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Forderungen für die höhere Mädchenbildung Die Reichstagung für höhere Mädchenbil dung, die in Leipzig, wie schon kurz g«m«ldet, vom b. bis 7. Oktober stattfand, brachte beachtenswerte Referate zu dem aktuellen Thema der Höherbildung der ffrau. — In der Er- öfsnungsversammlung am Montag wies u. a. Prof. Dr.Fried- rich, der erste Vorsitzende des Reichsverbandes, darauf hin, der Verband wolle nicht der Anwalt der Verbreiterung des höhe ren Schulwesens sein und auch nicht die höheren Berus« und Studien mit weiblichem Nachwuchs überschwemmen, aber er fordere den ungehinderten Ausstieg aller wirklich bildungswil ligen und bildungssähigen Mädchen und eine Auslese, die über das Geschlecht allein die Leistung stellte. Zum Thema Lebensnot und Schulerziehung sprach Univcrsitätsprofcssor Dr. Litt, über Mädchcnbil- dung in Wunsch und Wirklichkeit Direktorin Su sanne Engelmann. In längeren Ausführungen umritz die Referentin die Gestaltung der Schul- und Erziehungsarbeit aus Grund der Reform von 192-1, wenn auch nicht alle Ziele aus einmal und überall gleichmäßig hätten verwirklicht werden können. Der weiteren Entwicklung ständen nun die autzerordent- lichen Sparmatznahmen im Wege. Besonders bedauerlich sei die Entlassung junger Lehrkräfte. Im weiteren Verlauf der Tagung sprach Oberstudicn- direkter Dr. Schneider, Dresden, über den Geltunaskampf zwischen Sparmatznahmen und Höhenlage der Mädchenbildung. Der Vortragende zeigte, wo bei der Höheren Mädchenbildung unter keinen Umständen gespart werden dürfe. Die Verweisung an Knabenschulen biet« keinen vollen Ersatz. Matznahmen, die die Oberstufe ansschlictzlich der Vorbildung für das Hochschul studium Vorbehalten wollten, würden den Bedürfnissen nach höherer Allgemeinbildung nicht gerecht, während die Anglie derung der Unter- und Mittelstufe an di« Volksschule praktisch die Zerschlagung der höheren Schule bedeut«. Dann erwog der Vortragende die Möglichkeiten, Sparmatznahmen auch vom Schulbetrieb aus als unbedenklich oder gar als nützlich er scheinen zu lassen, so z. B., all« ietzt bestehenden Schultypen auf eine einzige fform zusammenzusuhren. Oberstudiendirektorin Lehmann, Breslau, beschäftigte sich mit dem Thema: Die Kris« im Schulaufbau und die Bildung der Frau. Eine Abwehr der Pläne, die Mädchenanstalten als abbausähig den Knabenschulen anzuglie dern, sei nur durch den Nachiveis möglich, datz di« ffrau an der Entfaltung der Kräfte gehindert würde, aus denen das Beste für das Leben der Gesamtheit fliehen soll. Die Frage der Auslese im höheren Schulwesen behandelte Universitätsorofcssor Dr. Boehm, Leipzig. Die vierjährige Grundschulpflicht habe eine Herabsetzung der Vor schulungsziele und damit auch des Wirkungsgrades der Aus lese für die höhere Schule gebracht. Ebenso sei der Wirkungs grad der Auslese durch die höhere Schule verringert. Selbst hei normalen Zeitvcrhältnissen bestünde keine Möglichkeit, alle Abi« tuienten in Berufsstellungcn unterzubringen, die den ihnen an erzogenen geistigen Bedürfnissen entsprächen. Die Forderungen des Verbandes sanden ihren Nieder schlag in einer Entschließung, die einstimmige Annahme fand, und in der es u. a. heißt: „Wir erheben Einspruch gegen alle Maßnahmen, die das höhere Mädchenbildungswesen mittelbar oder unmittelbar an die zweite Stelle rücken. Wir verlangen, datz die Auslese ungeachtet des Geschlechts allein nach dem Grad höchster Leistung. Fähigkeit und Würdigkeit geschieht. Nach wie vor sollen an das nach Höherbildung und umfassenderen Berech tigungen strebende Mädchen genau dieselben Anforderungen gestellt werden, wie an den Knaben. Wir fordern für die reinen Mädchenbildungsanstalten grundsätzlich nicht nur die Erhaltung, sondern auch die Förderung in demselben Matze, wie sie auch den Knabcnbildungsanstalten zugebilligt werden müssen. Wir for dern für die weibliche Jugend den ungehinderten Eintritt in die Knabenanstalten, und zwar immer so, datz das tüchtige Mäd chen den Vorzug vor dem etwa weniger tüchtigen Knaben erhält. Wir dringen darauf, datz die Not des Vaterlandes nicht zum Vorwand wird, der Frau die Bildungsgrundlage zu unter höhlen, die ihr die verfassungsmätzig« Gleichberechtigung mit dem Manne geschaffen hat". Bildung und Volkswohlfahrt Prof. Dr. Riclzard Seyfert, der Direktor des Pädago gischen Instituts der Technischen Hochschule, tritt mit Ende des Monats in den Russland. Während seines ganzen Lebens, das sich im Dienst« für di« Volksschule erfüllte, ist er immer in eng ster Verbindung mit der Lehrerschaft dieser Schule geblieben. l.riprig unck Umgebung Oie Leipziger Nothilfe Leipzig, v. Oktober. Zur Durchführung der Leipziger Not- hilfe hat sich ein Arbeits-, ein Finanz- und ein Werbeausschutz unter dein Vorsitz des Stadtrates a. D. Lampe gebildet. Den einzelnen Ausschüssen gehören die beauftragten Vertreter der Körperschaften, Organisationen und Vereine an, die sich zur Mit arbeit und zur Sammeltätigkeit für die Nothilfe bereit erklärt haben. Die Nothilfe wird in den nächsten Tagen mit einem Aufruf an die Oessentlichkeit treten. Die Organisation der Deutschen Woche hat für Leip zig der Leipziger Hausfrauenverein, gemeinsam mit der Kreis direktion der Landwirtschaftskammer, dem Kreisverband Land wirtschaftlicher Hausfrauenoereine, sowie der Verbindungsstelle Leipzig des Deutschen Landwirtschastsrates in die Hand genom men, unterstützt vom Deutsck-en Frauenbund, der Frauengruppe des Deutschen Ossiziersbundes, des Bundes Königin Luise, der Vereinigung Landeskirchlicher Frauenverbände und des Kath. Deutschen Frauenbundes, Ortsgruppe Leipzig. Für den 12., 11. und 16. Oktober sind größere Veranstaltungen ge plant, für die Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Falcke, Prof. Dr. Miiller- Lenhartz und Lektor Scherrer als Redner gewonnen wurden. Religiöse Feierstunden Wochentage werden in der Pfarrkirche zu U. L. Frau in Leipzig-Lindenau zu Festtagen. Das „Oratorium" feiert ein Dreitagefest. Im Mittelpunkte dieser Tagung steht die Feier des Dienstes am Altäre mit Gebet. Und vor allem mit Gesang. Das geräumige Gotteshaus wandelt sich zur Kloster kirche. Mitten im tollen Trubel des Alltags mit seiner Hatz und seinem Jagen nach des Leibes Notdurft und Begehr seiner sin nenhaft eingestellten Wünsche. Bis zum 9. dieses Monats er tönten zum Hochamt in' der Frühe 7.30 Uhr die wunderbaren Weisen des gregorianischen Chorals. Die mitwirkenden geist lichen Herren sind trefflich geschult und stimmlich — durch an regendes Beispiel — vorbildlich erzogen durch ihren begabten Führer, den hochw. Herrn Dr. Kahlefeld. Man wird weit gehen müssen, um Choral zu hören in dieser stimmlichen Schönheit und seelischen Ergriffenheit. Gleichsam Uber Nacht ist hier in diesem stadtabgelegenen Lindenau ein Blumengarten edelster, Innigster, lieblichster Musik entsprossen. Und wie fügt cs sich wundervoll: Der hochwürdige Pater sRed.) Seibold, der wieder gerufen wurde, hier die heilige Mis sion zu hallen, sprach unmittelbar vorher über die rechte Art, die heilige Messe zu hören. Und da er geendet hatte, traten die 16 geistlichen Herren aus der Sakristei, zogen zu zweit in ihre Bänke, und ein Singen hob an, daß man nicht mußt«, wohin man zuerst hären sollte. Auf den Vorsänger oder auf die Chor stimmen der Herren. Und wiederum — wirklich eine erfreuende Ueberraschung: der Frauenchor mischte seine Stimmen vom Kyrie an mit in den h«rrlicl>en Gesang, daß das Gotteshaus in aller Frühe schon mit sonntäglkchem Glanz erfüllt war. In der Tat: der Choral ist für das Volk wie geschaffen. Wir sel>en die Zeit nahegerückt, wo es im lieben musikfrohen Sachsenlande keine Kirche, keine größer« Kapelle mehr geben wird, die nicht widerhallt vom Lobe des Herrn in den urallen ties-frommen Gesängen des Chorals. ) Kreuzer „Leipzig" in Dienst. Aus Wilhelmshaven wird gemeldet: Am Donnerotagvormiltag wurde auf der Wil helmshavener Marinciverft der fünfte deutsche Kreuzer-Neubau „Leipzig" in Dienst gestellt. Als Verlreler der Patenstadt Leipzig war Stadtrat Dr. Leiske anwesend, der die besten Wünsche der Stadt Leipzig und gleichzeitig im Auftrage des Oberbürgermeisters ein« Einladung an den Kommandanten und eine Abordnung de rBesahung zum Besuch der Patenstadt über brachte. Die Indienststellung selbst wurde ohne große Feierlich keiten vollzogen. Der Kreuzer wird in den nächsten Wochen seine Probefahrt machen und dann dem Flottenverband einverleibt werden. > Neu» Steuerdiktate. Die Kreishauptmannschaft Leip zig hat aus Grund der Notverordnung folgende Ortsgesetze er lassen: 68. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung der Stadt Mitt weida Uber die Erl-ebung einer Biirgersteuer und 61. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für di« Stadt Wurzen über die Er hebung einer Biirgersteuer. Beide Ortsgesetz« treten mit dem 1. April 1931 in Krasl. ) Neue Bahag-Berhandlungen. Die Verwaltung der Bank für Handel und Gewerbe A.-G. in Leipzig teilt im An schluß an die bisherigen Veröffentlichungen mit, datz Stützungs- bzw Fusionsvcrhandlungen nach mehreren Seiten — auch mit verschiedenen öffentlichen Körperschaften — geführt worden sind. Diese Besprechungen werden fortgesetzt, sobald der zur Zeit von Aus -er Welk -er Kirche Neue Lüqennachrlchten über Konnersreuth Dis letzten Tage haben wieder mehrere Liigennach- richten über Konnersreuth in Umlauf gebracht, die, wie Zuschriften vom heutigen Tag beweisen, auch bereits im Ausland kursieren. Therese Neumann soll diesmal eine Sintflut prophezeit haben, so daß die Regensburger Polizei weitere Be suche bei ihr verboten habe. Abgesehen davon, daß die Regens burger Polizei in Konnersreuth überhaupt nichts zu sagen und iveder Besuche zu gestatten noch zu verbieten hat, ist die ganze Meldung von A bis Z erlogen. Tatsacl)« ist, daß die Be suchseinschränkung, die das Bischöfliche Ordinariat seit einigen Monaten hatte elntreten lassen, wieder aufgehoben ist, so daß sich wieder zahlreiche Besucher mit bischöslickp!r Erlaubnis in Konnersreuth «ingefunden haben. Für die nächsten Wock>en ist Therese Neumann allerdings von zu Hause abwesend. In Ir land ist verbreitet worden. Therese Neumann habe prophezeit, der in Vorbereitung befindlicl)« Internationale Eucharistisch« Kongreß in Dublin iverde nicht stattfinden. Natürlich ist auch diese Nachricht ebenso unwahr wie jede andere. Soeben kommt mir die „Welt am Sonntag" zu Gesicht, die den von dem Konkurrenzblatt verbreiteten Schwindel unter der Ueberschrift „Therese von Konnersreuth im Belagerungszustand" nicht nur aufgreift, sondern noch maßlos erweitert, dabei das Blaue vom Himmel herab lügt. Da Tl^rese Neumann keine von den ihr in den Mund gelegten Prophezeiungen jemals aus gesprochen hat, ist selbstredend auch das, was dieses edle Mün chener Blatt Uber deren Wirkungen berichtet, ebenso erlogen. Von irgendeiner Beunruhigung in der Oberpsälzer Bevölkerung ist nirgends etwas bekannt: niemand bereitet sich dort auf das jüngste Gericht vor, niemand hat darob seine Gehöfte verschleu dert, niemand hat sich im Hinblick auf eine derartige „Prophe zeiung" betrunken, der polnisch Prälat, der unverrichteterweise abreisen mußte, hat Tlwrese Neumann tatsächlich besucht, sa. es waren ihrer sogar zwei. ein polnisä>er Erzbischof in Begleitung eines Bischofs, und anstatt daß „niemand sie besuckp-ii darf", haben in den letzten Wochen wieder Dutzende von Personen mit bischöflicl)er Erlaubnis die Stigmatisierte besucht. Fr. R. v. Lama. Eine katholisch« Ausstellung kn Indien. Im Februar 1932 wird zu Bombay eine katholische Kunst-, Industrie- und Handwerksausstellung eröffnet werden. Zweck der Schau, deren Vorbereitungen unter dem Protektorat des Erzbischofs von Bombay stehen, ist, der katholischen und nichtkatholischen Bevölkerung die Werke und Fähigkeiten d«r Katholiken in Kunst, Industrie und Handiverk vor Augen zu führen, für dir Produkte katholischer Unternehmungen (besonders der Mi'sions- industriens einen Absatzmarkt zu finden, die lokale Bauindustrir zu entwickeln Bedürfnisse und Interessen zu iveckcn, die zur Besserung der Lebensbedingungen unter der katholisch)«» Be völkerung führen können. Die Ausstellung wird Sondcrabiei- lungen für Malerei, Plastik. Zeichenkunst, Stickerei, Tapisserie Arbeiten auf Kupfer, Textilien. Metallindustrien usw. zählen Alle Institute, Waisenhäuser. Klöster, Missionen Indiens, Cey lons und Birmas sind zur Beteiligung an der Ausstellung «in geladen. damit diese wirklich eine Schau der Arbeit in den katho lischen Missionen Indiens iverde und sich so auch vom religiöser Standpunkt wertvoll eriveise. Das Päpstliche Werk der Glaubensverbreitung konnte im April 1931 die Summe von 6ö 088 690 italienische Lire (das sind rund 13 Millionen Marks unter sämtliche katholischen Missions stationen der ganzen Welt verteilen. Bei den ständig wachsenden Bedürfnissen der Mission ist selbst diese l>edeutende Summe viel zu klein. « der Sächsischen Treuhand-Gefellschnst m. b. H. in Dresden (vom Landesverband gewerblicher Genossenschaften) auszustellende Status vorliegt. Die Verhandlungspartner haben ihre Ent schließung von dem Status abhängig gemacht. Da etwa 5000 Konten in Frag« kommen, dürften die Zissern frühestens im Laufe nächster Woche vorlicgcn ^iiemnitr, Ivicksu, ?lsurn 6in Vorbild Zwickau. Die Bürgerliche Arbeitsgemeinschaft des Zwickauer Stadtverordnelrnkollegiums, die di« Fraktionen der Staatspartei, der Deutschen Volkspartci, der Mittelstandsver- cinigung und des Wirtschastskartells umfaßt, hat beschlossen, daß ihre Mitglieder ab 1. Oktober bis auf weiteres auf die Auf wandsentschädigungen sowohl für die Voll- als auch für die Aus schußsitzungen zugunsten der Zwickauer Nothilfe verzichten. — Ein Vorbild, das Nachahmung verdient! Verfehlungen in der städtischen Ziegelei Aue Aue, 9. Oktober. Der Stadtrat zu Aue hat den Geschäfts führer der städtischen Ziegelei Hüttel und den Ziegelmeister Na nge fristlos aus dem städtischen Dienst entlassen. Der Ge schäftsführer Hüttel hat sich bei der Berechnung der Lohnsteuer der Lohnsteuerhinterziehung zugunsten des Zicgclmcisters Range schuldig gemacht. Weiter ist bis jetzt in einem Falle sestgestellt worden, daß Ziegel ohne Lieferscheine ausgeliefert worden sind, also ohne daß sic für die Stadt verbucht wurden. In diesem Falle hat der Ziegclmcistcr Range sich vom Bauherrn, an den die Ziegel geliefert worden sind, auf seinen Namen eine Sicher- heitshypothck eintragen lassen. Es ist anzunehmen, datz noch weitere Verfehlungen vorliegen, doch bedarf das noch der Klä rung. Vorläufig beschuldigen sich Hüttel und Range gegensei tig Hüttel hat am Donncrstagmorgen einen Selbstmordver such unternommen, indem er Jodtinktur trank. Er wurde in das Auer Stadtkrankenhaus eingeliesert. Die Angelegenheit wird bereits von der Auer Kriminalpolizei bearbeitet. tz. Hohes Alter. Am 11. Oktober begeht das älteste Mit glied der Chemnitzer katholischen Gemeinde St. Johann, Frau Maria Eichler geb. Lederer, in körperlicher und geistiger Rüstigkeit den 9ö. Geburtstag. tz. Mißglückte Flucht. In Chemnitz gelang es einen« Untersuchungsgefangcnen auf dem Wege zum Arzt dem beglei tenden Beamten zu entweichen. Der Flüchtling wurde von Pas santen verfolgt und konnte ins Amtsgericht zurückgebracht werden. tz. Ein Durchgänger. In Limba ch ging aus der Chemnitzer Straße das Pferd eines Griinwarenhändlers durch und rannte mit dem Wagen nach dem Bahnhof zu. unterwegs einen Zaun und einen Wasserhydranten umreißend. Der Besitzer des Wagens wurde heftig zur Seite geschleudert und schwer verletzt. Ein mit zwei Personen besetztes Motorrad wurde von dem Durchgänger über den Haufen gerannt: der Soziusfahrer mußte mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Schließlich konnte das Pferd angchalten werden. Es war ober bei der tollen Fahrt gleichfalls so schwer verletzt worden, daß es an Ort und Stelle getötet werden mußte. Bezirkstagung des KOF. in Annaberg Annaberg ladet für den 11. Oktober zu einer Bezirk:-Iagl- lz des KDF. ein. Ehe der Sommer ganz verschwindet, wollen die Frauen des Erzgebirges zusammenkommen, um über ihre v c- gangene Arbeit zu berichten und von neuen Aufgaben zu hören Fräulein Dr. Ehrle. Dezernentin für Francnbernssf. r- aen an der Zentrale des KDF., kommt nach Annaberg. um ül l Gegenwartsfragen zu sprechen. Wir haben nicht oft Gelegenheit, eine Bundesschwester von der Zentrale in Sachsen zu haben. Um so mehr «vollen «vir uns freuen, daß Frl. Dr. Ehrle kommt und selbst zahlreich ihren Worte«« lauschen. Oie Bergschäden im Zwickauer Gteinkohlengebiei Dresden. Der H a u s h a l t a u s s ch u ß B lwsichtigte am Donnerstag unter Führung des Abgeordneten Hentschel die Bergschäden in den Steinkohlengebieten von Oelsnitz und Zwickau. Zweck der Besichtigung war, Art, Erscheinungsform und Umfang der Oberslächenschäden festzustellen, die durch den Bergbau verursacht werden. Der Haushaltausschuß überzeugte sich vom Vorhandensein ausgedehnter Schäden. Wenn durch die Auskohlung im Unterirdischen Hohlräume entstehen, so setzt sich früher oder später die darüber liegende Erde, und es zeigen sich an der Oberfläche Senkungen. Sie erzeugen in erster Linie laud- wirtschaftlici)« Schäden, wenn der Grund und Boden unbebaut ist. Stehen gher auf solchen Senkungsgebieten Wohngebäude, Fabriken usw., so sind die Schäden von ganz bedeutendem Aus maß. Da sich die Gebäude ungleichmäßig senken, werden sie zer rissen, baufällig und schließlich unbewohnbar. Die Beobachtun gen der Mitglieder des Landtagsausschusses werden für di« wei tere Behandlung der Frage im Landtag von Wert sein. So wurde sein Vortrag, den er am 2. Oktober im Dresdner Lehrerverein hielt, zu einer Abschiedsfeier, in der er der Volks schullehrerschaft noch einmal das Ziel aller Bildung und Erzie hung umrih. Prof. Seyfert sprach über „Bildung und Volks wohlfahrt". Er zeigte, daß Volkswohlfahrt Bildung zur Grund lage hat und datz es «in Irrtum ist, wenn Volksbildung geopfert wird,- um den« Volkswohle zu dienen. Falsch ist es, wenn der Begriff der Volkswohlfahrt allein auf wirtschaftliche Erwägun gen gestützt wird. Wirtschaftliches Genügen ist Voraussetzung aller Wohlfahrt. Volkswohlfahrt ist aber auch etwas Geistiges, und gerade in Notzeiten ist darauf htnzuiveisen. Für dieses gei stige, nicht faßbare Element in aller Volkswohlfahrt ist Bil dung unerläßlich. Darum erscheint als schlimmste Wirkung der gegenwärtigen Not, daß Volkswohlfahrt tatsächlich zerstört «vird, da Schule und Volksbildung gehemmt iverde». Allgemeine Bil dung h«ißt nicht, daß jeder einzelne quantitativ und qualitativ gleich gebildet sein muß, es heißt, daß alle einzelnen nach Maß gabe ihrer Anlagen entsprechend auszubilden sind, daß jeder im Staate das Recht auf diese. Ausbildung hat. Es muß eine allgemeine Schule auf breiterer Grundlage gefordert werden. Auf eine mindestens sechsjährige Grundschule mutz sich eine drei- bis vierjährige allgemeine Mittelschule aufbauen. Es ist erwiesen, daß die Gesamthöl)« eines Volkes im geraden Ver hältnis zu seiner Bildungshöhe steht, darum ist der Ausbau der Volksschule immer wieder zu erstreben, auch wenn er gegenwär tig unerfüllt bleiben «vird. Der Lehrer als Bildner des Mensch lichen muß Schutz des Menscl)«n gegen die Dämone der Wirt schaft und auch gegen die Engstirnigkeit d«r Wirtschaftler ver langen. Der Volkswohlfahrt stärkster Pfeiler beruht darauf, daß über das Wirtschaftliche das Menschlick)« gestellt wird. Ein neues „M«yer"-L«xlkon ln 3 Bänden. Das Biblia- graphisch)« Institut in Leipzig, das erst im vorigen Jahre die große Ausgabe von Mc«)«rs Lexikon in 12 Bänden zum Ab schluß gebracht hat. kündigt jetzt ein neues Nachschlagewerk unter dem Titel „Meyers Kleines Lexikon", 8. gänzlich neu be arbeitet« Auflage in 3 Bänden an. Der erste Band erscheint Mitte Oktober, die beiden anderen 1932. Zunächst hat der Ver lag einen ermätzigten Vorbestellungspreis festgesetzt, der nur beschränkte Zeit gültig Ist. Auch alte Lexika werden in Zahlung genommen. Näl)«r«s ist durch jede Buchhandlung zu erfahren Le Keuler wexhaNSklell«, Sc «erlag nnd DraNerei, PoNerNrabeN. Zernvi- Naz. vaattonlo L-ql kriseln« «mal wdckgl. mtt Nett- nnd der MnderbeNag« rexldcllagen »TI. Benno-» .Die vraNUSe HanSlrau-. ittich- MonaNIcher Bez»« ilnzelnnmmer >0 1 Eon HautMchrlMetter 4 Das Kabine tag dem Neichstac liste bringt keine l bold, dessen Beruf nerstag feststand, sichter. Staatssek« des Justizminister Ministers erhalte sa«s siir die Osth tauscht. Briining Jnnenministeriuil rich, Schätzet und ning an gleicher der Kanzler auf' samt-Niicktritt se reicht: die Persöi Linken die schärss Wirth und v. E> mal des Sach tont worden. N rung" Englands der wie keine N notwendigen Sp< Wer freilick ning würde ein unverbrauchte K stellen, der sieht sagen, datz dem nicht in dein Ma hatte. Die u: Deutsche Bo über die Neubil ohne Wirkung z rerv der Deutsch tion hat viele, hatte, bedenklich (Essen) und Dr. stcrs in Frage k und Eeneraldin Amt des Berke sie offenbar Bc „verbrauchen", - Der Schlag, deu geführt hat, ist merken das zum daß in den näck auch der Deutsck Die „na suchen, in die d schassens Lücke r der Regierung man sich von vo fache, daß der ! sozialisten Adol tober einen En der Rechten ges gung der Deu Sonntag in Hc an Brünin grau-.«ns, nach 1 Im Reichstag folgen. Brünin eine Negierunl Man wir lich teil zu Die Front der der Deutschen Mehrheit für! geordneten süi Abgeordneten Druck ausüben fach ihre oppc betont hat, ab mngefaklen ist