lastkrastwagenzuges mußt«, um die Steigung zu überwinde» etwa in der Mitte der Steigung den letzten Wagen abhängE Trotz der zur Sicherunfl angelegten Klötzer rollte der schwere A» Hänger plötzlich rückwärts die Straße hinab und zertrümmerte beim Anprall an das an der Kurve stehend« Haus eines Fahr» radhändlcrs die Mauer derart heftig, daß die Partcrrcräume vollständig in Trümmer gelegt wurden. . Der Schaden ist be deutend. Personen sind nicht verletzt worden. d. Wechsel in der Leitung des Pirnaer Stadtkrankenhause». Auf Erund des Altersgrenzengesetzes tritt Ende Oktober der Chefarzt des städtischen Krankenhauses. Sanitätsrat Obermedi zinalrat Dr. v Hopffgarten, in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Stadtmedizinalrat Dr. v. R« n n e r. s. Sächsischer Kindertransport nach der Schweiz. Rach Mit teilung aus Lugano ist der am 12. Oktober 1931 erfolgt« säch- sisck)« Kindertransport gut in der Heilstätte Agra (Kanton Tes sin) eingctrosscn.
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