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Sächsische Volkszeitung : 10.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193110109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19311010
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19311010
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-10
- Tag 1931-10-10
-
Monat
1931-10
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.10.1931
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Die Schulden von Reich und Sandern NoUzen Seydewltz packt au». In einer Überfüllten Versammlung in Planitz bei Zwickau sprach der aus der SPD. ausgeschlossene Reichstagsabgeordnete Seydewltz. Er behauptet«, datz die Wahrheit vom Zwickauer LPD.-Organ verschwiegen nwrde. Im Vogtlande hätten sich aus den ausgeschlossenen Mitgliedern der SPD. bereits 30 Orts gruppen der SAP. gebildet. Im übrigen drohte Seydewih, wenn man auf der anderen Seite persönliche Dinge herausgreise, werde auch er „auspacken". In den Satzungen der neuen SAP. sei be stimmt, datz die Wahl der Parteisekretäre durch die Mitglieder zu erfolgen habe. Sie würden nicht nach dem jetzigen SPD- System, sondern „nach dem Lohnsatz eines besseren Arbeiters" bezahlt werden. Herr Seydewih hat sicher nicht sagen wollen, datz die Par teisekretäre der SPD. nach dem Lohnsatz eines schlechteren Ar beiters bezahlt würden. Sondern, datz sie Bezüge haben, die für Exponenten der Arbeiterbewegung merkwürdig hoch sind Aber hat nicht Herr Seydewih jahrelang selbst solche Bezüge gehabt? Ein sanfter Wink. Der bekannte nationalsozialistische Redner Pfarrer H. Krie ger in Escheseld kam bei dem nationalsozialistischen Parteitref- stn in Altenburg durch Ausrutschen zu Fall und zog sich einen Kniescheibenbruch zu. Er wurde sofort dem Altenburger Kran kenhaus« zugeführt und wird sich längere Zeit seiner Tätigkeit als nationalsozialistischer Redner fernhalten müssen. Frömmere Generationen vor uns haben in Unglück und Krankl;eit Winke des Himmels gesehen. Pfarrer Krieger ist be kanntlich jener nationalsozialistische Redner, der in Altenburg die Phrase gebraucht hat, er bete, „dah der Herrgott am Tage der Abrechnung einen guten Hans wachsen lasse". Vielleicht denkt Herr Pfarrer Krieger darüber nach, ob sein Unglücksfall kurz nach dieser Brandrede nicht ein kleiner Wink mar. Cs könnte ja einer auch ein Kitzchen mit ihm abrechnen-» wollen.... Linksradikale Phrasen. Die kommunistische „Rote Fahne" hatte vor kurzem mit dem sozialdemokratischen Abgeordneten Künstler Krach. Die Kommunisten hatten Künstler zu einer grotzeu Aus einandersetzung eingeladen. Künstler sagte auch zu, um dann wieder abzusagen. Darüber grotze Wut bei den Kommunisten Die „Rote Fahne" warf nun Künstler vor, er sei „ein guter Raus- schmeitzer, der die ganze Skala linksradikaler Phrasen zur Täu- jchung der Mitglieder beherrscht". Dieser Vorwurf ist interessant. „Linksradikal", das sind doch die Kommunisten. Sie sagen es ja von sich selbst. „Phra sen" sind leere Redensarten, die zur Täuschung der Zuhörer be stimmt sind. „Linksradikale Phrasen", das sind also folgerich tig die zur Täuschung der Massen bestiinmten lee ren Redensarten der Kommunisten. Ob der sozial demokratische Abgeordnete Künstler diese „linksradikalen Phrasen" beherrscht, wissen wir nicht. Das ist auch gleichgültig. Interessant bleibt aber, datz die Kommunisten sich darüber be leidigt fühlen, dah auch sozialdemokratische Abgeordnete die Arbeiter mit der „ganzen Skala linksradikaler Phrasen" täu schen Das war doch bisher ein Vorrecht, das sie glaubten, nur für sich allein in Anspruch nehmen zu können. d. Kommunistischer Stratzen-Terror in Freital. Nach Presse meldungen haben kommunistische Trupps inFreital am Mitt- wochabcud an verschiedenen Stellen Reichsbanucrleutc über fallen und zu Boden geschlagen. Selbst ein Kriegsbeschädigter wurde schwer belästigt. Die Krawallbrüder sind sämtlich ange zeigt worden. s. Zahlung von Dienstbcziigen an staatliche Angestellte und Arbeiter. Das Ministerium des Innern ordnet ergänzend an: An die dem Tarifverträge für die Arbeiter bei der sächsischen Staatsverwaltung unterstellten Arbeitnehmer, die nach der Lohntafel I und ll entlohnt werden, sind für die vom 10. Ok tober 1931 laufende Lohnwoche die bisherigen Löhne mit der Matzgabe zu zahlen, datz vorbehaltlich endgültiger tarifvertrag licher Regelung von der auf die Lohnwoche entfallenen Eesamt- lohnsumme — ohne Sozialzuschläge — in Orten der Orts klasse A 4 v. H., in Orten der Ortsklasse B 5 v. H., in Orten der Ortsklasse C 6 v. H., in Orten der Ortsklassen D 7 v. H. zu kürzen sind. — Die Gemeinden, die Bezirks- und die Zwcckver- bände sowie di« sonstigen, der Aufsicht des Landes Sachsen unter stehenden Körperschaften des öffentlichen Rechts werden ermäch tigt, die Bezüge der Beamten, der Versorgungsberechtigte» und der Angestellten, soweit die Kasscnlage dazu zwingt, in anderer Ateise auszuzahlen, als im 8 1 Abs. 1 in Verbindung mit 8 4 der Durchführungsverordnung vom 18. Juli 1931 vorgesehen ist. Strahburg im Wandel -er Geschieh!« Am diesjährigen 80. September waren 250 Jahre verflos-- sen seit dem Tage, an dem Ludwig XIV. das lang ersehnte französische Ziel, die Unterwerfung der freien Stadt Strahburg, erreichte und damit die im Laufe zweier Generationen schritt weise unternommene Besetzung des Elsatz zu Ende brachte. Die kulturelle und innere Entfremdung zwischen dem Reich und der elsässischen Bevölkerung setzte allerdings sehr viel später ein. — Aber wenn der Fall Strahburgs zunächst auch äutzerlich noch nicht gleich stark fühlbar wurde, so setzte doch bereits die ver hängnisvolle Entwicklung «in, die ein Gebiet alter deutscher Kultur allmählich von seiner grotzen deutschen Vergangenheit losiöste. Auch die Jahrzehnt« von 1870/71 bis 1918 waren nicht wehr ausreichend, die zerrissenen Fäden über den Rl)ein haltbar zu knüpfen. Diese Epoche hat aber immerhin so viel durch Pflege der deutschen Muttersprache und Wiederanknüpsung an die vor- srauzösische Vergangenheit erreicht, datz Elsatz-Lothringen heute im Rahmen des französischen Staates sich aus eigener Kraft gegen die Uebergriffe des Pariser Zentralismus zur Wehr zu setzen vermag und so bisher auch die Trennung von Kirck>e und Staat, die in „Innerfrankreich" so unselige Verwüstungen im Fühlen und Denken verschuldet hat, verhindert werden konnte. Dieser Gedenktag weckt die Erinnerung an schlimmst« Zel ten der deutschen Geschichte: das Reich lahmgelegt durch die Aus lösung in mehr oder minder selbstständige Staatsgebilde, die Atztionskraft nach autzcn und innen durch eine groteske Auf lösung aller Bindungen ausa schwerste beeinträchtigt, die Ge schlossenheit der Deutschen zerrissen durch Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten, rundum deutsches Land unter fremder Botmähigkett, und unter den Grotzen im Reiche gar iuanä)«n, der sich mit dem Ausland offen oder insgeheim ver- bündet hatte! Und diesem „Monstrum" von Staat gegenüber im Westen ein einheitliches Frankreich unter der Führung von Köni ge» und Staatsmännern sdie Kardlnäle Richelieu und Mazarin), die dem nationalen Ziel unbeirrt zusteuerten und sich in der Autzenpolitik nicht im mindesten durch weltanschaulich« oder innerpolitische Gegensätze bestimmen liehen, die Verbündeten da Die Gesamtverschuldung des Reiches ist laut „Wirtschaft und Statistik" von April bis Juni 195 Mill. Mark, von 11342,2 auf 11537,2 Mill. Mark — ohne Neubesihanleihe — gestiegen. Die Zunahme war besonders im Monat Mai be trächtlich s-l- 144,3 Mill. Mark), da dieser Monat ungünstigere Steuertermine aufiveist als die Monate April s-s- 7,5 Mill. Mark) und Juni (4- 43,2 Mill. Mark). Entsprechend dem Cha rakter des Kreditbedarfs entfällt die Zunahme vor allem auf die kurzfristigen Inlandsschulden, die in, Berichtszeitraunr um über 200 Mill. Mark, von 1105,1 Mill. Mark auf 1376,9 Mill. Mark gestiegen, und zwar handelt cs sich dabei hauptsächlich um eine Ausdehnuug des Umlaufs an unverzinslick;en Schatz anmeisungen sum rund 170 Mill. Mark) und um die volle In anspruchnahme des Betriebskredits bei der Reichsbank (Zu- nahme 61,9 Mill. Mark). Dagegen wurden die kurzfristigen Darlehen teilweise zurückgezahlt. Die Schulden der deutschen Länder haben von April bis Juni 1931 jm Endergebnis nur eine Vermehrung um 30,5 Mill. Mark, d. I. 1,4 Prozent des Standes vom 31. März 1031, erfahren. Die Länder hatten am 30 Juni 1930 insgesamt 2257,2 Mill. Mark Schulden gegenüber 2226,7 Mill. Mark am 31. März 1931. Der Kopfbetrag der Verschuldung ist um 0,50 Mark von 36,63 Mark auf 37,13 Mark gestiegen. Die Schuldenverniehrung bei den Ländern betrisft zumeist di« süddeutschen Länder, während bei Preuhen und einigen an deren nord- und mitleldoutsck-en Staaten die Rückzahlungen überwiegen. Den grötzten Zugang weist das immer noch gering verschuldete Württemberg auf. Nutzer Württemberg haben auch einige bereits hoch ver schuldete Länder absolut und relativ grötzere Kredite ausge nommen, so insbesondere Baden (Reinzunahme 7,8 Mill. Mark), Hessen (10,6 Millionen Mark), Mecklenburg-Schwerin (5,6 Mill. Mark), Braunschweig (2,7 Mill. Mark), Mecklenburg- Strelitz (1,25 Mill. Mark): die Zugänge bestanden autzer bei Hessen überwiegend in langfristigen Darlehen von Hypotheken banken, Versicherungen und dergleichen. Personenstands- und Betriebsaufnahme Die diesjährige Personenstands- und Vetricbsausnahme ist nach den Aussührungsbestimmungcn zum Einkommen- und Kör- perschastssteucrgesetz in sämtlichen Gemeinden am 10. Ok tober 19 3 1 durchzusührcn. Die Grund- und Hausbesitzer oder deren Vertreter haben die ihnen zugehendcn Vordrucke zu den Haushallungslisten unverzüglich an die Haushaltungs vorstände und die Vordrucke zu den Bctriebsblättern an die Inhaber oder Vertreter der Vctriebsstätten weiterzugeben. Jeder H a u s h a l t u n g s v o r st a n d ist verpflichtet, die ihm übermittelte Haushaltungsliste nach Matzgabe der aus Seite 1 ersichtlichen Anleitung sorgfältig äuszufüllen, zu unterschreiben und spätestens bis züm 15. Oktober 19 3 1, mittags, bei Zustellung nach dem 10. Oktober inner halb fünf Tagen, von der Behändigung dieser Liste ab gerechnet, dem Besitzer des Grundstücks oder seinem Stellvertreter zu über geben. Die gleiche Verpflichtung haben Körperschastcn, Behör den und Einzelpersonen wegen des ihnen zugegangenen Vor drucks für die Vetriebsblätter. Die Grund- und Hausbesitzer oder ihr« Vertreter haben dafür zu sorgen, datz die Haushaltungslistcn und Vetriebsblätter rechtzeitig wieder an sie zuriickgclangen. Die Grundstückseigen tümer oder ihre Vertreter haben die Haushaltungslisten und Vetriebsblätter bez. die verschlossenen Umschläge mit fortlaufen den, je mit 1 beginnenden Nummern zu versehen und mit der für jedes Hausgrundstück nach dem Stande vom 10. Oktober 1931 auszufiillcnden und zu unterschreibenden Hausliste spätestenz bis zum 20. Oktober 1931, bei Zustellung nach dem 10. Oktober innerhalb 10 Tagen, von der Zustellung dieser Listen ab gerechnet, bei einer der auf den Hauslislen bezeichneten Steuerstellen abzugeben. s. Die Behandlung Schwerhöriger bei den Behörden. Das Gemeinsame Ministerialblatt Nr. 13 vom 8. Oktober 1931 bringt u. a. folgende Verordnung über dl« Behandlung Schwerhöriger bei Verhandlungen vor Behörden. Sind an einer Verhand lung Schwerhörige beteiligt, so ist es Pflicht d«s di« Verhand lung leitenden Beamten, ihnen das Verständnis der Verhand- lnna zu ermöglich«». Welche Matznabmen zu diesem Zwecke zu treffen sind, ist seinem pslichtmätzigen Ermessen überlassen. Unter Umständen kann es zweckmätzig sein, die Schwerhörigen zu einer zu nehmen, wo sie sich boten. So hat auch SIratzburg gegenüber das gleich« Königtum, das in seinem Staat« die katholische Glau benseinheit erkämpfte, beständig Freundschaft und Interessen gemeinschaft betont, auch als die elsässische Stadtrepublik den aus Frankreich vertriebenen Hugenotten als protestantischen Glaubensbrüdern In Scharen Zuflucht gewährte. Es ist rühmlich, dah die Strassburger trotz ihrem Glaubens gegensatz zum Kaiser nie in ihrer Treue zum Reich schwan kend geworden waren. Ihre Äürger waren stets so gut deutsch, datz sie ohne Bedenken an dem kaiserlicknui Feldzuge teilnahmen, der das durch protestantische deutsck-e Fürsten dem französischen König Heinrich II. ausgelieferte lothringische Bistum Metz zu rückerobern sollte (1552). Diese Reichsireue bewährt« Strahburg auch während des Dreitzigjährigen Krieges und nach dem Frie den von Münster und Osnabrück (1618), als es den Rheinüber- gang gegen alle französischen Versprechungen und Drohungen den Kaiserlichen offen hielt. Der jahrhundertealte Zwist zwischen dem Stratzburger Bistum und der Bürgerschaft, der zunächst — im 13. Jahrhun dert — natürlich in keiner Weise mit kirchlichen Dingen zu tun hatte, sondern dem Kampf um die völlige Selbstverwaltung ge golten hatte, und der in der Zeit der Reformation dazu geführt hatte, dah das bischöfliche Münster den Katholiken genommen wurde, — auch dieser Zwist wurde von sranzösisck>er Seite ge wandt in Rechnung gesetzt. In der Kapitulation vom 30. Sep tember 1681 mutzte die Stadt die Rückgabe des Münsters und einiger anderer Gotteshäuser an den Bischof zugestehen. Die Freude des Kirchensürsten über diesen Wandel kam dann freilich lceim Einzug« Ludwigs des Vierzehnten in einer Farm zum Ausdruck, die als völlige Preisgabe jeglicher deutscher Würde wirken mutzte, richtete sich dach der mitten Im Frieden durch geführte Ueberfall Strahburgs ausdrücklich gegen die katboli- sck>en Habsburger als deutscher Kaiser. Der Glanz des ..Son nenkönigs" blendet« und verblendete aber damals viele in Deutschland. Das in tiefste Tiefe gesunkene Deutschland war eben in jener Zeit kaum mehr noch als ein geographisägir Be griff, das Reich auch an anderen Stellen kriegerisch bedroht. Am gleichen 6. Oktober, an dem die Baten des Stratzburger Magi strats Kaiser Leopold im Feldlager in Oedenburg die Kunde vom Fall ihrer Stadt überbrachten, trafen andere Kuriere mit iveiteren Hiobsposten ein: die Türken in der Steiermark, die Franzosen in der Po-Festung Casale, Ungarn bedroht. In der Zusammensetzung der Gesamtverschuldung der Länder haben sich die bereits früher beobachteten Tenden zen fortgesetzt. Allverschuldung, Festwertschulden und Reichs kredite sind weiter, wenn auch geringfügig (Insgesamt um 2,3 Mill. Mark), zurückgegangen, während die Neuverschuldung an Bedeutung gewonnen hat. Ueber ihre Laufzeit sind jetzt genauere Angaben möglich. Im Gegensatz zum Reich ergibt sich bei den Ländern ein ziemlich hoher Anteil an sehr kurz befristeten Kre diten (unverzinsliche Schahanweisungen, Darlehen mit höch stens einjähriger Laufzeit, jederzeit kündbar« Geld«r). Er stellte sich am 31. März 1931 auf rund 38 Prozent der Neuverschul dung, wozu noch 23 Prozent mittelfristige Schulden (verzinsliche Schatzanweisungen und dergleichen) treten, deren Fundierung auch nicht auf längere Zeit hinausgeschoben iverden kann. Nur 89 Prozent der seit der Währungsstabilisierung insgesamt neu aufgenommenen Kredite waren langfristig (beim Reich dagegen 68 Prozent). Bis zur Iahresmitte sind die Fundicrungsbestre- bungen etwas fortgeschritten. Indem sich der Anteil der kurz fristigen Schulden auf 37 Prozent gesenkt hat. * Im August betrugen die Einnahmen des sächsischen Staates 35.91 Mill. Mark, darunter 23,80 Mill Mark Steuern Die Ausgaben beliefen sich auf 27,18 Mill. Mark, so datz sich ein Ueberschutz von 8,75 Mill. Mark ergibt. Er stellt aber nur einen sck»«inoaren Ueberschutz dar, weil das Reich im Juli infolge der bekannten Zahlungsschwierigkeiten den Ländern die damals fälligen Ueberweisungen nicht ausschiitten konnte und dies nun im August nachgeholt hat. Dabei ist der Augustiiberschutz mit 8,75 Mill. Mark noch nicht einmal ganz so grotz, wie der Juli fehlbetrag von 8,97 Mill. Mark. In den siinf Monaten April bis August betragen die Einnahmen des Staates im ordentlichen Haushaltplan 125,89, die Ausgaben 145,59 Mill. Mark, so datz sich ein Fehlbetrag von 19,71 Mill. Mark ergeben hat. Die Re gierung hofft bekanntlich, ihn zum grötzere» Teil durch di« Schlachtsteuererhöhung, die Fleischiibergangsabgabe und die Zu schläge zu verschiedenen Gebühren, sowie durch die lwkannlen Sparmatznahmen decken zu können. Im autzerordentlichen Haushaltplan betrugen di« Ausgaben im August 1,51, im Zeit raum April bis August 11.17 Mill. Mark. Wiederholung dessen aufzufordern, was sie von Fragen, Zeugen aussagen oder sonstigen mündlichen Erörterungen verstanden haben. Sind sie zur Wiederholung nicht in der Lage, so wird zur Verständigung der schriftliche Weg zu wählen sein. Oft wird auch die Zuziehung eines Dolmetschers notwendig sein. In Betracht kommen vor allem in der Schwcrhörigen- jürsorge tätige Fachlehrkräfte, Geistliche oder auch Fachärzte. Das kann passieren Ein Einwohner von Soldin (Neumark) wurde aus ärztliche Anordnung in di« Landesheilanstalt Landsbcrg übergesiihrt, um aus seinen Geisteszustand beobachtet zu werden. Unterwe-'S während der Bahnfahrt entspann sich zwischen dem Transpor teur in Zivil und dem Geisteskranken eine Unterhaltung, u:d im Verlause derselben stibitzt« dieser seinem ahnungslosen Be gleiter die Einlieserungspapiere. Bei der Ankunst in der An stalt wurden beide in ein Wartezimmer geführt. Während del Transportführer am Fenster stand, erschien der Anftaltsinspek'or, auf welchen der Geisteskranke schnell zuging, ihm die Pap, re überreichte, auf den Begleiter zeigte und erklärte, er bringe h r einen Geisteskranken aus Soldin, der zur Beobachtung hier- bleiben müsse. Die Papiere waren in Ordnung. Der Ueber, raschtc suchte nun seinerseits nach dem Schriftstück, fand es aber nicht und erklärte, nicht er sei geisteskrank, sondern der andere. Dieser widersprach entschieden, warf dem Inspektor bedeutsame Blicke zu, die besagen sollten, es habe mit dem „Unglücklichen" schon seine Richtigkeit. Wer war nun von beiden eigentlich der Idiot? Den Eindruck eines solchen machte keiner von ihnen, der Besitzer der Papiere mutzte aber doch glaubhafter sein: waren sie aber vielleicht beide verrückt? Da kam man auf den Gedan ken, nach Soldin zu telegraphieren und um genaue Beschreibung des „richtigen Idioten" zu ersuchen. Diese patzte ungefähr-auj den. der das Schriftstück abgegeben hatte, ganz sicher aber schien cs auch nicht. Die Wahl war schwer, wen sollte man dabehalten? Schlietzlich entschied man sich für den. der das Einlieferungsschrci- ben abgeliefert hatte und hatte damit, wie sich später ergab, das richtige getroffen. Mit knapper Not entging der Transporteur seiner Einsperrung in einem Irrenhaus. Iawobl, das kann postieren: Datz der Vernünftige für «inen Idioten und der Idiot für vernünftig gehalten wird. Der Schein trügt. . . . So war denn Strahburgs Unterwerfung nur ein Sinnbild für die Stärke der französischen und die Obnmacht der deutschen Nation, zwisckjen denen die kleine Stadtrepublik trotz aller diplo matischen Gewandtheit ihrer Führer nicht auf die Dauer ihre Freiheit wahren konnte Sein Besitz dokumentierte — wie 1870 und 1918 — vor aller Welt die tatsächlichen Machtverhältnisse in Europa. „Schallplatten'Bolksverband". Die durch die Presse wie derholt gegebene Anregung, für eine systematische Förderung klassischer und guter Unterhaltungsmusik im eigenen Heim einen ähnlichen Weg ausfindig zu machen wie ihn die Buch gemeinschaften aüf literarischem Gebiete seit zwölf Jahren ver folgen, hat Erfolg gehabt. Der Schallplatte« Volksbund nach den Richtlinien des Dolksverbandes der Bücherfreunde vor kur zem gegründet, beginnt seine Arbeit Seine soeben erschienene 32seitige Druckschrift mit dem Clangor Schallplatte« Erösf- nungsprogramm von 242 Aufnahmen zeigt eine zielbewusste organisatorisckn! Arln-it. Durch den direkten Bezug von der eige- ncn Fabrikationsstätte sind die elektrisch aufgenommenen ton- vollendeten und transportsicheren Clangor Schallplatte« prcis- ivert: Die 25-Zentimeter-Plattc kostet 1,70 RM. zuzüglich Porto, di« 30 Zentimeter Platte 2,50 RM. zuzüglich Porto. Grotze Druckschrift mit Gutschein für einmaliges verbilligtes Sonder angebot versendet der Schallplatte» Volksverband. li^erlm Char- lottcnburg 2, Berliner SIratze 4143, kostenlos und unver bindlich. Humor Ein allgemeines Schicksal. Vierzehn Herren sahen im „Roten Löwen" und tranken immer noch eins — Da trat der Oberkellner Mar. lierein und verkündete: .Mein« Zerren'" — Vierzehn Herren horchten ängstlich aus — „Drangen ist eine Lame. Sie sagt, ihr Gatte hätte ihr versprochen, um zwölf Uhr zu Haufe zu sein und lie möchte ihn nun abholen . " — Da erhoben sich vierzehn Herren w':e ein Mann und einer sagte zum anderen- „Na. denn auf Wiedersehen . !" Im Zoo. Son D'">'ock der Löwe! Liegt lau! da und rührt sich jar nicht un brüllt luch" — „Vciitlcn? H ut — am Fuszigpkenniglag?'
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